Nr. 76. Montaa am 3. April 1865. Dle „kaibachn Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Vonn- und Feiertage, tllglich, und lostet sammt den veilagen tm Comptoir ganzWrlg 11 fl., halb-löhrlg e fl. 50 kr., mit Kreuzband tm Comptoir ,«lzj. 1« st., halbj. S si. Fllr die Zufitllunc, in's Hau« find hlUbj. 00 fr. mehr zn entrichten. Ml! der Post portofrei ganzj., unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15 fi., halbj. 7 si. 50 tr. InserlionssstbUhr für rilie Garmond - Spnltenzeill oder den Raum drrsllliln, ist sllr ! malig» Einschal-rung S fr., für 2maligr8 fr., ftlr 3malige W tr. u. s. w. Zu biesrn GebUhrm ist noch der Insertion«-Stempel per 30 lr. ftlr eine jedesmalige Einschaltung hinzn zn rechnen. Inserate bis 10 Zeiln, losten I si. ix» lr. illr 3 Mal, l fi. 40 lr. fnr 2 Wal ,md VO fr f»l 1 Mal lmit Inbegriff de« Insertionsfiempsl«). ^laibacher Zeitung. Amtlicher Wis. Kundmachung. Der bcfngtc Zivil.Ingcuilur Karl P u st l hat den Eid in dieser Eigenschaft um 15>. Februar 1^^5> bei dcm l. t. Vezirlöamlc !('>5. Bum k. k. Ncdattions. Bureau dcö Gesetz« und Bcrordnunaö -- Blattes für Krain. Laibach am 3. April 1805. Nichtmllllichsr Theil. Laibach, 2. April. Ein' Hauptvorwurf, dcu die Opposition dcm Ministerium Schmerling macht, ist der, daß cS iu der ungarische,, oder VcrfassuugSfragc nicht thätiger vorgehe, ciue Lösung uicht rascher auslrcbc. Dieß war auch der wesentlichste Inhalt der vom Abgeordneten Kaiscrfcld iu der FrcitagSsitzuug gchallcucn, iu vieler Beziehung ausgezeichnete» Ncdc. So bcdcutcud uud iutcrrssaut diese wohlgebaute, gcdankcn- uud ideenreiche Rede auch erscheint, die Replik des Herrn Staatsministers dünkt uns doch noch bedcuteudcr. Herr v. Kaiscrfcld bewegte sich zu sehr auf dcm Felde der Theorie, Herr v. Schmerling dagegcu sprach wieder als gewiegter Staatsmaun voll Genie uud Selbstbewußtsein. Dieß zeigte sich bcson-ders als er dic uugarische Frage berührte. Er gc» staut», indem cr auf sciu Vorleben hinwies, daß sciu persönliches Naturell für rasches Vorgchcu sei, aber daß der Staatsmauu iu ihm Geduld vorschreibe. Schlagend war sciu Hiuwcis auf dic diamctralcu Gegensätze zwischen den 1848cr Gesetzen uud der Ftdruaruerfassuug, uud welche zu beseitige» siud, bc. vor von einem Ausgleich die Rede sciu lauu. Die PcrhorrcSciruug der Altkouscruatiucn uud ihrer Bc. sttebungeu, sowie das Gcstäudniß, das Ministerium stehe auch auf Seitcu der liberale», Partei in Uugaru, muffen bei allcu freisinnigen Palrioteu iin Ncichc leb« hafte Anerkennung fiudcu uud jcdcu Zweifel au der Verfassungstreue des StaatSmiuisters beseitigen. Solche Erklärungen sind aber auch unumgänglich nothwendig, um Illusioucu zn zerstören, die mau sich iu Ungarn im entgegengesetzten Sinnc macht, indem mau dcn Bodeu der Verfassung als unterwühlt betrachtet. Wir zweifeln, ob dic Ungarn noch länger warten wcrdcu, weun sie einmal das Unabänderliche kcuucn; wir aber müssen wartcu bis sie zur Erlcuntuiß von der Festig-keit der Dinge dicßscitö der Lcitha gckommcu sind. — Die Erlläruug des StaatSministcrö über dic ciuzig mögliche Vcreiubaruug wird daher vou dcu wohlthä< tigsten Folgcu seiu. )lur wäre cS zu wünschen, daß m dcm ganzen VerwaltungMrvcr cinc größere Ein- heil herrschen würde, und daß wie in anderen ko„,ti. tlitionellen europäischen Staaten der Grundsatz, .wcl nicht für mich, ist wider mich" strengstens zur -UnS-iilnmg läme. Nur wem, allc Organe dcu ^nlcnsto-ncu des obersten LcitcrS zu Willen sind, lauu der-sclbc auf pünlllichc und stramme Durchführung scmcr Anorduuugcn rcchucu. Ein lcmstitutioncllcS Ncg,:"e mit anliu Aulragc vou Scitc dcs Miuistcriumö dcö Acußcru tuudgcgcbci zu habcn, daß cs Ernst uud wirtlich dic Absicht dcs Ministeriums ist, so vicl als cS ohuc Bcnachthcili-guug dcS Dienstes möglich ist, zn crsparcu. Abcr ich uius; doch auch dcu Hcrrcu zu bedeuten geben, daß i>, micm Dicustzwcigi, welcher gcradc dazu jctzt bc« rnscn ist, die Segnungen dcö FricdmS dciu Staate zn crhaltrn, allzn^rosic oilischlänlliligcll nicht möglich si»d, ohuc n,ift,c,i Cii'fluß iiu Nliölandc zn dcuach-lhciligcu. Dcr Aulmg, dcr lion cincr Scitc gcslcllt worden ist, vcrschicdcuc Missionen eiugchcu zn lassen, ist ciucr, der wirllich, so lauge vou audcrcu Groß-mächtcu au jcucu Orten Alissioucn gchaltcn wcrdcu, uon Oesterreich schwer zu oollzichcn sciu onrflc, ohuc dadurch dic Großmachtstclluug Oesterreichs aufzugcbcu. Ich lnuu mich daher nur dcm Autragc dcs Abg. Ba-rou Tiuli zustimmend crtlärcu, wcil cr uugcfähr mit dcm zusammcufältt, was ich selbst in Antrag gi'bracht habc; ich crtlärc mich daher uochmals bereit, an dcm mit 2,377.^30 si. bcziffcrteu Gcsamlntcrfordcrnissc dcs Hliuistcriums dcs lais. Hauses und dcs Acußcru ciuc Abmiudcruug vou 148-000 fl., folglich nm l.!:>40ft. mchr als dcr Finanzausschuß iu seiucm vorliegenden Acrichtc beantragt, vorzunchmcn jedoch uur uuter dcr Bcdiugnng dcs Zugcständnisscs dcs Bircmcuts, wenig» stcns für dic crslcn drci Titcl. Zur Acrnhiguug dcö Hcrrn Abg. Dr. Hcrbst crlaubc ich mir nnr noch zn bcincrlcn, daß, auf dcn dcrmaligcn Stand dcr Ba« luta ^lücksicht gcuommcn, dic Anfordcrnngcn für Per-zcutualzuschüssc, dic im Vorauschlagc ,uit 114 377 fl. prälimiliirt siud, schou für das laufende Jahr auf dic Hälflc, auf 57.137 fl. rcduzirt wurden, dic andcrc Hälftc abcr selbstverständlich in dcr bcfürwortctcu Ab^ Nliudcruugssnminc von 148.000 fl. begriffen ist nud daß, wcuu in Folgc dcS noch weilcrcn Hcrabgchcnö odcr gänzlichen Vcrschwindcns dcs Silbcragio's noch ctwnö crspart werdcil tauu, dics nicht zu audcru Zwcckcn vcrwcndct werden, sondern dcr Slaatstasfc zu Gutc lommcn soll. Sollte das h. HauS in dicscn> mciucu Vorschlag uicht ciugchcu zu löuucn glauben, so unißtc ich dauu freilich iu dcr Spczialvcrhaudluug gcgcu ciuigc Auträgc dcs Fiuauzausschl.sscS Eiusprachc crhcbcu. Acrichtcrstaltcr Abg. Eugcu K insly crllärt sich für dcu Aulrag dcS Abg. Vcrgcr und gegen dcn dcS Abg. Tinti. Abg. Tinti erklärt scincu Autrag zurnchuzichcn, nachdem der Minister sich mit dcn Vircmcntö bezüglich dcr ersten drci Tilcl znfricdcn erklärt hat. Abg. Hcrbst: Da dic Pcrzcnlnalzuschüssc, welche dcu 4. Titcl bilden, ans dcn VircmcntS cniS« geschlossen sind, so erkläre cr Namcuö dcS Finanz« ansschlisscS, daß dicscr gcgcn die VircmcntS dcr crslcn drci Titcl vorbehaltlich dcr zn vcschlicßcudcn Ziffern l nichts cinznwcudcn habc. Abg. Hartiß nimuit den Antrag des Ministers aly eigenen Antrag auf. Berichterstatter stellt die Anfrage, wie es sich mit dcu 47.l)00 fl. verhält, mit deren Abstreichnna. vou Titcl 4 sich drr Minister im Finanzausschüsse einverstanden erklärt battc, wenn das Viremcnt ge< stattet wird. Präsident eröffnet die Suczialdebattc. Bci Tilcl I.Zcntrallsitnng, (Ordinarium415> (XX) Guldrn, Ertraor'diuarium 18.790 Gulden) ergreift zurrst Abg. Mcnde daS Wort, um sich in ausführlichster Wcisc gegen die vom Ausschusse beantragte Auflassung dcS Zahlamtes auszusprechen und den Abstrich dcS Finanzausschusses von 75XX) fl. in das Ertraordinarinm wieder einzustellen. Er stellt den Antrag, daß die Auslagen für das Zahlaml mch! mchr uon, Ministerium dcS Aeußcrn, sonder» a»ch uon dcn dort verwalteten Fonocn getragen werden «wird unterstützt.) Der weitere Nutrag Mende's Titcl 1, Zculrnllcituug. Ertraordinarium mit 20.290 Gulden einzustellen, wird ebenfalls unterstützt. Ucbcr dic Art dcr Abstimmung ergibt sich eine Kontroverse; cS handelt sich nämlich darnm, wo die Frage dcr VircmcntS zur Abstimmung gebracht wer-den soll. Die Majorität erklärt sich dafür, daß vor« läufig übrr die einzelnen Titel abgestimmt werde und daß diese Frage dcr VircmcnlS der Abstimmung über das Fincnizgesetz vorbehalten bleibe. Es wird sodann Tilcl 1 , Zclltlalleilnng, Ordinarilin, mit 415.000 fi. angcuonmicn. — Das Extraordinarium des Tilcl 1 wird vom FilianzauSschusse mit 18.790 fl. beantragt. Drr Berichterstatter spricht gegen de„ I Antrag Mcnde, dic AüSlagrn dcS ZahlamleS wieder ciuzustcllr». Bei der Abslimmuug fällt der Anlran Mcudc uud wird dcr AuSschußanlrag angenommen. Titcl 2, Diplomatische Auslagen, beantragt der FiulluzauSschuß daS Ordiuarium mit 1,100.000 fl. und das Eftraordinarium mit 55.400 fl. zu be-willigen. Fiuauzmiuister v. Plcucr glaubt. cS sei die Erlläruug dcs Ministers dcS Acußcrn falsch ansäe, faßt wordcu. Dicfc erkläre fich mit dcm weiteren Abstrich von 9000 fl. einverstanden, wenn das Bi» rcmcut siir die crslc» drci Titcl bewilligt werde. Für dcu Tilcl 4 (Pcrzcntnalznschnsse) habc der Minister wohl von dcn vom Finanzausschüsse eingestellt gcwc-scncn 100.0^0 fl.. einem Abstrich von nahe 43.000 fl, fcinc Zustimmung ertheilt, aber cr müssc verlangen, !daß dieser abgestrichene Betrag zu dc» drei erste» Titeln hinzugcrcchnct werde, sonst könnte cr dem Ab» strich des FiuanzauSschusseS uub dcu> weiteren Ab» striche von 9000 si. mcht beistimmen. Abg. Bari tiu benützt die Gelegenheit, um für dic Aufhcbuug des EoncordatcS im Interesse der gricchischcu 5lirchc in Sicbcnbürgcn zu sprechen. Abg. Hcrb st erklärt, wenn daS HauS der An-ficht dcö Finauzmiuisters beistimmt, wäre daS m'cht cinc Ersparung vou 9000 fl., sondern eine Erhöhung vou 34.000 fl., da die Ziffer Prrzentnalzuschlisse cbcu siulcu müssc, sobald daS Agio sinkt. Diese Er« sparnng müsse jedenfalls dem Staatsschätze zu Gute kommcu, daS fei auch der Grund, warum man den Viremcnts nur für die drei ersten Titel zustimmte. Wcun die Ncgicruug darauf beharrt, so müßte der Finanzausschuß auch auf seiucn Zifferu beharren. An dcr Debatte über diesen Gegenstand bethe!» ligrn sich noch für die Ansicht der Rcgiernng Wllidele und Brcstl für dic Ansicht Hcrbst. Minister dcS Acnßcrn Graf McnSdorff er-llän, wcuu die von dcm Finanzministcr auegespro-chcnc Ansicht uiä)t augenommcn wird. auf dcr ursprünglichen Ziffer der Regierungsvorlage beharren zu muffen. Bei dcr Abstimmung wird Titel 2 uach dem Antrag des Finanzausschusses angenommen. — Titel 3Q4 3, Konsularauslagen, beantragt der Finanzausschuß mit 5W.250 fl. für das Ordinarinm und 7330 ft. für da« Extraordiuarium zu bcwilligcu. Nbg. Baritiu spricht von den Verhältnisse!'. Siebeubürgeu« zu dcn Fürstenthümcrn und beklagt die schlechte Haudelsucrtrctliug der Ocstcrreicher iu den genannten Ländern. Abg, Schulcr-Libloy erwähnt eines Vertrags zwischen Siebenbürgen und der Pforte, gewisse Weideplätze betreffend, wclche der siebcnbürgischen Viehökonomic große Vortheile botcn und das Auf« blühen der Wollmanufnktnr auch zur Folgc hatten. Bor wenigen Wochen laS man in dcn Zeitungen, dic Pforte habe diesen Vertrag gekündigt, weil sic die Plätze für die aufgenommenen Tschcrkesfen braucht. Er bittet dic Regierung, dem Finanzausschüsse für 1806 die nöthigen Aufklärungcn darüber zu geben, was sie für dic siclicnbürgische Viehülonomic gethan habe. Redner beklagt, daß dic Konfnlarämter mehr politische Missioucu sind und weuig ihrer eigentlichen Bestimmung für dic HaudelSintercssen nachkommen. Redner stcllt den Antrag, die Konsnlarämtcr mögen anS dem Wirkungskreis des Ministeriums des Acnßern ausgeschieden und in den des Handelsministeriums zugetheilt werden. (Wird unterstützt.) Abg. Schindler weist darauf hiu, daß östcrr. Vergwcrlslcutc nach dcu Fürstcnthümcrn gelockt, und ohne daß die mit ihnen abgeschlossenen Verträge eingehalten worden wärcu, wieder entlassen wurdcu. Man habe ihnen kcinc Genugthuung verschaffen können. Redner findet, daß cin Ocstcrrcichcr im Auslande überhaupt nicht den genügenden Schutz finde. Der Ausschußanttcig wird hierauf angenommen. — Der Antrag Schulcr-Libloy wird abgelehnt. Titcl 4, Perzcntualzuschüssc, beantragt der AuS-schuß mit 100 000 fl. zu bcwilligeu. Abg. Taschck vcrglcick)t diese Ziffer mit der in deu Vorjahren bcwilligteu uud vergleicht dcn betreffenden Agiostand. Er beantragt, die Pcrzcntnalzu-schüsse nur mit 80.000 Gulden zu bewilligen. (Unter, stützt.) Der Antrag Taschck bleibt in der Minorität und wird der AnSschußantrag angenommen. Als Bedeckung der Kousularciuinnftc beantragt der Finanzausschuß l^.liOO Gulden einzustellen. (Angenommen.) Es kommt der Antrag Vcrgcr auf Ncstriltion der Auslagen für einige Missionen zur Abstimmung. Abg. Tiutl bittet, dcu Autrag getheilt zur Abstimmung zn bringen, so daß die Auflassung der Missioucu in dcn llcincn deutschen Staaten für sich znr Abstimmung komme. — Acrgcr zieht dcn zweiten Theil zurück. Bei der Abstimmung bleibt dcr Antrag Vcrger mit 69 gegen 74 Stimmen in der Minorität. Der Antrag Knranda, dic Erwartung auSzu-fprcchen, die Ncgicrung wcrdc cin Blaubuch vorlegen, wird angenommen, woranf dic Sitzung geschlossen wird. Nächste Sitzung morgcu. 41. Sitzung >es Abgeordnetenhauses vom 31. März. ?lnf dcr Ministcrbauk: Schmerling, Mecsöry, Plcncr, Heiu, Frank, Hofvizckanzler Bekc, Hofvize, kauzlcr Rcichcnstein. Nach Vorlesung dcS Protokolls nnd Mittheilung der Einlaufe kommt eine vom Abg. Tinti nnd G» nosscn an dcn Staatsminister gcrichtctc Interpellation zur Vorlesung. Dieselbe betrifft das Fortschreiten der sogenannten sibirischen Pest, wclchc uach deu ueuestcn ZcitungS-berichten bereits iu Kongreß »Polen wüthe uud die Interpellanten richten deshalb an den StaatSministcr dic Frage: „Welche Vorkehrungen hat die Regierung getroffen, um über dcu Eharalter der Krankheit ärzt-lichc Erhebungen zn pflegen und die fortschreitcude Bewegung derselben über die österreichische Grenze auszuhalten?" Staatsminister v. Schmerling erklärt sich den Interpellanten zu Dank verpflichtet, weil sie ihm Gelegenheit geben, dem Hause Mittheilungen übcr die von der Regierung getroffenen Vorlehruugeu zu machen. Die kaiserliche Gesandtschaft in Petersburg habe der Regierung bereits Mittheilung über das heftige Auftreten der Krankheit gemacht. Ucbcr dcn Charakter derselben konnte aber dic Gesandtschaft kcinc Auskunft gebcu. Die Rcgieruug habe zwei Aerzte, und zwar den Primararzt dcö Lcmbcrger Kranken. Hauses und ciueu Privatarzt, dcr durch seinc Studien Über die tgyptischc Pcst, wclchc er in Alexandrien »nachte, sich emeu Namen erworben hatte, nach Nnß- land sstschun. welche dic Mission haben, dcu Chural« tcr der Krankheit zu uutersuchcn. ES scicu übrigens noch drcl Aerzte bestimmt jenen zu folgen. Dic Statt- halterci ,u Krakau sei angewiesen, mchrcrc Aerzte ab. zusenden, welche stch mit der Behandlungswcisc dcr Krankheit vertraut machen sollcn. Man habe zu dieser Mission galizischc Aerzte wegen der Sprache uud wcgeu der Rahe gewählt. Sollte dic Regierung erfahren, daß dic Krankheit epidemisch ist, wclchc eine Isoliruug nothwendig macht, dann wcrdc dic Regierung auch dicsc Frage in die Hand uchmeu, um die mögliche Verschleppung zu vcrhüthcu. Von einem Auöbruch dcr Kraulheit übcr Petersburg hinaus habe dic Regierung kcinc Mittheilung. Ueber cinc vou dcr Regierung gestellte Aufrage, ob in Kongrcßpolcn cin Fall dieser Krankheit bekannt sei, wurde dies iu Abrede gestellt. Dies scheme also nur cinc Zeitungsente zu scin. Dic Regierung habe auch in ciucm aller-unterthäuigstcn Vortrage an Sc. Majestät die Zusam« mcnsctzling cincr anßcrordcutlichcn Kommission befürwortet, um in die Angelegenheit ciuc einheitliche Lci-tung zu briugeu. Auf der Tagesordnung steht das Budget dcr uugarischcu Hoflanzlci. Berichterstatter ist Abg. Brcstl. Dcr Ausschuß beantragt das Erfordcrniß, ohuc Gliederung iu einzelne Titcl, im Ganzen, uud zwar mit 11,000.000 fl. als Ordinarium uud 500.000 fl. als Extraordinarium zu bewilligen. Abg. Kaiscrfcld: Er hätte nicht das Wort ergriffen, würde er sich nicht durch die Nedc des Staatömiuisters am Schluß dcr Gcueraldcbatte dazu herausgefordert fühlen. Die Opposition bekämpfe das, waS nicht lebenskräftig ist uud cr hoffe, dic Geschichte werde sie ciue gerechtfertigte nennen. Oesterreich be-findc sich in ciucr Ucbcrgangspcriodc uud mau köuue wohl die gegenwärtige Regierung nicht für dic Sünocn dcr Vergangenheit ucrantwoitlich macheu. Die i)tc-gicruug hätte das Defizit, die schwaukcudc Valuta, dic insolvente Bank u. s. w. vorgcfuudcn. Als die Regierung die Zügcl ergriff, war der staatsrechtliche Bestand Ocstcrrcichs in Fragc gcstcllt. Sic mußte sich sagcn, daß cS ihre Aufgabe sei, dcn Staat aus dicscu Gefahren zu retten uud die finanzielle und staatsrechtliche Frage znr Lösung zn bringen. Wcnn cr dic vier lctztcu Jahre überblicke, so müße er die Ucbcrzcugung habcu, daß dic Regierung ihrc Aufgabe nicht erkannte. Die VcrfnssimgSfrage sei eben so uer« fahren, wie dic dculfche. Hatte dcr Fiuanzminister den Zusammenhang zwischen dieser Frage nnd dcr finanziellen erkannt, so hätte cr im Miuislcrrathc gewiß seine Stimme nicht nur für Ersparuugen, sondern auch für die Vcrfassungsfragc erhoben. So lauge diksc nicht gelüst ist, lann man nicht an eine Ordnung dcr Finanzen, nicht au cincn Fricdcn, nicht an dic Sicherung dcr Vcifassnnn, "icht an cinc Er« höhung der Macht Oesterreichs denken. Die Verfassung fei uoch uneiitwickclt, abcr so embryonisch sic ist, sci doch die Form dcr Entwickllliig in derselben vorgeschrieben. Dic Länder diesseits der Leitha scicn seit Iahrhnndcrten eugc verbunden. Die Institution des engeren Reichsraths drückt verfassungsmäßig die Sondcrstelluug gegenüber dcn übrigen Bändern ans, während der gcsammtc 9veichsrath dic Einheit des Reiches darstelle. Dicsc Gliederung mache cS uu« möglich, daß die Autonomie dcr Ländcr den Gang dcr RcichSverwaltnng hemme. Redner sicht voraus, daß mau mit dcr Zcit zur Theilung des ÄndgclS in ein Rcichsbudgct und in cin Ländcrbndget werde schrcitcn müssen und glaubt, dics lönutc nicht nnr cin bedeutender Schritt znr Regelung des Staatshans-Haltes, sondern auch zur Durchsühruug der Vcrfas-sung werden. Redner verwahrt sich gegen dcn ihm gemachten Vorwnrf dcr reinen Regalion in seiner in dcr Adrcßdebattc gehaltenen Rcdc uud sagt, wer ihu damals verstehen wollte, habe ihu verstanden. Ihm bürge dafür die ihn, gewordene Ancrkenuuug vou Ceile ungarischer Parteien, wclche sandcu, daß seine damals ausgesprochene« Ideen eine Handhabe zur Vereinigung scin könnten. Der Minister habe iu seiner letzten Rede erklärt, dic Regierung sei ein selbstständigcr Faktor uud gchc ihren Weg, wenn sie auch nicht im Einklänge mit der Mehrheit dcS HauseS sich befindet. Glaubt der StaatSminifter, daß folche Erllärnngen die Ungarn bewegen können, ihre Verfassung aufzugeben uud sich diesen Ideen anzuschließen? Redner versichert, daß seinc Partei der ylcichgesinuten in Ungarn die Hand reichen werde, diese tonne sich abcr nur im Landtage finden. Redner schildert iu dcn grellsten Farben uu-scre wirthschaftlichcu Vcrhältuifse uud ergeht sich in Ausfälle gcgcn die Finanzvcrwaltuug, namentlich gc-gcu die Steuerreform und die Dcpotgcfchäftc. Dicsc Lage sei in ganz Enropa bekannt, sic untergrabe uu< schr Ansehen im Auslande. Wclchc Garautic haben wir. daß wir in nächster Zukuuft nicht augcgriffcu wcrdcu uud wcun dicß gcschicht, schc cr uur düstcrc Resultate in Folge dcr iuucrcn Zcrrisseuhcit. Das Haus müssc die Grenze dcr Ersparungcu uur in dcr Möglichkeit dcr Leistungen erblicken. ^>iau müssc dcn Augenblick nicht versäumen, weil man dic Zukuuft uicht iu dcr Hand habc. Ein Todesfall, dcr Ucbcr-fall eines übc'rmülhigcu FcindcS lönnc dcm luomcn-taucn Fricdcu ciu Ende machui, und deshalb müsfc mau wüuschcu, daß nudcrc Idecu lcitcnd wcrdcn, DaS Hans habc dic Mission, die Wahrheit dcm Hcrr-schcr gca/uüber auSzusprcchcu. Er schließt mit dcn Worten: Nur jcnc Regierung wird Oesterreich vor dem Verfalle rcttcu, mit welcher daS Haus, mit welcher wir gchcn! Abg. Waidclc spricht gcgcn die von dcm Vor« rcdncr ansgcsprochcnc Idcc drr Thciluug dcS Budgets. Man würdc dann nicht cinc Zlvcithcilung, sondern ciuc sicbzchufachc hcrbciführcu. Ncdncr beleuchtet dic sinauzicllc Scilc dcr nuc/arischcu Fragc. Er liefert an dcr Hand dcr Geschichte und dcs Staats-rcchtcs cine Rcihc statistischcr Dalm; um das frühcr bcstandcuc dualistischcu Prinzip dcr Fiuauzcn zu bc-lcuchtcu. Er zcigt, daß Uugarn bis znm Iahrc 1848 mit mehr als zweitausend Äiillwneu iin Rückstände < gcbliebcn und das; dics wohl ai,ch zu dcn von Kai- l scrfcld gcschildcrtcil uoltswirthschaftlichm K'alami- ' täteu beigetragen habc. Dics scicn die Folgcu dua« listischcr Finanzwirthschast, wclchc bis 1848 währtc. Dics zcigc allein schon, wie uothwcndig die Einheit dcS Reiches, namentlich in Finanzsachcn sci. Dic Reichs» cinhcit sci cinc Lebensfrage für Oesterreich und jede andere sci ncbcn ihr nnr untcrgcordnctcr Natur. Finauzmiuistcr v. P lcuc r erklärt, dic Ausdrücke, wclchc Kaiscrfcld dcr Regierung gegenüber gebrauchte, zurückwciseu zu müsscu. Er überlasse es übrigens dcm Hanse, zu beurtheilen, ob derlei Phrasen würdig uud zur Sache gehörig siud. Dic Regierung hallc cs abcr nutcr ihrcr Würdc, iu ähnlichen Ausdrücken sich ge-gcu dic Mitglieder dcr Opposition zu crgchcn. Was dic Frage dcr Aufnahme von Vorschüssen betrifft, müssc cr sich dic Bemerkung crlanbcn, daß cr den Abg. Kaiscrfcld trotz seiner geistreichen Rcdc dcr lon« lrctcn Verhältnissen dcs Finanziellstes zu fcrnc stchcud erachte, um ihm so nebenher übcr dicsc Frage ein maßgcbcndcS Urtheil einräumen zu können. (Bravo!) Was dcu Ausfall ans dic Steuerreform betrifft, löunc cr die Bcmerklmg nicht unterdrücken, daß cS ihm schr auffalle, daß jetzt schon iu drni gcgcnwärtigcl' Zcitpuntte, wo übcr dicfc Rcgicrnngsvurlagc cm voi" Hausc gewählter Ausschuß tagt uud scinc Berathung^ hall, mclchcm Au^schußc Hr. Kaiscrfcld nicht ans,c-hört, dicscr darüber vorweg ein absprechendes Urtheil fäl' lcu will (Bravo) Mau inögc alnvartcn, bis die Bc>" haildlungeu iu das Haus lommcu llud dic Gründe M' und wider in würdige und reifliche Erörtm"'.') ^" zichcu fciu wcrdcn (Bravo.) Staatsmiuistcr u. Schmerling: 6r windc ^ fchr gcruc dcn Dciails dcr Rcdc dcS Abg. Kaiscrfcld > folgen, schon dcßliall,, weil cr dcmsclbcll dic ssrösitc « pcrsünUchc Achtnng zolle. Allci,, dieser bcrNyrtc allc Zweige dcr Verwaltung uud cr wollc dic Geduld t>ec< Hauses nicht dadurch ungcrcchtfcrligl in Anspruch »ch incu, daß cr in fcincr Erwiederung auch uach allcn R'ichliillgcn hin sich ergchcn würdc. Er wollc sich nns das bcschränkcn, was dcr Abg. Kaiscrfcld zunächst uud uamcullich gcgcu ihu selbst gcsprochcu, damit uicht aus dcm Schweigen dcr Regierung auf cinc Billiguug dcr Anschauungen dcö Herrn Vorrcducl'ö geschlossen werden köuuc. Wcnu der Herr Abg. Kaiscrscld, sährt dcr Mi< uistcr fort, iusbcsoudcn gcgcu mich sich wcudct uud mir Lässigkeit nud Äiangcl an aklivcm Vorgehen, mir abcr uur Hinwartcn zum Vorwurf nlacht, bin ich M' so frei dcr h. Vcrsamiuluug zu bcmcilcu, daß den" doch iu dicscr Beziehung auch ctwae mcinc VcrgaU' gmhcil ius Augc gefaßt wcrdcn mögc. Meinc cnt-fchicdcnstcu politifchcu Gcguer habcu Ulir zu allcli Zcitcu wcuigslcns das freundlich zucrtmlnt, daß ick cin Manu von einiger Thallraft und nicht von Läs sigkcit sci. Es ist nicht das Erstemal, daß ich durlh daö Vcrtraucu Sr. Majcstät berufen ward, Gcfchäfle zu führen. Schon einmal befand ich mich im Ratbc dcr Krone und ich glaubc, daß diejenigen Hcrrcn, die mciu damaliges Wirtcil iin Auge habcu, luir wcni^ slcuö nicht vorwcrfcu lönucn, daß ich damals lässig war, daß ich dic Zcit unbenutzt verstreichen ließ uud daß dic Pcriodc, dic mich damals im Amtc fand, nicht wcuigstcuö cuiautitaliv bcdcuttudc Resultate z» Tage gefördert hat. Ebcufo liegt cö mcincr NaN>c iune, am Endc mehr osscusiv als dcfcusiv vorzugehei' und cs würdc daher ganz gclviß uanientlich^ iu der ungarische» Frage für mich bedeutend mchr Rciz dal/ in gclcgeu sein, rasch vorwärts zu gchcu, als ls'l einiger Geduld abzuwarten. Wcun dcmuugeachtct in dcr ungarischen Fr«/ von Seite der Regierung die biöhcrigc so sehr gctat/ Politik eingeschlagen wurde, muß cS dahcr llichl^ dcm Maugcl an Thatkraft, fondcrll in dcm sciuc ^ fachc habcu, daß mau cbcu zu dcr Ucbcrzcuguua ^ lunilucu ist, daß gewisse Fragen sich uicht rasch l^'^ lassen, daß am allcrmcistcn zur Lösung gcwisscr 3^, gen dic allcö vcrlnillcludc uud bcsäusligcudc Zcit l>e^ tragen müssc. ES mag dicß für eiuc irrige Ansä)^ uug gchaltcu wcrdcn, cS ist abcr doch, wic ich glal> ^ einc zum Theile gcrcchtfcrligtc Anschauung. ^) 1^,, hcutc noch dic Ucbcrzcnguug, daß ciu vor zwci ^' ^. reu oder ciu selbst im vorigen Iahrc cinbclUl" ^ Landtag gar lein befriedigenderes Resultat gcwa-^ hätte, als der, wclchcr iul ^ahrc 1«01 "^")"', wurdc. Daß ich auch uou dcm uüchstcn Z"^"'".Hc trittc mir nicht daS erfreuliche Resultat vcrsprcy, Htt5 war ich in der Lage, bereits daS vorige Mal auseinanderzusetzen. ,WaS dem ungarischen Landtag: gcgcu» über geschehen kann, darüber habe ich mich ebenfalls bereits wiederholt ausgesprochen. Es tann dcni ungarischen Landtage gegenüber gar leine andere Politil geben, als die, ihn dahin zu dringen, daß die Rcichsvcrfassuug anerkannt werde. Allerdings ist es von, Seite des Abg. Kaiscrfeld ganz allgemein bezeichnet worden, worin denn die ungarische Politik bestehen und wie die ungarische Frage gelöst werden soll. Aber das, was er darüber augc-deutet hat, sind eben nur Principien und die Regie» rnug hat ctwas ganz anders zu thnu als Principien hinzustellen, sie hat gerade irgend cin Princip prak-tisch zur Ausführung zu bringen und dies braucht eine Massc von Schritten, die, wcuu man sie inS Auge faßt, mit ganz eigenthümlichen Schwicriglciten vcr» buudcn sind. Um nnr ein Beispiel auszuführen: Herr v. Kaiscrfcld sagt, „die RcichSvcrfassnng sei Ungarn gegcunbcr znr Durchführung zu bringen" nnd auf dcr andern Seite kennzeichnet er seinen Standpnnlt, das ungarische Recht anzuerkennen. Was ist das, was man znr Zeit das ungarische Recht nennt? DaS sind bei eine'.' großen Partei die Gesetze von 1848. Ich frage aber nun irgend einen praktischen Staatsmann, wi läßt sich das vereinigen, auf der einen Seite die Gc-setze von 1848 anerkennen und auf der andern Seite uuscrc Rcichöverfassnng als die Basis des öffentlichen Rechtes hinznstcllcn, (Allgemeines Bravo, Bravo! Sehr gut! Links: Nicht richtig!) Darin liegt die unwesentliche Schwierigkeit. (Bravo, schr gnt!) Weitet!? Hal derselbe Herr Mg. v. Kaiscrseld ans das lcbcudigstc dclonl, daß nach dem Gruudgedaulcu unserer Verfassung dcr Ausgleich mit Ungarn durch» zuführen fei. Worin besteht denn eben der Ausgleich? Er besteht dariu, daß das uugarischc Volk und der ungarische Lanotag znr Ueberzeugung komme, es müsse eine eulschiedcnc Revision der 1848er Gesetze dnrchgc-Mrt werden und zwar in dcr Richtung, daß, bevor ihre Giltigtcit anerkannt werde, alles aus den 1848cr Gesetzen beseitigt werde, was mit unserer Vcrfasinug im Widersprüche steht. Das ist ja eben auch nnscr Standpunkt, dcu wir immer bekannt haben. Nimmt der Herr Abg. r>. Kaiscrfcld den Ausgleich in dem Sinne, so reiche ich ihm mit Vergnügen die Hand, dann werden wir gemeinschaftlich wirken. Daß' aber gegenwärtig in Ungarn dcr Ausgleich nicht in dem Sinne genommen wird, darüber, meine Herren, mag sich Niemand einer Täuschung hingeben. Wenn dcr Herr Abg. v. Kaiscrfcld vor Allein darauf Gewicht acle^t hat, daß dic soncuanutc Opvo» sitimi dicscö Hauscö mit t>cr lil'tlalcl« sslaltion i» Ui^garn Hand in Hand acht, das; dicscr ihrc Sym pathicn zugewendet sind, so kaun ich offen auöspre.' lhcn, daß von unserer Seite keine andere Gcsiuuug bestehe. (Bravo, Bravo!) Für jene Partei, welche die sogenannte allcouservativc ist, haben wir nicht die geringste Sympathie. (Sehr gm! Bravo!) Wir cr-kcnncn in ihr sogar nnscrc entschiedensten, unsere hartnäckigsten Gegner. (Bravo! Bravo!) Gegner von solcher Entschiedenheit, daß — ich spreche es aus — ihre Miucn sogar in diesem Hanse ihre Wirkung thun. Wcuu vou Seite des Herrn Abg. u. Kaiscrfeld anf jenen Tratsch hingewiesen wurde, den ich in der letzten Sitzung zur Sprache gebracht habe, so ist es mir recht angenehm, auf dieses erwiedern zu köuucn, daß ich selbst jetzt zur Ueberzeugung gekommen bin, daß dasjenige, was ich gesagt habe, dcr Wahrheit entbehre. Auf der einen Seite hat cin einflußreiches Mit" glied dieses Hauses jcucn Ansspruch ocöavuuirt, auf der audcru Seite ist mir eine gleiche Dcsavouiruug von j^ncm Minister geworden, den ich genannt habe. Ich erkläre gauz offen, daß dieses eine Unrich. tigkeit war. Daß am Ende meine Behauptung nicht so leichtsinnig gemacht worden ist, mögen die verehrten Herren ans dem entnehmen, wie gerade die Blätter, von denen man weiß, daß sie in Beziehungen zu dem genannten Grafen stehen, fortwährend darüber geschrieben lMcn. Ich habe am Eudc nur noch eine Bemerkung Mir zu erlauben, dic ich aber im Namen dcr Go saüUNln'gicruug abgeben muß. Herr vou Kaiscrfcld hat im Verlaufe sciucr Rede vielleicht etwas allgemci» ncr, als ihm selbst bei einer ruhigen Betrachtung angemessen wäre, erwähnt, daß in ciucm Theile ocS Reiches und namentlich in Ungarn Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich mir faktischer Herrscher sei. Dieser Behauptung muß ich mit aller Entschiedenheit cnlgcgcuttcteu. Bei allen loyalen Ungarn ist Sc. Majestät der Kaiser rechtmäßiger König von Ungarn. Es mag allerdings wahr sein, daß das feierliche Moment' dcr Krönung fehlt, allein daS Moment dcr Krönung vermag dem Bande, welches UnsM'ls au sciucu legitimen Herrscher knüpft, nur Noch ciuc besondere Wcihc aufzudrücken; die Bediu» yung dcr Rcchtmäßigleit ift die Kn>mmg uicht. Ec. Majestät crtcnut sich zur Zeit als rechtmäßiger König von Ungarn. (Allgemeines Bravo.) Er wird als solcher von allen loyalen Ungarn anerkannt und ich laubc, daß in diesem h. Hanse sich Niemand finden dürfte, dcr nicht dic gauz glcichc Ansicht ansprechen wird. (Allgemeines lebhaftes Bravo.) Abg. Kaiscrfcld erklärt, mißverstanden worden zn sein, cr habe gesagt: „daß dcr Kaiser von cmcm Thcilc scincr Unterthanen nur als faktischer Herrscher augcschcu werde", uicht „daß cr eS sei." (Schluß folgt.) Oesterreich. Prag, 31. März. Heute fand die Schlußoer. Handlung iu dem Prcßprozcssc gegen den Landtags-Abgeordneten Dr. Knh, Redakteur uud Elgcnlhnuicr des „TageSbotcn", Statt; die Anklage lantclc auf Verbrechen der Majcstäts-Bclcidigung. Das Urlycn, welches nach langer Bcrathnug gefällt wurde, sprach ihn schuldlos und vom Kostcncrsatzc frei. Ms ^cr-thcidigcr fnugirtc Dr. Raudnitz. Ausland. Viünchen, W.März. Die Staatsreaiernug hat dcr Macorduetculamuicr ciucu Gcsctzcntwurs uor-gelcgr, durch welchen die sechsjährigen Finanzpcrlodcn in zweijährige abgeändert werden. Dic Vorlage wurdc von dcr Kammer mit Bcifall aufgenommen. — 30. März (Nachts). I» der heutigen Siz-znng dcr Abgeordnetenkammer wurde Professor Pözl mit 80 Stimmen zum Präsidculcn, Schlör mit 83 Stimmcu zum zweiten Präsidenten gewählt. Dcr Kan» didat dcr Fortschrittspartei Barth erhielt 31, resp. 10 Stimmen. Berlin, 30. März. Die von der Regierung am 8. Februar neuerdings vorgelegte Militärnooelle wnrdc vou dcr Militärlommissioll des Abgeordneten' Hauses mit Ausnahme dcr die Bcstimmuugcu bezüglich dcr Mariuc culhallcudcu Paragraphc abgelehnt. Dic Acralhuugeu über die Bestimmungen bezüglich der Marine wurden wegen Abwesenheit dcS Regie-ruug5lomlnissärs vertagt. Hnmburn, 31. ^,/ärz. 5-)icr eingelaufenen Nach. richtcn alls Port-an-Prince 'zufolge sind dort 400 Häuser abgebrauut. Dcr Schaden beläuft sich auf 2'/, Millionen Dollars. Konstantinopel, 25. März. Die Gesandten vou Kokan bcgcbcn sich anch nach England. — Der Haiidclsmimstcr Savsct Pascha wurdc zum Gesandten in Paris, dcr Untcrrichtöministcr Elhcm Pascha zum Handclsministcr, Nrwrcz Pascha zum Unterrichtsmi-»istcr „nd Kadri Bey z»m Gcucralpostdirlllor cr-»aiilit. — Eii,c „clic ^cil'güldc dci^ Sultans wird uraailisilt. Hlthen, ^s». ^lal^. Dcr Finanzunuistcr soll durch Hcrrn Krcstcuitis, dcr untcr König Otto nichr-mnls wiinistcr war, crsctzt wcrdcu. Die Stiinmnng ist ruhiger. Die Dcpntirtcnwahlcn wnrdcu auf dcu 14. Mai a. St. festgesetzt. Die Kammer wird wahrschcin-lich im September einberufen. — Dcr preußische Geschäftsträger Schmidthals soll durch Hcrru Wagner, jetzt iu Mexiko, crsctzt wcrdcn. — Balbis wurdc zum Präsidcutcn des Staatsraths crnamtt. Dkal- un> Vrovinml-Vachnchlcn. Laibach, 3. April. Bei der am 30.^Närz unter dein Vorsitze Sr. Exzellenz des Hcrru Statthalters gepflogenen Vera« lhuug des )lothstandS.Eomite's für Inucrkrain, wurdc dcr Bericht dcs l. l. Bezirksamts , Vorstehers von Adclsbcrg in Verhandlung genommen, laut drsscn für die Ortschaften Grol'schc, Ncaulcrsdorf, Snloa Ra-kituik uud Nußdorf dcs Bezirkes Adclsb-ra uud Go-rilschc, Grolchcrdo, Klciubcrdo und Brcsjc dcS Bc-zirkcs Scuofctsch von ciucm nngcuauuleu Wohlthäter ein bedeutender Betrag zum Ankaufe von Bebens, Mitteln dem genannten Bezirlsuorstchcr unmittelbar angewiesen, und von diesem sogleich sciucr Bestim-muug zugeführt worden ist. DaS Eomitc beschloß, den Ortschaften AdclSberg, Alteudorf, Groß» und Klcin-Otok, Hroschc uud Sagon dcs VczirkcS Adclsberg die vom l. k. HczirkSvorstchcr angctragcuc Uutcrstiitzuug mit 150 Ntctzcu Kukurutz uud 75 Mctzcn Fisolen zuzuwcuocu, welches Qnan-luiu sogleich aus dcu beim Bandes-Präsidium cingc. laufcucn Sainmlungögcldcru auackauft uud abgeschickt worden ist. Dem k. k. BczirkSamtc LaaS wurdc für die Noth. leidenden dcr abgebrannten Ortschaft Obcrsccdorf 10 Zentner Mchl nnd cin Betrag von 5 fl. für Koch» salz zugeschickt, wclchc gleichfalls aus den Samm» luugSgcldcrn bcstritlcn wurden. WciterS wurdc beschlossen, von den Amlsvor-slchcril der Bezirke, in welchen dcr Nothstand herrscht, möglichst genaue Anträge über die voraussichtlich noch bcuöthiglcn Quantitäten au Lcbcnsmillcln abzuverlangen. Achulichc Ausweise über die nolhwcndiac Menge an verschiedenen Sameufrüchteu zum Anbaue si»,d vom k. k. Landes - Präsidium bereit? abgefordert worden. — In dcr am lctztcn Samstag stattgcfundencl, Zusammenkunft dcr Sänger, Turner und Schützen hat Herr Professor Wrctschko einen ausgezeichneten Vortrag übcr Pflauzcuphysiologic gehalten. — Morgen wird znm Bcucfizc dcs Schauspielers Herrn Ziegler „dcr Zunftmeister von Nürn- . bcrg" von O. Rcdwitz goycbcn. Bei der frcnndli» chcn Aufnahme, wclchc das Stück hicr fand, als cs znm ersten Vtale aufgeführt wurdc, ist auch dießmal ein zahlreicher Besuch voransznsctzcn. — Dcr Gesangverein in Itcin, dessen Thätig« kcit und rasches Aufblühen wir schon öfter zu erwah-Gelcgcuhcit hattcn, wird, wie wir hören, am Soun-> tag nach Ostern ein Concert zum Besten dcr Inner' trainer veranstalten. — Am 3l. März starb in Klagen fürt dcr als Naturforscher rühmlich velmmtc Offizial dcr Lan» dcShaupllllsse Friedrich Kot eil, ein gcborncr Krai-ner, im 03. Lebensjahre. Die „Klag. Ztg." schreibt anläßlich dcr Nachricht vou seinem Tode: Als Botaniker, Elo» uud (5onchyliolog, war er wcit über dic Grenzen unscrcr Heimat genauut; viele naturwissenschaftliche Vereine und Anstalten dcS In- und AuSlaudcS zählten ihn zu ihren Mitgliedern, alle kennen seinen Namen, dcr durch Bcncnunug von ihm entdeckter Arten in die Wissenschaft eingeführt wurde. In Kraiu gcborcn, kam cr früh nach Kärnlcn und brachte hicr den bei weitem größten Theil seiner Lebenszeit zu. Sein rastloser Sammlcrflciß, die scltcnc Hingebung, mit dcr cr dcr Wissenschaft treu blicb, förderte nicht nur dicfe selbst, sondern, da sie ihn anf nnfere Bcrgc führte, auch dic uaturwisscnschllsl< lichc Durchforschung uuscrcs Heimatlandes wesentlich. Die warmc ^icbc, mit dcr cr die Nalurforschun,^ betrieb, sammelte schou zn Zeiten, wo dicsc in Oesterreich noch daniederlag, cincn Krcis eifriger Iüngcr um ihn, darnnl wcrdcn viclc Freuudc uud Fachgc« uosscu die Kuudc seines Ablebens mit tiefer Trauer veruchmcn; das Muscllm, dem er scinc rcichcit, schönen Sammlungen vermacht hat, verliert an ihm cincn scincr eifrigsten Frcundc und Förderer. — Ans Cilli, 31. März, schreibt man dcr „T.P.": Währcnd dic Verhandlungen bezüglich cincs Anöglcichcs der F. Millcr'schcn Koulurömassclioch iinmcr nicht cinciu gchossten Abschlüsse zugeführt siud, nnd das faltifchc InSlebcntrctcu der vielfach besprochenen StyriaU'Stcclcompany dciugclnäß in dic Ferne rückt, hat gestern bei dcr in Folge nngünstigrr ,, uissc gleichfalls insolvent gewordenen Eisculj^ , _, .!l Stm>.' cin uucrwarlctcö Allunaeincnt stattgcsuudcn. 6s wurde „ämlich arslcrn ciuc Taasatzuug dcr Gläulii^ aci dcr acdachtt-n Firma bei dcm VcrglcichSlciter »crm N'olar^A. B. ^'iravlag abgehalten, l.ei welcher sich dlc ^t.inmrnmchrhcit für cincn Ausgleich entschicd Nachdcm dic klciucrcu Gläubigcr nnd Vorzuaspostcn 'M Betrage von 17.000 fl. beglichen sind nnd znm N>cl1crbc den die Verunglückten nur als Leichen au« dem Schuec gegraben. — Vor Kurzem drang Nachts cin frecher Kir. chcniäubcr in die Pfarrkirche St. Peter bci Marburg ein, nnd stahl dort den ganzen Vorralh von Altar« tüchern. — Aus Leoben, 31. März, meldct mau der ,.T. P.": Vci dcm heute abgeführten Pr-ßprozes? gcgcn die „Zwangelosen Blätter" ist deren Heraus gcbcr uud verantwortlicher Redakteur, Herr Josef Vogl, vollkommen losgesprochen worden. Wiener Nachrichten. Wien, 1. April. Sc. Majestät dcr Kaiser habcn dcr Gemeinde Wildbad-Gaslcin znm Wiederaufbau dcr dortigen Kirche allcrgnädigst cincn Beitrag von drriwuscud Gnldcn gcspcndct. ' ...< "^i der heute stattgehabten Ziehung dcr Kre^ dttlosc stcl dcr haupttrcsscr auf Ceric 3107 ', mcr 83. Vlcrzlgtauscnd Gulden gewinnt Scric 306 Nummer 63; Zwanzigtausend: Serie 3107 Nummer 30, Fünftausend: Serie 1477 Nummer 4 uud Serie 1477 Nummer 90; Zweitausend: Serie 3107 Nummer 19 uud Serie 2032 Nummer 84. Sonstige gezogene Scricu sind: 791, 4075, 3550, 1504, 3872, 2979, 1753, 3544, 515, 2017, 744, 1810, 2122 und 2280. Aus >em Ocmmderathk. In der Sitzung vom I. April d. I. stellte, nach Lesung und Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung und erfolgten Angelobung der Bürgerpflichten von Scitc zweier neu ernannten Bürger. Herr G.'R. Ritter v. Kalteneggcr den Dringlichtcitöantrag, der Gcmeindcrath wolle in Anerkennung der muster' haften Haltung, welche das kaiserlich mexikanische Fei» lorps während seines mchrmonatlichcn Vcrweilcnö in Laivach bethätiget hat, demselben einen ehrenden Nachruf votiren und dcr Bürgermeister wolle dies dein löblichen KorpSkommando im Wege dcr kaiserlichen Gesandlschaft in Wien mit dem Ausdrucke dcs Be. daucrns über das Scheiden dieses Korps bekanntgeben, welcher Antrag, vom Herrn Antragsteller eingehend motivirt und vom Herrn G.-R. V. E. Supau bcfür« worlet, eiustimlnig angenominen wurde. — Hierauf machte der Vorsitzende die Mittheilung, daß Punkt 5 u dcr Tagesordnung entfalle, da dcr betreffende Bittsteller sein Gcfuch zurückgezogen habe, dann daß das Comite' für den Kopaliuvalidcnfond 1 Exemplar deS Wcrkeö „das Kopaldentmal" an den Magistrat übersendet habe uud schlug vor, dieses Wert an die l. l. Studicndibliothck zu übermitteln, welcher Vor» schlag gutgchcißcu wurde. Gelegcnhcitlich der in dcr letzten Sitzung gcslcllteu Interpellation bezüglich dcr Herstellung der Zufahrtö-rampc am Grubcrkanal eröffnet dcr Bürgermeister, daß die anhaltende, ungünstige Witterung die Juan« yriffnahm: dcr bezüglichen Arbeiten biöhcr ucrhin' dert habe. Ueber Antrag des Gemcinderathes Pajk wird ucschlofsen, die Besetzung dcr Markttommissürsslclle nicht, wie anf dcr Tagesordnung angesetzt war, in vertraulicher, sondern in öffentlicher Sitzung vorzunehmen. G.'N. Dr. Blciwcis frägt den Bürgermeister, ob derselbe nicht gcucigt sei, bci dcm Umstände, als die Klagen über das Zunehmen des Hausbcttcl« sich mchrcu, dem Bettcluogt dicßfalls verschärfte Wcisuu« gen zu gcbcn. Dcr Bürgermeister erklärt, daß dieß liereits gestern geschehen sei, wobei Vize-Bürgermeister Dr. Sup an ersucht, dcr Gcttclvogt mögc darauf aufmerksam gemacht werden, beim Arrcti'rcn dcr Bettler nicht in die Wohnungen einzudringen. Ferner frägt G., Malitsch, Blasnik, Dr. Supau, Dr. Blciwcis, Dr. Recher, Dr. Schöppl, Dr. von Kaltcncggcr, Horak, Pajt und Dr. Orel l'cthciligcn, wird die Vornahme folgender Gasscnbautcu beschlossen: 1. Die Makadllmisirnng der Fahrbahn von dcr Spitalgasse bis zum Schulp'latz nebst dcr Herstellung dcr übrigen TroltoirS; 2. die Pflastcruug zwischen dem Bischofshofe und dem Bürgerspitalsgcbäude mit alten Kugclsteineu; 3. Legung eines TrottoirS längs dcr Wasserscilc deS Oürgcrspitalgcbäudes; 4. die Durchführung des Kanals in dcr Polaua» Vorstadt bis zur Kascrnbrückc; 5. die Durchführung des Kanals in der Rosen- Gasse; 6. die Herstellung des Gehweges bci dem ehe. maUgen Gasthause „zur Schnalle"; 7. die Herstellung eines Gehweges längs des Vurgyartcns über den Konareßplatz bis zum Ursu-lmtntloster; 8- die Lüssung cincs breiten Trottoirö längS des Kasinos Ellsinoganens, des Ooijazh'schen uud Zelti-nooizh lcheu yauscs; >'/" 9. die Psiasternug dcr obcrcn und unteren Gra« dischagassc. Ueber Autrag des Dr. Schöppl wird ferner beschlossen, die Bauscltion anfznfordcrn, über die Reihenfolge, in welcher diesc Ballführungen in Angriff genommen werden sollen, dem Oemeindcralhc eincn Vorschlag zn erstatten, lvozu Dr. Pfcffercr daS ebenfalls zum Beschlusse erhobene Ame»dcmcnt stellt, daß die Kanalisirnng in der 'Rosengasse jedenfalls zuerst in Angriff gcnommcu werde. G.-R. Dr. Mittcis rcfcrirl NamcuS dcr Schulscktiou wcgcn <>!ziruug cincs Pauschales für Amtscrfordcrnisfc au dcr städtischen Knabcnhauplschulc bci St. Jakob uud beantragt, die dortige Haupt-schul-Dircltiou aufzuforderu, sich darüber zu äußeru, ob sie mit Fixiruug eiucs Pauschales im IahrcSbctragc von 60 fl. einverstanden sei, welcher Antrag lmch längerer Debatte, an dcr sich die Gemcindcräthc Pajt, Horak, Kaltencggcr, Schöppl, Pollutar, AlnSnik ul>d Blciwcis bcthciligcu, angcnoiuincu wird. (Schluß folgt.) Concert. Das gcstcru stattgehabte Concert dcr philharm. Gesellschaft war trotz dcr uugcwohntcn Stunde — halb 5 Uhr Nachmittags — doch sehr zahlreich besucht. Freilich war das Programm schr anziehend, es cut. hiclt, mit dcr einzigen Aliönahmc eines Liedes von Abt, nnr klassische ttompositioncn von Cherubin,', Beethoven und Mcndclssoh». Das Orchester eröffnete das Conceit mit der Ouvertüre zu „Auakrcon" von Chcrnbini uud exclntirlc dicfe mcisterhaflc Komposition rccht gut. Hierauf fulglcn zwei reizende Lieder von Mendelssohn „Das Veilchen" und „Nciselied", vorgetragen von Herrn Julius Lcdenig; dann zwei Picccn für Pianoforte „Romanze" von Vccthoucn nnd „Lied ohne Worte" von Mendelssohn rccht zarl und clcgant gespielt von Frl. Cmilic Perto, serner „Frühliugslicd" vou Hicudclssohn nnd „Blcib bci mir" Lied von Abt, mit dcr schon bekannten Brauour gcsuugeu vou Frau Leopoldiuc Grcgorilsch, welche Solovorträgc sälnmllich vom Auditorium mit lcbhaf« teul ?lpplaus belohnt wurden. Dcn Glanzpunkt nnd zugleich Schluß deS Eou-ccrtcS bildete die O-äur-Symphouic vou Accthovcn. Das dcr ersten, dcr Eutwickclungspcriodc dcö großen Nicistcrs augchörigc Wcrk trägt zwar noch dcn Charakter dcr Haydn'schcn und Mozarl'schen NichUma, hic und da blitzt adcr schou dcr gewaltige Gcist Bcc-thoucu's durch, dcr uns iu scincu spätcrcil Wcrkcn durch gigantische Größe und Eigenthümlichkeit zur Bc< wundcrimg hinreißt. Es treten uns da uud dort Gcdankcu und Idccu entgegen, die nur ciu Genie, wie Äccthovcu, gedacht haben tauu. Gleich dcr erste Satz fcssclt durch die Fülle musikalischer Gedanken, durch die meisterhafte Form, durch dcu künstlerischen Bau; im zweiten Satze sprudelt cs von lieblichen Mclodicu uud übcrraschcudcu Wcudungcn in vollen, dclstcr schöner Form; man glaubt dcm Gespräche cincS geistreichen liebenswürdigen Mannes zn lauschen; dcr dritte Satz, das Scherzo, ist cin höchst originelles, launiges Intermezzo, dcm dann dcr letzte Satz in wundervoll klarer Gliederung, eine musikalisch gedachte logische Schlußfolgerung, sich anreiht. — DaS Pn-blikum, von dcm sich nur ciuigc wcmgc, welche für derlei größere Tonschöpfnngen lein Verstäudniß haben, während dcr Symphonie entfernten, folgte dcr anS. gezeichneten Aufführung unter Liituug des Hcrrn A. Nedvcd mit gcfpauutcm Iulercsse und applaudirtc so lebhaft, wie eS bci Orchcstcrpiecen scltcu zu applau» direu pflegt. Eö war dieß wohl cin Beweis von dcr mächtigen Nirknng dcS Vcclhovcn'schen Ton« wcrlcs, für dcsfcn Aufführung wir dcr philharm. Gesellschaft nnr dankbar sind. Neueste Nachrichten und Telegramme. Prass, 1. April. (N. Fr. Pr.) Die „Humoristicke Listy" sind hcutc nicht erschienen; die Polizei.Direktion hat Hcrrn Dünget die Redaktionsführung untersagt, wcil cr sich unter Anklage wegen Verbrechens dcr Rnhcstürung iu Untersnchung befinde. Frankfurt, 1. April. (Pr.) In bundcstägigeu Kreisen verlautet mit Bestimmtheit, daß Oesterreich am 0. April im Sinne des baierisch-sächsischen An« träges sich aussprechcn wird. Ergibt sich, wie nicht bezweifelt wird, dafür die Majorität, so ist Ocstcr. reich gewillt, die Erklärung abzugeben, daß cs seiner, scitö als Mitbesitzer beabsichtige, sein Nccht an den Herzog von Angustcnbnrg abzutreten, wodurch dessen sonst uicht vollständiges Rccht crgäuzt werdcu würde. Dresden, 1. April, DaS heutige „DrcSd. Iouru." enthält einen ausfuhrlichen Artikel über dcn mitlclstaallichen Antrag bezüglich dcr Hcrzogthümcr. Frage. Es bekämpft'iu dcmsclbcn dic Ansicht, daß die Annahmc dcs Antrages dcn Bund in die Alternative der Ohnmacht odcr dcS Bürgerkrieges versetze. Die Annahme dcs Antrages gebe dcn Hcrzogthümcru eiucn AulehmmgSpunlt, keiueswcgs aber eine Auffor-dcrnng znr Auftchnuug gegcu dic dcntschcu Großmächte. Die Ablehnung des Au rages bringe den Hcrzogthil-mcrn Klarheit darüber, was sie von Deutschland zu erwarten haben. Berlin, 3l. März. Die Mililärlommission des Abgcordnctenhanscs hat anch den letzten, dcu Ma< rincdicnst bctrcffcndrn Theil dcr Mililärnovclle, so wie sämmtliche Amcndcments, somit die ganze Novelle, abgelehnt. Vcrlin, 1. April. Das Abgeordnetenhaus hat N 1 dcr Regicrungsuorlagc (Bankordnnngsnoucllc) betreffend die Einrichtung von Bankfilialen in außer-prcußischcu Läudcru abgclchut; ferner dm § 1 deS . Kommissiottsantrag.es, wonach die Bankfilialen auf Hamburg uud die Elbc. Nr. 3 von fl. 5.— bis fl. 0.25, Nr. 4 vou fl. 4.-" bis 4.75, Nr. 5 vou fl. 3.— bis fl. 4.—. Korn m chl: Nr. 0 von fl. 5.25 bis fl. 6.50, Nr. 1 von fl. 4.25 bis fl. 5.25, Nr. 2 von fl. 3.25 bis fl. 4.25. «aibach, 1. April. Auf dem heutigen Mark« siud erschienen: 7 Wagcu mit Heu uud Stroh (10t) Zentner), 104 Wagen und 5 Schiffe (!«) Klafter) mit Holz, und ti8 Metzcn Erdäpfel. (Wochenmarlt - Preise.) Weizen pr. Metzel» fl. —.— (Magazins.Prcis fl. 3.89); Korn fl. --.-^ (Mgz. Pr. fl. 2.50); Gerste fl. -.- (Mgz. Pr. fl. 2.3^ Hafer fl. —.- (Mgz. Pr. fl. 1.80); Halbfrucht fi. —.^ (Mgz. Pr. fi. 2.72); Heiden fi. -.— (Mgz. Pr. fl. 2.77)j Hirse fl. —.- (Vlgz. Pr. fl. 2.80); Kulurutz si. - .^ (Mgz. Pr. fi. 2.88); Erdäpfel fi. 2.— (Mgz. «P fi.-.-); Linsen ss. 4.- (Mgz. Pr. fi. --.^ Erbscu fi. 3.70 (Mgz. Pr. fi. -.-); Fisolen fl. 3> (Ätgz. Pr. fi. -.-); Rindöschmalz pr. Pfund lr. ^ Schweineschmalz lr. 44; Speck, frisch lr. 32, dtH geräuchert lr. 44; Butter lr. 00; Eier pr. Sts° kr. i z; Milch (ordinär) pr. Maß lr. 10; Rindfleis^ pr. Pfund lr. 19-21, Kalbfleisch kr. 18, Schweiß fleisch kr. 23, Schöpsenfleisch lr. —; Hähndcl A' Stück lr. 45, Tauben kr. 15; Heu pr. Ztr. fl. 1-A Stroh lr. 75; Holz, hartes 30", pr. Klafter fl. ^ dctto weiches fi. 0.20; Wein (Mal- Pr.) rother^' Eimer von 11 bis 15 fl., weißer von 12 bis i"'' (Mit Einrechnung der Verzehrungesteuer.) ___ Cheater. M Heute Montag: Gin weißer Othello- ^W Posse iu 1 Akt, nach dcm Französischen deS « Friedrich. > Hinauf: Die schöne Müllerin. .,^s.^ Komische Opcrcttc in 1 Alt, von Ioh. Bapt^^, Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr. Druck und Verlag von Issnaz v. sileinmayr s5 Fedor Vamberg in Laibach. Hiezu ein halber Vogen Amts- und Intelligellzblatt.