Nr. 58 Menstag, 20. April 1915. 1 34. Jahrgang. Mbacher Zeitung ppiw»n»,r»n»n»p«l«: Ni« Poslvcvsenb^n«^ tlanzjätiih «l »!. hHibjüw'l, lö l<. Im Kontor-, zanzjilhrig « X, haibjäl,iig 1l li, Fu» die ^ftellli»« w» Hc».b ssanzjübrig ^i «,. — Kns»r««»»»«bizh»: ftül «eine Insciale bi« zu vier Zeilen V0 k, grö^rl per Zeiie 12 l»; bei öftcren Wiederholuligs» pcr Zeile 8 !,. Tie «Laibacher Neitung» nickeint täglich, m« «u«nal,mc de, Vnnn unt, Feiertane, Nie >b«l«iftrat«>»» befindet stch Vtttlvsiöstraße Nr. t«: die Pedaktto« Milloüi^stiaße ?lr. 1« Spiecbswnden dei Nedaltiu» von « bis !0 Nlir voiniittags, Unfranticlle Briefe weide» nicht angenommen, Maimstriple nicht zuiüclgestellt. Telephon-Ur. der Zledaktion 32. Amtlicher Geil. Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 18. April 1»1b (Nr. 86) wurde die Weiterv^breitung folgender Preß. erzeugnisse verboten: Band U der in« Verlage G. (5. Sansoni in Florenz er» schienen«! dortselbst inl 8t»bi1im«nw ^. ^lllnesvcedi « ülflic» gedruckten Gedichteusammlung: rdmmg der t. l. Landesregierung für ssrain vom I«. ApriV 1915, Z. 8441. betressend das Entgelt für das Vermahlen von Getreide in Lohnmühlen. Bon der Redaltion des Landesgesetzblattcs für Krain. MchtamMcher Gei^ Die Verpflegsausrüstung von Przemysl. Amtlich wird in detaillierter Weise die Verpflegsausrüstung der Festung Przcmysl geschildert, um dnrzu tun, daß seitens des Armcclommandos nichts unterlassen wurde, um die Festung für längere Zeit mit dem Erforderlichen zu versorgen, und welche Vorsorgen es seien, die hinsichtlich der Aftprovisionieruna überhaupt getroffen werden konnten. Es wird ausgeführt, daß beim Ausbruch des Krieges in der Festung eine Menge Arbeit zu bewältigen war. Es galt, nicht nur das Vorfeld freizulegen, sondern in die bestehende Gürtellinie neue Werke einzubauen, vor diesen noch an vielen Stellen Vnrfcldpositionen anzulegen. Infolgedessen mußten viele Arbeiterabteilnngen in die Festung gelegt werden. Dieser Umstand fiel bei der Frage der Verpflegung sehr ins Gewicht. Auf den ersten Blick scheint es allerdings, als wenn di.e Anhäufung beliebig großer Verpssegsvorräle in einer großen Feftung eine ganz einfache und natürliche Sache wäre. Nie groß und wie zahlreich die Depots sein »nützten, um diese Mengen zu bergen, kann sich der Laie kaun» vorstellen. Es muß ferner berücksichtigt werden, daß alle Lebensmittelvorrätc auch bei bester Konservierung dem Verderben ausgesetzt sind. Nicht außcracht zu lassen ist aber noch ein Umstand, der gegen die Anhäufung allzugroßer Vo>rräte spricht. Uneinnehmbare Festungen gibt es nicht. Ihre Widerstaudsdauer hängt stets von den Mitteln ab,, die der Angreifer gegen sie in Anwendung zu bringen vermag. Nichtsdestoweniger geschah alles, was unter den ob^ wailtendc» Umständen geschehen konnte. Je weiter die Versammlung der Armeen fortschritt, desto mehr wurde Przcmysl bedacht. Die Formen der in rascher Folge ab-rcllenden Ereignisse stellten jedoch der Approvisionicrung der Festung die größten Schwierigfeiten in den Weg. Es bedürfte aller Energie des Armeeoberkommandos, um den Nachschub für die Armee durchzubringen. Trotzdem wurde Przemysl nicht vernachlässigt. Neben großen Munitions^ mengen tam Zug um Zug mit Verpflegung in die Fe , stung, wobei man sich nichts auf die normale Vcrpflegs-ausrüstung beschränkte, sondern weit über den laufenden Bedarf Vorräte zuschob. So kam es, daß am 16. September, am Tage der Einstellung des Bahnverkehres nach Przcmysl, für l.37 Tage Vrot und Zwieback, für 147 Tage Gemüse, für 1l5 Tage Fleisch und für 392 Tage Hafer stir dcn> normierten Stand der Besatzung Vorhan den war. Tatsächlich zählte aber die Besatzung aus den schon eingangs erwähnten Ursachen l'N.000 Mann und l 1.000 Pferde, anderthalbmal soviel Mann und fast sechsmal soviel Pferde. Tie Verpflegung der verstärkten Besatzung, die Ab gäbe! an die Feldarmeen und der lausende Bedarf nach dem Entsatz hatten aber tiefe Breschen in die Verftslcgs-vorräte geschlagen. Bis 27. Oktober, an welchem Tage der Zuschub wieder einsetzte, also in' 42 Tagen seit Einstellung des Vahnvcrkehrs, waren - trotz der Zuwendung von 150.000 Nationen, also fast zwei Tage Bedarfs der normalen Besatzung lind trotz des Ausmarsches eines Teiles der Truppen als Verstärkung der vorne kämpfen den Armeen — verbraucht: 79 Tage Brot und Zwieback, 42 Gemüse, 88 Fleisch und 230 Hafer. Als infolge dcs Rückzuges der deutschen und der österrcichisch-nnga-bischen Kräfte in Russisch-Polen auch die am San und bei Przcm.,öl kampscndcn f. und k. Armeen' zurückgenommen werden mußten, mußte auch die Bahn am 4. November um 7 Uhr früh ihre Tätigkeit fchon wieder einstellen. Es waren also nur sechs Tage für den glatten Verkehr bi? Przemysl zur Vufügung gestanden, »w!,ei überdies die Bcchn nicht lediglich nur den Z-ucckcn dcr Festung dienstbar war. Die Festung selbst war angefüllt mit Kranken und Verwundeten, die sich während der Bc^ lagcrung und insbesondere während der Schlicht dmt angesammelt hatten. Bei Verbrauch der vollen zlricgöverpZl l^p^tinn hätten die Vorräte etwa 5'^ Monate ausgereicht, l>l.i Vcrabsolgnng >. sich im Kusse sanft schließen Il)!>: Stimme färbt sich dunkel vor Licl'e, als sie sagt: „Mein lieber Dichter! Deine Brüder sind glückliche Heldm, wenn fic des Bruders Verse lesen. In den feuchte» Gräben singt man ein Lied von dir! Klage nicht. Sei froh. Auch du bist begnadet. — Komm, wir wollen in den winterlichen Park hinuntergehen. Es liegt Schnee. Du wirst eine selige Helle verspüren." Der Blinde trat in, das Gemach, als sich die Gräsin und der Geheimrat in den tiefen Sesseln gegenübersaßen. Er ging mit sicheren Schritten auf die Mutter zu, küßte ihre Finger und gab dem alten Freunde die Hand. „Ich kann jetzt nicht'verreisen. Ich will kein milderes Klima. Soll ich den Duft von Rosen schlürfen, da die Nächsten in nasser Kälte kämpfen und ihr halbhartes Brot mit den Kamerade» teilen? Hier ist für jeden zu tun in, Schloß. Haben Sie gesehen, Herr Rat, wie tapfer unsere Mägde stricken? Sahen Sie die Berge von grauer Wolle? Die Diener packen eben ein Dutzend Pakete, die zu den Fronteil gehen sollen..." Die sonore Stimme des Gehcimrats floß wie eine bemhigendc Welle zwischen den hohen Wänden. „Wenn Sie so sprechen, will ich gnädig sein. Aber gestehen Sie selbst — sprechen Sie immer so? Ihre Frau Mutter war leider gezwungen, mir schlimme Dinge zu berichten. Wenn Sie wieder dem Trübsinn verfallen, müssen Sie ohne Gnade nach dem Süden. Da hilft dunn kein Sträuben." Er stand mis. Sein Bart, geteilt und spitz, stach auf die Umschläge seines Gehrockes. Er beugte sich, mit einem Rücken, der kein Alter verriet, auf die- Hand der Frau. Mit starkem Druck umschlossen seine Finger die Hände des Blinden. „Also bitte: hoch den Kops. Wir sind alle nötig zum Heile des Landes." Der Tcppich buchtete sich unter dem starken Fall sci' ncr Schritte. Unhörbar ging die Tür — Mutter »no Sohl! saßen schweigsam. Aber die Augen der Frau leg^ ten einen goldenen Schein um den Blinden, so daß er wie in gelben Flinken saß. Da ka», die Dämmcruna. Rhythmisch lind schnell. lFortsetzung folgt.) «aibachcr Zeitung Nr. 88 ______________ 680 20. April 1915 chcn die Truppen noch viel schwerer zu kämpfen hatte» als gegen den Feind. Kaum hatte sich das Wetter gebessert, als das Armeeoberkommando in genauer Kenntnis der Verpflegslage in Przemysl Alles daran setzte, um den Entsatz zu bewirten. Die ebenso ehrenvolle wie schwierige Hauptaufgabe, die feindliche Front in der Direktion Przemysl mit einem machtvollen Stoß zu durchbrechen, fiel der in den Karpathen stehenden Armee zu, da sie Przemysl am nächsten stand. Die tapferen Truppen griffen mit bewunderungswürdigem Heldenmut die stark befestigten feindlichen Stellungen an nnd der Feind begann bereits an vielen Stellen zu wanken. Da kam ein strenger Nachwinter mit allen seinen Schrecknissen und machte die Absicht zunichte. Unter diesen Verhältnissen war anch die Verpflegung derart erschwert, daß die unter der grimmigsten Kälte leidenden Truppen kaum mit warmer Nahrung versehen werden konnten. Diese Ungunst der Elemente überstieg die menschlichen Kräfte. Die Anstrengungen zur Befreiung Przemysls wurden durch Naturgewaltcn und nicht durch den Feind vereitelt. Daß das Schicksal derart entschied, ändert nichts an dem Nuhm, der sich sowohl für die tapfere, zähe ausharrende Besahung als auch für das heldenhaft ringende Entfatzheer an den Namen Przemysl knüpft, und nichts an dem Geiste, mit welchem dem Ansturm des Feindes auch weiter begegnet werden wird. Der Fall von Przemysl bleibt nur eine Episode !» diesem großen, gewaltigen Ringen. Tllgcsllcmglcitcn. — Londons Kellncrjnmmer.) Ein Berichterstatter aus ciucm neutralen Lande schildert seine Eindrücke über das jetzige Hotellebcn in Loudon im „Würzb. General-Anzeiger" folgendermaßen: Aus der Ferne, betrachtet, erweckt England den Eindruck eines kraftstrotzenden Mannes, der jeden Arzt ablehnen kann. Dieser Schein ist aber trügerisch. Tnö äußerlich nicht sichtbare Leiden wird von jedermann sofort crtamit, wer auch immer eunlischen Boden betritt. Es haben sich innere Umwälzungen vollzogen, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte. Um nur einiges zu nennen: Wer in London jetzt ein Hotel betritt, findet Neuerungen, die nicht nach dem Geschmack des Gastes sein können. Der deutsche Kellner, der deutsche Portier, das deutsche Zimmermädchen fehlt. Ersatz ist da, doch fragt mich nur nicht, was für ein Ersatz! Er Hai englische Prägung. Haben Sie schon einen englischen Kellner oder englisches Zimmermädchen gesehen? Ich führe es Ihnen in Lebensgröße vor. Der Kellner ist steif wie ein Stock, unnahbar, ein Verächter jeden neuen Ve-snchers. Er ist nicht gewohnt, Befehle entgegenzunehmen. Vor nnferer Ankunft ist er Hafenarbeiter geluesen. Sa-lonS hat er zum ersten Male in seinem Leben in dem Hotel betreten, das uns aufgenommen hat. Er ist leicht geneigt, Zeit, Umgebung und Örtlichkeit zu vergessen nnd auf die kostbaren Perserteppiche mit der gleichen Virtuosität zu spucken, wie er vordem in die Themse gespuckt hat. Für Lord Kitcheners Armeen konnte er sich nicht begeistern, darum zog cr es vor, die Lücken mit ausfüllen zu helfen, die in die Kellncrscharen durch die Verdrängung des deutschen Elements gerissen wurden. Würdige ^Partner hat er in dem Portier und Zimmermädchen erhalten. Der erstere kann sich nur in dem Idiom verständlich machen, das nian in dem Londoner Westend spricht, das Mädchen aber weih von ihrem neuen Beruf nur so viel, daß er Trinkgelder abwirft. Die Londoner Hotel- niiscro läßt sich mit wenig Worten tauin beschreiben. Im Winter war sie nicht so arg in die Erscheinung getreten, txnn da gab es noch italienische nnd Schweizer Kellner, Portiers und Zimmermädchen. Die aber sind jetzt nach dcm Eüdou gezogcu, wo sie infolge des Fortfalls deutschen Hotelpersonals ebenfalls stark begehrt sind. Und fo sehen wir in den Londoner Hotels in der Mehrzahl nur Knaben uud Greise mit fabelhaften: Ungeschick dte Obliegenheiten verrichten, die bisher von deutschem, schweizerischen! nnd italieuischlnn Personal mit schwer nachahmlicher Gewandtheit misgoführt worden sind. In zahlreichen Iällen mußte auch für den Koch ein englischer Ersatz geschaffen lverdcn. Man begreift, daß sich bei dieser Veränderung der Sachlage die Annehmlichkeiten des Hotcllcbens auf ein Minimum bcschränleu, das uns London von einer ganz neuen Seite lennen lernen läßt. — (Gefrorene und dennoch lebende Fische.) Die Bedeutung der Kälteindustrie für die Frischerhaltung von Nahrungsmitteln ist hcute allgemein bctannt; daß es avcr möglich ist, Süßwasserfische ill gefrorenem, aber lebendem Zustande zu versenden und ani Bestimmungsort wieder aufzutauen, wird doch manchem noch wunderbar erscheinen, über dieses Verführen berichtet die „Fische-rcizeitung". Man dringt die Fische in viel Wasjer langsam zum Gefrieren. Auf die Oberfläche des gut eingeschlossenen Fischbchälters preßt man Sauerstoff, wobei der größte Teil dcs Wassers verdrängt wird. Die Fische bleiben da-bci lebend in einer ganz geringen Waisermeugc, die nnn im Kältcgemisch mitsamt den Fischen zum Gefrieren gebracht wird. Dabei erhält inan also einen Eistuchen mit den eingeschlossenen Fischen. Dieser Block wird in ein Tuch eingeschlagen, alsdann in eine lsolievelrde Umhüllung verpackt und versandt. Iu großen Mengen können diese Eisblöcke im Kühlloagon aufgeschichtet werdeu. Durch ein zehnstüudiges langsames Erwärmen werden die Fische wieder ins Leben zurückgerufen. Lotal- und Provinzial-Nachrichtcu. Die k. k. Laudwirtschaftsgesellschaft für Krain hielt gestlfn vormittags im großen Saale des „Mestni dom" ihre diesjährige Hauptversammlung ab, bei der die l. k. Landesregierung dnrch Herrn Hofrat Ritter von Laschan, der Landcsausschuß durch Herrn Kanonikus Dr. Lampe, die „Zadru^na zveza" durch ihren Obmann Herrn Prof. Dr. Krek, vertreten waren. Der Ge-scllschaftspräsidcnt, Herr Kommerzialrat Poväe, gedachte der iln Felde stehenden Mitglieder, denen er eine siegreiche Heimkehr wünschte, sowie der auf den: Felde der Ehre Um Kampfe nms Vaterland gefallenen Mitglieder, deren Namen die Gesellschaft anläßlich ihrer 150jährigcn Vestandfeier zur Erinnerung an die kommenden Geschlechter in einer Gedenkschrift festh'üten will. Er besprach sohin die Folgen des Krieges, vor allem die herrschende Teuerung sowie den Mangel an Arbeitskräften und an Zugtieren, und verwies aufi die feindlichen Änshungernngsabsichten, die aber durch weises Sparen zunichte gemacht würden. Durch den Krieg sei der Beweis der- großen Bedeutung des Bauernstandes für den Staat erbracht worden, jenes Bauernstandes, dem etliche politische Parteien des Abgeordnetenhauses nicht immer das beanspruchte Wohlwollen entgegengebracht hätten. Redner beschäftigte sich unter Vorführung eines reichen Ziffcrnmaterials mit der landwirtschaftlichen Produktion in unseren: Staate, die er gegenüber der im Deutschen Reiche als rückständig bezeichnete, und führte u. a. aus. daß der Ertrag der Landwirtschaft in Deutschland im Verlaufe von hundert Jahren um 134 Prozent, bei uns hingegen nur nm 38 Prozent gestiegen sei. Der große Anfschwung in Teutschland sei auf die rationelle Landwirtschaft in Vcrbindnng mit der intensiven Anwendung von künstlichen Düngmittcln zurückzuführcu. In unserer Monarchie betrage, die Iahresprodnktion an Weizen 66,5 Millionen Meterzentner, an Roggen 40,6, an Gerste 32,53, an Hafer 42,15, an Mais 56,98 Millionen Meterzentner; daraus geht hervor, daß wir bei einer Einwohnerzahl von 53 Millionen selbst in Mißjahren das Auskommen fänden, wenn die Produktion nur um 20 Prozent erhöht würde. Nach Friedensschluß werde die Landwirtschaft an ernste Aufgaben schreiten müssen, die in intensiven landwirtschaftlichen Unternehmung m, in der Anwendung von künstlichen Dungmitteln sowie in der Errichtung von Fabriken für diese Artikel beständen. Der Krieg habe von den Landwirten viel Menschen- und Viehmaterial gefordert, trotzdem seien die Frühjahrs arbeiten auf dem Felde dnrch gegenseitige Aushilfe vorzüglich bestellt worden. Helfen wir uns gegenseitig; mit vereinten Kräften werden alle Schwierigkeiten überwuu-den werden! — Herr Kommerzialrat Poväe gedachte sohin Seiner Majestät des Kaisers als des obersten Schirmcrs und Förderers der Landwirtschaft, lieh dem Wunsche Ausdruck, daß es dem greisen Herrscher beschio-den wäre, ein glückliches und ruhmreiches Ende des Krieges zu erleben, und brachte auf Seine Majestät ein dreimaliges 2ivio aus, in welchen Ruf die Versammlung begeistert einstimmte. Sodann begrüßte der Gcsellschaftc-Präsident die oben genannten Herren, indem er die Land-wirtschaftsgescllschaft ihrer tatkräftigen Förderung anempfahl. Herr Prof. Dr. Krek erörterte in seiner Dankesrede die für dm Landwirt erforderlichen Kenntnisse und betonte, daß auf den bäuerlichen Anwesen stets der Findigste, nicht aber der Rückständigste die Leitung haben müßte. Die Landwirte beoürften einer richtigen Agrarpolitik; die landwirtschaftlichen Filialen sollten von der Regierung eine erhöhte Fürsorge für die Landwirtschaft beanspruchen, während es Aufgabe der Landwirtschafts-gesellschaft sei, für den technischen Fortschritt und dm Unterricht zu sorgen. — H'rr Kcmomtus Dr. Lampe bezeichnete den Vanernstand als das ergebenste und treueste staatliche Element; cr warnte im Laufe seiner Rede davor, aufregenden und unbegründeten Gerüchten Glauben zu schenken. Das Volt bleibe ruhig auf seiner Scholle als deren natürlicher Hüter und Beschützer. Dem sohin vom ersten Direktor der Landwirtschaftö gesellschaft, Herrn kais. Rat Pirc, erstatteten Tätigkeitsberichte sind folgende Haufttdaten zu entnehmen: Die Mitgliedcrzahl belief sich weit üvcr 9000 und wäre bestimmt über 10.000 gestiegen, wenn nicht der Krieg ausgebrochen wäre. Etwa 2000 ältere Mitglieder kamen infolge ihrer Einberufung in Abfall, während über 500 neue Mitglieder beitraten. Die Zahl der Filialen betrug 164 (um 6 mehr als im Vorjahre), doch ist die Mitgliedcrzahl hener bei einigen unter den vorgeschriebenen Stand gesunken. Zu der Hauptversammlung wurden nur solche eingeladen, die die erforderliche Mitgliederzahl aufweisen. Im Jahre 1914 bezifferten sich die Geschüfts-stückc mit 42.887; die Kanzlei zählte außer dem leitenden Direktor 10 Beamte und 2 Diener. Der zweite Direktor ^tupar wurde krankheitshalber in den dauernden Ruhestand versetzt; drei andere Beamte, welters der Direktor nnd der Vcschlagmeister der Hufbeschlagschule wurden zur militärischen Dienstleistung einberufen. — An Dornröschens Ghe. Roman von Ernst Eckstein. <20 Fortsetzung.) (Nachdruck verbleu.) „Auch für mich nicht?" fragte sie schalkhaft. „Nein, Wilma, auch für dich nicht. Du würdest mir crst recht die Stimmunss zerstören, Ja, moin Schah, die Arbeit ist eine sehr ernste Sache. Kein Sport und Spaß wic das Neitenlernen und Schlittenfahren." „Natürlich," versetzte Wilma. „Sei nur ganz ohne Sorge. Ich will dir schon alles festhalten. So verständig bin ich schon von selbst." Man frühstückte. Wie sonst butterte Wilma ihm die gerösteten Toastschnittcn, legte ihm etwas Geflügel vor und goß ihm den Tee ein. Fe^ix war aber nicht der Gleiche wie sonst, wie gestern noch. Die volle Tasse führte er so hastig zum Mund, daß er sich fast verbrannte, Die goldgelben Toasts und das lockende Brathuhn berührte er nicht. Stirnrunzelnd saß er da, von Zeit zu Zeit auf der Tischdecke fingernd oder mit lebhaftem Miencnsftiele den Kopf wiegend. Dann sprang er plötzlich empor. „Entschuldige, Kind! Wenn's auch drüben noch nicht vollständig wann sein sollte — ich muß hinauf. Das Beste geht mir sonst unrettbar verloren. Morgen, Wilma, laß schon in aller Frühe, am liebsten um fünf, heizen!" „Willst du denn gar nichts genießen?" fragte die jnnge Frau. „Nein, ich danke. Noch eine Tasse Tee kannst du hinaufschickcn. Und dann: Schweigsamkeit vom Keller zum Bodenraum!" Wilma goß ihm die Tasse noch einmal voll und klingelte. Als sie ihm dann noch ein herzliches Wort mit auf den Weg geben wollte, war er verschwunden. „Hier," sprach sie zum Diener. „Bringen Sie oas dem Herrn schleunigst hinauf." „Zu Befehl, gnädige Frau." Dann fügte er mit einem seltsam pfiffigen Lächeln hinzu: „Es geht wohl wieder los? Mit der Arbeit, mein' ich?" „Ja, ja. Machen Sie nur recht flink! Und fragen Sie, ob der gnädige Herr sonst was befiehlt." Jonathan Zog die Brauen hoch und verneigte sich. Dann stieg cr die Treppe hinauf und klopfte an Ruyters Arbeitszimmer. Keine Antwort. Beim zweiten, stärkeren Klopfen srief eine höchst unwirsche Stimme: „Herein! Ist man denn keinen Augenblick seines Lebens sicher?" ' „Ich bringe den Tee," sagte Jonathan. „Und die gnädige Frau läßt fragen, ob der gnädige Herr sonst etwas wünschen?" Felix saß bereits vor seinem Schreibtisch und bedeckte ein großes Blatt mit kaum lesbaren Hieroglyphen. Das waren Schlagworter, nur ihm verständlich, die erste lohe Ausführung einer entscheidenden Szene, die das ganze zukünftige Werk beinahe im Keime enthielt. „Ja, Ruhe wünsch' ich," sagte Felix verstimmt. Er machte sich eine letzte Notiz. Dann aufblickend, fuhr cr den Diener an: „Himmeldonnerwetter, Sie sind schon so lange in meinem Haus! Da sollten Sie wissen, daß ich kein Freund von dem ewigen Fragen bin. Nichts will ich." Der Diener kannte das allerdings längst. Er war schon oft, selbst wenn er in Ausführung der ureigensten Anordnungen Nuyters das Arbeitszimmer betrat, aufs heftigste, angelassen, ja, nach Befund mit allen erdenklichen Varianten zum Teufel gejagt worden. Im Anfang hatte cr diese Unhöflichkciten übel vermerkt, bis die Erfahrung ihn lehrte, daß sein Herr um so frcuudlicher und nachsichtiger wurde, je mehr sich eine Arbeit dem Ende näherte. Und da Herr Felix ein formvollcr Mann' war, auch sich späterhin dieser nnlicbsamcn Auftritte kaum zu erinnern schien, jedenfalls aber sie instinktiv durch gesteigerte Huld und Freigebigkeit wett machte, so nahm Jonathan derartige Ausbrüchc zuletzt mit dein Gleich-nmte auf wie die Launen der Witterung. Langsam stieg er die Treppe hinab, während Felix mit verdoppeltem Eifer und hochanfglühender Sttrn seine Blätter durchmusterte. lFortschung folqt.) Laibacher Zeitung Nr. 88 _____________________68l___________________________________20. April 1915 der Hufbeschlagschule mußte der zweite Kurs im August geschlossen werden, doch erfolgt das Beschlagen der Pferde noch weiterhin, und zwar unter Aufsicht des Tierarztes durch aufgenommene Gehilfen; auch sorgt der Ausschuß der Landwirtschaftsgesellschaft für die ambulatorische Behandlung der Tiere. Die modern eingerichtete Schmiede wurde dcr Militärbehörde zur Verfügung gestellt. Die militärischen Hufschmiede wirkten sehr eifrig beim Beschlagen der der Zivilbevölkerung gehörigen Pferde mit. Infolge der eingeführten elektrischen Beleuchtung können die Pferde auch zur Nachtzeit beschlagen werden. — Die Obstbaumschule, die alljährlich an die Gesellschaftsmitgliedcr vier hochstämmige Väumchcn nbqibt, lann bei der gegenwärtigen Mitgliederzahl nicht mehr ihr Auslangen finden, weswegen mehrere Tausend Bäumchen um verhältnismäßig hohe Preise angekauft wcrden mußten. Daher kommt es, daß die Rechnung der Obstbaumschule einen Abgang von 7677 X aufweist. — Die im Jahre 1898 gegründete Haushaltung^-schule hatte auch im verflossenen Jahre bei allen 20 Zöglingen sehr schöne Erfolge zu verzeichnen. Sie erhielt einen streng landwirtschaftlichen Charakter, aber der Unterricht mußte infolge des Krieges nach kaum elfmonat-licher Taller geschlossen werden. Der Dank sür die vorzüglichen Erfolge gebührt vor allem dem Kollegium Ma-rianum und der Opferfreudigkeit der dortigen Schul-schwcstern mit ihrer Oberin Purgaj an der Spitze, die aber infolge ihrer Wahl zur Oberin der ganzen Ordens-Provinz ins Mutterhaus nach Marburg abgehen mußte. Da infolge des Krieges die Staats- lind die Landcs-subvention für die Haushaltungsschulc entfielen und die Landwirtschaftsgescllschaft die Grhaltungstosten im Netrage von 5000 X nicht aus ihren eigenen Mitteln bc-streiten kann, wurde der Unterricht im Schuljahr 1914/15 nicht aufgenommen. — An landwirtschaftlichen Vüchern wurden zwei neue Nändchcn der „Kmetij-ska knjixnica", weitcrs sechs neue „Gosftodarska navo-dila" herausgegeben, so daß die landwirtschaftliche Bibliothek bisher 14 Bändchen ausweist und von den landwirtschaftlichen Anleitungen bereits 47 Stück, darunter etliche in zweiter und sogar in dritter Auflage, vorliegen. Nach Wiedereintritt normaler Verhältnisse wird es die Hauptaufgabe der Gesellschaft sein, noch intensiver für den landwirtschaftlichen Unterricht zu sorgen und den Landwirten in Form von Wandervorträgcn und abgeschlossenen Kursen eine physikalische Grundlage für ihre Betriebe zu bieten. — Das vor zwei Jahren errichtete landwirtfchaftIiche Buchhaltungsamt stellte seine Tätigkeit infolge der Kriegsereignisse ein, weil einerseits keine Staatssubvcntion zu erwarten stand und anderseits die am Amte Beteiligten, zumeist jüngere, intelligentere Landwirte, einberufen wurden. Es wird! indessen neu aufgestellt werden müssen, denn schon die bisherigen Nachweise zeigen, wie unökonomisch noch vielfach bei uns gewirtschaftct wird. — Das Vereins-organ „Kmetovalec" wurde in 10.000 Exemplaren gedruckt und erschien mit zwei Beilagen für die Pferde-lmd für die Geflügelzucht, die aber aus materiellen Gründen heuer aufgelassen wurden. Im „Kmetovalec" wurden seit seinem Bestände bisher rund 7000 fachliche Anfragen beantwortet. — An landwirtschaftlichen Erfordernissen wurden im vorigen Jahre 30.066 Sendungen effektniert. Eine lange, früher kaum dem Namen nach bekannte Reihe von Artikeln, so das Fischmehl, der Kalkstickstoff, der Antiavit, der Eftanit, Bcr-NadotZ Vinometcr, der Tiamalt :c,, gelangte zur Neu-cmführung; allerdings aber entfielen infolge der Kriegs-lago etliche Artikel oder konnten nur in beschränkter Menge beschafft werden. Der Gesamtgeldvei-kehr betrug 10,479.672 X 94 k (fast um eine Million weniger als im Vorjahre) und die Bilanz weist infolge der Krieas-rreignisse einen Abgang von 12.059 X 92 k auf, der aber in der Folge durch die vom Ackerbauministerium zugesagten Subventionen gedeckt werden wirb. — Der Pflanzenbau wurde durch Abgabe guter Samen-nattungen an die Mitglieder gefördert. Gerade der Krieg «härtete die Tatsache, daß bei. uns die Landwirtschaft vielfach irrige Wege wandelt, bezw. viel versäumt hat, weil sie zu sehr dem modernen Rufe nach Vervollkommnung der Viehzucht Folge leistete. Die jährliche Ge-Neidefechsung in Kram ist 15 Millionen Kronen wert, während alle. unsere Feldsrüchte einen Wert von 30 Millionen repräsentieren-, bei einer Ertragserhöhung um nur 25 Prozent würde sich also der Iahrcswert unserer landwirtschaftlichen Produkte um 8 Millionen erhöhen. — Nachdem Herr Direktor Pirc die nach Friedensschluß zu ergreifenden gegenständlichen Maßnahmen angeführt, befprach er die weiteren landwirtschaftlichen Disziplinen, vor allem dm Weinbau, wobei er mit Befriedigung bcrvorhob, daß die Reblaus im Lande werde erfolgreich bekämpft werden können, weil von der Landwirtschafts-Nescllschaft rechtzeitig ausreichende Vorräte an Kupfervitriol und Perocid angekauft und hiedurch den Landwirten mindestens 150.000 X erspart worden seien. Seine weiteren Ausführungen gipfelten in folgendem: Der Obstbau wurde durch die Abgabe von 25.000 hoch- stämmigen Bäumcbeu gefördert; überdies verteilten jene Filialen, die eigene Obstbaumschulen besitzen, unter ihre Mitglieder 10.000 Väumchen. Zur Förderung der V i e h-zucht wurden 139 reinblütige Zuchtsticrc verschiedener Rassen, vornehmlich !n Robe5, angekauft und an die Viehzüchter zu ermäßigten Preisen abgegeben. Dank der 40jährigen Tätigkeit der Landwirtschaftögesellschaft können Zlichtsticrc zumeist schon im Lande selbst bezogen werden; indes wird doch nicht ganz auf die Einfuhr fremder Nassen verzichtet werden können. ^- Die Anlage neuer Weideplätze im Wege der Weidegenossenschaften mußte zwar unterbleiben, aber die bereits früher angelegten weifen günstige Erfolge auf. Übrigens ist es hoch an der Zeit, von der Stallzucht zlir Weidczucht überzugehen, zumal durch letztere Geschlcchtsseuchen hintan-gehalten werden. ^- Zur Förderung der Schweinezucht wurden an die Landwirte 233 reinblütige Schweine abgegeben. Es wird notwendig sein, zwecks Züchtung von Exvortmastschweinen zwei Rassen einzuführen. — Der Bericht besprach hierauf die Maßnahmen, betreffend die Ziegen-, dic Pferde- und die Bienenzucht, und hob auch hervor, daß der Erntestatistik volle Aufmerksamkeit zugewendet werde. Die Erntcstatistik, vom Direktor l>tupar geradezu musterhaft gefühlt, werde jetzt vom Adjunkten diftl. Agronomen Iomnik fortgesetzt. Nach Schluß des Krieges werde es vielleicht zweckdienlich sein, an die Errichtung eines eigenen landwirtschaftlichen statistischen Amtes zu schreiten. — Die Landwirtschaftsgesellschaft hat in vielen Fällen ihr Gutachten abgegeben und auch bei verschiedenen anläßlich der Mobilisierung erslossenen Verordnungen im Hinblick auf die Aftprovisionierung und die landwirtschaftlichen Betriebe mitgewirkt; besonders ist auf den günstigen Erfolg des Gesuches um Einführung einer Mahlordnung sowie auf die bevorsteheude Erweiterung der Weiden in den staatlichen! Forsten zu verweisen. — Der Weltkrieg wird nicht nur politische, sondern auch große wirtschaftliche Folgen haben und dartun, daß sich die Machtstellung jedenz Staates auf die Landwirtschaft gründet. Unsere altehrwürdigc Monarchie wird aus dem ihr aufgezwungenen .Kampfe ohne Zweifel siegreich her-vorgehen und dann sind für die Landwirtschaft mit aller Zuversicht bessere Zeiten zu gewärtigen. Bismarcks Ausspruch „Das Volk gerät in Verfall, dessen Landwirtschaft verfällt" t^ann füglich folgendermaßen variiert werden: „Das Volk macht Fortschritte, dessen Landwirtschaft fortschreitet." Wir Agrarier wollen einen Platz an der Sonne, ohne uns in einen Gegensatz zu den übrigen Pro duzenten stellen zu wollen. Der siebenjährige Krieg gab die Veranlassung, daß Maria Theresia unsere Landwirtschaftsgesellschaft gründete; die Navoleonischen Kriege hatten im Jahre 1814 die Wiedergeburt unserer Landwirtschaftsgesellschaft zur Folge, und nun, da wir vor linserer 150jährigcn Bestandfeier stehen, wird wieder der Krieg unserer Gesellschaft größere Geltung verschaffen. Möge die nächste ordentliche Hauptversammlung im Zeichen der Worte stehen, die bei der Geburt unseres Heilands und Erlösers erklungen: Friede sei den Menschen auf Erden! Der Tätigkeitsbericht wnrdc mit lebhaftem Beifalle zur Kenntnis genommen; auch stimmte die Versammlung mit Befriedigung den anerkennenden Worten zu, die der Herr Gesellschaftspräsident den Mitgliedern des Hauftt-ausschusses sowie Herrn Direktor kais. Rat Pirc, letzterem vornehmlich für dessen Verdienste um die rechtzeitige Beschaffung von Kupfervitriol, widmete. Hierauf dankte Herr Pfarrer Piber unter lauter Zustimmung dem Herrn Gesellschaftsfträsidcnten für die umsichtig«: Leitung der Gesellschaft und verwies darauf, daß Herr Konnnerzialrat Poväe nunmehr schon seit 25 Jahren der Landwirtschaftsgesellschaft teils als Vizepräsident, teils als Präsident seine Fürsorge widme. Die Landwirt-schaftsgesellschaft sei sozusagen in dessen Person verkörpert. Herr Kommerzialrat Pov^e sei in zahlreichen Vorträgen, weiters im krainischen Landtage und im Abge-ordnetenhause durch zweckmäßige Anträge kräftigst für das Gedeihen der krainifchen Landwirtschaft im allgemeinen und der Landwirtschaftsgcfellschaft im besonderen eingetreten. Herr Direktor lais. Rat P i r c berichtete hierauf über die Bilanz, deren Hauptftosten bereits im Tätigkeitsberichte Erwähnung getan worden. Die von den Herren Landesrechnungsrat Lindtner und Weinbaninspektor Skalicky geprüfte Bilanz wurde über Antrag des letzteren genehmigt. Der Voranschlag Pro 1916 weist bei einem Erfordernis voll 550.000 X einen Abgang von 5000 X auf, der, falls im Jahre 1916 geordnete Verhältnisse eintreten, durch dic bereits angesuchte Staats-subvention seine Bedeckung finden wird. Die statutenmäßig austretenden Mitglieder des Zen-tvalausschusses, und zwar die Herren Otto Baron Ap-faltrern, Jakob Jan, Alois MiheI5i5 und Wilhelm Rohrman, wurden über Antrag des Herrn Pfarrers Texter durch Zuruf wiedergewählt. Namens des Hauptcmsschusses brachte Herr Direktor kais. Rat Pirc den Antrag ein, daß aus der Obstbaum- schule künftighin infolge der im Tätigkeitsberichte dargelegten Umstände statt vier nur drei Obstbäumchen an. die Mitglieder abzugeben wären. .Hieran schloß sich eine längere Debatte, in der verschiedene Redner an den Hauptausschuß mit dem Ansuchen herantraten, eine zweckdienliche Reform der Filialen namentlich in der Richtnng in Erwägung zu ziehen, wie ein einheitliches Vorgehen der die gleichen oder ähnlichen Ziele verfolgenden landwirtschaftlichen Korporationen anzubahnen und m:ch das Verhältnis der landwirtschaftlichen Filialen zu den landwirtschaftlichen Genossenschaften zweckdienlich zu regeln wäre, damit die Zersplitterung der Kräfte hintan-gehalten würde. Schließlich wurde der Antrag des Haupt-ausschusscs samt den vorgebrachten Anregungen angenommen, womit die Versammlung nach fast dreistündiger Duller ihren Abschluß fand. (Inspiziermlnörcise.) 3cr Apostolische ^cldlnwr Bischof Bjotit lM sich zur Inspizierung der, Militärseelsorge nach Graz, Marburg, Laibach, Trieft, Görz und Klagenfurt begeben und wird Anfang Mai nach Wien zurückkehren. — (Pcrsonalnachricht.) Der Präsident dcs> Landcö-lind Frauenhilfsvereincs vom Noten Kreuze, Herr Ve-zirkskhauptnlann Gustav del Cott, ist vorgestern aus Wien zurückgekehrt. > — (Spende.) Herr Nichter Lenart und Frau haben anstatt der Vcrsendnng von Vcrmählungskarten den verwundeten Soldaten im Reservesftital in der hiesigen Gewerbeschule den Betrag von 50 X gespendet. Wir haben den uns mit dieser Widmung zugekommenen Betrag der Nescrvespitalsleitunst in der Gewerbeschule übermittelt. — (Lotterie zu Gunsten der Sammlung für erblindete Angchürissc der k. und k. Armee und der Aktion zur Anschaffung künstlicher Gliedmatzen für Kriegsinvalidc.) Wir machen unsere Leser auf diese Lotterie, deren Reincrträgnis für unsere armen, tapferen Krieger bestimmt ist, nochmals besonders aufmerksam. Lose zu 2 K sind in der Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr ck Fed. Bamberg, Kongreßplatz 2, erhältlich, wo auch die drei Treffer, Aquarelle des heimischen Malers M. Ruppe, ausgestellt sind. — Die Zichnng wnrde auf den 22. d. M. verschoben. — (Vom (kvldenzhaltlmgodicnftc.) Das Präsidium der krainischen Finanzdirettion hat den Evidenzhaltungs-eleven Leopold Iuran zum Evidenzhaltungsgeometer zweiter Klasse in der elften Nangsklasse ernannt. — (Ein Bubenstreich., In einer der letzten Nächte wurden in St. Martin unter dem GroßkaWnverge das Pfarrhaus und ein nebenstehendes Vereinshaus durch Nachtschwärmer mit einer Mischung von StalljMche und Ruß angestrichen und besudelt. Sem eigener Mörder, ist der Titel des Sensations-Schlagerdamas in drei Akten, welches von heutci an im Kino „Ideal" zur Vorführung gelangt. Außerdem noch das glänzende zwciaktige Lustspiel „Die zerbrochene Puppe" mit Albert Pauligj in der Hauptrolle. 929 Theater, Kunst und Literatur. — (Kleines Theater.) Am Sonntag wurde das dreiaktige Lustspiel „Die Hypnose" von Karl L. Euriel in der Bearbeitung von R. Aeleznik gegeben. Der Autor hatte den glücklichen Einfall, die heillosen Verwirrungen szenisch darzustellen, die sich ergäben, wenn ein älterer verheirateter Professor und ein Leichtfuß von einem seiner Univcrsitätshörer durch hypnotische Suggestion dazu gebracht würden, einander zeitweilig in ihren Standesrollen abzulösen. Aber es ermangelte dem Alltor an der Kraft, die ungemein heitere Verwicklungen in Aussicht stellende Idee dramatisch zu verwerten, und so wurde aus einem geplanten Lustspiel ein zumeis« in Geschwätz sich ergehendes Mischmasch ohie Witz und mit wenig Geist, das weder Posse noch auch eine regelrechte Farce ist. Zur Vervollständigung des Wirrwarrs spielt das Stück ill seiner slovcnischcn Übersetzung im Hauptsächlichen in Berlin, ist aber nebenbei gleichzeitig nach Laibach lokalisiert, wiewohl die Handlung Einheitlichkeit des Ortes erfordert. Befriedigt konnte mall ob eines solchen Kuddelmuddels weder nach der noch nach jener anderen Richtung sein. Gespielt wurde erträglicher, als das Stück es war: Herr Dan ill, hatte als Professor, der sich ohne eigenes Vorwissen und ohne Vorwissen feiner ein strenges Hausregiment führenden Frau zu einem Versuchskaninchen in Fragen der hypnotischen Suggc-tion hergeben muß, etliche gelungene Szenen; Frau Buk^ekova hatte sich als dessen resolute Gemahlin eine vorzügliche Maske aufgefetzt und war ihrer Rolle gewachsen wie immer; Herr Peöek hatte als experimentierender Professor eine wenig ansprechende Maske, war aber im sonstigen gut; Herr ^eleznik befriedigte als des hypnotisierten Professors Gegenftart vollauf; Herr <>eko legte als dritter Professor gute dilettantische Qualitäten an den Tag, nur'ngicrt er viel zu viel mit den Händen; Herr Grom sprach seine Rotte unter Beihilfe der Souffleuse; Fräulein Mira Danilova zeigte gutes Darstellungstalent; Fräulein Vera Dan»lovci befriedigte als „Strumpfvandlotti vom Tmgl-Tangl, . ^ Der Besuch war mittelgut, ^ Laibacbcr Zeitung Nr. 88______________________________682______________________________________20. April 1915 Der Arteg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Kureau«. Österreich-Ungarn. Vom nördlichen Kriegsschauplätze. Wien, 19. April. Amtlich wird Verlautbart: 19ten April 1915. In Russisch-Pole« und in Wrslgalizicn leine besonderen Ereignisse. An dcr Karpathcnfrmtt herrscht, abgesehen von unbedeutenden Kämpfen im Waldgebirge, in deren Verlauf 197 Mann gefangen wurden, Nuhe. In> Südostgalizicn und in der Bukowina vereinzelt Ar» til'erielämpfe. Dcr Stellvertreter des Chefs des General stabes: v, Höfcr, FML. Die Auzeiaepflicht für bestimmte Metalle. Wien, 19. April. TW Anzeigevorschristen vom 7ten Februar >lnd 29. März d. I. für bestinunte Metalle und die daraus verfertigten Waren werden durch eine morgen im ReichsgeselMatt und in dcr „Wiener Zeitung" zur Kundmachung gelangenden Verordnung des Handelsministeriums ergänzt, die sich hauptsächlich auf nicht in Be-uütznng stehende Bctricbseinrichtungen erstrecken. In Betracht tüiumen Apparluren, Leiliiugen und Ersatzteile auö Aluminium, itupfer, Mcssillg und Notguß. Dagegen sind die aus diesen Metallen bestehenden Drucklvalzcn der Kattun- und Tapetcndruckcreien und dcr Wcrchstuchfabrikeu sowie auch die Hausbrenukessel und die, Einrichtungen der Produktiousal'gabe unterliegenden Branntweinbrennereien auch dann anzuzeigen, wenn sie in Benützung stehen. Durch cinc gleichzeitige Verordnung des Ministeriums für Landesverteidigung wird der freie Verkehr in den der Anzeigepflicht unterworfenen Gegenständen aufgehoben, wobei jedoch den Betricbsinhabern das Nccht eingeräumt ist. jederzeit die Übernahme der Gegenstände durch die Mili-tärverlualtung M verlangen. Ungarisches Abgeordnetenhaus. Budapest, 19. April. (Meldung des Ung. Tel.Korr.-Vur.) Das Abgeordnetenhaus ist heute zu seiner zweiten Kriegstagung zusammengetreten. Um die vom Kriegsschauplätze cinnetroffcncu Abgeordneten bildeten sich Kruppen, und die Erzählungen/ von der Front sind nur geeignet, die allgemein herrschende Zuversicht zu steigern. Den Vorsitz führte der vom Felde eingetroffene Präsident Dr. V eöthy. Die Minister sind sämtlich erschienen, mit Aufnahme des in Frankreich internierten Ministers für Kroatien, Grafen Pejacsevich. Von den Abgeordneten fehlt der auf dem Felde dcr Ehre gefallene Dr. Emil Dahinten und Landsturmlcutnant Dr. Zoltan Dccsy, über dessen Schicksal noch immer nichts Genaues bekannt ist. Man weiß noch nicht, ob er den Heldentod gestorben oder in Kriegsgefangenschaft geraten ist. Der Abgeordnete Zalan, der sich als Neserveleutnant in Przemysl befand, ist in Kriegsgefangenschaft. Der Abgeordnete Zlinsky ist noch immer in Frankreich interniert. Nach Verlesung des Allerhöchsten Reskrifttes hielt Präsident Beöthy eine Eröffnungsansprache, in welcher er der heldenmütigen Haltung unserer tapferen Armee gedenkt, welcher die Aufgabe zuteil geworden ist, im Anfange sozusagen allein, später Schulter an Schulter mit unserem Alliierten, die mächtigste Armee dcr Welt aufzuhalten. Der Präsident hebt das einigende Verhalten der bürgerlichen Gesellschaft hervor, die mit voller Kraft und Entschlossenheit die über alles gehenden großen Interessen der Nation hochhalte. Wir können mit Vertrauen den Ereignissen der Zukunft entgegensehen. Der Präsident beantragt, dah das Haus unter Betonung seiner unerschütterlichen, nie schwankenden und nie erlöschenden homagialen Treue und Huldigung für den obersten Kriegsherrn, den gclronten König (anhaltender lebhafter Beifall und Eljcn-Nufe), die vollste Anerkennung und den wärmsten Dnnk und das in die Zutmift gesetzte Vertrauen in die heldenmütige Haltung unserer im Felde stehenden Soldaten llussprcche und gleichzeitig des teilnahmsvollen Pietät für den schmerzlichen Verlust unserer gefallenen .Helden Ausdruck gebe und diesen Beschluß dem Oberbefehlshaber der Armee, Feldmarschall Erzherzog Friedrich, zur Kenntnis bringe, mit dem Ersuchen, dies der Armee in geeigneter Weise mitzuteilen. (Lebhafter Beifall.) Der Präsident teilt sodann mit, daß derzeit 84 Mitglieder des Hauses ihre Pflicht gegenüber' dem Va-tcrlande auf dem Schlachtfelde erfüllen. — Nach der Sitzung fand im Abgeorduetenhause ein Ministerrat statt, cm dem.sämtliche Mitglieder des Kabinettes teilnahmen. Deutsches Neich Vo» de» »riez«sch»upUtze». Berlin, 19. April. Großes Hauptquartier'19. April. Westlicher Kriegsschauplatz: Südöstlich von Ypern wur« den die Engländer aus den noch gehaltenen «einen Tei. len unserer Stellungen vertrieben. Mit starkem Angriffe längs der Bahn Yven»«Cumi«es versuchten sie gestern nbendö, sich erneut in den Bcsch der Höhcnftcllung zu sehen. Dcr Augriff brach unter schwersten Verlusten zu-snmmen. Bei Ingclmüuster ist der französische Flicger-leutnant Garros zur Landung gezwungen imd gefangen genommen wurde». Zwischen Maas uud Mosel verlief der Tag uutcr Artillcriclämpfen. Ein schwacher französischer Angriffsversuch gegen die Combres-Stcllung wurde durch unser Feuer im Keime erstickt. In den Vogesen mißglückten zwei französische Angriffe auf die von uns gcnonnncnc Sattclstcllunss westlich des Rcichsackertopfes nnd ein Angriff gegen die Hohem nördlich uon Steim»-brück. Nach starken Verlusten zogen sich die Franzosen zurück. — Östlicher Kriegsschauplatz: Tie Lage ist unverändert. Das Ausland wird von Frankreich und England und scheinbar sugar von amtlichen Stellen mit „Sieges-Ulichrichten" über angebliche Erfolge auf dem Westtriegs-schnupllche überschwemmt. All diese Behauptungen sind einfach erfunden. Ihre Widerlegung im einzelnen lohnt sich nicht. Es wird vielmehr lediglich auf die Nachprü' fung an dcr Hand der dienstlichen deutschen Kriegsberichte verwiesen. Oberste Heeresleitung. Richtigstellung einer französischen Siegesmeldung. Berlin, 1!1. April. Das Wolff-Vuvcau meldet: Dcr französische amtliche Bericht meldete ein siegreiches Gefecht in den Südvogesen. Demgegenüber ist darauf hinzuweisen, da^ es sich lediglich um Vorpostengcsechte Handeitc und datz, wie in dem amtlichen deutschen Berichte gesagt wurde, die Zurücknahme dcr Vorposten erfolgte. Eine solche Maßnahme ist nichts Außergewöhnliches und bedeutet leinen Sieg für die Gegenpartei. Ein gefälschtes Interview. Berlin, 18. April. Das Wolff-Bureau meldet: Im „Journal de Geneve" vom 17. April findet sich die Wiedergabe eines Interviews, das der Direktor der Hapag, Val -till, einem Vertreter des „Ncwhorl Herald" gewährt haben soll. In dieser Wiedergabe befindet sich die Unterstellung, Kaiser Wilhelm hätte Ballin zu der Erklärung ermächtigt, der Krieg hätte vermieden lvcrden tonnen, wenn Österreich-Ungarn gewußt hätte, daß England bereit war, in den Krieg einzugreifen. Es würde nämlich in diesem Falle dem russischen Drucke nachgegeben und seine Haltung Serbien gegenüber geändert haben. Wir sind zu dcr Erklärung ermächtigt, daß Direktor Vallin keine Unterredung mit einem Vertreter des „Newyork Herald" hatte und niemals eine Äußerung, lrne die vorstehend wiedergegebene, gemacht hat. Daraus ergibt sich, dah Direktor Vallin auch keine dahingehende Äußerung des Kaisers wiedergegeben haben tonnte, womit alle Schluhfolge-rungcn in sich zusammenfallen, welche das Schlveizer Blatt daran knüpft. Schließung der Aerliner Vürger-Spelschallen. Verlin, 19. April. (Wolff-Vuroau.) Die Bürger, Speisehallcn, die das Berliner Rote Kreuz bei Kriegsbeginn errichtet hatte, um besonders den arbeitslos Gewordenen eilten nahrhaften Mittagstisch zn billigem Preise zu bieten und die anfangs von 20.000 Personen täglich besucht wurden, werden wogen Mangels an Zuspruch geschlossen. Italien Die Ein- und Ausfuhr. Rom, 19. April. Die Zentralstelle für Zollverträge und Zollgesetzgebung veröffentlicht die Statistik der Ein-und Ausfuhr im März dieses Jahres. Darnach beläuft sich der Wert der Einfuhr auf 269,689.000 Lire, das ist um 53,819.000 weniger, als im März 1914. Der Wert der Ausfuhr kommt mit 252.404.000 Lire dem der Einfuhr ungefähr gleich und übersteigt die Ziffern des Monates März 1914 um 24,042.000 Lire. Der Ausfall in der Einfuhr verteilt sich auf die verschiedensten Warea uud beträgt, um nur die wichtigsten Ziffern zu nennen, für Holz 8.1 Millionen, für Kessel, Maschinen und Zugehör 6,2. für Wollwarcn 5,4 und für Baumwollwaren 4,4 Millionen Lire. Demgegenüber stehen aber erhöhte Einfuhren, darunter vor allein im Getreide, mit 27,4 Millionen. Andere Posten weisen weniger erhöhte Ziffern auf, so Schafwolle, Baumwolle, Silber, Tabak in Blättern, Kupfer, Jute, Kaffee. In der Einfuhr weisen vor allem Baumwollgar:ie 10.8. Olivenöl 7,6, Futtermittel 5.3. Stabeisen 4.6 Mill, erhöhte Ziffern auf, dagegen wurde der größte Ausfall durch das Ausfuhrverbot für jene Produkte verursacht, die gewöhnlich Gegenstand größten Umsatzes bilden, wie Eier, Reis, Teigwaren, Mehl und Hanf sowie außerdem durch den Rückgang der Verkäufe in Wem und Hüten. Die Schweiz. (5in schweizerischer Oberstbrigadier bei der österreichisch' ungarischen Armee. Bern, 19. April. AIs Abgesandter der schweizerischen Armee wird sich in den nächsten Tagen Oberst-brigadicr Vridler zur österreichisch-ungarischen Armee an die i»tarpathenfront begeben, um den Gebirgskrieg zu studiereu. Belgien. Neun belgische Generale verabschiedet. Vriisscl, 18. April. Die Zeitung „Le VruxelloiZ" will erfahren haben, datz seit Kriegsausbruch nenn belgische Generale, darunter der Kommandant von Namur und fünf Regimentskommandeure, verabschiedet und zwei Generale zur Disposition gestellt worden seien. Her Seekrieg. Feftstellnngen Churchills. London, 19. April. Gegenüber jüngst verbreiteten Gerüchten läßt Churchill feststellen, daß in den letzten Monaten in der Nordsee kein Gefecht irgend welcher Art stattgefunden habe. In den Dardanellen sei es nur zu lokalen Beschießungen und Aufklärungsfahrten durch einzelne Schiffe gekommen. Seit dem 18. März seien dort ulir 213 Mann berwnndet worden; kein französisches oder britisches Schiff sei verloren gegangen oder beschädigt worden. Der torpedierte aricchifche Dampfer „Hellespontos". Amsterdam, 19. April. „Nieuwe van den Dag" meldet aus Vlisstngen: Heute kam hier die Bemannung des torpedierten griechischen Dampfers „Hellesftontos" an. Nach Berichten der Besatzuug wurde das Schiff Samstag nachmittags um 4 Uhr 10 Minuten ohne Warnung fünf Meilen westlich vom Leuchtschiffe „Noordhinder" durch ein Unterseeboot angegriffen und aus geringer Entfernung getroffen. Ungefähr eine Stunde später, als die Besatzung in den Booten in der Nähe des Schiffes trieb, wurde ein zweites Torpedo abgeschossen, worauf das Schiff binneu einer halben Stunde sank. Der Kapitän, der am Kopfe verwundet ist, wurde operiert. Torpedoboote und Unterseeboote bei Noordhinder. Amsterdam, 19. April. „Nierrwes van den Dag" melden aus Umuiden: Ein Dampfer, der ans London in Mmuiden anfcnn, sah bei Noordhinder fünf Torpedoboote krcuzou. Ein aus Newcastle ankommender Dampfer traf 25 Meilen von Umuiden ein Torpedoboot und vier Unterseeboote unbekannter Nationalität an. Ein zurückkehrender Fischdampfer fuhr durch eiue Flottille von Kriegsschiffen. Die Operationen gegen die Dardanellen. Konstantinupcl, 18. April. Das Hauptquartier meldet folgellde Einzelheiten über den Untergang des englischen Unterseebootes «E 15": Das Unterseeboot hatte im Schlepptau eines Kreuzers am 18. März Plymouth verlassen. Es verblieb eine Nacht in Gibraltar, kam dann nach Malta und hierauf nach dem Hafen Mudlow auf dcr Insel Lemnos, wo es sich sechs Tage aufhielt. Das Unterseeboot lag sodann einen Tag vor Tenedos, von wo es um Mitternacht auslief. Um 2 Uhr 20 Minuten früh drang es in den Eingang der Dardanellen ein nnd tauchte um IMb 8 Uhr unter, um der Entdeckung durch unsere Scheinwerfer zu entgehen. Durch die starke Strömnng fortgerissen, geriet es um halb 7 Uhr früh auf Grund. Sein Turin ragte heraus. Unsere Batterien eröffneten das Feuer. Die erste Granate traf den Kommandoturm und tötete den Kapitän, die zweite Granate traf die Abteilung für elektrische Maschinen. Die Besatzung sah sich gezwungen, das Schiff zu verlassen. Unsere Batterien setzten jedoch das Feuer fort. Drei Mann der Besatzung wurden getötet, sieben verwundet. Der englische Vizckonsul des Dardancllenbczirkes, der gefangen genommen wurde, er. klärte, dah er Neferbeoffizier fei. Feindliche Aeroplane, die das Schicksal des Unterseebootes erfahren hatten, flo- Laibacher Zeitung Nr. 38___________________________68^___________________________________20. April 1915 i^n über die Meerenge, um das Unterseeboot zn sehen, und warfen Vo:nben gegen das Periskop und den Turm oeö Unterseebootes, um zu verhindern, daß das Unterseeboot in unsere Hände falle. Die türkischen Truppen in der Umgebung eilten sofort an Ort und Stelle, nm die Besatzung, des Unterseebootes zu retten. Die verwundeten englischen Matrosen wurden geborgen und W5 Spital gc-brachi. Konstantinopel, 18. April. Nach ans dem Kriegsmini-Neriuln stammenden Informationen, betreffend die jüngsten kleineren Operationen gegen die Dardanellen, hat das Panzerschiff „Majestic" am Nachmittage des 14. April mit Unterstützung eines Flugzeuges die Umgebung von Kabcrtepe auf der Halbinsel Gallipoli bombardiert. Es entfernte sich jedoch sofort, als die Forts etwa zehn Gra-na-ten gegen dasselbe abfeuerten. Eine am 15. April unternommene Rekognoszierung durch nnserc Flugzeuge stellie fest, datz der Feind in der Umgebung der Insel 5 Panzerschiffe, ferner 10 Torpedobootzerstörer, 10 Baggerschiffe, 9 Kohlenschiffe und ein Wasserflugzeugschiff hatte. Eines unserer Flugzeuge lvarf zwei Bomben gegen die vor Tcnedos liegenden Kohlcnschiffe ab. Ein Kohlcn-schiff wurde getroffen; an Bord desselben brach ein Brand aus. Am Nachmittage desselben Tages eröffnete „Majestic" ein Feuer gegen unsere vorgeschobenen Batterien. Diese erwiderten und trafen das Panzerschiff zwischen beiden Schornsteinen. Eine zweite Granate traf die Kommandobrücke, eine dritte streifte das Schiff. Die „Maje-5tic" zog sich zurück rutd rief die Torpedobootzerstörer zu Hilfe. Das Panzerschiff „Sviftsure" setzte das Bombardement der vorgeschobenen Batterien fort, ohne Erfolg zu erzielen. Versuchc der Torpedoboote, in der Nacht vom 14. Huf den 15. April in die Meerengen einzudringen, wurden abgewiesen. London, 19. April. Das Prehburcau teilt mit: Das englische Unterseeboot „E 15" fuhr bei einer Aufklärungs-ftchrt im Minenfelde von Kephez auf Grund. Die Offiziere sind nach einem türkischen Berichte gerettet und ge-sangen. Konstnntinopcl, 19. April. Die neuen ottomanischen Erfolge in den Dardanellen rufen lebhafte Freude herbor und iverden besonders als Beweis der Wachsamkeit der Verteidiger und der verdoppelten Defensibkraft der Dardanellen aufgefaßt. London, 19. April. Die Admiralität teilt mit, daß das englische Transportschiff „Manitobu" niit britischen Truppen an Bord in, Änäischen Meere von einem türkischen Torpedoboot angegriffen wurde. Das Boot schoß drei Torpedos ab, die sämtlich vorbeigingen und ergriff dann die Flucht, von dem englischen Kreuzer „Minerva." und Tor-pcdobootszcrstürern verfolgt. Es lief an der Küste von Chios auf uud wurde vernichtet, seine Besatzung gefangen genommen. Dazu wird gemeldet, daß etwa hundert Mann von dem englischen Truppentransport ertrunken sind, die Admiralität aber noch keine näheren Einzelheiten erfahren habe. London, 19. April. Die Admiralität teilt zum An-Misse des türkischen Torpedobootes auf das englische Transportschiff „Manltou" mit, daß 24 Mann vom „Manitou" ertranken uud 27 vermißt werden. Der Verlust an Menschenleben ist offenbar auf das Umschlagen zweier Voote zurückzuführen. Der „Manitou" selbst ist unbeschädigt. Amsterdam, 19. April. „Handelsblad" entnimmt dein «Daily Chronicle" eine Meldung aus Athen, wonach die Flotte der Alliierten sowohl vor den Dardanellen als Ml Meerbusen von Saros.sehr tätig sei. Täglich liefen Schiffe in die Meerengen cm, um die Türken daran zu verhindern, die durch die Beschießung angerichteten Schäden auszubessern. Im westlichen Teile der Meerenge arbeiten unausgesetzt Minensucher. Smyrna wird täglich von Fliegern der Verbündeten besucht. Zwei Säcke Zwiebeln beschlagnahmt. ^ Konstantinopel, 19. April. Wie die „Agence tölögra-Ptzique Milli" meldet, fuhr ein englischer Kreuzer in den Golf von Geutabnl ein, wo er vier Barken durchsuchte "no zwei Säcke Zwiebeln beschlagnahmte. Diese Heldentat des Kreuzers ruft Heiterkeit hervor. Der Luftkrieg. Vine Taube über Belfort. .^^ott-/9. ^., ^.^ ^v^ überflog gestern vor-mmags Beifort und warf zwei Bomben, die, wie l>ie ' s kn" Vavas" meldet, nur geringen Sachschaden vcr- Aufllärunasfahrt dreier enalischer Flugzeuge am Suezkanal. London, 19. April. Das Preßburoau meldet aus K 7 U. F. < 36 0j 10 ll> windstill > » > 0 0 Da« Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 10 1», «ormale 10 4». 935 S 5/15/2 Konkurzni upravnik. V konkurzu Mate Štrkovièa, trgovca v Ljubljani, Marije Terezije cesta Št. 6, se g. dr. Josip Ažman, odvetnik v Ljubljani, od posla upravnika na njegov predlog ustavi, in imenuje za novega upravnika g. Silvester Škerbinec, zasebni uradnik v Ljubljani. C. kr. deželno sodišèe Ljubljana, odd. III., dne 17. aprila 1915. 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Od te doloèbe so v Ljubljani izvzeti le kraji y/navas, Ilovica, Havptmanica in Karo-unska zemlja, slednja v kolikor ni zazi-dan del mesta (glej spodaj pri toèki V, deveta krušna komisija). V teh izvzetili «rajih ostane tudi zanaprej pri tern, da nihee ne sme naenkrat kupiti veè nego 2 kg mlinskih izdelkov in da tamošnji pro-dajalci smejo kriti le neposredno porabo svojih odjemalcev, prebivajoèih v ozemlju teh krajev. V zazidanem omestju pa bode oni, ki ninia veè moke pri hiši, da bi si kruha sam i^deloval, moral iti h krušni komisiji svo-Jega okraja po krušno karto, veljavno za er> teden, ker brez take od due 25. aprila 1^15 dalje ne bo dobil ne moke pri mokar-3u, ne kruha pri peku ali v gostilni in ka-varni. Doloèila za konsumente. /• Kak nam.cn ima izkaznica (krušno karta)? Krušna izkaznica ni nobeno nakazilo; * njo èlovek ne dobi prayice, da bi se mu puha ali moke nemara iz kake javne za-'°Le darovalo ali moralo preskrbeti za vsa-ko ceno. Krušna izkaznica je le zato tukaj, da ne. more uihèe naenkrat kupiti veè moke a" kruha, nego je na nakaznici zapisane-La- Kdor nakaznice nima, si torej kruha V1 moke sploh ne bo mogel kupiti, ker mu 3e brez nakaznice trgovec, gostilnièar itd. sPloh dati ne bo smel. H- Koliko moke ali kruha za osebo je na teden dovoljcnega? Izkaznice so treh vrst: cele, zmanj-šane in dnevne. A.) Cela izkaznica dovoljuje, da si posamezen èlovck za en tedeu kupi 1400 gramov (1 kilo in 40 dekagramov) moke ali pa 1960 grainov (1 kilo in 96 dekagramov) kruha. Cele izkaznice bo dobil vsakdo, ki zase, ozir. za vsako glavo svoje rodbine ali svojega gospodarstva nima veè lastne moke, nego kveèjemu še po 2 kg za osebo. B.) Zmanjšana izkaznica daje pravico, kupiti si na teden 1050 gramov (1 kilo in 5 dekagramov) moke ali pa 1470 gramov (1 kilo in 47 dekagramov) kruha. Take izkaznice dobi vsakdo, ki ima zase, ozir. za svojce v svoji posesti še veè woke, nego po 2 kg za glavo. C.) Dnevna izkaznica daje pravico, Kupiti si en dan 210 gramov (21 dekagra-.niov) kruha. Take izkaznice bodo dobivali potniki, *\ le mimogrede v Ljubljani prebivajo in n»so iz takega kraja na Kranjskem, v ka-terem bi bile vpeljane ravnotako krušne "arte, kakor v Ljubljani. Izkaznice dobe 2a one dni, ko ostanejo v Ljubljani, pri Svojem stanodajalcu (hotelirju, prenoèišè-"em gostilnièarju, privatnem gostitelju). Kdor je pa iz kraja na Kranjskem, kier itnajo tudi knišne karte, tnora rabiti svojo redno karto tudi v Ljubljani, ako je v svojem rednem bivališai tako karto sploh dobil. Glede morebitne medsebojne veljav-n°sti tukajšnjih krušnih kart z onimi dru-Sjn kronovin bode c. kr. deželno predsed-«ištvo, èe bo potreba, primerno ukrenilo. fJokler se to ne zgodi, se smejo tudi taki tl|jci posluževati ljubljanskih dnevnih kart. 2a vsako gospodarstvo (gospodinj-„ X?> ima priti po izkaznice (krušne karte) snnHi • ?osPodarstva (rodbinski oèe, go-nod SJa- ltd> D°bi jih toliko, kolikor ima ?,flnpSV°J° streho glav (zase, za rodbinske hraniiiie iS°?e' za delavce, ki jih pre-[ke tenrav ty" 2a morebitne podnajem-OnimXblm ^ ma samo na stanovanju). S,S' k\ Pri nJem samo stanujejo t^f Jnl -Oni)i ima ffospodar krušno karto potem izroèiti v sanios'tojno rabo. Do kruSnih kart imajo pravico tudi on, pnpadmki oborožene ^üe katerim ne «aje hrane vojna uprava. Za pptnike pride dnevne karte iskat stanodajalec (hotelska uprava). Hotelom in gostilniškim prenoèišèem se bodo izda-jale dnevne karte vselej 2a dva tedna vna-pej in sicer na podlagi številk, ki jih iz-kazuje tujski promet Zato je najbolje, èe ** taka pod jet ja vselej izkažejo s knjigo •jfa tujce (ysaj za pretekli mesec) in z ra-^"lotn koliko dni da so vsi gostje zadnje- ///. Koliko krušnih kart dobi vsakdo? Komu v roko se jih da? ga meseca vsega skupaj v hotelu ali gostilni stanovali. IV. Komu ni treba iskali si krušnih kart, cetudi nima lastne moke? A.) Osebe, ki so popolnoma oskrbo-vane v humanitarnih in dobrodelnih zavo-dih, v uèilnicah in vzgojevalnicah, prisil-nih delavnicah, jetnišnicah, zavetišèih itd. ne dobe izkaznic, marveè kupijo upravi-teljstva dotiènili zavodov naravnost pri prodajalcih moke ali kruha za en teden potrebno kolièino kruha (1 kg 96 dkg) ali moke (1 kg 40 dkg) za vsako v zavodu oskrbovano osebo proti lastnemu potrdilu zavoda, opremljenemu z zavodovim peèatom; v teh potrdilih mora biti navedena teža dobavljene kolièine kruha in moke in tudi število oseb, za katere je namenjena. Zavode, ki naj to pravico vzivajo, do-loèi mestni magistral. Vsi zavodi torej, ki na to ugodnost reflektirajo, se s tern po-zivljajo, da tekom 48 ur predloze svojo prošnjo magistratu; v prošnji je tudi na-vesti število oseb ( èe se menjavajo, vsaj približno), ki naj prihajajo v poštev. B.) V kolodvorskih restavracijah in jedilnih vozovih železnic dobivalo bode brez izkaznice kruh vlakovno spremstveno osebje, železniški potniki pa proti pokaza-nju veljavnega voznega listka. V. Kje se bodo krušne karte dobivale? Izkaznice (krušne karte) bodo izda-jale posebne krušne komisije, katerih se je doloèilo za razne dele mesta devet in sicer: /. Solski okraj uradni prostor: Mestni dom; 2. Šentjakobski okraj uradni prostor: Mestui magistrat; 3. Dvorski okraj, j'uzni del, to je Kra-kovo-Trnovo (loèilna crta: Cojzova-Emon-ska-Rimska in Tržaška cesta) uradni prostor: Otroški vrtec v Cerkveni ulici; 4. Dvorski okraj, severni del (od Coj-zove-Emonske-Rimske-Tržaške ceste do Prešernove ulice in Franca Jožefa ceste) uradni prostor: Vrtna veranda Kazine; 5. Kolodvorski okraj, zapadni del (vzhodna meja je sreda Kolodvorske ulice in Ulice „Za èreslom") uradni prostor: Hotel Union, uhod iz Franèiškanske ulice; 6. Kolodvorski okraj, vzhodni del (od srede Kolodvorske ulice, oziroma Ulice ,,Za èreslom" do Martinove ceste) uradni prostor Telovadnica c. kr. uèiteljišèa, uhod iz Komenskega ulice; 7. Spodnja Šiška, uradni prostor: Bivši obèinski urad; 8. Vodmat, uradni prostor: Mestna jubilejska ubožnica; 9. Predkraji (toda le Hradeckega vas, Dolenjska cesta, Orlova ulica, Galjevica ter Ižanska cesta do vštete hiše št. 23), uradni prostor: Cešnovarjeva gostilniška veranda, Dol. cesta. Ostali del predkrajev je, kakor pove-dano že zaèetkom razglasa, iz pravice in dolžnosti do krušnih kart izvzet in ta-mošnji stanovalci ne morejo dobiti teh kart. VI Kdaj bodo komisije poslovale? Prvikrat bodo komisije poslovale v cetrtek, dne 22. aprila, za ljudi, katerih imena imajo zaèetno èrko A do L, v petek, 23. aprila, za ljudi, katerih imena imajo zaèetno èrko M do Z. Uradne ure so od 8. zjutraj do 1. popoldne ter od 3. do 7. popoldne. — Za nadaljne tedne se bo po-slovanje komisij posebej razglasilo. VII. Kaj ima tlovek storiti pri krušni komisiji? Brez ozira na to, kar je povedanega zgoraj pod toèko II. B.), dobi radi laglje-ga posloyanja prvikrat vsakdo, ki se zgla-si, cele izkaznice. Tisti pa, ki imajo za vsako glavo svojega gospodarstva yec nego po 2 kg moke doma, dobe drugi tedeu samo še zmanjšane izkaznice, toda tudi to le tedaj, èe prineso po prvem tednu nazaj od ysake prviè dobljene izkaznice nepo-rabljenih odrezkov vsaj za 350^ moke ali 490 g kruha, z drugo besedo: èe od celih izkaznic prvega tedna niso porabili veè, nego bi znašale zmanjšane izkaznice. Zglasitelj (naèelnik gospodarstva) na-znani, ko pride pred komisijo, koliko oseb da ima v svojem gospodarstvu (gospodinj-stvu) vštevši seyeda tudi sebe samega, dobi dotièno število izkaznic in potrdi komisiji s podpisom prejem. Obenem dobi seboj v izpolnitev posebno tiskovino, v ka-tero mora ravnotako vpisati na doloèenem mestu število oseb, katere preživlja ali jih ima na stanovanju, dalje kakšne zaloge žita ali moke da ima še v svojem gospodarstvu (gvspodinjstvu). Ko dospe ta izjava, katero mora do-tièni gospodar (rodbinski naèelnik) pod-pisati, komisiji nazaj, izroèi se onim ose-bam, ki imajo v svojem gospodarstvu (go- spodinjstvu) manj nego po 2 kg moke ali žita za vsako glavo, za naslednje tedne za vsako glavo cela izkaznica. Oni pa, ki imajo za vsako glavo veè nego po 2 kg moke ali žita, dobe dotlej, dokler njihove zaloge ne padejo na 2 kg za osebo ali manj, zmanjšane izkaznice. Kako je glede teh oseb s prvim tednom, oziroma z drugim, je že bilo zgoraj po-vedano. Ako kdo v izjavi zamolèi ali prenizko napove svoje zaloge, mu jih sme mestni magistrat zapleniti v prid države. VIII. Pravni znaiaj izkaznic (krušnik kart). Izkaznice (katere imajo odrezke s ko-lidnami po teži za kruh in moko) so javne listine; njih ponarejanje se kaznuje po doloèilih kazenskega zakonika. Prenos izkaznice ali njenih odrezkov na druge osebe ali raba izkaznic ki so bile od oblastva za druge osebe doloèene ali katerih veljavnost je že vgasnila, je prepovedana. Samo èlani enega in istega gospodarstva (gospodinjstva) smejo svoje krušne karte med seboj menjavati. IX. Pravni znaiaj èlanov krušnih komisij. Vsakdo je dolžan, na poziv mestnega inagistrata vstopiti v krušno komisijo v Ljubljani, oziroma sploh prevzeti posel uradnega zaupnika pri urejanju zadev z moko in kruhom. Službo zaupnika (èlana krušne komisije) ie èastna služba. V vršitvi svojih uradnih opravil je zaupnik javen uradnik in vživa kot tak zakonito varstvo. Enako je pa pod kaznijo dolžan, ohra-niti tajno zasebne in opravilne skrivnosti, za katere v službi izve. Doloèila za obrtuike. X. Prodajalci (jieki, mokarji, trgovci, gostilnièarji, kavarnarji) kruha in moke ne smejo od 25. aprila 1915 dalje svojega blaga nikoniur oddajati, ne da bi za to od kupca obenem prevzeli veljavno izkaz-nico, oziroma pripadajoèe število njenih odrezkov. Enako ne smejo prevzeti nobe-ue veljavne izkaznice ali njenih odrezkov od koga, ne da bi mu obenem zares pro-dali dotièno množino moke ali kruha. Na kakšen uaèin je prodajati moko ali kruh blagotvornim in šolskim zavodom, jetnišiiicam i. t. d., katere so za to dobile pravico od magistrata, je doloèeno že zgoraj pod toèko IV, A.) XI. Gostilnièarji, peki, slašèièarji, sploh osebe, katere obrtoma podelujejo mlinske izdelke ali oddajajo jedila, smejo od 25. aprila naprej moko in kruh (èe ga ne izdelujejo sami) kupovati Ie pri obrt-iiikih, ki so za to upravièeni. Tak kupec mora prodajalcu pri pre-vzetju blaga izroèiti potrdilo, ki vsebuje ime in naslov kupca in prodajalca, dan prevzetja, kakor tudi vrsio in težo blaga. XII. Obrtnik mora koncem vsakega tedna krušni komisiji svojega okraja iz-roèiti vse odrezke krušnih kart, ki jih je za razpeèano blago prejel — odrezki celih kart morajo biti zbrani posebej, oni zmanj-šanili pa posebej — enako vsa potrdila dobrodelnih in drugih zavodov, ki so pri njem tekom tedna blago kupili in tudi potrdila, ki so navedena pod toèko XI. Tudi od gostov oddane dnevne izkaznice imajo restavraierji i. t. d. vsak teden zbrane vraèati komisiji svojega okraja. XIII. Druga jedila, nego kruh, ki so napravljena iz mlinskih izdelkov (moèna-te jedi) se smejo v za to upravièenih obra-tih (gostilnah, slašèièarnah i. t. d.) go-stom, oziroma kupcem oddajati brez kruš-nih kart. Vendar se pa naroèa vsem gostilnam, da po možnosti omeje izdelovanje takih jedil. Vsak gostilniški ali kavarniški gost ima pravico, da svoj kruh, mesto da bi ga proti izkaznici kupil v gostilni, ozir. kavarni, prinese že seboj in ga tarn po-vžije. XIV. Vsakdo, ki obrtoma podeluje mlinske izdelke, prodaja kruh, mlinske izdelke ali jedila, mora natanko voditi za-belezno knjigo, iz katere je razvidno stanje njegovega blaga zaèetkom in koncem tedna, prirastek med tednom, odkodi se je blago nabavljalo, dalje ali so se mlinski izdelki podelovali v lastnem obratu ali pa v surovem stanu dalje prodajali. Knjiga mora inieti tekoèe numerirane strani, mora inieti magistratni peèat in biti magistratu vedno na razpolago za vpogled. Magistrat bo tudi po možnosti primerjal vsebino vrnjenih mu odrezkov izkaznic in potrdil (glej toèko XII.) z vpisi v teh zabeležnih knjigah. Predpisane tiskovine za to knjigo je po naroèilu c. kr. deželne vlade založila „Katoliška tiskarnau in vsak prizadeti obrtnik je dolžan si tako knjigo kupiti ua lastne stroške ter si jo dati pri magistratu glede števila strani potrditi (v tržnem uradu). Mestni magistrat ljubljanski, dne 15. aprila 1915. Z. 5755. Kundmachung. Über Erlaß des k. k. Landespräsidenten vom 12. April 1915, ZI. 7196, wird die im verbauten Stadtgebiete wohnende Laibacher Bevölkerung vom 25. April 1915 an Brot und Mehl nur mehr gegen amtliche Ausweiskarten (Brotkarten) kaufen dürfen. Von dieser Bestimmung ausgenommen sind in Laibach nur die Ortschaften Schwarzdorf, llovica, Havptmanica und Karolinengrund, letzterer in-sojerne er nicht zum verbauten Stadtgebiet gehört (siehe unten bei Punkt V, neunte Brotkommission^. In diesen Orten bleibt es auch fernerhin dabei, daß niemand auf einmal mehr als 2 kg Mehlprodukte kaufen darf und daß die dortigen Händler nur den unmittelbaren Bedarf ihrer in diesem Gebiete wohnenden Kunden decken dürfen. Im ausgebauten Stadtgebiete aber wird sich, wer kein Mehl mehr besitzt, um Brot für sich selbst zu erzeugen, zur Brotkonimission seines Bezirkes begeben müssen, um eine für eine Woche gültige Brotkarte zu erhalten, denn ohne diese Karte bekommt er vom 25. April 1915 an beim Mehlhändler kein Mehl mehr, noch Brot beim Bäcker oder im Gast-, beziehungsweise Kaffeehause. Bestimmungen für die Konsumenten. /. Was bezweckt die Ausweiskarte (Brotkarte)? Die Brotkarte ist keine Anweisung; mit ihr erlangt man nicht das Recht etwa zum unentgeltlichen Bezüge von Brot oder Mehl aus einer öffentlichen Niederlage und auch nicht das Recht, mit Brot und Mehl um jeden Preis versorgt werden zu müssen. Die Brotkarte ist nur da, damit niemand auf einmal mehr Mehl oder Brot kaufen kann, als auf der Karte angegeben ist. Wer eine Ausweiskarte nicht besitzt, wird Brot oder Mehl also überhaupt nicht kaufen können, da ihm die Händler, Gastwirte usw. diese Ware ohne Karte gar nicht abgeben dürfen. //. Wieviel Mehl oder Brot wöchentlich ist für eine Person erlaubt? Es gibt dreierlei Ausweiskarten: ganze, geminderte und Tageskarten. A.) Ein ganzer Ausweis berechtigt die Einzelperson zum Ankaufe von 1400 Gramm (1 Kilo 40 Dekagramm) Mehl oder 1960 Gramm (1 Kilo 96 Dekagramm) Brot für eine Woche. Ganze Ausweise erhält jedermann, der für sich, bezw. für jeden Kopf seiner Familie oder seines Hausstandes (seiner Wirtschaft) nicht mehr eigenes Mehl besitzt, als höchstens 2 kg Tür jede dieser Personen. B.) Der geminderte Ausweis berechtigt zürn Ankaufe von wöchentlich 1050 Gramm (1 Kilo 5 Dekagramm) Mehl oder 1470 Gramm (1 Kilo 47 Dekagramm Brot). Solche Ausweise erhält jedermann, der für sich, bezw. die Seinen noch mehr Mehl besitzt, als je 2 kg pro Person. C.) Der ra^fsausweis berechtigt zum Ankaufe von 210 Gramm (21 Dekagramm) Brot an einem Tage. Solche Ausweise erhalten die Reisenden, welche nur vorübergehend in Laibach wohnen und sonst nicht in einem solchen Orte Krains leben, in welchem ebenso Brotkarten, wie in Laibach, eingeführt sind. Die Tageskarten erhalten sie für die Tage ihres Laibacher Aufenthaltes bei ihrem Unterstandsgeber (Hotelier, Gastwirt, privaten Gastfreunde). Wer jedoch seinen sonstigen Wohnsitz in einem Orte Krains hat, wo ebenfalls die Brotkarten existieren, ist gehalten, seine regelmäßige Karte, falls er sich eine solche überhaupt angeschafft hat, auch in Laibach zu verwenden. Bezüglich der allfälligen wechselseitigen Gültigkeit von Brotkarten aus anderen Kronländern mit • jenen aus Krain wird das k. k. Landespräsidium, wenn nötig, das Entsprechende veranlassen. Insolange dies nicht geschehen ist, dürfen auch die Reisenden aus den anderen Ländern Laibacher Tageskarten ansprechen. ///. Wieviel Brotkarten erhält jemand? Wem werden sie ausgefolgt? Für jeden Haushalt (jede Wirtschaft) hat die Ausweise (Brotkarten) der¦Haus-haltungsvorstand (Familienvater, die die Laibacher Zeitung Nr. 88____________________________686 20. April 1915 Wirtschaft führende Hausfrau usw.) ab-zuholem Er bekommt soviel Ausweise (Karten), als sein Hausstand Köpfe zählt (für sich, seine Familienmitglieder, für die Dienstboten, für die allenfalls durch ihn beköstigten Arbeiter und auch für etwaige Aftermieter, auch wenn sie nicht bei ihm beköstigt werden). Jenen Personen, die bei ihm nur wohnen (AUermieter, Zimmerherren), hat der Haushaltungsvor-stand die auf sie entfallenden Brotkarten sodann zu selbständigem Gebrauche weiterzugeben. Anspruch auf Brotkarten haben auch jene Angehörigen der bewaffneten Macht, die nicht von der Heeresverwaltung beköstigt werden. Für die Reisenden holt die Tageskarten der Unterstandgeber (die Hotelverwaltung). Den Hotels und Absteigegast-liäusern werden die Tageskarten jedesmal für zwei Wochen im voraus abgegeben werden, und zwar auf Grund der aus dem Fremdenverkehre hervorgehenden Zahlen. Es ist somit das Ratsamste, daß sich solche Unternehmungen jedesmal mit dem Fremdenbuche (wenigstens für den verflossenen Monat) ausweisen und mit einer Rechnung, wieviel Tage sämtliche Gäste des letzten Monates in jenem Hotel oder Gasthof gewohnt haben. IV. Wer braucht keine Brotkarte zu haben, auch wenn er kein eigenes Mehl besitzt? A.) Personen, welche in Humanitätsund Wohltätigkeitsanstalten, Lehr- und Erziehungsinstituten, Zwangsarbeitshäusern, Gefängnissen, Asylen u. dergl. zur Gänze verpflegt werden, erhalten keine Ausweiskarten, sondern es kaufen die Verwaltungen dieser Anstalten die für eine Woche benötigte Menge Brot (1 kg Q6 dkg) oder Mehl (1 kg 40 dkg) für jede in der Anstalt verpflegte Person unmittelbar bei den Mehl- oder Brothändlern gegen eine Bestätigung der Anstalt selbst, welcher Bestätigung das Anstaltssiegel beigedrückt ist. In diesen Bestätigungen muß das Gewicht der bezogenen Brot- oder Mehlmenge angegeben sein und auch die Anzahl der Personen, für welche sie bestimmt ist. Die Anstalten, denen dieses Recht zugesprochen werden soll, bestimmt der Stadtmagistrat. Alle Ansialten, welche auf diese Begünstigung Anspruch erheben, werden hiemit aufgefordert, ihr Gesuch dem Magistrate binnen 48 Stunden vorzulegen; im Gesuche wolle auch die Anzahl der in Betracht kommenden Personen (wenn sie wechseln, wenigstens annähe-; rungsweise) angegeben werden. B) In den Bahnhof restaurationen j und in den Speisewagen wird das beglei-; tende Zugspersonal Brot ohne Ausweiskarte erhalten, die Bahnreisenden aber gegen Vorzeigung einer gültigen Fahrkarte. V. Wo wird man die Brotkarten erhalten? Die Ausweise (Brotkarten) werden durch besondere Brotkommissionen ausgegeben werden. Es wurden für die verschiedenen Stadtteile neun solche Kommissionen festgesetzt, und zwar: 1.) Schulviertel, Amtslokal Mesttii dorn; 2.) Jakobsviertel, Amtslokal Stadtmagistrat; 3.) Burgviertel, südlicher Teil, das ist Krakau und Tirnau (Grenzlinie Cojzova- i limonska-Rimska und Tržaška cesta), I Amtslokal Kindergarten in der Cerkvena ulica; 4.) Burgviertel nördlicher Teil (von der Cojzova-rimonska-Riniska und Tržaška cesta bis zur Prešernova ulica und Franca Jožefa cesta), Amtslokal Kasino-Gartenveranda; 5.) Bahnviertel, westlicher Teil (Ostgrenze Mitte der Kolodvorska ulica und der Gasse Za creslom), Amtslokal Hotel Union, Lingang Franèiškanska ulica; 6.) Bahnviertel, östlicher Teil (von der Mittellinie der Kolodvorska ulica, bezw. Za èreslom, bis zur Martinova cesta), Amtslokal Turnsaal der k. k. Lehrerbildungsanstalt, Eingang Komenskega ulica; 7.) Unter-šiška, Amtslokal das frühere Gemeindeamt; 8.) Vodmai, Amtslokal Städtisches J ubiläumsarmenhaus; 9.) Vororte (jedoch nur Hradeckega vas, Dolenjska cesta, Orlova ulica, Galje-vica, endlich Ižanska cesta bis einschließlich Haus Nr. 23), Amtslokal Cešnovars Gasthausvcranda, Dolenjska cesta. Der übrige Teil der Vororte ist, wie schon eingangs dieser Kundmachung betont, aus dem Rechte und der Pflicht zu Brotkarten ausgenommen und die dortigen Einwohner können keine solche Karten erhalten. VI. Wann werden die Kommissionen amis- handcln? Das erstemal werden die Kommissionen amtieren am Donnerstag, den 22. April für die Personen, deren Name den Anfangsbuchstaben A bis L hat, am t'reitag den 23. April für Personen, deren Name den Anfangsbuchstaben M bis 2 hat. Die Amtsstunden sind von 8 Uhr morgens bis / Uhr nachmittags und von 3 Uhr bis 7 Uhr nachmittags. Für die weitereu Wochen wird das Amtieren der Kommissionen besonders kundgemacht werden. VII. Was hat man bei der Brotkommission zu tun? Ohne Rücksicht auf das oben unter Punkt II ß) Gesagte bekommt zur Erleichterung des Geschäftsganges das erstemal jedermann, der sich meldet, ganze Ausweiskarten. Diejenigen aber, welche für jeden Kopf ihres Haushaltes mehr als 2 kg Mehl zu Hause haben, bekommen die zweite Woche nur noch geminderte Ausweiskarten, doch auch solche nur dann, wenn sie nach der ersten Woche von jeder der erstmaligen Karten wenigstens für 350 g Mehl oder 490 g Brot unver-wendete Abschnitte zurückerstatten, mit anderen Worten: Wenn sie von den ganzen Ausweiskarten der ersten Woche nicht mehr verbraucht haben, als geminderte Karten betragen würden. Der sich Meldende (Haushaltungsvorstand) teilt, sobald er vor der Kommission erscheint, dieser mit, wieviel Personen in seinem Haushalte (Wirtschaft) — den Anmeldenden eingerechnet — vorhanden sind; erhält die betreffende Anzahl von Brotkarten und bestätiget der Kommission mit seiner Unterschrift den Erhalt. Gleichzeitig wird ihm zur Ausfüllung eine besondere Drucksorte mitgegeben, in welche er ebenfalls an der hiezu bestimmten Stelle die Anzahl der Personen eintragen muß, welche er beköstiget oder die bei ihm wohnen, ferner was für Getreideoder Mehlvorräte er in seinem Haushalte (Wirtschaft) noch besitzt. Sobald diese Erklärung, welche von dem Haushaltungsvorstande unterfertiget sein muß, zur Kommission zurückgelangt, wird jenen Personen, welche in ihrem Haushalte (Wirtschaft) weniger als je 2 kg Mehl oder Getreide pro Kopf besitzen, für die folgenden Wochen für jeden Kopf eine volle Brotkarte ausgefolgt. Jene aber, die pro Kopf mehr als 2 kg Mehl oder Getreide besitzen, bekommen solange, bis ihre Vorräte nicht auf 2 kg oder weniger pro Person gefallen sind, geminderte Ausweiskarten. Wie bei solchen Leuten die erste, bezw. auch die zweite Woche vorzugehen ist, wurde schon oben gesagt. Jenem, der in seiner Erklärung seine Vorräte verschweigt oder zu niedrig angibt, kann der Stadtmagistrat die Vorräte zu Gunsten des Staates konfiszieren. VIII. Der Rechtscharakter der Ausweise (Brotkarten). Die Ausweise (welche Abschnitte mit angegebenen Gewichtsmengen für Brot und Mehl haben) sind öffentliche Urkunden; ihre Fälschung wird nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches bestraft. Die Übertragung der Brotkarte oder ihrer Abschnitte an andere Personen oder der Gebrauch von Brotkarten, die von der Behörde für andere Personen bestimmt waren oder deren Gültigkeit schon erloschen ist, ist verboten. Nur die Mitglieder ein und desselben Haushaltes (Wirtschaft) dürfen ihre Brotkarten untereinander tauschen. IX. Der Rechtscharakter der Mitglieder der Brotkommissionen. Jedermann ist verpflichtet, über Aufforderung des Stadtmagistrates in eine Laibacher Brotkommission einzutreten, bezw. das Amt eines behördlichen Vertrauensmannes für die Regelung der Mehl-und Brotfrage zu übernehmen. Das Amt eines Vertrauensmannes (Mitgliedes der Brotkommission) ist ein Ehrenamt. In Ausübung seiner Amtsbefugnisse ist der Vertrauensmann öffentlicher Beamter und genießt als solcher den vollen gesetzlichen Schutz. Ebenso ist er bei Strafe verpflichtet, die privaten und Geschäftsgeheimnisse, zu deren Kenntnis er im Dienste gelangt, geheim zu halten. Bestimmungen für die Gewerbetreibenden. X. Verkäufer (Bäcker, Mehlhändler, Kaufleute, Gastwirte, Cafetiere) von Brot und Mehl dürfen vom 25. April an ihre Ware an niemanden abgeben, ohne daß sie vom Käufer gleichzeitig eine gültige Aus-weiskarte, bezw. den entsprechenden Teil ihrer Abschnitte übernehmen. Ebenso ist es ihnen verboten, von jemanden eine gültige Brotkarte anzunehmen, ohne daß sie ihm gleichzeitig die entsprechende Menge Mehl oder Brot verkaufen würden. In welcher Weise Mehl oder Brot an Wohltätigkeits- und Schulanstalten, Gefangenhäuser usw., welche hiefür die Berechtigung durch den Stadtmagistrat erhalten haben, zu verkaufen ist, wurde schon oben unter Punkt IV. A) gesagt._____________ XI. Gastwirte, Bäcker, Zuckerbäcker, überhaupt Personen, welche Mahlprodukte gewerbsmäßig verarbeiten oder Speisen verabreichen, dürfen vom 25. April lQl5 an Mehl und Brot (falls sie letzteres ni:h: selbst erzeugen) nur von hiezu berecfi'.'g-ten Gewerbetreibenden beziehen. Bei einem solchen Kau Je muß de; Käufer dem Verkäufer bei der Übernahme der Ware eine Bestätigung ausfolgen, in welcher der Name und die Adresse des Käufers und Verkäufers, der Tag der Übernahme, wie auch die Gattung u«id das Gewicht der Ware ongegeben erscheint. XII. Der Gewerbetreibende muß ai» Schlüsse jeder Woche der Brotkommission seines Bezirkes alle Brotkartenabschnitte übergeben, welche er für die verkaufte Ware erhalten hat; die Abschnitte der ganzen Ausweiskarten haben besonders gesammelt zu sein, jene der geminderten Ausweise wieder für sich. Ebenso muß er der Brotkommission alle Quittungen jener Wohltätigkeits- und anderer Anstalten, welche während der Woche bei ihm Ware bezogen haben, übergeben und desgleichen die unter Punkt XI. erwähnten Bestätigungen, Auch die von den Gästen erhaltenen Tagesbrotkarten haben die Restaurateure usw. jede Woche gesammelt der Brotkommission des Bezirkes abzuführen. XIII. Andere aus Mahlprodukten bereitete Speisen, als Brot (Mehlspeisen), dürfen in den hiezu befugten Betrieben (Gasthäusern, Konditoreien usw.) den Gästen, bezw. Käufern ohne Brotkarten abgegeben werden. Es wird jedoch allen Gastwirtschaften nahegelegt, das Bereiten solcher Speisen möglichst einschränken zu wollen. Jeder Gast- oder Kaffeehausbesucher hat das Recht, sein Brot, anstatt es sich gegen die Ausweiskarte im Gast-, bezw. Kaffeehause zu kaufen, mitzubringen und dort zu verzehren. XIV. Jedermann, der gewerbsmäßig Mahlprodukte verarbeitet, Brot, Mahlprodukte oder Speisen verkauft, ist verpflichtet, ein Vormerkbuch genau zu führen, aus welchem der Stand seiner Ware am Anfange und am Schlüsse der Woche zu ersehen ist, ferner der Zuwachs während der Woche, die Bezugsquelle der Ware, schließlich ob die Mahlprodukte im eigenen Betriebe verarbeitet oder im rohen Zustande weiterverkauft wurden. Das Buch muß fortlaufend numerierte Seiten haben, vom Magistrate abgestempelt sein und muß letzterem zwecks Einsichtnahme stets zur Verfügung stehen. Der Magistrat wird nach Tunlichkeit den Inhalt der ihm rückgelangenden Brotkartenabschnitte und Bestätigungen (siehe Punkt XII.) mit den Eintragungen dieser Vormerkbücher vergleichen. Die vorgeschriebenen Drucksorten für dieses Vormerkbuch hat über Auftrag der k. k. Regierung die Druckerei ,,Ka-toliška tiskarna" verlegt und jeder in Betracht kommende Gewerbsmann ist gebunden, sich ein solches Buch auf eigene Kosten anzuschaffen und es beim Magistrate (Marktamt) bezüglich der Seitenanzahl bestätigen zu lassen. Stadtmagistrat Laibach, am 15. April 1915. „Ferrovia" Bahnbedarts- - Feldbahnwerke Baggerbauanstalt, Waggonfabrik, Wien, I., Kolowratring 8 CfklAMAM nou nnt* {febrancht, sowie sämtliche» Kleinmaterial, <9%i1llSl1di Gleise, Drehsoheiben, Weiohen, Grubenhunte, Kippwagen, Selbstentlader, Radsätze mit Lager, Hunte- rädei, Karren eto. I_aI( AltlftHuAM Trockenbagger, Bremsberge, Aufzug-•wimwiM*#Mw^5Il und Hängebahnen, Trassierung und Projektierung Von Bahnanlagen. Löffel- und Eimerb&gger, Greifbaggtfr-Dampfkräne, Rammen aller Art. »Ü2 3-1 fOT* Rayonvertreter gesucht. ~WI Erster Exporteur in frischen Fischen von einer großen Fischerei des Küstenlandes, sucht seriöse und solvente Firma in Lirtibach für die tägliche Expedition von Fischen. __ Persönlich anzufragen womöglich in italienischer Sprache im „Cafe Elefant" Mittwoch den 21. d. M. nachmittags. 921 Kundmachung. Die XXI. ordentliche Generalversammlung der Aktionäre der ünterkrainer Bahnen findet Dienstag den 4. Mai 1915 um U1/, Uhr vormittags in Wien, im Bureau der Gesellschaft, I., Freiung Nr. 8, statt, zu welcher die Herren Aktionäre hiemit eingeladen werden. Tagesordnung: 1.) Vorlage des Geschäftsberichtes. 2.) Vorlage des Rechnungsabschlusses pro 1914, Bericht des Revisions-ausschusses, Genehmigung des Rechnungsabschlusses, Erteilung des Abso lutoriums an den Verwaltungsrat und Verwendung des Reinerträgnissos. 3.) Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsrates. 4.) Neuwahl des Revisionsausschusses. Jene Herren Aktionäre, welche ihr Stimmrecht nach Maßgabe der §§ 33, 34, 35 und 36 der Statuten ausüben wollen, haben ihre Aktien spätesten* bis 24. April 1915 inklusive in Wien, im Bureau der Gesellschaft, I, Freiung Nr. 8, oder bei der k. k. Staatszentralkassn. I, Singerstraße 17, oder bei der Krainischen Sparkassa in Laibach mittelst doppelt auszufertigender Konsignation zu erlegen und erhalten mit der Empfangsbestätigung Legitimationskarten zur Versammlung. Im Vertretungsfalle müssen die auf der Rückseite der Legitimationskarte vorgedruckten Vollmachten eigenhändig unterfertigt werden. In (Jemäßheit des § 33 der Statuten genügt rücksichtlich der im Besitze des Staates, der Krainischen Sparkassa und der Trifailer Kohlen-werks-Gesellschaft befindlichen Aktien an Stelle der Deponierung die Beibringung einer entsprechenden Bescheinigung der Kassa, bei welcher die Aktien aufbewahrt werden. Wien, am 17. April 1915. Der Verwaltungsrat der 924 Ünterkrainer Bahnen. (Naohdruok wird nioht honoriert.) Dru^ und Vcrlag von Iss. v. ssleinmapr K Fed. Vamberg.