Echnftlritung: t -A A * Berwaltunßz N«tha»«gaffe «r. &. lUB^ a ^ d A «athauSgaffe Nr. 6 t,int« «C. A AW M M A r-l»«.. 1k. ti, talrmtai IltiJim™ UgIMitmt ■ W W H l I ü Bk,»««dtl»wguilse» tonuenu tn 6orb- » ß-tki. ^ A A W iH A. ^ I I wy Dir« »i« »«,»»«> : VMWmWW.W «.'WL.»»'«! ▼ ▼▼ ▼ f T ▼'""I™ ÄR»aa». »-»»» . I J W . W tirgclntcct Ad»»»»«»«» e«aftm»«n,-r..*siut s*.»no. I ^ r ttUcn M* »», «bMUUsw M. 91 I Hilli, Mittwoch den lt. Movemö.r 1913 38. Zaljrgmig, Dir Drutschru in Drstrr-rrich und dir Schissalirlo-fragr. Der SchiffahrtS- und AnSwandererkrieg, der Oesterreich in den letzten Wochen in Atem gehalten twt, kann in der Hauptsache als beendet gelten. Be-kanntlich hatte er mit einer heftigen Preßkampagne gegen die EanadianPacific Reilway eingesetzt, der Ansang dieses Jahre« die Errichtung von Agenturen « Oesterreich erlaubt worden war. Die unsinnigsten Behauptungen wurden aufgestellt, um die Oeffent-lichkeit in die nötige Erregung zn bringen. Sollten doch nicht weniger als 117.000 militärpflichtige Personen in diesem Jahre allein durch die Eanadian über See geschafft worden fein, weshalb auch da« KriegSministerinm habe eingreifen müssen, uud ein Berliner Blatt wußte gar zu erzählen, daß hinter dieser „systematischen" Fluch« österreichischer Militärpflichtigen — Rußland stände, daß auf diefe Weise die Wehrmacht der Monarchie schwächen wolle. Ge> wifsenloser ist kaum jemals ein Preßfeldzug geführt worden und wenn er auch insoferne einen augenblick-lichen Erfolg zu verzeichnen halte, als Anfang Cf< tober die Bureaus der Cauadia» gesperrt wurden, so ist die gesamte Oeffentlichkeit heute doch bereit« darüber ausgeklärt, daß es sich bei der ganzen Kam« pagne nicht darum gehandelt hat, österreichische In. leressen wahrzunehmen, daß aber der eigentliche Zweck doch nicht erreicht worden ist. Zunächst hat daS Kriegsministerium ein gestehen müssen, daß seine Erhebungen über den Abgang von Militärpflichtigen nur bis Ende 1912 reichen, bi« zu welchem Zeitpunkt die Canadian überhaupt keine Zweigagenturcn in Oesterreich hatte und Buchungen von Auswanderern nur durch die Poolge» sellschaften vorgenommen wurden; zweitens ist festgestellt worden, daß die Ziffer von 117.000 über-Haupt falsch war; dritten« aber weiß man heule, daß die Canadian Pacific Railway in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres über Trieft und Antwerpen nur 11.864 österreichische Auswanderer, (Nachdruck verboten.) Lorette. Bon S. Halm. „Bei der Madonna — sie ist entzückend!" Die alte Komtesse Marietta hob ihre Lorg> nette vor die Augen und betrachtete interessant ihr Vis-a-vis. DaS war eine auffallend schlanke Blon« bine in ausgesucht eleganter Toilette — eine jener Persönlichkeiten, von denen die ganze Stadt sprach; eine jener galanten Frauen, die Gräfin Pia-Anna haßte und die leider deren Sohn Felice so liebte. Jetzt wußte auch Komtesse Marietta, die alte Erbtante der Familie, sie, die ein strenges Regiment zu führen gewohnt war, die man fürchtete und ver-ehrte, die mau zum mindesten immer respektierte, wie das Genre aussah, da» ihr Großneffe Felice goutierte. Sie war eine eigene Frau, die alte Komtesse, herrisch und gütig, streng und nachsichtig zugleich. Am allerwenigsten war sie bigott und engherzig, wie e» ihre Nichte Pia-Anna, Felices Mutter, war. — Die alte Komtesse kannte das Leben. Sie war eine Schönheit gewesen und man erzählte sich manch galante Einzelheit aus ihrer Jugendzeit. Felice war ihr Liebling. Er galt als ihr Erbe. Er war jung, schön, temperamentvoll, auch ein bis« chen leichtiinnig. Schon des öfteren hatte die alle Großtante seine Gläubiger befriedigen müssen. Denn-«och war sie ihm stet« eine gütige, verstehende Rat- darunter 8730 Männer übec 16 Jahren, befördert Hai, während die Poolgesellschast in derselben Zeit an 170.000 österreichische Auswanderer beförderte. — Daß die AuSwanderungSprakliken der Agenlen der Eanadian aufs Strengste geahndet werden müs-sen, darüber ist man ebenso einig wie darüber, daß die anderen Schiffsagenturen genau dieselben Prak-tikeu geübt haben und üben, wie die letzten Berhas-tungen btwikseu haben. Der Kamps dagegen ist die Sache der Justiz. Sache der Politik ist aber die Behandlung der ganzen Schiffahrtssrage alS solcher, und da die Rolle, die der Generalrepräsentant der „Hapag" für Oest rreich in der ganzen Kampagne gespielt hat, deutlich erkennen läßt, daß die alten Poolgesellschasten sie lediglich zu dem Zwecke ange-zettelt hatten, um sich die Konkurrenz der Eanadian in Oesterreich vom Halse zu schaffen und dadurch den Plan der Regierung, Trieft und die ganze öfter-reichische Schiffahrt von dem Drucke des Pools zu befreien, zum Scheitern zu bringen, ist man heute In Oesterreich mit Ausnahme jener Kreise, die der Pool in sein Interesse gezogen hat, darüber einig, daß die Richtung, die die Regierung in dieser Be-ziehung mit Beginn dieses Jahres in der Schiff-fahrtSfrage eingeschlagen hat, beibehalten werden müsse. Bon interessierter Seite ist dagegen eingewendet worden, daß es doch nicht angehe, den reichsdeut-scheu Schiff«hr>«geftllschaften die amerikanische Kon-kurrenz auf den Hals zu hetzen. In der Tat spielt in der ganzen Angelegenheit ein nationale« Moment sehr stark mit. allein die norddeutschen SchiffahrtS-gefellschaften sind eS. die ihm nicht Rechnung ge> tragen haben, und daraus erklärt es sich, daß ge-rade die Deutschnatioualen in Oesterreich in erster Linie den Pool und seine Politik bekämpfen. Welche Bedeutung Trieft sür daS Deutschtum in Oesterreich hat, darüber ist nach den letzten Ereignissen aus der Balkanhalbinsel keine Täuschung mehr möglich. Be-reit« vor Jahren ist daraus hingewiesen worden, daß die norddeutschen SchissahrtSgefellschaften eine schöne und große nationale Ausgabe erfüllen wür-den, wenn sie die Stellung des Deutschtums in Trieft, die nicht so sehr auf seinem Anteil an der Bevölkerung al« vielmehr auf feiner Intelligenz, geberin gewesen. Auch jetzt sühlte sie sich nicht be-müßigt, ihrer Nichte zuzustimmen, die sich in ab-fälligen Bemerkungen über die freche Eirce, die ihren Sohn umgarnt habe, nicht genug tun konnte. „Liebste, ich muß gestehen — sein Geschmack gefällt mir. Wie eine Dirne — Du sagtest doch so? — sieht diese Lorette nicht ans. Eher wie eine Dame. Ja, unsere Damen könnten von ihr lernen — wenigsten was Geschmack und Grazie ist!" „Aber Felice ruiniert sich für die Person. Er verdirbt sich alle Chancen. Bioletta Menotti wird sich bedanken, ihn zu heiraten, wenn sie von der Sache hört." Die alte Komtesse lachte. „Bioletta? Parbleu — daS muß ich sagen: Du verstehst e«, blind zu sein, wenn Dir der Mam-mon in die Augen sticht. Nein, meine Liebe, an die giftige, häßliche kleine Kröte soll sich mein schöner Felice nicht verlausen; dafür bin ich noch da." „Aber Tante, Marietta Bioletta ist aus guter Familie — „La — la — geh mir — Du scheinst vergessen zu haben, daß ihr Bater trotz des ererbten guten Namens ein Halsabschneider war." „Aber Bioletta ist gebildet." „Und vor allem reich, sehr reich. Sage eS mir ehrlich. Nein — nein,' meine Liebe — Dein Felice ist schon klüger. Uebri^enS wünsche ich ja durchaus nicht etwa, daß er die blonde Lorette da drüben heiratet." seinen Wohlstand und seiner geschästlichen Position beruht, stärken würden. Allein sie beharrten bei einer Politik, die richt anders als eine AnSpowe-rungSpolitik bezeichnet werden kann. Wenn sie e« sich zu ihrem Grundsatze machten, eine Stärkung der nationalen Schisfahrt der anderen Länder um jeden Preis zu verhindern, so dursten sie diesen Grundsatz überall anwenden, nur nicht gegenüber Triest, weil sie damit die Deutschen Oesterreich« treffen. Der Pool hat seit seinem Bestände bis zu seiner Sprengung 96 Prozent der gesamten öfter-reichischen Auswanderung von Triest abgeleitet. Bi« zu 70 Prozent der österreichischen Auswanderung ging insolgedessen über Hamburg und Bremen und so hat Oesterreich — Ungarn gar nicht mitgerechnet — die beiden norddeutschen Gesellschaften jährlich mit 6 bis 8 Millionen Kronen subventioniert, wäh» rend eS seine eigene Handelsflotte ans Mangel an genügenden Mitteln nicht in dem Maße entwickeln konnte, als eS notwendig gewesen iväre. Mit Recht ist deshalb auch von deutschnatio« naler Seite im BudgetauSfchuffe des österreichischen Abgeordnetenhauses hervorgehoben worden, daß auf diese Weise die Ueberseefrachten über Hamburg und Bremen billiger gestellt werben können als die über Triest. — Kein Deutscher in Oesterreich hätte auch nur daran gedacht, an der Politik der norddeutschen Schiffahrtsgesellschaften Kritik zu üben, wenn sie nur ein wenig einsichtiger und ein wenig national gewesen wäre. Ist es aber etwa deutsche, nationale Politik, die Deutschen Oesterreichs auszupowern und es ihnen gewissermaßen noch zur nationalen Pflicht zu machen, sich ruhig scheren zu lassen, weil es ein Trust in Deutschland ist, der sie schert. Das ist die Empfindung, ans der heran« heute da« gesamte Deutschtum in Oesterreich gegen die norddeutschen SchissahrtSgefellschaften Stellung nimmt und eine Politik billigt, die sich gegen ihre gegen-über Oesterreich bisher geübte Geschäftspraxis richtet. Wie die Dinge heute liegen, wird das öfter« reichische Handelsministerium indessen nicht davon ablassen, die norddeutschen Gesellschaften durch den Zwang der Konkurrenz zu einem anderen Berhal« teil zu bewege». Man wird in Berhaudlungen ein- „Du bist heute allerdings scherzhaft aufgelegt, teuerste Tante," erwiderte die Nichte nicht ohne hoch-wütige Indignation. „DaS wäre undenkbar — ein Schlag, der mich ins Grab bringen würde. In mein srommes, gesittetes--diese — diese. . „Still — da sieh doch — Dein Felice!" „Weiß Gott! Er wagt eS!" Pia-AnnaS Hände zitterten vor Empörung. Bor aller Welt zeigte sich „ihr" Sohn in der Loge dieser stadtbekannten Schönen. Komtesse Marietta aber betrachtete interessiert die Gruppe. Der geschmeidige, dunkle Felice paßt« nicht schlecht zu dem blonden schlanken Weib. Und wie verliebt er schien. Seine Berwandten drüben sah er gar nicht. Sein hübsches, sonst etwa« blasier-te« Gesicht war ganz verklärt. Die alle Komtessa lächelte fein; etwa« spöttisch beobachtete sie die zunehmende Nervosität der Nichte. „Ich fürchte," raunte sie ihrer Nachbarin, während sich der Borhang hob, hinter ihrem Fächer zu, „ich fürchte, meine Liebe, Deine Bioletta wird sich — verzeihe — den Mund wifchut müssen. Schau nur — welch' verliebte Augen ffr Junge machen kann! So habe ich ihn neben Bioletta noch nie gesehen." „ES ist ein Skandal!" knirschte die unglückliche Mutter in ohnmächtiger Wut. „Man sollte dieser Person einen StadtverweiS erteilen." Die Komtesse schien höchlichst amüsiert. Seite 2 gkuifiijt Macht Nummer 91 treten, und wenn die norddeutschen SchiffahrtS-gesellschaslen gut berate» sind, werden sie dem Standpunkt der österreichischen Regierung Rechnung tragen und dadurch auch dem Deutschtum in Oester» reich einen wesentlichen Dienst leisten. Eine Idylle im österreichischen VolKshnuse. Im österreichisch«» Abgeordnetenhause ist die geist- und zeittötende Obstruktion der österreichi» schen Ruthenen (man muß unterscheide» zwischen solchen und den russischen, die ebenfalls im Abge-ordnetenhaufe vertreten sind) durch eine Skandal« szene — man muß wirklich sagen — angenehm unterbrochen worden. Wenn so stundenlang in un-verständlicher Sprache Reden heruntergelesen wen-den, ohne die geringste Beachtung im Hause vor gähnender Leere zu finden, dann ist ein selbst bi« zum Skandale gediehener Vorsoll immerhin eine angenehme Unterbrechung. Der Skandalszene vom 6. d. haftet aber ein ganz besonders pikanter Cha« rakler an. Es war nicht das übliche brutale Anein« anderprallen nationaler Gegensätze. Die Skandalszene hat sich ganz im Rahmen der nationalen Häuslichkeit eines und desselben Volke« abgespielt. Die Ruth«nen waren allein die Akteure und, .soweit andere in Betracht kamen, waren es eb«nfalls Slawen, die Anteil an der bei» «ahe bis zur Gewalttätigkeit gediehenen „AuSeinan» derfetzung" nahmen. Trotzdem solche Vorfälle nicht selten sind im österreichischen Abgeordnetenhause, verdient dieser eine aber doch besondere Beachtung, denn er ist lehrreich für die Verhältnisse unter den Parteien und für die Gesinnungen, die da unter den slawischen Völkern herrschen. Gesprochen hat «in Ruthene, der daS Heil feines Volke« im An» schluste an Rußland sieht. DaS brachte allein schon die übrigen Ruthenen, die sich die Ukrainer nennen und von Rußland nichts wissen wollen, au« dem Häuschen. Die saftigsten Schimpfworte flogen dem Redner zu. Zarenknecht wurde er genannt, Vater» landSverräter, Spion, Renegat, Gendarm, bezahlter Kerl usw Und das alles nur deswegen, weil er «inem FreuudschaftSverhältniffe Oesterreichs mit Rußland das Wort sprach. Diese KrastauSdrücke sind ihm aus dem Munde von Rutheuen, also von seinen eigenen Volksgenossen, an den Kops geworfen worden. Unterstützung fand der so Geschmähte und Angegriffene nur aus tschechischer Seite. Die Herren klosac, Fresl und Genossen waren e«, die sich de« russischgesinnten Ruthenen in der lebhaftesten Weise annehmen. Da« entsesselte wiederum den Wider« spruch bei den Ukrainern, welchen nun Hilfe kam von sozialdemokratischer Seite. Der jüdisch sozial» demokratische Abgeordnete Diamant aus Galizien wendete sich gegen den Russen und stimmte den Ukrainern bei. Der österreichische Standpunkt fand also die Unterstützung der Sozialdemokraten. Dage-gen hat nun der Hochverräter als Redner Hilfe von einer anderen Seite bekommen. Ein Abgeordneter der polnischen VolkSpartei, die sich sonst als ganz besonders patriotisch gebärdet, wenn eS Nch darum handelt, au» den Staatskassen Oesterreichs unter dem Titel „Für da» Land" für die eigene Partei und deren Angehörige Geld herauszuschlagen, war so liebenswürdig, dem russischen Ruthenen beizu« springen, als ein österreichischer Ruthene ihm das Manuskript aus der Hand riß und zu Boden warf. Der polnische Patriot hat die Papierfetzen aufge« lesen und dem Russenschwärmer wieder überreicht, so daß dieser in seiner sonst inhaltslosen und wenig bemerkenswerten Rede fortfahren konnte. Eine geraume Weile hat dieses Spiel aus der slawischen Seite des österreichischen Abgeordneten-Hauses gewährt, und nur einmal hat auch ein deut« scher Abgeordneter eingegrissen, und zwar ein Ord-ner beS HauscS. Als die Unterhaltung unter den Ruthenen unter Beteiligung der Tschechischradikaleu und der Polnifchchristlichfozialen so lebhast wurde, daß man ein Handgemenge erwarten mußte, da war eS ein deutscher Abgeordneter, der den Frieden im Hause der Slawia wiederum einigermaßen her-stellte. DaS ganze gidt wohl ein sprechendes Bild von den idyllischen Zuständen in der österreichischen Volksvertretung. _ Auo Stadt und Land. Bergdirektor Wriehnig f. Dieser Tage ist in Eisenkappel Herr Ludwig Wrießnig, Berg-direktor i. R. der Trifailer KohlenwerkSgesellschast, im Alter von 76 Jahren gestorben. Der Verblichene war durch lange Jahre Direktor deS Kohlenberg» baues in Sagor und verbrachte die letzten Jahre größtenteils in unserer Stadt, wo er sich wegen seine« leutseligen Wesen«, seiner stramm nationalen und fteiheitlichen Gesinnung allgemeiner Wertschätzung und Verehrung erfreute. Die Bürgerschaft CilliS wird dem wackeren Manne stets ein ehrenvolles An» denken bewahren. Todessall. Sonntag früh ist hier Frau Mitzi Rifchner, geborene Treffer, die Gattin des Süd-bahnrrvidenten t. R. Herrn Jgnaz Rischner. im 63. Lebensjahre nach langem, schmerzvollem Leiden verschieden Reichsratswähler - Versammlung in Brunndorf. Eine in Biunndorf abgehaltene, von etwa 70 Vertrauensmännern besuchte Versammlung hat einstimmig beschlossen, im nächsten Monat in Brunndorf eine ReichSratswählerverfammlung zu veranstalten, mit deren Einberufung der Deutsche Verein für Marburg und Umgebung betraut wird und zu der auch der ReihSratsabgeordnete von Brunndorf, Oberlandesgerichtsrat Marckhl, geladen werden wird. „Mia bella! Dn bist gut. Wenn man jeder d'ame d'amour die Pässe zustellen würde — wa« finge da unsere liebe Jugend an?! Dummheiten — ganz entschieden Dummheiten!" „Ich versteht wirklich nicht, wie man noch scherzen kann, wo eS sich um Moral und gute Sitte handelt!" „Aber meine Gute! — Doch höre — wie glänzend die Diva heute singt — woher stammt übrigen« FeliceS Coeur dame? Der Name Lore ist deutsch; ihre Verehrer nennen sie Lorett. Die Auf-machung ist pariserisch, d«r Schnitt des Gesichts, di« Figur englisch." Der rauschende Beifall nach der Arie ver-schlang Pia-AnnaS Antwort. Sie tobte vor Empörung. Alle ihre schönen Pläne und Hoffnungen zerstörte der Unverstand ihres Einzigen. Mußte «r seine Unmoralität so offen dokumentieren? WaS würde Violetta sagen? Wie deren Familie urteilen? Schon lange raunte mau sich von FeliceS Liebschaft zu. Sie, die Mutter, hatte von boshafter Verleumdung gesprochen. Wie konnte sie jetzt noch in Abrede stellen, was sie mit eigenen Augen hatte ansehen müssen? 'Wk große Pause kam. Drüben verschwand das Paar aus seiner Loge. Felice hatt« noch immer kei-nen Blick sür Mutter und Tante gehabt. Die alte Komtesse wünschte ein wenig zu pro-menieren. Ihre Nichte weigerte sich entschieden. „Vielleicht meinem eigenen Sohn mit der Per» son begegnen? — Ich würde mich in den Boden inei n schämen." Bon der Staatsbahn. Herr Anton Her» metter, Assistent beim Bahnstationsamte Arnoldstem. wurde zum Vorstande des Bahnstationsamtes Wollau ernannt. Auszeichnung eines wackeren Feuer-wehrmannes. Aus Tüffer wird geschrieben: Sonntag wurde daS Mitglied der Freiwilligen Zeuer. ! wehr, Herr BohuSlav Falta, Gastwirt und Fleischer, mit der Medaille sür 25jährige Mitgliedschaft dekoriert. An der Festkneipe im Hotel Henke beteiligte sich außer den heimischen Mitgliedern der Feuer-wehrhauptmann Herr Schescherko aus Montprei«. Wehrhauptmann Herr G. Benedek eröffnete unter Anwesenheit von 32 Feuerwehrmännern die Fest« kneipe, worauf der Gemeinderat Direktor Karl V* lentinitsch in Vertretung des wegen Unwohlsein» ab. wesenden Bürgermeisters und EhrenobmanneS der Wehr Herrn Adols Weber dem Jubilar mit einer Ansprache die Medaille überreichte. Hierauf übergab der Hauptmann dem Jubilar das vom steiermarki-fchen LaudeSauSschusfe gewidmete Diplom. Nachdem schließlich der vom Hauptmann gesprochen« Kaiser-toast mit kräftigsten Gut Heil- und Hochrufen er-widert worden war, dankte der Dekorierte für die ihm zuteil gewordene Auszeichnung. Die Tuffe« rer Feuerwehr ist «ine der ältesten im Lande; sie besteht seit dem Jahre 1870. Der 80. Geburtstag. Am 11. d. feiert* in Sagor Frau Ewiliane Micheltfchitsch, die Mutter deS dortigen Kaufmannes undAltbürgermesters Rich-rd Michel'fchitsch, In voller geistiger Frische im Kreise ihrer Lieben den 80. Geburlstag Heil! Ernennung. Der langjährige Vertreter bei ^challthaler Kohlenbergbaues, Herr Max OSwatitsch, wurde zum kommerziellen Direktor der Johannis« thaler Kohlengewerkschaft in Klagenfurt ernannt. Deutscher Athletiksportklub. Wie schon mitgeteilt, findet am Samstag den 15. d. um 3 Uhr abends im Klublokal Dirnberger eine äußernden«-liche Vollversammlung statt. Die ordentlichen wie außerordentlichen Mitglieder werden nochmals auf die Wichtigkeit dieser Versammlung ausmertjam ge-macht. Sollte die Versammlung um 8 Uhr nicht be-schlußsähig sein, so findet eine Stunde darauf eine neuerliche Versammlung bei gleicher Tagesordnung statt, die bei jeder Stimmenzahl beschlußfähig ist. Tanzkurs des Turnvereines. Die ersten Tanzstunden erfreuten sich eines lebhasten spruches. Dem Wunsche dn Teilnehmer Rechnung tragend, wurde lie Stunde von Sonntag auf «ams-tag verlegt, so daß von nun an die Tanzstunde» DienStag und SamStag um halb 9 Uhr beginne« werden. Konkurs. Das Kreis» als Handelsgericht Cilli hat die Eröffnung des kaufmännischen Kon-kurseS über daS Vermögen de» Robert PetricH unter der Firma Karl Petricek, Zuckerbäckern ii Eilli, registrierten Kaufmannes, bewilligt. Bauernschreck! Anläßlich des populäre» Musikvereinskonzertes, das Sonntag den 9. d » Deutschen Hause unter der Leitung de« Herrn Musik- „Gut, also bleibe! Ich muß mir ein bischen Bewegung machen." Sie wird doch nicht . . .? dachte unruhig die Nichte. Trotz der Besürchtuug aber blieb sie sitzen. Die alte Dame ging unterdes, wie zusällig umherspähend, die Leul« musternd, daS Foyer entlang. Richtig, da stand Felice in angeregter Unter-Haltung mit seiner Dame. Komtesse Marietta überlegte nicht lange. Sie war eine impulsive Natur, zudem neugierig. Ganz wie von ungefähr streifte ihr Kleid den Ne^en. Der sah aus — und ein sichtliches Erschrecken flog über sein Gesicht. „Sieh da, Felice, und nicht allein?" „Liebste Tante..." „Willst Du mich nicht vorstelle»?" Sie sah ihm gerade in die verwirrten Augen. „Tante," flüsterte er, „es geht doch nicht — wirklich nicht." Die blonde Lore war einen Schritt zurückge treten. Ihr Gesicht war blaß geworden und hatte einen sast abweisend kalten Ausdruck angenommen Die alte Dame lächelte verwundert. „Aber Felice, mein Junge, seit wann darf Deine alte Tante nicht mehr teil baben an Deinem Glück?" „Du wolltest — wolltest wirklich?" Ein Strahl von Dankbarkeit dankte ihr aus feinen Augen. „Du bist ein Engel und sie ist goldig," flüsterte er, sich über der Greisin Hand beugend. „Daran zweifle ich ja gar nicht, kleiner Fe lice." DaS Undenkbare war geschehen. Felice hitte seiner Großtante seine Maitresse vorgestellt und d» beiden Frauen hatten sich Auc, in Aug prüfend ab« geschaut, nicht feindlich, nur wägend. Sie hat ein gute« Auge, sagte sich die Ko«> tesse. — Diese alte Frau versteht zu eiitschuldize», sprach es in dem blonden Mädchen. Als Pia-Anna davon ersuhr, war sie einer Ohnmacht nahe. Sie erklärte, den Schimpf, der jetzt auf der ganzen Familie laste, nicht überlebe» zu können. Grollend zog sie sich aus ihr Landgut zurück. Komteffe Marietta aber blieb bei ihre» Neffen. Sie war die heimliche Beschützerin lernet Liebe, die milde, kluge Lenkerin seine« Geschickt«. Denn mit dem weitblickende» Verstände der erfahre-nen Frau sah sie, wa« kommen mußte: da« nanir-liche Hinwelken einer alles genießenden, auskoste»-den Leidenschaft. Und al« Lorette eine« Tage«, müde aller GewohnheitSbande, den Wunsch e:»et friedliche» AuSeinandergehenS nahe legte, war es wieder die kluge alle Dame, die das ganz natürlich fand und dies Ende auch dem Neffen plausibel zu machen wußte. Pia-Anna hat sich zwar nie über die unjlaut« liche Duldsamkeit der alten Dame hinwegsetze» fön-nen und hofft noch immer, daß die mittlerweile recht verblühte Violetta den Fleck auf der Familienehre mit ihrem Golde übertüncht —. Rummer 91 Deutsche KZachv Setle 3 Direktors I. C. Richter stattfand, gelangten zwei neue Kompositionen eines hier in Eilli wohlbe-kannten Künstlers, deS Herrn Eduard Jnterberger. jur Ausführung, die sich großen Beifalls erfreuten. — Der Marsch - Galopp, „Die Jagd »ach dem kouernschreck" betitelt, ist eine glänzend gelungene lonmalerei. Besonders hervorzuheben ist ei» in mehrere» Variationen vorkommendes Bauernmotiv in D moll. Ein anmutiges Ländlermotiv bietet uns das ttio, eingeleitet von einem Jagdruf mit leise nachklingendem Echo, übergehend in die Coda, welche eine gewisse heitere Resignation ausdrückt, denn der Vauernfchieck ist „schon anderSwo." Ferner hat Herr Jnterberger auch eine Bauernschreckballade in wohl-d«rchdachler Anlehnung an den ulkigen Text in-wuiert, welche Herr Th Wagner in einer drolligen Maske mit gewohntem Humor zum Vortrag brachte. Die beiden Tonstücke sind in ihrer Ausführung sehr »nginell; die lärmende Jagd kennzeichnet eine Fülle von gut angebrachten, nicht übertriebenen Dissonanz-fleigerungen, und eS darf u»S auch nicht wunder» nehme», daß Kuhglocken läuten und Schüfe fallen, lie gute Ausführung ist wohl in erster Linie ein Verdienst deS Herrn Musikdirektors I. E. Richter, Mr die beiden Stücke auch instrumentierte. Die Musikvereinskapelle hielt sich sehr wacker. Jedenfalls ijt eS eine Musik, die ein Fnturistenorchester trotz de, schönen NamenS ..Lärmkunst", trotz „Gurgler", .Schnalzer", .Räuscherer" usw. nicht zusiandebiin-zen würde. Besonders zu erwähnen wäre noch der „in die Füaß" gehende, echte böhmische Weisen, be-ionderS in den Holzbarmonien, enthaltende Schluß-»arich de« Herrn Strunz. Sinfoniekonzert. Die Hauptprobe zum Einfoniekonzert findet Sonniag den 16. d., vor Mittag» halb 11 Uhr, im großen Saale deS Deut-schen Hauses statt. Zu derselben werden besondere Eintrittskarten ausgegeben. Schüler der Schule deS MusikvereineS haben freien Eintritt. Zur Einfüh» lung in da» Verständnis der Sinfonie von Her-»an» Götz dienen die bei Breitkops u Härte! erschienenen Erläuterungen, die zum Preise von 25 Heller in der Kaffe zu habe» sind. — Die Konzertbesucher weiden aufmeikjam gemacht, daß das Konzert pünktlich um 8 Uhr abends beginnt. Die Geschworenenauslosung sür die liste diesjährige Schwurgerichtsfesfion hatte nach-i stehendes Ergebnis: Hauptgeschworene: Franz Vuga, kis'mann in Grobelno; Joses Schagel, Oberförster m PauluSberg; Johann Kac, Großgrundbesitzer in ! Lk. Martin; Julius Ogrisegg, Fleischer und Wirt : in Rohitsch-Sauerbrunn; Michael Sagode, Gastwirt i» Oftroschn«; Franz DruSkowitsch. Fleischer und ! Litt in Rann; Karl Baftiantschitz, Buchhändler in ! Nmdijchgraz; August FaleSchini, Bürgermeister in I Rann; Martin Kracun, Kausmann in Oderretschach; I ^omas Jnrscha, Besitzer in Oberretschach; Johann I ©oxtiel, Müller nnd Besitzer in Tschrel; Joses Znx:fo, WcrkSbeamle in Stor^; Philipp Kristan, k'fiher in Lechen; Anton Pocivavsek, Besitzer und Kistivirt in Loke bei Trifail; Mcx Turnfek, Besitzer wd Kausmann ia Zlabor; Franz Kokol, Schuh-nacheimeister in Tüsfer; Joses Balon. Großgrund» ! dkityer in Altendors; Franz Pak, Kausmanu in l sanken steindorf; Franz Spende, Besitzer nnd Wirt » Oberburg; Franz Cilensek, Landwirt in Lacken» iotf; Heinrich Findeisen, Wassermeister in Eilli; K>^»und Braun, Kaufmann in Eilli; Rudolf Pevec, fiaufinann in Praßberg; Paul Brezovnik, Kausmann in «l. Johann; Franz Krasovic, Kaufmann in lab«ri AloiS Juvancic, Gastwirt in Steindruck; Kranz KoS. Besitzer in Arzlin; Franz Vucaj, Müller in Güttersdors; Ludwig Sparhakl, Organist und Be- in Buchcnschlag; Josef Klemencic, Besitzer und Litt in Artitsch; Karl Kupferfchmidi, Magister der Phirmazie in Eilli; Hubert Galle, Gutsbesitzer auf Echlvß Lemberg; Franz Cepl, Besitzer in Bischof-toij; Anton OUenschläger, Wagnermeister in Franz; •»ton Göltet, Grundbesitzer in Oplotnitz; Josef dkosch, Besitzer in St. Margarethen. Eisatzge-Wjwortnf: August SuSnik, Gutsbesitzer in Lava; inl Mörtl, Zuckerbäcker in Eilli; Michael Alt- Sler, Hafnermeister in Cilli; Jofef Kweder, Ge-'tlreijender in Cilli; Hermann Kincl, Gastwirt m Lt. Georgen; Franz Ranzinger, Kaufmann in Mi; Franz PuSnik, Schuhmachermetster in Gaberje; ^»hiwn Lamec, Besitzer tn Lokrowetz; Franz Kar» Lausmann in Cilli. Im Zeichen des Tango. Herr V. Eduard Sichler, ntaoemiicher Tanzlehrer in Graz, veranstal-«et m Cilli einen Sonderunterricht im Tango. Die Utdungen finden im Hotel Mohi statt und beginnen ttnlltag den 16. d. ('/,11—7,1). Damen und Hmen, welche an diesem Tanzunterricht teilnehmen ßollcti, «fahren Näheres in der Drogerie Fiedler. Einen nationalen Hilfsschatz für die Abstohung slowenischer Kassendarlehen hat der deutsche Spar- und Vorschußverein Sankt Egydi in W.-B. und Umgebung (der bekannten süd-märkischen Besiedlungsgemenide) begründet. Der Zweck deS FondeS, deren erster Grundstock von der deutsch-akademische» Burschenschaft,,Marcho Teutonia" in Graz herrührt, ist der Ersatz d>r Umsch eibungs-gebühren für Posojilnicadalleh n, die durch den deutschen Spar- und Vo> schußverein abgelöst werde» ES gilt, viele deutsche und deutschfreundliche Besitzer auS der slowenischen Lchuldknechtschaft zu befreien I Spenden sür diesen Hilfssond, der der deutschen Be-sitzbeflstigung dienen toll, werden au den Spar- und Vorjchußverein in Egydi Tunnil, Steiermark, erbeten. Spenden ohne bestimmte Bezeichnung fließen der Si> cherstellungSrücklage zu. gum Penfionsverficherungsgesetz. Der sozialpolitische Ausschuß des Abgeordnetenhauses trat in feiner Sitzung vom 5. d. m die Verhandlung über die Novellierung des PensionSversicherungS-gefetzes ein. Der Berichterstatter Abgeordneter Dr. von Licht erstattete einen eingehenden Bericht über die Grundlage», die bei der Nooellierung des Pen-sionsversicherungsgefetzes angestrebt werden. Er be-richtete über die Verkürzung der Karenzzeit von zehn auf fünf Jahre, die Befferstellung der Ver-sicherten und sonstige Begünstigungen für diese. Schließlich beantragte er, die Spezialdebatte unver-züglich vorzunehmen und diese in folgenden drei Gruppen durchzuführen: 1. Umfang der Versiche-rungspflicht, 2. Verbesserung der Leistungen, 3. Ersatzinstitute und formale Bestimmungen. Tschechische Hetze gegen Peter Ro segger. Der tichechiiche Kulturverband hat folgen-des Telegramm an die schwedische Akademie der Wissenschaften nach Stockholm gerichtet: „Wir wissen nicht, ob eS der Akademie bekannt ist, daß der ftei-rische Dichter Rosegger, dessen liierarische Verdienste wir vollkommen anerkennen, seine sonst wohlver-diente Popularität zu einer germanisatorischen Pro-paganda benutzt, indem er energisch durch große Sammlungen Schulen erhält, die nicht BildungS-und kulturellen Zwecken dienen (!) Diese Schulen werden mißbraucht, um tschechische und südslawische Kinder zu germanisieren, wodurch besonders den Tschechen und Südsluwen ein großer kultureller Schaden erwachst. In den Intentionen des edlen Gründers der Nobel-Stiftung liegt es, durch Ver-leihung des Nobel-Preife» die Kultur zu verbreiten. ES sollen Ideen, die der ganzen Menschheit nützen, belohnt, verherrlicht und unterstützt werden. Durch die Verleihung des Preises an Rosegger würde aber nicht bloß seine verdienstliche Tätigkeit als Roman« dichter aus den stetrischen Bergen sanktioniert wer-den, sondern eS würde auch seine kulturfeindliche (!) agitatorische Tätigkeit zu ungunsten anderer Völker belohnt werden. Herr Rosegger würde ohne Zweifel daS Geld der Nobelftiftung zu weiterer Germanist« ntng südslawischer Kinder benützen, und das wünschen sicherlich nicht jene Korporationen, die den Preis verleihen. Durch die Verleihung des Nobel-Preises an Herrn Rosegger wäre das tschechische Volk und die südslawischen Völker beleidigt und in ihren kulturellen Bestrebungen herabgesetzt. — Kommentar überflüssig! Ein verschwundener Postbeutel. Als am 6. d. der Postillon Matlh. Urch mit der Post von Videm nach Gurkfeld fuhr, bemerkte ein Knabe, daß die Tür des Tresor», in welchem die Wert-fachen verwahrt waren, offen stand. Er verständigte den Postillon und dieser stellte den Abgang des Postbeutel«, in welchem sich ein Geldbrief mit 1250 Kronen, vier rekommandierte Briefe und ge-wöhnliches Briesmaterial befanden, fest. Der Postillon behauptet, daß der Tresor vor der Abfahrt ver-sperrt worden sei. Privatbeamtenversammlung in Tri-fail. Sonntag den 9. d. sand in Trisail eine sehr k»ut besuchte, vom Reichsverein der Privatbeamten Oesterreichs einberufene Versammlung statt, an der außer zahlreichen Kollegen aus Trisail auch Abord-ttungen aus Hraftnigg und Sagor teilnahmen. In sast zweistündiger Rede erörterte VereinSsekretär Bergmann auS Wien die Ziele und Bestrebungen der mitteiständischen Privatbeamten-Organisation und begründete deren Standpunkt gegenüber der Sozial», demokralie. Redner erörterte weiterS das Pension«-gefetz und die Notwendigkeit dessen ehester Neufaf-sung, das HandlungSgehilfengesktz (.Gesetz über den Dienstvertrag), da» Krankenversicherungsgesetz und besprach besonder» eingehend das veraltete und drin-gend einer Neufassung bedürftige Berggesetz. Auch die Notwendigkeit der Schaffung von Privatbeamten-kammern wurde erörtert. In längerer Wechselrede trat die lebhaste Aufmerksamkeit zutage, die den Be-strebungen deS Reichsvereines von den Kollegen un-sere« stetrischen BergbaugebieteS entgegengebracht wird. Nach den zahlreichen Beitritt«» zum Verein ist auf die baldige Gründung einer Ortsgruppe Trisail zu rechnen. EinbruchsdiebstShle und gigeuner-plage. In der Nacht deS 5. d. wurde in Gorenje bei Schönstein bei den Gutsbesitzern Franz und Jo-fef Zapusuh, Jakob Glojek und der Kanfmannsgat-tin Maria Tamfe durch Aushebung der Fenster-und Ladengitter eingebrochen und Geld, verschiedene Waren, LebenSmittel Tabak und dergleichen im Werte von mehreren hundert Kronen gestohlen. Dieser sehr stechen Einbruchsdiebstähle ist eine größere Zigeunerbande, die sich in der Umgebung von Schön-stein, Fraßlau, Sachfenseld, Praßberg und Franz herumtreibt und im heurigen Jahre schon wieder-holt Diebstähle begangen hat, dringend verdächtig. Diese Bande bedroht auch die Frachtstation Rietz-dorf, in deren Nähe die massenhaften Einbruchs-dicbstähle Heuer verübt worden sind. Daß im Mo-nale September auch in Letusch bei Kaufleuten sehr steche EinbruchSdiebstähle vorgekommen sind, ohne bisher der Diebsbande habhaft zu werden, dazu dürften die vielen Abkommandierungen der Gendar-men a»S dem Sanntale wohl beigetragen haben, auch daß die Zigeuner sich in den Waldungen der Sanntaler Alpen aufhallen und die Bevölkerung be-drohen. Es wäre schon längst erwünscht gewesen, die Gendarmen aus dem Stubalpengebiete aus ihre Stammposten in die bedrohte Gegend abzusenden, damit diese Bevölkerung von den massenhaften Ein-bruchsdiebstählen verschont bleibe. Hiezu wird aus Praßberg noch gemeldet, daß die Räuber bei ihren Einbrüchen in Gorenje derart gewaltsam vorgingen, daß die in den Nebenräumeu sich aushaltenden HauSleute stumme Zeugen der Plünderungen waren und sich nicht zu ri'hren getrauten. Nach dem Ab» zuge der Bande fanden sie zurückgelassene Mordwerk-zeuge, die sicher bestimmt wäre«, jeden Widerstand gewaltsam zu brechen. Die Bande ging dabei derart rasch zn Werke, daß sie von halb 11 Uhr nachts biS 4 Uhr stüh sechs EinbruchSdiebstähle verübten und den in Angst versetzten Bewohnern enormen Schaden zufügte. Der Raubzug begann in Ober-fanntal und wurde auf der ganzen Strecke gegen Cilli fortgesetzt. Zu bemerken ist, daß überall zur Zeit der EinbruchSdiebstähle eine 59köpfige Zigeu-nerbarde durchzog und bei den fpäter ausgeraubten Geschäftsleuten Einkäufe besorgte und bettelte. Als Kundfchafterinnen werden zwei Zigeunerinnen, die bei den vielen Geschäftsleuten österreichische Geld-stücke gegen ungarische einwechseln wollten, bezeichnet. Einige Zigeuner der Bande befinden sich bereits hinter Schloß und Riegel. — In der Nacht vom 8. auf den 9. d. wurde in St. Magdalena bei St. Paul im Sanatale bei der Greitlerin Maria Golou« fek in daS GeschäftSlokal eingebrochen und dort Geld, Kleidungsstücke, Zigarren und Zigaretten und der» gleichen im Gesamtwerte von gegen 79 K gestohlen. Dieses DiebstahleS werden Klingend Zigeuner verdächtigt, die sich in dieser Gegend schon seit Langem herumtreiben. — In der Nacht zum 19. d. wurde in Dobroll bei Fraßlau in das Jägerhaus der Herr-schaft Altenburg von einer Zigeunerbande, die sich — wie schon gemeldet — durch längere Zeit in den Sanntaler Alpen aufhält, und ununterbrochen die GebirgSbauern an ihrem Eigentum bedroht, durch Aushebung des FenstergitterS eingebrochen nnd dai ganze Bettzeug und andere Sachen im Werte von mehr als 199 K gestohlen. Zwei Zigeuner, die vor diesem Einbruchsdiebstahl in Dobroll die Bauern durch ihre Zudringlichkeit arg belästigten, und jenen, die ihnen nichts geben wollten, mit Mißhandlung gedroht haben, befinden sich bereits in sicherem Ge-wahrsam, während nach den übrigen gefahndet wird. Bei den Verhafteten wnrden verschiedene Dinge, die von Diebstühlen herrühren, gefunden. Die der «iin-bruchSdiebftähle im Sanntale verdächtige Zigeuner-bände bedient sich bei ihren Raubzügen eines Wa-gettS mit einem Schimmel. Diese? Fuhrwerk wurde nach dem Einbruchsdiebstahl in der Station Rietzdors gesehen. Grohe Briefunterschlagungen beim Grazer Hauptpostamte. Seit längerer Zeit wurden Klagen laut, daß in Graz aufgegebene Briefe nicht zugestellt wurden. Vor einige» Tagen bemerkte ein beim Hauptpostamt bediensteler Nachtwächter nnter einer Verschalung sechshundert Briefe, deren Umschläge geöffnet waren. Fast alle Briefe waren für Wien bestimmt und hatten zweifellos durch ihre Stärke die Vermutung aufkommen lassen, daß sich in ihnen Geld befinde. Die Erhebungen er« Seite 4 gaben, daß nahezu tausend Briefe innerhalb eineS Monat» veruntreut wurden. Der Verdacht fallt auf zwei ehemalige Postbedienstete. Ein neues Geständnis des Wert-briefmarders Piwonka. Der Ende O ktober unter dem Verdachte, im Juli dieses Jahre» den Wertbrief einer Wiener Bank unterschlagen zu haben, verhaftete Postoffiziant Rudolf Piwonka legte dem Untersuchungsrichter Dr. Zemann in Graz neuerlich ein Geständnis ab. Piwonka gab nach einem schar-sen Kreuzverhör und auf die wiederholten fragen de» Untersuchungsrichters, wie er feine großen Au», gaben erklärt, wieder zu. in Cilli den Wertbrief mit 30000 K Inhalt entwendet zu haben, gestand aber dann au», schon im September vorigen Jahre» gleichfalls in Cilli einen Betrug von 6000 K unter-schlagen zu haben. Dagegen bestreitet Piwonka nach wie vor jede Schuld an dem Verschwinden des Post-beutels mit 1400 K Inhalt, der im Jahre 1911 auS dem zwischen dem Postamt GiazSüdbahnhof und dem Postamt Eggenberg verkehrenden Postwa-gen abhanden gekommen ist. Piwonka« neue« Ge-ftändnis über die Entwendung von ßOOO K im September 1911 läßt nun seine großen Ausgaben vor dem Julidiebstahl erklärlich erscheinen und un-terstützt auch seine Behauptung, an dem Diebstahl au» dem Eggenberg« Postwagen unbeteiligt zu sein. Die Untersuchung hat bisher in keiner Weise diese Annahmt gerechtfertigt. Unterschlagungen eines Postmeisters. Zu dtr kürzlich gebrachlen Meldung, daß der Post, meister von Et. Peter bei Königsberg im Bezirk Rann nach Unterschlagung von AmtSgeldern ver-schwurdeu ist. wird mitgeteilt, daß ein RevisionS-organ der Poftdircktion dort allerding» Unregel« Mäßigkeiten feststellte und der Postmeister vom Amte suspendiert wurde, daß er aber nicht geflüchtet, son-dern sich noch in St. Peter aufhält. Mit der Wagenkipfe. Der Besitzerssohn Karl Moser versetzte am 9. d. beim Gisthause Fich-tenhos in Bischofdorf bei Cilli nach einem Streite dem Grundbesitzerssohne Franz Jesernik aus Ober-külting mit der Wagenkipse eine» derartigen Schlag auf die linke Hand, daß diese brach. Jesernik »iußte sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Der ..Bauernschreck". Da» Kesseltreiben «ach dem noch immer unbekannten Raubtier war bisher ohne Erfolg. Dem Grundbesitzer Tazar in Osterwitz. im Gebiet der Stubalpe. wurden am letzten SamStag auf der bei seinem Be>itz liegenden Weide zwei Schafe zerrissen. Als seine Frau um 12 Uhr nachts noch mii dem Winden von Kränzen beschäftigt war. vernahm sie von der Weide her ei» wildes Jagen und war sich sofort darüber klar, daß die Schafe von irgend einem Tier verfolgt werden müßten. Sie sah nach und bemerkte, wie ein Hund die Schafe verfolge. Von dem Licht erschreckt, ließ der Hund von den Schasen ab, um sich aus die Frau zu stürzen. Die Frau rief nun um Hilfe, und als die Hausbewohner herbeieilten, flüchtete das Tier. Einem Schaf war die Kehle durchgehen, bei dem anderen ein Schlegel herausgefressen. ES handelt sich hier also nicht um katzenartige Raubtiere, sondern um verwilderte Dachshunde, von denen es bekannt ist. daß sie auf Schase, Rehe und Ziegen loSgehen. Aus VoitSberg und Stein trafen in-zwischen neue Nachrichten von dem Auftreten der geheimnisvollen Raubiiere ein. Im Stein wurde am 26. Oktober von dem Jagdbesitzer Hofer südlich in der Richtung von Garms ein Raubtier gesichtet, auf da« eine ersolglose Treibjagd abgehallen wurde. Die Fährten wurden in Gips abgegossen, lassen aber keinen zuverlässigen Schluß über die Art des Raubtieres zu. Sin zweite» Raubtier hielt sich in der Gegend von VoitSberg und Köslach aus. Am 28. Oktober wurde es in Freisinggraben, nördlich von VoitSberg, am 30. und 31. Oktober in Pibrregg gesehen. Am 29. Oktober wurde daselbst der Rest eines gerissenen Rehes und die Losung deS Raubtieres gesunden, die von Fachleuten als die ein:r großen Katze bezeichnet wurde. Die Losung ist von den vielen bisher vorgefundenen Wolfslosungen ganz verschieden und gleicht jener, die man im Murtal gesunden hat. Daß solche Losung bisher seilen ge. funden wurde, liegt darin, daß die katzenartigen Raubtiere die Losung meist mit Erde bedecken. Die vorgefundenen Fährten sind um zwei Zentimeter weiter al« die oft gesehenen Wolsssährten. D,e Treibjagden werden fortgesetzt und erstrecken sich in die Gegend von Kainach. Lehrkurs für Salmonidenzucht an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Die ö >erreichliche Fiichereigeiellichast veranstaltet mit Subvention des Ackerbaumi»lster>umS unter Leitung de» Herrn Piioatdozenten Dr. Oskar Haempel, so Deutsche wie gefälliger Mitwirkung der Herren Privatdozen-ten Dr. Eugen Neresheimer, Profeffor Dr. Guitav Ritter von Gerl, Hof- und GerichtSadvokat Doktor Adolf Stölzle und Fifchzuchtanitaltsbesitzer Franz Pölzl einen LehrkurS -für Salmonidenzucht für An-fänger. Der Kur» findet vom 15. bis 17. d. Iiatt, und zwar am ersten und zweiten Tage an der k. k. Hochschule sür Bodenkultur, Neubau, Wien 1H, Feistmantelstroße 17, großer Hörfaal. am dritten Tage in der Fischzuchtaustalt in Wagram bc> TraiS. mauer. An den beiden ersten Tagen werden folgende Vorträgt abgehalten: 1. Naturgeschichte der ^al-moniden und der für die Fischerei in Flügen und Seen wichtigste» Nutzfische mit besondtrcr Berück-sichtig»»g ihrer Ernährung. (Dr. Haempel.) 2. Ueber die Atmung, natürliche und künstliche Fortpflanzung der Salmoniden. (Dr. Neresheimer.) 3. Ueber die künstliche Fischzucht (Brutanlagen, Brutapparate, ErbrütungSmethoden, Behandlung der Brüt, Trans, port von Eiern und Brüt usw.). 4. Forellenzucht in Teichen (Anlage und Bau von Teichen. Behand-luna und Reinigung derselben, Besetzung. Fütterung und Mast, sowie Abfischung). (Franz Pölzl.) o. Der Krebs und seine Zucht. (Dr. Haempel) «.Bewirt, schaftung von Fließwässern und Seen. (Professor v. Gerl.) 7. Ueber Fifchkrankheiten. (Dr. Nerethe" mcr.) 8. Fang der Salmonidrn mit der Angel. (Dr. Stölzle.) Am dritten Tage findet eine Exkursion nach der Flschzuchtanstalt de« Herrn Franz Polzl in TraiSmauer statt, woselbst den Teilnehmern die künstliche Besruchtung von Fischeitrn vvrdemon,inert wird. Auch wird daselbst Anleitung nnd Untcrwei-sung über den Gesamtbetrieb einer künstlichen Fisch-znchianstalt gegeben. Sonntag den 16. d. abend» 8 Uhr findet in einem noch näher zu bezeichnenden Saale eine zwanglose Zusammenkunft der Teilneh-mer statt, wobei über weitere Fragen Auskunft er-teilt werden wird. Der Besuch des Lehrkurses ist jtdtrmann unentgelilich gestattet. Für Quartier usw. hat jeder Teilnehmer selbst auszukommen. Die An Meldungen zum Kurse sind bi» längstens 13. d. an Herrn Dozenten Dr. Oskar Haempel, Wien «., Trunnerstraße 3, zu richten. Verhaftung eines Raubmörders. Am 2. d. wurde der Besitzer und Viehhändler Mijo Kralj in Ceste bei Warasdin (Kioatien) ermordet^ auf der Straße gefunden. Neben der Leiche lag ein' mit Blut befleckter Prügel, mit dem der Mörder feinem Opfer die Schädeldecke eingeschlagen hatte. Sämtliche Wertsachen und ein größerer Geldbeirag fehlten. Die Gendarmerie brachte in Erfahrung, daß am Tage »ach dem Morde der übelbeleumundete Johann Leskovar, Arbeiter au» WaraSdin, unter verdächtigen Umständen verschwunden war. Weitere Nachforfchungen ergaben, daß er der Täter fei und sich mit seiner Beute nach Steiermark geflüchtet habe. Am 6 d. gelang eS dem Gendarmerikposten in «tor6 bei Cilli, den Raubmörder, der dort als Taglöhner Beschästiguug gesunden halte, zu verhasten. Nummer 91 Vermischtes. 1500 Arbeiter al» Gäste deS König von England. A»S London wird mitgeteilt: Hier gab König Georg 1500 Arbeitern, die am Umbau des BuckinghampalasteS beschästigt waren, im Hol« bornerestanrant ein Festmahl, dem der Haushofmei-ster de« König«, Sir Derek Keppel präsidierte. Verschiedene andere Mitglieder de» königlichen Haus-halte« waren ebensall« erschienen. Der Abend ver-lief vollkommen zwanglos. Es wurde ein Begrüß. ungSschreiben de« König« verlesen, und die Arbeiter sandten ein Dankielegramm an den König nach Sandringham. Nach dem Diner war ein gemütliche« Zusammeniein, bei dem der HanShosmeister und die Arbeiter Tabak rauchten, den der König Georg ge-stiftet hatte. Eine neue Auszeichnung Rosegger«. Wie verlautet, wird die schvedische Akademie der Wissenschaften den diesjährigen Nobelpreis für Literatur Peter Rosegger zue,kennen. Die Kan-didatur Rosegger« soll namentlich auch au« reich«-deutschen Literaturkreisen nachdrücklichst unterstützt worden sein.. Ein Todesfall an Beulenpest »n Triest. Am Mittwoch früh starb an Bord des Austro Americana-DampferS „Sophie Hohenberg" plötzlich der Matrose Josef Vladossic. Bei der Obduktion der Leiche wurde Beulenpest festgestellt. Die sofort veiständigten Sanitätsbehörden trafen unver-züglich Maßnahmen, um eine Weiterverbreit»»« der Seuche zu verhindern. Die Leiche wurde in «inn DtSinftktionSflüfsigkeit getränkt, in Tücher ge hüllt und in einen Sarg gebettet, in dem sich^ben-sall» mit einer DeSiusektiouSlösung getränkte sagt-späne besanden. Der Sarg wurde dann in eine Grube versenkt und mit brennendem Kalk über- | schütte». Ausweisung von Ausländern aus Brasilien. Mit dem brasilianischen BundeSg-sctze vom 8. Jänner 1913 wurden einige Bestimmungen des BundeSgesetzcs vom Jänner 1907 betreffend die Answeifung von Ausländern aus Brasilien auyer Kraft gesetzt und die Aushebung jener Bestimmung verfügt, kraft welcher ein im Lande bereit» seit zum Jahren ansässiger Ausländer, sowie ein solcher^ »er mit einer Brasilianerin verheiratet oder aber Witwer ist und einen Sohn hat. der Brasilianer ist, biih-r von der AuSweisungsmaßregel nicht genossen werden konnte. Desgleichen wur»e die Bestimmung aiyze> hoben nach welcher der ausgewiesene AuSländer wider die gegen ihn ergriffene Maßregel - m I Falle der Ausweisung aus politischen Gründen allc?-dingS ohne aufschiebende Wirkung — einen wnWt 1 ergreifen konnte. Die „Mission" der Frau Baron,». AuS Paris meldet man: Die Polizei verhaftete D* i Witwe deS vor mehreren Jahren verstorbenen Baroul Losse de Semo, eines in Frankreich bekannten Iniln-forschet- Die Frau hatte nach dem Tode ihn» I Mannes, nachdem sie diesen schon während feiner Forschungsreisen begleitet hatte, »ie Reisen alle« ssrtgesetzt. Später ging sie nach Marokko, wo i« sich an die Spitze einer Mission stellte, die sich a»-geblich zur Ausgabe gemacht hatte, für Frankreich » Marokko Propaganda zu machen. ES geschah diti. wie die Verhastete jetzt und früher angab, dadurch, daß den Eingeborenen Geld gegeben wurde, w« t» nottal, daß ihnen Schulen. Krankenstuben usw. «■ richtet wurden. Die Frau brachte da» Geld dadurch aus, daß sie jährlich einmal Frankreich besuchte und in den reichen Badeorten in Trouville, DeanMe. Nizza usw. Vorträge über ihre „Mission" hielt uni> schließlich an die patriotischen Gefühle ihrer Zuhörn appellierte und sie zur Hergabe größerer ißeirty aufforderte für ihre patriotische Mission. Jetzt sttltt sich heraus, daß Baronin »losse de Semo da« eing«-nommene Geld für sich verwendet und Marokko und Afrika überhaupt in den letzten fünf I hren nicht mehr gesehen hat. Zum Martinstag. (11. November.) 4,>e heutigen Martinisitten sind ans den heiligen Man». Biichos von TouiS. zurückzuführen. 316 zu Sabani« in Panonien (Ungarn) als Heide geboren, ward tt: heilige Martin Soldat und ließ sich tausen. Gallien zeichnete er sich durch Frömmigkeit un» Wohltätig eit au» und ward 375 zum Bischof Tour« (Frankreih) gewählt. AIS man ihn aus d-, Kloster, in dem er als Einsiedler lebte, als Sischof abhole» wollte, verkroch er sich auS Bescheidenheit hinter einer Herde Gänse, die ihn aber durch ihr Geschnatter verrieten. AuS solcher besonderer Bei» hung der GanS zum heiligen Martin ist die heutig» Bedeutung von der MartinSganS herzuleiten^ > einem Liede heißt es: „Die GanS von dem Zp>c». da iß." Am Tage Martini ist heul noch in vi-la Gegenden Mode der sogenannte Märten- oder M«< tinustrunk. Man erhob ihn bei den Marlinigelagei zum Schutzherrn der Trinker. Ein Sludentenli« sagt: »St. Martin war ein milder Mann, trank gern Cerevisiam." Man bringt ihn bei eine« an-deren Kneiplied mit Schlemmern. Verschwender» un» Prassern zusammen. Der heilige Martin wird dili-lich al» Reiter dargestellt. Da« Bentlensein verleiht einem Heiligen in Ungarn erst die rechte Würze na) gibt ihm ein doppelte« Ansehen. In einer Kircheji Preßburg sieht man ein Reiterstandbild de« heilig« Martin» und zwar — als geborener Ungar — » Dolman und Kolpak und gerade im Begriff, durch einen Säbelhieb seinen Mantel mit einem am Vodni liegenden Bettler zu teilen. Der heilige Martin war sehr arm. Er hatte nur einen Mantel. AI» er eint von einem nackten Bettler um ein Almosen ujp halten ward, zerschnitt er feinen Mantel m zwei Teile und gab einen dem Bettler. Ein Sludeitw lieb änderte diese edle Tat so um, al« od öl. Martin den Mantel für eine unbezahlte Zeche zurückließ. Er hatte kein pecuniam (Geld), darum mußt er lassen tunicam (Mantel). In Deutschland wir» auch deS MartinuStage» gedacht. Wenn es j« Mr-tini schneit, sagt der Baun: „Martini kommt nif dem Schimmel.geritten." Gewerbes chüler al» Spione verir-teilt. Kürzlich fand vor dem Krakauer Landete-richte die Verhandlung gegen die zw:i gewesene, Schüler der Krakauer Gewerbeschule Gajewski und Ozadala wegen Spionage statt. Die beide» holt» dem russischen Generalstab« in Warschau ihre Dm Nummer 91 gruirriie Wacht Seite i •» Lacht Ihr Herz nicht, verehrte Hausfrau, ....................................................................................................miiunmmmmiihiimimui wenn Sie Ihren schimmernd weissen Wäscheschatz betrachten? Und ist es nicht kostspielig und ärgerlich, diese teure Wäsche mit schlechter, nur scheinbar billiger Seife zu zerstören? Durch SCHICHT - SEIFE, Marke „HIRSCH" wird die Was die nicht nur schnell und mühelos gereinigt. Sie bleibt infolge der verbürgten Unschädlichkeit der „HIRSjCH-SEIFE" viele Jahre wie neu, ist stets blendendweiss und duftet angenehm. angeboten und vollführten während der letzlen öfter-reichlsch-russischcii Spannung in Galizien mehrere Ausspähungsausträge. Bei ihier Berhastung fand man im Besitze der beiden zahlreiche Nl-tizen über die Dislozierung der Truppen in Krakau unö Schlesien, sowie Zeichnungen von Brücken usw. Außerdem wurden erhebliche Bet'äge in russischem Gelde bei ihnen saisiert. Wie sestgestellt wurde, erhielt Lzadala allein sür seine Dienste ans Warschau in den letzten Mcnaten über 1000 Rubel. Die beiden Spione waren der Tat geständig. Als Miliiärexper-ten sungierlen die Hauptleute de« Generalstabes Ry bak und R. von MorawSti. Die Verhandlung wurde geheim durchgesührt. Gajewski wurde zu zwei Jahren und Ozadala zu 1'/, Jahre» Kerkers ver-urteilt. Die Telephonangst — eine neue «rankheit. Mit der „Telrphonovhobie" Hai die Gazette des hopitaux. die fast unendliche Reihe vou Krankheiten um eine neue bereichert, der niemand die Dastinsbeiechligung absprechen wird, der reget-mäßig MI» dem Fernsprecher zu tun hat. Der erste Fall dieser Krankheit, der wirklich zur Behandlung gelangt ist, hat sich nach dieser medizinischen Zeit-schrist jüngst in Pari» ereignet. Die Patientin, eine sonst durchaus gesunde Pariserin, wird, sobald d>e Almgel d^S Fernsprechers ertönt, „von einer Angst «griffen, die sie fast zum Erstarre» bringt und erst weich«, wenn sie gehört hat. wer mit ihr tel,pho»!ert Weim der Gälte der Paiientin nicht z« Hause ist, und sie den Fernsprecher bedienen »iuß, empfindet sie, sobald sie n»r den Hörer abhebt, ei» Gcsühl der Engigkeit und deS DruckeS in der Schläsengegcnd, >nd das Herz flattert förmlich. Ihre Siimme ist dann »ärmlich verändert, und sie ist da«» kaum im-stände zu sprechen." Den Pariser Aerzten ist es bis-her nicht gelungen, dieser Krankheit auf den Grund zu komme» oder irgendeine Heilung helbeizusühren. Wieviele andere Kranke mag eS gebrn, die an Vieler leltphoriangst leide», wen» die Ansälte auch nichl ganz so heslig sind, bei denen der G^und der Er-krankung jedoch nicht unaussindbar ist, sondern ein-sach in der .Tücke des Fernsprechers' zu suchen wäre?! Doppelselbstmord eines Ehepaares — mit einer Revolverkugel. Auf nicht all-tägliche und fast könnte man sagen noch nicht dage-wesene Weise verübte in der Z'pser Stadt «lt-Lublau e>n sehr unglückliches Ehepaar einen Doppel« seldstmord. Jnsolge geschäsilichen Ruins beschloß der Ali-Ludlauer Kaufmann Paul Timar einen Selbtt-mvid zu verüben. Bon dieser seiner Absicht wußte auch seine Gattin Rosalie, die Tochter dpaar T>mar in einer Riesenblutlachc als Leichen aus. Aus dem Revolver sehlte nur ein Projetul. Ein Familiendrama im Schwurgericht»s a a 1. Das Schwurgericht von Boaigc» war unlängst der echauplatz eines surchtbaren Familien-drama» Angeklagt war der GaSarbeitei Gillardin, der im Jahre 1909 seine Frau in de» Brunnen geworsen und erst »ach e Niger Zeit und unter Ab lehnung jeder Hilse der Nachbarn in der Weiie a»S der Tieje herausgeholt hatte, daß er rhr eine Schlinge um den Hals legte Der Gerichisarzt er> klärte aber, der Tod wäre durch einen xchaoe.biuch ersolgt. Zwei Jahre später, als Gillardin sich wie der verheiraten wollte, wurde er von seinen zwei erwachsenen Söhnen öffentlich des Mordes a» der Mutter bezichtigt, und der ältere Sohn erstattete die Strafanzeige. Der Prozeß endete mit der Freispre-chung deS Angeklagten. Der ältere Sohn des Ange-klagten, der diesem mit verbissener Wut gefolgt war, zog nach der Verkündigung des sreisprechenden Urteils einen Revolver und schoß aus den Bater, der an der linken Hand leicht verwundet wurde. Der Sohn wurde sofort verhaftet. Große Ei se na h n k a t a strop h e in Südbrasilien Eine Milteiluug aus Rio de Janeiro besagt: Nahe der Hauptstadt deS jüdbrasi-lianischen Staates Sao Paulo hat sich ein solgen« schweres Eisenbahnunglück ereignet. Aus der söge-nannten Mogyana - Eisenbahnlinie, die von Sao Paulo ostwäris längs des Titebaches führt, rasten mit beschleunigter Fahrt betriebene Postzüge gegen« einander. Die Wirkung war furchtbar. Drei Wagen deS westwärts fahrenden Schnellzuges wurden inein-andergeschoben und alles, was sich in dem vorderen Wagen besand, erlitt den Tod oder wurde schwer verletzt. Fast ebenso schlimm ging es dem Gegen-zug, dessen Lokomotive und zwei Personenwagen zertrümmert wurden. Im Ganze» sind bis jetzt 30 Leichen geborgen; 20 Personen, teils Fahrgäste, teils Zugbeamte, werben vermißt; sie dürsten alle bei dem Unglück umgekommen sein Ueber die Persönlichkeit der Toten und Verletzten konnte bisher noch nichts Bestimmtes festgestellt werden. Ein Hypnotiseur zum Tode verur-teil«. Die Geschworenen von AreansaS sprachen einen 70jährige» Hypnotiseur, Farrell, deS Mordes und Mordanschlages schuldig und oerurteilten ihn zum Tode. Farrell hatte einen Farmer namens Turll, der nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war. hypnotisiert und wollte ihn dazu zwingen, seine Frau und Schwiegertochter zu vergiften und dann sich selbst zu töten, damit nichts von dem ganzen Verbrechen bekannt würde. Turll wurde bewußtlos »eben de-- Leiche seiner Frau ausgesunden. Als er wieder ins Leben zurückgerufen wurde, plauderte er die ganze Geschichte aus. Er sollte nach Absicht des Hypnotiseurs sein ganzes Vermögen diesem verma-chen. Der Hypnotiseur war bei der UrieilSvcrküudi-guiig lehr geiaßt und sagte, daß er den Tod ver« dient hab« und die Strase annehme. Der Detektiv in der Kiste. Eine tragi-komische Diebesgeschichte beschäftigt jetzt die Berliner Krimmalpolizei In einer Lchristgießerei i» der Friedrichstraße verschwanden in letzter Zeit aus der HauSdruckerei der Firma nach und nach nngesähr yOO Kilogramm Kolumnen, ohne daß es gelang, df» Dieb zu ermitteln. Schließlich engagierte die Firma einen Privatdetektiv zur Ausklärung der mysteriösen D.ebstähle Der Deiektiv versteckte sich drei Tage lang in einer Papierkiste, die im ArbeilSraum der Druckerei stand. Bon seinem Bersteck bemerkte er, wie der Arbeiter K. jeden Morgen, vor Beginn der Arbeitszeit, eirn Anzahl der neun Kilogramm schwe-ren Platten unter einem Kleiderschrank versteckte. Abends besestigie der Arbeiter dann die Platten un-ter seinem Rock mit einer Schnur und brachte sie so ans dee Fabrik zn seinen Hehlern. Als K kurz-lich wieder Platten unter dem Kleiderschrank verstek-ken wollte, sprang der Detektiv plötzlich aus der Kiste und trat deu. Dieb gegenüber. Dieser war zu Tode erschrocken und legte sogleich ein Geständnis ab. Ein gioßer Teil der DiebeSbeute wurde bereits bei den Hehle, n ausgesunden. Der Dieb wurde der Polizei übergeben, und auch die Hehler werden sich vor Gericht zu verantworten haben. Born Henker zum Prediger. JameS Berry der frühere Henker von England ist an einem der letzien Tage i» Bradsorb gestorben. . Er halte eine eigenartige Lauibahn hinter sich. Bevor die Pserdebahnen eingesührt wurden, war er Om-nibustutscher im Bradsord.Distritt. Später betrieb er in einem Borort der Stadt eine Gastwirtschaft. 1876 wurde er zum Gehilfen deS HenkerS Mar-wood ernannt; später übernahm er dessen Posten und hat während seiner Amtszeit uugesähr 250 Per-sonen gehenkt. Wohl der bemerkenswerteste Zwischen-fall in seiner Karriere war sein Versuch, an John Lee daS Urteil zu vollstrecken. Dreimal stellte ihn Berry aus die Fallplatte, aber jedesmal verweigerte diese den Dienst; Lee wurde schließlich in die Zelle zurückgebracht und sein Todesurteil in lebenöläng-lich? »illchlhauSstrafe umgewandelt. Lee ist inzwischen aus dem Zuchthalti entlassen worden. Berrv betrieb seine „Proseision" nach streng wissenschaftlicher Me> thode. Sowie einer zum Tode verurteilt worden war, ließ er sich die genauen Körpermaße und daS Gewicht deS Verurteilten kommen. Dann sertigte er sich nach den Angaben eine Puppe an und probierte an dieser, wie daS Original am schnellsten und schmerz-losesten inS Jenseits geschickt werden könne. Als er einmal hörte, daß er zwei Unschuldige hingerichtet hatte, lies er ohne weiteres zu dem Richter hin, der die Urteile gefällt halte, machte ihm die gröbste» Vorwürfe und sagte, er sollte seine Verurteilten von jetzt ab gesälligst selbst hängen. Er begann dann eine Rundreise durch da» Land hielt Vortrüge über seine Erlebnisse, die jedoch wenig einbrachten, und entdeck,? schließlich, als es ihm äußerst schlecht ging, sein Predigertalent. daS er für eine MissionSsekte in seiner Vaterstadt und in Amerika ausübte. Eine strenge Dien st botenordn ung. Wie gut unsere heutigen Dienstboten eS haben gegen frühere Zeiten — abgesehen von dem höhern Lohn, der besseren Beköstigung, der Unterkunft usw. — das geht recht deutlich aus einer Dienstbotenordnung aus dem Jahre 1732 hervor, die sür das Herzog-tum Lauenburg Geltung hatte, das damals zu Han-nover gehörte und heute einen Kreis der preußischen Provinz Schleswig bildet. Das Edikt vom 22. De-zember ordnet unter anderem solgende« an: „Gehet ein Dienstbote ans Frevel oder Mutwille vor Ab-laus der versprochenen Dienstzeit an» Diensten, soll derselbe mit einer geschärften Gefängnis-Straffe bey Waffer und Brodt belegt, auch hiernächst von der Obrigkeit, die seiner oder ihrer mächtig werden kann, aus Verlange» des Brodtherrn durch hinläng-liche Zwangsmittel genötigt werden, bey ihm wieder in Dienst zu kommen und die völlige Dienstzeit aus-zusülle». Stände aber derjenige, welcher vor Ablauf der Dienstzeit eigenmächtig au» Diensten geht, in Livree und nähme solche mit weg, soll derselbe in bei)en vorerwähnten Fällen den etwa noch stehenden Lohn verlieren, durch den Strasspsohl, welcher an den Orten, wo keiner vorhanden, zu Bestrassung des muthwilligen, frevelhaften Gesindes zu solchem Ende eigens angerichtet werben soll, oder bei sich häufenden, noch ärgeren Umständen mit Karrenschie-den auf willkürliche Zeit bestraffet, auch bei dem allen durch die Obrigkeit des Ortes, unter deren Jurisdiktion er zeitwährenden Dienstes gestanden, zur Zurücklieserung der Livree, ob er gleich selbige mehrerentheils verdient haben möge, angehalten wer-den." Zum Schluß heißt es in dem Erlaß: „Soll-ten Dienstboten gegen die Herrschaft sich verbinden, sollen dieselben nach Befinden zu einer Gefängnis« Straffe bey Waffer und Brodt oder dann Karren-schieben nach Größe des Verbrechens noch kürzere oder längere Zeit bestraffet werden. Dienstboten, die sich vollsauffen, in ihrer Herrschaft Wohi ung sich schelten und schlagen, sollen mit GesängniS-Straffe zu Waffer und Brodt belegt werden." — Und doch kannte man damals keine Dienstbotennotl Ein unfehlbares System. daS einen sicheren Gewinn am Spieltisch ver« bürgt, ist die Sehnsucht aller, die am grünen Tisch Reichtum suchen. Es gibt solche Systeme zu Hunderten, nur schade, daß der Zufall immer alle WahrscheiolichkeitSberechnungen über den Haufen wirft. Und doch gibt es, wie die „Bibliothek der Seite 6 Deutsche Wacht Nummer 91 Unterhaltung und des Wissens" berichte«, ein System, daS bei strenger Einhaltung zwar keine Reichtümer, wohl aber einen sicheren bescheidene» Gewinn ver-bürgt. Der Spieler wählt eines der einsacheu Spiele, also Rouge et »oir oder Pair-unpair. Bei diesen ist die Wahrscheinlichkeit deS Berlierens gerade so groß wie die de» G«winnenS; Bank und Spieler sind also gleichwertige Gegner. Das ganze System besteht nun darin, stet» nur die gleiche Summe zu setzen, sagen wir 100 Franken, und nach dem Ber-lnst eines Einsatzes sofort sür den betreffenden Tag mit dem Spiele auszuhören. Es sind bei dieser Spielsorm drei Möglichkeiten gegeben: 1. Der Spieler setzt deim ersten Spiel seine 100 Franken zum Beispiel auf Rot. Es kommt Schwarz. Er hat verloren und hört sür diesen Tag aus. 2. Das erste Spiel sällt günstig auS, so daß er sür seinen Einsatz das Doppelte zurückerhält. Er dars nun nicht das Ganze stehen lassen, sondern er ninß den Gewinn von 100 Franken abheben und nur mit 100 Franken weiterspielen. Schon beim zweiten Male verläßt ihn das launische Glück. Er verliert und hört sür diesen Tag aus. Das Ergebnis ist, daß er weder gewonnen noch verloren hat. 3. ES werden endlich anch Tage kommen, wo die Kugel mehrmals hintereinander sür den Spieler günstig sällt. Sagen wir, er setzt aus Rot, und es kommt eine Serie von sünsmal Rot. Dann hat er in fünf Spielen bei seinem seststehenden Einsatz von 100 Franken 500 Franken gewonnen. Beim sechsten Spiel verliert er und hört aui. Das Ergebnis, diese» Tage» ist ein Gewinn von -100 Franken. Man sieht ohne weitere», daß dnrch diese Spiel-weise die Chancen des Spieler» günstiger werde» al» die der Bank, da sein Verlust beschränkt ist und den einsachen Einsatz nicht übersteigen kann, sein Gewinn aber, wenigstens theoretisch, nicht beschränkt ist. Warum trotz alledem dieses so einfache System nicht angewendet wird? Weil es eine Charakter-eigenschas« sordert, die die meisten Spieler nicht be-sitzen: eisernen Willen. Das ABC der Gesundheit matt bi« ungehinderte, regelmäßige, leichte Tätigkeit dc» Darmes und tägliche Befreiung desselben von den angesammel-len VerdauungSlllckständen »um obersten Gebote. DaS Gefühl d«S Wohlbehagen» erfüllt unS, wenn der Ver-dauungtapparat gut funktioniert, andererseits fühlen wir unS krank und schlaff, sind mißgestimmt und reiz-bar, wenn die DarrntLligkeit träge ist oder »citwerlig au»setzt. S-xlehner« Hunyadt JänoS Bitterwasser, da« in diesen Jahren schon auf eine sünfji»jährige Ver-breitung zurücksehen kann, erweist sich in allen diesen Fällen alS angenehmer, prompter und sicherer Helfer. Niemand, der diese» beste der natürlichen Bitterwässer etwa noch nicht kennen sollte, versäume es, an sich selbst «inen Versuch zu machen. praktische Mitteilungen. Waschen von vergilbtem Leinen-zeug. Das Waschen solchen LeincnzeugeS ersolg«, in dem man eS in saure Bultermilch lauchl und mit lauwarmem Wasser auswäschl. Je größer die Stücke sind, desto länger müssen sie in der Bultermilch liegen bleiben. Entfernung von Flecken auS Marmor. Vorhandene Fettflecke beseitigt man eventuell dnrch wiederholtes Auslegen eines Breie» aus Magnesia und Benzin. Zur Beseitigung von Rost flecken trägt man einen Brei au« Ton und Schwefel ammonium aus die betreffenden Stellen auf. Blut flecken entfernt man durch Ausweichen mit warmem Wasser und Betupfen der Stellen mit Ehloiflüf-sigkeil. Kitten von Gummischuhen. Man löst szchS bis acht Teile Kautschuckabfälle in 100 Teilen Benzin auf Aus einem Stück Gummi, der in Blät. lern in den Handel kommt, schneidet man einen zum Ausbessern des Schuhe« erforderlich großen Teil aus und erwärmt ihn bis auf 50 Grad. Dann kommt er auf die defekie Stelle des SchuheS, doch läßt man «in Rändchen überstehen und überstreicht ihn dann mit einem Pinsel zwei bis drei Mal mit dem Gummi» Mt, die genäßten Flächen auseinanderdrückend. Ebenso verfährt man aus der inneren Seite dcS Schuhes. Die kantigen Rinder des Gummifl.ckeS reibt man mit Benzin rund. Kann man die ausgebesserte, er-kaltete Stelle mit Metallplatten pressen, so sieht die Flickerei besser aus und hält auch gut. Als Lack zum Bestreichen dient eine Mischung aus Franksurter Schwarz, sowie Asphalt, Kantschuck und Benzin. Herichtssaat. Schnell ertappt. Wie seinerzeit berichtet, schickte der hiesige Mi-belhändlcr Johann Josiek am 20. Oktober stinen 20jährigen Knecht Karl MoSkoteuc au» St. Martin aus den hiesigen Bahnhof und beauftragte ihn, dort Möbel auszulösen. Zu diesem Zwecke gab er ihm 201 K Bargeld mit Moe'^teuc kam diesem Aus« trage seine» Dienstgebers nicht nach, sondern löste sich sofort eine Fahrkarte und fuhr mit dem nächsten Zuge nach Tüffer. Sein langes Ausbleiben ließ jedoch beim Dienftgeber sofort Verdacht schöpfen und leitete die entsprechenden Erhebungen ein. Doch be-vor noch das Telegramm des Herrn Jossek in Tüs» ser eingetroffen war, hatte die dortige Gendarmerie MoSkoteuc bereits verhaftet MoSkoterc hatte sich nämlich dort um ungefähr 60 K neue Kleider ge-kaust, zechte sodann in den Gasthäusern und benahm sich so auffällig, daß die Gendarmerie aus ihn aus» merkiam gemacht werden mußte, die ihn dann auch sestnahm. Bei ihm wurden noch 98 K gesunde». Er verantworte sich damit, daß er auf dem Wege zum Bahnhöfe in Eilli 40 K verloren habe, weshalb er sich nicht mehr zum Dienftgeber zurückgetraute und sich entschloß, nach Tüfser und dann Trisail zu sah-ren, um dort Arbeit zu suchen. Diese Rechtfertigung erschien umsoweniger glaubwürdig, als MoSkoteuc vorher sein Arbeitsbuch heimlich dem Dienstgeber entwendete und daher seine Flucht schon früher be< abfichtigt hatte. MoSkoteuc wurde vom hiesigen KreiSgerichte zu einer Kerkerstrase von 3 Monaten verurteilt. Nach dem Feuerwehrfeste. Am 7. September wohnte der Besitzerssohn Ru-dols Kosmac iu Gesellschaft der BesitzerSsöhne Mal. thäu» Hribernik und Anton Molicnik einem Feuer-wehr feste in Leutsch bei Oberburg bei. Gegen 6 Uhr abend« entfernten sich alle drei vom Festplatze und spazierten im Dorfe herum. Plötzlich blieb Kosmac zurück und die aiideren zwei feyten ihren Weg fort Bald aber kehrten sie zu «oemac zurück und Hri> bernik warf sich sofort grundlos auf KoSmac, so daß dieser zu Boden stürzte. Als er sich vom Boden auf-hob, sp ang Molicnik zu ihm und ver etzle diesem von hinten einen derartige» Schlag auf den Kopi, daß er bewußtlos liegen blieb. Dem am Boden lie-genden Kosmac brachte Molicnik dann noch 9 Mef-serstiche bei, von denen 4 lebensgefährlich waren. Molicnik verantwortete sich mit Golllrunkenheit, doch bestätigten Zeugen das Gegenteil und fügten hinzu, daß Molicnik schonungslos aus den wehrlos am B»< den liegenden KoSmac mit dem Messer dreingeschla-gen habe. Molicnik erhielt eine schwere Kerkerstrase von 13 Monaien mit einer gaste und einem harte» Lager alle 14 Tage. _ Zahn-Creme Mundwasser Steckenpferd Lilienmilchfcise von Bergmann & (So., Tetscktn a. Elbe bleibt nach wie vor unerreicht in ihrer Wirlung gegen Sommersprossen sowie u»«r»b«hrli» für eine ratro n«il« Haut- und Tchdrrheitsvsleae, was durch läßlich «inlautende Airertennurigsi treiben unwiderleglich be-ftätigt wird, a 80 h vorrätig in Apotheken. Droge, rien und Parfameriegeschäj en rc. Desgleichen bewährt sich Bergmann'S Lrtiencreme „Mama" wunderbar zur Erhaltung zarter Damenhände! in Tuben a "0 h überall vorrätig. Bereitung von Stempelschwärze. Die Bereitung erfolgt au» 16 Teilen gekochten Leinölfirnis, 6 Teilen feinstem Lampenruß und 2 bis 5 Teilen Eisenklorid. Diese Teile verdünnt wa» '/» ihrer Menge abgekochten Leinilstrnis. Wer nie die Nächte hustend sass, der b.'gr« st taum, welche Wohltat der Welt mit FayS ächten Svdener Mineral Pastillen geschenkt worden ist. Die Pastillen, die aus zur Kur benutzten Heüquell«n der Gemeinde Soden stammen, wirken lindernd, lösend und beruhigend, wenn man sie vor dem Schlafengehen nimmt, und sie bekämpfen auch die schwersten Hustenansäll-, wenn man sie nach Bor-schrist verwendet. Man achte aber aus den Namen und die amtl. Beschernigrmq des Bürgr-meister Amtes Bad Soden a. T. auf weißem Kon irolstreisen. Preis Kr. 1.25 die Schachtet. X5 »P««UI Itlt! Richter f Original CÄFS5 '<5, Magenbitter t Höchste Auszeichnungen. »EINZIG ECHT! nurvon Robert Richter Rossbach N-433 (Boomen) II mt-ft-r« J Vertretung nnd Lager für Cilli und Umgebung bei: Gustav Eckschlager Cilli, Grazerstrasse 28._ vom (ttuteit allein befriedigt Zie auf die Dauer. Bei Vertvendnng vou ,. aecht: Aranck mit der Kaffeemühle " kaun die geschätzte Hausfrau sicher sein, unter de» viele« aes-geboteuen Kaffee-Znfähen die Krone aller Lnrrogate hinsichtlich der hochfeinen Qnali-tät ttttd ihrer unerreichten Ausgiebigkeit c,-wählt zu haben. 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Ausweis über die im ftädt. Schlachthaus? in der Woche vom 3. bis 9. November 1913 vorgenommenen Schlachtungen sowie die Menge und «attunq des eingeführten Fleische». Name des Fleischers Behal Josef . . ihtrttt® Johann Junger Ludwig . xnei Bernhard . Kofjär Ludwig . Vesko'ckek Jakob Westschak Aranz. »tedeuichegg Iolef SeUak ftran, . . Stelzn Iolef . . suppan Johann U««gg IKuooij . Aajtwirte . . . btlJKUe .... »in. cimif'iilirjfl iWtiiH i» qaii>'» etUffrn « « U £■ a « X 53 « 'S * ts s s s. •e -e .s IS> «0 I «5 & £ £ m auftrftcra. Uebernahme von Urrtpaplrren zur Aufbevtahrnujr und Verwaltung Belehnunc von %%ertpapleren. Vermietung von Sleherheltaaeliranli-s&ehern (Masea.) Annahme von Meldern zur Verzlnnuna Im Hsnlo-Harrenl oder ans F.lnlacu-Httetter. Kreditbriefe auf sämtliche Haupt- und Nebenplätze de In- und Auslandes. Stallungen für 12 Pferde, der Kaum ist geeignet auch fflr Magazine oder Keller, zu vermieten. Anfrage bei Karl Pann, Grazerstrassn Nr. 55, gegenüber der Stadtmühle. 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Ein alter Mann jedoch noch rösti» und leistuugssihip, mit »chön-r geläufiger Rands hriff, bittet um irgmd eine Bt'>chäftipung. Derselbe würde »ich mit einem sehr massigen Honorar begingen um nur nicht am Hungertuch nagen zu mOsten — da er von seiner gant geringen Pension da» Leben nicht fristen kaun. Gebt auch nach auswllrts, wo immer hin. Spricht auch alowenitch. Gefl. Ant 4g« bittet man unter Chiffre , Alter Mann" an die Verwaltnng dos BUtte«. w arnung. Ich warne jeden, der Korol ine Grab geb. Ledl, Geld oder Geldeswert zu geben, eventuell solches anzunehmen, da ich im erster, n Falle kein Zahler bin — im zweiten Falle aber den Hehler gerichtlich verfolgen würde. T. Grah. Mir ist unwohl, ich kann nicht csscn, fiihlc mwu>ig o&tr maltet«nnntur.lc. I rentf Sn «I» 6oii(te# | Jt>nii«initt(1 bei saicatem Hpuriii, nsgra- Iwed, «»»st»»», k«l>dr»»»e», «er»» an« | Kni Wunst. t'jtcl 20 «»d 4» Heier tei-Otto ea>>»»r,I & » , il»«th«te»iie Mari«-l)>(f ■ M- »a.schcr, «fDttjrtc; Ioha»» | Siedler. Irojtt«; *i. Sltotojil, tttoil) fc, (ilt 'Diatuliilf, ; Hon» Slmdcr- I liti», Itpo:tx'<. SUnn; fl. t'Ianjer, Cal> vat»r-»p«thete. Wiiid.-?.»d«der,; «r»ni*I. Hci», «potbtfe, «olitt!ch-e»»ctb!»a»; sowie in «Hex I II I u ■ I I Sonntag den 16. November im kleinen Saale des Deutschen Hauses in Cilli öffentlicher volkstümlicher VORTRAG der Grazer Universität. Professur Ur« Allicrl Eicliler: Shakespeares Regiekunst (mit Lichtbildern). Beginn 4 Uhr nachmittags. Eintritt 30 Heller. Arbeiter 20 Heller. Prima trocken, meterlaug, die Klafter mit K 32.—, solange der Vorrat reicht. Anmeldungen nimmt entgegen Herr städt. Verwalter Petnr verganz. Abgetragene m n. kauft zu besten Preisen Adolf K o 1 e n z, Trödlerei, Herrengasse 27. ^le^/üOöc/Jtm^aal/ ^t'u/4icAi O'c/äfcd docA/ (^bM407Vnad/^/mu/i.' Im eigenen sowie im Namen aller Verwandten gebe ich hiemit die traurige Nachricht von dem Tode meiner innigstgeliebten Gattin, Mutter, Tante und Grosstante Mitzi Rischner geb. Treffer welche, versehen mit den Tröstungen des heiligen Sterbesakramentes, nach langem schmerzvollen Leiden im 63. Lebensjahre am Sonntag den 9. d. M. um 3 Uhr früh gestorben ist. Die Hülle der teuren Verblichenen wird am Dienstag den 11. d. M. um 3 Uhr nachmittags auf eigenes Verlangen von der Aufbahrungshalle des städtischen Friedhofes aus im eigenen Grabe beigesetzt. Die heilige Seelenmesse wrrd am Mittwoch den 12. d. M. um 9 Uhr früh in der Marienkirche gelesen. Cilli. am 9. November 1913. Katharina Ennsbrunner Eduard Treffer Fanny Unger Julius Treffer als Geschwister. Ignaz Rischner Südbahnrevident i. R. als Gatte. Josef Bisehner Stationsbeamter Alexander Rischner Einjährig-Freiwilliger als Söhne. (Tafini" tu ftifft