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' • 77. ,'77 ■: ■ . .7 ■■..■ ■ 7777:7 : * ,7:^77-' U' : ^.77 '7'77;..; ;, 7 :■ 7.77 . ž7 / A. VANICEK. BIOGKAPHISCHE SKIZZE VON D K K. GLASEE, PEOFESSOB AM K. K. STAATSGYMNASIUM IN TKIEST. MIT DEM PORTRAT VANlCEK'S. WfEN, 1885. IN COMMISSION BEI CARL KONEGEN. I., OPERNRING 3 , (HEINBICHSHOF). 76416 Druck von Adolf Holzhausen in Wien, k. k. Hof- und Umversitats-Buchdrucker. VORBEMERKUNG. Gerade vor einem Decennium kam ich in die Lage, die Lebensentwicklung und die wissenscliaftlicke Thatigkeit eines slovenischen Gelehrten und alten Freundes Miklosich’, des Georg Caf*) darzustellen, welcher als Beneficiat der Stadt- pfarrkircke zu Pettau in Steiermark wirkte und von seinem Lieblingsstudium, der slaviscben und vergleichenden Philologie, durch einen plotzlichen Tod hinweggerafft wurde. Ich hielt es fiir eine patriotische Pflicht, von dem Leben dieses allzu bescheidenen Mannes in einem deutschen in Steiermark er- scheinenden Journale Nachricht zu geben, um auch weiteren Kreisen zu zeigen, ein wie bedeutender Mann in dem stillen Stadtchen lebte. Wenn ich es nun unternehme, ein Bild von Vaniček’s Leben und Wirken zu entwerfen, so geschieht es wohl des- wegen, weil wir Oesterreicher dem „Registrator der verglei¬ chenden Sprachforschung“, wie er sich im Yorwort zu seinem „Griechisch-lateinischen etymologischen Worterbuche“ nannte, ein, wenn auch kleines Denkmal setzen mtissen. Es wurden mir zu diesem Zwecke Briefe von Curtius und Schleicher, Yaniček’s Zeugnisse, Decrete, ungedruckte Gedichte zur Ver- fiigung gestellt. *) Caf’s Erganzungen zu Miklosich’ Lexicon palaeoslovenicum wurden vom Herrn Reichsraths-Abgeordneten B. Raič druckfertig gestellt. 2 Einer grossen Anhanglichkeit seiner Schiller erfreute sich Skalitzky. Als dem kleinen Vaniček, der mit kindlicker Liehe an seiner Mutter hing, diese im Jahre 1836 starb ; sagte der herzensgute Skalitzky zu dem weincnden Knaben: „Sie brau- chen in diesein Schuljahre nichts mehr zu lernen, denn Sie haben immer entsproclien. Gehen Sie spazieren und denken Sie nicbt immer an Ilire Mutter; Sie werden sie einmal wieder- sehen.“ Die freundlichen Worte beruhigten den Kleinen. Hier erhielt er mit Ausnahme der »Botrina religionis et geographiae 11 , welche ihm nur eine »Prima cum accessu ad Eminentiam u eintrug, in allen iibrigen Materien „Eminentiam u , wodurcb er »Tertius accedentium 11 wurde; das nachste Jahr sieht ihn schon in den Reihen der »Eminentnim 11 . Sammtliche Zeugnisse bekunden weiterhin, dass er „ Prae- claram operam 11 an den Tag legte und aucli in der „ Morum cultura u mit den besten Noten bedacht war. Als Schiller der dritten Gymnasialclasse erhielt er in Folge Allerbochster Entschliessung vom 6. September 1838 einen von den im Prager Convict neu errichteten Jičiner Stift- pliitzen filr Nichtadelige. Es wird ihm im betreffenden Decret an das Herz gelegt ; „des Stifters im tiiglichen Gebete ein- gedenk zu sein und sich dieser Wohlthat durch štete Aus- zeichnung sowohl in wissenschaftlicher Venvendung, als aucli im sittlichen Botragen fortan wiirdig zu bezeugen“. Zogling dieses Convictes war er bis zum Jahre 1847, bis zur Vollendung seiner juridischen Studien. Dass die an ihn gerichtete Mahnung auf frucbtbaren Boden fiel, bezeugen die anerkennenden Worte, mit welclien ihn die k. k. Convictsdirection entlasst: „dass er sich wah- rend seiner Anwesenheit im Convict durch den thiitigen Eifer im Berufsstudium, durch Ordnungsliebe und Artigkeit, durch ein frommes und wohlgesittetes Betragen die volle Zufrieden- lieit seiner Vorgesetzten erworben babe 4 '. Er selbst klagt zwar in „Aus den Lernjahren eines Schul- meisters“ iiber die Eintdnigkeit und soldatenmassige Dressur im Convict und bezeichnet seine Jugendjahre als verlorene, es ist aber das Urtheil doch cum grano salis zu nehmen. Dass ihm hier die „ Eminentia “ nicbt entging, ist klar. Im Jahre 1841 wurde er „Philosoph“ und hatte sich mit Religionswissenschaft, Philosophie, Elementarmathematik, 3 lateinischer Philologie und der. allgemeinen Naturgeschichte zu befassen. Mit grosser Verehrung spricht Vaniček vom Professor der Philosopliie Dr. Fr. Exner und erwahnt mit Stolz, dass er mit Smetana seinen geliebten Lelirer auf dessen Landgut Bubenč besuchen und also auch privatim mit ihm verkehren konnte. Unter seine tiichtigen Lelirer gehorte auch der Professor der Mathematik, der Pramonstratenser Ladislav Jandera, welcher genauer war als eine Uhr. „Von der Zeltnergasse bis ins Clementinum wusste jeder Geschaftsmann genau die Mi¬ nute, um welche Jandera vorubergehen werde.“ In friiheren Jahren war er wegen seiner Strenge in ganz Bbhmen ge- fiirchtet. Den Professor der Philologie Anton Miiller supplirte nach dessen Tode Dr. Augustin Smetana, Kreuzherren- Ordenspriester, der Liebling des Exner. Ihn bezeichnet Va¬ niček als „den liebenswurdigsten und besclieidensten Menschen, der ihm je noch vorgekommen ist, ein Glelehrter und Dulder im edelsten Sinne des Wortes“. Die Weltgeschichte scheint nicht das Lieblingsfach Va¬ niček^ gewesen zu sein, denn das Zeugniss des nachsten Jahres iiber das zweite Semester hat bei diesem Gegenstande die bose Bemerkung: , : Bep. tent.“ Das Austrittszeugniss aus den philosopliischen Studien, ausgestellt 1843, enthalt mehr „Erste Classe 11 als Erste mit Vorzug und die Zeugnisse iiber die Sommersemester im All¬ gemeinen schwachere Noten als die iiber die Wintersemester. Nach der Absolvirung der philosophischen Studien war guter Rath theuer. Seiner Mutter zu Liebe, wenn sie noch gelebt hatte* ware er gerne Theolog geworden, denn fiir sie hatte er jedes Opfer gebracht: die Mutter hatte ihn in ihren alten Tagen gar so gern als Prager Domherrn gesehen.*) *) In Bezug auf die Bereitvrilligkeit, der Mutter jedes Opfer zu bringen, um ilire Wiinsche erftillen zu konnen, ist Vaniček dem in der Vorrede er- wahnten slovenischen Sprachforscher Caf zu vergleichen, weleher seiner Mutter zu Liebe sich dem geistlichen Stande widmete, obgleieh seiner Begeisterung fiir Sprachstudien ein Beruf mehr zugesagt hatte, der ihm die alleinige Be- schaftignng mit der ihm so lieb gevvordenen Slavistih ermoglieht hatte. 1 * 4 — Im Jahre 1843 bezog er die Universitat seiner Vater- stadt, um sich dem Studium des Jus zu widmen ; welchem er bis Ende 1847 oblag. Neben dem Juristen aber machte sich schon der Padagog stark geltend; er horte Vorlesungen liber „allgemeine Er- ziehungskunde“ durch beide Semester und bestand am Ende eines jeden Halbjahres die Priifung mit „vorziiglichem“ Erfolge, wahrend er in seinen juridischen Fachern iiberall nur mit „Erste“ durchkam. Nach seiner eigenen Angabe interessirten ihn unter den letzteren die Vortrage bei Gustav Ritter von Kopetz iiber „Politische Wissenschaften“ am meisten. In den beiden nachsten Jahren kam auch bei befriedi- gendem Fortgang im Jus seine Neigung zu Sprachstudien zur Geltung, indem er den Unterricht in bohmischer Sprache mit „sehr gutem“ Erfolge besuchte. Im Jahre 1847 finden wir ihn vollends im eifrigen Stu¬ dium der wichtigsten slavischen Sprachen, des Italienischen und Franzosischen, aus welch’ letzterer Sprache er die offent- liche Priifung mit „Vorzug und Auszeichnung“ bestand. Bemerkenswerth ist der Umstand, dass ihm Professor Joh. Kaubek, Dolmetsch der polnischen und russischen Sprache beim Magistrat und Criminaigericht in Prag, unter dem 28. April 1847 bestatigt, Vaniček liabe durch ein vergleichendes Stu¬ dium seiner bohmischen Muttersprache mit dem Polnischen eine derartige Kenntniss des letzteren sich angeeignet, dass derselbe aus dem Polnischen in das Deutsche und Bohmische und aus dem Deutschen ins Polnische und Bohmische gelaufig, verstandlich und klar zu iibersetzen und das Polnische ortlio- graphisch und correct zu schreiben im Stande sei. Der Schiiler aber lobt in den ^Lernjahren 11 an seinem Lehrer die seltene Gabe der Beredsamkeit; nur Safafik babe schoner und correcter gesprochen, jedoch hatte die beste- chende Darstellungsform oft die Grenze der Wahrscheinlich- keit gestreift. Wenn es sich auch bei einem Bohmen, der polnisch studirt, von selbst versteht, dass er sich bei dem Studium der so nahe verwandten slavischen Sprache durch Vergleicliung des Aehnlichen und Unahnlichen die Aneig-nung des Gegen- standes zu erleichtern sucht, so muss doch die Art seines 5 Studiums stark aufgefallen sein, dass der Lehrer sie ihm aus- driicklicli bezeugt. Gleich nach Beendigung seiner juridischen Studien im Jahre 1847 begann er seine offentliche Thatigkeit als Concepts- praktikant der k. k. Cameralgefallen-Venvaltung fiir Galizien*) mit einer Remuneration von 200 fl. sammt Vergiitung der Reisekosten, welcbe Benefizien ihm aber erst danil zu Gute kommen sollten, „falls er sich bei der wenigstens sechs Wo- chen und langstens drei Monate dauei-nden Probeverwendung zum Conceptsfache als geeignet bewahren sollte“. Eine eigenthiimliche Wendung des Schicksals war es, dass er als strebsamer Mann gerade in derselben Richtung seines Faches Venvendung fand, welche ihm wahrend seiner ganzen juridischen Studien am wenigsten zusagte. Nachdem er in einer kurzen probeweisen Venvendung in Prag seine „Fahigkeit“ fiir das Cameralfach nachgevviesen, bekam er als „k. k. galizischer Cameralgefallen-Verwaltungs- Conceptspraktikant“ Sambor in Galizien als Wirkungskreis zu- gewiesen. Auf der Reise dorthin bertihrte er Krakau, „das Grab der Griiber“, welches einen tiefernsten Eindruck auf ihn machte; „die verschiedenen bis 1764 dort begrabenen Konige zogen vor seinen geistigen Augen als ehrvvtirdige Gestalten voriiber.“ Seine Urtheile iiber den ersten Dienstposten waren in verschiedenen Zeiten verschieden; in seinen noch erhaltenen Briefen aus der Zeit seines Samborer Aufenthaltes an den Vater bezeichnet er die Samborer als so bose, dass selbst die damals in Polen stark grassirende Cholera sich an sie nicht heramvagte: diese Ansicht hatte sich aber 1869 schon sehr gemildert, denn er fiihlte sich, abgesehen von seinem ihm wenig zusagenden Dienste, bald lieimisch, weil die Kenntniss der polnischen und franzosischen Sprache ihm „Gunst und Gnade von ganz Sambor“ eintrug. Obgleicli von seinen poetischen Leistungen im Beson- deren bald die Rede sein wird, glaube ich doch hier den Umstand nicht verschweigen zu sollen, dass er aus Begeiste- *) Decret der k. k. vereinigten Cameralgefallen-Verwaltung im Konig- reich Bohmen vom 21. October 1847, Z. 24706/1923. 6 rung fiir die anbrechende Freiheitsara eine Volkshvmne dich- tete, welche am 23. Marž, als am Tage der Constitutionsfeier, in der Bernardikirche in Sambor gesungen wurde. Es ist wohl nicbt zu verwundern, wenn fiir einen so jungen und hoffnungsvollen Dichter das Herz einer altern polnischen Dame, einer Verwandten seines Chefs, in heisser Liebe entbrannte; theuer aber musste der sprachgeivandte Bohrne den Mangel an Verstandniss fiir ibre schonen Artig- keiten biissen, denn mit Erlass der k. k. vereinigten Cameral- gefallen-Verwaltung fiir Galizien und die Bukowina vom 22. Sep¬ tember 1848, Z. 22414, wurde er auf seine eigenen Kosten in gleicher Eigenschaft nacli Czernowitz versetzt, wobin sein Sinn gar nie gerichtet war. *) Es geiiel ibm aber in Czernoivitz sehr wenig. Theilweise das iinmer starker liervortretende Heimweh, theilweise die ge- ringe Neigung fiir den Cameraldienst, theihveise aucli die Angst vor der sieh nahenden Priifung, bracliten seinen Entsebluss zu resigniren zur Reife. Er erhielt zucrst einen vierwochent- licben Urlaub „in dringender .Familienangelegenheit“, verliess im Februar Czernowitz und ging nach Hause zu den Eltern, von welclien er mit Staunen und Besorgniss aufgenommen wurde, da er ihnen zuvor von seinen Absicbten nichts mit- getheilt hatte. Mit der Riickkehr in sein Elternhaus ist seine juridische Laufbahn beendet. Hier an diesem Wendepunkte seines Lebens angelangt, wollen wir Einiges liber die oben beriihrte dichterische Tha- tigkeit bemerken. Wie Diez, der Begriinder der romanischen Philologie, stand aucli Vaniček, im Dienste der Musen. Eine Sammlung von Gedichten im Manuscript enthalt Poemata aus den Jahren 1841—1869; Verherrlichung der Natur, religiose Stimmung, patriotische Gefiible, Preis der Liebe bildeten den Grundzug seiner Poesien. Aus seinen Gedichten will ich zwei mittheilen: „ Trost im Ivreuze“ und „Der sterbende Pole“. *) Naheres „Bohemia“ 1869, Nr. 239. 7 Trost iiu Kreuze. Alles trage Ohne Klage, Lass den Glauben Dir nicht rauben. Dulde weiter, Denn der Leiter Aller Welten Wird’s vergelten. Jeden Schmerz und Kummer, den hienieden Seiner Weislieit Rathschluss dir beschieden, Wandelt er gewiss in Lust und Frieden; Seine Gnade lasst er nie ermiiden. Engelbriider Schweben nieder Aus der Ferne Bess’rer Sterne Und sie zahlen Wie Juvvelen Deine Zahren, Die im schweren Leid dir fliessen. Alle spriessen Einst zum Loline Vor dem Throne Hochster Glite Dir zur Bliithe, Dir zur Krone Reinster Seligkeiten Durch den Lauf der Evvigkeiten. Darum glaubig; der die Sterne lenket, Der des Wiirmchens nicht vergisst, o der gedenket Audi des Kindes, das mit festem Glauben ihm vertraut Und in allen seinen Schmerzen betend auf zum Himmel schaut. Der sterbende Pole (Aus dem Jahre 1848.) „0 nimm micli auf, du Land der Beduinen, Mit deinen Wusten, deinem heissen Sand; Ein armer Fliichtling bin ich hier erschienen Aus meinem blutgetriinkten Vaterland. Weit von der Polenfreiheit Sterbestiitte Hat sich mein wunder Fuss zu dir verirrt; Wer briclit wohl jetzt die tausendfache Kette, Die grasslich nun mein Vaterland durchklirrt?“ „Man bat es uns mit bitterm Hohn gestolilen, Man wolIt’ uns jagen aus dem eig’nen Haus, Zum ICampfe fiir das beissgeliebte Polen Zog ich mit allen meinen Briidern aus. Wir schwuren hoch, die Freiheit treu zu wahren, Die stets der Polen heilig Kleinod war, Da kamen Tausende von Wiirgerschaaren, Zum Tod getroffen sank der weisse Aar.“ ,,Die blut’gen Ruhmeskranze, todte Helden, Sie bliihen herrlich eueh durch alle Zeit, Und spate Blatter der Geschichte melden Der Nachwelt eurer Tbaten Herrlichkeit. Doch weh — aus euren weiten Todeswunden Sprosst Freiheit nicht dem kommenden Geschlecht, Der Heldentod, den Vater dort gefunden, Maclit den besiegten armen Sohn zum Knecht.“ „Allhier, wo zu den Millionen Sternen Das Blut der armen Opfer nimmer raucht, Wo nicbt der Stadte Brand durch weite Fernen Den blassen Mond in dustern Purpur taucht, Wo der gekronte Kauber seine Hiinde Nicht nach dem Zelt der Beduinen streckt: Hier lasst mich leben, bis nach meinem Ende Der Sand der Wuste meinen Leichnam deckt.“ „Doch nein! Das Weh der Polen, meiner Bruder, Brennt mir in tiefster Brust mit wildem Schmerz. Leb’ wohl, mein Land, ich seh’ dich nimmer wieder, Ich kann nicht mehr — du brichst mir selbst das Herz. Doch solit ihr, letzte Tropfen meines Blutes, Nicht fliessen in dem armen Vaterland, Nicht auf dem Boden des geraubten Gutes, Versiegen sollet ihr im Wtistensand.“ 9 Er reisst die Binde muthig von der Wunde, Die aus dem matten Korper todtlich klafft, Er sinkt zum schwellenden Oasengrunde, Es stromt das Blut, es schwindet seine Kraft Und mehr wird stets die Erde rings gerhthet. Da fasst noch einmal ihn sein grosses Leid: Er hebt die Hšinde und zum Himmel betet Er heiss fiir Polen um Gerechtigkeit. Da liegt er, weit vom Vaterland verstossen, Nun leblos und es klafft sein Todesmal. Es sprengen Beduinen her auf Eossen Und an der Seite blitzt der krumme Stalil. Sie sehen ihn in seiner Todessehone So narbenvoll, so blutig und so bleich. Nieht wahr, ihr kriegerisehen Wiistensohne, ' Ein solcher Anblick rtihrt die Herzen eucb? Sie pflegen ihn, als wenn’s ein Bruder ware. Von mancher Jungfrau Feuerauge rinnt Im Sehmerz des Anblicks eine stille Zahre; Weicb ist das Herz vom sehwarzen Wustenkind. Da hebt er einmal noch die starren Blicke Und sieht von fremden Freunden sich umkreist, Und seines Polens ktinftige Geschieke, Sie stellen sich vor seinen Sehergeist. „0 Bruder, bess’re Zeiten seh’ ich kommen, Es hebt sich Polen aus dem Leichentuch, Und liber jene, die es euch genommen, Spricht die Geschichte ziirnend ihren Fluch. Und Polens todte, grosse Helden steigen, Mit ihren Kranzen alle aus der Gruft, Ein jeder wird sein Wundenmal euch zeigen, Das euch znr Eintracht, meine Bruder, rnft.“ „Und euer Polen soli euch wieder werden, Doch nicht durch wilde Bache, nicht durch Mord; O nein —- es tont bald ungestraft auf Erden Des anerkannten Rechtes heilig Wort. Die Fiirsten werden euch das Eure bieten, Sie geben euch, was man euch schnod’ geraubt, Und schmiicken mit der Freiheit schonsten Bliithen Mein Vaterland, dein dorngekrontes Haupt." Er schweigt. Es steh’n um ihn die Wiistensohne Im stummen Kreis; ein jeder ahnt recht gut, Dass durch des Fremden unbekannte Tone Ein hoher Wesen seinen Ausspruch thut. 10 Noch fiilirt zurn Ictztcu Kusse nacli dem Munde Den blutbefleckten Siibel seine Hand. Er stirbt. — Das war des Polen letzte Stunde Im oden, aber freien Wiistenland.*) Im Ilause seiner Eltern weilend, studirte er nun sehr fleissig. Als taglicher Besucher der Bibliothek, der Erste kom- mend und der Letzte fortgehend, Bel er dem Bibliothekar Šafarik und dem Custos Dambek auf, welclie ihm bei der Be- niitzung der Bticherschatze in der freundlichsten Weise an die Hand gingen. Da er zu stolz war, um sich von seinem Vater bei der nun bald bevorstehenden Ebbe in seiner Casse ernahren zu lassen, bezog er, im Besitz einer sehr kleinen Barschaft, ein Stiibchen in der Spornergasse um die jahrliche Mietlie von 20 fl., ein kleines hofseitiges Stiibchen. Schmalhans wurde nun Kiichenmeister. „Summa Summarum: eine stets ungeheizte Stube im grimmigen Winter, dejeuner keines, diner um fiinf- zehn Kreuzer Wiener Wahrung, apres-diner bei den Barm- herzigen Samaritanern, soupe ein Achtel Commissbrot — das war mir beschieden vom September bis Februar. “**) Wahrend dieser keineswegs rosigen Zeit forderte ihn seine vorgesetzte Behorde in einem Erlasse vom 27. October 1849, Z. 21322, auf, seinen Dienst in Czernowitz anzutreten; falls er dieser Aufforderung nicht naclikommen solite, werde er des Dienstes entlassen. Die Behorde brauchte ihre Drohung nicht auszufiihren, da er sich bereits selbst entlassen hatte. Hier studirte er nun „ vi (d und fleissig“. Da er schon als Jurist sich mit Sprachstudien befasst hatte, so betrieb er die- *) 0ass Vanfčeb den Musen huldigte, war auch in weiteren Kreisen bekannt, denn Schleicher sclireibt ihm in einem Briefe vom 17. October 1853 nach Kaschau unter Anderem Folgendes: „Machen Sie, dass Sie hieher (nacb Prag) kommen, dann sclnvatzen wir einmal liber alles dies — Denn im schreiben bin ich ungelachscn, 1 ) Keineswegs dem Vaniček geivachsen^ Der in spharenweiter unermesslicber, Goldnndsilberjesuitengasslicber Himmelragender begeisterung Verse spruht im urgewalt'gen schwung.“ **) „Bobemia w 1869, Nr. 243. !) Ein von Schleicher des Reimes ivegen gebildetes Wort. 11 selben jetzt leidenschaftlich, leider ohne Ordnung, wie er es selbst eingesteht: „ San skrit und Magyarisch, Persisch und He- braisch, Gotliisch und Italienisch, Tiirkisch und Russisch etc., das Alles durcheinander geworfen muss die grosste Verwirrung hervorbringen. “ Wenn es auch oft vorkommt, dass junge Leute in ihrem Heisshunger nach Wissenschaft, wenn sie nicht durch kundige Manner geleitet werden, ohne Ordnung studiren, so konnte bei Vaniček doch audi eine Personlichkeit nicht ohne Einfluss dabei gewesen sein.*) In diesem Jalire wendete er sich an Schleicher in Bonn mit der Bitte, er moge sich bemiihen, ihm daselbst eine Stelle als Hauslehrer zu verschaffen, und erhielt von jenem einen vom 4. Juli datirten Brief folgenden Inhaltes: Geehrtester Freund! Nocli hat es mir nicht gelingen konnen, eine passende Stelle ftir Sie aufzutreiben. Damit Sie aber sehen, dass icli mir Miihe gebe, lege ich Ihnen eine diesfallige Anzeige aus unserem „Bonner Wochenblatt“ bei. Doch hoffe ich bald Ihrem Wunsche nachkommen zu konnen. **) *) In „Meine Liebschaften. Wahrheit, keine Dichtung von ? ? III. Kathi“ erzahlt Vaniček, dass er 1849 in der Spornergasse bei guten Leuten eine ausserst billige Hofwohnung bezogen babe. Diese guten Leute hatten eine Tochter, ^achtzehn bis neunzehn Jahre alt, hoch gewachsen; sie hatte fein- geschnittene und geistvolle Ziige, ein tiefes Gemiith sprach aus ihren grossen braunen Augen; der kleine Kopf war mit wunderhiibschen Locken geziert“. Es stellte sich heraus, dass dieses Madchen die Verlobte seines Freun- des X. war; es stellte sicli aber auch heraus, dass es, „ideal angelegt“, von Vaniček besser verstanden wurde als vom „prosaischen u Freunde. Er hinter- ging aber seinen Freund nicht. (Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, dass Vaniček’s Feuilleton unter obigem Titel drei Erzahlungen enthiilt, I. Anna, „Bohemia“ 1870, Nr. 87—90; II. Milli, Nr. 95—100; III. Kathi, Nr. 104—109, 111—114, von welchen mir die letzte am besten gefallt.) Meisterhaft ist das Seelenleiden eines hochbegabten Madchens geschildert, welches mit einem Manne von geringerem Werthe verbunden wird. Es starb nach kurzer Ehe. Da diese Erzahlungen durchaus nichts Anstossiges enthalten und da die Chilfre ?? wohl kein Geheimniss war, so glaube ich, im Interesse einer vollstandigen Darstellung der Individualitat VaniČek’s, auch diese Feuilletons beriihren zu diirfen. Nihil humani etc. **) Von diesem seinen Ansuchen an Schleicher erwahnt Vaniček in „Aus den Wanderjahren eines Schulmeisters 44 nichts. 12 Ich bin so frei, Ihnen anbei einen kleinen Auszug aus meinem Werkchen zu senden, welchen ich Ihnen etwa vor- schlage zur gefalligen Beniitzung. Mit meinen Arbeiten iiber die slavischen Sprachen bin ich bei genauer Priifung so sehr unzufrieden geworden, dass ich Sie recht sehr bitte, diesen Theil nicht zu iibersetzen. Keineswegs muthe ich Ihnen zu, sich strenge an naeine beifolgende Beilage zu halten, schalten Sie damit nach Ihrem Belieben; ich liabe selbst schon viel davon gestrichen; streiclien Sie noch mehr, wenn Sie es fur passend halten. Entschuldigen Sie, wenn die Sache so ge- schmiert ist, aber — ich habe so viel zu thun, dass ich es ohne Plage nicht noch einmal abschreiben konnte. Ich buffele altslavisch nach Noten und finde immer mehr Geschmack an diesen Studien. Aber dass in meinem Buche bose, bose Un- richtigkeiten sind — die ich mir jedoch zur Zeit selbst aus- zumerzen vorbehalte •— das habe ich leider gesehen. Das Geld ist schon am 18. vorigen Monates abgegangen; ich bitte mir nach Empfang dieses Briefes doch ja zu sclireiben, ob es richtig angekommen ist, da ich anfange darum in Sorgen zu sein. Beiliegenden Brief bitte ich Herrn Safafik mit den achtungsvollsten Griissen zu iibergeben. Die hiesige Universitatsbibliothek, die an Slavicis ent- setzlich pauvre ist, soli auf meinen Antrag in dieser Beziehung ausstafhrt werden. Hauptsachlich hierauf bezieht sich mein Brief an den gelehrten Herrn, dessen Werke mir bei meinen Vorlesungen vielfach vom Nutzen sind und dessen ich oft meinen Zuhorern gegenuber gedenke und zum Studium seiner Scripta auffordere. Freundlichste Griisse an Herrn Professor Kaubek. Sagen Sie ihm, der Glagolita Clozianus von Kopitar und ahnliche Werke kamen nicht von meinem Tische. Mit der Bitte, mich bald durch einen Brief zu erfreuen, und dem Wunsche, recht viel Erfreuliches in Bezug auf das Resultat Ihres Concurses und Ihr ganzes Befinden zu horen, bin ich Ihr Schleicher. In einem Postscriptum dieses Briefes ersucht Schleicher Vaniček, er mdge in Jungmann’s grossem Worterbuch nach- sehen, ob daselbst auch die andern slavischen Dialekte (Russiscli, 13 Polnisch etc.) beriicksichtigt werden, ob z. B. unter ruka das polniscbe reka, das russisclie ruka, das altslavische rqka er- wahnt werden oder nicht. Bei Kaubek, dessen der vorliegende Brief erwahnt und der an der Prager Hochschule Professor fiir polniscbe Sprache und Literatur war, borte Vaniček im Jahre 1849 die Vorlesungen iiber das genannte Fach und erhalt von ihm bestatigt, dass er die p¥edndsky o jazyku polskem velmi pilne navštevoval a pri verejne zkoušce dne 24. června vyborn& obstal. Im nachsten Jahre bewarb er sich um die Stelle eines Translators in Bohemicis, worauf ihm die Stadtliauptmannschaft der Landeshauptstadt Prag mit Zuschrift vom 22. April 1850, Z. 561, bedeutet, die hohe k. k. Statthalterei babe ihn in Vor- merkung genommen. Aus dem Jahre 1850 erlaube ich mir noch folgenden Brief Schleicher’s an Vaniček mitzutheilen. Sonneberg, 16. Marž 1850. Geehrtester Freund! Heute erhielt ich Ihren freundlichen Brief, fiir welchen ich Ihnen herzlich danke. Er war mir hieher geschickt, da ich Bonn yor einigen Tagen verlassen habe, um nach einem kurzen Aufenthalt hier bei meinen Eltern iiber Berlin nach Prag abzureisen, wo ich Anfangs April einzutreffen gedenke. Einen Brief von Ihnen habe ich diesen Winter nicht erhalten, sonst wiirde ich Ihnen sicher geantwortet haben. Herzlich thut es mir leid, dass Sie so lange krank waren, und dass es Ihnen nicht gut geht — es geht Alles voriiber; ich habe auch der Tage genug gehabt, an denen ich mich Abends mit bitte- ren Sorgen zu Bette legte. Was Ihnen Herr Miklosich iiber Dobrowsky geschrieben bat, ist mir wie aus der Seele gesprochen. Diesen Winter habe ich einem jungen Manne Anleitung zum Altslavischen geben miissen, diesem habe ich auch die Institutiones formlieh verboten. Miklosich’ Worterbuch besitze ich bereits. Šafafik hatte die Giite, mich auf dieses Werk aufmerksam zu machen; es ist von grossem Werthe, denn nun hat man das lexikalische Material beisammen. 14 Alles Andere verspare ich miindlicher Unterredung auf. Was ich vielleicht Ihnen Niitzliches thun konnte, das werde ich gewiss nicht unterlassen, denn der Undankbarkeit will ich nimmer beschuldigt werden. Griissen Sie Herrn Professor Kaubek herzlich von mir. Mit dem herzlichsten Wunsche fiir Ihr Wohlbefinden Ihr Schleicher. Wenn Schleicher, Professor in Bonn, Vaniček, dem Ca- meralpraktikanten gegeniiber (mit dieser Titulatur sind aus den Jahren 1849 und 1850 die Briefe Schleicher’s an Letzteren versehen) von Dankbarkeit spricht, so mnss sicli Jeder un- willkiirlich fragen, wodurch sich denn unser angehender Philolog den Universitatslehrer verbunden habe. Da schon Lefman in seiner Biographie Schleicher’s es ungescheut aussprach, dass sich dieser oft in Geldverlegenheiten befand und gelegentlich, wenn er eine Finanzoperation gliicklich durchgefiihrt hatte, die Bitte aussprach, man moge davon Georg (Curtius) nichts mittheilen, denn er konnte von ihm eine schlimme Meinung bekommen, so glaube ich mich keiner Indiscretion gegeniiber August Schleicher schuldig zu machcn, wenn ich bemerke, dass der spiitere „Registrator der vergleichenden Sprach- wissenschaft“ dem Verfasser des „Compendium dor indogerma- nischen Sprachen 11 mit einem lcleinen Betrage ausgeholfen hat: wiederum ein Beweis seines edlen Herzens. Ich glaube den diese Angelegenheit betreffenden Brief Schleicher’s den freund- lichen Lesern nicht vorenthalten zu diirfen, denn grosse Miinner verlieren ja dadurch nichts, wenn wir neben ihren grossen geistigen Gaben auch die kleinen hauslichen Sorgen kennen. Der Brief lautet: Bonn, 10. Juni 1849. Geehrtester Freund! In grosster Eile vor Postschluss (und darum po nemecku) nur ein paar Worte. Uebermorgen, am 18., geht das Geld und ein langer Brief an Sie nach Prag ab; es konnte nun sein, da Geld langsamer geht, dass die Sendung wahrend Ihrer Ab- \vesenheit nach Prag ankommt. Ich bitte also zu bestellen, 15 class in diesem Falle Alles Ihrem Fraulein Scliwester iiber- geben werde. Sie erhalten von mir 30 fl. in preussiscliem Gelde. Bei jedem Banquier konnen Sie wechseln ; ich wiirde jedoch rathen, obgleich gerade jetzt das preussische Geld sehr lioch stelit (unter 1 fl. 40—52 kr. Conv.-Miinze geben Sie ja den Thaler nicht ab), dennoch nur so viel zu wechseln, als Sie, respective Ihr Fraulein Schwester brauchen; denn das preussi¬ sche Geld bleibt immer sicher und mit den osterreichischen Banknoten sieht’s recht schlimm aus. In Deutschland sin d sie neuerdings ganz unter allen Cours gekommen. Sollten Sie jedoch es vorziehen, sogleich zu wechseln, so erkundigen Sie sich genau nach dem Cours; vielleicht konnen Sie nocli liber 50 fl. dafiir bekommen. Diese ganze Woehe war die Sparcassa geschlossen, sonst liatte ich Ihnen schon in dieser Woche meine Schuld ab- getragen. Herzlichen Dank fur Ihren lieben Brief, dessen ausfiihr- liche Beantwortung ich mir auf iAbermorgen vorbehalte. Doch ich muss schliessen — eben muss ich in die Uni- versitat, um iiber „System der Sprachen, zunachst der Sprachen Europas“ zu lesen. Schleicher.*) Am 8. Mai 1850 starh Vaniček’s Vater und hinterliess acht unversorgte Kinder und 3G Gulden als Ersparniss seiner 36jahrigen Dienstzeit. Der angehende Philolog zog nun zu seinen Geselnvistern und sorgte fur sie vaterlich. Gliicklicherweise erhielt er bald gute Lectionen, z. B. beim Grafen Wolkenstein, Ritter von Bergenthal u. s. w. Auch gelang es seinem guten Geiste, Schleicher, Vanicek zu vermogen, die Studien auf die classische Philologie zu beschranken und Curtius’ Vorlesungen zu be- suchen. Ausser Schleicher und Curtius hatte er nur noch Cela- kovsky, von dem er in Ausdriicken hoher Verehrung spricht. Nachdem sich Vaniček bei der aus G. Curtius, C. Hofler und W. W. Tomek bestelienden Priifungscommission die Lelir- *) Ueber den naheren Verkehr Vamcek’s mit Schleicher siehe den Anhang. 16 amtsbefahigung, Latein und Griechisch am ganzen Gymnasium vorzutragen, erworben hatte, trat er sein Probejahr am 5. Marž 1853 am Jičiner Gymnasium an. Sogleich im Marž kam Schul- rath Zeithammer. Ueber seine Schiller und den Herrn Inspector weiss Vaniček nur Gutes zu berichten; letzterer „war einer der humansten Schulrathe, der an nichts weniger dachte, als die ihm unterstehenden Lehrer zu sekiren; er war sogar so herab- lassend, jeden Lehrer in seiner Privatwohnung zu besuchen“. In der That ein seltener Inspector. Sonderbarerweise war Vaniček gleich mit seinem ersten Posten nicht zufrieden. Diese Schivache theilt er wohl mit vielen jungen Leuten hyperidealistiseher Richtung, welche erst allmalig lernen, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind. Der wohlmeinende Rath des Professors G. Curtius, dem er sein Lebelang eine riihrende Anhanglichlseit bewahrt, wurde ihm im reichlichen Masse zu Theil. Dieser schreibt ihm unter dem 28. April 1853 unter Anderem Folgendes: „Zugleich muss ich Ihnen gegeniiber auch auf das Recht Anspruch machen, Ihnen offen zu sagen, wenn ich mit Ihrem Verfahren nicht einverstanden bin und Ihnen geradezu abzuschlagen, was nicht in meinen Befugnissen steht. . . . Jeder muss sich in seiner Sphare halten, vor Allem aber habe ich als ein von aussen berufener Professor jeden Anlass zu meiden, den man gegen mich aufgreifen konnte, um mir Ein- inischung in Gebiete vorzuwerfen ; die nicht meines Amtes sind.“ (Vaniček wollte als Supplent nach Presshurg versetzt werden und bat Curtius als Director des philologischen Se- minars an der philosophischen Facultat in Prag, das Gesuch mit dem Amtssiegel zu versehen.) Die Aeusserung Vaniček’s, „dass alle Verhiiltnisse ihn aus der Heimat jagen“, bezeichnete sein vaterlich besorgter Rath- geber als „Ausgeburten einer hypochondrischen Phantasie“. Sein eigenes Urtheil iiber den Jičiner Aufenthalt war nach 16 Jahren ungleich giinstiger. *) In die Zeit seines Jičiner Aufenthaltes gehort folgender Brief SchleichePs an Vaniček. *) Vergl. „Aus den Lernjahren eines Sclmlmeisters 0 , „Bohemia“ 1869, Nr. 270 und 272. 17 Prag, 9. Juli 1853. Lieber Vaniček! Sehen Sie, nun kann ich Inen auch gratulieren uncl icli wiinsche Inen vom ganzen herzen gliick zu Irem entschlufie uncl zu der getroffenen wal. Tun Sie nur nicht gar so pro- saisch dariiber, wie in Irem briefe — es sieht bei Inen gewis niclit so ode und leer im herzen aus, als Sie es mir weiss machen wollen. Tun Sie den entscheidenden schritt so bald als moglich — jung gefreit etc. Das wissen Sie von mir, dass ich es Inen nicht iibel neme, wenn Sie sicli in der seltsamen weise auffiihren, wie bei Irer letzten anwesenheit in Prag, ich kenne Sie dazu viel zu gut. Aocgovte ! Noch eines! In Irem briefe und noch mer in der zu- schrift Ires H. Collegen spricht sich eine richtung aus, die Inen leicht schadlich, ja verderblich werden kann. Ver- schmahen Sie nicht meinen treu gemeinten rat: nemen Sie sich zusammen und beachten Sie stets ort und zeit; Sie wissen es, ich mein’s vom herzen gut. Bedenken Sie, dass bereits die zeitungen notiz von den spannungen zwischen den ver- schiedenen richtungen der Jičiner stoff genommen haben. Sie sagen, dass Sie an Herrn Uhlif und Maloch freunde gefunden haben — darum den kopf und den sinn in die hohe. Ir Aug. Schleicher. Mit dem Ministerialerlass vom 3. October 1853, Z. 8505, wurde Vaniček zum wirklichen Lehrer am Gymnasium zu Kaschau*) mit dem Gehalte von jahrlichen 700 Gulden ernannt. Auch dieser Posten sagte ihm nicht zu. Curtius trostet ihn in einem freundlichen Schreiben vom 16. Mai 1854: „Es wird Ihnen nichts iibrig bleiben, als sich mit moglichst viel Resi- gnation und guter Hoffnung durchzuschlagen, wozu ich Ihnen einen etvras frischeren Muth vom Herzen wiinsche. Ihr Nach- folger Dvorak befindet sich in dem von Ihnen so gering *) Seine Kasehauer Erlebnisse schildert er in „Aus den Lernjahren eines Sc.hulmeisters von ??“ „Bohemia“ 1869, Nr. 282, 286, 287, 288, 293. 2 18 geschiitzten Jičin sehr wohl und gedenkt gar nicht fortzu- gehen; ubrigens haben Sie aus eigenem Antrieb nach Kaschau competirt. . . . Hoffentlich gesellt sich Ihnen — trotz Ihrer Befiirchtungen —• eine liebe Hausfrau, und dann, solite ich meinen, miisste es docb schon besser gehen. Wenn es Ihnen schwer wird, die Nationen des Ostens unter das Gesetz der Cultur zu beugen, so konnen Sie sich mit der Mitleidenschaft des ganzen grossen Oesterreichs trosten, dessen grosser Beruf doch immer in der Verbindung des Westens mit dem Osten liegen wird. ... In Bohmen scheint mir die Schuljugend ganz besonders zahm zu sein. . . .“ Die Vorlesungen, die er bei Curtius gehort hatte, weckten in ihm das Bestreben, die von seinem Lehrer mit so viel Erfolg in die Behandlung der griechischen Sprache eingeftihrte vergleichende Methode auch auf das Lateinische anzuwenden, was aber um so mehr Schwierigkeiten bietet, als der Bau der lateinischen Sprache nicht so durchsichtig ist wie der des Griechischen. Auf Ar- beiten dieser Richtung beziehen sich folgcnde Stellen im eben citirten Briefe: „Es ist recht, dass Sie trotz Ihrer Leiden die angefangene Arbeit fortsetzen. Ihre lateinische Formenlehre interessirt mich sehr und mit Freuden werde ich sie durch- sehen, wenn Sie es wiinschen. Die Aufgabe, die Sie sich ge- stellt haben, ist jedoch keine leichte; ich selbst mochte die in vieler Beziehung sehr schwierige lateinische Sprache jetzt noch nicht bearbeiten. Es thut mir leid, dass wir uns dariiber nicht miindlich austauschen konnen, und dass Sie nicht die Parallelgrammatik bei mir haben horen konnen, worin ich meine Auffassung des lateinischen Sprachbaues vollstandiger als in den ,Tempora und Modi‘ entwickelt habe. Meine jetzige Eintheilung der lateinischen Verba, die von der dort gegebenen in mancher Beziehung abweicht, wiirde ich Ihnen — da ich noch nirgends etwas dariiber veroffcntlicht habe — mit Ver- gniigen mittheilen und zu vollig freier Benutzung iiberlassen. Wunschen Sie diese also zu haben, so schreiben Sie mir nur ein Wort dariiber und ich schicke Ihnen das Gerippe davon auf einem Blatt. Vielleicht bietet sich ja auch in den Ferien Gelegenheit zum miindlichen Austausch. Rufen Sie sich nur fleissig ein Svj y.paBfa zu und suchen Sie in Studien Er- satz fiir das, was Ihnen im Leben fehlt: auf jeden Fali werden auch Ihre Tristia bei mir immer eine gute Stiitte finden.“ 19 Vaniček versaumte es natiirlich nicht, „ein Wort dariiber £( zu schreiben, und erhielt mit einem Briefe vom 1. Juli 1854 das Gewiinsehte. Ueberdies theilt ihm Curtius Folgendes mit: „Leider muss ich Sie bei dieser Gelegenheit vod einem Er- eigniss in Kenntniss setzen, das Ihnen — wenn Sie es nicht dazwisehen schon erfahren haben — vielleicht iiberraschend sein wird und Ihren Planen entgegen. Ich verlasse Prag und Oesterreich mit Ende dieses Semesters und folge einem in vieler Beziehung vortheilhafteren Rufe an die Universitat Kiel. Es thut mir sehr leid, durch die Annahme dieses Rufes von so vielen strebsamen Mannern getrennt zu werden, deren An- hanglichkeit mir fiir alle Zeiten lieb und theuer bleiben wird, und das begonnene Werk nicht fortsetzen zu konnen; ich konnte dem Zuge in die heimatlichen Regionen nicht wider- stehen.“ Vaniček arbeitete nun fleissig an der lateinischen Formen- lehre und iibersendete sein Manuscript Georg Curtius, welcher ihm in einem aus Kiel vom 19. Februar 1855 datirten Briefe seine Bemerkungen dariiber mittheilt, die darin gipfeln, dass er sein Buch mit besonderer Rucksicht auf die Praxis noch einmal durcharbeiten, sich mehr an die bisherige Dar- stellung anschliessen und Uebersichten zu machen nicht ver- saumen solle. Die Grammatik erschien im Jahre 1856 bei Calve in Prag unter dem Titel: „Lateinische Schulgrammatik von Alois Vaniček, Lehrer am k. k. Gymnasium in Olmiitz. I. Theil. Formenlehre.“ Mit Ministerialerlass vom 24. September 1856, Z. 13893, wurde er an das Staatsgymnasium in Olmiitz versetzt, wo er bis zum Jahre 1871 wirkte. Curtius begliickwunscht ihn zu diesem Erfolge in einem Briefe vom 23. November: „Von dort aus konnen Sie Ihr vielgeliebtes Prag — das iibrigens auch mir stets eine sehr liebe Erinnerung bleibt — viel leichter erreichen, bis Sie ein giinstiger Štern einmal in den Hafen einer dortigen Professur einlaufen la,sst“. Dieser giinstige Štern leuchtete ihm erst nacli 17 Jahren auf, indem er ihn im Jahre 1882 als ordentlichen Professor fiir Sanskrit und vergleichende Sprachforschung an die boh- mische Abtheilung der Prager Universitat einfiihrte, wo ihn aber ein ungiinstiger Štern nur ein halbes Jahr wirken liess. 2 * 20 Weiter schreibt ihm Curtius im oben erwahnten Briefe: r An Franz Lissner und Schrejer (jetzt Landesscbulinspector in Schlesien) haben Sie zwei tiichtige Collegen, mit denen Sie fest zusammenbalten miissen zum Frommen der mahrischen Jugend. Wo drei friihere Prager Seminaristen zusammen wirken, da mussen die Buben doch wobl etwas Ordentliches lernen. Griissen Sie doch beide berzlich von mir. Johann Lissner hat mir sein hiibsches Programm iiber die lateinischen Composita gescbickt; konnen Sie ibm durch den Bruder meinen Dank dafiir und Gruss zukommen lassen ? Die Arbeit ist recht tiichtig und wird ihm Ehre machen.“ Weiters dankt ihm Curtius fur die Besorgung der Cor- rectur seiner bei Tempsky erschienenen „Griechischen Ele- mentargrammatik“ und macht ihm einige Werke liamhaft, die Vaniček bei einem eindringlichen Studium der historischen Grammatik der lateinischen Spračhe mit grossem Nutzen werde gebi’auchen konnen. Ieh erlaube mir hier noch einen Brief SchleicheFs aus dem Jahre 1856 einzuschalten; er lautet: Lieber Freund! Herzlichen dank fur Iren lieben brief und die grammatik. Ich fand beides naeh einer urlaubsreise, die ich im mai ge- macht, theils um mich etwas zu erholen, theils um meinen inzwischen angekommenen jungen in augenschein zu nehmen. Frau und kind sind noch in Sonneberg, wohin ich demnachst zu reisen gedenke; ich habe seither hier allein gelebt — schlecht genug und dazu fast stets unwohl, ja krank. Ire grammatik wird wol — auf Bonitz’ veranlassung, so viel ich weiss — in der „gymnasial-zeitung“ besprochen; seither aber hatte Lange dazu keine zeit. Diess ist auch der grund, warum ich nichts daruber schreibe, auch ist classische philo- logie mein fach nicht. Hoffentlich wird die zeit Inen das zu gefiihrt haben, was Sie vermisten und das ab genommen, was Inen zu vil war (d. h. hoffentlich haben Sie jetzt ein prachtexemplar kind- lichen gehorsams und einen freund geschreiloser Unterhaltung an Irem sonchen und dabei einen befriedigenden vorrat klin- gender (?) insassen in der cassa). 21 Dass ich Inen so lange nicht geschrieben habe, ist un- verzeihlich, dessbalb kann ich auch gar nicbt um entschul- digung dieser verzogerung bitten. Mit der bitte m-ich etc. Ibr Aug. Sehleicher. Gr. Curtius theilt Vaniček unter dem 27. Mai 1856 die Vollendung der „Grundzuge der griechischen EtymoIogie“ mit und bittet um seine Beihilfe bei der Correctur der dritten Auflage seiner „ Griechischen Elementargrammatik“; auch findet er die Fortsetzung von Vaniček’s Grammatik durch Syntax und Uebungsbuch wunschens\vei , th. Weiters schreibt er: „Griissen Sie noch Ilire Collegen Schreyer und Lissner herzlich von mir. Des Ersteren reichhaltiger Brief vom Januar liegt eben auch vor mir, um fur die dritte Auflage beniitzt zu werden. Ich danke ihm herzlich dafiir. Die Anhanglichkeit meiner Prager Schiller ist mir eine grosse Lebensfreude; ich darf nicht hoffen, eine solche irgendwo wieder zu finden. Leider ist mir nicht moglich alle Briefe zu beantworten etc.“ Lange recensirte Vaniček’s Grammatik in der „Gymnasial- Zeitschrift“ in etwas abfalliger Weise. Dariiber trostet ihn Curtius: „Trotz allen Tadels beweisen die ausfuhrlichen Re- censionen, dass man Ihrem Buche einen mehr als gewohnlichen Werth beilegt. Tadel ist weniger schlimm als Gleichgiltigkeit.“ Im September 1858 wurde in Wien die Versammlung deutscher Philologen, Orientalisten und Schulmanner abge- halten. Es ist sehr erfreulich zu sehen, ein wie lebhaftes Inter- esse das Unterrichtsministerium daran hatte, dass diese Ver¬ sammlung von mSglichst vielen einheimischen Mannern der Wissenschaft und der Schule beschickt werde; dies ist zu ersehen aus der an Vaniček ad personam ergangenen Ein- ladung: „Ich muss rviinschen, dass die Versammlung auch aus dem Kreise der osterreichischen Schulmanner und Professoren die tiichtigsten Vertreter der philologischen Wissenschaften in sich schliesse. Aus diesem Grande und mit Riicksicht auf die literarischen Leistungen, mit welchen Sie sich bereits auf diesem Gebiete hervorgethan haben, wird es mir sehr angenehm sein, wenn Sie sich bei dieser Versammlung einfinden.“ Es wurde ihm auch eine Reiseentschadigung angeboten. 22 Die 2. Auflage der lateinischen Grammatik erschien 1858; das ,,Lateinische Uebungsbuch fiir die I. Classe der osterr. Gym- nasien“ 1859, fur die II. Classe 1861: Alles bei Tempsky in Prag. Curtius Hess 1859 die vierte Auflage seiner „Griechischen Elementargrammatik“ erscheinen, wozu ihm Vaniček Beitrage lieferte. Ersterer erkennt es unter dem 30. September 1859 dank- barst an, wie treu ihm Letzterer bei jeder neuen Ausstattung des Buches zur Seite stehe. „. . . Es wird Sie freuen zu horen, dass es dem jetzigen Hofrath Schleicher in Jena sehr gut geht, wie ich in Weimar erfuhr. Er ist sehr gern dort und hat sich ein eigenes Ilaus mit Garten gekauft. . . . Ueber Lange’s Nachfolger verlautet noch nichts. Wie nothig ist es, dass die wichtige Stelle bald besetzt werde! Freilich verspricht Kvičala Tiichtiges zu leisten. Seine Untersuchungen iiber Euri- pides sind sehr scharfsinnig.“ Die rkstlose Thatigkeit, die Vaniček bisher auf dem lite- rarischen Gebiete entfaltete, scheint im Deeennium der sech- ziger Jahre ein wenig nachgelassen zu haben, denn auser dem schon ervvahnten Uebungsbuche und dessen zveiter Auflage erschien in diesem Zeitraum nur die čechische Uebersetzung des Jugurtha von Sallust unter dem Titel: „ Gaia Sallustia Crispa kniha o valce JugurtMnske. Pfelozil Alois Vaniček , profesor na gymnasiu Olomouckem. V Fraze. Gregr. 1863 u und eine čechische Bearbeitung der Curtius’schen Grammatik, betitelt: „Grammatika reckd. Sepsal Dr. Jiri Curtius. Pro gymnasia češko-moravska, vzdelal A. Vaniček, skutečny ggmnasialni učitel v Olomouci. V Fraze, 1863. Tempsky, 1863 u ; zweite Auflage 1869. Auch der Briefwechsel mit Curtius ist bis zum Jahre 1869 unterbrochen. Am 11. Februar 1869 schreibt ihm Curtius (aus Leipzig): „Zu dem lebhaftesten Danke bin ich Ihnen fiir die reiche Aehrenlese von Bemerkungen zu den beiden Buchern (Gram¬ matik und Grundziige der Etjmologie) verpflichtet. Ich habe fast alle beniitzt, so weit es noch moglich war, denn allerdings ist der Druck der „Grundziige“ schon bis zum 13. Bogen vor- geschritten. Aber fiir die Grammatik kamen sie gerade noch recht. Mit solcher Sorgfalt hat keiner meiner Schiiler die Biicher durchgesehen, und obgleich ich von vielen Seiten ahnliche Beitrage erhalten habe, s.ind die Ihrigen noch weitaus die reichlichsten und niitzlichsten. . . . Sofort nach Empfang 23 Ihres Briefes sandte ich Ihnen den Aufsatz von Leskien gegen Hattala. Bit te, behalten Sie die Blatter, ich besitze sie doppelt. Das hatte ich aber nicht gedacht, dass die vortrefflichen „Bei- trage zur vergleichenden Sprachwissenschaft von Kuhn und Schleicher“ nicht nach Olmiitz gedrungen sind. . . . Leskien und ein anderer Schiller Schleicher’s, Johannes Schmidt, werden mit Kuhn zusammen die Zeitschrift fortsetzen“. Da Leskien Professor der slavischen Sprachen an der Universitat in Leipzig ist, so glaube ich, dass folgende An- gaben im eben citirten Briefe iibor ihn nicht unwillkommen sein werden: ,, Leskien stammt aus Kiel, wo er mein Schiller war, kam dann hieher und ging spater nach Jena, wo er jahrelang intim mit Schleicher verkehrte, der viel Russisch mit ihm sprach. Seine hier bei Brockhaus erscliienene Doctor- dissertation fiihrt den Titel: „Eationem rjuarti T. Bekher in re- stituendo digamma secutus est, examinavit A. Leskien; sie ist auch werthvoll. — Nach Schleicher fragt jetzt alle Welt. Ein Privatdocent (Lefmann) in Heidelberg will seine Biographie schreiben,*) wozu ich ihm Ilire Bohemiablatter geschickt habe, die Jedermann sehr gefallen. Ich fitide, es ist Ihnen damit sehr gut gelungen. u Nach sechzehnjahriger **) Lehrthatigkeit am Olmiitzer G-ymnasium wurde Vaniček mit Allerhochster Entschliessung vom 28. September 1871, Ministerialerlass vom 3. October 1871, *) Ist im Jahre 1870 bei Teubner ersebienen. **) „In Mahren sitze ich bereits in das vierzehnte Jahr, liabe wenig Freude und viel Leid erlebt und kargen Lohn fiir mein angestrengtes lang- jahriges Schulmeistern davongetragen. Drei Schulrathe und vier Directoren bat mir wahrend dieser Zeit das Ministerium bescheert, meine schonen Triiume im Anfange meiner Schulmeisterei haben sich nicht verwirklicbt, ein- formig und prosaisch schleichen die Tage und Jahre dahin. Gar oft be- schleieht mich der Gedanke: Priift dich Gott so schwer, weil er dich liebt (wie uns die Bibel trostet), oder deshalb, dass du deinem Vater ungehorsam warst, der noch am Todtenbette dich ermahnte, nur ja kein Schulmeister zu werden. . . . Mit dem Avanciren in unserer Branche hat es seine eigenen Wege, und die Herren Directoren und Schulrathe (immer ein Haupttreffer in der Lotterie der Schulmeisterei) sind aus einem ganz anderen Holz geschnitzt als ich armer Schlucker. Hiemit schliesse ich die Schilderung meiner Lern- jahre ab.“ „Bohemia“ 1869, Nr. 296. Er stellt dem freundlichen Leser noch ein amiisantes Buehlein iiber seine Erfalirungen in Aussicht. Es ist aber vrahrseheinlich nicht erschienen; dem Schreiber vorliegender Zeilen ist es wenigstens nicht bekannt. 24 Z. 11466, zum Director am Staatsuntergymnasium in Trebitsch in Miihren ernannt. Curtius schreibt ihm am 12. December 1871: „Sie waren friiher so freundlich, mir fiir den Fali, dass eine vierte Auf- lage der ,Grundziige der griechisclien Etymologie < nothig wlirde, eine Reihe von Berichtigungen in Aussicht zu stellen. Jetzt wiinschen Teubner’s eine solcbe und soli der Druck mit dem Januar beginnen. Solite Ihnen also Ilire jetzige Stellung Zeit iibrig lassen, um auf jene Sacbe zuriickzukommen, so werden mir Ihre Bemerkungen sebr willkommen sein, und zwar fiir die ersten 5—6 Bogen so bald als moglich.“ Nachdem er 1873 seine „E1 ementargrammatik der lateinischen Sprache“ bei Teubner hatte erscheinen lassen, iibernabm er 1874 fiir die bei Salomon Hirzel in Leipzig er- scheinenden „Studien“ die Anfertigung des Index, und zwar fiir alle secbs fertigen Bande auf einmal. Eine eingehende Besprechung widmete dieser Grammatik Jolly in Kuhn’s „Zeitschrift“ XXII, pag. 343—353. Er recapi- tulirt die Bedenken, welche L. Lange iiber Vaniček’s erste und zweite Auflage der „Lateinischen Grammatik“ (1856 und 1858) in der „Zeitschrift fiir osterreichische Gymnasien“ 1857, pag. 134 ff., ausgesprochen, die dahin gingen, dass zehnjahrige Knaben fiir eine rationelle Begriindung der Spracherschei- nungen kein Verstandniss besitzen konnen, und dass der noch nicht glanzende Zustand der historischen und vergleicbenden Forscbungen auf lateinischem Sprachgebiete die Aufnahmo der Resultate noch bedenklich erscheinen lasse. Hierauf bemane-elt o Jolly an Yaniček’s Grammatik das Fehlen eines summarischen Berichtes iiber die Venvandtschaftsverhiiltnisse des Lateini¬ schen mit den iibrigen Sprachen der indo-europaischen Volker- familie, wahrend doch Curtius und Schweizer-Sidler solche Uebersichten ihren Lehrbiichern vorausgeschickt hatten, und tadelt es, dass Vaniček neben der Eintheilung der Vocale in harte: a, e, o und weiche: i , u noch eine andere, in ur- spriingliche: a, i, u und abgeleitete e und o anfiihre, indern das Gedachtniss der Schiiler dadurch in unniitzer Weise be- lastet werde. Dagegen billigt er die Reducirung der Lehre von den Lautverbindungen und Lautveriinderungen, die Riick- kehr zur alten Eintheilung in fiinf Declinationen und den un- bedingten Anschluss an Curtius und wiinscht, dass sich dieses 25 Schulbuch neben Curtius’ „ Griechisclier Grammatik “ Bahn brechen moge. Als bemerkenswerth wollen wir aus dieser Anzeige nocli folgende Aeusserung Jolly’s anfiihren : „Eine energische durch- fiihrung des sprachwissenschaftlichen princips in der lateiniscben grammatik wird nach unserer ansicht erst dann aussicht auf schulerfolg haben, wenn sich einmal die vergleichende gram¬ matik als regelmassiger gegenstand der hochsteii stufe des gymnasialunterrichtes eingebiirgert liaben wird. Bisher haben dazu, soviel uns bekannt, nur ein siiddeutsches und ein engli- sches gymnasium (in Carlsruhe und in Clifton) den vorgang gemacht; wir zweifeln aber nicht, dass, wenn das dort ge- gebene beispiel mehr und mehr nachahmung hnden wird, auch der nutzen der sprachvergleichung fiir den lateinunterricht, der zunachst offenbar auf seite der etymologie liegt, allge- meiner eingesehen wird. << Seine Lateinische Grammatik“ fand Anklang auch bei den Gelehrten nichtdeutscherNationalitat; erwurde mehrfach um die Erlaubniss zur Uebersetzung in fremde Spraclien angegangen. Ein solches Ansuchen lautet: Collegae doctissimo S. p. d. J. B. Kan. Gym. Erasm. Rector. Cum liber tuus, qui inscribitur „Elementar-Grammatik der lateinischen Sprache“ mihi adeo placuerit, ut in usurn Neolandi- cae juventutis ve7'tere decreverim, quo magis Grammaticae Latinae studia, apud nostrates prae Graecis propemodum neglecta, pro- moveantur, Te, vir doctissime, rogatum velim ut, qua es humani- tate mecum communices, si forte in opere ante hos III annos edito habeas quae corrigas et emendes. Viginti fere anni sunt, ex quo ' ad me perlata est prior Grammaticae Latinae pars Pragae abs Te edita. Cuius non mi- nor in scholis meis Lingua Latina habendis usus fuit quam hoc biennium Lexici Etgmologici. Ut fieri non potest, quin duo homines in ima eadem reoccu- pati, nonnumgue diversi discedant, sic ego non semper tecum feci facturusve sum quod tamen non impedit guominus mihi summis 26 laudibus digna videantur, quae tu vir doctissime in usum studio- sae juventutis indefesso labore agere pergis. Ut mihi persuasum esset, te hoc non aegre laturum guod abs Te petebam, fecit commune bonarum litterarum studium ju- ventutisgue docendae munus! Vale. Dabam Roterdami a. d. VIII. m. mart. M D CCCLXX VI. Im Jahre 1874 liess Vaniček bei Teubner in Leipzig das „Etymologische Worterbuch der lateinischen Sprache 11 er- scheinen. Nadi seiner Vorrede beabsiclitigte er damit, dem „wilden Etymologisiron“ linguistisch nicht gebildeter Lehrer Einhalt zu thun und reiferen Junglingen, die sich mit dem Studium der lateinischen Sprache befassen, die Aneignung des Sprachschatzes zu erleichtern.*) Ebendaselbst stellt er in gleicher Weise bearbeitete Worter- biicher der iibrigen verwandten Sprachen in Aussicht. Von diesem Vorhaben sucht ihn Curtius in einem freundlichen Schreiben vom 3. April 1874 abzubringen, „es muss dies zu unzahligen Wiederholungen fiihren. Das Princip der Ver- gleichung ist fruchtbarer als das Wurzelausziehen; die Haupt- sache aber bleibt, dass man denen, die nach Etymologien fragen, die Moglichkeit gewahrt, selbst zu urtheilen, was ohne Vorlegung eines reicheren Materiales aus verschiedenen Spra¬ chen unmoglich ist“. Vaniček befolgte den Rath und gab den Plan, Lexika fur die verwandten Sprachen einzeln zu bearbeiten, auf. Dafiir aber erfiillte er sein Versprechen, ein grosseres griechisch- lateinisches etymologisches Worterbuch**) herauszugeben, in- dem er ein solches in zwei Banden im Jahre 1877 bei Teubner erscheinen liess. *) Bei der Aufzahlung der beniitzten Hilfsmittel bedauert er, Pott’s „Etymologiscbe Forsehungen“ und das Petersburger „Sanskritlexikon“ nicbt besessen zu haben, von welcbem letzteren er „keine einzige“ der erschie- nenen 49 Lieferungen mit sterblichem Auge geschaut habe. **) Recensirt in der Jenaer „Literaturzeitung“ 1878, Nr. 11; „Revue critique“, Pariš 1878, Nr. 11; Calvary-Bursian, Jahresbericht; „Literarisches Centralblatt" Nr. 17. 27 Die Kritik erkennt seinen unermiidlichen Fleiss, mit welchem er apis more modogue das zerstreut liegende Mate¬ riale zusammentrug und es zu einer dankenswerthen Zusammen- stellung vereinigt; die liberall betonte Mangelhaftigkeit seiner Hilfsmittel wird aber niclit von allen Beurtheilern entschuldigt. Wahrend der Ausarbeitung dieses seines Lexikons wurde Vaniček mit Allerhochster Entschliessung vom 10. Juli 1875, Ministerialerlass vom 16. Juni 1875, Z. 8872, „aus Dienstes- riicksichten 11 in gleicher Eigenschaft an das Obergymnasium in Neuhaus vei - setzt. Am Gymnasium in Trebitsch war ur- sprilnglich die bohmische Unterricbtssprache eingeftihrt; in den Jahren 1873—1874 wurde als solche das Deutsche ein- gefuhrt, und da war ein weiteres Verbleiben Vaniček’s auf seinem friiheren Posten unthunlich. Vier Jahre spater, 1881, gab er sein „Kleines etymolo- gisches Worterbuch der lateinischen Sprache“ zum zweiten Male heraus.*) Wie in seinen anderen Arbeiten, vermied er auch hier alle Polemik und Widerlegung. Als Erganzung zu seinem grossen etymologischen Worter- buch gab Vaniček ein Jahr spater 1877 „Fremdworter im Griechischen und Lateinischen“ heraus. Beide Recensionen**) bedauern den Mangel einer vollstandigen Beniitzung der einschlagigen Literatur und den Abgang knapper Erorterung bei den einzelnen Wortern, bezeichnen aber iibrigens das Schriftchen als ein brauchbares Nachschlagebuch. In Betreff des kleinen lateinischen Worterbuches ist zu bemerken, dass Gustav A. Schrumpf eine englische Ueber- setzung desselben ***) zu liefern bereit war, aber dafiir keinen Verleger finden konnte. Vaniček besorgte die Abfassung von Indices fur Cur- tius’ „Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik“, und zvar fur die ersten sieben Bande auf einmal; fiir dessen *) „Literarisches Centralblatt“ 1881, Nr. 44; „Philologische Wochen- schrift w 1881, Nr. 3; „Philologische Rundschau 44 1882, Nr. 6; „Philologischer Anzeiger“ (Gottingen) 1883, Nr. 1. **) Jenaer „Literaturzeitung“ 1878, Nr. 33; „Literarisches Centralblatt“ 1878, Nr. 40. ***) Bachelier-es-lettres of the University of France, M. C. P., Joint- • Author of Havet and Schrumpf’s „First German Book“, 9 German Studies“ etc, and Foreign Master ad Tettenhall College (England). 28 „Griechisches Verbum“ und Etymologie; dami auch fiir Kuhn’s „Zeitschrift fiir vergleichende kS p r a c h fo r s c h ung “. Dann bearbeitete er folgende Biographien Plutarch’s: Plutarchovy životopisy Theseci a Romula, „ „ Lykurga a Numy, „ „ Solona a Poblikoly, „ „ Tliemistolda a Kamilla. V Praze, Gregr. Das Jahr, in welchem diese Uebersetzungen erschienen, ist mir nicht bekannt. In den beiden Jahren 1859 und 1860 gab er auch den Schematismus der osterreichischen Gymnasien und Realschulen aus; den ersten Jahrgang in Olmiitz bei Halouska, den zweiten in Prag bei Tempsky. Ob auch Arbeiten in Gymnasialprogrammen erschienen, kann ich nicht angeben, da ich auf die an die Directionen der Gymnasien, wo Vaniček gedient hatte, gerichteten An- fragen theils verneinende, theils keine Antworten erhielt. Dass Vaniček trotz der Milde und Sanftmuth seines Cha- rakters seinen Ansichten einen entschiedeneren Ausdruck geben komite, als es vorgesetzten Behorden lieb sein mag, erhellt aus folgendem Erlass, der sich unter seinen Papieren fand: Vom k. k. mahrischen Landesschulrathe. Nr. 5002. Im Laufe der letzten Monate haben Euer Wohlgeboren zu wiederholten Malen, namentlich in den Dienstberichten vom 20. October 1874, Z. 252, vom 15. Janner, 21. und 25. Fe¬ bruar 1875, Z. 6, 49, 51, sich beikommen lassen, Verfiigungen des k. k. Landesschulrathes einer Kritik zu unterziehen und derselben in einem ungebiihrlichen Tone Ausdruck zu geben. Indem der k. k. Landesschulrath Ihnen hieriiber sein Missfallen zu erkennen gibt, wird gewiirtigt, dass Sie sich bei Vermeidung einer strengen Verantwortung kiinftighin auf das Genaueste in den Grenzen des Pflichtenkreises bewegen wer- den, welcher Ihnen durch die der k. k. Landesschulbehorde untergeordnete Stellung vorgezeichnet ist. Briinn, den 8. Marž 1875. Der k. k. Statthalter. 29 In den „ruhigen Hafen einer Prager Professur“ einzu- laufen, was Curtius seincm treuen Schiller und unermiidlichen Mitarbeiter vor Jahren schon wiinschte, wurde diesem Letzteren erst sehr spat zu Theil. Im Ilerbst des Jahres 1882 wurde Vaniček vornehmlich auf Anempfehlung des Curtius’ zum ordentlichen Professor fiir Sanskrit und vergleichende Sprachforscbung an die bohmische Abtheilung der Prager Hochschule berufen. Ein Gefiihl stolzen Selbstbewusstseins und berechtigter Befriedigung mochte seine Brust geschwellt haben, als er den Lehrstuhl im Clemen- tinum zum ersten Male bestieg! Im Wintersemester las er ein dreistiindiges Colleg liber n Jazykoveda u und ein zweistiindiges liber „Eozvrh jazyka u ; fiir das Sommersemester waren angekiindigt: „Počatky san- skritu u und „Eecko-latinske hlaskoslovi 11 . In Prag lebte er sehr zuriickgezogen nur seiner Familie und dem Berufe. Leider konnte er die Friichte seiner viel- jahrigen Thatigkeit nur kurze Zeit geniessen, denn ein plotz- licher Gehirnschlag machte am 9. Mai 1883 seinem Leben ein Ende. Eine trauernde Witwe und mehrere Kinder, unter wel- chen noch einige unversorgt sind, beweinten den Hingang ihres Ernahrers. Vaniček liinterliess nach dem Tode ein Werk aus der altindischen Philologie, welchem ich nach der Umarbeitung und Erganzung den Titel: „Indische Nomenclatur der Natur- geschichte ££ geben werde. Ich fand ein sauber geschriebenes, 467 Seiten grossen Kanzleiformates umfassendes Manuscript vor, welches nach Vaniček’s Ansicht nahezu druckfertig war. Es hatte folgenden Inhalt: pag. 1—10: 572 Bezeichnnngen fiir Gott; pag. 11—13: Bezeichnungen fiir Geist, Natur, Element, Atom, Atmosphare, Aether; pag..13—34: Sternkunde (Bezeichnung fiir Štern, Milch- strasse, Fixstern, Thierkreis, einzelne Sterne des Thierkreises, Sonne, Planeten); pag. 34—55: Kosmologie (Horizont, Himmels- gegenden, Wind [125 Namen], Wolke, Blitz, Donnerkeil, Hagel, Thau, Reif, Nebel, Schnee, Lufterscheinnngen, Peuer, Wasser); pag. 56—63: Zeit (Dreizeit, Tag, Tageszeiten, Nacht, Monat, Jahr, Jahreszeiten); pag. 64—71: Erdoberflache (Insel, Fluss, Strom, Meer, Vulcan, Thal, Ebene, Sand, Staub) ; pag. 71—240: Zoologie a) allgemeine (Geschopf, Mensch, Kind, Knabe, Jiing- ling, Madchen, Mann, Weib, Thier, Athem, Gesundheit, Krank- heit, Tod, Fortpflanzung, Samen, Embryo, Geburt, Ei, Korper [pag. 90—126: Korpertheile], Krankheiten [pag. 127—152]); b) specielle pag. 152—240; pag. 240—249: Botanik a) all¬ gemeine; pag. 249—467: b) specielle. Aus der Mineralogie fand sich keine Benennung. Fiir jeden dieser Gegenstande waren die Namen in alpha- betischer Ordnung gereiht, hie und da mit sachlichen Be- merkungen; der Wortschatz wurde ausgehoben aus dem grossen Petersburger Sanskritlexikon. Vaniček beabsichtigte wahr- 31 scheinlich hiemit eine Art indischen Lexikons fiir die Natur- kunde zu geben, eines Lexikons, wie sie vor Jahrhunderten die Lexikographen zu liefern pflegten. Dieses Material arbeitet nun der Verfasser vorliegender Biograpbie dahin um, dass er nur den Wortschatz fiir die spe- cielle Zoologie und specielle Botanik beniitzt. Er priift jedes von Vaniček aufgesehriebenes Sanskritwort nacb, deutet bei jedem mit den im Petersburger Lexikon iiblichen Bezeichnun- gen an, ob es in der Literatur vorkommt oder nur bei Gram- matikern oder Lexikographen citirt wird; ob ein Wort als Adjectiv und als Substantiv vorkommt; alle Bezeiclmungen sind mit Stellen belegt. Die .Nomenclatur fiir die Mineralogie hebt der Schreiber selbst aus dem genannten Lexikon und ordnet sie analog der in der Zoologie und Botanik angewendeten. Nun wird nachgeforscht, in welchem Umfange sicb die altindisclien Bezeichnungen fiir die Thiere, Pflanzen und Mi- nei'alien in die jetzt lebenden neuindischen Sprachen, und zwar in das Hindi, Gudžerati, Pendžabi, Marhthi, Sindhi, Hindust&ni, Bengali und in das Zigeuneriscbe hiniiber gerettet haben. Eine wenn auch sorgfaltig bearbeitete Sammlung der gesammten indischen Nomenclatur fiir die Naturgeschichte ist zwar kein unabweisliches Bediirfniss der indischen Philologie, diirfte aber immerhin ein brauchbares Nachschlagebuch wer- den; durch die eben angefiihrte Untersuehung iiber die Fort- pflanzung der Namen in die -spateren Perioden des indischen Lebens wird der Sammlung auch ein wissenschaftlicher Werth hinzugefiigt. Natiirlich ist dieser auch abhangig von dem Werthe der in dieser Beziehung zu Gebote stehenden Mittel; es ist nur zu bedauern, dass so gute Lexika, wie das Moles- wort’sche fiir das Marathi und das Forbes’sche fiir das Hin- dustani fiir die iibrigen Sprachen noch nicht vorhanden sind. Die Ueberschriften bei den einzelnen Artikeln gab Va- niček deutsch und lateinisch. Nun bezweifle ieh, dass den nichtdeutschen Gelehrten, die sich das Werk anschaffen, die lateinische Terminologie so geliiufig ist, dass sie die Bedeutung jedes Wortes ohne Beniitzung eines Lexikons sich klar machen konnten; die sus scropha domestica, bellis perennis, das aurum, argentum und plimbum diirfen sich wohl allgemeiner Bekannt- 32 schaft riihmen, was aber von anderen Vertretern der „Drei- welt“ nicht behauptet werden kann. Aus diesem Grande fiigte der Schreiber dieser Zeilen anch die franzosische, englische und russische Bedeutung dazu, indem ja das Werk dadurch um keine Zeile grosser wird. Die mediciniscbe und anatomische Nomenclatur sollen zwei Beilagen bilden. Aus der zoologischen, botanisehen und mineralogischen Terminologie, welch’ letztere in den eben verflossenen Ferien zusammengestellt wurde, folgt je ein Specimen in meiner Be- arbeitung, jedoch noch ohne die Verfolgung in den neuindi- schen Sprachen. Der „Elephant“ diirfte nacliAveisen, einen wie grossen Reichtbum die indische Sprache an Synonima besitzt. Das Specimen „Gold“ berubt auf des Verfassers eigenen Sammlungen; deswegen ist auch Letzterer fiir die Vollstiindig- keit des Materiales verantwortlich. Bemerkungen und Rathschlage von fachmannischer Seite werden dankbarst entgegengenommen. A. Specimen aus der Zoologie. a. Vierfussler: catuŠ-pada (adj. vierfiissig) m. °pad (adj. id.) in den schwachsten Casus °pad; nom. sing. °pdd und °pad f. m. ein vierfussiges Thier; n. sing. die Thiere iiberhaupt; °pdda (adj. id.) f. i. Hufthier: Jchurin (kliura Huf) m. Nagethiere: vrjadvara (adj. nagend) m. (Jat. Br. III. 4 ; 1, 27; f. ricbtiger AA r are. wohl vyadhvara P. W. Scbleichtbier: 1. tsaru, von tsar — sehleichen, ein schlei- chendes Thier iiberhaupt, oder eine bestimmte Art derselben. — 2. sarisrp Bliag. Pur. VII, 14, 9 und sarisrpa (vom intens. von sarp. adj. schleichend) m. u. n. (dieses in der alteren Sprache). — 3. sarutsa.ru Saras. zu Ak. II, 8, 2, 58, nach (ikdr. 33 — Schalthier: 1. koga-vasin (adj. in einer Scbale wohnend) m.* Su§r. I. 238, 8; vergl. koga-stha Sugr. I, 204, 9; 205, 10. — 2. jantu-kamba (das Thier in der Muschel) Rhjan XIII, 127. Hausthier: 1 . grhya (von grha Haus adj. zum Hause ge- horig) m.* H. 1343; H. an.; Med. — 2. grdmya (von grama be- wohnter Ort; adj. in Dorfern lebend, von Mensclien cultivirt) m. — 3. gramya-pagu P. I, 2, 73. Wildes Thier, Wild: 1. aranya-cara adj. subst. (den Wald bewohnend) Paiic. 135, 23; 215, 6. — 2. aranya-jura adj. subst. = vorhergehendem Panc. 193, 23. — 3. aranya (adj. in der Wild- niss befindlich) m. pl. die wilden Thiere Chand. Up. II, 9, 3. — 4. kravydd (kravya + ad, adj. Fleisch, Cadaver verzehrend) m. Both. Chr. 120, 1. kravydda, id. Both. Chr. 74, 20. *kravyagin (Jcravya -j- agin id.) Wils. — 5. krura-karma-krt (adj. grau- same Thaten veriibend) m. Halay. II, 217. — 6. grdha (adj. am Ende eines Compositum ergreifend, haltend) m. ein in Fliissen, Seen und im Meere wohnendes Raubthier: Krokodil, Haiiisch, Schlange = avah&ra — jalacara — jalalrirata. — 7. dana, Upadivr im Samkšiptas. Qkdr. — 8. dagera (von dag , damg adj. bissig, zu Leibe gehend) m.* nach Cjkdr. n. Wils. — 9. *prasahaka ( pra -)~ sah Uebergewaltiger) Rajan. im Qkdr. — 10. bherunda (adj. schrecldich, Grausen erregend, von bhi) m.*; ein bestimmtes Raubthier (Wolf, Schakal und Hyane) Lot. de la b. 1. 371. — 11. mrga ein Thier des Waldes, Wild; insbesondere das Wild aus dem Antilopen- und Hirschgeschlecht. Weber Z. X. 399. — 12. mrgaijas m. (von mrga,y naclisetzen, ver- folgen) RV. II, 38, 7. -— 13. vanya (adj. im Walde wachsend, wohnend) m. R. II, 56, 2; Varali. Brh. S. 97, 8. -— 14. vyada AK. III 4, 11, 45; Trik. II, 5, 3; H. an. II, 127; Med. 8, 25. nyala (adj. tiickisch, hinterlistig) m.* L. u. Gr. °ka Raubthier oder Schlange M. Bh. XIII, 5484. — 15. nydla-mrga. — 16. gibi (mehrfaches Nom. prop.) m.* Trik. II, 5, 3. — 17. hinsra (adj. verletzend, wehthuend) m. Ragh. II, 27, 62; XIV, 27 .*°ka, Qabdar. im Qkd\ — hinsra-jantu Spr. (II), 161; Pancar. I, 11, 22. Hohlenbewohner: bila-vdsa (adj. in Hohlen — bila —r wohnend) m. Sucr. I, 208, 14; — vdsin (adj. id.) m. M. Bh. XIII, 734; °gaya (adj. id.) Spr. 1270 ? M. Bh. XIV, 2694; °gdyin (adj. id.) m.* Su§r. II, 4595. bile-gaya (adj. id.) m. bilaukas (i bila -|- okas adj. id.) M. X. 49; M. Bh. I, 5756, 5847. 3 34 Wasserthier: 1. ap-cara (adj. im Wasser gehend) m. M. VII, 72. — 2. ap-sara M. VII, 72. — 3. ambu-carin (adj. im Wasser lebend) m. M. XII, 57. — 4. anupa (adj. im Wasser lebend) m. Wasser = Sumpfthier Sugr, I, 204, 9; II, 96, 17; 151, 12. — 5. audcilta (audaka Wasser, adj.) m. — 6. jala-cara, °cdrin (adj. am oder im Wasser lebend) m. jalecara (jale loc. adj. id.) m. °can f. M. Bh. I, 7852. — 7. jala-ja (adj. im Wasser entstanden, lebend) m, R. V, 5, 30; Sugr. I, 208, 13; Varali. Brli. S. 17, 25. — 8 . jala-jantu AK. l, 2, 3, 20; H. 1248. H.; f. I, 187. — 9. jala-ruha Varah. Brh. S. 10, 7. — 10. jalodbhava (_jala -f- udbhava; adj. aus dem Wasser hervorgegangen) m. Varah. Layhujat. IX, 15. — 11. jalaukas (jala -f- okas; adj. im Wasser wohnend) m. — 12. toya-cara (adj. im Wasser sich bewegend) m. M. Bli. III, 17135; Hariv. 3634; Mark P. XV, 34. — 13. pddin (adj. mit Fiissen versehen) m. Wasserthiere mit Fiissen (Schildkrote, Krebs u. s. tv.) Sucr. I, 204, 10; 205, 24; 238, 8. — 14. pa¬ daš (Fliissigkeit = šarit ) ein im Wasser lebendes Ungeheuer, ein grosses Wasserthier. — 15. salila-cara (im Wasser gehend) m. Varah. Brh. S. V, 33. — 16. salila-ja (adj. was im Wasser entsteht, lebt) m. Varah. Brh. S. VII, 6; 9, 33; 15, 25; 41, 7. Amphibium : salila-sthala-cara (Wasser-Land - Wandler) Panc. 131, 11. b. Elephant. 1. an-eka-pa (adj. mehr als einmal trinkend) m.* AK. II, 8, 2, 2; H. 1266. — 2. * antah-sveda (im Innern Schweiss liabend) Trik. II, 8, 34; H. g. 174. — 3. asura (adj. lebendig) m.* H. g. 175. •— 4. ibha L. u. Gr. (aus ibhya machtig, stark, gross, vergleiche i©i, foto?) f.* °i AK. III, 4, 55; Trik. III, 3, 75; ibliyd f. H. an. II, 436; Med. j. 6. — 5. kanjara, kanjara, kunjara °d und °i f. Qabdac. im Qkdr. — 6. kapi* (Affe) H. g. 175. —■ 7. kaphin (adj. phlegmatisch, kapha , Phlegma, Schleim) m.* Sarasvata im Qkdr. — 8. kambu* (Muschel) Trik. III, 3, 281; H. an.; Med. — 9. *karatin ( karata Schlafe eines Elephanten) Trik. II, 8, 33; II. 1217. — 10. *karabhin (karabha Elephantenriissel) Rfij. im Qkdr. — 11. karin (von kara Riissel) L. u. Gr. °ni f. — 12. karenu m. f. in der Re- gel vom Weibchen gebraucht. — 13. *karnikin (von karnikd -f. Russelspitze). — 14. kdlinga* (von kalinga, ein kalinga 35 Thier) H. an. TII, 120. — 15. kumbhin (adj. mit Erhohungen auf der Štirne versehen) m.* H. 1217; Har. 14; Qrligarat. 17. — 16. gaja L. u. Gr. °i f. Bhag. P. IV, 6. 26. — 17. *garja (von garj briillen) H. 1218. — 18. girimana (adj. Berges- umfang habend) m.* Qabdar. im Qkdr. — 19. *cakra- pada (radformige Fiisse habend) Ajayapala im Qkdr. — 20. *cadira, Unadivr im Samkšiptas. Qkdr. *candira (von cand glanzen, erfreuen) H. an.; Med. Un. Sch. — 21. *jarta = jartu, Unadivr im Samkšiptas. Qkdr., Sch. — 22. *jala- kankša (der nach Wasser Verlaiigende) Trik. II, 8, 33. *jala- kdnkšin Har. 14; jald-kdnkSa H. 9. 175. — 23. * danda-baladhi (dessen Schwanz einen Stock darstellt) Qabdar. im Qkdr. — 24. *dantavala (von danta ) AK. II, 8, 2, 2; H. 1217. 0 bala Kull. zu M. VII, 106. — 25. dantin (adj. mit Zahnen, Fangzahnen versehen) m. L. u. Gr. — 26. *divaukas (diva -f- °lms Himmelsbewohner) nach Svamin bei Wils. — 27. dirgha- pavana (adj. langathmig) m.* H. 5. 175. — 28. dirgha- maruta (adj. = dem vorherg.) m.* Trik. II, 8, 33; H&r. 14. — 29. * dirgha-vaktra (ein langes Gesicht habend) Qabdam. im Qkdr. —• 30. *drumdri (druma-ari, Feind der Biiume) Raj. XIX, 16. — 31. dvi-pa (zweimal trinkend, zuerst mit dem Riissel, dann mit dem Munde) L. u. Gr. *dvi-payin Har. 14; R. III, 30, 26. — 32. dvi-rada (adj. zweizahnig) m. °pati ein stattlicher, ausgewachsener Elephant. — 33. *dvir-dpa (dvis-d -f- pa zweimal trinkend) (Jabdam. im Ckdr. — 34. *dvi-han (Zweimal-Schliiger, vielleicht deswegen so benannt, \veil er mit Riissel und Fangzahnen kampft) m.* Cabdar. im (jkdr. — 35. *naga-ja (in den Bergen geboren) Saras. zu AK. II, 8, 2, 2. — 36. *nagara-gatha (adj. eine Stadt zu Grunde richtend) m.* Qkdr. — 37. nartaka* (Tanzer) H. an. f. °i Elephantenweibchen H. an.; Med. — 38. *naga, * °i f. Su9i\ I, 176,1; nach P. W., vielleicht mit nagna, nackt, zusammenzustellen; nach Forstermann Z. 1,502: der Bergahnliche (naga, Berg) Weber Z. IX, 234: das schlei- chende Thier, vergleiche ags. snican, engl. sneck, kriechen) naga- badd f. R. II, 55, 28; 65, 24. ndgdngana (naga -f- angand, siehe Weibchen 1); ndgdnjana (naga + anjana) Med. n. 185. — 39. nirjhara* (Wasserfall, brennende Hiilsen) Trik. II, 8. 33; vergleiche Kathds. XIV, 11.'— 40. panca-naklia (pancan-\-nakha; adj. fiinf Krallen habend) m.* Trik. III, 3, 50; II. an. IV, 43 ff. — 41. padma (Wasserrose, Nelumbium speciosum, aber 3 * 36 nicht die Pflanze selbst, sondern die oinzelne Blume; rothe Flecken auf der Haut des Elephanten m. n. Trik. III, 3, 299; Med. n. H. 1229; Han. Halay II, 64) m Colebr. und Lois. zu AK. II, 8, 2, 3; N. prop. eines myth. Eleplianten R. Gorr. I, 6, 26; padmin (adj. gefleckt) ein gefleckter Elepliant; nacli AK. II, 8, 2, 3, H. g. 174 und Har. 14 schlechtweg Elephant; °m f.* Weibclien, Dbar. im Qkdr. — 42. *pinda-pada (Klumpfuss). Trik. JI, 8, 34. — 43. *pilu (arab. oder pers. Fremdwort) AK. III, 4, 26, 195; Trik. II, 8, 33; H. 1217; H. an.; Med. Har. 14; Halay. Vigv. — 44. *pundra-lceli (Zuckerrohr-Tandler) (^abdam. im Qkdr. — 45. puškarin (adj. mit blauen Eotusblumen versehen) m. Trik. II, 8, 34; H. g. 174; Har. 14; Dhurtan. 41; °ni f. H. an IV, 84; Med. n. 104. — 46. prdaku* (Natter, Schlange) Elepliant bei IJjjval. — 47. prsta hdyana (?) — 48. *pecakin (pecaka, Sehwanzwurzel beim Elephanten) Har. 14; Qabdar. im fjkdr.; *picakin H. c. 174. *pecila Trik. II, 8, 34. — 49. brhad-anga (adj. einen grossen Ivorper habend) m.* Cabdar. im Qkdr. — 50. bhargava*) m.* Trik. H. an. Med. — 51. *matanga, matanga-ja AK. II, 8, 2, 2; H. 1217; Kam. Nitig. 15, 17; Malav. 32, 6; Kir. V, 47; Ragh. VII, 73. — 52. *mattakiga Qabdam. im Qkdr. Forstermann Z. I, 502, wahrscheinlich der Wiithende (W. mad ); matta-naga,* ein brunstiger Elephant. — 53. * mada-vrnda (ein Thier mit einer Menge Brunstsaft) Qabdarthak. bei Wils. — 54. mandara* (manda, langsam) Med. — 55. mahd-kdga (adj. grossleibig) m.* H. g. 174. — 56. mahd-nada (adj. einen lauten Ton von sich gebend) m.* Trik. III, 3, 210; H. an.; Med, — 57. mdha-mada (adj. dessen Brunst heftig ist) m.* H. g. 174. — 58. mahd- mrga (Gross-Wald) Trik. H, 8, 33; IE 1217; Har. 14. — 59. matanga; °i f. die IJrmutter der Elephanten. — 60. rana- matta (adj. rasend im Kampf) m.* Qabdam. — 61. radanin (von radana, Fangzahn) m.* Raj. im Qkdr. radin (von rada ) Halay. II, 59. ■— 62. rasika (rasa, Leidenschaft). Saras. im Qkdr. Pict. Z. VI, 183. — 63. najiva (adj. gestreift) m* Trik. II, 8, 33. — 64. Hatdlaka Trik. II, 8, 34. — 65. lamba-karna (adj. Jang herabhangende Ohren habend) m.* Qabdar. im Qkdr. — 66. lingin (adj. mit einem Merkmal versehen) m.* Jatddh. im Qkdr. — 67. vana-ja (adj. im ') (adj. zu Bhrgu in Bez. steli.). 37 Wald geboren) m.* H. an. III, 149; Vigva. — 68. vardnga ( vara-anga adj. in allen s cin eh Theilen schon) m.* Trik. II, 8, 34; III, 3, 69; H. an. III, 131; Med. g. 44. — 69. varana (adj. beschutzend) m.* f. °i. H. an. III, 75. — 70. *varita Qahdam. im Qkdr. — 71. *vitanda Wils. — 72. *virdnin (vi-ran, er- tonen lassen) (jlabdam. im Qkdr. — 73. viloma-jihva (?) Trik. II, 8, 34; H. g. 174; . HM. 14. — 74. višanin (adj. mit Hornern — vilana versehen) m.* HM. 30; Hariv 11852; Spr. 4416; Kain. Nitig XIV, 13; ((lig. IV, 63. — 75. cakvan (adj. ver- mogend, geschickt) m.* Ujjval. — 76. gdrpa-karna (adj. wannen- ahnliche Ohren habend) m.* Trik. II, 8, 34; H. 9. 175. — gruti* id. Har. 14. — 77. grngdrin (adj. geputzt, verliebt) m.* Trik. H. an.; Med. — 78. šašti-hdgana (adj. sechzigjahrig) m.* Trik. III, 3, 261; H. 9. 175; Med. n. 2119. — 79. samaja* (Versamm- lung) Anekarth. im Qkdr. — 80. samaja = sdmoitlia (šaman-\-ja; aus dem Samen hervorgegangen) m.* Trik. II, 8, 34; II. an. Med.; Har. 14; Qiy. XII, 11. — 81. *sdma-yoni (adj. aus dem Samen hervorgegangen) in.* H. 1217; H. an.; Med. — 82. su- modbhava (šaman + udbliava; vergleiehe die beiden vorher- gehenden Worter) ITalaj. II, 59. — 83. saranga (adj. scheckig- bunt) m.* H. an.; Med.; Vigva. — 84. sindura-tilalm (adj. ein Zeichen von Mennig auf der Štirne tragend) m. — 85. *sivara Jatadh. im C'kdr. — 86. sucikd-dhara (Russel-[mcifo7-]Trager) H. 9. 174; (jlabdam. im Qkdr. — 87. stambe-rama (an Gras- biischeln sich erfreuend) m. — 88. stri-dhvaja (?) H. 1218; Schol. — 89. *sthula-pada (einen dicken Fuss habend) m.* (^abdam. im (Jkdr. — 90. hastin (adj. mit Handen ver¬ sehen) f. °i. Das Weibchen: 1. *angadd f., das Weibehen des Ele- phanten des Siidens; Trik. III, 3, 202; II. an.; III, 326. — 2. *angand (von anga, ein schon geformtes Frauenziinmer), das Weibchen des Eleplianten des Nordens (s&rvabhauma, auf weichem kuvera sitzt) Ak. II, 1. 2. 6. — 3. '*kaca f. Trik. H. an.; Med. — 4. *katam-bhara (Namen verschiedener Pflanzen) HM. — 5. * kaneva f. kaneru H. an. III, 534; karenu siehe El. 12 karenuka; die Worter wohl im Zusammenhang mit kara. — 6. *karna-dhdrim f. (Oliren-Tragerin) H. 9. 176. — 7. *ga- nikd (Hure) H. 9. 176; H. an. Med.; Jatadh. im Qkdr. — 8. * ganeru (Hure) H. an. III, 534.; Med. 2, 149. —. 9 . pillaka (vvohl von pilla adj. triefende Augen habend) m.* Qabdam. im 38 Qkdr. — 10. bamdhaki* (ein liederliches Weib) f. Trik. III, 3, 40. — 11. mandkd f. Ujjval. zu Unadis IV, 14. — 12. maldka (verliebtes Frauenzimmer) f. Unadivr. im Samkšiptas. Qkdr. — 13. vdgidd (von vag. oder vag. verlangen) f. — 14. gunda (Elephantenriissel) Weib eines Wasserelephanten. Besondere Arten: a) Elephant zur Brunstzeit (von anderen Elephanten sebr gefiirchtet): 1. ardla (adj. gebogen) m.* H. an. III, 622; Med. t. 58. •— 2. * gandha-gaja (Duft- Elephant) Wils. — 3. gandha-dvipa (id.) Vikram. 156; Ragh. VI, 17; Kir. XVII, 17. — 4. gandha-hastin (id.) RV. 73,26. —- 5. gandhebha ( gandha-iblia id.) Raja-Tar. I, 300. — 6. gar- jita (von garj briillen) ein (brullender) briinstiger Elephant. AK. II, 8, 2, 4; Trik. III, 3, 156; H. 1220; an. III, 258; Med. t. 106. — 7. *tunga-bhadra (der Hochfreudige) H.; H. an. IV, 253; Med. r. 265. — 8. danddra H. an.; Med. — 9. dha- rataf — 10, bhranta (adj.; bhram herumstreifen) m.* Raj. — 11. matta-naga (matta part. von mad = brunstig sein). — 12. madakarin (ein briinstiger Elephant). Raja-Tar. I. 369. — 13. *madadvipa (= 12) H. an. IV, 293. — 14. *madara Una- dik im Qkdr. — 15. ydjaka * Jatadh, im Qkdr., sammt dem vorhergehenden auch in der Bedeutung: koniglicher Elephant. — 16. *lušabha Ujjval. Elephant ausser Brunst: 17. ud-vanta (vam, + ud ausspeien; adj.) m.* H. 1221; an. III, 253; Med. t. 101. — 18. upatta (part. von upa -j- d + da) Halay. im Qkdr. ■— 19. *gatasannaka Qabdac. im Ckdr. b) Wasser-Elephant (ambu-hastin). 20. jala-hastin, viel- leicht Dugang H. 1355; Sch. Panc. 51, 9 (Krokodil Haugth.). — 21. jalebha (jala + ibha) Varah. Brli. S. XII, 4. — 22. *na- rdca (eiue Art Pfeil) H. an.; Med. — 23. pattika (adj. flie- gend, fallend) m.* H. an.; Med. c) A n der e Arten: 24. aindra-gira (aindra -j - gird?) R. II, 70, 22. — 25. kambhoja (Nom. prop. eines Landes und deren Bewohner) H. an.; Med.— 26. bhadra (adj. erfreulich, gliick- lieh; subst. Gltick) m. H. 1218; H. an.; Med.; Halay. II, 60; R. I, 6, 24; Nom. prop. eines die Erde tragenden Elephanten, R. 41, 22 (42, 21, Gorr.) — 27. bhadra-manda R. Gorr. I, 6, 27; bhadra-mandra 25 ed. Bomb. — 28. bliadra-manda-mrga R. ed. Bomb. I, 6, 25. — 29. manda (adj. langsam; subst.) m.* Trik. III, 3, 209; H. 1218; H. an.; Med.; Halay. II, 60. — 39 30. mandra (adj. lieblich, dumpf klingend subst.) m.* H. 1218; v. 1. R. I, 6. 24. — 31. migra (adj. vennischt, mannigfaltig) m.* H. 1218. — 32. mr ga (Wild, insbesonders Wild aus dem Hirsch- und Antilopen-Gesclilecht) m.* Elephant mit besonderen Merkmalen H. 1218; H. an.; Med.; Halay. II, 60; Varih. Brh. 5. 68, 3 ff.; R. Gorr. I, 6, 26. — 33. mrga-manda R. Gorr. I, 6, 27; III, 20, 25; mrga-mandra R. ed. Bomb. I, 6, 25. — 34. vyoša (adj. gliihend, brennend) m.* Med. s. 27. Elephant nach dem Alter: a) ein junger: 35. karabha (Mittelhand, Elephantenrussel) Saras. zu AK. im ()kdr. — 36. * karija (karin -f- ja Elephanten - Sprossling) Qabdam. im Qkdr. — 37. karuja (?) H. an. III. 144; Med. j. 21; — ein zehnjahriger Elephant: 38. *pota H. 1219; b) ein zwanzigjahriger Elephant: 39. pikka — vikka H. 1220. Sch. ein junger Elephant uberhaupt Qabdam. — 40. viška Qi§. 18, 27, n. Vaij. bei Mali. zu der Stelle; vielleicht nur fehlerhaft fiir vikka ; c) ein dreissigjahriger Elephant: 41. *kalablia H. 1226; Vaij. zu Sch. zu (jig. IV, 33; d) ein sechzigjahriger Elephant: 42 . jatin (adj. Flech- ten tragend) m.* H. g. 175. Einzelnes: ajein besonders ausgezeichneter Elephant: 43. airavata (von iravant ) R. II, 70, 22; auch Nom. prop. des bei der Quirlung des Oceans hervorgekommenen Prototyps der Elephanten, des Weltelephanten des Ostens und des Vehikels von Indra. f. °%. Rom. prop. des Weibchens von Indra’s Elephanten. Svhmin zu AK. im Qkdr. — 44. gajendra (gaja + indra), ein stattlicher grosser Elephant M. Bh. I, 3936; N. XII, 40; Orngav. VII; AK. III, 4, 25, 170; b) ein weisser Elephant: 45. *pandu (adj. weisslich), m.* (jlabdar. im Ckdr. — 46. *purhndga (jpumans-naga) Med. — 47. sita-kunjara Oabdartli. im Ckdr.; c) ein kleiner Elephant: 48. *matkuna H. 1219; d) ein Elephant ohne Fangzahne = dem vorher- gehenden; — ein fehlerhaft er Elephant (duštahastin) : 49. ativikata Ratnam. im Ckdr.; e) ein tiickischer Elephant: 50. avamat-dnkuga (man ava verachten -j- ankuga, ein hartnackiger Elephant, 40 der des H. spottet) H. 1222. — 51. calalca , ein widerspensti- ger Elephant, Trik. II, 8, 35. — 52. vydla (adj. tiickisch, hinterlistig) ra.* H. 1222; H. an.; Med.; Halay. II, 70, 2920. *vyaldka Trik. II, 8, 35; f) ein wilder Elephant: • 53. aranya-grja Panc. 219, 15. — 54. *vana-karin Wils. — 55. vana-kunjara Bhag. P. IV, 6, 30. — 56. vana-gaja M. Bh. R. Megh. — 57. vana-dvipa Ragh. II, 38; Kathas 11, 4. — 58. vana-stha (adj. im Walde sich aufhaltend) m. Hariv. 8804; g) ein wiithender Elephant: 59. * kanthi-rava, Sarasv. im Qkdr., auch Elephant iiberhaupt (= aus vollem Halse schreiend) Trik. II, 5, 1; H. 1283; Har. 82; Panc. III, 28 (kantha-rava). B. Specimen aus der Botauik. Sinnpflaiize. Miiuosa. *) a) M. pudica L. Sehamhafte M. 1. * anjali-karika f. Hohl- handbildnerin Raj. (lajjdlulatd). — 2. * asra-rodhinl f. Blut- hemmerin Ratnam. u. Raj. — 3. *kandiri. Vaidy. im Qkdr. •— 4. * kšudra-vamga f. Kleinrohr Qkdr. — 5. *kšurim f. ( kšurd Scheermesser) Raj. — 6. *ganda-kari Knotenbildnerin Ratnam. — 1 7. * ganda-malika f. Knotenkranz 1. c. -— 8. tamra- mula, — muli f. Dunkelrothwurzel Nigh. Pr.— 9. maliabhitd( adj. der sehr Erschrockene) m.* Qabdac. — 10. * mahaušadhi f* (maha-ošadhi) Grossheilpflanze (d. i. die sehr Wirksame) Qabdac. — 11. rakta-padi (adj. rothfussig) f.* Raj. = 8. ■— 12. *rakta- pušpikd f. Rothbluthe Qabdac. — 13. *rakta-mula f. Raj. = 8. — 14. laghu-kantara f. Kleinstachel Yaidy. im Nigh. Pr. — 15. * lajjd Raj.; lajjdlu (adj. schamhaft) Raj. V, 105; Bhavapr. I, 220. lajjiri f. und lajjim 1. c. (lajj sich schamen) die Scham- hafte, pudica. — 16. lohita f. (adj. rothliche) m.* Raj. — 17. *varaha-kranta f. Ratnam. — 18. *vardha-naman 1. c. — 19. gami-pattrd f. Jatadh. * pattri die Hiilsenblattrige Wils. : *) Von [jupisTaOai nachahmen. 41 II. Aufl. — 20. *samkoccim f. (sctm-kuc) die sich Zusammen- ziehende, Schliessende, Ratnam. — 21. sapta-parni £, die Siebenblattrige, Ratnam.; Raj.; Sucr. II, 540, 3. — 22. sam- anga (adj. vollgliedrig) f.* Ratnam. 224. — 23. * su-kumara f. die sehr Zarte Raj. XII, 135. — 24. su-gandha (adj. die Wohl- riechende) f.* Raj. XIII, 134. — 25. sukan f. Qabdam. und Cabdar. — 26. * sparga-lajja f. die Tastsebamhafte Raj. V, 104. — 27. sprkka f. Raj. V, 103; Sucr. I, 139, 10; Varali. Brh. S. 77, 5. •— 28. *sva-gupta die Selbstbeschtitzte (v. 1. su-gupta, die Wohlbeschlitzte) Raj. V, 105. (3) M. abstergens. Roxb. 29. *carma-kaga Raj. XII, 154; Bhavapr. I, 207; -kasa AK. II, 4, 5, 9; Med. r. 262; -kasa f. Bhar. zu AK. (carman u. s. w.) Hautpeitsche (mahr. cikekarda). ■— 30. *carmakan f. (carman-karl) Hautwirkerin H. an. — 31. *tn-dalikd, Cabdac. — dalika f. Wils., die Dreiblattrige. — 32. *ndlika (nali Jatadh. Stengelchen). — 33. *mrt-khalim f. (mfd-khalim) Erd-. ^labdae. — 34. *varma-kasd f. u. s. w. (var- man-) ^Jabdac. = 1. — 35. vi-mala (adj. rein) f.* AK. II, 4, 5, 9; Med. 7) concinna. Roxb. 36. *saptald (mit seifigen Schoten). Ratnam. 184. o) M. kauki. 37. marhatd-priya Affenfreund Wils. nach Qabdam. s) M. octandra (ein dorniger Scblingstrauch P. W.). — 38. *ati-rasa f. die sehr Saftige. Raj. —- 39. * ela-parni f. Cardamomenblatt Roxb.; AK. II, 4, 5, 5. — 40. *chattrald f. (chdttra Sonnenschirm) AK. II, 4, 4, 3. — 41. jrmbhini (adj.) f.* ( jrmbh, gahnen) Qabdac. — 42. dirgha-vrntika f. die Langgestielte Qabdac. — 43. drona-gandhika f. Jatadh. — 44. *dhurta-mdnuša f. Schlauweib Qabdac. — 45. *nanda- gopita f. Lusthirtin? oder von nanda-gopa Nanda, der Kuhhirt Qabdac. — 46. *hadara H. an.; Med. — 47. mukta f. (muc, losen) die Losgeloste, Ratnam. — 48. *rasana Trik. III, 3, 255; H. an. Med rasya f. (adj. scbmelzbar) Raj. VI, 82. — 49. *rahasyd f. (rahas) die Geheime Raj. — 50. rasna (rasna) f. Gurt AK. II, 4, 5, 5; H. an.; Med. n. — 51. sarpa- gandha f. Schlangengeruch Jatadh. — 52. *saha f. (sah ertragen) Ratnam. 49. — 53. sugandha f. die Wohlriechende AK. II, 4, 4, 2. — 54. *sugandhi-mula Raj. VI, 82; Wohlgeruchswurzel. 42 — 55. *su-rasd f. die Wohlschmeckende 1. c. — 56. * su-vaha f. AK. II, 44, 3; H. an.; Med.; Ratnam. 49. l) M. Suma. 57. *kdnandri (kdnana-ari) Waldesfeind Qabdac. — 58. pingi (adj. rothbraun) f.* H. an.; Med. — 59. mangalya f. ( mangala , Gliick) Gltickbringerin Roxb. — 60. vagini f.* (Jabdac. — 61. * vahni-garbha (Feuerschoss) f. Roxb.; (jabdac. ■— 62. gami, von ihr wird das Holz zu dem unteren der beiden Reibholzer (arani) genommen; sie hat breite Blatter und ist viel verzweigt. Zimmer 60. — 63. *gitagiva m. Roxb.; Med. — d f. Roxb.; Ratnam. tj) Besondere Arten: a) 64. * ghrta-mandalika Fettscheibe Raj. — 65. *tri-pada (adj. dreihiilsig) f. Raj. *p>adi Nigh. Pr., -padika, Dreifuss. — 66. * dhartaraštra — padi f. Gansefuss Raj. — 67. *padangi f. (pada-anga) Fussglied, Raj. — 68. *brah- madani f. (brahman-adana) Brahmanenspeise Raj. — 69. madliu- srava (adj. Siissigkeit traufelnd) f.* Raj. — 70. *vigva-granthi Allknoten Raj. — 71. *gitangi f. (cita-anga) die Kaltgliedrige, Gefuhllose Raj. — 72. suta-padika (v. 1. paduka ) f. Raj. VIII. — 73. hamsa-padi Ratnam 247, 250; Dhanv. IV, 86; Med. I, 249; °padl Raj. V, 113; Car. III, 8; Sucr.; padika f. Raj. V, 109 = 3. — 74. Tiamsanghri f. (hamsa-anghra) Raj. V, 112 = 3. —- 75. hamsd-hvaga f. (hamsa-dhvaga) die Gansbenannte Sucr. II, 110, 1. P 76. *taskari (Diebin) Nigb. Pr. — 77. *marudbJiavd f. (maru-udbhava) die Oedegeborene = kšudra-khadira Raj. — 78. *rakta-grantlii Rothknoten Nigh. Pr. —- 79. *lajjan f. die Sehamhafte (eine tveisse Art) Nigb. Pr. — 80. *vaiparltya m. (d f .) (von vipanta Gegentheil) Raj. 43 O. Speeimen aus der Mineralogie. Golil. 1. agni* (Feuer) Raj. XIII, 8. — 2. *agni-Mja (Feuer- samen) Trik. II, 9, 31; vergleiche M. V. 113. — 3. *agni-bha (feuerahnlich) Raj. — 4. *agni-virya (die Kraft des Feuers habend) Raj. XIII, 8. — 5. agni-gikha (adj., dessen Spitze wie Feuer brennt) n.* Raj. XIII, 10. — 6. ajara (adj. sich nicht abnutzend) n.* Raj. XIII, 10. — 7. abhra* (Wolke) n. Med. — 8. amala (adj. fleckenlos) n.* Raj. XIII, 9. — 9. amrta (adj. unsterblich) n.* Naigh. I, 2; H. an. II, 238; auf Stellen wie RV. III, 43, 5; VII, 4, 6; V. S. IV, 18; 26 mag die Bedeutung Gold gegriindet sein. — 10. ayas* (Erz, Metali, insbesondere Eisen). — 11. aruna (adj. rothlich) n.* AV. XIII, 4, 5, 6. — 12. arjuna (adj., die Farbe des Tageslichtes habend) n.* H. 1044. — 13. *avašta,mblia (das Sichaufstiitzen) m.* Trik. III, 3, 283; H. an. IV, 212; Med. — 14. aštapada (achttheilig) m. n. Rhj. XIII, 8; AK. II, 9, 96; Med. n.; H. 1043 m.; H. an.; f. Trik. — 15. agneya (adj. dem Feuer ahnlich) n.* Raj. XIII, 10. —■ 16. apinjara (adj. rothlich, Ragh. XVI, 51) n. * R&j. XIII, 9. — 17. ayudha* n. (Waffe) Gold zu Schmuck- sachen — alafnkdra-suvarna H. 1046. — 18. ujjvala (adj. glan- zend, prachtig; von jval mit ud) n.* Raj. XIII, 8. — 19. ujjvalana (Feuer oder Gold) n. Raj. II, 40, 14 (?); siehe praec. — 20. aujasa (adj. von ojas Glanz) n.* H. g. 161. — 21. kakanda Unadik. — 22. kanaka*) (erfreuend, von kan) Raj. XIII, 8; Naigh. — 23. kanaka-rasa (flussiges) Gold Qak. 99, 15. — 24. *kandala Dharani im Qkdr. — 25. karbura (adj. ge- sprenkelt, gefleckt) n.* AK. II, 9, 95; H. 1044; H. an.; Med. karbura Qkdr. angeblich nach Med. karvura Raj. XIII, 9. — 26. *karcura Med. — 27. kalyana (adj. schon, lieblich) n.* Raj. XIII, 8; Trik. III, 3, 123; H. 1043; H. an. —28. karta- svara (einen schonen Klang habend) Raj. XIII, 9; AK. II, 9, 96; H. 1044; M. Bh. XIII, 4196; Bhag. P. I, 17, 4. — *) kanak&kara Goldraine Su?r. II, 341, 20. 44 29. kancema (schon) Gram.; M. Bh.; M.; J. —30. *kdcigha H. an.; Med. — 31. kuta-svarna (triigerisches, verfalschtes) Golci, Hemad. I, 725, 19; Jajn. II, 297. — 32. kumara* (Knabe, Jiing- ling, Sohn), reines Gold. — 33. kurnbha (Topf) n.* Gal. — 34. kusumbha* (Safflor, Safran) n. H. an.; Med. — 35. *krgana (Perle oder Perlmutter) Naigh. I, 2. — 36. kršnala m. (selten) und n. ein (Stiickclien) Gold T. S. Kaug.; Nyayam. X, 1, 3; 2, 1. —• 37. kesava* (Haar) Raj. — 38. * garmut f. (eine wild wachsende Bohnenart) Un.; Med. — 39. gangega (adj. aus der Gdngd kommend) n.* Raj. XIII, 8. — 40. gdrudi (adj. die Ge- stalt des Vogels Garuda habend; von ihm kommend; zu ihm in Beziehung stehend) f.* II. 1044. — 41. gairika (adj. aus dem Berge kommend) n.* Raj. XIII, 8. ■— 42. gaura (adj. weisslich, rothlich) n.* — 43. candra (adj schimmernd, lichtfarbig) (m.) n.* Raj. XIII, 10. — 44. campega (Name zweier Baume, Mi- chelia Champaka und Messua ferrea ) m.* H. an.; Med.; n.* Trik. II, 9, 3. — 45. camikara (gesprenkelt) n. — 46. *cdru- sara Gal. — 46. jdta-rupa (adj. schon, prachtig) n. (oxyt.) Vaitan. M. Bh. XIV, 8, 11. — il.jdmbava (vom Baume Jambu — Eugenia Jambolana — kommend) n.* Raj. XIII, 10. — 48. jambunada (adj. aus dem Flusse Jambu kommend) n. AK. II, 9, 96; H. 1054; Raj. XIII, 9; M. Bh.; R. — 49. *tu Vi§vapr. bei Wils. — 50. *tapaniya (durch Gliihen gelautertes Gold, Gold iiberhaupt, tapand ); -j- *-ka (id.) Raj. XIII, 8. — 51. tapana (adj. erhellend, erleuchtend) n.* Nigh. Pr. — 52. *ta- marasa n. (eine am Tage sich offnende Lothusbliithe). — 53. tdrksga (Nom. propr. eines mythischen Wesens) m.? Med. — 54. tavisa m. H. an. III, 735; Med. š. 37; *taviša Qkdr.; Wils. — 55. *tirita n. Sch. Un. IV, 186. — 56. tula-purusa (Gold, oder andere Kostbarkeiten im Gewichte eines Mannes) Hemadri I, 157, 6; 251. — 57. tejas* (Glanz) n. Raj. XIII, 9. — 58. dala (unreines) Gold n.* Bh. II, 83. — 59. *dalapa Unadik. — 60. dipta (adj. glanzend) n.* Raj. XIII, 9. — 61. d7'avya (Ding, Stoff, Substanz) n.* R. VII, 18, 34. — 62. dru (adj. nach Belieben eine Gestalt annehmend) n.* Ujjval.; H. an. IV, 17. -— 63. dhattura (Dattura alba , oder Stechapfel iiberhaupt) m. Spr. 7716. — 64. *nara-jivana Pl. 9. 161. — 65. *niška m. und seltener n. (ein Goldschmuck) Raj. XIII, 10. — 66. *paraj (Nom. parali) Ujjval. ■— 67. *pingaga (echtes, reines) Med. — 68 .pinjara (adj. rothlich, gelb) n.* H. an.; Med. 45 -— 69. *pinjana n. (gesprenkelt) Raj. XIII, 9. — 70. pipilika (von Ameisen zusammengetragenes) n. Gold M. Bh. II, 1860. — 71. pita (adj. gelb), pitaka Naiš; n.* Raj. XIII, 9. — 72. piyu (adj. hohnisch) m.* Schol. zu Unad. I, 36. — 73. purata h. Bhag. P. Dl, 15, 29; V, 2, 4; VIII, 15, 6; IX, 10, 37. — 74. *puruda Qabdarth. bei Wils. — 75. pratapta (adj.; part. von tap mit pra) n. (ausgegluhtes, gereinigtes Gold) Ram. V, 14, 4. — 76. bliadra (adj. gut, erfreulich) n.* H. an.; Med. — 77. bharu* (Herr, Gatte) II. an.; Med. — 78. bharma* (Lohn) IIalay. II, 18. — 79. bharman* (Erbaltung, Pflege) n.* Raj. XIII, 9. — 80. bhasmaka (adj. glanzend) n.* II. an.; Med. — 81. bhdskara (adj. id.) n.* Raj. XIII, 8. — 82. bliuttama n.* (die beste der Erden) H. 1045. — 83. bhuri (adj. viel) n.* Raj. Xni, 9; AK. III, 4, 25, 184; H. 1045; Halav. II, 18. — 84. bhrngdra (ein goldener Wasserkrug) n.* Raj. — 85. man- galya (adj. Gliick bringend) n.* Raj. XIII, 10. — 86. manohara (adj. reizend) n.* Raj. XIII, 8. -— 87. maharajata (grosses Silber) n.* Raj. XIII, 8. — 88. maharajana n.* (Safflor) II. an.; Med. — 89. mahddhana (adj. kostbar) n.* II. an.; Med. — 90. mahddhatu (grosses Metali) Qabdac. — mrdunnaka (!) n.* Qabdac. — 91. rakta-varna (adj. rothfarbig) n.* H. §. 162. — 92. rajata (adj. vreisslich) n.* H. 1045; AIv. II, 4, 14, 82 soli Kširasvamin nach Aufreeht hemni statt bare lesen. —■ 93. ratna-pancaka (fiinf Juwelen, d. i. Gold, Silber, Perle, Dia¬ mant und Koralle) Hernad. II. a, 47, 5, 6. —- 94. rasa (adj. saftig) f.* Vaij. — 95. ruhna* (Goldschmuck) n. Raj. XIII, 8. — 96. rupya (adj. eine schone Gestalt, ein schones Anssehen babend) n.* gestempeltes oder gepriigtes Gold oder Silber AK. D, 9, 92; Trik. III, 3, 319; H. 1040; H. an.; Med. — 97. loha-vara (das edelste Metali) n.* Trik. II, 9, 31. — 98. vara- varna (suvarna), -bha n. Hariv. 4464. — 99. varna (svarna eine schone Farbe babend) m.* II. an. — 100. varnakd (Schminke, Farbe), ein vorziigliches gereinigtes Gold, f.* Med. — 101. varni (nicht n.) Ujjval. zu Unadis. IV, 123. — 102. vimala (adj. rein, ohne Flecken, klar) n.* Raj., mit Silber versetztes Gold. — 103. vahni-Mja (Feuersamen) n.* H. s. 1044. — 104. gata- kunibha (adj. im Flusse Qatakumbha sich findend) n.* Raj. XIII, 10. — 105. grngdra* (Schmuck) Raj. XIII, 10. — 106. * grimat-kumbba H. 9. 162. — 107. * siddha-heman (gerei¬ nigtes) Gold; Verz. d. Oxf. H. 170b, Nr. 390. — 108. saumerava 46 (adj. aus dem Berge Sumeru stammend) n.* Raj. XIII, 10. — 109. svarna, šmarna (adj. schonfarbig) n.* Raj. XIII, 8; AK. II, 9, 94; II, 6, 3, 6 (pl.!); Trik.; H.; Halay.; Spr. (II) 6140. — 110. svarnaka n. Jajn. I, 296. — 111. svaccha (durchsichtig) n.* Raj. XIII, 139 (mit Silber versetzt). — 112. harita (adj. gelb) m. AV. 28, 5; XI, 3, 8; Kath. VIII, 5. — 113. haršayitnu (vom caus. von harš .) n.* Med. m.* H. an.; Ujjval. — 114. ha- taka n.* (im Lande Hdtaka gewonuen) Raj. XIII, 8. — 115. hi- rana (der mannliche Same) H. an. III, 235; Med. n. 89. — 116. hiranya (adj. das Herz fortreissend) n.* Raj. XIII, 8. — 117. hiram/a-heman (das edle Metali) Hem. Jogac. III, 93; -hema II. 1043; Sch.; Qkdr.; Wils. — 118. hemaka Ram. III, 49, 20. — 119. heman (durch Gl ut gelautert) Raj. XIII, 8, m. Say. Besondere Arten: 120. vainava (adj. aus Bambus — venu — gemacht) n.* H. §. 162 ( venutatibha). Gold oder Silber: 121. a-kupya H. 1045; Halay.; Qkdr.; AK. II, 9, 92 Sch. — 122. rdpika, gemiinztes G. Vyutp. 193. Gold und Silber: 123. kala-dhauta (glanzend und klin- gend) AK. II, 4, 14, 79; H. 1043; an. IV, 105; Med. t. 193. D. Specimen aus der Anatomie und Medicin, a. Das Auge. 1. akša m. in ubertragener Bedeutung am Ende einiger Composita: puskardksa: P. V, 4, 76; n. AK. II, 6, 2, 44 Sch.; akši n.; akšan (nur Stamm) von der Wurzel akš sehen; der Seher. Grassmann 6: scharf unterscheidend; vergleiche acies. — 2. am- baka n. Balar. 259, 11; 289, 2, nur im mythologischen Sinne, von yiva’s Auge; vergleiche tryambaka. — 3. ikšana* (Blick, Anblick) AK. II, 6, 2, 44; Trik,; H. 575. — 4. khadijota (klialj-ait -f- dyota, ein leuchtendes fliegendes Insect) f. sc. (drdra) das wie ein leuchtendes Insect glanzende Thor; Bezeichnung des einen Auges Bh&g. P. IV, 25, 17. — 5. go* (Rind) AK.; H. an.; f. Trik.; Med.; m. f. Un. Sch. —- 6. cakšan n. (du. cakšani) AV. X, 2, 6; caksas (Schein, Helle) n. RV.; cakšus 47 (adj. sehend); n. Helle, Sehkraft, Blick, Auge; Wurzel čakš, Windisch Z. XXI, 424 (kas, ca-kas, čakš). — 7. taroka (von der Wurzel tar iibersetzen; adj. iibersetzend, hinuberbringend liber) f.* n. Trik. III, 3, 27; V. 21; n. H. an.; Med. (siehe Augenstern). — 8. darpana* (Spiegel = iibermiitbig machend — darpa Uebermuth) n.* Jatadh. — 9. dargana (adj. sehend) n.* Trik.; H. 575; H. an.; Med.; drg (nom. drk , ved. dr n; adj. der da sieht, schaut, anschaut) f.; *drgd f. Qabdag.; drgi f. Bhag. Pur. V, 2, 11; drgi f.* Qabdar.; drsti f. (das Sehen); alle diese Worter von der Wurzel darg sehen. •— 10. *deva-dipa (Lampe der Gotter) Qabdar.; daiva-dipa Trik. II, 6, 29. — 11. *deha-dipa H. 5. 119. — 12. nayana (das fuhrende Sinnesorgan) netra n. (von ni fuhren). —• 13. *pdtkis m. Ujjval. — 14. prekšana* (das Anschauen, von pr a -f- ikš) n. Cabdar.; Sugr. I, 124, 11; II, 466, 14. — 15. bhdnavija (adj. von bhanu — Sonne — kom- mend) n.* H. 576 (das rechte Auge). — 16. rupa-graha (adj. Gestalten, Farben annehmend) m.* H. g. 119. — 17. rupen- driya (das Gestalt und Farbe wahrnehmende Organ) n. Sugr. I, 313, 4. — 18. loka-cakšus n. pl. (die Augen der Menschen) Spr. 1608. -— 19. loka-locana n.; pl. (= praec.) Kathas. XVIII, 92; Spr. 2745. — 20. locana (adj. erhellend) n., vilocana (adj. sehen machend) n., Wurzel loc, luc, ruc, ruk. — 21. vigvam-kara. — 22. saumya (adj. Gliick verheissend, faustus ) n.* H. 576. Augapfel: 1. nayana-budbuda (Augenblase) n. Sugr. II, 303, 4. -—■ 2. kršna-sdra (adj. vorwaltend sehwarz) n.* Nyayas III, I, 30. — 3. netra-koša (Augenkufe) m. H. III, 79, 28. — 4. * netra-pinda (Augenballen). — 5. *biddla Med. (die beiden letzten Worter bedeuten auch Katze). a) Weisses, b) Schwarzes im Auge: a) 1. *vinjdmara ((Jabdarth. bei Wils., vinjamara Wils II. ed. — 2. gukla (adj. licht, hell) n. Qat. Br.; RV, 18, 13; Sugr. — 3. gukla-mandala (Weiss-rund) Qkdr. u. Wils. — gveta (adj. weiss) n. Sugr. II, 303, 13. b) 1. kdla (adj. schwarz) m. Sugr. II, 326, 20; kulaka (adj. = praec.) m. Sugr. II, 304, 2. — kršna (adj. schwarz) m. Qat. Br.; Sugr. •— kršna-mandala (Schwarz-Ivreis) n. Sugr. II, 303, 9. Regenbogenhaut, Augenstern (Iris): 1. * akši-kaninikd Gal. — 2. kandnaka (adj. jugendlich) n. T. S. VII, 12, 1. — 3. kanint (adj. jung) f* Wils; kamnaka (Knabe, Jlingling) V. 48 S. IV, 3, 32; Qat. Br. III, 1, 3, 11, 15; Su§r. II, 303, 7; f. -d Qat. Br. XIV, 5, 2, 3; kanvnikd (Madchen) Weber, Ind. Stud. I, 184. — 4. kanyakd f. Ait. Ar. 353, 5. — 5. kršna-tara (Schwarz- stern) Tarkas. 8. — 6. tdraka (adj. tibersetzend, m. Štern) f. -d — 7. netra-kaninikd (Augen madchen) P. VII, 3, 45; Vartt. 7 Sch. — locaka (siehe Auge 19) Trik.; H. an.; Med. Pupille, Sehloch (pupilla): drsti (das Erschauen, das Auge) Sucr. I, 126, 8; II, 303, 10; 315, 17; 344, 7. — dršti- mandala (Augenkreis) Su§r. I, 118, 10; II, 344, 4; 6. Lin se (lens cry stallina): tejojala (tejas-jala Glanz- wasser) n. Sugr. II, 303, 20. Thranendriiser *kaninaka = Iris 1. Wils. Augenlider: 1. * nayana-ccliada (Augendecke) n. Halay. V, 6. — 2. nayana-puta Varah. Brli. S. 51, 2. — 3. *netra- cchada (netra + chada) = 1. AK. III, 4, 18, 124; Cabdartb. bei Wils. — 4. vartman (von Wurzel vart, runde Einfassung); Grr. AV.; Chand. Up.; Sugr.; Verz. d. Oxf. H. Augenwimpern (ciliae) 1. akši-pakšman n. — 2. akši- loman AK. III, 4, 123. — *adambara Med. — 3. ikšu V. S. XXV, 1; T. S. VII, 3, 16, 1; Kath.; Agv. III, 8. — 4. udana* (das Auf-, Einatbmen) m. Qabdar. — 5. kesara (das Haar der Brauen) n. V. S. XIX, 91. — 6. paksman. ■ — 7. rallaka* (ein ivollenes Tuch, eine wollene Dečke) Subbuti zu AK.; Qkdr. — 8. vartani (von 'vcirt Radkreis, Felge) f. Qat. Br. XIV, 5, 2, 3; varta m. V. S. XXV, 1. Augenbrauen: 1. *kodanda (der Bogen) m.* n.* H. an.; Med. — 2. bhr& (vielleicht bhram, sich unstat bewegen B. K.) Sonne Z. XII, 196: indoeur. umfegen, mit Suff. u; Trik. Z. XX, 178. — 3. bhrii-jaha die untere Seite der Brauen; gana karnadi zu P. V, 2, 24. Augenbrauengegend: 1. kurca* (ein Biischel, ein Btindel von Gras, Wulst) AK. II, 6, 2, 43; Trik. III, 3, 74; H. 580; an. II, 57; Med. c. 3. — 2. *kurpa n. H. 680; -ka n.* Gal. b. Krankheiten der Augen. 1. a-klinna-vartman n. das nicht feuchte Augenlid (eine Krankheit, bei der die Augenlider ltleben, wenn sie nicht mehr feuclit sind) Sugr. II, 309, 11. — 2. akši-palca Augen- 49 entzundung, Sugr. I, 361, 7; II. 305, 21; 312, 7; guškdkšipdka II, 314, 8. — 3. ajaJcd f. kleine Ziege, eine Krankheit des Augensternes. Sugr. II, 311, 3; 329, 21. —■ 4. ajalcd-jdta n. (Zieglein-Entstand) Sugr. II, 312, 8.’ — 5. anjana-ndmika (die Salben-benannte) ein Auswuchs am Augenlide, Sugr. II, 320, 10; 33, 17. •— 6. adlii-mantlia Sugr. II, 313, 11; adln-mantlia Sugr. II, 95, 11; ablii-mantlia, (Aufriitteln, Umdrehen) eine vom einseitigen Kopfweh begleitete schmerzhafte Augenkrank- heit, bei welcher im Auge das Gefuhl des Hin- und Her- zerrens entsteht: daber der Name, Trik. II, 6,16. — l.anyato- vdta (anyatas -f- v°) eine bestimmte rheumatische Krankheit des ganzen Auges, Sugr. II, 314, 20; Qhrlig. Samh. I, 7, 97. — 8. adlii-mdnsa (Ueberfleisck) Sugr. II, 310, 9; liypertrophia carnis (Hessler), eine Krankheit des Weissen im Auge, adhi- mdnsaka, Sugr. I, 303, 10; II, 127, 6. — 9. adhi-mahsarman n. (adhi-mansci -f- ar.) eine bestimmte Krankheit des Weissen im Auge, Sugr. II, 310, 9. — 10. andliatd f. Panc. 171, 14; 194, 17. andliatva n. Jajn. I, 36; Sugr. II, 267, 13. andlvya n. Sugr. I, 45, 49; Balah. III, Blindheit ( andha , blind). — II. andhalaji f. (andJia-alaji 14) (n. blinde, sich nicht offnende Abscesse im Auge, Sugr. I, 272, 19). — 12. * andhilta f. Qabdar. im Qkdr. 171. — 13. abhišyanda, abhisyanda (abhisyand) Ueberlaufen (Tiefsiiugigkeit, Augenentziindung) H. an.; Med.; Sugr. II, 312, 18. -— 14. *arupatva n. Tattvas. 35. — 15. arjuna (adj. weisslich) n. eine Krankheit des Weissen im Auge, H. an. III, 353; Sugr. II, 311, 2 (wie 6.). — 16. *arma m. n. Unadis. I, 138. arman n. (vielleicht von ard qualen P. W. Bopp Gr. III, 179) verscliiedene Krankheiten des Weissen im Auge. z. B. das Augenfell. — 17. argovartman n. (argas- vartman) Hamorrhoidenknoten-Augenlid (gewisse harte An- schwellungen im Augenlide, etwa Gerstenkorn, Sugr. I, 308, 14). — 18. alaji ( alaji AV.) f. (Ausschwitzungen auf der Verbindung der Cornea und Sclerotica) AV. IX, 8, 20; Sugr. I, 61, 3; Wise 296. Vergleiche Zimmer 390. — 19. ava- bandha Anbindung, Festsetzung (Vorfall oder Lahmung des Augenlides, Blepharoptosis, Sugr. II, 306, 12. — 20. upanaiia (upcmah) Einsclmiiren (Augenwinkelgeschwulst), Sugr. II, 306, 20. — 21. kača, Glas (e. Classe von Augenkrankheiten) AK. III, 45, 29; H. an.; Med.; vorzugsweise Affectionen der Linse, Sugr. II, 86, 2; 277, 4; 321, 1. — 22. kukunaka, kutunaka 4 50 (e. Augenkrankheit der Kinder) Sucr. II, 359, 2. — 23. kun¬ cema n. (kuc, kune) Zusammenziehen (der Augenlider) Madliavak. im Okdr. — 24. kumbhika, f. (kleiner Krug, Topf) Mad- havak. im Qkdr. —• 25. kumbhika f. (eine dem KumbMka- Korn ahnliche Anschwellung der Augenlider) Sugr. I, 298, 16; II, 123, 17; 306, 7; vollstandig kumbhika-pidaka). — 26. krmi- granthi Wurmknoten (e. Krankheit des Auges, welclie dem Entstehen von Wiirmern an der Verbindungsstelle von Augenlid und Wimpern oder Lid und Apfel zugeschrieben wird), Sucr. II, 307, 10. Kuhn Z. XIII, 150 etwa Gerstenkorn. — 27. kotha (kuth, stinken) ( inflammation and ulceration of the angles of the cyclids Wits). — 28. klima-vartman n. das feuchte Augenlid, Sugr. II, 309, 9. — 29. klišta-vartman n. das leidende Augenlid, Sugr. II, 309, 3. — 30. gambhirika (sc. drsti) f. das tiefliegende (Auge) (e. Krankheit, bei welcher die Pupille sich verkleinert und das Auge in die Hdhle sich zuruckziebt). — 31. giri*, Hligel (?) H. an.; Med. — 32. cilla (adj. triefende Augen habend) m.* triefende Augen, H. an.; Med.; culla (adj. triefende Augen habend) m. triefende Augen, P. V, 2, 33; Vartt. 3; AK. II, 6, 2, 11; culldkša Vjutp. 205 = 10. — 33. jala n. Netz (e. Krankheit, bei welcher die Blutgefasse des Auges, von Blut uberfullt, wie ein Netz er- scheinen). — 34. Umira n. Dunkelheit, Blendung (e. Classe von Augenkrankheiten, welche in den Hauten, patala, ver- gleiehe 39, des Auges ihren Sitz haben und verschiedene Storungen der Sehthatigkeit hervorbringen). — 35. nakulan- dhatd f., nakuldndhga n. (nakula-andhya) Ichneumonblindheit (eine Krankheit, bei welcher das Auge dem des Ichneumons gleicht, und dem Kranken die Gegenstande bei Tage bunt erscheinen) Sugr. II, 318, 9, 21. — 36. nilika (adj. blau) m. das Erscheinen blauer Flecken im Gesichte, Sugr. I, 90, 13; II, 110, 11 (eine Krankheit der Linse). — 37. netra-paka Augenentziindung, Sugr. II, 314, 11; 330, 17; 332, 15. —• 38. netrdbliišganda (netra-abhisganda) Sugr. I, 90, 20. — 39. pa¬ tala, Htille (kranldiafte Hiille auf dem Auge, Staar u. dgl.) m. Ujjval. zu Unadis. I, 106; Sugr. II, 277, 4, n. = netraroga, netraruj, dr groga AK. III, 4, 26, 203; H. an.; Med.; Vigva. — 40. parimlagin (adj. fleckig) m. (linganaga) Krankheit der Augenlinse, Sugr. II, 317, 18; 342, 12. ( pari-mla, dahin- schwinden — 61). — 41. piccata (adj. platt, gedruckt) m.* eine t 51 bestimmte Augenkrankheit, H. an. III. 166; Med. t. 49. Platt- driickung. — 42 . pitta-syanda, pittdbhišyanda (pitta-abhišyanda) Gallenfluss (eine gallige Form Ophtlialmie) Sucr. II, 323, 14. — 43. pilla = cilla, culla, 31. — 44. pištaka Krankheit des AVeissen im Auge, Sucr. I, 311, 4, 326, 3; H. an.; Med.; Stampfe (wie 6). —• 45. pušpa, pušpaka Bliithe (albugo), Su9i\ 277, 4; H. an. — 46. puydlasa (pdya-alasa) m. Eitergeschwiir, eine Krankheit der 809 Verbindungsstellen im Auge, Sucr. II, 306, 3; 17; 19. —47. potliaMi. (vergleiche potika Pustel, be¬ stimmte Geschwiire an den Augenlidern) Sucr. II, 305, 9; 308, 11; 332, 11; 0 ki 320, 7. — 48. prastarin (adj. sich aus- breitend) n.* eine bestimmte Krankheit des AVeissen im Auge, Sujr. II, 310, 9; Qarng. Samb. I, 7, 89. — 49. bandha Bindung, eine Krankheit, bei welcher die Augenlider nicht ganz ge- schlossen werden konnen (vollstandig vartmabandha ), Sucr. II, 309, 1. — 50. balasaka (ein messingfarbiger Fleck im AVeissen eines kranken Augeš) Su§r. II, 311, 10. -— 51. balasa- grathita n. (gekniipft) eine bestimmte Form von Ophthalmie, Su§r. II, 305, 11; 326. 1; 329, 12; 325, 18. — 52. bala- sabasta AVise 313. — 53. bahala-vartman n. verdicktes Augenlid (durch Anschwellungen), Sugr. 308, 20; m. Qarng. Saihh. I, 7, 87. — 54. bisa-granthi Stengelknoten, Sucr. II, 333, 10; AVise 301. — 55. bisa-vartman n. Stengelaugenlid, Sucr. II, 306, 7; 310, 2; 320, 9; AVise 298. — 56. budbuda n. Blase, Sugr. II, 346, 5. — 57. mantha. Buhren, Schiitteln, H. an.; Vicva im Qkdr. — 58. rakta-raji m. f. Blutstreifen, Su§r. II, 357, 6. — 59. raktadlii-mantlia (rakta-adhimantha) Blutaufriitteln (injlammation of the eyes , ophthalmia with spon- giness of the vessels so as to discharge blood on being tourhed AVils.) Su§r. II, 314, 2 ff. — 60. raktabhišyanda (rakta-abhisyanda) Blutuberlaufen (von Blut herriihrende Ophthalmie), Sucr. II, 326, 15. — 61. raktarman n. (rakta-arman) Blutleiden, Mad- havak. im Qkdr. — 62. raktotkliSta (rakta-uthlišta von ud klig, austreiben) Blutaustreiben, Qarng. Saihh. I, 7, 87. — 63. linga-naga, Merkmalsclrvvund (eine Krankheit, die in der Linse ihren Sitz hat) AABse 294; Su§r. II, 316, 14, 18; 343, 9; Qarng. Samh. I, 7, 93; Verz. d. Oxf. H. 308, a. 32, f. 9. — 64. lohita, Rothe (eine Krankheit der Augenlider). — 65. lotitarman n. (lohita-arman) Rothleiden (eine Krankheit des AVeissen im Auge, Auswiichse von rother Farbe), Su^r. 4 * 52 II, 310, 4. — 66. vartmaroga (vartman-roga) Augenlider- krankheit, Sugr. I, 35, 2; 36, 5; Verz. B. H. Nr. 934; Verz. d. Oxf. H. 308, a. 12; 16. vartmavibandhaka, vart- mabandha (vartman- vi°) Augenliderbindung (eine Krankheit der Augenlider, bei welcher diese das Auge nicht ganz bedecken), Sugr. II, 307, 19. — 67. vartmagarkara, f. ( vartman- c°, Augen- liderverhartung) Sugr. II, 307, 17; 308, 13. — 68 . vartmava- rodlia (vartman-ava-rodha) Augenliderlahmung, Sugr. 1, 260, 14. — 69. vata-parydya Windfolge, -wendung (eine entziindlicbe Augenliderkrankheit) Sugr. II, 314, 16. — 70. gukti H. an.; Sugr. II, 310, 20; Vagbh. VI, 10, 13; XI, 7. "ka Krank¬ heit des Weissen, Qarng. Šahih. I, 7, 89, f. -a, idem Sugr. II, 305, 8. Muschel. — 71. gukra, gukla (adj. weiss) n. Weisse (e. weisser Fleck im dunkeln Theile des Auges), Trik.; H. an.; Med.; Sugr. II, 311, 13; 329, 3 ff.; Qarng. Samh. I, 7, 90. — 72. guklarman n. (gukla-arman) Weissubel, Sugr. II, 305, 13; 310, 9; 13; — 73, guddha-gukra n. Helhveisse (eine Krank¬ heit des Schwarzen im Auge), Qarng. Samh. I, 7, 90. — 74. guskargas n. (guška-cirgas) Trockenknoten (eine bestimmte Art Tumor des Augenlides), Wise 297; Sugr. II, 308, 16. ■—- 75. conitargas n. (gonita-argas) Blutknoten (eine Krankheit des Augenlides), Wise 298; Sugr. II, 308, 2; 209, 19. — 76. gydva- vartman n. Dunkelaugenlid, Sugr. II, 309, 7; Qarng. Samh. I, 7, 87. — 77. samdhisitdsitaroga (samdhi-sita-asita-roga) Ver- bindung -f- weiss -f- dunkel—■ Krankheit ( samdhi, heissen am Auge fiinf Verbindungen der Bestandtheile desselben, z. B. des Weissen mit dem Dunkeln, des Dunkeln mit der Linse), Verz. d. Oxf. H. 308, a. 18. — 78. sikata-vartman n. Gries- augenlid, Qarng. Sarhh. I, 7, 87. — 79. sirotpdta (sirči-utpdta von ud-pat) Adersprung, Wise 298; Sugr. II, 315, 3; 326, 16; Vigbh. Vlil, 10, 20; Qarng. Samh. I, 7, 89. — 80. sndyu- varman n. $ndyu-varman) Sehnenrinde (fleischige Anschwel- lung des Weissen im Auge), Sugr. II, 310, 9; 18; Q^rng. Sarhh. l, 7, 89. — 81. syanda (syand fliessen) Fluss (fliessende Augen- krankheit), Sugr. I, 239, 14; II, 342, 13. — 82. hatddhimantha (hata-adhimantha) erregtes Aufrutteln, Ophthalmie, Sugr. II, 305, 2; 314, 14; Vagbh. XV, 4; Q&rlig. Sarhh. I, 7, 97; ver- gleiche 5. — 83. haršana (adj. erregend, schaudern machend) m. * Erregung, H. an.; Med. 53 c. Kranklieiten (ler Nase. 1. ahaka, Vaidy. im Ckdr. (inflammation of tke Schnei- derian membranes) Wils. — 2. ghrana-paka Vaidv. zu Sam- khyak. 49 = 6. — 3. dipta Sugr. II, 370, 6; 371, 11; °ka, Nigh. Pr. (dtp) Entziindung. — 4. nakra (nach Wise 233 eine Krankheit der Schneider’schen Haut, verbunden mit katarrbalischen Beschwerden, Kopf- und Grliederschmerz = ndsaj- vara, ahakajvara). — 5. nasa-jvara, Nasenfieber = 4. — 6. nasa- paka, Sugr. II, 369, 13, Nasenentzundung (eine Krankheit, wobei sich die Nase entzundet und wund wird) = 2. — 7. na- sargas n. (nasd-argas) Nasenpolypknoten. — 8. puti-ndsya Sugr. I, 260, 15; II, 369, 3, 14; pilti-ndsa-gada Caurapanidatta im Qkdr. Stinknasenkrankheit (eine Krankheit der Nase, welche von ubelriechendem Athem begleitet ist). — 9. puya- rakta (sc. roga ) Eiterblut (eine Krankheit der Nase mit Aus- lluss blutigen Eiters), Sugr. II, 369, 19. — 10. pra-bhraiiigathu Sugr. 370, 4 (pra-bhravig abfallen, abgehen) (e. Krankheit der Nase, bei welcher Schleim abgeht). Nasenbluten: ndsd-rakta-pitta Wise 289; Sugr. II, 369, 17. n. Nasenblutgalle. Abkurzungen. Fiir diejenigen Lcscr des vorliegenden Biichleins, dcnon die Namen indischer Autoren und Werke nieht gelauflg sind, glaube ich folarendes Terzeiehniss der Abkurzungen beifiigen zu miissen: Ait. Ar = Actareyfiranyaka. Ait. Up. = Aitareyopanišad. AK. = Amarako^a. AV. = Atharvaveda. lialar. = B a 1 ar a i n a v a n a. Benf. Chr. = Benfey’s Chrestomatkie. Bh%. P. = Bhagavata pur&na. Blifivapr. = Bh&vaprak&■: ■ .-j ;-=*' - jx k -y ;...• v: ••• ■*»*•’^ ' ■ 1 ’ ,• * ^. . . - V; H-f-M kivi M '■•■''•'Ms'! i-AV-rV-MV- 5.0 :v^‘' v.*>#>'■*/•>, , .... v':/'-..^V*••;.•' •. rsMvf ^k .M ••' ' > - . v ..;'. ■■ ■ ^■■ ■S.-: ' V - : V‘ ' ' :?:*iK I '. A' V ■-■ -' ‘ ‘ ‘V j ' ■ ■ . 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