klilmchcr Zeitung Nr. N5. 1155 14. Juni 1888. slelchmähig auf das ganze Land, sondern finden, anßer °el allgemeinen Nellwahlen. immer nur in der Hälfte °es Landes, das einemal in vier, das anderemal in ^nf seiner nenn Provinzen statt. Die Abgeordneten werden auf vier, die Senatoren auf acht Jahre ge- Mll. Der Hmiptwahlkampf findet diesmal in Brüssel Mt, das sechzehn Abgeordnete nnd acht Senatoren zu wahlm hat. . (Der Zwischen fall in Zanzibar) ist w M wie beigelegt. Eine Weigernng des Sultans, / von seinem Vorgänger eingeräumten Gebietsabtre- ^W>: anzuerkennen.' lag nicht vor. Tagcsncuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die '-ttciinner Zeitung» meldet, der Gemeinde Iedl zum ^anilerweiterungsbaue 150 Gulden, ferner, wie der 'Me filr Tirol und Vorarlberg» «„«heilt, den Feuer- wchren Margraid und Langen je 80 Gulden zu spen- °en geruht. ^ ^- (Neue Rudolfs.Stiftung.) Kronprinz ^,Ul>olf hat beschlossen, aus dem Reinerträgnisse des ^eferungswerkes «Oesterreich-Ungarn in Wort und Bild», ^lyes schon jetzt in Oesterreich allein einen Ueberschnss "°n nahezu 80.000 fl. aufweist, eine Stiftung zu grün- ^! dieselbe wird den Namen Rudolfs.Stiftung tragen ""den dürftigen Studierenden sämmtlicher Länder, die dem Kronprinzenwcrke ihre Würdigung finden, ge- wldmet sein. 2> ^ (Cholerafälle auf französischen "ansftortschisfen.) Aus Paris vom II. d. M. "lrd berichtet: In der gestrigen Sitzung des Abgeord- etenhauses ergiengen an den Marineminister mehrere An- '^gen zyegcn schlechter Behandlung kranker Soldaten auf .er Heimfahrt aus Tonling. Der Abgeordnete Gaudin ,^ Villa ine berührte auch noch das Gerücht, dass auf ^ Paketboote «Canton» mehrere Cholerafälle unter der Mannschaft vorgekommen feien. Admiral Krantz gab '"' dass in der That an Bord des «Canton» die Cho- ^a ausgebrochen war und vier Opfer gefordert hatte, .^"t dem 5. Mai habe sie aber aufgehört; der «Canton» . f zweimal desinficiert worden und würde übrigens bei ' ^er Ankunft in Toulon in Quarantine verseht werden. ^ ^- (Die Grabstätte des letzten bosnischen ^nigg.) Mch ei„^ Mittheilung aus Iajce wurden ^ dem unter dem Hum gelegenen itraljevski Grob, der ^ditionellen Grabstätte des letzten bosnischen Königs ^efan Tomasevic, im Laufe der vorigen Woche ^chgrabungen vorgenommen und am 7. d. Schädelknochen ^llge gefördert. Der unglückliche König wurde bekannt- ^ im Inni Hes Jahres 1463 von dem Sultan Mu- ?^ed II., in dessen Gewalt er sich befand, wie man "6l. eigenhändig enthauptet, als sich dieser nach seinem ^olglosen Zuge nach der Hercegovina mit seinem Heere «"! dem W?ge nach Adrianoftel befand, und da ihm fein fangen" lästig war, sich seiner vor Verlassen des bos- Elchen Gebietes entledigte. Die Nachforschungen, welche "nler der Leitung des Custos des bosnischen Landes- Mseums Dr. Ciro Truhelka um Kraljevski Grob fort- ^'^t werden, werden vielleicht feststellen, ob man in dem mmde es wirklich mit den Ueberresten des letzten bos- "'chen Königs zu thun hat. H. ^ (Pate. Greuter — krank.) Seit einiger A" »st der Abgeordnete Moufignore Greuter schwer ^anlt. Wie nun die «Tiroler Stimmen» mittheilen, traf am vorigen Mittwoch an das Stadtpfarramt Inns- bruck das Telegramm ein: «Tief betrübt ertheilt Seine Heiligkeit Monfignore Greuter den päpstlichen Segen.» — (Kammerfänger Mierzwinski) gastiert gegenwärtig am Kroll'fchen Theater in Berlin mit großem Erfolge. — (Aeuherstes Zugeständnis.) Richter: «Nun, Fräulein, wie alt sind Sie?» (Keine Antwort.) «Wie alt sind Sie?» —Fräulein: «Nun, dreißig!» — Richter: «Wie viel dreißig?» —Fräulein: «Nun, in die dreißig!» — Richter: «Wissen Sie was, ich will neun- unddreißig schreiben — dann können Sie aber zufrieden sein!» — (Entdeckter Mörder.) Vor etwa einem Jahre wurde der Banquier Pollak in Conegliano in seinem Gcschäftslocale ermordet und die Casse ausgeraubt. Auf die Habhaftwerdung der Thäter wnrben 5000 Lire gefetzt, allein alle Anstrengungen erwiesen sich als ver- geblich. Am l>. d. M. wurde bei Treviso ein des Mordes an einem Obsthändler verdächtiges Individuum an« gehalten, welches sich zum Erstaunen des Untersuchung«, richters als einer der Mörder Pollaks bekannte. Sein Name ist Eugen Oliboni. Er erzählte gleichzeitig, dass seine drei Mitschuldigen seit Monaten in Amerika weilen. — (Sturz vom Bicycle.) Der in der Näh- Maschinenfabrik zu Auhig beschäftigt gewesene Monteur Max Pfeiffer unternahm am 3. d. M. von Asch aus eine Fahrt auf dem Z.veirade nach Elster. Während dieser Fahrt stürzte er vom Bicycle und starb schon »venige Stunden nachher infolge der bei dem Sturze er- littenen schweren Verletzungen. — (Nach österreichischem Muster.) Im Vor- iahre weilte der japanische Unterrichtsdirector Hamao längere Zeit in Wien, um die öffentlichen Unterrichts- anstallcn in ihrer Organisation und Einrichtung zu stu- dieren. Wie nun verlautet, soll Japan bereits in nächster Zukunft eine Universität nach dem Muster des Wiener Institutes erhalten. — (Ein Compliment.) Advocat: «Sagen Sie mir aufrichtig, find Sie wirtlich unschuldig?» — Client: «Das ist aber eine Frage! Glauben Sie denn, ich hätt' einen Advocate» genommen, wenn ich unschuldig wär?!» ttocal- und Prouinzial-Nachnchten. - (Das Kaiser fest in Mottling.) Aus Mottling berichtet man uns unterm 11. Juni: Ge- stern wurde in Mottling das Jubelfest der vierzigjährigen > Regierung Sr. Majestät des Kaisers festlich begangen, und l es wurde zur dauernden Erinnerung, insbesondere für die heranwachsende Jugend, mit der Feier die festliche Grund- steinlegung der ueueu vicrclassigen Volksschule verbunden. Schon am Vorabende fand eine allgemeine Stadtbeleuch« tnng, ein Fackclzng der freiwilligen Feuerwehr und Zapfen- streich statt, welcher durch Vortrag der Vollshymne vor dem Stadthanfc den Abschluss fand. Der Festtag selbst wurde durch Tagreoeille und Beflaggung der Stadt ein« geleitet. Um 10 Uhr las sodann der hochw. Herr Propst Franz Dovgan unter Assistenz der beiden Kaftläne den Festgottesdienst mit Tedenm, welchem die Beamtenschaft von Mottling, drr Bezirkshauptmann und der Bezirks- Schulinspector, die Stadtvertretung, der Ortsschulrath, die Bürgerschaft und Schuljugend, die Feuerwehr on pnralio mit Musik und so viele andere Andächlige anwohnten, als die sehr geräumige Stadtpfarrkirche zu fassen ver- mochte. Nach Absingung der Volkshymne begaben sich sämmtliche Theilnehmer in festlicher Procession zu dem in den Grundmauern fertiggestellten neuen Schulhause zur Grundsteinlegung. Anlässlich derselben hielten Propst Dovgan und Bürgermeister Ferdinand Salloker in schwungvollen, warm-patriotischen Worten Ansprachen an die Anwesenden, welche jubelnd in das dreifache Hoch auf das Wohl Sr. Majestät einstimmten, worauf die Absin- gung der Voltshymne folgte und die Bekränzung des Kaiserbildes vorgenommen wurde. Hieran reihte sich die Bekränzung der von der Schuljugend schon im Frühjahre gepflanzten Kaiser.Franz-Iosefs-Linde und eine zunächst für die Jugend bestimmte Festrede des Voltsschulleiters und Stellvertreters des Vorsitzenden des Ortsschulrathes. Bei dem hierauf folgenden Festmahle nahm der Bürger- meister und Gastgeber Ferdinand Salloker abermals die Gelegenheit wahr, in begeisterter Rede Se. Majestät zu feiern und den ersten Trinksprnch dem Kaifer zu wid- men. Einen zweiten Toast brachte derselbe, nachdem der Herr Bezirkshaufttmann mittlerweile gedankt hatte, dem Stellvertreter Sr. Majestät im Lande Kram, dem allver- ehrten Herrn Landespräsidenten. Das geplante Gartenfest musste leider der Ungunst der Witterung wegen unter- bleiben, es fand aber an dessen Stelle die Bewirtung der gefammten Schuljugend im Sladthause statt. Zwei be- sonders befähigte Schüler, ein Knabe und ein MKdchen, hielten bei diesem Anlasse die Regierungszeit Sr. Majestät verherrlichende Vorträge. Gewiss wird das gelungene Fest allen Theilnehmern, insbesondere der Jugend, in unver- gesslicher Erinnerung bleiben. — (Die Frühlings ^Vlumenfahrt.) welche gestern nachmittags, von prächtigem Wetter begünstigt, in unserer Stadt gehalten wurde, bot ein so glänzendes, ja bezauberndes Bild, dass Laibach auf diefes Schaustück mit Recht stolz sein kann und dem. Arrangeur dieses schönen Festes, Herrn Banquier E. Mayer, alles Lob zollen muss. Was man im vorigen Jahre im kleinen versuchte, ist heuer durch kundige Hände zu einem groß- artigen Erfolge gereift, mit einem Worte: die Blumen- fahrt hat alle Erwartungen übertroffen und auch alle seinerzeit so viel bewunderten Faschingdienstags-Corso in den Schatten gestellt. Präcise 6 Uhr versammelten sich die Damen und Herren zu Pferde in der Vegagasse vor dem Oberrealschulgebäude, die zahlreichen Wagen auf dem Deutschen Platze bis zum Hause des Herrn Kantz in der Römerstraße hinauf. Während die Musikkapelle des 17. Regimentes in der Mitte der Sternallee concertierte, setzte sich der prächtige Zug um die Sternallee in Be- wegung. Denselben eröffnete ein eleganter Vorreiter, wel- chem eine hübsche, zahlreiche Cavalcade von schmucken Reitern und Reiterinnen sowohl vom Civil als Militär folgte. Daran fchloss sich die lange Wagenreihe, man zählte 49 Wagen, welche in der Mitte wirder durch eine Caval cade von Reitern und Reiterinnen, deren wir an 50 zählten, unterbrochen wurde und mit einer Reitcrschar abschloss. Unter der großen Anzahl der so reich, elegant und ge- schmackvoll mit Blumen geschmückten Wagen möchten wir, obwohl es uns schwer fällt, eine Auswahl zu treffen, da ja alle Theilnehmer an der Nlumenfahrt geläuterten Ge» schmack an den Tag legten, doch noch einige besonders sinnig und nett geschmückte hervorheben. Die Blumenfahrt galt wohl in erster Linie dem Frühling, und galanter- wcise ließ das Comite' der blühenden Jugend den Vor- tritt im Zuge. Die Fräulein Baum gart» er er- öffneten den Zug mit einem reich mit wilden Rosen ge- schmückten, von einem der beiden Fräulein gelenkten Wagen, in prächtigen Rosatoiletten, deren zarte Farben Ein Nachruf. l.. Wie in Ihrem geschätzten Blatte gemeldet worden, V"ls stch a„, 2 d. M. in Stein das Grab über einen, V""e. welcher sich nicht allein durch seinen Wohl- M'qkeitssinn, sondern auch durch seine öffentliche M'gkeit unter seineu Mitbürgern sowie auch ,u den besten Kreisen die ehrendste Erinnerung gesichert hat. ^ I" Jahre 1tN9 in Stein geboreu, wurde Herr Mann Kecel. welcher stet» das lebhafteste Interesse U das Gemeinwohl an den Tag legte, von semen "lltblirgern in die Gemeindevertretung berufen und m, V" '87'!. dann wiederholt im Jahre 1870 zum ^'"germeister der Stadt Stein gewählt, in welcher Mochas! sich derselbe in der ersprießlichsten uud uu- ^nu'bigsten Wew dem Wohle der Gemeinde widmete. L>se Periode fällt, um nur einige der bedeutenderen N'"aen Kecels zu erwähnen, die Canalcherung der N Stein, wodurch einem lauge gefühlten sanitären V"'de gründlich abgeholfen wurde uud wofür c,5 bedeutende materielle Opfer bracht^ Damals ^ ?°b Kecel durch die eingeleitete Häuserablch.ng d n Vs zu der im Jahre 1882 durchgeführten Straß n- Wl°n ?"9. beziehungsweise Abtragung des sogenaunteu 3"^ü>ls. eine Maßregel, welche in erster L.me ^rschöneruna der Stadt Stein beitragt, laicht allein, dass Kecel bei jeder sich darbenden Unheil seine materielle Oftferwilligke.t fur das Gc- do>M bethätigte, verzichtete derselbe auch auf die H' der Gemeindevertretung "'" fur die ganze Dauer seiner ThaO.M als Bürgermeister. Durch eine lauge Reihe von Jahren dem Ortsschulralhe augchörig. berief ihn das Vertraue» seiner Mitbürger auch in den k. k. Beziiksschulrath, welchen, er vom Anbeginne an bis zu seinem Lebensende als Mitglied angehörte. In dieser seiner Stellung erwies er sich als wärmster Schnlfreund. Am 7. Juli 1877 wlirde Keccl von der Wahlgruppe der Städte und Märkte Neumarktl-Radmaunsdolf-Stei» in den kraini- schen Landtag gewählt, welchem er bis zum Jahre 1864 angehörte. ^, ^. .. Besonders hervorragend sind Kecels Verdienste um die Grundstcuer.Rl'gülieruug. Im Jahre 1870 vom k k. Finanzministcrinm zum Mitgliede der k. k. Bez,rks» Schätznngscommission für die Grundsteuer-Regulleruua, ernannt/hat derselbe bis zur gänzlichen Abwickluug dieses Geschäftes das Interesse der Steuerträger stets in der eifrigsten Weise verfochten. Rastlos bei deu vielen anstrengenden Localerhebungen thätig, zog er stch leider hiebei ein körperliches Uebel zu. welches die Ur- sache seines frühen Hinscheidcus wurde. Dabei ver- zichtete er wieder iu hochherziger Weise zugunsten des Staates auf alle ihm gebürenden sehr beträchtlichen NciseEntschädigungen. Als großer Wohlthäter der Armen unterstützte Kecel besonders eifrig die studierende Jugend, uud manch braver Jüngling erlangte hiedurch eine gesicherte ^e- bcnsstelluug. Als echter österreichischer Patriot ve- theiligte er sich in aufopfernder Weise an allen pa- triotischen Vereinen: er begründete die M,lltar-Ve- teranenvercine iu Domschale' und Stein, welche ihn m Anerkennung seiner Verdieuste zmu Präsidenten er- wählten. Die Wiener freiwillige Rettungsgesellschaft er^ nannte ihn zu ihrem Ehrenmitglieds, die Bürgerqarde in Warasdin zu ihrem Ehreuhauptmanne. Von Seiner Heiligkeit dem Papste wurde ihm das Ritterkreuz des Ordens vom heiligen Grabe verliehen. Die außerordentlich zahlreiche Betheiligung an dem Leichenbegängnisse Kecels ist ein schöner Beweis der allgemeinen Sympathien für den Verblichenen. Aus Stein, aus allen Theilen von Krain uud den be- nachbarten Kronländern, aus Wien, Tirol, Mähren u. s. w. wurden Kränze an dem Sarge niedergelegt, vou der Kleiuveste wehte die schwarze Fahne zum Zeichen der Trauer über den Verlust eiueK der wackersten Bürger. Der gesammte Clerus und das Offickrtzcorps vou Stein, die k. t. Beamten und die Bürgercorporation von Stein, die Veteranencorps von Stein, Laibach und Domschale, die Feuerwehr und der Säugertmnd «Lira» von Stein, die gesammte Schuljugend, zahlreiche Freunde lind Verehrer begleiteten den Verstorbenen zur lltzteu Ruhestätte.Dreißig Jäger dek Verblichenen trugen Kränze tk'm Zuge voran, eine Unzahl von Kränzen bedeckte den Sarg. An dem Grabe trauert die Witwe, welche den Verstorbenen während feiuer laugen Krankheit in treuester und aufopferudster Liebe pflegte, trauert die Tochter, welche feit 1882 mit dem Obersten des Ar- tilleriestabes uud Vorstandes der 7. Abtheilung drs Reichi-Krikgsministeriums, Herrn Josef Hermann ver- mählt ist. —i—. Stein im I>mi 1888. Laibachcr Zeitung Nr. 135. 1156 14. Juni 1888. mit dem herzigen Blumenschmuck des Wagens wunderbar harmonierten. Wenn wir der Reihe nach den Zug Revue passieren lassen, müssen wir hier den schön mit Mohn- blüten gezierten Wagen des Herrn Kanh erwähnen, weiters den Wagen des Herrn Obersten Heirowsly (mit Maiglöckchen reizend geschmückt), den mit Narcissen geschmückten Wagen des Herrn Dr. Ahazhizh, den Wagen des Herrn Mühleisen, reich mit Rosen ge- ziert, und den geschmackvoll ausgestatteten Wagen des Herrn Doberlet. Hat uns der Wagen des Herrn Ge- neralmajors Schilhawsty von Bahnbrück durch die reizende Decoration entzückt, so folgte noch eine lange Reihe schön geschmückter Wagen. Reizend war der mit einem großen Blumen-Sonnenschirm gezierte Wagen der Frau Statthaltereirathsgattin Schemerl, der Wagen des Herrn Vamberg in Kornblumen und Rosen, der Wagen des Herrn Josef Luck mann, geziert u la Malart, die hübsch decorierten Wagen der Herren Fa- bian, Schleimer u. s. w. Wenn wir uns aber das Recht anmaßen dürften, jemandem die Palme des guten Geschmackes zuzuerlennen, dann fiele unsere Wahl auf den allerliebst mit Vergissmeinnicht decorierten Wagen der Fräulein Mayer. Ueber einem reizenden Baldachin aus Vergissmeinnicht, zart und elegant gehalten, saßen zwei sich schnäbelnde weihe Tauben, sowie auch am Ge- schirre je eine weiße Taube sich befand. Die Combination, welche aus ebenso geschickter als kundiger Hand hervor- gieng, fand allseitige Bewunderung des Publicums. Die Blumenfahrt, welche in allen Straßen von einem zahl- reichen Publicum bewundert wurde, nahm ihren Weg durch die Vegagafse auf den Deutschen Platz, über die St. Iakobsbrücke und den Rathhausplatz, die Wienerstraße und dann über Schischka um den Rusenbacher Berg. Die Theilnehmer an der Fahrt trafen gegen 8 Uhr auf der Schießstätle ein. Die gesammle Fahrt vollzog sich ohne den geringsten Unfall. Auf der Schiehstätte, welche zu Ehren der Festgäste großen Flaggenschmuck angelegt hatte und glänzend mit Lampions beleuchtet war, entwickelte sich sodann ein sehr reges Leben. Ein zahlreiches elegantes Publicum hatte sich versammelt, um den Produktionen der Militär-Musikkapelle zu lauschen und schließlich dem Tanzvergnügen zu huldigen. Es war ein selten schönes Fest, das gestern der Laibacher Reitschulverein unserem Publicum bereitete. Vivat 8s8! — (Personalnachricht.) FZM. Freiherr von Kühn hat sich vorgestern nachmittags von Trieft nach Görz begeben. — (Habt acht auf die Kinder!) Erst kürzlich haben wir unseren Lesern einige betrübende Daten aus der Statistik verunglückter Kinder in Kram mitgetheilt, und heute bereits wird uns wieder ein solcher bedauer- licher Fall mitgetheilt. Am vergangenen Samstag früh gieng der Landmann Mathias Oven aus Strahomer auf das Feld, während sich dessen Ehegattin Agnes in die Kirche nach Brunndorf begab. Im Zimmer ließen dieselben ihren ä'/^jährigen Knaben Johann, welchen sie in eine Kleidertruhe ohne Deckel stellten, allein zurück, während im Vorhause die drei Töchter im Alter von vier bis sieben Jahren ebenfalls ohne Aufsicht zurück- blieben. Der Knabe wird wahrscheinlich die am Tische zurückgelassenen Zündhölzchen erreicht und mit denselben das Bett angezündet haben. Das Feuer wurde vom Landmann Slraba bemerkt, welcher den halbverbrannten Knaben aus den Flammen herauszog und das Feuer löschte. Das unglückliche Kind ist nach drei Stunden in- folge der erlittenen Brandwunden gestorben. — (Auszeichnung.) Dem Corporal Josef Duller des 17. Infanterie-Regiments wurde in An- erkennung seines hervorragend pflichttreuen und entschlosse- nen Benehmens bei Wiederergreifung eines Deferteurs das silberne Verdienstkreuz verliehen. — (Aus dem Gerichtssaale.) Bei der gestrigen ersten Schwurgerichtsverhandlung war Vincenz Velikanje angeklagt des Verbrechens des Todtschlages. Am 19. Jän- ner l. I. schlug der Angeklagte seinen Bruder Thomas mit einem scharfkantigen Werkzeuge auf den Kopf, so dass am 16. Februar der Tod desselben erfolgte. Die beiden Brüder lebten stets in Streit und Feindschaft. Die Ge- schwornen sprachen den Angeklagten schuldig, und der Gerichtshof verurtheilte ihn zu sechs Jahren schweren Kerkers, verschärst mit Fasten und hartem Lager und Dunkelarrest jedeil 19. Jänner. Bei der zweiten Ver- Handlung wurde der hiesige Fiaker Franz Cerne vulgo Kravzelj vom Verbrechen des Todtschlages freigespro- chen. Einen ausführlichen Bericht bringen wir in der morgigen Nummer. — (Ausflug in das Feist ritzt Hal.) Die Citalnica und der Gesangverein «Lira» in Stein ver- anstalten am 24. Juni einen Ausflug in das wildroman- tische Feistritzthal. Abmarsch von Stein um 6 Uhr früh. Zur zahlreichen Betheiligung laden höflichst ein die Ausschüsse. — (Promenade-Concert.) Heute um 6 Uhr abends findet auf der Schießstätte in Unterrosenbach ein Concert der Militär-Musikkapelle mit folgendem Pro- gramme statt: 1.) Marsch; 2.) Ouvertüre zur Oper «Wilhelm Tell» vo» Rossini; 3.) «Traum»«Walzer von Millöcter; 4.) Arie des Aennchen aus der Oper «Der Freischütz» von Weber; 5.) «Chansonnetteu»-Quadrille von Drescher; 6.) «Tritsch-Tratsch», Polka schnell von Strauß. — (Blattern im Steiner Bezirke.) Wie man uns mittheilt, wurde die Blattern-Epidemie in Mannsburg am 9. Juni d. I. für erloschen erklärt, und ist somit der die Gerichtsbezirke Stein und Egg umfas- sende politische Bezirk Stein gegenwärtig frei von jeder epidemischen Krankheit. — (Vom Blitze ge todt et.) Wie man nns aus Semitsch meldet, schlug Sonntag früh nächst Mladica der Blitz in einen Pappelbaum, wobei auch die unter dem Baume gestandene ledige Insassin Agnes Plut vom Blitze erschlagen wurde. — (Concert Petschko.) Der kleine, nun acht- jährige Violinist Ludwig Petschto aus Fiume, welcher vor zwei Jahren in Laibach debütierte, gibt am 16ten d. M. im Triester «Filodramatico» ein Concert. Gegen- wärtig befindet sich derselbe in Ragusa, wo er bereits in vier Concerten auftrat. — (Unglücks fall.) An der Karlstädter Brücke fiel vorgestern ein Landmann so unglücklich von seinem mit Heu beladenen Wagen, dass er sofort todt liegen blieb. Neueste Post. Original-Telearamme der «Laibacher Ztg.» Budapest, 13. Juni. Im Heeresansschusse der un- garischen Delegation erklärte der Kriegsminister, eine Neuorganisation sei nicht beabsichtigt, es handle sich nur um schnellere Operationsbereitschaft der Armee. Die Vermehrung des Officiersstandrs für den Mo- bilisierungsfall sei nothwendig. Auch ohne neue Maß- nahmen sei die Mobilisierung in jedem Momente mög lich, aber die Entwicklung der Heereskräfte auferlegt der Kriegsverwaltung stets neue Kosten. Der Kriegs- minister motiviert sodann eingehend das Mchrerforderms von 14 1 Millionen infolge nothwendiger Weiter- entwicklung der Heeresorganisation. Von der Ver- mehrung der Cavallerie sei absolut keine Rede. Mi' nisterpräsident Tisza bemerkte, zwischen der Auffassung des frühern nnd des jetzigen Kriegsministers sei lein Unterschieds da der vorliegende Kostenvoranschlag vom frühern Kriegsminister verfasst wurde. Die weitere De- batte wurde auf morgen vertagt. Bei der Berathung der Antworten auf Resolutionen erklärte der Kriegsminister, es liege ihm am Herzen, dass eine möglichst große Officierszahl ungarisch sei; es sei aber nothwendig, dass auch die Ungarn die Dienstsprache erlernen. Eine längere Debatte entspann sich über die Frage der Decentralisialion der Lieferungen Der Kriegsminister erklärte, er könne auf eine principielle Aenderung des Lieferungssystems bei der heutiqen Lage nicht eingehen, werde aber seinerzeit positive Vorschläge machen. Der Ausschuss beschloss die Wahl eines engeren Comites, welchem der Kriegsminister diesbezügliche detaillierte Aufschlüsse ertheilen wird. Agram, I.'j. Juni. Kronprinz Rudolf spendete für die Armen der Stadt Agram den Betrag von zwei' tausend Gulden. Sarajevo, 13. Juni. Das Kronprinzenpaar ist um 7 Uhr morgens bei schönstem Wetter in der reizend geschmückten Landeshauptstadt eingetroffen. Der Kron- prinz fchritt die auf dem Bahnhöfe aufgestellte Ehren» compagnie ab, erwiderte huldvoll die Ansprache des Bürgermeisters, während die Kronprinzessin die Vor- stellung mehrerer Damen entgegennahm. Vom Bahn» Hofe bis zum Regierungsgebäude, wo das Hoflager ist, stand eine dichtgedrängte, die Hoheiten mit stürmischen Zurufen begrüßende Volksmenge, worunter sogar viele tiefverschleierte Türkinnen. Potsdam, 13. Juni. Da bei der angenblicklichsn Lage des Kaisers die Einführung der Ernährungssonde mit einiger Gefahr verbunden ist, hat Mackenzie seine Zustimmung zur Anwendung des Instrumentes erst dann gegeben, als von allen Aerzten einstimmig zu- gegeben wurde, dass diese Methode nothwendig wärs, um das Leben des Kaisers zu verlängern, da Patienten noch einige Monate nnd selbst noch langer gelebt haben, wenn die Ernährung durch die Sonde erfolgte. Bereits Samstag morgens hat Mackenzie die Tamponcannle eingesetzt, da sich eine Verbindung des Kehlkopfes mit der Speiseröhre gebildet hatte. Die Ernährung des Kaisers erfolgt durch Mackenzie mehreremale im Laufe des Tages mit concentrierter Milch. Sahne, Whisky ic. Potsdam, 13. Juni. Der Kaifer hielt sich abends eine Stunde auf der Straße auf. Die Professoren Leyden. Bardelebel« und Krause brachten die Nacht im Schlosse zu. Brüssel, 13. Juni. Die Katholiken behaupteten bei den Wahlen nicht nur alle ihre Positionen, sondern eroberten noch zwei Sitze. Selbst wenn die Stichwahlen in Brüssel den Liberalen günstig wären, Niikde das Ministerium eine Majorität von etwa 30 Stimmen in der Kammer und von ungefähr 1« Stimmen im Se- nate behalten. Die ministeriellen Journale feiern den heutigen Tag als einen entscheidenden Sieg der katho- lischen Partei. Petersburg, 13. Juni. Die «Novosti» erhielten die Nachricht, dass infolge des Hochwassers ,m Ämu- DarMusse in Central-Asien die große Eisenbahnbruae über diesen Fluss zerstört wurde. Der Eisenbahnverleyr ist unterbrochen. ^, Constantinopcl, 13. Juni. Die seitens der ^- hürdm in Salonichi der Beförderung der östermchyym Post entgegengestcllt!>!l Hemmnisse wurden behoben, "no der Verkehr der österreichischen Post auf der Stren Salonichi-Vranja ist somit wieder Verstorbene. Den 12. Iuni. Anton Vricel, Ableber, ?5 I-, Schwarz dorf, starb auf einer Wiese und wurde sanitätspolizcllicy schaut. ;„ Den 13. Iun i. Marjaua Cerne, ArmenpfrundneriK, 90 I., Petersstraße 70, Marasmus. Im Spitale: Den 9. Juni. Georg Nulovac, Hirte, 1? Jahre, Tubel- culose. ^, Den 10. Juni. Franz Ielenc, Schneider. 3? Jahre, ^ berculose. , ^.». Den 1 l. Juni. Anton Grum, Tischler, 29 Jahre, w<" ljU5 maru1l)8u« WerNwlci. ^ Meteorologische VcolmchtMljM in Laibach^. 5 M ß? N ^M.Mg. 735^5^^2l-8"" winbssll^^^Vwr' H 13.2» N. 733 3 27 2 SW. schwach heiter " 9 . Ab. 733-5 19 0 SW. schwach heiter Sonniger, heilerer Tag, Hitze zunehmend. Das ^agr? der Wärme 22 7". um 43« über dem Normale. ^ Verantwortlicher Redacteur: Man nehme stets gleich das beste Mittel. """ es gibt. Hass Iwittau (Mähren). Ich kann Ihncn mittheilen, > ich nach Gebrauch der Apotheler Rich. Nrandl'schen Schw"^ Pillen nunmehr wn meinem Magenleidcu geheilt !" ' ^i„e fühlte schon nach dreitägigem Gebrauche der SchweizerM" .^ bedeutende Besserung und taun daher jedem an einem "H,. ^r Uebel Leidenden dieselben auf das wärmste empfehlen. A Ms Nlodig, Königsgassc 45«. — Die Apotheker '15'^-^"^ Schweizerpillen sind in den Apotheken k Schachtel 7(1 « « ^ vorräthig, doch achte man genau auf das weiße Kreuz'" r Felde und den Vornamen. !^-- Vom tiefsten Schmerze gebeugt, geben die U"^ zeichneten allen Verwandten und theilneh»»',''^' ssrcnnden die traurige Nachricht vom Ableben 'y"" inuigstgeliebteu Gatten, resp. Vaters, des Herrn Dl. Karl Ahn l. f. Gymnasial Professors i. R. welcher «ach langen, schmerzvollen Leiden, ""se^ mit den Tröstungen der heil. Religion, hellte ," uni 5 Uhr in seinem «2. Lebensjahre in ei» l,e„" Jenseits abberufen wurde. .„^h Die irdische Hülle des theuren Verblichenen" Freitag, den 15. Juni, um 5 Uhr nachmlttags Traucrhause Auerspergplcch Nr. 4 eiugescgnci auf den Friedhof zu St. Christoph zur letzten >""" überführt. ^,^rett Die heil. Seelenmessen werden m ">")" Kirchen gelesen. Laibach, den 14. Juni 1888. «aroline «hu, Gattin. - Fredrick ^^ c^nci. pros.. Lieutenant in der Reserve, ^ou». Caroline und Xhella Ahn, Töchter «l ^ unseres iunigstgrliebten Gatten, respective ^zair , Herrn Domimk Mzzoli Apothekers ^ ^ ^ von nah und fern zugekommen si"^"»^'«'«"''" vielen Krcmzsvrudru und die zahlr""'e, ^„, '"» beim Leichenbegängnisse sagen w,r """'^.'^crschast besondere der geehrten Beamten« """ " /Wiche« der Stadt, den Herren Handelsleuten, "' ^ "<^ Bürgercorps, dem Mnsilvereine, dem ^ ^^ ^,, !enM» n«vlckl, lwiSIvn, dem Sch'we'" ^ und Herren Vertretern der freiwillige" H'"^ ,, Dss"l- des .l)a!e,.Mi 5olco1. uusern tlrsges>'I)>M .. Marie und Emil »"< R u d ol sö w e r t am 13. I«"i