^— Zamstag öen 12. Jänner 1833. Grvdeben- Äm n. Jänner, zehn Mmuten Vor zwei Uhr Morgens verspürte man hier bei emem Barometerstände von 28" -^ 1.2'" und — 9" Reaumur eine sehr heftige Erderschütterung. Sie äusserte sich durch zwei augenblicklich aufeinander folgende Stösse, die von ei-ner dumpfen unterirdischen Detonation begleitet waren, Und l.nter oene,i der vorhergehende bedeutend starker als dcr nachfolgende war. ' Die Richtung erfolgte in einer etwas zum Horizonte geneigter schraubenförmiger Linie von Ost-Süd-Ost, so daß dcr Stoß Mauern und andere feste Körper, gleichsam in einer drehenden dem Wirbelwinde ähnlicher Vewegungdurchlief, wodurch Gläser in Schränken und auf Kästen gleichsam aneinander hüpfend crklmgvlten, und das Schlagwerk in den lehren anschlug. Die Erderschütccrung mag 2 ^2 Secunden gedauert haben. Sehr viele Personen wurden durch die Heftigkeit des Stoßes aus dem tiefsten Schlafe geweckel» k5r:lß an mcm ^aterlanV Rram. Aufgeregt durch Iugendträume, ^ Zog's mich in die Welt liinauö. Fremde Länder, ferne Naume, Winkten fort vom Vaterhaus; Und mit seinen strengen Armen Faßte mich das Leben an? Selten konnt' mein Hcrz erwärmen, Auf des Schicksals ernster Vahn. Vnnt verkappte Mcnschenmasseil Hah ich mir vorüberflichl,. Sah gedrängt sie auf den Straffen Nach dem Wahn lies Glückes ziehn. Sah ihr dingen und ihr Streben, Ihres Treibens wirres Spiel, Sah vergeuden sie das.Leben, Sah sie leben — ohne Ziel» Ich dmckzog die deutschen Gaven Von der Donau biS zum N h t i n, Wo in segensvollen Aucn Gastlich wiutt der Königöwein. Sc.h das Volk in vielen Zweigen Doch ,mt eines Stammes Kraft, Das mit sicltz bescheidnem Schweigen, Co viel Herrliches erschafft. > Nach dem fernen FrankenIande Zog'ö dcn regen Ä'.'andvcr hin, No des Lcblüs wirre V,ande Fast mit Neben schaui der Sinn; Wo ein Volk mit bll t'gem Streite« Ewic, nach Erneuung dringt, Und im raschen Etrvm der Zeiten Mlithilz nit den No.^cn ringt. Pilgernd nach lem C cy w c i z e rlaud t Sah ich dort die Alpenwclt, Die sich an de Anzahl dec rebellischen Bauern wuchs binnen kurzer Zcit auf 20,000 Mann. Selbst den Slädlen wurden sie gefährlich, denn sie führten mehre» re Smcke schweren Geschützes nebst 35 Doppelhaken mit sich. Zum Glücke theilten sie sich in drei besondere Heerhausen. Hin Schwärm von ungefähr 5000 Bauern lagerte sich.zwlschen dem Städtchen Gurkfeld und Landstraß und belagerte Weide. Aber unvermu-ther war der tapfere Gras von Thurn mit 500 Usko-ren über das Sichelburgergebirge gebrochen, hatte ni^UH oie belfernden Bauern überfallen, 200 aus ihnen niedergehauen, und die Uebrlgen auseinander gesprengt. Die fortwährenden Kämpfe an den Gränzen Krain's und Croauens verursachten stelle Rüstungen und Feldzüge, und diese erschöpften die Finanzen derinneröster-reichischen Provinzen dergestalt, daß der Erzherzog Carl die bedrängte Lage seiner Länder und die zunächst drohende Gefahr für Deutschland, den versammelten deutschen Ständen auf dem nächsten Reichstage selbst zu schildern sich vornahm. Dieser wurde auch wirklich zu Regensburg im Jahre 15 76 gehalten. Die löbl. Stände der drei inneröstcrreichischen Herzogthümer schickten ebenfalls Gesandte dahin ab; von Seite der krainischen Landstände ward der tapfere Vertheidiger seines Vaterlandes, unser Graf Iobst Joseph von Thurn dahin abgesandt. Kaum war der Reichstag er« öffnet, so stellte K. Maximilian II. in seinen Proposi-tionen den versammelten Rcichsständen die Gefahr vor, in der Deutschland schwebe, wenn die Türken nach Ueber-wältigung der wenigen festen Plätze in Croatien, Un> gärn und den Mcergränzen die Gränzländcr des deutschen Reiches selbst anfielen. Er verlange daher von ihnen eine mächtige Unterstützung an Gelde, weil es schwer ankomme die bedeutenden Kosten, die die Unterhaltung der festen Plätze verursachen, allein zu.tragen. Zugleich legte der Kaiser der Rcichsve rsammlung das Projekt zur Errichtung eines Ritterordens vor, dec seinen Sitz zu Sisseg aufschlagen eine eigene Flottille auf der Save und Culpa unterhalten, und gleich den Maltheserritter.! einen ewigenKrieg gegen die Türken zu seinem Hauptzwecke sich vorsetzen sollte. Die» sen Vorschlag wiesen jedoch die Gesandten der deutschen Churfürsten einstweilen von sich, indem sie sich mit dem Mangel der nöthigen Vollmachten über dirsen Punct entschuldigten, dagegen erklärten sie sich aber bereit zu einer mächtigen Beisteuer an Gelde. Von diesem wur< de auch wirklich zur zweckmäßigeren Befestigung der kroatischen und krainischcn Gränzen die Summe von 705,000 Gulden verwendet. . Um eben diese Zeit ward dem Erzherzoge Carl der Plan zur Erbauung einer neuen Festung vorgelegt, welche stark genug wäre, die südöstlichen Gränzen Krain's vor Ueberfällen zu decken. Es ward hiezu jene Erdzunge ausgewählt, wo sich die Corana mit d?r Culpa vereinigt. Die löbl. Stände der drei innerösterre.chi-schen Provinzen sandten einige Commissarien zudicsem Baue ab, von Seite Krain's ward hiezu Achatz Graf von Thurn, ein Bruder Iobst Joseph's', erwählt, den er auch mit seinen Kriegserfahrungen und Rathschlägen so trefflich unterstützte, daß in der neuerbauten Festung Carlstadt eine Bastion den Namcn, die Thurnische Bastion erhielt. Endlich ward Iobst Joseph von Thurn n«ch dtM 7 Absterben des tapferen Johann Fehrenbergers, ersten Commandanten zu Carlsstadt, im Jahre 17)84 zum General - Odristen der croaüschen, slavonischen und Neergränzen erwählt. Noch im October desselben Jahres fand er neuerdings Gelegenheit, seinen Hclden-"uuh zu bewahrn,. Ferhadbeg von Bosnien war näm-l'ch mit L'»uu Reitern und 600 Mann zu Fuß über die Unna gesetzt, und hatte an dcn südöstlichen Gränzen Kraii.'s allsscmeinen Schrecken verbreitet. Einem Bergstrome g!eich ergoß sich die Horde über Kostel, Holland und Goltschee, plünderte alle Edelsitze, und verübte allerhand Grausamkeiten. Aber der Rächer dieser Frevelch^Ucn flog wie ein Blitzstrahl herbei, er War Iobst Joseph Graf von Thurn. Schnell hatte ^r scine ihm unterstehenden Fähnlein an sich gezogen, Und sich imThale Motschilla beiSluin mit 1550 Mann zu Mrd und 7Ull Mann zu Fuß gelagert. Hier wurde Mm eine der glücklichsten Schlacht,.,, die bisher mit dn, Türken geschlagen wurde, geliefert. Ferhadbeg focht mit aller Erbicterung'und Wltth, doch alle seine Anstrengungen brachen an dem Muth? der.christlichen Elr^icer, er erlitt eine gänzliche Niederlage. Ueber 2U^0 der Seinen blieben auf der Wahlstatt todt, und darunter die me sien Anführer. Die schönste Veme 'war die Rettung 200 «gefangener Christen, die als Sclaven nach der Türkei geführt werden sollten. Von nun an war er der Schrecken der Türken, und der Abgott seiner Soldaten, die sich unter ihm für unbesiegt hiclccn, da sie das Glück an Thurn's Fahnen gefesselt wähnten. Der letzte Act seines tha? lenreichen Lebens war scin Auftritt als Gesandter zu Venedig, wohin er auf Befehl des Erzherzogs Carl Nn Schlichtung der Zerwürfnisse zwischen dem Hof zu Hrätz und dieser mächtigen Republik abgeschickt wurde, ^"ld nach seiner Rückkehr starb er zu Zeng nach kurzem Krankenlager im Jahre l589. Von seiner Gemahlinn Katharina, einer gebor» Nen.von Pöcschach, hatte er keine Kinder hinter« lassen; daber theilten sich >n sein ansehnliches Vermögen seine Brüder Achatz III., Andreas II., Nico-laus II., Ludwig, Wolfgang und Johann Ambros; "ber das sämmtliche Vermögen überging wieder auf Achatz III. Kinder, da die fünf letzten Brüder ohne Nachkommen gestorben waren. Die Rüstung dieses tapfern Helden wird noch heut iu Tage in der, berühmten Ambraser > Sammlung auf-bewahrcj aber das Andenken an den heldenmüthigcn ^nheidiger seines Vaterlandes, an den glücklichen Vckämpjvr derOsmannen, wird in den dankbaren Her« ien seiner Landsleute nie verlöschen'. ^crichtigiixg. Im illynschen Blatte Nr. l, soll es Scite 2 auf dcr 1638. Ein » » ^, 1690, Ein 6 Peny Carl II. König von Großbritannien «67l. Ein kleiner kupferner ^knn^oz. Ein Pfenning österr. Tirol, sehr alt«. Ein sächsischer Silber-Pfenning i690» Ein »» » Brandenburg An- spach 17^9. Zwei Nürnberger t l^'f Pfenning 1653. Ein » Silberpfcnning 177). Eine alte silberne Nürnberger Münze mit einem gothischen N. Eine kleine polnische Münze der Stadt Danzig 1585. Vierzehn kleine nicht zu erkennende Münzen.' Ein böhmischer Vracleat Rudolph II. 5591. Ein silberner Zwei-Pfenning - Vracteat der Grafschaft Hanau 155,. Ein Zwei- Pfenning-Vracteat der Stadt Nürnberg 1621. Ein Drei-Hellcr-Bracteat des vereinigten Mainzer "«nd Würzburger Visthums 1658. Ein silberner Bracteat der baierischen Nheinclrafen. Ein clütto verschieden z>vei Vracteaten der Stadt Lindau, mit einfachem Adler 168!' -ssin clettn mit doppeltem Adler l7l?. Fünf Nürnberger Bracteatcn, sehr alt. Z^ei äettu verschiede^ Ein «1^l.l,o des Königreichs Böhmen. . Ein clüUa Würremberger drs Herzogs Ebcrhald klldwlg von Mümpclgard,. Ein llott« steyermärkischer 1673. Ein silberner Vractcat von Nürnberg 1672. Ein deuo Kaiser Ferdinand III. dcs Königreichs Böhmen 16^5. Zwei Vracteaten dcs Erzbisthums Mainz. Ein Salzburger Bracteat dcs Erzbischofs Mat< thaus 15 20. Ein Vracteat des Fürstcnthums Löwenstein-Wert-heim 1795. Ein Vracteat von Trier 1667. Ein <^>,tlo von Würzburg l693. Da es so schwer hält diese alten kleinenMünzgatl tungen zu erhalten, so findet sich das Musmm der edlen Geberinn doppelt verpflichtet. 4,) Herr Franz Wutscher, das Reglement für die Schauspieler - Gesellschaft des Georg Schantrocl, in Lai-bach im Jahre 1802. 5.) Herr Johann Ncp. Detcla in Laibach, einen Bierkrug mit zinnernem Deckel und Fußgestelle; von braun gebrannter Erde, mit erhabener, im schönsten Farbenschmelz erscheinender Arbeit, die vier Evangelisten vorstellend; die Titel der vier Vüchcr sind deutlich und in deutscher Sprache, unter dem Henkel befindet sich die Jahreszahl 1620. Dieses Stück verdient eine vorzügliche Berücksichtigung, weil selbe von einem deutschen Meister ist, und die Zeichnungen einen vorzüglichen Character ausdrücken. 6,) Herr Graf Otto v. Varbo, einen großen und schonen Neigcr nvbst ^0 kr. fürs Ausschoppen. 7.) Herr Joseph Graf v. Varbo, eine große aus-geschoppt? Fledermaus, VcLportilici Hlurinuz, in ei' nem Glas - Kästchen. L.) Herr Zcno Graf v. Saurau, einen sehr wohl erhaltenen Eisvogel nebst 50 kr. fürs Ausschoppen. 9,) Herr Edmund Edler v. Äudrioli, ein vorzüglich schönes, weißes Exemplar eines Schwanes nebst 1 fl., dann einen wcißköpfigen Adler nebst 50 kr. lU.) Dcr Unterfertigte vier Statuen, von japani-schem Porzellan?. 11.) Ebclidieser, das litkographirte Vildniß d^? Herrn Gubermalrathes und Polizei-Dircctors in-Lal" dach, 5i<^rs1 »vant !a !».ti-c?. 12.) Ebendieser, einen rolhköpsigen Taucher un> 20 kr. 13.) Ebendieser, einen versteinerten und politi^ ten Fichtcnast. 1^.) Herr Franz Murgel,.BezirkscomMlss5r i" Kreutberg, vier gepreßte Käse. wie selbe !m'Tnchc"'ner Thale gemaä)t wurden, und mehrere Jahre sich schmack-haft erhalten» Laibach den 6. Jänner 1833. Franz Graf v. H 0 chen w a r t. Auflösung vcr Sharave im ill^rifchcn Watte Dr. l. S! nnVe! ch., NeZacteur: Fr. eav. Meinrich. ^eri?jzcr: Pgnaz M. Gdler v. RleinmaL^