Organ der Gottschrer Deutschen. Werugrpreis«: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'— Din. D.-Oesterreich: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. KoLevje, Samstag, den 10. Jänner 1931. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Ausnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Frisch ans Werk! Wenn Vergangenheit und Gegenwart in Be¬ tracht gezogen wird, kann man wohl nicht leicht in zu rosiger Laune den kommenden Tagen des neuen Jahres entgegensetzen. Aber den Kopf hängen und den Mut sinken zu lassen, wäre wohl das allerunklugste. Den Stier nur gleich bei den Hörnern anpacken, das heißt, die bestehenden mi߬ lichen Verhältnisse zu meistern trachten, das wird für jeden der gesundeste Standpunkt sein. Frisch gewagt ist halb gewonnen. Und die letzivergan¬ genen Jahre sind der Beweis für die Richtigkeit dieses Standpunktes. Was wäre wohl geschehen, so fragen wir, wenn die Gottscheer angesichts des drohenden wirtschaftlichen Zusammenbruches die Hände ein¬ fach müßig in den Schoß gelegt und teilnahmslos zugeschaut hätten? Der letzte Kreuzer wäre ver¬ loren gegangen. Daß dies nicht geschehen ist und die neue Spar- und Darlehenskasse gerettet Hal, was zu retten war, und in ihr die Grundlage für einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung unseres Ländchens geschaffen wurde, das dankt man jenen Männern, die trotz aller Ungunst der Verhältnisse die Hand frisch ans Werk gelegt haben. In solcher Gesinnung muß weiter gebaut und im neuen Jahr zumal die Förderung der Viehzuchtgenossenschaft angesehen werden. Was wäre dann wohl geschehen, wenn an¬ gesichts der beim staatlichen Umstürze einsetzenden Verwüstung unseres deutschen Schulwesens alle kleinlaut geworden wären und sich niemand mehr gegen den Druck zu wehren getraut hätte? Die letzte deutsche Klasse wäre sicherlich schon ver¬ schwunden. Trotz anfänglicher Aussichtslosigkeit aller Abwehr haben die leitenden Kreise unseres Volkes seit zwölf Jahren immer wieder für die Erhaltung der deutschen Schule bei allen zustän¬ digen Stellen Schritte unternommen und Opfer gebracht. Nur so konnte der deutsche Schulunter¬ richt vor dem völligen Untergange bei uns ge¬ rettet werden. Und wenn die Regierung jetzt daran geht, noch weitere Zugeständnisse zu ma¬ chen — wird sie es tun — weil sie den unab¬ lässigen bisherigen Bemühungen der Gottscheer die Anerkennung nicht versagen will. Dem Schutz unseres deutschen Schulwesens sei auch im neuen Jahre unsere Arbeit geweiht. Da darf sich niemand ausschließen. Unsere Heranwachsende studierende Jugend muß diesen Arbeitswillen vor allem in ihr Lebensprogramm stellen. Nur frisch ans Werk und es muß ge¬ deihen. Was wäre endlich wohl geschehen, wenn man angesichts der sittlichen und religiösen Begriffs- Verwirrung, wie sie zu Ende des Krieges in so vielen Köpfen spukte, den Dingen einfach ihren Lauf gelassen hätte? Ein trostloser moralischer Niederbruch bei jung und alt, in Stadt und Land wäre heute allgemein. Daß es nicht so weit gekommen ist und unser Volk gottlob wieder in rechte Geleise gekommen ist und in treuer und gewissenhafter Betätigung seiner religiösen Pflicht wieder Halt und Trost findet, das ist der unablässigen Arbeit unserer christlichen Mütter und der unermüdlichen Tätig¬ keit der Kirche zuzuschreiben. Auch im neuen Jahre wird gleiche Arbeit gleichen Erfolg zeitigen. Darum frisch ans Werk! Unsere Stockhiindler. Im Spätherbst und zur Winterszeit ziehen allwöchentlich, gewöhnlich montags, 30 bis 40 Einspänner aus den Gottscheer Gemeinden gegen Ribnica, um dort ihre Fracht Haselnußstöcks ab¬ zusetzen. Viel ist es nicht, was die Leute für ihre Waren bekommen. Mehr als einer kann mit dem Erlös kaum den aufgenommenen Wagen und die Zehrung begleichen. Denn die Reisnitzer verstehen zu feilschen und henmter zu handeln. Von befreun¬ deter Seite erhallen wir nun aus Ribnica den nachstehenden Bericht, in welchem vorgeschlagen wird, diese Montags-Stockmärkte in Stara cerkev (Mitterdorf) abzuhalten. Die Anregung verdient volle Beachtung. Unser Gewährsmann schreibt: „Schon wiederholt habe ich mir vorgenommen, Ihnen nachstehende Tatsachen zur Kenntnis zu bringen, mit der Bitte, des öfteren in der „Gott¬ scheer Zeitung" ausklärende Mitteilungen erscheinen zu lassen. Es handelt sich nämlich hier um den Handel mit Haselnußstöcken für die Siebmacher, welche es im ganzen Reisnitzer Gebiete unzählige gibt und die fast ohne Ausnahme wohlhabende Be¬ sitzer geworden sind. Unsere armen Besitzer aber müssen ganze Wochen die Stöcke auf den Hutweiden hacken und dann am Rücken nach Hause tragen, bis eine Fuhr gesammelt ist. Hat es seine Mühe nun so weit gebracht, dann heißt es Sonntag abends Pferd und Wagen nehmen und die Stöcke nach Ribnica führen, hier übernachten und am Montag sich dem Schicksal ergeben: was kommt, kommt. Für die Rückfahrt braucht er noch den Montag, also zwei Tage. Aber der Montag selbst, der ist sehr kritisch. Jeder Käufer bringt sich gleich zwei oder auch mehrere Strohmänner mit und damit beginnt eine hochinteressante Narretei mit den Armen, die sich geplagt und gemartert haben, daß die Stöcke doch endlich einmal in Ribnica sind. Dieses Spiel dauert so lange, bis der Arme die Stöcke um jeden Preis abgibt, wobei ihm nicht einmal die Zufuhr, noch weniger die Ware mit deren Vorkosten Halbwegs gezahlt werden. Der nun so erreichte Erlös genügt nicht, um die hier erwachsenen Auslagen zu decken, und viele gehen nach Hause, die bei Bekannten sich ver¬ schulden müssen. Wer ein Gefühl für seinen Mit¬ menschen und ein Gewissen hat, der muß sich der Armen erbarmen. Dem Abhilfe zu schaffen, ist dringend nötig. Ich bin der Ansicht, daß dies sehr leicht durch¬ führbar wäre und zwar in der Weise, daß diese Stockmärkte ganz einfach in Stara cerkev (Mitter¬ dorf) abgehalten werden sollen. Dabei haben die Lieferanten es nicht notwendig, schon den Sonn¬ tag dazu zu benützen, sondern können Montag früh vom Hause gehen, vormittags das Geschäft sicher abwickeln, weil jeder Strohmann ausge¬ schlossen wäre und nur der richtige Käufer kom- men würde. Dieser würde sicherlich bei geringeren Auslagen bessere Preise anbieten, denn jeder möchte trachten, so schnell als nur möglich zu kaufen, damit er mit dem ersten Zuge aus Stara cerkev (Mitterdorf) wieder zurückfahren kann. Die Ab¬ gabe der Stöcke kann dann per Bahn, oüer wie sich die Käufer dies organisieren wollen, erfolgen. Auf diese Weffe hätten dann die Lieferanten ge- miß eine lohnende Einnahme für ihre Mühe, die auch der Familie zu Nutzen käme, sonst aber nur Schaden. Ich hatte einen Fall mit einem alten Mann. Der ließ die Stöcke schon um einen derart nie¬ drigen Betrag, daß sie als Brennholz mehr wert waren. Der Käufer bot ihm, aber nur die Hälfte. Als ich dies hörte, sagte ich: „Ich zahle Ihnen, was Sie verlangen, denn die Stöcke sind dies als Brennholz wert, da haben Sie Ihr Geld." Darauf wollte dann der Käufer sofort auch den verlangten Betrag zahlen, also noch einmal mehr, als er ursprünglich geboten. Ich trat ihm daun die Stöcke um meinen Kaufpreis ab, aber unter der Bedingung, daß ich ihm meine aufrichtige Meinung sagen dürfe, ohne mich gerichtlich be¬ langen zu können. Gesagt, getan. Beschämt ver¬ ließ nun der Käufer schleunigst das Gasthaus. Das ist nur ein Fall — und so geht es immer und immer, daß es mich geekelt hat, wenn ich zufällig anwesend war. Ein Boykott des Mitterdorfer Marktes kann nicht vorkommen, da man die Stöcke unbedingt braucht und, soweit mir bekannt ist, sie sonst nirgends erzeugt werden. Es handelt sich somit ausschließlich nur um die Organisierung, und dazu ist unsere Zeitung am besten geeignet. Für gut halte ich es auch, hie und da in den slo¬ wenischen Tageszeitungen auf die einzig und allein in Stara cerkev (Mitterdorf) stattfindenden Stock¬ märkte aufmerksam zu machen. Es peinigt mich, wenn ich sehe, daß diese Stöcke eigentlich direkt verschenkt werden, noch mehr aber ärgert cs einen, wenn man zuhöcen muß, wie die geriebenen Käufer unser Volk für dumm und unpraktisch halten. Dies natürlich nur, wenn die einzelnen Interessenten zusammenkommen und über den Aus¬ gang des Geschäftes jedes einzelnen Debatte führen. Wenn geeignete Schritte zur Einführung dieses Marktes in Stara cerkev (Mitterdorf) bald geschehen, werden unsere armen Landsleute davon großen Nutzen haben." Die vorstehende Anregung ist begrüßenswert und läßt sich, wenn unsere Stockhändler halb- wegs Zusammengehörigkeitsgefühl haben und ihren Nutzen wahren wollen, dieser Markt sehr lucht und schnell in Stara cerkev (Mitterdorf) einrichten. Im nächsten Herbst soll darüber schon Einmütig¬ keit herrschen. Wir sind gerne bereit, die nötigen Mitteilungen im Blatte zu bringen. Die Schriftleitung. Des praktischen Sauers Winterabend. Was unter diesem Titel Nikolaus Heß den Banater Bauern vorträgt, dürften auch Gottscheer Bauern nicht ohne Nutzen lesen. Heß schreibt im Deutschen Volksblatt: Nach Ende der landwirtschaftlichen Herbstar¬ beiten draußen im Heide beginnt, zumeist Anfang Dezember, des Bauers Winterarbeit, weche im Volksmunde des „Bauers Winterruhe" genannt wird, die er auch nach den ost übermenschlich an¬ strengenden Feldarbeiten wohl verdient hätte. Zwar hat der Bauer zur Winterszeir viel weniger körperliche Arbeit zu leisten als in den übrigen Jahreszeiten, dafür muß er aber auch geistig tätig sein, wenn er heute mit dem Fortschritte in der Landwirtschaft Schritt halten will. Er kennt das , v - Le,tL'2. , J . . allbekannte Sprichwort grasten heißt rosten", also darf er nicht stille sichen. Es herrschen setzt zur Winterszeit kurze Tage. Der praktische Bauer füttert und pflegt da während des Tages sein Vieh; besichtigt des öfteren seine nun schon im Stalle unruhig gewordenen Pferde; fährt zur Mühle zum Schroten; läßt auch sein Horn- und Borstenvieh an milden Tagen ein wenig ins Freie, damit auch dieses seine ihm gebührende Bewegung hat; bessert seine Maschinen und Geräte aus; schafft allenfalls neue Maschinen nach Bedarf und Tunlichkeit an, hält Haus, Hof und Zäune in Ordnung, so auch die Feldwege und -grenzen; verbindet die Obstbaumstämme gegen Hasenfraß; die Kellerwntschaft macht ihm einige Arbeit, das auf dem Boden lagernde Getreide braucht Beaufsichtigung usw. Dies alles geschieht während der kurzen Tage. Auf den kurzen Tag im Winter folgt der lange Abend. Da weiß der praktische Bauer sich wieder zu helfen. Es ist ihm bekannt, daß er auch jetzt nicht ruhen darf. Ec setzt sein im Früh¬ jahr, Sommer und Herbst in der Praxis Voll¬ brachtes in die Theorie um. Er studier! darüber nach, was er in der nächsten Arbeitszeit anders machen soll, um zu verbessern. Ec weiß, daß er in der Führung seiner Wirtschaft nie ausgelernt hat, er weiß, daß die Ernte seiner mühsamen Arbeit von Gottes Hand abhängt; aber er weiß auch, daß gerade er mit seinem ganzen Wissen und mit seiner ganzen Krafl hiezu beitragen kann, soll und muß. Seinen schon vor der Herbstan¬ bauzeit fürs kommende Jahr neu angelegten Wirt¬ schaftsplan (Anbau- und Erntetabelle) sichlet er nochmals durch, um daran allenfalls noch einiges zur Verbesserung seiner Wirtschaftsführung anders einzuteilcn. Mit Ende des Jahres schließt er seine während des Jahres praktisch geführte land¬ wirtschaftliche Buchführung ab und legt diese wieder fürs kommende Jahr neu an. Er macht vom vergangenen Wirtschaftsjahr eine Schlußbilanz und hat somit einen „Spiegel" über sein Barvermögen, Schulden, Einnahmen und Ausgaben vor sich liegen. Dieser „Spiegel" macht ihn oft selbst staunen über diesen oder jenen darin befindlichen, eine zu hohe Summe ausweisenden Ausgabeposten und zeigt ihm an, daß er in diesem oder jenem Wirtschaftszweige eine andere Richtung einzu¬ schlagen hat, um ein besseres Auskommen zu finden. Zu seiner theoretischen Weiterbildung in seinem Fache schafft der praktische Bauer gute landwirt¬ schaftliche Fachbücher und wenigstens eine — die Landwirtschaft pflegende — Zeitung in sein Haus. Diese Zeitung bindet er sich am Jahresschluß zu einem Buche ein und macht sich über die wichti¬ geren darin enthaltenden Artikel ein Inhaltsver¬ zeichnis dazu, um allenfalls dies vder jenes in späterer Zeit leichter heraus zu finden, denn gute Zeitungen und auch gute Kalender ersetzen oft gute Bücher. Hat der praktische Bauer Söhne, die der All¬ tagsschule entwachsen sind, so trachtet er, daß diese eine Ackerbauschule, oder wo dies nicht möglich ist, wenigstens eine landwirtschaftliche Abendschule besuchen, in denen den Jungen nützlicher Unterricht erteilt wird. Der praktische Bauer ist Mitglied einer landwirtschaftlichen Genossenschaft, in der er seine Standesinteressen auf rechtdenkende Art sowohl aus kulturellem wie auch auf wirtschaftlichem Ge¬ biete fördern hilft; wo im Lesen und bei Vor¬ trägen Meinungen ausgetauscht werden; wo die landwirtschaftlichen Maschinen, Geräte und Be¬ darfsartikel auf genossenschaftlichem Wege, also billiger als anderswo, angeschafft werden können und wo schließlich der Bauer in geldlicher Hinsicht auch leichteren Kredit findet. Dies ist des praktischen Bauers Winterarbeit, die er deü Winter hindurch um so fleißiger aus¬ nützt, als er in den anderen Jahreszeiten hiezu nur wenig Zeit hat. Gegen die Enteignung non privatem Watdbesltz. Das Organ der jugoslawischen Holzindu¬ striellen bringt zur geplanten Entäußerung des Waldgroßbesitzes nachstehende Erklärung. Der gesamte Waldbestand in unserem Lande beträgt 7,600.000 Hektar oder 30 v. H. der ganzen Bodenfläche des Landes. Dieses Wald- gebiet beschäftigt 347 große Jndustriewerke und 254! kleinere Sägewerke, in die ein Kapital von rund 4 Milliarden Dinar investiert ist. Die Zahl Grnictee: Zeitung — Nr. 2 der bei dieser Jndustriegruppe untergekommenen Arbeiter, einschließlich der Lohnfuhrwerker und Saisonarbeiter im Walde beträgt etwa 150.000 bis 200.000. Die Erzeugung der Holzindustrie bestritt in den letzten zehn Jahren, je nach der Handelskonjunktur auf dem Weltholzmarkte durch¬ schnittlich 16 bis 30 p. H- der gesamten Ausfuhr des Landes. 3,000.000 Hektar oder 47 v. H. des gesamten Waldbestandes bcfirdet sich in Händen des Staates, während 2,500.000 Hektar oder 33 v. H. Privatwälder sind. Die Tatsache, daß 33 v. H. des gesamten Waldbestandes Privat- Wälder sind (in der Drau- und Savebanschaft gibt es vorwiegend Privatwälder) kennzeichnet am besten die große wirtschaftliche Bedeutung dieser Wirt¬ schaftsgruppe, da sich die größten und technisch am besten ausgerüsteten Industrieunternehmen ge- rade im Bereiche der Privatwaldungen befinden. Der hiesige Waldbesitz, der einen namhaften Teil unseres Volksvermögens darstellt, befindet sich schon seit einem Jahrzehnt in einem Aus¬ nah mszustande, der eine jede großzügige Arbeit und Fortschritt hemmt. Das Gesetz über die Vorbereitung der Agrarreform vom 25. Februar 1919 bestimmt nämlich in den Artikeln 17 und 18, daß alle größeren Waldkomplexe in das Ei¬ gentum des Staates übergehen, während die bis¬ herigen Besitzer der Komplexe eine Entschädigung zu erhalten haben. Die Entäußerung des Waldgroßbesitzes zu Gunsten der Bauernschaft bzw. der bäuerlichen Genossenschaften und ähnlicher Organisationen ist ein undurchführbarer Plan, da der Bauer weder einzeln noch vereint genügend Kapital noch ge¬ nügend Verständnis für so langläufige Investitionen, wie dies Waldbesitz ist, hat. Man darf nicht vergessen, daß die Beteiligung der Bauernschaft mit Waldbesitz für den Bauer nur geringe Vor¬ teile brächte, ihm aber unerträglich schwere Lasten aufbürden würde, denn das Erträgnis von Wald- besitz ist bekanntlich auch bei der gewissenhaftesten Verwaltung ein sehr bescheidenes. Wenn man also den Bauern oder den bäuerlichen Genossen¬ schaften Wälder geben würde, die mit der Last der Zmsentilgung und Amortisation auch einer noch so bescheidenen Mblöse belastet sein würden, wäre diese Belastung samt den laufenden Steuern, unvermeidlichen Investitionen und Spesen der Waldwirtschaft so groß, daß diese neue Wald¬ besitze passive Wirtschaften werden würden. Außer¬ dem erfordert die Ablöse für zweieinhalb Mil¬ lionen Hektar Waldbesitze oder auch nur eines Teiles davon so große Geldmittel (wenn man auch eine noch so geringe Ablöse rechnet), daß diese Transaktion die gesamte Finanzlage des Landes arg beeinträchtigen würde. Die großen Waldungen sind nicht nur an und für sich große Werte, die sich durch zweckmäßige Investitionen und rationelle Bewirtschaftung stei¬ gern, denn mit ihrer Existenz ist auch der Be¬ stand unserer Holzindustrie verbunden. Die meisten großen Unlernehmungen der Holzindustrie sind unmittelbar auf die betreffenden Waldungen an¬ gewiesen, eine jede Veränderung der Besitzverhält- niffe dieser Waldungen würde also die Existenz dieser Industrien gefährden. Denn im Momente, wo man die Besitzrechte der privaten Waldbe- sitzer ernstlich in Frage stellen würde, und wenn ein Enläußerungs- und Belastungsverbot der in¬ dustriellen Einrichtungen, die mit diesen Besitzen im Zusammenhänge stehen, erfolgen würde, würden sämtliche in- und ausländischen Kredite, welche diese Unternehmungen genießen, gekündigt werden. Ein jeder Versuch auf diesem Gebiete hätte un¬ berechenbare Folgen, besonders jetzt, wo die Holz¬ industrie ohnedies einen sehr schweren Stand hat. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Der neue Gottscheer Stra¬ ßenbezirksausschuß) umfaßt jetzt alle drei Gerichtsbezirke der Hauptmannschaft. Von Gott- scheern gehören ihm die Herren Ganslmayrr R. und Matthias Rom aus der Stadt, Gemeinde- Vorsteher Josef Jaklitsch aus CviHlarje (Zwisch- lern), Josef Plut aus Mala gora (Malgern) und Johann Widmer aus Moos an. — (Kirch en einschleich er.) Ein gewisser Rudolf Kunej aus Smarije bei Jelkah in Steier¬ mark, 21 Jahre alt, schlich sich am Silvestertag, als Feierabend geläutet wurde, in den Turm. Nach dem Läuten wurde der Turm abgesperrt. Nun war der Einschleicher gefangen. Er wollte die Tür auf das Musikchor und die Ausgangstür Jayrrckng X.II. aus dem Turm in die Kirche einbrechen, was ihm aber nicht gelang. Als zu Mitternacht drei Män¬ ner kamen, um das Neujahr einzuläuten, da sahen sie von der mittleren Lucke der Kirchenwölbung einen Strick herabhängen, der sich noch bewegte. Wer da! schrie man. Einer von den Männern verließ unverzüglich die Kirche, sperrte hinter sich die Sakristei ab und holte die Polizei. Die an¬ deren beiden fanden in der ersten Bank den Ein¬ schleicher, der verletzt war. Wahrscheinlich wurde er verscheucht, ließ sich zu schnell am Seile, das er von der Glocke im Turme genommen, herab und verletzte sich. Die Polizei nahm ihn dann in Gewahrsam, übergab ihn den nächsten Tag dem Bezirksgerichte und er wurde von da am 3. Jänner nach Novomesto geliefert. Er gestand selber ein, daß er die Kirche berauben wollte. — (Volksbewegung.) Im Jahre 1930 waren 107 Geburten, 44 Trauungen und 78 Sterbefälle. — (Kirchliche Auszeichnung.) Mit 28. v. M. wurde der hochwürdige Herr Pfarrer Ang. Schauer anläßlich seines 25 jährigen Jubiläums als Pfarrer von Koprivnik (Nffseltal) zum geist¬ lichen Rate ernannt. Wir gratulieren! — (Äußerung des Belgrader deut¬ schen Gesandten über Jugoslawien.) Von der Schristleitung des „Slovence" ersucht, hat der deutsche Gesandte von Hassel zu Neujahr nachstehend sich geäußert: „Die geographische Lage, das Wirtschaftsleben und die Geschichte haben die gesunden Vorbedingungen der nützlichen Zusammenarbeit zwischen Jugoslawien und Deutsch¬ land geschaffen. Im schönen und zukunftsreichen Gebiete, in dem der „Slovenec" erscheint, wird die Verwirklichung dieser Zusammenarbeit beson¬ ders verständlich sein. Das vergangene Jahr hat in dieser Hinsicht viel getan. Dabei denke ich besonders an den grundsätzlichen Standpunkt dem deutschen Teile der jugoslawischen Bevölkerung gegenüber und an das immer lebendigere Ver¬ ständnis für die gemeinsamen wirtschaftlichen In¬ teressen. Ich wünsche, daß gerade in dieser Rich¬ tung das neue Jahr große Fortschritte in der Verwirklichung des jugoslawisch-deutschen Zusam¬ menarbeitens herbeiführe. Guter Wille hiefür ist aus beiden Seiten." Dr. Ao in Richard beehrt sich anzuzeigen, daß sich seine Advokaturskanztei ab f5. Jänner Ms :: im Koscher'fchen Kaufe, I. Stock :: befindet. — (Neue 10- und 100-Dinar-Scheine.) Wie die Nationalbank amtlich mitteilt, werden am 21. Jänner neue 10-Dinar-Scheine zweiter Auflage in Verkehr gesetzt. Die neuen Scheine unterscheiden sich von den gegenwärtigen, die am 25. Juli 1928 herausgegeben wurden, nur in der Staatsbezeichnung, im Datum und in den Unter¬ schriften. Am selben Tage kommen auch die neuen 100-Dinar-Scheine ständiger Ausgabe in den Ver¬ kehr. Sie unterscheiden sich von den jetzt im Um¬ laufe befindlichen, die am 1. Jänner 1925 her¬ ausgegeben wurden, nur in der Bezeichnung des Staates, dem Datum und den Unterschriften. — (Sozialversicherungsvertragzwi- schen Österreich und Jugoslawien.) Ver- gangenen Monat wurden in Wien zwischen den Vertretern der jugoslawischen und österreichischen Regierung Verhandlungen über den Abschluß eines ähnlichen Gegenseiligkeitsvertrages auf dem Ge¬ biete der Sozialversicherung zwischen den beiden Staaten geführt, wie er bereits zwischen Österreich und Deutschland besteht. Die Verhandlungen führ¬ ten zu einem bis ins einzelne ausgearbeiteten paragraphierten Entwurf, der nunmehr den beider¬ seitigen beteiligten Stellen zur Äußerung zugehen und dann unterzeichnet werden soll. Der Entwurf Jahrgang Xili. Gottscheer Zeitung -- Nc. 2 Se.le 3. rlvi* TvkmsnL? , Sind es rheuma. d tische, gichtische, nervöse Schmerzen? Vielleicht Folgen von Erkältung? In den meisten solchen Fällen ist mangelhafte W Körperpflege die Ur- ' fache. Viele Leute be- /F nützen schon seit mehr als 34 Jahren das kräf- tigende, schmerzstillende Hausmittel und Kos- mitikum Fellers „Elsa- Fluid" und verstehen es, sich ständig gesund zu erhalten. Sie verwenden es für Einreibungen und schätzen seine Wirkung auch bei Husten, Hei¬ serkeit, Hals- und Brustschmerzen, Grippe und Schnupfen, ebenso wie innerlich bei Unbehagen re. Hun Sie das gleiche, es hilft auch Ihnen! Fellers „Elsafluid" erhalten Sie in Apo¬ theken und einschlägigen Geschäften in Probe¬ flaschen zu 6 Din, Doppelflaschen zu 9 Din oder in großen Spezialflaschen zu 26 Din. Per Post ein Paket mit 9 Probe- oder 6 Doppel- oder 2 Spezialflaschen 62 Din, drei solche Pakete nur 139 Din bei Apotheker Eugen W. Aeller, Stuöica Donja Kksapkatz 304, Savska öanovina. sieht neben der Zahlung der Renten in das an¬ dere Staatsgebiet auch die Kopplung der Bei¬ tragszeiten aus der österreichischen Pensionsver¬ sicherung vor. Die österreichische Regierung be¬ absichtigt, gleichartige Verhandlungen auch mit der Tschechoslowakei aufzunehmen. — (Das erste soziale Weltkonzil) soll im Frühjahr in Rom abgehalten werden. Ver¬ treter der Arbeitgeber und Arbeiter, sowie alle hervorragenden Soziologen der Welt sollen da zu gemeinsamer Beratung zusammenkommen. An¬ laß zu dieser internationalen Tagung bildet die Gedenkfeier des vor vierzig Jahren von Papst Leo Xili. erlassenen Hirtenschreibens zur Arbeiter¬ frage. Dieses Schreiben, „Rerum Novarum" ge¬ nannt, diente seither allen zur Richtschnur, die für die Besserung der Lage der arbeitenden Bevöl¬ kerung tätig waren. — (Verschärfung derWeinkon trolle.) Auf Grund der gesetzlichen Ermächtigung des Z 14 des Weingesetzes über die Verfügung von Kontrollmaßnahmen und mit Rücksicht auf die er¬ wiesene Notwendigkeit, die schon vorgeschriebenen Kontrollmaßnahmen zu verschärfen, hat der Acker¬ bauminister auf Vorschlag der Abteilung für Pflanzenproduktion in Übereinstimmung'mit dem Finanzminister und dem Justizminister verfügt: 1. daß in Hinkunft jeder Weinproduzent der zuständigen Gemeindebehörde die Menge des er¬ zeugten Trebers anmeldet sowie für welchen Zweck und bis zu welcher Zeit er diesen verwenden werde; 2. daß in Hinkunft jeder, der Trauben für die Gewinnung von Most oder Wein zwecks Wei> lerverkaufes kauft, der Gemeindebehörde eine An¬ meldung vorlegt, in der er anführt, von wem und wieviel Trauben er gekauft hat, wieviel Most bzw. Wein er davon erhalten hat und wieviel Treber, für welchen Zweck und bis zu welcher Zeit er diese Treber verwenden werde; 3. daß die Anmeldung des Zuckers nach Art. 37 der Durchführungsverordnung zum Banalgesetz bei der zuständigen Gemeindebehörde erfolge; 4. daß die Bezeichnung der Fässer nach Art. 38 der Verordnung mit deutlich lesbaren Buch¬ staben oder Ziffern unmittelbar auf den Fässern, in welchen die betreffenden Erzeugnisse aufbewahrt werden, erfolge. - — (Der Verkauf vonZündhölzchen.) Die Monopolverwaltung gab Weisungen über den Verkauf von Zündhölzchen heraus, in denen gesagt wird: Das ausschließliche Recht, im Königreiche Ingo- slawien Zündhölzchen zu verkaufen, hat bis zum Jahre 1958 der schwedische Trust „Trust" bzw. die von ihm gegründete jugoslawische Zündhölzchen- Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Beograd. Diese Gesellschaft verkauft die Zündhölzchen im Wege der Pächter der Großtrafiken oder unmittelbar im Wege ihrer Verirrter. Jeder dieser Pächter und Vertreter i hat seinen ihm zugewiesenen Ver¬ kaufskreis, in dem er den Zündhölzchenverkauf besorgt. Das Recht auf den Kleinverschleiß an die Verbraucher haben alle Tabaktrafiken und auch sonstige Kaufleute. Diese Trafiken und Kaufleute dürfen sich nicht mit dem Weiterverschleiß von Zündhölzchen beschäftigen, sondern dürfen sie nur direkt an die Verbraucher verkaufen. Jeder Klein¬ verschleißer von Zündhölzchen muß die Rechnungen über die gekauften Zünder gut aufheben, um sie jeden Augenblick den Kontrollorganen der Mono¬ polverwaltung oder der Zündhölzchen>A.-G. vor¬ weisen zu können zum Beweise, daß er sie bei dem zuständigen Pächter oder Vertreter gekauft hat. Diese Pächter oder Vertreter haben den Trafikanten und Kaufl.uten Zündhölzchen aller Art in unbegrenzten Mengen zu verkaufen und dürfen den Verkauf einer Gattung nicht an den Verkauf einer anderen binden. Es ist daher den Pächtern und Vertretern verboten, den Kleinver- käusern welche Arten von Zündhölzchen immer aufzudrängen, und auch die Kleinverkäufer dürfen dies gegenüber den Kunden nicht tun. Alle allfälligen Unregelmäßigkeiten beim Ver¬ kaufe von Zündhölzchen bei den Pächtern oder auch bei den Kleiuverkäufern sind sofort der staat¬ lichen Monopolverwaltung, den Monopolinspek¬ toraten oder der nächsten Finanzkontrollabteilung anzuzeigen. Für diese Anzeigen ist keine Gebühr zu zahlen. Stara cerkev (Mitterdorf). (Eheschlie¬ ßung.) In der hiesigen Pfarrkirche wurden am 7. Jänner Franz Perz, Besitzer in Mala gora Nr. 56 (Malgern), und die Besitzerstochter Paula Knaus von ebenda getraut. Viel Glück I — (Der letzte Sterbefallim alten Jahr) ereignete sich in der Petscheschen Familie hier Nr. 10 (Unterputtersch). Die Besitzersfrau Josefa Petsche ist am 30. Dezember zur Bestür¬ zung aller Familienmitglieder nach einer nur we¬ nige Tage dauernden Krankheit und andächtigem Empfange der hl. Sakramente im 73. Lebens¬ jahre verschieden. Ihren Heimgang betrauert nicht nur ihr Mann, dem sie über 50 Jahre eine liebe¬ volle Lebensgefährtin war, und die Schar ihrer Söhne und Töchter, sondern auch die ganze Nachbarschaft. War sie doch jederzeit beispiel¬ gebend in jeder Beziehung und tief religiös. Man kann nur wünschen, daß die Nachfolgerin auf dem Besitze in die Fußstapfen der Verewigten tritt. Hervorgehoben zu werden verdient auch der Eifer, mit dem die Verstorbene seit Jahren für die Ver¬ breitung des St. Michaelkalenders und der ka¬ tholischen Zeitschrift „Stadt Gottes" tätig war. Dis außerordentliche große Beteiligung am Lei¬ chenbegängnisse gab Zeugnis von der allgemeinen Wertschätzung, die sie genoß. Der Herr schenke ihr den ewigen Frieden! — (Der erste Sterbesall im neuen Jahr.) Den gleichfalls im 73. Lebensjahre ste¬ henden ledigen Josef Erker aus Mlaka 20 (Kern¬ dorf) hat der Tod als ersten im neuen Jahr mitgenommen. Und unangemeldet. Abends hat Erker noch außer Bett das Nachtmahl eingenommen und am nächsten Morgen wollte er die hl. Sa¬ kramente empfangen. Da befiel ihn plötzliche Schwäche und kurze Zeit darauf war er tot. Am 5. Jänner ist er gestorben und am 7. Jänner haben sie ihn, den gutmütigen Frankeisch Joschl zu Grabe geleitet. — (Spende.) Dem Wunsche des in Leoben verstorbenen Kaufmannes Herrn Georg Perz ent¬ sprechend, sind für die Armen seines Heimatdorfes Koblerje (Koflern) 1000 Dinar anher übermittelt worden. Namens der Beteilten dankt dafür Herz- lichst Pfarrer Joses Eppich. KoLevska reka (Rieg). (Gestorben) ist hier am 2. Jänner Ferdinand Wittine Nc. 46. Ein langjähriges Leiden machte seinem Leben schon im 59. Lebensjahre ein wohl vorbereitetes Ende. Der Verstorbene war während der Kriegs¬ zeit und auch darnach Gemeindevorsteher, eine schwierige Aufgabe, die er aber auf das gewissen¬ hafteste erfüllte. Ec hatte auch sehr viel tierarz¬ neiliche Kenntnisse und manchem Besitzer rettete er Pferd oder Kuh. Möge Gott es ihm im Jen¬ seits vergelten. — Tags daraus starb Georg Jeschelnig, nachdem ihm seine Gattin gute zwei Monate im Tode vorangegangen war. Der Ver¬ storbene verbrachte den Großteil seines Lebens in Amerika, von wo er im vergangenen Herbst bereits krank zurückkehrte. Nach Empfang der hl. Sakramente hat er die letzte Reise angetreten. R. i. p. — (Volksbewegung.) Im Jahre 1930 gab es in der Pfarre Kočevska reka (Rieg) 8 Trauungen, 23 Geburten und 12 Sterbefälle. Koprivnik (Nesseltal), (sterbefall.) Am 1. Jänner verschied infolge Altersschwäche der Auszügler Andreas Hiris in Schäflein 1 im 77, Lebensjahre. Ec war ein tief religiöser und grund¬ ehrlicher Mann. R. i. p. — (Volksbewegung.) Im vergangenen Jahre wurden in unserer Pfarre vier Paare ge¬ traut. Das jüngste Brautpaar zählte zusammen nur 46 Jahre. Geboren wurden 25 Kinder, und zwar 13 Knaben und zwölf Mädchen. Gestorben sind 16 Personen, davon 8 männliche und 8 weibliche. Unter den Verstorbenen erreichte ein Mann das Alter von 89 Jahren. Es ist das der Auszügler Johann Stalzer in Kummerdorf Nr. 1. — (Theateraufführungen.) Am Sonn¬ tag den 4. Jänner wurden von unseren erwach¬ senden Burschen und Mädchen das Theaterstück „Ein Stündchen Inkognito" aufgeführt. Reicher Beifall war der Lohn für das gelungene Spiel. Am 6. Jänner bereiteten uns unsere Schulkinder einen angenehmen Nachmittag. Zuerst brachte das Schulmädchen Hilda Meditz Nc. 4 das lange und schwierige Gedicht ,Der Taucher' von Friedrich Schiller in vorzüglicher Weise zum Vortrage. Hernach führten Schulknaben und Schulmädchen das Weihnachtsstück „Das Weihnachtspüppchen" auf, welches die hiesigen Lehrpersonen einprobten, und zwar so gründlich, daß jede Rolle geradezu meisterhaft gespielt wurde. Das geräumige Schul¬ zimmer war bis aufs letzte Plätzchen gefüllt. Wolom (Ebental). (Volksbewegung.) Im abgelaufenen Jahre gab es in der Pfarre eine Trauung, sieben Geburten und acht Sterbefälle. Gestorben sind: am 3. Februar Matthias Pfeifer 59 Jahre alt, am 16. Jakob Maußer 74 I., am 31. März Anna Sigmuno 24 I., am 4. A- pril Erwin Curk 10 I., am 9. Juli Agnes Sig¬ mund 74 I., am 3. August Magdalena Pugelj 85 I., am 19. Edmund Erwin Eppich 5 Monate, am 29. November Alois Eppich 33 Jahre alt. Gotenica (Göttenitz). (Zur Volksbewe¬ gung.) Für das abgelaufene Jahr weisen die hiesigen Matriken auf: 3 Trauungen, 10 Gebur¬ ten, 1 unehelich, und 8 Sterbefälle, davon zwei Ortsfremde. Getraut wurden folgende Paare: Josef Woldin und Maria Sumperer, Anton Ož¬ bolt und Johanna Knavs, Josef Parthe und Magdalena Sumperer. Gestorben sind: Gregor Wiederwohl 75 Jahre alt, Drago Knavs 8 Mo¬ nate, Johann Michiisch 52 I., Gertrud Weber 75 I., Leonhard Giünseich 65 I., Franz Mi« chitsch 55 I., Slavko Knavs 8 Monate, Mar¬ gareta Parthe 77 Jahre. Im Landesspitale in Ljubljana starb Elisabeth Tscherne, 23 Jahre. Am 16. Okrober war sie noch gesund und munter in die Stadt gegangen, eine Woche später war sie eine Leiche. Ihre Eltern gaben als Todesur¬ sache an: die herrschende Kleidermode, welche in der kälteren Jahreszeit Frauenspersonen verhäng¬ nisvoll werden kann. GrLarice (Masern). (Volksbewegung.) Im verflossenen Jahre sanden in der hiesigen Pfarre 9 Geburten, 10 Todesfälle und 9 Eheschließungen statt. Den Bund fürs Leben schlossen: Johann Schleimer und Rosa Sturm, Andreas Cetinski und Christine Sbaschuik, Johann Michilsch und Maria Schaffer, Paul Boic und Josefa Lunder, Albert Tschinkel und Anna Michitsch, Josef Par« 8ie vki-ssuinsll medts wenn 8ie sine ltkr nickt vor¬ eilig kauten, sondern vorerst den grossen illustrierten jak- reskaialog ctes Okrentabriks- ksuses Suttner durckdlättern. Sie erkalten ikn vollkommen Ko8lenlos und timten darin dis reicksts ^Vuswakl wirklick verlässlicker Decker- und ?endelukren, Sckweirsr 'psscksn- und /Vrm- bandukren, Oold- und Lilber- waren aller /Vrt tast ru Ori- ginal-kmdrikspreisen. 8ckon Oin bekommen 8is)die eckte Xnker- um Wecksrukr klr. 125 in vernickeltem Oekäuss, 16 cm Kock. Oie eckte Sckweirer Kemont.- l asckenukr sekon ab 44 Din, /Vrmbandukren von 98 vin aufwärts. Kein Kisiko! Was nickt entsprickt, wird umgstausckt oder 8ie erkalten das Qeld rurück. Verlangen 8is den kostenlosen Mreskatalog von tt. 8uttner in Ljubljana wr. 412. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 2. Jahrgang XIII. the und Magdalena Sumperer, Johann Tsckfinkel und Maria Jkc, Josef More und Josefa Lerne, Paul Sbaschnik und Stephanie Siegmund. Ge¬ storben sind: Johann Tschinkel, Paul Sturm, Josef Michitsch, Josefa Krisch, Franziska Bitoreiz, Maria Tschinkel, Johann Parthe, Paul Lunder, Theresia Kraker, Maria Michitsch. Stari log (Altlag). (Volksbewegung.) In unserer Pfarre gab es im abgelaufenen Jahre 36 Geburten, 35 Todesfälle und 5 Trauungen. ZLeki käme« (Weißenstein). (Todesfall.) Am 12. Dezember starb Helena Piritsch Nr. 29 im Alter von 20 Jahren. Sie war drei Jahre in Amerika und ist Heuer auf Erholung nach Hause gekommen. Die Verstorbene war ein bra¬ ves Mädchen, Mitglied der hiesigen Marianischen Mädchenkongregation, die auch vollzählig am Be¬ gräbnis teilnahm und zu Herzen gehende Lieder sang. Der Leiter der Kongregation, Herr Kaplan Orazem, hielt am Grabe eine ergreifende An¬ sprache. Wie«. (Verein der Deutschen aus Golts chee) veranstaltet Sonntag den 1. Feb¬ ruar 1931 in Franz Anfischers Sälen (Münch¬ ner Hos), 6, Mariahilferstraße Nr. 81, das 39. Gottscheer Kränzchen. Beginn um 8 Uhr. Ein¬ trittsgebühr 2 Schill. Der Reinertrag wird zu Gunsten verarmter Mitglieder verwendet. Gäste willkommen. Klagenfurt. (Ernennung) Herr Dr. Karl Rom wurde zum Distriktsarzt in Spittal a. D. ernannt. Aöonnieret die „Kottscheer Zeitung"! Neuigkeiten aus aller Welt. Wunderbare Erscheinung. Deutsche und sla¬ wische Blätter berichten, daß am letzten Christ, abend zu Cansarnaro bei Pisino in Istrien bei der dortigen kirchlichen Abendandacht in der aus¬ gesetzten Monftranze statt der heiligen Hostie durch volle 15 Minuten das dornengekrönte Haupt Christi zu sehen war und Christus Haupt und Augen bewegte. Die wunderbare Erscheinung sahen sowohl der Pfarrer als auch zwei am Al¬ täre assistierende Theologen und eine Anzahl von anderen anwesenden Gläubigen beiderlei Geschlech¬ tes. Die Erscheinung verschwand erst nach der Erteilung des Segens durch den Priester. Eine eigene Kommission, bestehend aus weltlichen und geistlichen Mitgliedern, untersucht nun diesen Vor¬ fall und soll durch genaue Einvernahme der Per- sonen feststellen, ob es sich tatsächlich um ein Wunder handelt, wie es sich in ähnlicher Weise auch im Jahre 1911 zu Momzaneda in Spanien zugetragen hatte. Die Lalendrrreform. Der Zeitpunkt für die Einberufung der Konferenz zur Reform des Gre¬ gorianischen Kalenders ist nunmehr auf den Ok- tober 1931 festgesetzt worden. Nach einem Be¬ richte des Verkehrsausschusses des Völkerbundes werden die Vorarbeiten, die von den verschiedenen Nationalausschüssen über die Kalenderreform un- ternommen werden, im März 1931 beendet sein. Bei der künftigen Kalenderreform, das läßt sich heute schon übersehen, wird es sich aber nicht mehr, wie man früher annehmen konnte, um die vollständige Neuaufstellung, sondern lediglich um die Vereinfachung des Gregorianischen Kalenders und um die Festlegung der beweglichen Kirchen¬ feste, wie Ostern usw., handeln. Die Konferenz wird dabei nur die Aufgabe haben, die Meinun¬ gen, die von den Regierungen, den Wirtschafts¬ gruppen und den interessierten Kreisen geäußert werden, zu ordnen und auf ihre Eignung hin zu prüfen. Da die endgültige Reform des Gregori¬ anischen Kalenders in letzter Linie aber von den Kirchengemeinschaften abhängt, werden diese auf- gefordert werden, zu dieser Konferenz Beobachter zu entsenden. Start der Naumrakctc Iv. Januar. Man glaubte schon nicht mehr an die Verwirklichung dieses technischen Traumes, der, wenn man den jüngsten Berichten Glauben schenken darf, nun doch noch und zwar in allernächster Zeit in Er¬ füllung gehen soll. Die theoretischen Grundlagen für den Vorstoß in die Stratosphäre wurden zweifellos schon geschaffen durch die wissenschaft¬ lichen Arbeiten der deutschen Gelehrten Valier und des Franzosen Esnault Peeleterie. Ganz überraschend trifft nun die Nachricht ein, daß der amerikanische Physiker Lyon seine Vorarbeiten ab- geschlossen hat und den Termin für den ersten Abschuß der Raumrakete auf den 10. Januar festsetzte. Lyon arbeitete mit dem Wiener Ge¬ lehrten Adler gemeinsam in Italien. Das Ex¬ periment soll auf dem Gipfel des Monte Redorto vorgenommen werden, während die italienischen Pioniertruppen die Täler im Umkreis absperren sollen. Lyon hofft, daß diese erste Raumrakete eine Höhe von 70 Kilometer erreichen wird. Der Amtsschimmel lebt noch. Monsicur Pi- quart,ein pensionierter französischer Staatsbeamter, steht derzeit vor einer sehr schwierigen, ja fast unlösbaren Aufgabe. Er muß nämlich den un- trüglichen Beweis erbringen, daß er nicht nur heute am Leben ist, sondern daß er auch voriges Jahr gelebt hat. Vor etwa einem Jahre ließ sich der damals 56 jährige Mann in den Ruhe¬ stand versetzen. Unmittelbar nach der erfolgten Pensionierung verreiste der Erholungsbedürftige und verbrachte fast ein Jahr im Auslande. Dann kehrte er wieder nach Paris zurück und wollte seine Pension für das vergangene Jahr behe¬ ben. Nun begann die Komödie. Der Staatsbeamte ging zu seinem zuständigen Polizeirevier und ließ sich bescheinigen, daß er tatsächlich lebt. Mit dieser Bescheinigung aus¬ gerüstet, begab er sich zur Kasse des Finanz¬ ministeriums und bat um feinen Ruhegehalt. Das vorgelegte Zeugnis wurde von dem Be¬ amten umständlich unterfscht und in Ordnung befunden. Aber die Pension wurde ihm nicht ausbezahlt. Schlicht und einfach sagte der Kassier dem Pensionierten: „Auf dieses Zeugnis hin kön¬ nen wir Ihnen Ihre Pension nur für die drei letzten Monate auszahlen." „Warum?" fragte verduzt der Herr. Da kam die sonderbare Antwort: „Darum, weil dieses Schreiben nur für das letzte Vierteljahr gilt." „Bitte," murmelte verwirrt der ehemalige Staatsbeamte, „wie verstehen Sie das?" Bereitwilligst erklärte der Kassier: „Ganz ein¬ fach. Das vorgelegte Zeugnis beweist, daß Sie in diesem Vierteljahr am Leben sind. Aber Sie müssen auch beweisen, daß Sie in dem Zeitraum von März 1929 bis März 1930 am Leben waren. Hiezu benötigen Sie wiederum drei Zeug¬ nisse. Beschaffen Sie sich diese, dann werden Sie Ihre Pension ausbezahlt bekommen." Herr Piquart begann nun zu lachen: „Aber, was Sie nicht sagen. Sie sehen doch, daß ich jetzt lebe, also ist nicht anzunehmen, daß ich voriges Jahr gestorben bin. Zahlen Sie mir also meine Pension aus, denn ich benötige dringend das Geld." Doch der Kassier ließ nicht locker. Er sagte: „Ich will Ihnen ja diesen Tatbestand gern glauben, aber ohne die notwendigen Zeugnisse kann ich Sie offiziell doch nicht als lebend betrachten, und Sie wissen wohl, daß ein Toter keine Pensions¬ ansprüche hat." Nun versucht der Unglückliche, die erforder- lichen Zeugnisse zu beschaffen. Aber dies ist nicht so einfach. Die Polizei behauptet nämlich, Mon¬ sieur P'guart hätte sich im vergangenen Jahr einige Male bei ihr melden müssen. Da er dies aber unterlassen hat, kann sie nicht bescheinigen, daß er in diesem Jahr tatsächlich am Leben war. Jetzt sucht der Abgewiesene nach einwandfreien Zeugen, die beweisen sollen, daß er im Jahre 1929 nicht verstorben, sondern nur verreist war. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerker. Schriftleiter: Alois Krauland, Koöevje. Buchdruckerei Josef Pavliöck u. Co. in Koöevje. Allen Freunden und Bekannten teilen wir mit, daß unser innigstgeliebter Gatte, Vater, Großvater, Bruder und Schwager, Herr Jerdinand Wittine Besitzer in Weg 48 am 2. Jänner, nach Empfang der heiligen Sterbesakramente, sanft im Derrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis fand am -4. d.M. statt und die Seelenmessen wurden in der Pfarrkirche zu Rieg gelesen. Rieg, im Jänner tAZz. Die trauernden Ki«1erötteöenen. Danksagung. Für die viele Teil¬ nahme anläßlich des Ablebens unseres ge¬ liebten Gatten und Vaters sprechen wir auf diesem tvege unseren innigsten Dank aus. Besonders danken wir der freiwilligen Feuer¬ wehr für die Beteiligung am Leichenbe¬ gängnisse. Dienstmädchen wird sofort ausgenommen. Nachzufragen in der Re- daknon. Verpachtung. Restauration samt Veranda und Kegelbahn in Stara cerkev (Mitterdorf) ist sofort zu günstigen Bedingungen zu verpachten. Auskünfte erteilt der Eigentümer Josef Siegmund in Stara cerkev. Z. 3797/1930 Kundmachung. Bei der Stadtgemeinde Koöevje gelangt die provi¬ sorische Stelle eines Hemeindekassters mit einem monatlichen Gehalte von 2000 Din zur Be¬ setzung. Mit den Geschäften des Kassiers ist auch die Einhebung der Verzehrungssteuer verbunden. Die Gesuche, selbst geschrieben und vorschriftsmäßig gestempelt, sind bis einschließlich 20. Jänner 1931 beim unterzeichneten Stadtgemeindeamte einzureichen. Die Aufnahmsbedingungen sind in der Ausschrei¬ bung, die in den Amtskundmachungen der Banalver¬ waltung („Jugoslovan" Nr. 1, Jahrgang II., vom 1. Jänner 1931) veröffentlicht wurden, ersichtlich. Stadtgemeindeamt KoLevje am 29. Dezember 1930. Achtung! Die Bevölkerung wird hiemit aufmerksam ge¬ macht, daß im Waisenhause kein Eber mehr vorhanden ist- Z 2. Spar- unll vaiMenzksszs im eigenen» vormalz vZwM-iSarteimercden z öerchäftzhauze am d « Nauptpistre. * Hekdverkehr im Jatzre 1929 189,000.00» Ain kulante ksntskorrentbeaingungen für Kaufleute. kortenlsre Durchführung üer Iniabulation unck Stempel- freiheil für Sie ZchuMrcheine. Kinlagensiand am 31. Dezember 1929 17,145.342 20 Ain übernimmt kiniagen auf Küchel unck in laufencker krchrrunß ru verten Seüingungen. gemädrt Darlehen gegen Zichenteliung clurch Wechsel oaer KVpothelr billig unü rchnell. Säuerliche Kredite r<7°, Wechrelkreüite io°/°, Kontokorrent io°/°. karsartunüen von 8 bi; ir Uhr und von r vir 4 Uhr an aken Werktagen.