Erscheint DitN5tge Zeile oder deren Raum für ! Mal 6 kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mol I» tr. Insertion«. stempel jede« Mal 30 kr. Verlag und Druck von I . Vlasnik. I. Jahrgang, Zeitschrift für Mterliilldische Interessen. (Manuskripte werden nicht zurückgesendet.) Lüiöllch am 7. März 1865. Ein Wort über die slowenische LiteraMr der letzten vier Jahre. ^5 Es muß wahrlich jeden echten Patrioten Wunder nehmen, wie es noch Slovenen geben kann, die über die staunenswerthe Rührigkeit ihrer Landsleüte auf dem literarischen Oelde gar nicht unterrichtet sind und feindlichen Blättern nachbetend denselben große Armuth an Geistcsprodukten vorwerfen und daraus folgen:, die slovenische Sprache sei noch roh, un­tultivirt, daher unfähig — für die Wissenschaft. Zu diesen Nachbetern gehören alle jene, welche nur fremde Zeitschriften, namentlich aber die deutsche Landeszeitung mit ihren „Blattern aus Kram", lesen, die Wohl die Literatur des deutschen Nordens besprechen, der heimischen, nationalen literarischen Geisteserzeugnisse aber mit keiner Silbe erwähnen.. Wie kann es nun anders sein, als daß ihre Leser, obwohl größtentheils Slovenen, darüber noch fortwährend in der ägyptischen Finsterniß wandeln. Eine Ausnahme bilden allerdings jene ihrer Leser, welche nebstbei auch slove­nische Blätter zur Hand nehmen. Die erwähnte traurige, leider wahre Thatsache möge dem „li-izlav" ein hinreichender Grund sein, daß er im Gegenstande unserer slovenischen Literatur das Wort ergreift. Man wolle diesmal nicht eine detaillirte Literargeschichte, oder eine eingehende Kritik der erschienenen Werte, oder eine trockene Aufzählung derselben erwarten, obwohl diese letztere schon genügen würde, den Idioten eines Bessern zu belehren. Die Absicht ge­genwärtiger Zeilen ist es nur, eine allgemeine Uebersicht über die in den letzten vier Jahren erschienenen slovenischen Druckwerke zu geben. Wenn wir die meisterhaft rcdigirten „Novics"' zur Hand nehmen und vie. darin nicht bloß aufgezählten, sondern auch mit gehöriger Kritik angekündeten Werke durchgehen, so gruppiren sich dieselben, wie folgt: Im Jahre 1861 erschienen: 5 Zeitschriften*) und 25 andere Werke verschiedenen Inhaltes. Im Ganzen 30 Werke. Im Jahre 1862: 5 Zeitschriften, 6 Bändchen ,,<üvstj6 12 äoi^öili in wjik loFov", 4 Bände, von: Mohori-Verein herausgegeben, 8 Musik­stücke, "16 Bände unterhaltenden und belehrenden Inhaltes, im Ganzen 39 Werke. Im Jahre 1863: 8 Zeitschriften, 6 Bändchen „OstjL«, 4 Mohori-Vereinsbücher, 8 Musikstücke, 33 verschiedene Unterhaltung« ° nnd Ve­lehrungsbücher sammt dem letzten (6. Bande) der slovenischen Bibel mit Er­klärungen; im Ganzen 60 Werke. Im Jahre 1864: 7 Zeitschriften, 6 Bündchen „Ostje«, 5 Mohori-Vereinsbücher, 14 musikalische Arbeiten, 36 Bände verschiedenen belehren­den Inhaltes; zusammen 68 Werke. I n dieser Uebersicht sind jedoch die erschienenen vielen Erbauungs­und Gebetbücher, deren wir fast schon zu vielerlei besitzen, gar nicht eingerechnet. Aus dieser schlichten Uebersicht der slovenischen Literatur der letzten vier Jahre wird das überzeugungsfähige Publikum sicherlich die lieber» zeugung fchöpfen, wie unrecht man thue, daß man eine geistig so hochbe» gabte und thatkräftige Nation todt zu schweigen sich bemühe, und je eher je lieber vom Schauplätze der Welt verschwinden sehen möchte. Da man jedoch zur Ueberzeugung gelangt zu fein fcheint, daß dieser Herzenswunsch sich nicht erfüllen dürfte, so schlägt man ein Mittel vor, dieselbe vor der Welt wenigstens todt erscheinen zu lassen, was man dadurch zu erreichen ") Unter den slovenischen Zeitschriften wolle man jedoch nicht gewöhnliche Tages­ oder Wochenblätter vorstellen, die nur Tages- oder Wochenneiligkeiten bringen und daher einen Wert nur für einen Tag «der eine Woche beanspruchen könne»! I n denselben ist ein großer Schatz Aelehrungsstoffes hinterlegt, der ihnen blei­ benden Wert verleiht! Feuilleton. Drei Gedichte aus dem slouenischen de5 ValMoe. (?68mi. I^KI. 1855). I. vlmioi. (Dem Morgenstern.) Kennst auch in der Fremde Du mich, Morgenstern, Funkelst mir, wie einstens I n der Heimath fern? Früh bist Du erschienen Den erwachten Sinnen, O wie schau ich Dich so gern! Wohl bekannt bist Du mir Trautes Sternelcin, Meine Mutter wies mir «? ?> Abonntment'fiir Lailmch: „nzjährig z.fi. — lr yalbjährig 2 „ 5« „ »>er!el,Hyrig I „ 25 „ Durch die Post: «anziähri« e fi. <» tr. yalijahri, 3 „ 20 „ uierlcljayri« > ^, ?u „ Einzelne sremplare kosten 5 Nkr. Verantwortlicher Redakteur: P. v. Radics. M 19. glaubt, daß man ihr den Born des Wissens verschließt. Allein eine Na. tion, wenn sie auch nicht nach Millionen zählt, aber doch gegen 80 Millionen verwandte Brüder hat, kann nach den Humanitätöprincipien unmöglich zur Unwissenheit verurtheilt werden, und dies um so weniger da sie gezeigt hat, daß ihr eine geistige Kraft und Rührigkeit inne wohne, in der sie keiner andern Nation nachsteht. Wenn die Slovenen in den ungünstigen Zeitverhältnissen so Vieles und Tüchtiges in der Literatur zu leisten vermochten, welch' einen erstaunlichen Aufschwung würden sie darin erst nehmen, wenn ihrer Sprache die volle Gleichberechtigung, und den unermüdlichen Schriftstellern statt Entmuthigung Aufmunterung, anstatt Legung von Hindernissen Unterstützung, statt Verkennung Anerkennung, statt Zurücksetzung Beförderung zu Theil würde! Wenn der Ausspruch, daß es Leute gebe, welche die slovenische Nation zur Unwissenheit verdammt sehen möchten, jemanden etwa zu hart erscheinen sollte, so geben wir ihm folgende Sätze, die in der ganzen gc» bildeten Welt als unumstößliche Axiome gelten dürften, zu bedenken; mit diesen Sätzen wolle man die tatsächliche Lage, in der sich die Slovenen befanden nnd größtentheils noch befinden, vergleichen, und man wirb obi­gen, anscheinend hart klingenden Ausspruch gcrechtfertiget finden. Voran stellen wir, was Aristoteles sagt: „Alle Menschen haben einen natürlichen Drang nach Erkenntnis; und Wissenschaft, und je edler der Mensch ist, desto heftiger tritt dieser Drang hervor und sucht Be­friedigung". 2. Dieser Drang wird theils durch eigenes Nachdenken und For­schen, theils aber und zwar hauptsächlich durch mittheilenden Unterricht oder durch belehrende Bücher befriediget. 3. Je größer die Zahl derer ist, die diesen Drang wirtlich befrie­digen und je höher die Stufe ist, bis zu welcher sie in der Wissenschaft dringen, desto gebildeter ist die Nation. 4. Die Mittheilung wird durch die Ssirache vermittelt; natürlich durch eine Sprache, in dersich der Lehrer dem Lehrling vcrstltuvlich ma­chen kann. 5. Die Nildung der Nation hält gleichen Schritt mit der Ausbil­dung ihrer Sprache; wie es keine gebildete Nation ohne ausgebildete Sprache gibt, so gibt es auch keine ausgebildete Sprache, die nicht ein gebildetes Volt gesprochen IMe oder noch sprechen würde. Mit der Fort» bildnng des Volkes muß auch seine Sprache fortgebildet werden; daraus wird die Veränderung jeder lebenden Sprache erklärbar. 6. Es gibt nicht Eine Nation, die in der Mehrzahl als Nation zwei Sprachen fpräche; es gibt daher für jedes Volk nur Eine Mutter» spräche, in der es den Unterricht empfangen kann; jede andere Sprache wird fremde genannt. ?. Einzelne gibt es unter jeder Nation, die außer der Muttersprache noch eine oder mehrere fremde Sprachen wirklich erlernen und sprechen; wer kann aber läugnen, daß auch dazu der natürliche Weg der sei, daß man eine fremde Sprache auf Grundlage der Muttersprache lerne? 8. Für den mittheilenden Unterricht hat jede Nation Schulen er­richtet, und man mißt gar so gerne den Grad der Volksbildung nach der Anzahl und Beschaffenheit seiner Schulen. 9. Den Eintrit in die Unterrichtsanstalten einer Nation verschließen wollen, heißt dieselbe zur Unwissenheit verdammen und dem Spotte der gebildeten Völker aussetzen. 10. Zufolge der Satze.unter 4 und 5 müssen daher die Schulen, wenn sie das Kennzeichen der Bildung einer Nation sein sollen, die Na» tion in der ihr verständlichen d. i. in der Mutter-Sprache unterrichten. 11. Schulen mit einer Unterrichtssprache die der Nation fremd ist, Deinen lichten Schein, Aus der Jugend Träumen Zu den Himmelsräumen Zog mich hin, Dein Glanz so rein. Hörst Du meine Bitte? Bringe meinen Gruß Meiner lieben Heimat, Die ich meiden muß. Meiner Mutter Seele Himmelsreine, helle, Fühlst Du meinen Liebeskuß? Stern, Du Stern des Morgens Blinkst so wunderbar Gleich, als war mein Sehnen All Dir offenbar. Willst Du mir verkünden, Daß ich Ruh' soll finden, Die mir nie beschieden war? A. Dimitz. errichten, ist gleichbedeutend mit dem Satze: der Nation die Schule ver­schließen, und sie zur Unwissenheit verurtheilen. Die Sätze suIi 8 und 10 aber sind die beiden Wege, welche so manchen, der ungeachtet aller Schwierigkeit den Drang nach Wissenschaft in sich nicht ersticken kann, verleitet, sich der Nation, aus welcher er her­vorgegangen ist und über die er sich erhaben zu sein glaubt, zu entfrem­den und ihr untreu zu werden, weil ihm die Unwissenheit derselben ein genügender Grund zu sein scheint, sich ihrer sogar zn schämen. Nach diesen Grundsätzen wolle man das Bestreben der slovenischeu Nation nach Erweiterung ihrer Literatur und nach der Einrichtung der Schulen in der Muttersprache beurtheilen, dann wird man dasselbe sicher­lich nicht unbillig, wohl aber gerechtfertigt finden. Em Aufruf von 1758 betitelt: Kurze Nachricht wegen Errichtung eines Waisen­hauses („Waiselhauses") in Laibach. (Mitgeteilt von P. v. R). Unser treffliche Mitbürger Herr Handelsmann V. C. Supan , der in seinem öffentlichen Wirken als Kammer- und Gemeinderath stets seinen Blick auf die praktischen das Wohl des Landes und der Stadt direkt be­rührenden Fragen gerichtet hat, stellte in der letzten Sitzung des Gemeinde­rathes die Motion: es möchte doch in nnserer Stadt endlich wieder ein Waisenhaus gegründet werden! Das Nlltionalmuseum bewahrt in seinem Archive den vor mehr als 100 Jahren erlassenen Aufruf zu weiterer Förderung des um 1757 ge­gründeten ersten Waisenhauses in Kram, welchen wir heute unfern Lesern mittheilen wollen. Er lautet: „Es ist außer allem Zweifel, daß die Erziehung der Kinder („sie sehnd auch, wer sie immer wollen") größtes Vermögen sei, da es keines Beweises bedarf, sondern die tägliche Erfahrung es lehrt, daß sehr viele, die von den Eltern nur Schätze und keine gute Erziehung geerbt, diese ver­schwenden und an den Bettelstab verfallen, wohingegen andere, die ihren Eltern nichts als das Leben und ein gute Erziehung zu danken haben, durch christlichen Wandel und Fleiß zu hohen Ehren kommen, und wie so von diesem Umstände das Wohl oder Weh (der Untergang) der Kinder abhängt, so sind diejenigen Kinder von gemeineren Stand billigermassen Commisera­tions würdig, welche bereits in den ersteren Jahren entweder von ihren Eltern verwaiset werden, oder Nrmuth halber derselben gute Aufsicht nicht genißen können, sondern bei fremden Leuten meisten Theils mit Vetteln das Brod suchen, übrigens aber ohne einiger Aufsicht den Anfang ihres Lebens nach eigenen freien Willen führen und fortsetzen müssen; vie Ju ­gend ist mehr zu Ausschweifungen als zu guten Leben geneigt, und ander­seits gibt es nicht allerorts Leute, die sich solcher Kinder annehmen, diese also aus einer üblen Gewohnheit und Untugend in die andere, folglich nach und nach in, die größten Laster und endlich in ihren gänzlichen Unter­gang verfallen. H)ie'es ist dem gemeinen Wesen und dem Landesfürsten zu nicht ge­ringen Nachtheil, deßhalb sind in den meisten wollregulirten besonders aber in den größeren oder Hauptstädten eines Landes die Waisenhäuser oder der­gleichen Stiftungen zu finden, wo die Kinder beiderlei Geschlechtes zu des Pnblici-Dienst und zur Ehre Gottes erzogen weiden. Dazu ist auch hier zu Laibach der Anfang gemacht worden und zwar mit Anfang des Monats September des jüngst hinterlegten 1757. Jahres vier arme Mägdulein aufgenommen, mit Kleidung, Wasch, Vett­gewand und andern Erfordernissen und zwar aus alleinigen von mehreren frommen Wohlthätern zusammengetragenen heiligen Almosen versehen und mitler Weile zu civilen Leuten zur Verpflegung und Vertostignng sowohl als zur Instruktion und guter Erziehung gegeben und angedrungen worden sind und wie nun Ihre k. k. Majestät unsere allergnädigste Frau (Maria Theresia) auch für die gute Erziehung der verlassenen armen Kinder ganz vorzüglich beeiferte allermildeste Landesmutter diesen Anfang eines Waisen-Hanfes genehmigt und dessen Fortsetzung und Vermehrung allerhuldreichst anbefohlen haben, so beruht die Sache nun einzig auf dem ferner« Beitrag der frommen Wohlthäter, damit das begonnene erweitert und fortgeführt werdeu könne. Wobei zur Nachricht dient, daß dergleichen arme Waisen nicht allein aus der Hauptstadt Laibach sondern auch ans andern Städten und Märkten auch aus den Dörfern des Landes aufgenommen werden sollen, und es werden die Knaben nebst der christlichen Lehre auch im Dentschlesen, Schreiben und Rechenkunst irjstruirt, daß selbige fernerhin Die Taufe an der 5auiea. Nach ?iL8eru'» gleichnamige,«! slovenischen Epos frei bearbeitet von Prof. Dr. Klun in Wien. Vera! näloä! »väboäa! Furchtbar wüthete der Kampf m den wilden Schluchten und in den weiten Ebenen Oberkrains. Walchun war mit seinen gewaltigen Schaaren aus Kärnten hereingebrochen, um mit Feuer und Schwert das Heiden­tu m auszurotten und das heilige Kreuz des christlichen Glaubens auf den rauchenden Trümmern der gestürzten Götzentempel aufzupflanzen. Das von seinem Vater Ketumar begonnene Werk der Bekehrung setzte er im glühendsten Eifer fort; schon träumte er ein Carl (d. Gr.) der Bekehrung unter den Slaven zu werden. Die heidnischen Slaven klammerten sich mit der Kraft der Verzweiflung an ihren alten Glauben ; denn sinkt der Glaube, dann muß sich das Land, vollständig unter das Frankenjoch beugen. Die höchsten Interessen einer Nation, den Glauben und die Selbststän­digkeit , galt es hier zu vertheidigen, und war jener Glaube auch nur ein Wahn, lag die Selbstständigkeit auch noch vielfach unklar in der sich nicht bewußten Seele, - diese Güter waren doch der Väter Erbe, das sich durch Jahrhunderte fortgepflanzt, welches allgewaltig das Siegel hö­herer Weihe in die Herzen eingedrückt hatte. Die heilige Begeisterung der einen Partei rief den tödtlichen Haß auf der anderen Seite hervor nud grausam wütheten die Heiden unter den Christen, ganz vorzüglich gegen die christlichen Glaubensboten, wenn sie in ihre Hände fielen. Dieser Fa­ nach ihrer wahrnehmenden Fähigkeit zur Bedienung der Herrschaften oder zum Gewerb der Kauf- und Handelsleute oder auch für andere Pro­fessionisten, Handwerker, auch nach beschaffenen Anständen aä swäia taug­lich sein werden. Wohingegen bei den Mägdlein die Sorge ihrer Erziehung fiir­nemlich dahin gerichtet sein wird, selbige nebst dem Dentschlesen und Schreiben, auch im Nähen, Stricken und Spinnen auch andern nöthigen Wcibcrarbeiten solcher gestalt Ivohl unterrichten zu lassen, womit selbige bei Herrschaften, Bürgern nnd andern Landeseinwohnern nützliche Dienste zu leisten folglich sowohl diese als auch die Knaben fernerhin in christli­chem Lebenswandel ihren weiter« Unterhalt selbst zu erwerben selbst im Stand sein mögen. Laibach 13. Februar 1758." Politische Nevue. Die Fastenzeit gibt nun auch dem Bischof von Linz, Franz Josef Nudiger, Anlaß, sich über die Enchtlika, zu äußern. „Diese Thai des Papstes wird eine große genannt, weil er, „weder rechts noch links, fon­dern nur aufwärts fchauend der Wahrheit Zeugniß gebe;" sie wird als eine um so größere That bezeichnet, je feiger die Zeit sei, in welcher sie vollbracht wurde; denn entsetzlich feige sei unsere Zeit und die eckelste und elendste aller Heucheleien fei jene, welche die religiöse Wahrheit, wenn auch innerlich anerkenne, doch äußerlich verläugue, um nicht denTonan­gebern in der Gesellschaft und in der Tagcspresfe zn mißfallen. I n der Geschichte des päpstlichen Schreibens spiegele sich die Geschichte der letz­ten Zeit; der Kampf zwischen Wahrheit und Lüge, Tugend und Laster, Recht und Unrecht ziehe sich nach allen Richtungen durch die Land- und Reichstage, durch die Zeitungen und übrige Literatur, durch die Haudlun« gen der Negiernngen und der Völker; die Scheidung der Menschen voll­ziehe sich schärfer und fchärfer zwischen entschiedenem Christenthume und of­fenem Antichristenthume. Die Heiden hätten gesagt, es sei leichter, eine Stadt in die Luft zu bauen, als einen Staat ohne Religion, nun gebe es aber leider auch Christen, die eiueu solchen Staat ohne Religion, ohne Gott wollen; in der Tagespresse katholischer Staaten sei das päpstliche Rundschreiben in jeder Weise verdächtigt und herabgesetzt worden, wäh­ rend selbst angesehene protestantische Blätter dasselbe in seiner vollen Bedeutung zu würdigen verstanden und ihre Bewunderung dafür ausgespro­chen hatten; auf weltlichem Gebiete scheine heut zu Tage in vielen Reichen die Kunst der Gesetzgebung völlig abhanden gekommen zu sein, in der Ge­setzgebung der Kirche herrsche dagegen Harmonie zwischen der Einheit des Ganzen und der besonderen Berechtigung der, Theile, Beständigkeit und zugleich Berücksichtigung der wahren Zeitbedürfnisse." Am Schlüsse des oberhirtlichen Rundschreibens wird zweifacher Dank allen Jenen ausge­drückt, welche Liebesgaben für den heiligen Vater in seiner Vedrängniß und für den Linzer Dombau gespendet haben. Se. Majestät der Kaiser soll in der letzten Ministersitzung ernste Worte der Ermahnung an die Herren Minister gerichtet uud die Not ­wendigkeit guten Einvernehmens mit der Volksrepräsentatiou dringend be­tont haben. Die versöhnliche Haltung des Ministeriums dem Abgeord­netenhause gegenüber, welche.sich eben kuudgibt, kann als Folge davon betrachtet werden. Der von dem Abgeordneten Dr. Nerger vorbereitete Autrag auf Erläuterung des §. 13 der Februarverfassung, welcher in einer der näch­sten Sitzungen des Abgeordnetenhauses eingebracht werden soll, trägt be­reits 60 Unterschriften und es schaaren sich noch immer weitere Stimmen um denselben, so daß demselben vielleicht schon durch die Zahl der Unter­schriften die Majorität im Hause gesichert sein kann. I n der am 2. d. M . gehaltenen Vormittagssitzung des Finanzaus­schusses wurde eine Regierungsnote verlesen, welche 20 Millionen Gulden als die mögliche Summe des Gesammtabstrichs für 1865 bezeichnet. Vom Kriegsbudget sollen 11 Millionen gestrichen erscheinen/ Es wurde be­schlossen, ein Subcomite zur Verathung des Regierungsantrages einzusetzen, in der Verathung der Einzelnetats aber fortzufahren. Herr Hofrath Dr. Taschek hat das Referat über das Silberanle­hcn, seine ursprüngliche Höhe uud seine Reduktion, sowie über die Ma­nipulation bei der Emission, bei dem konzessionsweisen Verkauf, bei der Verpfändung eines Theiles u. f. w. abgestattet. Der Herr Finanzministcr hat nach dessen Angabc zur facileren Begleichung die Emissionssumme von 317,000 fl. überschritten, und es wird als eigenmächtige Erhöhung ge­tadelt. Diese Summe Obligationen soll auch zurückeingelöst werden. Der Berichterstatter beantragt, das Gesetz wegen des Silber- und des Steuer» natismus verwüstete und entvölkerte das Land, Trümmer und Leichen be­ deckten die vormals fruchtbaren Gefilde, der aus dem Schutt emporqual­ mende Rauch zog sich als großer Trauerflor über die majestätische Land­ schaft, aus welcher nur der gigantische Triglav sein felsiges Dreihaupt er­ hebt. Die wärmenden Strahlen aber zertheilten endlich die Rauchwolken, und die Strahlen der göttlichen Liebe verscheuchten die Nebel, welche die Seele des nach Rache dürstenden Heiden verfinstern. Schon lagen besiegt der Sklaveiiführer Aurelian, Drogus zu den Füßen der siegreichen Christen. Tausende tapferer Herzen hatten es vor­gezogen, lieber treu dem Wahne ihrer Väter zu sterben, als der Lehre der Sieger ihr Opfer dazubringen, und Ströme Blutes rauchten als letz­tes Opfer der gestürzten Götzen. Nur ein Held kämpfte noch mit einer todesmuthigen Schaar für der Väter Glauben, für die schöne Göttin ^iva, für alle Götter in den Wolkensitzen. Es ist öorwinii-, der jüngste der slovenischen Helden, welchen Geburt und.Begeisterung zum Anführer, welchen des Herzens mächtigste Bande als letztes Bollwerk des sinkenden Heidenthums hinstellten. I n der Wohcin, in jenen verborgenen Schluchten, wo die rauschende Feistriz ihre kristallenen Wasser über Felsen schäumend donnert, weiset noch heutigen Tages der Oberkrainer dem Fremden unter Felsen und Gewölbe die „alte Heidenburg". Hieher hatte öerton;ir mit seiner tapfern Schaar sich geflüchtet, nm im ruhmvollen, wenn, auch ungleichen Kampfe zu siegen oder zu sterben. Die christlichen Kämpfer verfolgten sicher die Flüchtigen und schlössen anlehens von 1864 anzunehmen, aber gegen den Vorgang der Finanzver­ waltung wegen Erhöhung des Betrages um 317,000 si. einen ernstgc­ mefscncn Tadel auszusprechen. — I n der Darstellung der Operationen mit den Silbcrobligationen ist nachgewiesen, daß S.477,000 si. verpfändet sind, und da dieser Betrag nicht annullirt werden konnte, hat die Reicks­ rathscontrollkommission die Contrasignatur der dafür auszugebenden Steuer» obligationen verweigert. Schließlich berechnet Herr Hofrath Taschek, daß bei Emission der Silberobligationen das Agio der Valuta allein hinrei­ chen müßte, diese verpfändeten Obligationen einzulösen. Herr v. Hock wird bald in Wien eintreffen. Es heißt, es sei ihm gelungen, Begünstigungen für die Ausfuhr von Wein, Schlachtvieh und Mahlprodukten zu erwirken. Welche Vortheile hieraus erwachsen, ist sehr zweifelhaft. Der ganze Vertrag umfaßt fünf, sage fünf Paragraphc. Der Exdiktator Langiewicz befindet sich in diesem Moment wahr­scheinlich schon in der gastfreien Schweiz. Am 28. Februar verließ er Iosefstlldt, erreichte am Abend desselben Tages Prag und fuhr ohne Auf­enthalt mit der Westbahn nach Baicrn, bis zu dessen Grenze ihn ein österreichischer Polizei-Commissär begleitet hat. Baron Josef Etvüs ist, wie „Pesti Naplo" meldet, um die Con- cessio« zur Herausgabe eines politischen Wochenblattes eingeschritten. Da die Vorstellungen der kroatisch-slavonischen Handelskammern we­gen Gewährung einer besonderen Vertretung im Landtage vor der Banal­konferenz nicht volle Würdigung gefunden haben, so hat Graf Friedrich Kulmer dem Banns ein besonderes Gesuch zu Gunsten der Handelskam­mern in dieser Beziehung überreicht. Denk publizirt soeben eine zehn Bogen starke Broschüre. Vor etwa dritthalb Jahren gab Herr Lustkandl ein —, wegen des darin aufgehäuf­ten Materials sehr schätzbares, wegeu seiner Dickleibigkeit aber in weiteren Kreisen, wenig bekannt gewordenes Werk „das ungarisch-österreichische Staatsrecht" heraus. Dasselbe wurzelte in der Verwirkungstheorie und gipfelte in der Behauptung, daß die Februar-Verfassung Ungarn an kon­stitutionellen Privilegien mehr gebe, und von Ungarn für Gesammtöster­reich nicht mehr verlange, als Ungarn, respektive die Gesammtmonarchie nach ungarischem Staatsrechte zu fordern berechtigt sei. Selbstverständlich mußte zur Aufrechthaltung dieser Behauptung zunächst die Hinfälligkeit der 1848er Gesetze nachgewiesen werden. Daher beginnt auch Deal die „Be­merkungen vom Standpunkte der ungarischen Staatsrechtsgeschichte" gegen Lustkandl's Buch, die in der „Pest-Ofner Revue" abgedruckt sind, mit einer Genesis der 1848er Artikel. Als einer der ersten Kenner des ungari­schen Staatsrechtes, sowie als Iustizminister in dem Kabinete Bathhany's, der mithin nicht blos als Augenzeuge, sondern als Hauptmitwirkender spricht, ist der Verfasser wohl in vollstem Maße berufen, uns über ein verhäng­nißvolles Stück Geschichte, dessen Ventilirung bald wieder eine hervorra­gende Rolle bei uns spielen wird, völlig authentische Aufschlüsse zu ertheilen. Was Deal in dieser Arbeit zur Evidenz bewiesen hat, ist eben, daß die Verwirkungs-Theorie in der Art, wie dieselbe zu Staude gekom­men, nicht den geringsten Halt findet; daß deshalb nur im Wege lauo­tägiger Revision eine Aenderung eintreten kann. Das neulich von der „Politik" abgedruckte Fusionsprogranmi zwi­schen dem croatischen Hofkanzler Na^uraniö, den Obergespäueu Kulcn-Ijsviö und ?3.rl!H8 - Vutcotinoviö und dem Sevtemviraltafelrathe Ma­ximilian I'rica, einerseits uud Franz Deal anderseits stammt aus dem Jahre 1860 und beeilte sich bereits der croatische Hofkanzler dessen Gil ­tigkeit für heute zu dementiren. Die „N. fr. Presse" bemerkt ganz rich­tig: würden die in dem Programme ausgesprochene:: Grundsätze von der Majorität des croatischen Landtages auch nur theilweise adoptirt, so läge wohl der Ausgleich abermals im weiten Felde und hatte die ungarische 1861 Partei eine Verstärkung gewonnen, mit deren Hilfe sie wieder auf lange hinaus jeden centralistischen Einigungsversuch lahmlegen könnte. „Pesti Naplo" bringt eine Erklärung Deak's, in welcher derselbe das von dem Prager Journal „Politik" veröffentlichte Programm über den Wiederanschluß Croatieus und Slavonieus an Ungarn desavouirt. Deal erklärt, er habe nicht die Ehre, die Herren v. Na^uraniö und TuKuIjsviö zu kennen, dieselben — seines Wissens — nie gesehen, mit denselben nie correspondirt, noch durch Vermittlung dritter Personen ver­kehrt. Die Herren Vnlilltinoviö und ?riöa habe er vor Jahren in Pest gesehen, jedoch nie mit denselben ein Programm festgestellt, sie auch seit Jahren nicht wieder gesehen oder mit ihnen in Verbindung gestanden. Er wünsche das Zustandekommen eines alle Reiche befriedigenden Aus­ mit zehnfacher, Uebermacht die Heidcnburg ein; jede Hoffnung auf Ersatz wird den Belagerten abgeschnitten. Sechs lange Monate dauert der un­gleiche Kampf, Ströme Heldenblutes rötheu die dahinbrausenden Wogen. Was nicht das Schwert, die Streitaxt und das mühsam herbeigeschaffte Velagerungsgeschoß vermochten, das bewirkte der Hunger, der die kühne, eingeschlossene Schaar zur Verzweiflung trieb. I n dieser Bedrängnis) tritt öertomir unter seine Kampfgenossen und spricht: Nicht das Schwert be­siegt uns, es ist nur eine Prüfung der Götter. Nicht verwehr ich es, will irgend Jemand aus euch in finsterer Knechtschaft trübe Tage verleben und Gnade von den Christen erbetteln. Ih r aber, deren Nacken sich nicht beu­gen will, schaart euch um mich, laßt zum letzten Kampf uus rüsten. Die Nacht ist finster, vor den Donnerschlägen erzittern Erd und Himmel, der Feind wird sicherer Ruhe Pflegen. Nicht ferne liegt die Waldung, noch diese Nacht erreichbar, dort wohnen unsere Freunde, die Glauben und Gesetze frei sich wählen. Mißglückt es uns und hat uns öi-nidoz den Tod bestimmt, so sterben wir als freie Männer, und das Grab im dunklen Schooß der Erde schreckt uns wahrhaft minder, als Knechtschaft, und schiene auch der vollste Glanz der Sonne! — Ein Iubeldonner gibt dem Führer tund, daß kein Feigling in der Schaar. Schon blinken Waffen in der kampfgeübten Hand, das Thor der Felsenburg geht auf uud als­bald beginnt die heiße Schlacht; — nein, keine Schlacht, es war ein mörderisches Schlachten! Walchun empfängt die Rasenden mit seiner gan­zen Macht, denn auch er hat diese Sturmesnacht zum allgemeinen Angriff bestimmt. Kaum hat er mit klngein Vorbedacht sein Heer zum Kampfe aufgestellt, da dröhut es dumpf heran, das Getöse wächst, der Lärm der gleiches zwischen Ungarn, Croatien, Slavonien» und Dalmatien, jedoch nur im Wege des Landtages, und habe sich als Privatperson niemals für befugt gehalten, über Landesangelegcnheitcn, welche die Landesvertreter betreffen, mit Anderen in Programmverhandlungen zu treten. Der „Tagespost" wird aus Wien geschrieben: Es herrscht in der croatischen Hofkanzlei eine merkwürdige Regsamkeit. Fast täglich finden Sitzungen statt. Die neuesten aus Croatien einlaufenden Berichte sind ein harter Schlag für Herrn v. Hla-ni-arM, welcher nach den ihm bei seiner jüngsten Anwesenheit in Agram gewordenen Erklärungen die sichere Hoffnung hegte, die Opposition werde nur schwach auftreten. Wie die Dinge jetzt stehen, dürfte sich auch die Landtags - Einberufung verzögern und nicht so früh eintreten, als man gehofft hatte. Die verschobene General-Congregation in Esseg ist am 23. v. M . durch eine zweite Sitzung fortgesetzt worden, bei welcher aber die Ma ­gnaten, welche in der ersten Sitzung anwesend waren, nicht erschienen sind. Allein da die Herren Ltojanoviö, Arvaj und Mirko Horvat den Beschluß der ersten Sitzung wacker verteidigten und ungeachtet ver Gegenvorstellungen des Vorsitzenden, davon nicht abstehen wollten, so wurde dieselbe, wie man dem „Domobran" meldet, im Auftrage des Obergespanns bis zu einem günstigen Zeitpunkte abermals verschoben. Die Sitzung des serbischen Congresses vom 20. v. M . war sehr stürmisch. Auf der Tagesordnung stand: Verhandlung über die Anfor­dcrnngen der Romanen. Da die letzteren in der Sitzung nicht erschienen waren, beantragte der k. k. Regierungscommissär General Philipovi.6, der Congreß möge aus seiner Mitte eine Deputation an die Romanen absen­den und dieselben ersuchen in die Sitznng zu kommen. Dieser Autrag rief jedoch eine Mißstimmung hervor, die von der bisherigen Stimmung des Congresses zu sehr abstach. Es erhob sich der Deputirte Carnojevici und fragte: „Verlangen denn die Serben etwas von den Walacheu? Nein! fondern die Walacheu brauchen das Serbeuvolk! Ich werde sehen, wer es wagen wird, die Romanen einladen zu gehen?" I n das stür­mische Bravo, das nun erscholl, stimmten auch die militärischen Deputirte« des Congresses ein, und der Antrag des Negierungscommissärs fiel gänz­lich durch. Daß die Serben, schreibt man uns ans Karlovitz, nach diesem Vor­fall irgend wesentliche Zugeständnisse an die Romanen machen dürften, ist sehr unwahrscheinlich. Wie die „Russ. Corresp.« meldet,, ist die Übersetzung von Napo­leons III . Vi s 6« <Ü68Äi- in's Russische dem Petersburger Universitäts-Professor 8ta88uloviö übertragen. Der Pariser Verleger Plön hat we­gen dieser russischen Ausgabe für die Summe vou .24.000 Franks un­terhandelt. Am 23. v. M . kehrte Victor Emanuel wieder nach Turin zurück. Die Stadt war festlich geschmückt, viele Kaufläden blieben geschlossen, uud eine große Volksmenge zog durch die nach dem Bahnhofe führenden Stra­ßen. Die Nationalgarde stand von der Piazza di Castello bis znr Piazza Carlo Felice in Reihe nnd Glied. Das Municipium und die Deputa­tionen der Arbeitervereine harrten der Ankunft des Königs im Bahnhofe, wohin sich auch die Prinzen Carignan nud Aosta verfügten. Das Voll empfing deu König ehrerbietig, aber ziemlich still. Die in München erscheinenden historisch-politischen Blätter für da« katholische Deutschland erklären sich in ihrer neuesten Nummer für die Annexion der Herzogthümer an Preußen; den», sagt dieses Organ, Oesterreich könne das preußische Vündniß nicht entbehren; falle dieses Büudniß auseinander, so breche „der Dämon der französisch-italienischen Revolution los." Aus dem Gemeinderathe. (Sitzung am 4. März I8N5 uuter dem Vorsitze des Bürgermeisters Dr. G. H. Ccst« in Anwesenheit von 20 Gemeinderälhen.) (Schluß.) Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung vom 16. v. M . wird dasselbe vom Herrn GR . Wenzel Stedr h in ein paar Stellen beanständet, und beruft sich der genannte Herr Gemeinderath auf eine gleiche mündliche Neußerung des Herrn Gemeinderathes Dr. Supan. Es kömmt zu Erklärungen von Seite der Herren Gemeinderathe Doktoren Vlciweis und Kalten egger, deren Anträge betreffend Herr GR. Stedr u Unrichtigkeiten im Protokolle gefunden zu haben meint, und es stellt sich darnach, sowie nach der vom Herrn Dr. Supa n abgegebenen Schlußerklärung heraus, daß die Herren Antragsteller sowie Herr Dr. allgemeinen Schlacht bricht herein wie Wettersturm. Es kämpft Mann an Mann, doch vor Allen furchtbar wüthet Walchun's Schwert unter den Heiden. Er rastet nicht, solang ein Heideuruf erschallt, bis von diesem Schlachten müde der Hand das Schwert entfällt. Beendet ist die Schlacht. Der schwarze Mantel der Nacht deckt hier die Sieger — dort der besiegten Helden Leichen zu; nur hie und da dringt durch die grabesstille Nacht das schwache Stöhuen eines Sterben­den. Wie manche Heldenseele ward hier ausgehaucht, um sich die Lorbeer­krone für den treuen Glaubenskampf zu erwerben! Der Sturm der Kämpfer und der Wolken ist beendet, als der gol­dene Strahl die Felsengipfel von Triglavs Thron geküßt. Der junge Sonnenstrahl beleuchtet die blutige Wahlstatt, auf der die entseelten Glau-­benskämpfer 'liegen, Christen untermengt mit Heiden. Allein vergebens sucht der stolze Sieger hier das Antlitz des Heldenjünglings ösi-tomir — nicht dieses Los ward ihm beschieden. I n den klaren Spiegel des blauen Sees strahlt der heitere Himmel nieder, wie der Gottesfriede in Walchun's glaubigfromme Seele. Am Ufer des Sees aber steht der Jüngling, der, in der heißen Schlacht be­siegt, durch wunderbare Fügung dem sichern Tod entkommen, den er doch mit heißer Lust gesucht. Zu höhcrem Zwecke schien er aufbewahrt und räthselhaft erscheint selbst ihm sein Dasein. Wie in des Wassers tiefstem Grunde noch immer Stürme wühlen, wenn längst die Oberfläche geglättet ist; so stürmt und tobt es in der Seele, da regungslos er nach der Insel in des Sees Mitte starrt. (Fortsetzung folgt.) Supa n mit der Fassung des Protokolls vollkommen einverstanden, wo» auf Herr GN. Stedry sagt: „ich ziehe mich zurück!" Interpellationen: Herr GR. Dr. Orel fragt, was es für ein Bewaudtniß habe mit der Kanalisirung in der Richtung vom Schloß­berge nach dem Kaisergraben. — Der VM . erwiedert, es werde Sache des Gemeinde-Ingenieurs sein, daß dieser Gegenstand bald einem befrie­digenden Austrage werde zugeführt werden. Herr GR. Handelsmann Supa n erklärt, er werde nicht eine direkte Interpellation vorbringen, sondern nur eine Anfrage, ein Ersuchen stellen. „Ich glaube — sagt Red­ner — daß es der verehrten Versammlung bekannt ist, daß Herr Dr. Kovas mit dem Gedanken umgeht, einKindersPital in Laibach ins Leben zu rufen, daß er sich in hochherziger Weise bereit erklärt hat, in diesem neuen In ­stitute lebenslänglich unentgeltlich zu ordiniren. Meine Herren, die Sache hat zwar vorderhand einen rein privativen Charakter, aber ich glaube, trotzdem soll der Gemeinderath jetzt schon sein Augenmerk auf die­ ses hochwichtige Institut lenken. Gegenwärtig bestehen für dasselbe noch keine Statuten — ich behalte mir vor, seinerzeit in dieser für Stadt und Land höchst wohlthätigen Angelegenheit meine Anträge zu stellen. - Meine Herren, ich habe noch einen wichtigen Gegenstand, den ich ebenfalls heute nur andeuten will: es ist schon oft der Wunsch ausgesprochen worden, man möge in unserem Lande wieder zur Gründung eines Waisenhauses schreiten; meine Herren, ich befürworte, wenn es nicht anders möglich ist, daß die Gemeinde Gutes, Tüchtiges, Nützliches schaffe, zu solchen Zwecken eine Anleihe zu machen —wir haben noch keine gemacht, ich verweise auf Städte wie Prag, Wien, Graz, die alle ihre Anleihen haben, denn die Kapitalisten borgen gerne den Stadtgemeinden, denn diese sind ja moralische Personen, die nicht sc leicht zu Grunde gehen, nicht sterben können. Uebrigens besteht, wie ich höre, in uuserer Stadt ein Ver­mögen zur Gründung eines Waisenhauses uud ist dasselbe irgendwo an­gelegt, — ich ersuche daher den Herrn Bürgermeister, über die näheren Verhältnisse dieses Kapitals in einer der nächsten Sitzungen Aufschluß ge­ben zu wollen." Der BM . erklärt, daß sich dieses Kapital in der Gemeindekasse nicht befinde und verspricht für die nächste Sitzung Aufklärungen über das Wo und Wie desselben. GN. Schweutner: „Es hat soeben Se. Erzellenz der Herr Statt­halter einen Aufruf zur Linderung des Elendes in Innerkraiu erlassen, dieser Aufruf Sr. Erzellenz war so ergreifend, daß ich meine, der Ge­meinderath dürfe über denselben keineswegs hinausgehen und ich werde den Antrag stellen, daß von Seite der Stadt die Betheiligung an den Gaben in namhafter Weise geschehen solle." Der VM . bringt die Dringlichkeit des Antrages zur Abstimmung ' — mit entschiedener Majorität angenommen. GR. Schwentnn stellt sofort den Antrag auf eine Beisteuer von 500 fl. aus der Gemeindekasse; — „die Summe ist zwar hoch, aber wo es gilt Noth zu mildern, wird mau auch Auskunft finden, die Mittel zu schaffen." GR. Horak unterstützt den Antrag des Vorredners; „es ist der Aufruf vom 19. Februar datirt und wir haben noch von keiner Beteiligung in unserer Stadt gelesen"; — er rügt die Außerachtlassung früherer Fälle von Seite der Gemeinde Laibach, der größten des Landes, — er führt an, daß Se. Exzellenz in der offiziellen Zeitung (von heute — 4. d. M.) wieder wei­tere zehn Gemeinden als im höchsten Nothstande befindlich namhaft ge­macht habe — und sagt, daß der Magistrat anzuweisen wäre, Corpora­tionen, angesehene und reiche Bewohner einzuladen, sich recht zahlreich an diesem Werke christlicher Liebe zu betheiligen; er unterstützt den Antrag auf 500 fl. D«8 HllU8- Ulld gesessige Lied bei dm 8üdslaum. von Siegfrid Kapper. (Fortsetzung.) Wir aber wollen die sittigkluge Braut dem muntern Neigen und dem bald neckischen, bald zu ernsten Szenen anregenden Spiele überlassen, dessen gefeierter Gegenstand sie in demselben ist, und uns den wohlaufgc-Mumten Gasten zuwenden, die mittlerweile um die reichbesetzten Tafeln im Innern des Hauses Platz genommen, denn auch von dorther schallt uns ein Stück anziehenden Hausgesanges entgegen! Die ergiebige Quelle desselben ist die sich in Ehren gehaltene Sitte des Zutrinkens, die mit ein wesentliches, und überdies reich ausgebildetes und mit großer Vorliebe ge­pflegtes Kapitel im Gesetzbuche der vollsthümlichen Lebensartigkeit der Südslaven ausmacht. Wo zwei beisammen sitzen und zwischen ihnen ein Krug oder Glas steht, da beginnt auch schon, vorausgesetzt natürlich, daß ,m Gefäße nicht Wasser, sondern Wein oder wenigstens Rakia quillt, diese Sltte lhr gerngeübtes Recht geltend zu machen. Sie in einem solchen Falle außer Acht lassen, würde für ein Zeugniß gröblichster Ungeschliffen» heit und nach Umständen auch für eine Beleidigung gelten, die durchaus aufs Uebelste vermerkt würde. Dergleichen kommt aber in der That auch nicht leicht vor, und die freifühlige Sorgfalt, mit der die gastliche Sitte selbst dem Fremden gegenüber beobachtet wird, begegnet als ein mit Stolz und Eifersucht gehütetes Eigenthum uns bei dem Aermsten gleichwie bei . dem Reichsten. Ihre Blüthe natürlich erreicht diese Sitte zuvörderst bei dem gastlichen Zusammensein überhaupt, und dann bei den festlichen Mah­len, namentlich bei der Feier des Trstuc) ime und bei Tauf- und Hoch­zeitsgelagen insbesondere, und daß sie nicht nur mit genauer cere­nwmeller Strenge, sondern auch mit geziemendem Anstand und gehörigen rednerischen Schwünge geübt werde, darauf wird so sehr geachtet, daß bei Einräumung des Vorsitzes bei einem Mahle selbst Rang und Würde dem Talente und der Erprobtheit in diesem Punkte weichen müssen. Einige charakteristische Beispiele von Trinksprüchen habe ich bereits im zweiten Bande meiner „Gesänge der Serben" mitgetheilt. Bezeichnend an ihnen war nicht nur die musterhafte volkstümliche Rhetorik, sondern auch die Verschmelzung des frommgläubigen Sinnes mit dem communalen Bewußt, fem, der Achtung vor dem Werthe des Mannes mit einem jovialen Hu­mor, der mit bewunderungswürdigem Takte stets innerhalb der Grenzen GR. Dr. Supan. Es sei schwer, gegen einen Antrag für wohl» thä'tige Zwecke zu sprechen; doch erscheine ihm die Summe von 500 fl im VerlMniß der Kräfte der Communalkasse zu hoch, überdies tonne man nicht wissen, ob nicht noch viele andere Gemeinden im Lande ebenso einer dringenden Hilfe bedürftig, die man konsequenter Weise in eben solchem Maße unterstützen müßte. Vielleicht werden die Erhebungen über den Noth­stand in Untertrain (weise nur auf Weindorf) bald zu Tage kommen — was dann?! Er glaube daher, man greife zu hoch gleich für den ersten Fall so viel zu Votiren, was die Hälfte des gesammten gegenwärtigen Kassllstandes der Gemeinde (1009 fl.) ausmache. Er stelle daher in Rück­sicht der bedauerlichen Finanzlage der Stadt den Antrag auf nur 200 fl. GR. Horat: „Es ist bekannt, daß ich mich immer'gegen jede Auslage aus der Gemeindekasse ausspreche, aber es ziemt nicht einer Ge­meinde von 22.000 Köpfen, der größten des Landes hier zu sparen." Uebri­gens mache er aufmerksam, daß eben heute der Pens. Magistratsrath Köstl gestorben, worans der Gemeinde eine neuerliche Ersparung erwächst. GR. Dr. Schöppl ist nicht gegen die Antragsteller Schweutner und Horat, ersucht aber Namens der Finanzsektion den löbl. Gemeinde­rath, die im Laufe des Jahres von dieser Sektion einzubringenden Er­sparuugsvorschläge zu würdigen und zu unterstützen. GR. Handelsmann Supan unterstützt den Antrag Schwentner's da von Privaten bei der gegenwärtigen allgemeinen Gelbcalamität nicht allzugroße Beisteuern erfolgen dürften. Der Bürgermeister weist vorerst mit erhobener Stimme die Richtigkeit des Satzes, daß die Finanzlage Laibachs eine bedauerliche sei eutschieden zurück und sagt: „es ist dies ein Mährchcn, man erwäge, daß wir keine Umlagen, keine Schulden haben, wie andere Städte, und daß in den letzten Jahren die Pflasterung so viel gekostet; ich, wenn mir eine Stimme zukäme, wenn ich in dem Augenblicke Gemeinderath wäre, würde mit Rücksicht auf das Vermögen von 80000 fl., das unsere Stadt besitzt nicht 500, ich würde 1000 fl. beantragen; ich wünsche, daß dies ins Protokoll verzeichnet wird." Bei der Abstimmung fällt der Antrag Dr. Supan's mit einer ge« gen alle Stimmen und der Antrag Schwentner's — auf 500 fl. — wird mit allen gegen eine Stimme angenommen. GR. Horat interpellirt wegen zwei Joch am Golovc, die Herr Mally feit der Parcellirung inne hat und für die die Gemeinde Steuern zahle; unter BM . Ambro2 fei die Sache bereits einmal angeregt, aber - wahrscheinlich wegen zu großer Zahl der Magistratsbeamtcn! — aä acta in eine Lade geschoben worden, und seither nichts weiteres geschehen. Der Bürgermeister verspricht die Beantwortung in der nächsten Sitzung. GN.Blas n ik interpellirt: „wie lange wird denn noch der Flachs« markt unter dem Rathhause abgehalten werden?" Der Bürgermeister erklärt, dies werde Sache des neuen Markt, kommissärs sein. ­GR. Blasnik: „wird mich freuen!" (Schluß folgt.) Aus den Vereinen. (^uLui 80K0Y. (Abendunterhaltung am 2. d. M). ^u2ni 8oKa! versteht eben so gut die ernste -als die heitere Seite des Lebens aufzu­fassen, dieß beweis er bei seinen zwei letzten Fafchingsunterhaltungen, vor­züglich aber bei dem am vergangenen Donnerstag gefeierten „Härings­fchmaus". Zum Eingang des abendlichen Programms wurde der Chor iMprej « unter vielem Beifall abgesungen. Hierauf folgte eine humoristi­sche Vorlesung des Hrn. Hanoi s über den sonst zu sehr verkannten Häring. Dem armen Teufel mußte sogar der Kopf, der gehirnlose, abgehauen wer­ de« Anstandes sich bewegt, und die neidenswerthe Gabe besitzt, zu erhei­tern ohne zu verletzen, sowie ein äußerst wohlthuendes ästhetisches Maß einzuhalten. Hier mögen als Ergänzung zu diesen nur noch einige der geselligen Tisch- und Trink ge sänge folgen, wie z. B. Waru m der Becher so schön ist. Ei doch Becher, sprich, wie kommt es, Daß Du also schön? „Das ich in mir berg', das edle Blut macht mich so schön!" Heldenwein. Trinkt den Wein, Ih r lieben Gäste, Laßt Euch dies gesagt sein! Trinkt den Wein um Gottes Willen, Denn kein Wasser ist dies, Sondern Wein, ein mächt'ger Schlager, Ein gewalt'ger Recke, — Der, wenn nicht vertilgt, sehr furcht' ich, Unfern Wirth zu Grund ringt! Der Braut. Trank im Wald ein Rehlein kühles Wasser... Gut! Vergönnt dem Rehlein denn sein Wasser, Doch der Braut, der schenkt vom besten Weine! Dem Popen. Eines Popen Bart, Gleich drei Burgen an Werth, Ist ein Perlenbart. Seht! Regnet's nicht Perlen I n seinen Becher, Jegliches Körnlein Ein goldner Dukaten ? Freu' Dich, heil'ger Mann, Aug' und Stirne Sei'n immer Dir heiter! (Fortsetzung folgt.) den. Es spielten ferner« vier 8oKu1i ein Orchesterstück, dann kam zum Vortrage ein Baßsolo (Coloreto), eine Deklamation (I . Wolf), ein Quar­tett: Noö, und das bekannte Quodlibet des Garcaroli auf der Harmo­nika , welche fämmtlichen Piexen stürmischen Applaus hervorriefen und mehrentheils wiederholt werden mußten. Wahrend allen dem wurden der Bestimmung des Abeudes gemäß die sehr gut zubereiteten vom Arrangeur der Unterhaltung Herrn Anton Ientl hochherzig servieten Häringe ver­fchmaust und dem verwichenen Fasching ein Pereat gerufen. Dies die heitere Seite des Abends, wofür wir dem genannten Arrangeur, insbe­fondere-für die Häriuge nicht genug Dank wissen. Den zweiten und letzten Akt des heutigen Spektakels aber , bildete das Leichenbegängnis; des Fa­schings. Ein vermumter Lolcol hielt nämlich den auf einem Tische sinnig aufgestellten tragi-komischen Emblemen der vergangenen närrischen Zeit eine in Knittelversen verfaßte Grabrede, welche vom anhaltenden, Weinen und Wehklagen der Zuhörer unterbrechen war, endlich erfolgte die Grab­legung in so würdiger Weise, wie es der Ernst der fatalen Wirklichkeit nur verlangen kann. Das tolle Treiben endigten verschiedene Chöre, und erst in später Stunde schied die fröhliche Gesellschaft auf baldiges Wie­dersehen. (Jahresbericht). Der vom Vorstände Herrn Bürgermeister Dr. E. H. Costa und dem Kassier Herrn B. Ientl ausgegebene Jahresbe­richt pro 1864 enthält eine kurze Geschichte dieses Turnvereins, die in kräftigen Zügen das Entstehen und die Fortentwickelung unseres rasch auf­strebenden „Lotio!« schildert. Unter den Schwierigkeiten — die merk­würdigerweise jeder nationale« Bestrebung aus der Indolenz der soge­nannten „guten Krämer" mitten unter uns erwachsen — entstanden er­starkte der 80K0I jedoch alsbald in einer Art, die ihn seine Widersacher leicht vergessen macht und er kann getrost seinen Gegnern die Worte der Schrift zurufen: wer steht sehe zu. daß er nicht falle! Wer die Abende des „8ol:o1" besucht, wird durch die Vielseitig­keit der gebotenen Kunstgenüsse überrascht, wer die Schule besucht, kehrt von den Leistungen vollends befriedigt zurück — überall ein frisches, kräftiges Leben, und dies steigert sich von Tag zu Tag. Na Läravjo! Eorrespondenzen. AMIN , 1. März. Vor kurzem erschien als Beilage der offiziellen „Agramer Zeitung" eine von einer damit betraut gewesenen Commission pub­blizirte Begründung der Notwendigkeit, sowie der Art und Weise, wie die Landeshauptstadt Agram zu reguliren und diese Regulirung mit de­fuccessiver Stadterweiterung durch ein Statut zu erleichtern und sicherzu­stellen wäre. Wir entnehmen derselben folgende darin enthaltene Vor­schläge. Bei der Regulirung der alten oder bestehenden Stadt sind nach­stehende wesentliche Objekte in's Auge zu fassen: 1) Die Umlegung des Medvedöakbnches aus jenem Stadttheile, welchen er vorzugsweise gefährdet. 2) Die Regulirung des Iellaöici-Platzes durch entsprechendes Vorrückenlassen der räumlich zu beschränkten Häuser der südlichen Frontseite desselben. 3) Die mit der Regulirung »ä 2 ermöglicht werdende Verbesserung der gegenwärtig sehr steilen Anf­fahrt vom Iellaöiö-Platz zum Capitel - Platze mit gleichzeitiger Verbrei­terung dieser zu schmalen Auffahrt durch Demolirung der östlichen Häuser­reihe. 4) Die Demolirung des den Capitel - Platz verunstaltenden alten Capitel-Hauses, und der vor der Donikirche stehenden alten Festungs­mauer. 5) Die Abtragung des nördlichen Capitel-Thores. 6) Die Er­öffnung einiger neuen Gassen, insbesondere zur gehörigen Verbindung der alten Stadt mit den neu projectirten Stadttheilen. 7) Die Demolirung einiger beengenden und verunstaltenden gassenseitigen Häuservorsprünge. 8) Die Anlage einer neuen Aufgangstreppe von der Sofienpromenade auf den Vildplatz auf jenem Punkte, wo eine derlei Treppe schon vormals bestand. I n der ruhigen Oberstadt hatte zu verbleiben: »,) die Residenz des Bans; b) der Amtssitz aller öffentlichen Aem­ter und Behörden, welche mit dem Publikum in keinem unmittelbaren Verkehre stehen; 0) die Comitats-Municipal-Verwaltung; ä) eine Normal» hauptschule für Knaben; e) eine für Mädchen; l) das Gymnasium und die Realschule; ^) die Rechtsakademie oder seinerzeit die Universität; K) die wissenschaftlichen Institute mit ihren Sammlungen; i) der Landtags­saal mit seinen Nebenlokalitäten. I n der Unterstadt und ihren zu erweiternden Theilen, wo die grö­ßere Handels- und Volksbewegung schon derzeit stattfindet, und sich fortan steigern wird , dürften außer der Transenen-Caserne auf geeignet ver­theilteu Stellen die folgenden notwendigsten öffentlichen Gebäude placirt werden. 1) Ein neues Stadthaus wegen des vielfachen täglichen Verkehres der Magistrats - Organe mit dem hier dichteren Publicum, besonders in ortspolizeilicher und richterlicher Beziehung. 2) Eine neue Stadtpfarrkirche sammt Pfarrhaus, weil der Umfang der dermaligen Stadtpfarre zur zweckmäßigen Besorgung des geistlichen Dienstes schon jetzt zu groß ist, und eine Theilung des Pfarrsprengels in der Folge unvermeidlich sein wird. 3) Eine gut situirte Markthalle, zweckmäßig abgetheilt nach den zu Markte gebracht werdenden verschiedenen Lebensbedürfnissen, theils zur Bequemlichkeit des Publikums, theils zur bessern Handhabung der polizei­lichen Ordnung. Ein derlei Gebäude ist keine Last der Gemeinde, weil sich dasselbe durch die Abnahme zu fixirender Standgelder verzinset. 4) Ein neues Normalhauptschul-Gebäude ausschließlich, für die Unterstadt für Knaben, in Verbindung mit einem Schullehrer-Seminär und einer Turn­halle. 5) Ein neues Normalschulgebäube für Mädchen, mit einer Prä» parandie für diese. 6) Ein neues Comitatsgerichts - und Inquisitionsge­bäude, was schon lange ein tief gefühltes Bedürfnis; ist. 7) Ein allge­meines Krankenhaus mit einer chirurgischen und medicinischen Klinik (nach Errichtung der Universität). 8) Ein Gebär- und Findclhaus in Ver­bindung einer Hebammenschule. 9) Ein Industrie-Ausstellungsgebäude, zugleich als Productionsort verschiedener Knnstvorstellungen dienlich. 10) Ein neues Irrenhaus. 11) Ein Taubstummen- und Blinden- Instituts-Gebäude (zukünftig). 12) Ein neues Theater mit allen, hiezu gehörigen Attributen und die Verbindung mit einem entsprechend großen Redouten« Saale, den nöthigen Spiel-, Speise-, Credenz-, Toilette», Rauch- und Garderobe-Zimmern, welche Zimmer außer den Ballabeudcn als Casino­localitäten verwendbar wären, dann mit einer ebenerdigen allgemeinen Traitteurie und Caffeterie. Lokales und Provinziales. Am 25. v. M . fand im grünen Saale des Gebäudes der Aka­demie der Wissenschaften in Wien die erste Gcneralversammluug des Ver­eines „slovÄNsKn, Leseälr" statt. Anwesend waren 69 Gründer und Mitglieder. Graf Czcrnin eröffnete die Sitzung mit einer Ansprache, in welcher er die Wichtigkeit der Gründung eines Mittelpunktes der zahl­reichen Slavenstämme in der Residenzstadt hervorhob. Nach Ernennung der Revisoren wurde über Antrag des Dr. DvoraöLli Graf Czernin durch Akklamation einstimmig zum Präsidenten gewählt. Hierauf wurde zur Wahl der Herren Ausschußmitglieder durch Stimmzettel geschritten, und es gingen als solche aus der Wahlurne hervor: Hofrath Dobriansky (Ruthene), Fürst Coustantin Czartoryski, Prof. Fürchtgott, Prof. Szebe­reny (Slovak), Dr. Dvaraöel:, Skutan, Prof. Swoboba, D. Lo^iöiö (aus Dalmatieu), Hofrath Utjessriavi« (Serbe), Dr. G.G. Prohaska, Dr. Peter Kosler (Slovene), Arthur Grottger (Pole), Rudolf Setka, Stefan ksjakoviö, Dr. Löbel und Feodor Demelics (Serbe). Der Verein ist nunmehr konstituirt. — Uebcr die Erklärung des Dekanates der Grazer medizinischen Facultät, daß einer nur der slovenischen Sprache kundigen Schülerin der Hebammen-Unterricht in slovenischer Sprache nicht ertheilt werde und daß auch künftighin die Einführung eines solchen Unterrichtes nur im Falle der Sistemisirung desselben stattfinden könne, wurde in der am 11. v. M. abgehaltenen Sitzung des Landesausschnsses beschlossen — in Erwägung, daß nicht nur die Rücksichten für-den slovenischen Theil der Bevölkerung des Landes, sondern auch jene für die lokalen Bedürfnisse es dringend erheischen, daß für die Erthcilung des Hebammenunterrichtes in slovenischer Sprache gesorgt werbe und in Erwägung, daß solche Vor­träge auch an der chirurgischen Lehranstalt in Graz vom Jahre 1808 bis 1650 wirklich gehalten wurden — sich an die k. k. Statthalterei mit dein Ersuchen zn wenden, wegen Wiedereinführung des Hebammen­unterrichtes in slovenischer Sprache an der Grazer Universität das erforderliche Einschreiten bei dem k. k. Staatsministerinm zu machen. — Aus Cill i schreibt man uns: das Bedürfnis; nach erweiterten Lokalitäten für unsere neue mehr sich consolidircndc öitavui«» hat sich Heuer ob des großen Zuspruches ihrer Mitglieder als so dringend heraus­gestellt, daß die Direktion bald Mittel zur Befriedigung desselben wird schaffen müssen. — Der t. t. Statthaltereisckretär in Brunn Herr Anton Erasmus Wurzbach von Tnnnenberg ist am 23. v. M. daselbst im 51. Lebens­jahre nach langen schmerzvollen Leiden verschieden. — Freitag (am 10 d. M.) gibt Hr. Nebvtzd ein Concert, bei welchem auch unsere liebenswürdige Sängerin Frau Sophie Mossetig geb. Glantschnigg und der Violinist Hr. Heller aus Trieft mitwirken werden, Das Programm nächstens. — Die Generalversammlung der öitÄvnill«, (am 5. d. M.) be­schloß die Wahl eines Comitö's zur Aussindigmachung eines neuen Lokals; Termin für dieses Comite bis 1. Juni d. I . Anftns Umständliche und eindringende, im Bezirke Adelsberg eingeleitete Erhebungen, deren Ergebniß soeben an das k. t. Landespräsidium gelangt ist, weisen nach, daß auch in zehn Ortschaften des genannten Bezirkes sich in Folge der Mißernte des Vorjahres und der wiederholten Hagelschläge, von welchen jene Gegenden heimgesucht wurden, der Abgang an den nöthi­ gen Lebensmitteln immer fühlbarer macht, und daß der gänzliche Mangel an Samenfrüchten aller Art mit Bestimmtheit vorauszusehen ist. Da die Bewohner jener Ortschaften bei ihrer Armuth und in Er­manglung anderen Erwerbes ohne fremde Unterstützung dem großen Noth­stande, wie er den angrenzenden Bezirken Innerkrains droht, entgegense­hen, so empfehle ich auch diese nothleidcnden Landsleutc der mildthätigen Bedachtnahme der edelherzigen Kraincr, damit aus der mit meinem Auf­rufe vom 19. Februar d. I . für die Notleidenden der Bezirtc Laas und Senosetsch und des Ortes Podtraj eingeleiteten Sammlung milder Spen­den auch die in ähnlicher Lage befindlichen zehn Ortschaften des Bezirkes Adelsberg nach Verhältnis; des Bedarfes betheilt werden können. Laibach, am 1. März 1865. Johann Freiherr von Schloißnigg in. z»., k. t. Statthalter. Volkswivthschaftliches. Ciu Wort für die Maulbeerbaum- und Teidexzucht. Leider steht der Verbreitung des Maulbeerbaumes und fomit auch der Seidenraupenzucht nicht nur die Unwissenheit des gemeinen Mannes, sondern noch mehr die Indolenz der Halbgclehrten feindlich entgegen, nicht zu gedenken der eigenen Fachgenossen, die über die Verbreitung des Maul­beerbaumes in einer Art abzusprechen gewohnt sind, als wenn sie darin weiß Gott was für welche Erfahrungen fchon gemacht hätten, und doch legen die meisten nicht nur die Hände ruhig in ihren Schoß, sondern eifern sogar noch gegen die Strebsamkeit anderer, denen daran gelegen ist, kein Mittel unbenutzt zu lassen, um den Ertrag des Waldbodens zu he­ben und dadurch indirekt der armen Bevölkerung Beschäftigung und alten gebrechlichen Leuten, Kindern, die bei der Landwirthschaft noch keine oder ungenügende Hilfe leisten können, einen Verdienst zu verschaffen. Durch die eifrige Pflege dieses Kulturzweiges würde »eben dem materiellen Nutzen ohne Zweifel auch der moralische Vortheil erreicht werden, daß die arme Bevölkerung mit Arbeit versehen und vom Müßig­gange, dem Anfange aller Laster, abgezogen werden würde. Viele Gul­den blieben auf diese Art den für Armuth und Vagabunden Beisteuern­den zurück, und da die größten Grundbesitzer durch unthätige Menschen und durch die aus dem Müßiggange entstehenden Folgen am meisten ins Mitleid gezogen werden, so liegt es auf der Hand, daß gerade sie am meisten Ursache haben, denselben entgegen zu arbeiten, und schon aus die­ sem Grunde ganz besonders sich für den Seidenbau zu interessiren statt wie bisher mit weniger, aber desto rühmlicherer Ausnahme mit souveräner Verachtung auf denselben herabzublicken. Die Bebauung vieler öden Flecken, welche jetzt ganz außer Kultur liegen, wäre dazu ein gewiß sehr löblicher Anfang. Die Einführung des Maulbeerbaumes ist aber auch das Mittel zur Vermehrung der Bodenernte, wie dies schon vielfach dargethan worden ist. Hierin tonnte der Forstmann das Meiste leisten, weil es an ihm liegt, unter den vielen Nutzhölzern vorzugsweise jene zu lultiviren, die wie der Maulbeerbaum das meiste Erträgniß zu liefern im Stande sind, denn welcher Baum kann sich mit diesem in der vielseitigsten Ver» wendbarkeit messen und welcher, wie dieser , hat einen so schnellen Wuchs? Man weise also nicht gleich die ersten Versuche spöttisch von sich, sondern prüfe die Erfahrungen anderer durch Hinzuthun der eigenen und man wird sich bald überzeugen, daß die Kultivirung des Maulbeerbaumes und auf Grund dessen der Seidenzucht keine Chimäre ist, sondern eine nie versiegende Quelle für die Vermehrung des Nationalreichthums in sich schließt. Ohne Versuche hätten wir keine Kornfrüchte, keine Kartoffeln, keine Nutzgräser für unser Hausvieh und so Manches nicht, dem wir jetzt die Rettung aus Hungersnot!) und eine Menge von Bequemlichkeiten verdan­ ken, durch die wir uns von den unkultivirten Völkern unterscheiden. Wenn aber, wie es vor Augen liegt, unsere höhere Kulturstufe mehr Bedürfnisse erfordert, dann müssen wir auch unser Wissen und unfern Fleiß dazuthun, damit wir sie anständig befriedigen können. Dieses alles auf die Seidenzucht angewendet, wird uns zu einem lohnenden Erwerb verhelfen und zugleich zu Wohlthätern der ärmeren Bevölkerung machen! Ein Revierförstcr. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 9. März 2. erek. Feilbietung der dem Anton Bertolt) von St. Martin gehörigen Realität sammt Ueberlandacker; Schätzwert 630 fl. und 85 fi. (Äez. A. Littai). Am 10. Miilz 3. erek. Feilbietung der dem Johann Teruz »on St. Kam zian gehörigen Hubrealitüt; Schätzwert 1107 fi. (Vez. A. Naffenfuß). — 2. «et. Feilbietung der dem Michael Novak von Grasenbrunn gehörigen Viertlhube; Schätzwert 850 fi. (Nez, A. Feistritz). — 2, erek. Feilbietung der dem Johann Stert von Brettendorf gehörigen Rea­lität; Schätzwert 1«2 fl. (Äez. A. Tschernembl). — 2. erek. Feilbietung der dem Josef Germ vulxo Kovazh von Sagoriza ge­hörigen Hübrealität; Schätzwert 772 fi. (Bez. A. Großlaschiß. — 3. erek. Feilbietung der dem Georg Nagode von Planina gehörigen Rea­lität ; (Bez. A. Planina) (Eoikt vom 2. Juli v, I., Z. 3094). — 2, erek. Feilbietung einer dem Mathias Tomschiz von Oberhöttisch gehörigen Forderung von 100 fi. (Bez. N. Littai). -— 1. erek. Feilbietung der dem Herrn Lorenz Seschun k. t. Steueramtsoffizia­le» in Littai gehörige» Realitäten; Schätzwert 1215 fl. 285 fi. und 910 fi. (Bez. A. Littai). — 1. erel. Feilbietung der dem Andreas Premru von Wippach gehörige» Realität; Schützwert 280 fi. (Bez. A. Wippach). ' —3 . erek. Feilbietung der den» Michael Novak von Grafenbrunn gehörigen Realität; (Bez. A. Feistritz). — Tllgslltzung gegen den unbekannt wo abwesenden Jakob Lackner von Tschev­lach (Bez. A. Tschernembl). — 1. erek. Feilbietung der dem Herrn Lorenz Seschun in Littai gehörigen Hubrealität; Schätzwert 1788 fl. (Vez, A. Littai). — I. erek. Feilbietung der dem Johann Ker8e von Gora gehörigen Realität; Schätzwert 3885 fi. (Bez. A, Reifnitz). Am 11. Mlllz 3. erek. Feilbietung der dem Anton Kersche von Kleinlat ge­hörigen Realität; Schätzwert 1271 fi. 60 kr. (Bez. A. Reifnitz). — 3. erek. Feilbietung der dem Josef Fisti von Hrastje gehöligen Hubrealitä!; Schätzwert 2182 fi (Bez. A, Krainburg). — 3. erek. Feilbietung der dem Michael Machne von Grachovo gehörigen Rea­lität; Schätzwert 3980 fi. (Bez. A. Planina). — 2, erek. Feilbietung der den mindj. Josef Sever'schen Kindern gehörige» Realität zu Brefoviz; Schätzwert 1280 fl. und des Gemeindeantheilö Liöirje; Schätz­wert 410 fl. (stüdt. deleg. Bez. G. Laibach). — 2. erek. Feilbietung der dem Franz Banizh von Hrovaschlibrob gehörigen Realität; Schätzwert 1309 fl. (Bez. A. Gnrkfeld). — 2, eret. Feilbietung der dem Georg Stefanz von Stefauze gehörige» Wein­gartens; Schätzwert 175 fi, (Vez. A. Tschernembl). — 3. erek. Feilbietung der dem Johann Starz von Iasen gehörigen Realität: (lleverttagung sieh Edikt vom 19. November 1864) (Bez, N. Feiftritz). , — 1. erek. Feilbietung der dem Lorenz Mercher von Mioeidorf gehörigen Rea­lität; Schätzwert 1710 fi. (Bez. A. Reifniz). Verstorbene. Den 2. März. Herr Josef Peterncll, Pens. k. k. Acceffist bei der Umgebung Laibllch, »lt 80 Jahre, in der Stadt Nro. 37, an der Entkräftung. —Dem Franz Miklautz, Magazins-Arbeiter, sein Kind Antonia, alt 1 I . und 2 Monate, in der St. Peters-Vorftadt Nr. 71, an Gehirnfraisen. Den 3. März. Dem Herrn Blafius Haffner, Gastgeber sein Kind Karl, alt 3'/, I., und 11 Tage, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 2, am acuten Wasserköpfe. — Josef Gläser, Zwängling, alt 44 I., im Zwangsarbeitshause Nr. 47, an der Lungentuberkulose. — Herr Josef Schantel, burgl. Handelsmann und Realitüten­befitzer starb im 59. Lebensahre, iu der Stadt Nr. 279, an der Lungenlühmung.' Den 4. März. Herr Johann Nep. Köstel, Pens. Magistrats - Rath, alt 76 Jahre, in der Stadt Nr. 300, an der Entkräftung. 6. Mürz ,50 71.50 71, 60 71,70 Verlosung 1839 181.25 !8l.75 161 — l6l, 25 „ 188« zu 500 fl ... . 98.25 93.35 93.60 93, 70 93.15 1864 86,60 86.70 66.10 87, 20 Como-Rentscheine 42 l^, l>u«t>'. . . 1?.75> 18.25 17.75 18, 25 Grundentlaftungs-Oblig.ttione» von Steiermark, Kärnten, Kram, . . 90.— 91.-90— 91­Nationalbant 798.— 799.— 800.— 802.— 804,— Kreditanstalt 187,90 !«8.— 186.— 188.10 184,— Wechsel auf London ll2,30 112,50 112.30 112.44 112.40 Silber 11120 111.50 111.— 111.25 111.— 8« Lottoziehungen. K. l. Lottoziehmin, am 25. d. M. In Trieft: 57. 52. 70. 84. 51. Offene Sprechhalle. (Eine Ansicht in Betreff der Verkeilung der milden Gaben in Inner-train). Indem ich die Erwartung voraussetze, daß der Anfruf S n Ercellenz unseres hochverehrten Herrn Staathalters für die armen Noth­leidenden in Innertrin reichliche Früchte tragen werde, erlaube ich mir bezüglich der Verth eilung der Gaben meine unvorgreifliche Ansicht hier mitzutheileu. Zweifelsohne werden meistens Beiträge in baarem Gelde einfließen. — Aber was bedürfen augenblicklich diese Armen? Nahrung und Sa­men zum Anbau. Es wäre somit nothwendig, denselben Lebensmittel und Saatgut zuzuführen. Die Lebensmittel als: Getreide, Mehl, Hülsen­früchte, Erdäpfel, Salz lc. so wie das Samengetrcide wäre daher hier in Laibllch einzukaufen, oder wo immer sonst man die erforderlichen Quanti­täten um billige Preise bekömmt. Die - Eisenbahn Direktion aber wäre zu ersuchen, daß die Lebens­mittel und das Saatgut ohne Kosten oder zur ermäßigten Fracht an eine bestimmte Station gestellt würden. Ans diese Weise würde man für das einlaufende Geld die Lebensmittel viel billiger bekommen und sie daher in weit größerer Quantität an die Armen vertheilen können, während der Arme mit dem Gelde, mit welchem er betheilt wird, in seiner Gegend die Lebensmittel vielleicht gar nicht erhält, oder sie zu viel höheren Preisen bezahlen muß. Ueberdieß ist noch manchem die Versuchung geboten, daß er das erhaltene Geld schlecht verwende, vielleicht sich selbst einen guten Tag geschehen läßt, während seine Familie zu Hause darbt, was nicht soleicht geschehen kann, wenn er mit Lebensmittel oder Samengetreide betheilt wird. Dieses Jahr ist noch dazu ein glückliches zu nennen, weil man um dasselbe Geld von den Lebensmitteln das doppelte als in andern Jahren erhält. — Laibach hat auch eine günstige Lage, diese Lebensmittel von der billigsten Bezugsquelle sehr schnell zu erhalten; auch an Männern vom Fache wird es hierorts nicht fehlen, welche uneigennützig diesen Einkauf besorgen würden. Ich schließe mit dem Wunsche, daß man am entscheidenden Orte diese meine gutgemeinte Ansicht einer geneigten Würdigung unterziehen wolle. Ist aber dieser Vertheilungs - Modus h. Orts ohnehin schon fest­gestellt, dann freut es mich, gleicher Ansicht mit demselben zu sein. 13 ..Hl»! 8 ViehlmstchernngsbanK für Oestermch. I n der am 12. d. M . stattgefundenen konstituirenden Versammlung der Gründer der Viehversicherungs-Bank für Österreich „Apis" ist statu­tengemäß der Verwaltungsrat h gewählt worden. Derselbe besteht aus folgenden Mitgliedern: Herr VVilllßlm Lssr, Abt zu Molk,' Mitglied des Neichsrathes u, s. w. „ 8. KoMkl», v. d. Firma Lippmann Söhne. „ «. Nß88lol', Professor und General-Sekretär der „Austria". „ 1)1'. V. L. IlllM, Professor an der Handels-Nkademie lc. „ Ilnui'iell HlÄ^er, Chef des Bankhauses I . H. Stametz u. Komp. „ Uuß'O Mvllvll. Gen.-Ag,, Sekretär der Nßuniouß Mi'iiNioa «U »ioilN». „ IZllÄL KeKtzU, Fabriksbesitzer. „ H«I. 8kIIml»M', Buchhändler. ' „ II. 1^. 8ell0lli«, Sekretär der Mov» 8oeiet» ic., Direktor des „Fels." „ I.iU>, V. 8LillM? IIIIiunim, Gutsbesitzer. „ Xou8t. Mt!l. tli'nl' V. MoKßMll'A k. k. wirkt, geheimer Rath, gew. Minister für Handel und Volkswirthschaft, Mit. glied des Herrenhauses, Gutsbesitzer u. s. w. Ercellenz. „ Dr. L<1. >Vik«IentkI 8lneK eröffnet werden, wonach die Tätigkeit der Bank in kürzester Frist beginnen wird. MüN, am 14. Februar 1865, Vom VelvmItunIsratKs äer VisKvblsioKs­ruussg-LauK lür 0s8tsrrsiod „H.P18." 12. Danksagung. Für die große Theilnahme und Begleitung am Leichenbegängnisse unseres innigstgeliebten Vaters an seine letzte Ruhestätte, drücke ich im Namen unserer Familie den innigsten Dank aus. Michael Lentsche, in Lauriza.