Freytag den 2Z. Februar 1827. Gedicht über das allerhöchste Geburlsfest Sr.Majestät Kaiser Franz I< am 1«. Februar »32?. >^5elch ein unermeßlich Volksgedränge, Wogend in des Meeres Sturmgebraus, Eifernd i>, den Formen der Gepränge Sicht man branden an das Gotteshaus! Strömen durch die weiten, engen Pforten Fülle» alle innern Räume voll, In Capellen, Kirchen, frommen Orten Fürstenandacht üben, wie man soll I Won den Wällen kündet das Geschütze Mit der Freude glühend rothem Mund Und dem Farbenspiel derFlammenbühe An den Völkern einen süßen Fund; Von den Thürmen tönt das Festgeläute Einer zahllos großen Kinderschaar, Daß der wonnevolle Tag von heute Uns der Väter Besten —Franz gebart Wie sich Alles drauß in Wonnen wieget, Nichts, als nur von seiner Gi'ttc spricht, In den Tempeln auf den Knien lieget. Also auch das Volk im Angesicht, Dessen, der die Weltsysteme lenket, Der der Erdenfürsten Höchster ist. Der unS auch den Kaiser Franz gescheitet. So voi: Liebesstrahlen überfließt. Vor dem Altar, mit gehob'nen Händen, In der Demuth heiligsten Gestalt, Sieht den Priester man dle Gaben spenden Mit der Inbrunst wärmsten Gluthgewalt— Orgeln wl,beli» von den hohen Chören, Instrumente klingen lustig fort. Ewig will das trnnk'ne Ohr noch hören »Gott erhalte Franzen, Öst'reichs Hort!' So beschirme denn, o höchstes Wesen! Innigst fieh'n wir dich um diese Huld, Unser Kleinod, das du auserlesen, Uns zu lenken in dem Tyal der Schuld, Gönne, daß er in der Kinder Mitte Weile fröhlich noch die längste Zeit, Walte lange seines Zepters Güte In dem Staate der Glückseligkeit. Annalen tes kramerifchen Landes »Museums. ( Fortsetzung ). I. Für die Geschichte si„d ;u sammeln : 2) ANe Urkunde», die auf irgend «in Landes»In« teresse Bezug haben, entweder in Original, oder in getreuen Abschriften. b) Alle im Lande vorsindige Denkmahler der Vor. zeit, Grabsteine, In- und Aufschriften, Sla, tuen u. s. w., entweder die Sachen selbst, od,r lichüge Zeichnungen und Beschreibung davon. e) Münzen, sowohl von dem inländisch bestandenen, als von dem durch die Colonien der Römer in hie Provinz gebrachten Gelde. t?) Wapen, Siegel und Stammbäume der adeli« chen Familien des Landes, Abschriften der Adels. Diplome und Lehens. Briefe. «) Manuscriftt« von Gelehrten, die sich mit der^Ge. schichte befassen, und historische gedruckte Wer. ke über das Land. 5) Abbildungen und Lebensbeschreibungen der Landes« fürsten, der Großen des Landes, die sich beson« der«Verdienste erworben,Gelehrter oderKünss» ler, oder sonst um basLand verdienter Menschen, welche Eingeborn« des Landes sind. z) «Üolktsagen und Mährchen, Volkslieber und Be. schreibungen von Gebrauchen, die dem Krainer bey gesellschaftlichen Handlungen, wie z. B. Hochzeiten u. d. gl., eigen sind. II. Zur Statistik der Provinz müssen Karten gesam» melt und Auskünfte «ingehohlt werden. Was in An. sehung der natürlichen und künstliche» Production im Lande zur Statistik nöthig ist, würbe bey oen Fächern III. und IV. vorkommen. III. Die große Reichhaltigkeit des Landes an den man» mgfaltigsten, und darunter dem Land« ganz eigenthümlichen Naturproducten, laßt einen großen Schatz für die Naturgeschichte in allen drey Reichen derselben hoffen , und zwar um so mehr, als es hierlandes an Man« nern nicht fehlt, die in diesen Fächern vorzügliche Kenntnisse besitzen. IV. In der Technologie wird die zu veranstaltend« Sammlung zwar zuerst all« im Lande üblichen Ver« arbeitungen und Naturprodukte durch Kunst und In« dustrie enthalten müssen; allein sie wird sich auch auj die Kunstproducte der Nachbar.Provinzen'/ u»id selbst des Auslandes — nach dem Beyspiel« des Iohan, näums— ausdehnen müssen, insbesondere in jeneli Zweigen, welche hier schon betrieben, ode« wofür iir Land« bi« toh«n Stoffe gefunden werden. Über Physik u»b Mathematik und beren Zweige wirb das Sammeln zuerst auf dasjenige hlilausgehen müssen, was zur Statistik des Landes beytragen kann, als z. B. Granzbestimmin'gen, astronomische Ortsbe« stim„,ln,gen, Höhen ., Kreis», Gemeinde», Güter«, Sumpf. :c. Vermessungen ; Vergleichm,gen in » und ausländischer, gegeüwarliqer und vormahliger Maße uno Gewichte uncereinaüder u. b. gl. mehr.— Die Oberleitung dieser vaterländisch,,, Anstalt be» hatten sich die Herren ScäüdeZvor ; die Verwaltung der» selben hat, über dahin geschehenes Ansinnen, die lodl» Ackerbaugesellschaft a»f sich genommen. Die Ausheilung und Ordnung, dann dieTrweiteruna. aller dieser Samm. lungen werben Auslagen verursachen, so wie zur Er« Haltung dieses Institutes jahrliche Zuflüsse erforderlich seyn werden. Es laßc sich bey dem Patriotismus der Krainer, den dieselben in ruhigen Tagen, so wie in Tagen der Gefahr und des Dranges schon öfters beurkundeten, durch ihäiige Mit,virk!iiig das Gedeihen einer Anstalt mir Zuversicht erw^rcen/deren vorgestecktes Ziel ee lst, die wichtigsten Kenntnisse für das praktische Leben zu erweitern, Verbesserungen in allen Zweigen der Indu» strie hervorzurufen, und die zweckmäßigste Verwendung der innern Schätze des Vaterlandes zu bewirken.— Zur Begründung und Erhaltung des gemeinnüki» gen Unternehmens der Hrrichtuog eineS National« Mu. seumS kann jeder Einzelne mitwirken - entweder durch Entrichtung einer Geldsumme ein für alle Mahl, oder durch Darbringung einer bestimmten jährlichen Gabe, endlich durch Beytruge an Materialien für einen der obgenannlen Sammlungszweig«, und dieß in Bammlungen oder einzeln. Man erfreut sich um so gewisser der angenehm be« , ruhigenden Überzeugung, daß die Bewohner dieser Pro- - vinz die Gründung und den Bestand deS National' i MuseumS wirksamst befördern werdel,, als schon jetzi, «he noch gegenwärtiger Aufruf erschien, und selbst die > Idee der Errichtung dieses Institutes noch z«r allge« , gemeinen Kenntniß gelangte, mehrere Beytrüge an Gelde und Materialien zu dem beabsichtigten Museo e'ng.'ganqe,, sind. „nd v!>n d^r lo!'l. Mef^Nschaft des Ackerbaues in ?ie Bewahrung übernommen wurden. Alle, w,lche auf eine od.r andere Art zur Errich. tilng und Erhaltung dieser Anstalt beytragen, werden als Stifter des Museums in das Errichtungsbuch zur ^«ewigung eingetragen. Beynahe und Geschenke, oder Erklärungen zu pe« nodischen Unterstützungen für das Museum, von jeder Art, wird der beständig« Ausschuß der t. k. Ackerbau« Gesellschaft in Laibach übernehmen. Im volle" Vectraueu auf den ,'ede gute Sache freudig unterstützenden Patriotismus der Landesbewoh. »er, fordert die Ständisch» Vlrordnete Stelle Jeder» mann, der durch Beyträge an Materialien oder am Gelde zur Bedeckung der Autlagen zu diesem Unter« nehmen eines Landes» Museums mitzuwirken vermag, zum Beytritt« auf, und verpflichtet sich dagegen, von dem Fortgang« der Anstalt und der Verwendung der zu leistenden Unterstützungen, öffentliche Rechenschaft von Jahr zu Jahr vorzulegen. (Die Fortse tzung folgt.) Dcr Küher aus dem Ioux,Thale. (Fortsetzung vou Nr. 6.) Es verging ein Jahr, wahrend dessen G«te zuweilen Briefe von Andres erhielt; erschickte ihr sogar »nuas Geld, indem er schrieb, daß er wohl sey und s«ine Pflicht erfülle, obgleich seine ganze Seele im heimathlichen Thale verweile. Röschens Nahm, kam nicht i" seinem Schreiben vor; man konnt« aber denselben in jeder Zeile errathen. Das zweyte Jahr blieben die Briefe aus, es lang« ten al,er noch einige Mahl Packchen mit Geld durch b>e Post an, wobey aber nichts geschrieben war, als die Worte mit fremder Handschlift: AndreS an sei "t lieb« Mutter. Grete empfing solche im Anfang ob"e Bedenken. Da aber einmahl Jungfer Röschen ein Pack Wasch« an Madi schickte, „m solche rein zu wa, schen, sy «rkannte die Mutter die Handschrift der Note, welch« diese Wäsche begleitet«, für die nähmlichen, womit die Geld. Röllchen überschrieben waren. Nun sing sie an, siH gewaltig zu kümmern. So lange si» g,'gla',»kc hatte, das G.-ld komme von Andres, war «z ihr ein Beweis gewesen, daß er »och am Leben sey; nunmehr glaubte sie sofort, «r sey todt, da er oichl mehr schreibe. und hanute sich daiüber ab. Wie gern hätte sie alle Schatze der Erde gegeben, um eine einzi. ge Zeile von der Hand ihres Andres! und dann war,!! ihr auch Wohlthaten aus Röschens Hand nicht mehr willkommen. Warum mußte Andles fort? DieHeiiath, von der ma» so viel gesprochen hatte ^ ging njchi vor sich; der Genfer war wieder fortgereist, und hatte sich nicht mehr blicken lassen. Hr. R. war kränklich gewor. den, und es schien, als sey er froh, seine Tochter bey sich zu behalten. Sie verließ ihn nie, und kam nicht mehr zu Greten, doch halle sie Mädi zu sich genommen, um ihr in der Haushaltung beyzustehen. Röschen nun las ihrem Vater Abends die Zeitun» gen vor, wahrend Mädiim nähmlichen Zimmer spann, und «.ufmerksam horcht«, ob nicht einmahl ihres Bru° oerS Nahmen vorkommen würde, da doch von so vie« len Leuten in denselben die Rede war. — Wie sie das einst mit ihrer Mutter verhandelte, so fragte diese: steht aber nicht einmahl drin, wo jetzt die Schweitzer liegen? — O ja freylich, Mutter! in.,, ich habe den Nah. men vergessen; ei ist aber entsetzlich weit, wi« Hr. R. sagt, und es ist dort so kalt, so kalt------viel kälter als bey uns, wenn der Schnee gefroren ist. Neulich sagte er, daß dort sogar die Menschen lebendig erfrieren, und als Jungfer Röschen dieseS hörte, sing sie an zu weinen. Vielleicht dachte sie an Andres. Es geschieht ihr Recht, sagte Grete im Zorn. Wa. rum hat sie ihn auch fortgeschickt.' Aber sie denkt wohl nicht mehr an den armen Jungen, der um ihrentwillen verfriert. Bring wir doch ein Mahl diese Zeitung her, ich möchte sie selbst lesen! Mädi brachte sie, und Grete las mit Entsetzen den Brand von Moskau sammt dem Übergang üb,r die Beresina, Da zweifelte sie nicht in ihrem bekümmerten Mutterherzen, daß ihr Sohn verbrannt oder erfroren sey. Das dritte Jahr war bald abgelaufen, und als man gar nichts mehr von Andre« hörte, so ward Grei« noch fester in dem Glauben bestallt, sie hab« »hn au «w>g verloren. Einige Ssldaten kehrten aus dem schreck-lichen Feldzuge heim. Ihre Erzählungen von dem erlittenen llngemach waren schaulerhafi. Keiner konnte ?lus-kunft über Andrefens Schicksal geben, u,»d eS war nur allzu wahrscheinlich, daß auch er eines von den unzah. ligen Schlachtoos'ern gewesen sey. Der Kummer nagte an Gretens Gesundheit, sie verlor ihre Kräfte, fühlle da« herannahende Alt«r, und war um ihre Zukunft seh« bekümmert. Herr N. wurde um diese Zeit vom Schlage getrof» fen und st«rb. Naschen, nunmehr das reichste Mädchen im Thale, betam alsbald zahlreiche Freyer, di» sich bisher nicht an sie gewagt, weil sie erklärl hatte, sie wolle sich ganz der Pflege ihres kranken Vaters widmen. Ihre Verwanden drangen in sie, eine Wahl zu treffen ; doch sl« schützte di« Trau^r^«lt vor und erklärte überhaupt, sie habe keine Eile, ihre Freyheit hinzugeben. Si« nahm eine alte Muhme zu sich ins Haus und lebte au« ßerst eingezogen. Balo gmg sie wieder einmahl zu Gre« t