Zum MlHew nnd Vergnügen. Freytag, dcn 26. October 1821.. H i st s r i f ch e s T a g e b u ch f ü r K r a t m '?. O,ct ob e r^ 'l ^ftokar von Böhmen nimmt nach Ulrichs, Herzogs von Kärnthen, Tode, Vesih von deisenVer^ lassm ch st'^269) -^ 2tt.,Die Ursullncrinnen bitten,, in Laibach anfgenMnnen zu denfest zu Laibai weaen der Eroberung, Landau's durch, K.Io,eph i (^«2). — .-,0. ^uswlclc^ ^neoe ^97,. '..N ':et^^^u^er^au se ln«n Staa«ast) Freud,nt^l bey 0berlai.ach^du^ Herzog Mnch von Kärntben si26a>' — 2. u^ 5 Anfana der G^enreform.ttn>l- zu Lüibach durch den da nahkgbn ^Nchos ^yo-mas Mr3I^^^^ processim,alitcr in die begabte lutherischenNucher^ zerrtß.-und wieder die erste h.. Messe darin las (ibyL)... _________________^^_«^^»»«»«» ^eber das heutige stadtische,Diensibothcnwcsen°. sAuo den schlesifcheir Prooin^ialbläitcrn). ^>lter dicienigcn Vesch^ftigiingen, womir Vornehme Unb Gallige nianche ihrer müßigen STnndenausfüllen, womü sie weil seltener die Zeit gehörig zu benutzen/ ^esto äft^. aber bloß sich angenehm zu- ergetzen suchen, s«bc^rt vorzüglich das Lesem In früheren Zeiten gab es ^^'Ug deutsche Bücher, welche ^u,n Vergnügen hatten 2^ese„ werden könn-n, denn d:e deutsche Sprache selbst, '"a^' noch so wenig ausgebildet, noch so holprichr, so "e>f und ein, solcher Mischmasch) von einheimisch?« und Hemden Wortern,, daß sie sich zur Sprache des feinern "kschmacks und der angenchmen lltuerhaltnng nicht 'lgntte. Der Gelehrte las,, dachte und schrieb lal'einisch, ^ vornehme Weltmann schöpfie seine Lectüre aus fran-i°^sch«n Werken,, und die mittlere und niedere Classe war a,if die Bibel,, das' Gesangbuch,- einige Predigt, "chrr, und dann noch immer auf die Iirsel F'elsenburg, Und den alten Nodinson Crusoe beschränkt.. — Bücher, Wovon für die Sittlichkeit keine Gefahr zu befürchten ^l, wodlirch vielmehr inanche gilte Lehre und treue ^wahmmg der Ältern und Lehrer im Gedächtnißauf-^fnscht,,nd befestiget wurye. Wie hat sich dieseö alleS geändert! Wer vermag es wohl, die Summen von Ro« manen nahmhaft zu machen, welche seit GieKwätt«'u»W Carl von Burgheim sind zn Tage gefördert worden?^ Ist nichr in jedem Meßkatalog die Zahl der Roman«' jenerallerWerke weit überwiegend? Zum deutlichen Be« weist, wie begierig sie gesucht^ wie heißhungrig sie ge--lesen-werden'i Ws ist woh! cüie'Städte in ,welche« nicht nach Maßgabe der Einwohner Leihe Mbliothe» ten errichtet wären, in deren vielen, neben manchem^ ernsthaften und nützlichen Vuche^ der ärgste Auskehricht aus diesem F^che der Literatur gefunden wird^ Hiehe»' eilen nun auch Kammerjungfern, Köchinnen, Stuben» madchen. Bediente, Handwerksbursche,' und wihlen' für ihre Lectüre daS'aus> was sie durch d^n Titel am meisten anzieht, oder was eines dem andern als höchst belustigend empfiehlt. Aus diesen Büchern I«mt dep Dienstbothe, wenn er fönst noch einigermaßen fcham,-h'aft und ehrlich war> die Sünden der Ausschweifung von ihrcr reitzenden Seite kennen; hier wird ihm Betrug lmd Hinterlist, Schwärmen und Schwelgen, mit Witz und Laune in lächerlichen Scenen keineswegs als ver^ werflich, sondern so unschuldig, so anziehend und einladend dargestellt, daß ihm dieß alles gar nicht mehr als> Laster «rscheint, vielmehr die Lust in ihm erwachen muß,' sobald ßch-nlli.' Gelegenheil dazu sindet, etwas Ahnli« ch.eS zu versuchen. Hurch^diese Bücher wird also nicht nur die Zeit getodtet, welches schon ein sehr wichtiger Werlust wäre; es wird auch dadurch, das, die Roma, nenwelt von der wirklichen Welt verschieden ist, nicht bloß Unzufriedenheit mit dieser., erzeugt, und ein 'Verlangen nach Verhältnissen genährt, wie sie nur in dem Kopf« des Dichters, aber sonst hienieden nichr einns» ten können — welches als ein zweyter großer Schaden gewiß nicht übersehen werden darf; sondern durch der^ gleichen Bücher wird sehr oft die Einbildungskraft ver, giftet, das Herz verdorben, der Verstand bechört, be? Wille vom Guten abgezogen, und statt der religiösen und sittlichen Grundsätze, welche den Menschen beHerr' fchen sollten, bemächtigt sich seiner Verachtung alles Schönen und Heiligen und Liebe zur Sünde und La« ster. Daß aber dergleichen vielseitig verderbliche Bücher yon Tausenden begierig verschlungen werden, wer wollte bieß läugnen? und es läßt sich wahrlich nicht berechnen, wie viel auch diese Lectäre zur heutigen Verdorbenheit unsrer Dienstbochin beygetragen hat^ Sie ist auch gewiß von schlauen Wollüstlingen schon öfters dazu benutzt wsrden, in das Herz des Midchens, welches creusei-nen frühern Vorsätzen, den Lockungen der Schmeichele^ lange widerstand, das Gift des Leichtsinns und der Üp, pizkeit einzutröpfeln und es allmählich rechl methodisch zu verführen. Ein anderer Gegenstand, der hier unsere Aufmerke samkeit verdiene, ist ohne Zweiiel das Thearer. Die größten Freunde desselben haben es schon öfters als eine Schule der Tugend betrachtet, und bestochen durch manche große und edle Charaktere, welche dort handelnd dargestellt werden, durch manche treffliche See-nen, worin Unschuld und Seelenadel entzücken, dlnch manche Rührungen, welche das Herz machtig ergreifen, durch manche eindringliche Erweckungen zum Buren, deren sie sich da bewußt wurden, den Werth und den Einfluß desselben fast über den Werth und den Einfluß der Kirchen zn erheben gesucht. Ein solches Unheil be» ruht aber doch wohl nur auf Täuschung. Ei gibl frey» lich Theaterstücke, welche mit reiner Phantasie ge> dichtet, mit zartem, tugendhaften Sinn durchgeführt, und ganz da;u geeignet sind, der schonen Sitte zu der würdigen Anerkennung zu verhelfen, die ihr gebührt. Aber kymrnen wohl diese wenigen p^iswürdigen Thea- terstücks gegen die zahltose Menge derer in Anschlag, welche nur lediglich auf die Belustigung des großen Hou-fens berechnet smo ? Und womit glaubt man ihn wohl besser belustigen zu können, als indem man ihm die ge« meinstön Scenen des menschlichen Lebens recht gett«ein darstellt? Die Liebe ist das Hauvtthema, welches fast allen Theaier^cken zum Grimde liegt, und welche Liebe? Da werden Vater nnb Mütter durch die listigen Ränte der Tochter oder des Sohnes hintergangen j da !pic!en die Dienstbothen die Rolle der Vertrauten und helfe» die Altern betrügen; da wird der misse Sinn dei Vaters, die fromme Sitte der Mutter lächerlich gemacht; ein Schuft von Kammerdiener, ein verschmitztes Dienstmädchen hecheln sie durch, vereiteln hinttt ihrem Rucken die besten Absichten undtriumphiren gaNj nach den Wünschen der Kinder. Da wird Ungehorsan» zur Seelenstärke, heimliche Einweichung aus dem al> terlichen Hause zu einem Nochschritt, den' die Ließe thut, Festigkeil des erfnhrnsu Mannes zur rauhe« Harte, vernünftiger Rath zur griesgramigen Lmme, die gerecht? Strafe des Verbrechens, ia wohl gar das Verbrechen selbst, zur Wirkung eines unbezwmglicheü Schicksals umgesiämpelt, und alle moralischen Begriffe werden verwirrt, weil der Dichter nur eine flüchligt Rührung^ tont z>llx, oder das schallende Gelachter des »ollen Hauses bezweckt hat. Aber — so wird man mir vielleicht hier entgegnen — geht es nicht wirklich in der Welt so zu ? Kann das Theater wohl etwas besseres thun, als den Lauf de» Weit gerade so, wie er ist, wirklich darzustellen? und nützt es nicht dadurch am meisten , daß es Menschen-kenniniß und Wetterführung befördert 1 Zufclderst möchte ich wohl hierauf antworte" l das es. Gort sey Dank, in der Welt nur sehr selten so hergeht, wie es unS in unzähligen Theaterstücke« abgeschildert wird. Wenn auch der Theaterdichter, so wls der Nomandichter, mit seinen Schilderungen sich immet innerhalb der Möglichkeit halten muß, um nicht ew Wert hervor zu bringen, welches als zu phantastisch^ gleich verworfen werden würde, so folgt daraus docy teinesmcges, dasi sich das, was er uns vorführt, anch wirklich irgendwo gerade so zugetragen h^ben müß^» Er kann entweder aus dem Reichs der Möglichkeiten eine ganz ungewöhnliche Situation erdachl, oder kann einen einzelnen Fall, der ihm und vielleicht" Hm bekamil zeworden ist, Und der vielleicht in Hunderten von Jahren nicht wieder so vorkommt, zu seinem Sujet gewacht, ja er kann sogar über das Reich des Möglichen und Wirkliche,, hinaus geschweift haben, wenn er nur den Volksglauben der Zeit, in welche er sein Stück versetzt, oder welcher noch hier und da angetroffen wird, auf seiner Stile hat. Doch Zusetzt, daß es wirklich recht oft in der Welt lo zuginge, wie es uns Tauende von Theaterstücken abbilden, sind si« deßwegen ,^u billigen? Wer hangt l'lcht gern über verwerfliche S«nen «inen verhüllenden ^chleyer ? Wer führt wohl gern Kinder in die Familien tm, wo sie wenig Gutes, abci desto mehr Böses lernen köünen? W«r zieht wohl gern Betrugeveyen Schund, ^"en, Niederträchtigkeiten ans Tageslichr? Ist es "icht lathsamer, «s den Schicksalen jede? Einzelnen zu überlassen, ob er die widrigsten Erfahrungen sammeln, U"d die Menschen von ihren schlechtesten Seiten ken-"e» lernen soll oder nicht? als daß man ib" recht ab-s'chtlich mir allen Nichtswürdigkeiten vertraut macht, lle »or seinen Augen verüben läßt, und den schonen klauben an menschliche Tugend geflissentlich unter« ßrablf Und geatzt, daß sich dieß noch «inigermasien ^chcferiigen ließe, und daß «s sein Gutes häne, wenn ble Nichtswürdigkeiten, wie sie im menschlichen Leben Vorkommen , a'if dem Theater ohne Scheu dargestellt würde».-, ist es wohl zugigen, daß sie dort, wltcs bäuqg geschieh^ ^on einer verführerischen, einladenden ^^ile dargestellt, und o t genug auf Kosten der Tugnch ^l^chr werden? Tneieingou, welch« das Theater mit der Kirche ""'gleichen und ihm wohl gar vor dieser den Vorzug ^"räumen wollen, kennen entweder das Theater in sei-^" heulen Beschaffenheit nicht, oder sie sprechen un« ^"legt ecwas Auffallend^ nach, was Aufsehe» ma, ^", o5er vielleicht auch anbrezzum Widerspruch reitzen wll, oder sie wollen vielleicht ihre Vorliebe für diese Art der Vergnügungen vor sich selbst und vor Andern "nigermaß^ beschönigen. Nach dem, waS ich hier ge« ^6t ha^, kann ich das Theater unbedingt tauin als ^" unschüolichez Vergnügen gelten lassen. Meine Meinung ist keinesweges, den Besuch des ^beaters gg^ ^n verdammen, denn es gibt wirklich heaterstiichs, die auch der denkendste und ernsthafteste ^ann mjt Interesse sehen kann, welche durch treue Mderung det veredelten Lebens wahrhaft erbauen. und durch schöne Züge der MllNlilschen CharaktersN! ",e und der ehrwürdigsten Weiblichkeit rnhien und nge^ , A!?er viele solcher Slücke gibt es nicht , u>'d wc>i' , ^ wohnlich ^un Vergnügen anfg"Uschc wird , ist e>n > > der so fade !«nd abgeschmackt erdacht, oder so frivol m-" auch wohl gemcin ausgeführt und so lediglich daraus berechnet, daß es den herrschenreil Lüsten uno Neigun» gc>i d^r voher,i Me?lschel^,^ahl «nner Vovnehmern un» Geringern schmeicheln soll, daß dieses Vergnügen unmöglich ohlie Nachtheil für das feinere Gefühl unt für die befall Sitten unbe^eütlich ge^ossili w.'roon k^nn. U»d doch geHort auch das Thäter untcr die Er« getzlichteiten der Dienstbo^hen, und gerate diejenigen Lust- und SpoclakelstuFe weiden von «hnen geliebt, wo Verstand und Herz die wenigste gesunde Nahrung sinden kann, wo hingigen Kniffe und Ranke und l)l«r< r«njposs«n gll^er Arr* die Scenen hauptsächlich füllen. Aus dteser Schule kommen ste natürlich noch besser un-terrichiec, um Iinrigncn mit Erfolg durchzuführen, um den Noinan mit ihren Liebhaber,, künstlicher zu spi«.'« l-ni?!iig>,'i, GogenstÄnden, welche hier als verderblich emwneeüd er.vogen werden müssen, darf auch derTaüz teineswcgez üh^rgange!! werden. Er macht in unsern Tagen die Hauptdelustigung der dienenden Classe aus. Der Tanz an und für sich betrachtet, als ein durch den Tact der Musik geregelter Auslnuch der Fröhlichkeit/ der durch die Kunst und die Formen der Schönheit an Interesse gewinnt, ist nicht zu verwerfen. Er ist ein so Menschliches Vergnügen, da!) es rein noch so rohes Volk gibt, welches sich nicht an demselbf'l er» gehen sollte. Daß gebildetere Nationen ihm ihre Auf« merksamkeir geschenkt, Gesetze für denselben erkannt, ihn mit ihren Ersmdungen bereichert haben, dieß liezb ln di? Natur der Gsche, und kann ,mr durch den un-^ maßigen Genuß Veranlassung znin Tadel gebsn. In frühern Zeiten — deren sich der Verfasser dieses Aufsatzes noch selbst erün'.ül!—trug auch der Tanz den Charakter der Dentungsan an sich. Eine Neligiosilät, die lioch einen schwachen Anstrich von Pietisterey hatte, «ins Sülle und Einfachheil des häuslichen Lebens, »me sie vom Vater auf den Sohn sich fortgeerbt hnte, eme Ordnung und Abgemessenheit in derganzen Lebensart, deren treue Bewahrung für die erste Forderung der Sittlichkeit gehalten wurde — vertrug sich weder rmt dem oftern Genuß der Tanzbclustigung, iwch mit einem Tarn selbst,,, welcher das Blut in «ine zu hefUae Wallung versetzte.. Von Bällen war entweder gar Nlcht, oder doch nur bey ungewöhnlichen Veraniaffungeil, folglich äunerstleNen' die- Rede. Nur bey- Hochzeiten wurde auch dieses Vergnügen aufgesucht, und da es der jungen Leute, die es eigentlich — W'weu es da., mahls als Kunst ausgebildet war — gelernt hatten,, nur wenige gab, davon den meisten,, wenn lch so sagen darf, naturalisirr wurde, s^mußte er immer unter der Aufsicht der Ältern in den, Schranken, eine-ö sehr. mäßi, gen Bewegung bleiben-. «^ c« ,. .. Die freyere- Denwnqsart lw,Betreff der Religion und Sittlichkeit, welche aus Frankreich und, Eng'antr «uch zu uns herüber kam, machte u„5 fähig, allmähllch auch andere Grundsätze hinsichtlich der Erziehung anzunehmen, und wir überzeugten,uns, daß auch der Körper geübt und die- Anlagen desselben zu Fertigkelten desselben ausgebildei werden müßten. Von jetzt an wurde der Tanz in die Reihe aller Wlssenzchaften und Künste mir aufgenommen, in denen dieIugend unterrichtet werden sollte, und was bisher mehr der Natur überlassen ward, wurde nunmehr methodisch betrieben. Dagegen wäre nun, nach meiner. Ansicht, nichts zu erinnern; aber daß der rechte Gebranch bald zum Mißbrauch überging,, und daß man den Mißbrauch als sol° chen nicht erZennen,, und. nicht, wieder auf den rechten Gebrauch allmählig zurück führe» will, das verdient ohne Zweifel gemißbilliget zu werden. Daß der Jugend, sobald ihr zu tanzen nicht uur erlaubt,, sondern, logar zur Pflicht gemacht wurde, die einfachen ruhigen Tan. le, die auch ihre Ätterw ohne die,Ehrbarkeit zu verleben, mitmachen konnten, nicht lang? gefallen würden, dieß war vorauszusehen, und Tanzmeister und Com» pomstcn vereinigten sich,, um solche, Abwechselungen zu «rsinoen, wie st^ dem frohen und sprmglustlgen Alter sngemcssen wa^t. Bald wurden jene, Tanze ganz der, Vergessenhelc überliefert, und diejenigen traten an ihre Stette, welche freylich die Gefahr für Gesundheit und Sittlichkeit nicht übersehen ließen. Doch die zärtlichen Hliem »allen die Kinder nicht, gem in chrem vorzüg- lichsten Vergnügen stören, sie können auch nicht immer gegen den Strom schwimmen; sie fühlen sich selbst ges schmeichelt, wenn ihr^ Tochter oder ihr Sohn wegen der Grazie ihrer, Bewegungen Beyfall sinden, und von den MirtHnzern und Mittänzermnen Huldigungen einernten ; u,ld sl> murde es denn allmählich eine Sache der Nothwendigkeit, daß nicht nur jede Feyerlichkeit durch einen Ball ausgezeichnet wurde, sondern daß auch unter den WmierdelmAgungen die Bätle den erstell Rang einnahmen, und auch im Sommer ohne Tanz kein Fest begangen werden kann». Die Dienstdothen,in Hinsicht ihrer jugendliche« Neigungen und Begierden den Töchtern und SölM'l ihrer Herrschaften nicht unähnlich, und geneigt, in ihrett Sitten sich nach dem Beysviele zu richten, welches ih^ nen. v»n den Personen höhern Standes gegeben wird, singen auch bald an , im Tan;e ihr höchstes Vergnüge« zu suchen, und man leistete ihnen da so vielen Vorschub, das man sogar eigene TanMe bloß für sie bestimmte/ . wo sie wenigstens alle i4 Tage entweder mit oderaua) ohne Erlaubniß ihrer Herrschaften sich dieser Lustbarkeit ganz hingeben. Daß b«y ihnen diese Lustbarkeit mit mehk Rol?heit genossen und-schädlicher in ihren Folgen wird, ' ist sehr einleuchtend. Das Besuchen des Balls erfordert einen eigenen Kleioerstaat, bey dessen Herbeyschaffung das Gewissen der Dienstleute sich eben nicht zart zei« get. Hier auf dem Balle artet die Fröhlichkeit, leicht ui' Zügell^sigkeit aus. Welche schlüpfrige Reden mögen hier geführt, welche unanständige >i3>päsie' mit schallendem Gelächter begleitet werden '^ Und wenn auch dieß nichc wäre, so treibt doch hier hinter dem Nucke» der Herrschaft del Hier geschehen die siegreichsten Angriffe auf Unschuld und Tugend. Das e» hitzte Blut/ die emoorte Sinnlichkeit milden KünsteN des Verführers im Bunde,, bethoren das leichtgläubige, liebetrunkene Madchen, und stürzen es in Säende und Jammer. Wahrlich,, die Warnungen der Sittenlehrer vor dem Tanze in dem Übermaße, und in der ?lrc, wie e^jetzr betrieben wird, sollten nicht bloß belächelt wel' den;, denn die Nichtbeachtung derselben hat nicht nut schon vielen, Familien Gram und' Herzeleid bereitet, sondern auch nahmentlich, m den niedern Ständen el" Elend zur Folge gehabt, welches-durch die Erinnerung . an eine so siüchiig.genoffene Luslbarkeitz,üchl gemildert werden, konnte». Räthsel. Das Er-ste bist du selbst,.doch magst du «S nicht heißen^ Das Zweyte ist ein Bild von Ewigkeit und Welt, Willst du das Ganze scha^ so mußt du dich, befleiße«,-Zum Himmel aufzusehn, v«n Phöbus nlcht.erhellt. Gedruckt bey I gnaz,Aloys Edlenv. Kleinma y r-