Nr. 14tt. Mittwoch am 21. Juni 1865. Die „kaibllchn Zcitung" erschmil. mit Aiicüiahmc der in semen Zyiehungen M Land-wirthschaft. (Schluß.) Wir gelangen zum zweiten Punkte, und indem wir cS hier übcrgehcu, die Deckung dcr landwirth» fchaftlichcn Holzbcdürfnisse zu besprechen, theils um uicht weitläufig zu werden, theils weil wir noch nach« stcnS dieß zu crörlcru Gelegenheit haben werden, halten wir uns unn vornehmlich an die forstlichen Ne-bcucrträgc dcr Weid c und Strcunutzung. Eines aber köuncn wir dennoch uicht übcrgcheu: auf die ungeheuere Holzucrschwrndung hinzuweisen, welche durch dic im Hochgebirge meist übliche Art der Berzäu» nung hcrl'cilicführl wird. Tausend und aber tanscno von Slämmchcn fallen jährlich dieser Unwirlhschaft zum Opfer! Da scheint es uns wohl dringend ge« botcn, mit allen Mitteln entgegenzuwirken. Die Landwirthschafts - Vereine hätten auch hierin ein Feld für ersprießliche Thätigkeit; cs sollen Preise für die Anlage von lebenden Zäunen ausgeschrieben, Probezäunc angelegt und überhaupt dcr Nutzen dieser Einrichtung praktisch dc-monstrirt werden. Wir anerkennen die Weide- und Streu-, so wie die Futtcrlaubuutzuug, namentlich im Hochgebirge, als wichtige forstliche Neben er träge. Eben hiedurch aber ist ausgesprochen, daß die Grenzen dieser Ve- FmUetlM. Gin Tag iu türkischer Gefangenschaft. Rciscstizzc vun F. Kcinih"). I. Jus dcr Drina-Rnnnilastraßc nach Mali Zuormk. An einem prachtvollen Maimorgcn verließ ich, begleitet von dem serbischen Quarantäne'Offizier Io-vanovic, das romantisch gelegene Losnica, die Hanpt-stadt dcS gleichnamigen Kreises im Fürstcnthnm i^cr-dien. Schon nach einem andcrthaluslündigcn scharfen Ritte befanden wir nns auf dem jnngcs Lanbwald durchschneidenden Saumpfad, auf dcr Karanlastraßc längs dcr Drina, welche in zahllosen Krümmnngcn — schou cin serbisches Sprichwort sagt: Die Drina kann man uicht mit einem Achsclrncke grade machen — dcr Save znflicßt. Noch hatte die Morgcnsonnc dcn Gipfcl dcs hohen Guccvo uicht crklonnncn. Nur einzelne plänkelnde Strahlen glitzerten manchmal auf dcm leichlbcwcgtcn Wasserspiegel dcr Drina. Ueber demselben erhob sich die bosnische Bergkette von Eclopek bereits in vollcr lparmcr FrWclcuchflMg. Ticfcr'Fricdc lag übcr die mit allen geizen dcs Frühlings geschmückte Nalur ausgcgosscn. Nur dcr schmetternde Ehor dcr ssrfledcrtru Waldsänger und die vom jenseitigen Ufer crtöncndcu Aurn c vflügcndcr Rajahs unlcrbrachcn die nugsnm henlch,,dc Stille. *) AuZ „Slavische Vlätlcr", 4. Heft 18L5. Wir uähcrteu uuS dcr crstcu Karaula Batar. Störender als cin kleiner feindlicher Pntsch mochte wohl unser unvorhergesehenes Erscheinen die im süßen Nichtslhnn schwelgende Besatzung überrascht habcn. Etwaö verlegen griff dcr jnngc wachhabende Momal (Wchrmanu) nach seiner, an einem vorspringenden Pfahle dcs Blockhauses lchucudcu „gclicblcn Albanc-scrln". Dcr Buljntbascha (Korporal), wahrscheinlich cin ehemaliger Linicnsoldat, salntirtc gar demüthig bcsauu sich aber bald eines Bessern, holte, unsere Wünsche crralhcnd, frisches Wasscr ans dcr nahcn Qncllc hcrbci, während zwei andere riesige Bursche sich mit uuscrcn Pferden zn schaffen machten. Nur uugcrnc vertauscht dcr Serbe seine bcqncmc, fast schlotterige Kleidung mit der cuganlicgcudcn Uni-form uach europäischem Zuschnitt. Doch das Leben dcs Grcnzpandurcn, das in so Vielem dcm iu dcn Volksliedern hochgcfcicrtcn Haidnkcnthum ähnlich, cr> scheint oft thatcnlustigcn, dcr strcugcu Ordnuug dcr Hausgemeinschaft überdrüssige», jungen Leuten als cin bcncidcnswcrthcs Ziel. Da hockt er mit sciucu Kameraden während dcs Winters um die Fcnerstclle dcr cngc,! angerußten Oaraula, durch deren Schießscharten Licht nnd Ranch sich im vergeblichen Kampfe Ein-und Ansgang zu crriMn suchen. Mt Rauchen. bc> schaulichci« Nichtsthun odcv Guslaspicl verbringt er die Zeit. Bricht jedoch dic ssrühliugszcit an, welche dcr Pandnr noch schusilchligcr als jedes andere Mc». schcnlind erwartet, dann nimmt cr die blinkende „Da-masccncrin" von dcr Wand, versorgt Handschar uud Pistolen im Gürtcl, sieht nach scincu Patronen und zicht fröhlich und voll stolzen Selbstgefühl?, cin LicbcS- odcr Heldenlied singend, patrouillircnd durch die Berge. Wer wäre ihm uuu cbeubürtig, zumal unter den Bursche» dcS Dorfes? Trägt er auch nicht den Marschallstab in seiner Patrontasche — Serbien hat eben keine Marschälle — so kann cr doch Buljutbascha werden. Er schciut cS zu wisscu, daß in seinem Vatcrlandc so Mauchcr zn Amt und Ehrcn gclaugl ist, der rinst noch langc nichl Vnljnlbascha war. Mit Ausnahme dcr Karaulll'Bcsatzungcn waren wir anf dcm gauzcn Wege lciuem lebenden Wesen begegnet. Die prachtvolle Szenerie schien im« jedoch, in der steten Eutwickluug neuer Ncize, für die fehlende Staffage reichlich entschädigen zn wollen. Beide Ufer zeigte», im bunten Wechsel die herrlichsten LaudschllftS-motivc. Vorzüglich fesselte uns Ada, jener Sommcr-touat Machmud Pascha'S, hart an dcr Drina gelegen, dessen Bclötage umrahmt von dem licfsaftigm Grün mächtiger Bnchcnkronen über hohe Mauern gar neugierig hcrvorlugt. Und viel neugieriger noch blickten wahrscheinlich durch die schmalen, engvergitterlen Fenster dcö Pascha's Odalislcn uach den jenseitigen fremdln Reitern, welche wie festgebannt durchaus etwas von dem Inhalte des gchcimnißvollen Pavillons zu crfpähcu suchlcu. An heißen Sommerlagen, erzählte mein Begleiter, gelingt eS manchmal, dic schönen, am Fluße angesiedelten Nymphen im fcuch« tcn Elcmeulc zu überraschen. Au jenem Tagc war jedoch selbst mit Hilfe meines guten Fernrohrs nichts zu cntdcctcu, was dic im Oriente so leicht erregte und deßhalb oft enttäuschte Phantasie dcS Occidental«:« halle befriedigen können. Nnr halb versöhnt mit un-scrcm Mißgeschick zogm wir weiter und erreichten ln 560 nützuug innerhalb dcs Waldes liegen und nur so wcit reichen, als dadurch die Haupt», d. i. die Holzuutzung nicht merklich gefährdet wird. Wo der konkrete Werth des Waldes von dem durch seine klimatische Bedeu-tung gegebenen überstiegen wird, muß eben am Schutz ocrHolzvegctationSgrcnze — wir betonen dies abermal — festgehalten werden. Eine kurze Wände, rung durch die Gcbirgsforste Krain's wird uns zeigen, wie die meisten Kahlschlage bis an die äußersten Höhen dcs Waldes reichen und wie die Natur zur Bewaldung dieser ödcn Flächen nichts mehr vcr« mochte. Solche Kahlschlüge waren auf Erziclung von Weidcgrund berechnet, sie begründen faktisch eine Um» Wandlung aus Wald» in Weideland; adcr auch als solches haben sie sich im gewünschten Ertrage nicht erhalten, während andererseits da alle Bemühungen dcs Holzkultivators scheiterten. Es wird ihm auch nicht mehr gclingcn, die einmal geschaffenen Alpen« blößcu zn bewalden, wohl aber versagt er sich die gcrcchte Hoffnung nicht, daß es ihm glücke die Cut« stchung neuer, so crtragsarmer Ocden zu verhindern. Mit diesen rein auf Erzielung von Weide abgesehenen Kahlschlagen muß gänzlich gebrochen werden, wenn wir nicht bald noch empfindlichere Folgen als bis nun davon verspüren wollen. Rücksichtlich der Alpenwirthschaft erkennen wir also den status yuo an, auch so wcit dieser in die Waldregiou hcrabreicht, fernerhin aber wird die Wcidc innerhalb der Grenzen forstlicher Zulässiglcit bleiben müssen. Ueber den werthvollstcn Waldobjettcn Obcrlrain'S schwebt noch die bange, vcrhängnißvolle Frage dcs „Mein und Dciu", daß unter solchen Umstanden der Wald zur Weide möglichst ausgebeutet wird, ist erklärlich. Wir hoffen diesbezüglich von dem endlichen Ausgleich nnd der jedenfalls wünschenS« wcrthcn Aufthcilung der Gemciudcwäldcr auch mit Rücksicht auf die Waldwcidc nur das Bcstc, denn erst dann, wenn Jeder Nalobcsitzer ist, wird sich Kcincr mchr dcr Einsicht verschließen können, daß eine daucrudc, nachhaltige Holzerzcugung nur durch die Rcgcluug dcr Wcidc gesichert werden kann. Wir kommen zur Strcunutzung. Die unter den Einflüssen der Luft, so wie der miueralischcn Bestand« theile des Walobodcns in Verwesung übergehenden Baumabfällc bilden den natürlichen Walddünger. Werden nun dicsc Stoffe dem Waldboden im Ueber« maße und slctig entnommen, so sinkt sein Ertrag bc« greiflichcrwcisc immer mchr herab. Trotzdem aber läßt sich dicse schädliche Wirkung dcr Strcugewinuung so ziemlich aufheben, wenn man einfach nur dem Winke dcr Natur folgt nnd darnach die Bcnützungs« wcisc einrichtet. Wir können dicsc Regeln hier des Weitem nicht auseinandersetzen, denn wir geben ja nur Anden« lungcn, Anregung zu einer cingchcndcrn Würdigung dcs Gegenstandes. Der alte Schlendrian aber muß auch hierin aufhören und ciuc Vcuützungswcisc platzgrcifen, dic der organischen Entwicklung dcr Pflanze nicht störend entgegentritt, sic in ihren LcbcuSvcrrich« tuugcu mindestens nicht merklich hindert; es muß nicht allein daS Forstgesctz, auch das Naturgesetz muß gc« achtet uud nicht störend in dasselbe eingegriffen werden. Nur in dem Erkennen dieser hühcrn Gesetze cr-blüht uns die Hoffnung auf Erreichung einer höhcrn Kulturstufe (im engern Sinne), auf Hebung dcS Bodenertrages, dcr Volkswohlfahrt! Ja selbst daS Gemüth bildet sich an diesem, wenn auch nur empirischen Beobachten und Erfassen dcr Naturgesetze. — Den einen leitenden Gedanken verfolgend: die Erhaltung jcncS Waldstandes, dcr nicht nur den momentanen Wohlstand, sondern auch die künftige Wirthbartcit dcS Landes sichert — wird man uuS zugeben müsseu, daß unscre Grund« sätze jcncn einer gedeihlichen Vollswirthschaft nicht widerstreben. Haben wir es ja in Krain doch weniger mit Staats- als mit andern Körperschaftsforstcn zn thun; wir können die Glieder einer solchen nur als Nutznießer des gemeinsamen Waldobjettcs betrachten, das in nugeschwächtem Erlrage den Kommenden erhalten werden muß. Dicsc Erwäguug muß den Staats - Forstmann immcr leiten, und indcm cr ihr Nechnnng trägt, hat cr seinem schweren Bcruföwirleu auch eine heitere Seite abgewonnen, die ist sein Leitstern. Dcr Landwirth aber blicke ans sein eigen Feld, wie er es wahrt und schützt, uud sei darauf bedacht, nur einen kleinen Theil dieser Sorgfalt dem Walde zuzuwenden. Dann werden wir's friedlich erreichen, wornach wir streben. Oesterreich. Wien. Herr Cloin, Privatselrctär des Kaisers Maximilian, hat den Entwurf cincs zwischen Oesterreich und Mexiko abzuschließenden Handels» und Schiff-fahrtövcrtragcs überbracht. Die „Presse" läßt sich tclcgraphircn, daß auch Grnf Schaffcr liier angekommen ist. Es ist dies Oberstlieutenant Schaffcr, Pa-lastchcf dcS Kaisers. Seine Mission ist vorwiegend militärischer Natur. — 1'^. Juni. Dic internationale EnquutoKom« mission wird in den nächsten Tagen abermals cinc Sitzung abhalten. Dcr Leiter des Handelsministeriums Herr Baron Kalchbcrg hat das Präsidium für dicsc Sitzuug an den Präses - Stellvertreter Fürsten Iablonowsli abgegeben. — 1!). Juni. In der letzten Sitzung deö Finanzausschusses pro 1866, welcher die Minister von Schmerling, Freiherr v. Mecs6ry, v. Lasser und der Finanzministcr beiwohnten, refcrirtc Dr. Herbst Namens dcS zur Vorberathling der Regierungsvorlage, betreffend die Tilgung der Bankschuld und die Bedeckung dcr Staatöcrfordernisse in den Jahren 1865 uud Ittlitt, niedergesetzten Comitü's, welches folgende Anträge stcllt: Das hohe HauS wolle: I. Den angeschlossenen Gesetzentwurf annehmen; II. Beschließen, es sei in eine weitere Kredit» bewilligung insolange uicht einzugehen, als nicht die Finanzgesctze für 1865 und 1866 in verfassungsmäßiger Weise zu Slande gckommcn sind; III. Dem Finanzausschüsse für 1866 auftragen, daß cr mittlerweile die Regicrungs-Vorlage einer eingehenden Berathung unterziehe, sich jedoch dabei nicht auf die materielle Prüfnng der einzelnen Posten beschränke, sondern vielmehr auch diejenigen Garantien ermittle und fonnulirc, welche nothwendig und geeignet sind, die Wiederlehr solcher Verhältnisse, wie sie in den Jahren 1863, 1864 uud 1865 stattfan-den, unmöglich, sowie die Grundsätze dcr Verfassung, daß Staatsschulden nur mit vorgängiger Zustimmung dcs NeichörathcS tontrahirt werden dürfen, und daß die Staatsschuld nntcr dic ssontrolc des NcichsratheS gestellt ist, zur Wahrheit zu machen; endlich bewirte, daß dic Verwendung der nur für bestimmte Zwecke bewilligten Kredite für andcrc als diejenigen Zwecke, für welche sic bewilligt wurden, verhindert werde. Der Gesetzentwurf selbst lautet: „Gesetz vom . . . betreffend die Ergänzung dcr zur Erfüllung der Verpflichtungen dcs Staates im Monate Juli 1865, nothwendigen Geldmittel. Art. I. Der Finanzministcr wird ermächtigt, zur Ergänzung dcr Geldmittel, welche zur vollständigen Erfüllung der Verpflichtungen dcS Staates im Monate Juli l. I. bcnüthigt werden, mittelst einer Kredit.Opcration den Betrag von 13,000.000 st. in östcrr. Währung auf cinc den Staatsschatz möglichst wenig belastende Wcisc aufzubringen. Art. II. Von jedem Geschäfte, welches zur Durchführung der im Artikel I gestalteten Kredit-Operation eingegangen wird, ist dic StaalSschuldcu' scrvationSquarantäne verhängt worden, in Folgc wcl-chcr die nach Ancona bestimmten Passagiere in daö dortige Lazareth ausgeschifft wurden nnd das Schiff selbst am 17. in Eontumaz seine Rcisc nach Trieft fortsetzte, und nachdem ferner dem französischen Dampfer „Said", dcr, von Alexandrien kommend, in Messina zwei Eholeralranlc ausgeschifft hatte, in Mar- drei Stunden die vierte hochgelegene Karaula Radalj. — Die Uferstrccke von Sepacka-Ada bis Ljnbovia zählt zehn Karanle und erheischt die aufmerksamste Bewachung. Die Türken haben hier, gestützt auf ihre bis vor Kurzem innegehabte Vestc, Solol, das nahe serbische Bergland sich widerrechtlich angeeignet und am rechten Ufcr der Drina, dcm befestigten boS« nischcu Zuornik gegenüber, cin türkisches Dorf, „Mali Zvornit" (KlciN'Zuornit) gegründet, dessen Bewohner seit viclen Jahren einen ausgedehnten Schmuggel nach Serbicn betrcibcn und durch Raub uud Vichdicbstählc das serbische Drinagcbict uusichcr machen. Die Zurück« gabc dicscs wichtige» TerraiuS an Serbien bildet cinen oft, aber bisher immcr vergeblich betriebenen Kardinal-wuusch seiner Regierung iu Kouslautinopcl, wo man sich schwerlich dazu verstehen dürfte, sich dcs bequemen FlußübcrsctzungS.Pnnktes freiwillig zn entäußern. In dcm luftigen, laubgcdccktcn Observatorium des Blockhauses erquickten wir uuS an einem frugalen Imbiß und erfreuten »ns dcs Panoramas dcr bosnischen Btrgketten. Mauern gleich, gestatten sie nnr an wenigen Stelle» den Einblick in das Land, das seine Zustände voll barbarischer Romantik und entsetzlicher Wirklichkeit, voll Freiheit und Unterjochung, Fanatismus und. glaubenslreucr Duldung in fast alljährlich wiedcrlehreuden blutigen Aufstanden offenbart. Zum zweiten Male von verschiedener Seite war ich diesen Mauern nahe gekommen. Der Wunsch, sie zu übersteigen und ucue Aufschlüsse über die sich hinter denselben bergenden, höchst interessanten Ver-hällnisse zu gewinnen, erwachte in mir anf's Neue. .Ich ahnte picht, daß ich den bosnischen Boden so bald und ganz ohne meine Zustimmung betreten sollte. II. Än tiirkl'scher Gefangenschaft. Die Mittagssonne warf ihre sengenden Strahlen auf nnsere kleine Karawane, die zwischen Anen und Feldern die Richtung gegen die türkische Enclave Mali Zvornit einschlug. Ich hatte dcu Vorschlag meineS serbischen Begleiters Joucmouic angenommen, dem Mudir von Mali Zvornil einen Besuch zu macheu, um bei dieser Gclcgcuhcit dic gegenüberliegende malerische Vestc Zvornil stizzircn zu können. Uns voraus ritt der alte Bnljutbascha von Nadalj. Er kannte am bcstcn den zwischen den Auen dcr Drina sich hinschlängeln-dcn Pfad, und cr war es auch, dcr, mit einer Hand-bewegnng nach rechts deutend, uus zuerst die Nähe Zvoruils verkündete. Ein Vergvorsprung halte es uns verborgen. Um so überraschender lag eS nun vor uns mit dem ganzen, bestechenden Reize orientalischer Städte. Weiten Spielraum boten der Phantasie die terassenförmig sich erhebenden Häuserreihen, durchbrochen vom frischen Grün schattiger Gärten, dazwischen die Moscheen mit ihren rnhigen Kuppel-Abschlüssen und hohen, kühn sich verjüngenden Minareten, die von dcr Höhe des Verges herabblickendc altersgraue Vcste mit dcn anschließenden, liiS zum Uferrande herabziehenden Basteien und Thürmen, welche an bizarren Eoutouren „lit den kühngezacktcn Felsen zu wetteifern fchicncn. Dcr lieben Sonne selbst schien das mit dcn prachtvollsten Lasuren überzogene Bild so zu gefallen, daß sie eS mit dcr miniitiöscstcn Gc« nauiglcit in dcm klaren Spiegel dcr Drina nachbildete. Die warmbclcnchtetcn Rcflcxc uud tiefen Schalten der feuchten Eopic erschienen in einer Dnrchsich-tigkeit, wie man sie so gerne in Venedigs Kanal Grande bewundert. Hart vor Mali Zvornit wurdc dic Straße un-gemein schlecht. Mit kleinen spitzen Kieseln gepflasterte Stellen wechselten mit in Felsen gehauenen slcilcn Treppen, um, wie bei allen türtischcu Festungen, dic Annäherung für Kavallerie nnd Geschütze zu erschweren. Die halsbrecherische Passage erheischte die ungc-thciltcstc Aufmerksamkeit, und so entging nns die Bewegung, welche unser Häuflein in der jenseitigen Vcste hervorrief. Erst nachdem wir unter dcr große» Linde, gegenüber dcm Mudirhausc in Mali Zuornil abgestiegen waren, sahen wir, daß slch am bosuischcll Ufcr zahlreiche Gruppen gcbildct hatten, und daß ci" großer Kai! abstieß und die Richtuug nach nnscre'" Haltpnnlte nahm. In dem Schiffe saßen einige Honoratioren. Mein Vcglciter erkannte ciniac mil ^'lik des Fernrohrs, nnd in dcr Meinung, sie seien gekommen, uns zn begrüßen, ging er dcn Lal'dendcn freundlich entgegen. Es war dieß eine irrige Voraussetzung. Ganz im Gegentheile entspa"" sich zwischen den Ankömmlingen und Jouanovic bald ein hef-tiger Wortwechsel, wobei von erstere»» sehr oft mil drohenden Gestikulationen nach mir Vtdcnltl würd?. Ich erhielt anch bald von n,elncm Pcglcitcr die N'Hl sehr erfreuliche Mittheilung, daß die aufgeregt^! Herren im Auftrage dcs Kommandclnlcn gefonM!» wären, uns zu verhaften und nach der Pcstc hinMr 5OK seilte deshalb cinc 48stündigc Quarantäne auferlegt worden, hat seinc Exzellenz der Hcrr Marincminister das Präsidinm der l. k. Zcntral-Secbchördc mit Telegramm vom 18. ermächtigt, den gegen Alexandriner Provenienzen in Ancona getroffenen Maßregeln einst« Weilen zn folgen. Demgemäß werden uor der Hand diefc Provenienzen hier einer siebentägigen Observa» tions-Quaraulällc unterzogen. — Nachrichten in fran» zösifchcn Blättern ans Alexandricn vom 14. melden, daß einige Cholcrafällc dort vorgekommen feien; Telegramme vom 15. in dcntfchcn Zeitungen fagen: „Hier (in Alerandricn) ist die Cholera in heftiger Weise zum An5dv»ch gekommen. Seit drei Tagen zählt man 4'.» Todesfälle." Einem gcftcrn Abend hier eingelangten Telegramm znfolgc waren 57 Er-krankungSfüllc iil Alexandricn vorgekommen. (T. Z.) Ausland. Paris, 15. Juni. Der heutige Tag wird den Parisern wohl lang im Angedenken bleiben, denn seit der Erfindung der Fiater erwachte die Stadt heute znm ersten Male — die insurrektioncllcn Tage ausgenommen — ohne daß sie dieselben auf ihren gewohnten Plätzen vorfand. Die Führer derselben, ungefähr 2000 an der Zahl, wollen ihre Peitschen erst dann wieder in die Hand nehmen, wenn man die von ihnen verlangten Konzessionen bewilligen werde. Sie verlangen nämlich 5 Franks (für die eintretenden Kutscher), 5V_ (für die, welche bereits im Dienste sind) und 6 Fr. (für die, welche während zweier Jahre keinen Anlaß zu Klagen gegeben haben). Die nächste Ursache zu dieser eigenen Art von Arbcits-Einstellung war die Erhöhnng des Preise« für die Fiaker. DaS Pnblilnm hatte in Folge dessen den Kutschern weniger oder gar lein Trinkgeld mehr gegeben , so daß dieselben sich viel schlechter standen, als bisher, obgleich sie schon seit längerer Zeit eine Lohnerhöhung verlangen wollten. Die Kutscher er. ilicllcn bis jetzt nur 3 Fr. Lohn per Tag, worauf sie kleine Unkosten hatten, die ihren fixen Lohn auf 1 Fr. 10 C. herabdrüclten. Sie verlangen nun 5 bis (i Fr. per Tag, wollcu aber dauu anf das Triutgcld vollständig verzichten. Wenn man bedenkt, daß dieselben > von Morgens 7 bis 1 Ul,r Nachts auf den Beinen i oder vielmehr anf ihren Sitzen sein müssen, so ist das Verlangen dcrsclbcn eigentlich nicht ungerecht. Der Gesellschaft, welche im Besitze der Fiaker ist, kann man cö übrigens nicht verübeln, daß sie Widerstand leistet, denn ihre Geschäfte gehen schr schlecht und vertragen keine tägliche Mehrausgabe von bei- ,ml)c :>()(), oder rille jäl)l'liche von llbcl- ^oo.U(X) Fr. Wcm dic schuld licigcmcsscn wild, das ist die Regierung, die, Gott weiß ans welchen Gründen, ihre Zustimmung dazu gab, daß die Fiaker, die Omnibusse und die kleinen Micthswagen von Paris monopolisirt wurden. Alle Fiaker von Paris, mit Ausnahme von ungefähr hnudcrt, gehören heute dieser Gesellschaft an und die Regierung gibt nur noch der Gesellschaft, aber keinem Privatmanne mehr das Recht, Wagen auf der Straße stationireu zn lasscu. In Folge dessen hat natürlich jede Konlin'reuz aufgehört, die Kutscher sind a»f die Gesellschaft beschränkt und diese, wclchc, »cbcnbci gesagt, noch äußerst schlecht verwaltet wird, taun den Kutschern nicht gerecht werden. Uutcr diesen Umständen ist cs auch natürlich, daß die ganze Presse, mit AuSnahmc der offiziösen, heute gegen dieses Monopol zu Felde zieht und die Regierung beschuldigt, durch ihr verkehrtes Verfahren Paris in eine große Verlegenheit versetzt zu haben. Das große Paris hat an einem Geschäftslage plötzlich 2000 Nagen weniger zur Verfügung. Besonders fühlbar machte sich der Mangel der Wagen an den Eisenbahnen. Die dort ankommenden Fremden saßen stundenlang mit ihrem Gepäck, ehe sie endlich einen Wagen fanden, der sie nach ihrem Hotel bringen tonnte. Und doch hatten sich alle alten Wagen aus Paris und Umgegend, die sonst nicht das Rccht haben, in Paris zu zirtulircn, eiugcfundcn, lim den Dienst, uud dieses Mal von der Polizei uubeläsligt, versehen zu helfen. Ein großer Theil dcrsclbcn nnd besonders ihre Ge« spanne waren schrecklich anzusehen. Es heißt, die Gesellschaft habe nachgegeben, und die Fiaker würden heute Abend wieder auf ihren Plätzen erscheinen. Bis jetzt, 7 Uhr, ist aber noch keiner gekommen. Gerücht-weise spricht man davon, daß morgen auch die Kutscher der übrigen Wohnwagen, die außer den Omnibussen m Paris heute allein den Dienst versehen, ihre Peitschen niederlegen werden. Bestätigt sich dies uud fahren die Fiuler morgen nicht, so wird man daS einzige Schauspiel haben, daß die Weltstadt, ohne daß es Barrikaden gibt, fast ohne alle Wagen sein wird. Lokal- nnd VrovinMl-Vachrichttn. Laibach, 21. Juni. Der Schluß des Schuljahres ist, wie wir ver-nehmen, für die im hiesigen Lycealgebäudc befindlichen Schulen wegen der vorzunehmenden Bauten heuer auf den 1i). Juli anberaumt. — Das hiesige t. l. Hauplsteucramt macht in dem heutigen Amtsblatte die bestehenden Vorfchriflcn sowie die Termine, betreffend dic Ucbcrrcichung der Hausbeschrcibungcn und Hauszins - Bclenntnissc für dlc Zc,t seit Gcorgi 18«5 bishin 1866 bekannt. — In einer uns vou Dr. L. To man zugegangenen „Berichtigung" erklärt derselbe unter Hin. wcls auf seine im Abgeordneteuhause gesprochenen iü)orlc, daß er weder gesagt noch angedeutet habe, oic ..Laibacher Zeitung" werde ans Staatsmitteln er« halten, und daß, wenn von Subveulionen aus dem DlSpositionsfond die Rede fei, folchc sich nur auf dic offiziösen, nicht alxr auf die offiziellen Blatter bczögcu, bezüglich welcher letzteren er im Finanz, ausschnssc beanlragt habe, daß sie im Wege der Vcr-pachtm.g bcgcdcn wcrdc., soilc«,, was auch a„gcuom-men worden sc. Dicsc (5.tläru»n zeigt, daß Herr Dr. __oman besser unterrichtet ist, als ein gewisses hiesiges Blatt. " — Heute Morgen verbreitete sich in der Stadt daS Gerücht, die IoscfSthalcr Papierfabrik brenne. Wlc stch aber herausgestellt hat, ist heute Nacht in der Farbholzfabrit zu Kaltcnbruun Feuer auögcbrochcn daS jedoch sofort wieder gelöscht wurde. ' — Der muthmaßlichc Mörder des BezirlSvor« stchcrs in Obcrvcllach wurde wenige Stunden nach Entdcckuug der That eingezogen uud cS liegen so vlclc Beweismittel und gravircnde Umstände gegen den Angeklagten uor, daß ihm all sein hartnäckiges Laug-ncn nichts helfen dürfte. Der verstümmelte Leichnam des ermordeten Bczirlsvorstehcrs Walle! wurde unter amtlichem Verschluß in die Schloßlapellc gebracht. Am 4. d. M. wurde der Angeklagte aus dem Arrest geholt und unter Eskorte zur Konfrontation mit dem Leichnam in die Kapelle gefühlt; er läugncte jedoch mit der Hand am Leichnam, denselben zu kennen! Der Angeklagte wurde im März asscntirt und verlangte vor einigen Tagen vom Vorsteher die Hciratsbewilli-gung, um die väterliche Behausung zu übernehmen, wurde jedoch abgewiesen. Aus diesem Grunde schwur er dem Vorsteher so wie dem Bürgermeister Rache. — Wie die Glasonoöa aus „verläßlicher Quelle" erfährt, hat der Untcrrichtsrath die Errichtung einer südslavischcn Universität, mit Ausschluß der medizini« schen Fakultät, im Prinzipe genehmigt. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Hamburg, 19. Iuui. (N. Fr. Pr.) Der Wie-mr Korrespondent der „Vörsenhalle" erfährt aus diplomatischer Quelle, daß ein positiv formulirler Antrag seitens Preußens, betreffend die Monarchen.Zusam« menkunft in Karlsbad znm Zwecke der Erledigung der Hcrzogthümcrfragc, in Wien eingetroffen fei. Markt- und Geschäftsbericht. Neustadt!, 19. Juni. (Wochenmarkt - Prcise.) Weizen pr. Mehen fi. 4.40; Korn fi. 2.90; Gerste st. 2.20; Hafer ft. 1.70; Halbfrucht fl. 3.40; Heiden ft. 2.80; Hirse ft. 3.50; Kuturutz ft. 3.-; Erdäpfel ft. 1.80; Linsen ft. 4.80; Erbsen fi. 4.16; Fisolen ft. 4.20; Rinds-schmalz pr. Pfund kr. 40; Schweineschmalz kr. 40-Speck, frisch kr. —; detto geräuchert kr. 35; Butter kr. 45; Eier pr. Stück kr. 1; Milch pr. Maß kr. 10-Rindfleisch pr. Pfund kr. 20; Kalbfleisch kr. 10-Schweinefleisch kr. —; Schöpsenfleisch kr. 15; Hähn^ del sir. Stück kr. 30; Taubcu kr. 18; Heu pr Ztr fl. 2.— , Stroh fl. 1.— ; Holz hartes, pr. Klafter fl. 0.20, detto weiches fl. —.—; Wein, rother, pr. Eimer fl. 5.—, detto weißer fl. 4.—. Ergebniß der Sammlungen für das zu errichtende Kinderspital. (Veröffentlicht durch das lonstituute vrov. Damen-C,mit6.) (Fortsetzung,) Einmalige Tprndr. Jähr». Herr Eng länder, Zahnarzt aus ^' ^' ^' Graz....... 5 ^_____ Hcrr Johann Piller . . ' ,2 --_____ Herr Franz Zottmann !^ 5 — I_ __ Herr Sou van...... 12 — Frau Anlonic Gräfin AltemS . 5 .__ _^ I, Frau Ioscfa Krispcr . . . i o ^__ ^ Herr Dr. Robert Schrey . ' 3 — 17 __ Herr W. Krisper . 5 — ___ Herr Adolf Pollal ' ' 5 ^_ __ ^ Hcrr Josef Märn . ' ' ' 3 ___ ^ ^ n> b.........' 10 ^. ^ Herr Michael Peternel . . 3 —___"' Frau Jeanette Zunder ... 2 — — H Frau Antonia Ragozza . ^ 2 __ . __ Frau Aurclie v. Tomasy ^ ^ 2 — _I H Frau Maria Eantoni . . ^ 2— -_„ Frau Iofefine Zialowsly. ^ 2— —I. Frau Anna Andcrwalo . 1 ___ ^ ^ Frau Albertinc Loger .' 2- - ^__ Frau Persche ....'' 2 -- - Fran Anna Iamnig . ' 1 _ I_ Herr Josef Lanrizh . . . ' 2 — __ Herr Karl Achtschin ... 3 __ __ I Frau Amalill Regnard . . 2 — Herr Josef Mayr . . ' 5 _____ I" Herr Dr. Mclzcr, Professor ! 10 —_____ Hcrr Johann Tauzher 10— — Frau Anna Tschil , . '. ^ 2 — -. H Summa 128 —_____ Summa des letzten Ausweises . 3052 09 273 20 und 0 Silberlhaler. Hanplsummc 3180 W 273 20 < . nnd li Silbcrldalel' (Fortsetzung folgt.) Antwort auf den ..offenen Brief" in der gestrigen Nummer des Organe von Ungebildeten siir Ungebildete: Casimil, nur graul vor Dir! —____I. zu bringen. Sträuben und Bethcncrungcn erwiesen! sich vollkommen nutzlos, nnd auch unsere Begleitung und Pferde durften nicht zurückbleiben. Ich hatte kurz zuvor mehrere Wochen hindurch die dichten Wälder der serbischen Snmadia dnrchzogcn, doch nie halte ich ctwas von dem Äangcn empfunden, daß mein Inneres erfüllte, als der Kail vom Ufer abstieß. Icdcr Rndcrschlag brachte nns dem Lande näher, wo religiöser Fanatismus, gepaart mit grenzenloser Willkühr, einen Theil der Bewohner zu Herren, den anderen zur willculuscn, dienstbaren Rajah stempelt, wo bei richterlichen Eulschcidungcn , zwischen beiden das verschiedene Glaubenöbckcnntmß Recht nnd Unrecht schon im voraus begründet! Es bcdiiiftc dcr vollsten Sammlung, um die forschenden Blicke dieser bosnischen Tinten auszuhalten, allcö Muthes, um meinen schwarzsehenden Äe-glcilcr ein wcuia, zn beruhigen. „Hcrr!" rief er wie-dcrholt ans, „Sie kcnncn diese hartköpfigen Bosnia-. llfi lucht. Ich weiß wohl, daß sie nns keiner cigcnt-' lichcn»Schuld zeihen sönnen. Sie sind aber schon auf' tsen- leichtesten Verdacht hsu fähig, uuö nach Gcr'a'jcv'o' zn schicken, wenn sie sich zn nichts Schlim-N'crcm anfgtlcftt fühlen." Wenn ich nun hier cine ausji,hllics)c Schilderung meiner Meni-M' auf boö-Nlschcm Boden soigm lasse, so geschieht dicß nicht, um dcusclbsn csnc müherc Pcdcutung beizulegen j sou« bern well sich in jhrer gcircuen Wiedergabe im llci-mn lahmen cm auf dcm Vodcn Vtalslcv Mlllic,^-bewegende« Bild ...'s-s^r Zustiwdc abspiegelt. " Eine Masse bcturbanleu Gcsindcls erwartete unsere Landnng als willkommene Unterbrechung ihrcS einförmigen Nichtsthuns. Sie begleitete uns unter höhnischen, mitleidigen nnd neugierigen Aeußerungen, wclchc lctzkcrc vorzüglich mir, dcm Franken, galten, bis znm Konal dcS Groß.Mudirö. Er lag glüclli« chcrwcise nahe dcm Landungsorte und hart am Ufer. Eine hölzerne, zierlich geschnitzte Treppe führte nns auf eine weite, säulengestützte Veranda, erfüllt mit kühlendem Schatten nnd den nahen Garten verrathender, duftgcfchwängcrter Luft. In einer Ecke auf dcr läugö den Wänden hinlaufenden Sitzbanl saß in dcr schlotternden türkischen Beamten-Uniform fast krankhaft zusammengekauert dcr Muoir von Zvor-nik, ans einem Nargilch dichte Rauchwolken über dic Ballustradc wegblasend. Neben ihm lag ein ausgezogenes Fernrohr, in dein ich sogleich die mittelbare Ursache unserer unfreiwilligen Anwesenheit anf bosnischem Boden vermuthete. Dcr üblichen Begrüßung — in dcr Türkei grüßt stets dcr Hohergestclltc zuerst — folgte cin kaum merkbarer Wint dcS Mndirs. Er sagte dem Cibukci,, daß sein Herr auch unö gegenüber die Gebote türkischer Höflichkeit erfüllen wolle. Kaffee und Pfeifen wurdcu gereicht, nnd tiuige Phra» fen tonvcntlontllcn Inhalts lcilttcn über die <^n Augenblicke dc,r UMNgemhmen VeMl»"^ hi„lvcg. (Fortsetzung folgt.) ttantwortlichcr Ncdattcur: Ignaz v. KleinmayV."' Druck und Verlag von Iftnaz v. Kleinmayr'se Fe'dor Vamberg in LaibVch^------------ 562 Telegraphische Effekten- und Wechsel-Kurs« an der k. l. öffentlichen Börse in Wien. Dcn 20. Juni. 5°/ MctalliqucS 70.15 ^860-cr Vlnltih« 91,05' b«/» Ilat.-Änleh. 75.05 Silber . . . 107.75 Vanlakticu . 799. . London . . 100 40 .ssreditattien . 179.— K. l. Dukaten 5.20 Fremden-Anzeige »om 1l>. Juni. Ttadt Wien. Die Hcrreu: von Nyer, Advokat, und von Külunt^it^, Gnnldbcsiblr, u°u V^ja. — Mandl, Fabri^ut; Kariin, Kaufinaun, und Iol^dors von Win,. — Anndy. 5taufm^nn. von Vliin". Petschr. Hren u»d Mdel>3l,ull, von Gottschee. Frau Aarom'n Pelichy von Witü. Elephant. Die Herren: Baron Lipptit. l, s. Gene< »al'Äliajor. uon Verona. — v. Steguer. K^uf-man», von Brunn. — Wisial. l. l, VtzirfS' Vorst,her, von Hraz. — Maffei von Tricß — Schwab, Agent, von Wien. - Kohn, Wei»' liäudlrl. von Agra»,. — Acnußi, Handllsiuanii. Von 1>la. — Toinazl). HandelSniann. von Nzubar Die Damrn: Varonin Aichclberq uon Radmcmnsdorf. — Schnlbcrschitz, utsbssitzcri». von F^iilrih. Nr, 5122, Mlnetuilgg-Edikt. Von dem k. k. Bezirksamt? Mödling, als Gericht, wird z-r Vornahme der bewilligten exekutiven Fcildietung der auf I2«.^3d; ss. öst. W. geschätzten, auf Grund des Holzabstockungsvertrages vom 4. März 1^50 auf den Herrschaften Ratschach und Schar-fenberg in Krain grundbücherlich einverleibten Rechte über frucht' los verstrichenen ersten und zwei-ten Termin der :l<». Juni d. I. als dritter Termin mit dem Beisatze bestimmt, daß diese Rechte bei diesem Termine auch unter dem Schatzungswerthe hmiange-geben werden. Kauflustige haben an dem bestimmten Tage um 10 Uhr Vormittags in der hierortigen Gerichtskanzlei zu erscheinen, und können die Feilbietungs-Beding-nisse in dcr hierorcigen Gerichtskanzlei, bei dem k. k.Kreisgerichte Neustadt! in Kram und bei den Herren Hof- und Gerichtsadvokaten in Wien Dr. v. Seiller und Dr. Teltscher einsehen. Mooting am 14. Juni 18«5. ^1218—1) Nr. 8700. Erekutivc Feilbietunq. Vom gef. k. l. sladt.'t'elcg. Vrzirks' gcrichtc ^ailmch wird kundgemacht: E^ sei dic crtkntiue Feilbietuug der. dem Andreas Siwj von St. Inlol) ^e. dörigsn. im Grundduche E^q l?l) Podpcc >üll> Ull',«Nr. 145, Fl)I, 57 uorkommen-dcn. qerichtlich auf 792 fi, 20 kr. qeschah> lln 3ica!ität liclvilligtt. nud es seien zu dercn Vornähme drei Tligslihungen auf den 12. Juli, 12. Angust und 13. September 1805. jedesmal von 9 — 12 Uhr. hiergeiichtö nnt dem angeordnet worden, daß dicsc Rcal,läi erst l>ci der drillen Tagsahung auch unter dem Echätzungswlrlhe an de» Meistbietenden bintangegeben werde. Hievon werden sämmtliche Knufiu« sii^e mit dem in Kenntniß sslseht. daö sie das Echähnngsprolokoll, den Grund, duchöerlrakt und die Lizitaticnslicdingniss, l'icr^erichls in dcn gewöhnlichen Amts-stnnoen einsehen können. K. l. uädt..beleg. Pezkksüerichl ^'ai> bach am 30. Mal 1805. (1216—1) Nr. 8668. Uebertragung 3. erekutiver Feilbietung. Vom gefertigten k. k. städt. deleg. Vezirksgerichtc ^aibach wirt» hieinit dc< lannt qemacht: Es sei die mit Veschcid vom 30. März 1865. Z. 5l92, an, dcn 3. Juni 1805 angeordnete drille exekutive Feildietung der Michael Pa> eer'schen Rcalität Ulb.'Nr. 22. Nklf.-M. 21, Eiul.^Nr. 562 n«l Soncgg, aus orn 15, Novcmder l. ^Z. Pl»rmiltag 9 Uhr. mit drin vorigen 'sln» lMige überlragen worden. K. k. sladt, dcleg. Vczirksgerich! LlU« dach am 30. Mai 1865. (1217-1) Nr. 8993. Uebertragulig 3. exekutiver Feilbietuug. Pom gefcrt. k. k. städt.-dcleg. Ve< ;!rksgerichte i!aililich wird im Nachh^in^, zum ditLsitvichtlichen Erikie ddto. 30. März 1805. Nr. 5193. hicmit bek.nnü gemacht, es sci die mit diescin Bescheide auf den 7. l. Mts. ana,sordnele 3. erc< kutive Feübiltung der Realität des Io< scf Pcrmc auf den 22 Juli 1865 mit Veil'ckalt des Olles, der Stnnbe uud re^ llylen Äiilian^es ndertragen worden. K. k. sladt.-deleg. Veziikogericht Lal> Dach am 3. Juni 1805. (1219—1) Nr. 8506. Reassuminmst 3. erekutiver Feildkttmg. Vom gcf. k. k. stä^t.'delcg. Bezirks, gcrichtc Laibuch wird hirmit liekliuut ge« macht: E^ sci die mit dcm Veschridc ddtl'. ?. Inli 1864. Nr. 10090. auf den 10. September angeordnete später sillivle drille ercfulive Frill'ictlin^ der. dem Anton Schin; gchiillgen. zn Iqgdoif Nr. 16 liegenden, im Orundbnchc Ancrsplrg .^ul» Url).«Nr. 428. Nktf.-Nr. 180 vcrkom. mciidcn. gerichtlich auf 1750 fi. 25 kr. geschaßten Oanzhube wcgen schuldiger Ntstforderung pr. 186 ss. summt Neben» gebühren im Nrassnmirung^wsgc nnilr» lich bewilliget, nnd zn dertn Vornahme rer Tag auf dcn 22. Juli 1865, von 9 — 12 Uhr früh. hiergerichts mit dem lchten Äul'ange angeordnet worden, ss. k. Nädl.'deleg. Bezirksgericht i.'ai> bach am 29 M.n 1865. (1186—2) Nr. 1297. Uebertragmtg eretutiver Feilbietung. Von dem k. k. Vczirköamte ^and-straß, als Gericht, wird yicmit bekannt gemacht: Es sel über das Ansuchen des Martin Colarizb von Slinovizb, gegen Michael Kodrizl) uon Vreöje wegen, auö dem Vcr« gleiche vom 13. Februar 1838. Z. 679. schuldiger 8 fi, 75 kr. öst. W. c. 5. zubietende Ncalität auch nnter dem Schäßwcrthe au den Meistbietenden hint» angegeben werde. DaS Schäynngsprotokoll, dcr Grund> buchöeztrakt uud dic Lizitationsbcdingmssc können bci diesem Gerichte i» den gewöhn« lichcn Amlüstuudcn eingcscheu werden. K. k. Vczirköanu ^.inostrajl, als Ge> richt, am 21. April 1805. (1150-3) 'Nr7'i984. Kuratelsverhäugung. DaS hochlöbl. k. k. ^andcögerichl i» Laibach hat mit Erlaß vom 20. Mai 1865. Z. 2387. über Maria und Agnes Nnsser ans Nadmannödorf wegen crwic-scucn Vlödsinncs die Knralel zn verhänge» befunden. Was mit dem Vcisaye zur allge» meinen Kenntniß gebracht wird, daß dcn« selben Herr Franz Ianlsch von Nad» mannSdorf zum Kurator bestellt worden ist. K. k. Vezirksamt NadmannSdorf, als Gericht, am 26. Mai l,865. (1211-3) Nr. 2179. Uebertragung 3. erekutiver Feilbietung. Vom k. k. Bezirksamt, Planina. alS Gericht, wird bekannt gemacht, dast die ^n Folge Ediktes vom 18. November 1804. Z. 5313. in dcr Erekutionssache dcs Johann Kmipp uon Obcrotave, gegen Iohan» Knapp von Machnele s>«l. 140 fi. (-. .",. c.. auf den 25. April d. I. angeordnete drille erekutive Feil-bietung der Ncalilät ,>>,lli Rekt..Nr. 912 l«l Haaslicrg nut dc,n frühcrn Auhaugc auf dcn 30. Juni I. I.. Vormittags 9 Uhr. hicrgerichts von Amtsiregen übertragen worden sei. K. k. Bezirksamt Planina, als Gericht, am 11. Mai 1805. (1195—1) > /cnjttt-NMcm. ! Durch dcn Ankauf cincr großcn Parthic dcrsclbcn bin ich in dcr^agc, sulchc vun nun an bis auf wcilcrc Anzeige in verschiedenen Farben gemalt und in dcr Größe von 0^ 5" Höhe, 3' 8" Vrcitc mit si. 1.80 lr. ucrtanfcn zn können, so wic anch das ganze Zugehör anf das Billigste» berechnet wird. > Auch liegen zur Ansicht bereit, > dic ncncstcn nnd gcschmackuollstci, D Muster von in- n. ausländischen > von 30 kr. bis 5 si. öst. N. per» Nolle -'» 10 Ellen. > Hanptplah Nr. 239. > —^ (1193—3) . ^r. fißH. Sparkasse-Kundmachung. 28egen des Nechnnnfts Abschlusses für das ». Se«ttcster KOtt.5 werden bei der Sparkasse vom i 1. big jncwl-'ivo 15. Juli Iktii) ^ weder Zahlungen angenommen noch geleistet. H Krainische Hpartasse. Laibach am 14. Juni I«tl5. Ccntral-Vcrsendungs-Depot: Apotheke „zum Storch" in Wien. l^^ «,,r «^»«»>,t»,,«. Iede Schachtel der vo,t mir erleuqtell Teidlitz-Pulver und jedem die cluzeluc Pulvcrdosiö umschliestendeu Papier ist mcine ämtllch deponirtc Schutzmarke aufssedrllckt. 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