Mbacher M Zeitung. ^?V t)()^ Pränumll<,t«°n«ple<«- 3m «ompto,! «°nz<. ^^^' ^l) « ll> l>, halbj. ft, V50. N«l bic ^uftellun» >n« Hau« Freitag, 13. Dezember. < 3ei!en « tl., «rbtzert pr, i^llle 6 lr., b«, 5tt«in 1 «V« Wiederholungen pr. Z«il« » lr. 4 <_V < ^/» ^lchtailltlicher Theil. ^e Einverleibung von Spizza in Dalmazien. d^ s?^ Gesetzentwurf, betreffend die Einverleibung lun ^Uleinde Spizza in Dalmazien, wurde be« "Milch in der am 10. d. M. stattgesundeuen Sitzung ^ österreichischen Abgeordnetenhauses als Negie-m Wvurlagc eingebracht und der verfassungsmäßige» . Mndluiig unterbreitet. Der aus drei Artikeln be- l)?!che Gescheutwurf, welchem cine Beschreibung des ' lucorporierendeu Gebietes beigegebeu ist, lautet: wk "^'^ Znstimmung beider Hänser des Reichstes sinde Ich anzuordnen, wie folgt: Art. I. Die s'^ude Spizza wird auf Grnnd des Art. XXIX, ^Matz, des Vertrages von Berlin vom 13. Juli <>/8 drin Königreiche Dalmazieu einverleibt. Art. II. ,, ^ in Dalmazieu besteheudeu Gesetze und Eiurich-<>,'^n haben auch in der Gemeinde Sftizza zu gelten, h^' ^egicrnllg ist jedoch ermächtigt, Uebergangs-, > uilinungen hiezll ans dem Verordnungswege zu h W- Art. III. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes ist ' Grsalniittministeriuin beauftragt." ^ , Der beigefügten Beschreibung des Gebietes vou Q^!iza ist folgendes zn entnehmen: Das Gebiet von /lzza schließt sich einerseits an den dalmatinischen ,/ä"t ^Maro an uud wird andererseits vou deu im ^" Absätze des Artikels 2« des Berliner Vertrages h " 13. Juli 187« näher bezeichneten neuen Grenzen . ' Vcouteuegro, dauu vom Adriatischcn Meere be-^'zt. Das Gebiet hat eine beilänfige Ausdehnnng ? 9 Kilometer in der Länge und uou 3 7 Kilo- .^r m der Breite, dann einen Flächeninhalt von .Mhr 35 9 Qnadratkllometer. Es enthält die Dorf- Mcn Miäiei, Gjllrniani und Papani mit circa /U Familie», griechisch-orientalischer, dann Miljeviöi, Mgradiöi, Iautovici, Brkaui und Sotomori udor Mzza am sogenannten Hafen von Spizza, ferner ,^rza und Magjari mit 170 Familien katholischer Mession. Im Anschlüsse all Brza uud Aiagjari M die Dorfschaft Susallj Nlit circa 70 katholischen Wnilieu. Die Gesammtbevölkerullg beläuft sich bei- sUftg auf 1700 Köpfe. Die Nationalität der Bevöl- ^'lUlg ist vorwiegend albanesisch; thatsächlich spricht '^lbe jedoch gleichmäßig slavisch (serbisch) und alba- Mch. Die Zahl der in diesem Küstengebiete seßhaften k. ulld k. Unterthanen beträgt 13 Familien. Die bereits oben aufgezählten Ortschaften bestehen aus weuigen Häusern, welche ziemlich getrennt gelegen sind, wodurch die Orte selbst eine große Ausdehnung erlangen. Die Häuser siud meist aus Aruchsteiu erbaut, einstöckig uud mit Ziegeln gedeckt. Von befestigten Punkten sind zu erwähnen: 1.) Nehaj, eine kleine alte Bergfeste, auf einem 200 Meter (relationierte Höhe) hohen, schroffen, nnr von einer Seite zugäuglichcu Felfen gelegen, von welcher der Weg nach Spizza sowie auch der Küsteiisaum be-, herrscht werden können. 2.) Das neu erbaute Straxd-werk Tabia auf dem Golo-Brdo, welches die Nhede von Spizza beherrscht. Letztere ist nur gcgeu die Bora einigermaßen gedeckt uud bietet größeren Schiffeu, selbst Küstenfahreru, nnr geringen Schutz. Der Hafen von Antivari ist von dem Strandwerke Tabia 6 Kilometer entfernt uud liegt im Gesichtskreise desselben. Das Gebiet von Spizza wird von den südwestlichen Abfällen des zwischen dem See von Skutari nnd dem Adriatischeu Meere liegenden Sutturman-Gcbirges durchzogen. Diese Verghäugc erstrecken sich nicht bis nnunttelbar an die Küste; sie reichen beiläufig bis zu eiucr Linie, welche dnrch die Orte Mi-gyor nnd Spizza bestimmt wird. Von dieser Linie an erheben sich gegen die Meeresküste zu mehrere dnrch tiefe Sättel und Schluchten von einander getrennte felsige Aerggrnppcn. In der Nichtuug Mi-gyor-Svizza bildet sich hiedurch eine parallel znr Küste liegende Senke, dnrch welche der Saumwcg von Bu-dua nach Antivari führt. Südlich Spizza reichen dk Abfälle des Sulturman - Gebirges bis nahe an die Meeresküste. Die Kammhöhe an der montenegrinischen Grenze beträgt 600 bis 950 Meter, die vorgelagerten Berggruppen erreichen eiue Höhe von 160 bis 500 Meter. Das Profil der Berghängc ist im oberen Theile steil, im unteren flach. Der obere Theil dt-i- Hänge ist mit Ausnahme einiger kleinen Waldparzellen kahl, der untere ist größtcntheils mit Getreide bebaut, der Rest mit Waldungen oder niederem Buschwerke bedeckt. Von Spizza bis zur südlichen Grenze dieses Gebietes erstreckt sich an der Küste ein circa zwei Kilometer breiter, als Acker und Wiese kultivierter bewässerter Saum. Die das Gebiet durchziehcudeu Bäche haben meistens ein Rinnsal mit starkem Falle und sind von tiefen, steilen Ufern eingefaßt; ihre Thäler sind im Oberlaufe und dort, wo sie die vorgelagerten Berg« gruppen durchbrechen, wild und schluchtenartig. Der bedeutendste Bach ist der Gyurmanski-Potok, über den auch eine steinerne Bogenbrücke führt. Die Communi-cationen sind von minderer Beschaffenheit; die Haupt-communication bildet der vorerwähnte Sanmweg, der in der Richtung Nordwest-Südost das Gebiet durchzieht, bei Uglica iu dasselbe eintritt und dasselbe südlich Susauj verläßt. Im übrigeu bestehen meist nur Fußwege. Der Boden ist trotz sorgfältiger Äe arbcitung nicht genug ergiebig; 10 bis 15 Perz. der männlichen Bevölkerung sind anf Erwerb iu der Le-vaute abwesend; es gibt im Gebiete von Spizza keinerlei Eolonensistem, und jedermann ist Eigenthümer des von ihm bebanten Bodens. Die Industrie beschräutt sich auf die Erzeugung von Hausgeräthen. Der Handel ist sehr gering. Durch die Iucorporie-rnng dieses Gebietes werden die bis zum Jahre 1876 häufig wiedergekehrten Grcnzstreitigkeitcn zwischen der Gemeinde Spizza und jener von Pastrovi«! endgiltig beseitigt. Aus der nngarischen Delegation. Die ungarische Delegatiou hielt Dienstag nachmittags eine kurze Sitzung, in welcher der Del. Ladis-laus Szögenyi-Marich den Bericht der vereinigten Ausschüsse über die Occnpationsvorlage der gemeinsamen Negierung pro 1879 überreichte. Der Bericht (Referent Hegcdüs) lautet: „Den vereinigten Ausschüssen wurde nicht nur die eben erwähnte Vorlage des gemeinsamen Ministeriums, sondern anch eine Vorlage wegen Bewilligung eines Nachnagstredits zu dem für das Jahr 1878 bewilligten außerordentliche» Kredite voll 60 Millionen Gulden übergeben. Nachdem aber die gemeinsame Reaiernng letztere Vorlage nnterdessen zurückgezogen hat, tonnte sich der vereinigte Ausschuß in deren Verhandlung auch nicht einlassen. Als hingegen die Vorlage der gemeinsameil Regierung, betreffend das außerordentliche Heeresnsord?rnis für die Occupation AosnieuS nnd der Herzegowina im Jahre 1879, zur Verhandlung kam, hat sich der Gesammt-ausschuß ebenfalls duzn bewogen gefühlt, sich iu dir detaillierte Verhandlnng dieser Vorlage nicht ein-zulassen nnd die Delegation zu ersuchen, diese Borlage der Regierung für jetzt von der Tagesordnung abzusetzen, und zwar aus folgenden Gründen: Erstens Jeuilleton. ^alitiitenverkehr und Realitiitenbelastung in Oesterreich im Jahre 1877. (Fortsetzung.) A Mit der Zahl der Zwangsverkäufe siud auch die u/sMe der Hypothckargläubiger uou Jahr zu Jahr V'^'n. Bei den im Jahre 1874 execntiv uer-Kteu 4720 Realitäten gingen 31'9 Perz., bel den 3^ Executiousverkäufeu des Jahres 1875 schon ^/ Prrz., bei deu 6342 Ezecutionsobjekten des e>'s l876 37-2 Perz. und bei den im Jahre 1877 z, utw vc> steigerten 798 l Realitäten sogar 42 7 Per-!> der auf 'denselben intabnliert gewesenen Förde-, I.?c" bei Vertheilung des executiven Kaufschllllngs ^ "' aus. , st,,,,^as schließlich den durch die natürliche Ab. brl b e - Ordnnng herbeigeführten Besitzwcchsel an-lkÄ«l. so hat sich dieser auch im Lanfe des Jahres i, 'l^ U" Schätzungswerthe von 91.0b1,1^ st. lasftn Wir mm die ebenfalls der ,Sta-'< ^ Al"""sschrift" euwommcnen Mltthellungen ,, Nz'^lastimg der Realitäten folgen, st auH > Geldwerth der Liegenschaftsnmsatze. so des Hypothekar- d")chU^'^)re 1877 abermals, und zwar m,nch ^H" Maße zurückgegangen, nämlich ans klonen Gulden, d. i. um nahezu 58'/, Mü« liouen Gulden weniger, als die Höhe der neueu Belastung im Vorjahre betrng. Die Ursache dieser seit dem Jahre 1874 andauernden und Jahr für Jahr stärkeren Abnahme der „neueu Belastung" — 1874 um 30 2, 1875 um 30, 1876 um 37 nnd 1877 um 58 4 Millionen Gnldeu gegenüber dem Vorjahre — ist nicht schwer zu er< mittelu, sie liegt iu dein durch die Ergebnisse zehnjäh« rigcr gruudlmchsamtlicher Aufzeichnungen constatierten Zusammeuhange zwischen Nealitätenverkehr uud Reali« tätenbelastuug. Nach den Aufzeichnungen der Tabular-behördeu betrug der Geldwcrch der die Summe der ^mschaflsm^e ^^MM^ fl. sl, 1871 ... 306.790,760 231.784,245 1872 . . . 481.810,444 317.603,663 1873 ... 573.739,627 447.584,485 1874 ... 417.038,627 417.369.875 1875 ... 355.505,024 387.270,556 1876 . . . 324.253,529 342.267,091 1877 ... 304.930,579 283.849,658 Das gleichzeitige Steigen des Geldwerthcs der Licgeuschaflsnmsätze und der Snmme der contrahiertcn Hypothelarschnlden bis znm Jahre 1873 einerseits, andererseits das gleichzeitige Sinken dieser beiden Wtrthgrößm, vom Jahre 1874 angefangen, läßt wol tanm noch einem begründeten Zweifel darüber Raum, daß die enorme Zunahme der Hypothekarlasten während der letztvcrflosseuen Jahre hauptsächlich in jenen Pfandschuldcn ihren Grnnd hatte, mit welchen die nenen Eigenthümer die eben erworbenen Realitäten behnfs Sicherstellung der Verkäufer hinsichtlich der kreditierten Kanfschillingsreste belastet haben, und die Thatsache, daß diese geringere Inanspruchnahme des Hypothekarkrcdites vorzugsweise iu jcneu Krouländern sich bemerkbar macht, in welchen anch der Gcldwerth der Liegeuschaftsumsätze in stärkerem Maße abgenom- men hat, ist nur ein weiterer Beleg für die Richtigkeit dieser Annahme. Noch erfrenlicher als diefer ununterbrochene Rückgang der „neuen Belastung" von 447-5 Millionen Gulden im Jahre 1873 anf 283 8 Millionen im Jahre 1877, worin an und für sich doch nur ein zweifelhaftes Symptom fortschreitender Eonsolidierung zu fin« den wäre, ist jedoch die Thatsache, daß gleichzeitig auch der Prozeß der „Entlastung" einen im großen Ganzen zwar langsam vor sich gehenden, aber gleichwol ununterbrochenen Fortschritt zeigt. Nach den Angaben der Tabularbehörden betrug die Summe der in den öffentlichen Büchern gelöschten Hypothekarschulden im Jahre 1876 im ganzen 228.199,661 fl., im Jahre 1877 hingegen 245.132,460 fl. Noch präciser als in diesen, blos die Ergebnisse der beideu letzten Jahre nmfasscuden Daten tritt die allmälige Consolidiernng der sinanziell-wirthschaftlichen Verhältnisse des ImmobilienbesitzeK dann hervor, wenn man die Höhe der „neuen Belastung" dem gleichzeiti» gen Umfange der „Entlastung" innerhalb der letzt-verflossenen sieben Jahre, und ganz abgesehen von pro« vinziellen Verschiedenheiten gegenüberstellt uud das gegeuseitige Verhältnis dieser beiden, die finanzielle Situation des unbeweglichen Besitzes kennzeichnenden Größen uutersucht. Nach den bereits mitgetheilten Angaben der Tabularbehörden betrug die Summe der neu mtalmlicrtcn gelöschten hypothelarschuldrn Hypothetarschuldm fl. ft. 1871 . . . 231.784,245 182.869,716 1872 . . . 317.603,663 207.347,315 1873 ... 447.584.485 227.929,187 1874 . . . 417.369,875 244.434,892 1875 . . . 387.270556 234.918,06! 1876 . . 342 267 091 228., 99.661 1877 . . . 283.849,658 245.132,469 (Fortjetzung folgt) ^39« sind die Delegationsverhaudlungen in allen anderen Fragen weit vorgeschritten, nähern wir uns dem Ende des Jahres, und noch mehr, dem Ablaufe der der De^ legation in diesem Jahre zur Verfügung stehenden Zeit so sehr, daß kaum Aussicht vorhanden ist, diese Vorlage gründlich uud in beiden Delegationen in einer zu gleichlautenden Beschlüssen führenden Weise verhandeln zu tonnen; zweitens weil die weitläufigere uud eingehendere, jetzt aber vielleicht nicht einmal indicierte Beleuchtung dieser Angelegenheit nothwendig erscheinen könnte uud auch hiezu weder Zeit noch Gelegenheit vorhanden ist; drittens, nachdem auch die gemeinsame Regierung, wie aus der von ihr iu den vereinigten Gesammtausschüssen gemachten Erklärung zu ersehen ist, kein großes Gewicht darauf legt, daß für das außerordentliche Erfordernis der in Bosnien und der Herzegowina stehenden Truppeu im Jahre 1879 jetzt in dieser Form Sorge getragen werden möge. „Andererseits will aber der Gesammtausschuß hiemit das Kriegsministerium nicht jener nothwendigen Mittel berauben, uin bis zum Eintritt der verfassungsmäßigen Behandlung für die außerordentlichen Erfordernisse der ohnehin ihrer schweren Aufgabe so wacker entsprechenden Truppen für das Jahr 1879 sorgen zu können. Es beantragt der Gesammtausschuß ebeu des« halb, nachdem er das Fallenlassen der oberwähnten Vorlage der gemeinsamen Regiernng proponiert, mit Betonung dessen, daß für einen etwaigen Mehrbedarf der Occupationstruppen seinerzeit die verfassungsmäßige Zustimmung rechtzeitig einzuholen ist, damit auch bis dahin für das außerordentliche Erfordernis der Truppen gesorgt sein möge, die geehrte Delegation möge beschließen: Die Delegation bewilligt zur Bedeckung der Bedürfnisse der in Bosnien uud der Herzegowina stehenden Truppen als außerordentliches Heereserfordernis für das Jahr 1879 vorläufig den Betrag von zwanzig Millionen Gulden. Für einen etwaigen Mehrbedarf ist die verfassungsmäßige Zustimmung rechtzeitig einzuholen." Oesterreichischer Reichsrath. 407. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 11. Dezember. Der Finanzminister legt einen Gesetzentwurf, betreffend die Staatsgarantie für die mährische Grenzbahn, vor. Abgeordneter Dr. Czerkawsli zeigt in einer Zuschrift die Niederlegung seines Mandates als Delegierter an. Der Präsident wird in der nächsten Sitzung eine Neuwahl vornehmen lassen. Dr. Magg und Genossen richten an das Ge-sammtministerium aus Anlaß der Kundmachung der k. t. Lottogefälls - Direction wegen der Veranstaltuug einer allgemeinen Stacrts - Wohlthätigkeitslotterie zu-guusten der Familien der mobilisierten Reservisten lind Laudwehrmänner eine Interpellation, was bisher vor-! gekehrt wurde, um diese Familien vor drückender Noth zu schützen, und ob entsprechende Gesetzentwürfe vorbereitet werden. Dr. Ruß referiert namens des Spezialausschusses über das Ansuchen des stä'dtisch.delegierten Bezirksgerichtes Iosefstadt zur Erlaubnis der gerichtlichen Verfolgung des Abg. Schöffel wegen einer gegen den-! selben erhobenen Ehrenbeleidigungsklage, uud beantragt, die Bewilligung zu ertheilen. Dies geschieht. Der Gesetzentwurf, betreffend die Einverleibnng von Spizza in Dalmazicn, wird dem über den, Aerliuer Vertrag eiuzusetzendeu Ausschusse zugewiesen. Die Regieruugsvorlage, betreffend die Erleichterungen bei der Löschung kleiner Satzposten, wird dem Gebürenausschusfe zugetheilt; der Entwurf über die Forterhebung der Steuern im ersten Quartal 1879 dem Budgetausschusse; uud der Entwurf über die' Aushebung der Rekrutencontingente für 1879 dem Wehrausschusse. Der Legitimatiousausfchuß berichtet über die statt-gefuudeueu Neuwahlen; dieselben werden sämmtlich aguosciert. Das Haus wählt hierauf deu Ausschuß betreffs des Berliner Vertrages. Als gewählt er» scheinen: v. Eichhoff, v. Hopfen, v. Opvenheimer, von Pirquet, v. Scharschmidt, Kopp, Schaup, Sturm, von Grocholski, Szwedzicki, Ed. Sueß, v. Carucri, vou Plencr, Herbst, Dumba, Groß, Prazak und Kuranda. Dr. Schaup uud Dr. K uranda zeigen dnrch Zu« schrifteu an, daß sie ihr Maudat als Delegierte niederlegen. Die nächste Sitzung findet Freitag, 13. Dezember, statt. Aus Livno. Aus Livuo, dem Garnisonsorte uuseres vater-ländischen Infanterieregimentes Freiherr von Kühn Nr. 17, wird der „Aosn. Korr." unterm 24. v. M. geschrieben: „Um die kahlen Karstgebirgshäupter braust die Bora, und Livno wird gerade uicht zum angeuehmsteu Aufeuthalt für die Truppen. Aber unsere Krainer von Kuhn-Infanterie haben stch schon ziemlich eingerichtet, mit der Bevölkerung konnten sie sich leicht verständigen, dies führte zu gegenseitiger Annäherung, und jetzt sehen die Livnoer, daß mit unseren Truppen recht gut auszukommeu ist und daß sie dort, wo sie hinkommen, ein schönes Stück Geld zurücklasse». Aremde Geschäftsleute und Unternehmer kamen aus allen Theilen Dalmaziens hierher, zwei Gasthäuser wurden bereits etabliert, welche die stolzeu Titel „Zum Kaiser von Oesterreich" nnd „Al Individo de Livno" führen, und Kaffehäuser existieren in Unzahl, sind aber auch alle mit Gästen gefüllt. — Se. kaiserliche Hoheit Erzherzog Johann ist nach Wien abgereist. Vorher fand noch die Constituierung des Gemeinderathes, gleichmäßig ans allen drei Religionsgenossenschaften gewählt, statt. Die Muhamedauer habcu sich mit der neuen Ordnung der Dinge vertraut gemacht, und wenn sie auch vielleicht heimlich manchmal an die gezahlten 10,000 fl. Contribution denken, so gestehen sie doch jetzt ein, daß unsere Vehördeu gerecht, ohne Rücksicht auf die Religion, vorgehen. — Die stark zerschossenen Befestigungswerke von Livno werden von uns ausgebessert; nordwestlich gegen Glamot zu wurde ein großes Erdwerk errichtet. — Die Straße über deu Prolog gegen Belibrig und Spalato ist vollkommen neu hergestellt und jetzt in einem ausgezeichneten Zustande, auch die Straße von hier nach Travnik ist ausgebessert und stellenweise neu gebaut, so daß wir von der übrigen Welt durchaus nicht abgeschlossen sind. Was besonders die Verpflegnng betrifft, so ist dieselbe allsgezeichnet, und haben wir auch noch nicht einen Tag au irgend etwas Mangel gelitten. — Der Bischof von Macarsca, Monsignore Furlani, welcher acht Tage i» Livuo uud im Kloster Gorica verweilte, hatte hier eine Streitsache zu schlichte», d. h. als Schiedsrichter zwischen dem Bischof der Franziskaner, Fra Pasquale Vujiüt, uud del, Frauziskauern von Gorica zu fuugiereu. Vou einer speziellen Sendung desselben im Auftrage des Päpstlichen Stuhles kounte keine Rede sein, da die bosnischen Franziskaner sehr eifersüchtig auf ihre alten Rechte in Bosnien pochen und keiuerlei jesuitische Pro-pagauda gestatte» würden." Zur Orientfrage. Aus Ko »stautino pel brachte der Telegraf gestern die überraschende Nachricht, daß der einfluß-l reiche uud vielseits gefürchtete Schwager des Sultans, Mahmud Damat, auf Befehl Abdul Hamids -exiliert uud zum Gouverueur vou Tripolis ernannt wurde. Der Verbannte war ein heftiger Gegner Mid» had Paschas uud so mauches spätere» gestürzten Groß« veziers, nuu ist auch er dem Mißtrauen uud der uu-! berecheubareu Lauue des Sultans zum Opfer gefallen. ! — Am 9. d. M. ist in Konstantinopel anf Befehl des ! Sultans uud unter dessen Vorsitz der Ministerrath !zusammengetreteu, welchem sämmtliche in der Haupt-! stadt anwesenden ehemaligen Großveziere von Mehemcd Rudschi Pascha bis Savfet Pascha beigezogen wurden. Ueber die Veranlassung und den Gegenstand des außerordentlichen Ministerrathes kursieren vorläufig nur Vermuthungen, doch glaubt man nach der „Pol. Korr." iu mehrereu fremdeu Botschaften, daß es sich um die Prüfung, Berathuug und Beschlußfassung betreffeud deu dem Sultan unterbreiteten Reform-Hat handelte. Der Hat an den Großvezier Chairreddin Pascha, welcher denselben ankündigt, lautet au der betreffenden Stelle: „Uuser hauptsächlichster Wuusch ist, daß die hohe Pforte zu allen Mittel» schreite, welche nothwendig sind, um die Schwicrigkeiteu zu heben, welche ' der letzte Krieg mit sich gebracht hat, und um das Laud aller Wohlthäte» des Friedens und der durch die Uni« stäude gebotene« Verwaltungsmaßuahmen theilhaftig werden zu lasseu. Eiu auderer au Sie demnächst zu richteuder kaiserlicher Hat wird Unsere Befehle über die eiuzuführeudeu Reformen enthalten, welche soeben auf der hohen Pforte berathen werden. Wir wünschen, daß Sie im Einvernehmen mit unseren Ministern die dringenden Maßregeln ergreifen." Die offiziöse „Tnrquie" schreibt am Tage des Ministerwechsels zu der Convention über Novi-bazar: „Man versichert uns, daß ein Einvernehmen zwischen der Pforte und der österreichisch-ungarischen Regierung bezüglich der Frage von Novibazar erzielt worden sei. Die türkische Regierung habe dem Grafen Zichy erklärt, daß sie bereit sei, eine Convention abzuschließen, um deu gegeuwärtigeu Zustaud aufrecht« zuerhalten, sobald es Oesterreich-Ungarn für opportun findet, in diesen Distrikt neben der türkischen Garnison eine österreichische zu legen." Zur Applanieruug des zwischen dem euglischeu Konsulate iu Adriauoftel uud der dortigen russischen Militärbehörde entstandenen Conflictes hat General Tottlcben, wie man der „Pol. Korr." aus Konstautinopel meldet, eiucn russischen Stabsoffizier an den englischen Konsul entsendet, welcher iu dessen Auftrage Entschuldigungen vorzubringen und die Mittheilung zu »lachen halte, daß der russische Offizier, welcher in das englische Konsulat eingedrungen und dort die Verhaftung des englischen Unterthans vor« genommen, degradiert und verhaftet worden ist. Der englische Konsul erklärte für seinen Theil, diese Satisfaction nicht annehmen zn können, sondern vielmehr Instructionen vom englischen Botschafter in Kunstanti-nopel abwarten zu müssen, bevor er selbstthätig die Hand zur Ausgleichung dieser Differenz bieten o,m Vorerst hat der englische Konsul die nationale Flag«. welche er sofort nach dem Zwischcnfalle emMr ließ, nicht wieder auf dem Konfulatsgebäude ausM" " "In Montenegro ist, da die russischen Slü' ventionen angeblich einige Zeit eingestellt waren, > ^ einem Berichte der „Pol. Korr." große Noth w gekehrt, welche durch den fortdauernden KneMW' des Landes veranlaßt wird. Auf ein GeM " Fürsten erklärt mm der Zar unterm 27. v. M., °" er alles thun werde, um der Nothlage abzuhelfen ' die Pforte zur Herausgabe von Podgor,za zu " anlassen, auf dessen Cession die Czernagorzen un allen Umständen bestehen. Ueber die Regelung ^ Frage von Antivari schreibt man aus Cetnue v 30. v. M. der „Pol. Korr.": „Beglaubigten I"'^ matiunen zufolge dürfte Oesterreich-Ungarn iN allernächsten Zeit an die Organisiernng der Al,^ Polizei in Antioari schreiten. Da im Haftn uno ,^ den Gewässern von Antivari Oesterreich-UnM», der Stadt nnd dem betreffenden Littorale aber MM> negro die Herrschaft ausüben wird, würde e» !,^ empfehlen, daß die beiderseits functionierenden UM , täten in eiit Einvernehmen mit einander trete», hofft hier, daß diesbezügliche Erörterungen rM s einem beide Theile befriedigenden Resultate l"y würden." Interpellation über den Berliner Belllgeru"gs' zustand. ^ Im prenßischen Abgeordnetenhaus? richtet M 9-. d.M. der Abgeordnet/Virchow an den'M",^. des Innern die Frage, ob er geneigt sei, ^^ c-. Gründe, welche die Verhä'liguug des kleinen ^ ^ ruugszustandes über Berlin veranlaßt habe», > , Abgeordnetenhanse nähere Mittheilungen zu "" ^ Der Minister Graf Eulenburg erklärte, ^ , Regieruug derartige Aufschlüsse bisher aus /!> , Initiative nicht gegeben habe, weil das So"V^, gesetz nnr dem Reichstage das Recht ""/I z,i Rechenschaft über die Ausführuug dieses ^Kl'''"' beausprucheu. Nachdem aber jetzt vou veW^js, Seiten die Anrcgnng gegeben sei, komme ^ ^ rung der ihreu eigeuen Wünschen entsprechet^,^ fordernng geru nach, anch der Preußische" ^e^" Vertretung Aufschluß über die getroffene» ^ M«^, zu gebeu. Zunächst müsse er darauf aufmerksam, ^ K" daß der 8 28 des Socialistengesetzes nicht a» ". ,/„0 dinguug einer ummttelbareu Gefahr gebilndeU. 1 ^,f, daß diese Gefahr nicht bis zu dem CxtreM "".^t^ ruhrs zu geheu brauche. Wenn man diescu ^,„B, ins Auge fasse, so werde uiemaud leugnen,„ ^t daß die Vorbcdinguug des § 28 iu Berlin »A eignet gewesen, die öffentliche Ordnung I ^i» drohen, und hätten schon unmittelbar ^/m'!^ Erlaß des Socialistengesetzes den Gedauken "^MB' für Berlin befondere Sicherheitsmaßregelu ä ^M" Trotzdem habe man sich damals auf ?/k "»' rinführung der Pahpflicht beschränkt, weil "'. s^ial-gesichts der sehr vcrschiedeuartigcu Haltlllia. o hes oemotratischeu Organe zunächst die 2M"' h^ Socialistengesetzes abwarten wollte. I"W'',^ daß d" die Regierung die Erfahrung machen nl»ll"^.^^ibc» Socialdemokratie fortfahre, ihre AgitatM z" ' ^Zzii-nud das Gesetz selbst für ihre Bestrebung " ^" beuten. Die offeue Organisatiou habe mau ^^W geheimeu zu machen uud social dcmotratlla) ^Mt. aus dem Ailslaude massenhaft ciuzusch'UUM ^ sin Unter solchen Umständen habe die Mgl"""« ^l-geboten erachtet, das Volk von dein Emftu i " ^ zii demokratifcheu Führer durch Entfern.mg °" 'y ,^ ,^ befreien. Hiezn ei noch m.e besonders s^ den Einzug des Kaisers gekommen. Die WM "^ ,^e in einer Zeitepoche zu befinden, wo ^^" ^erh^" ständiger Lebensgefahr schweben. ^ ^ ,, M,^ Attentate in Berlin uud die versuchte" K^e °^. iu Italieu uud Spanien rechtfertigten den ^ n>« entweder diefen Verbrechen eine Verschwörung ö^chi liege - wofür allerdings ein Aewei» mcy ^ werden könne - oder daß "en'!istc'ls 0'^.^„ demokratische Gift durch seine in den ver chiedenen Ländern dieselben Ci^.s,. zutage gefördert habe. Auch iu Verlm se« em A« menlana der Socialdemokratie mit ^l .^ jeN' nale" nachgewiesen, und deshalb h«)e deH^ die Pflicht gefühlt, die schließeu, iuden. sie die Lehrulei ter enlftutt , Volt ihre», ferneren Einfluß e'ttruckte. ^ ^^F licheui Bedauern habe die ^eg'enmg s h " ^N'd iiber die deutsche Residenz einen Aus.'chu ^. verhänge,,; der hoheu Verautwortung a 9 '^ber ^" thenrc Lebe» des Kaisers zu schützen, yavc Mittel verabsäumt werden durfeu. 2391 Oagesnemgkeiten. U°n?w^/^"'l^ Huldigungsdeputa-sich „^.^ / enstag nachmittags Wien verlassen und Pfanne b ^^^'- ?"' ^^"9" Tag war zu ihrem tW s?, ^' Mazestnt bestimmt. Montag vormit-Ärsenal , Ü r ^ Mitglieder in das Wiener Artillerie. ,eu,,,° "u° besichtigten dort das Gußhaus, daS Mu-Afe.m's. ! Wertstätte. Nach mehr als einstündigcm selbst ?°! b^'" sie ins „Grand Hotel" zurück, wo-l>cz ^M "ugcnommcncm Dcjcnner unter dem Vorsitze! Attm '^ ^"" Bosnien, Ruja Pasko Vujcic. eine °Ws , ^züglich ^^. Überreichung der Huldigungs-Wta / ^^^", Wurde. Zwei der hervorragendsten 3rcib ^^ Deputation stattete» nachmittags dem ei,,?.. 5?. ^' Iubanovit im Hotel „zum goldenen Lamm" '"' Besuch ab. Die 7^/^"rg"nisierunü der Militärmusik.) lM,"l Abtheilung des Reichs-Kriegsministeriums Mftigt sich gegenwärtig, wie der „Boh." gemeldet z«r '^"'^ ^""'^ """ ^^^ ^^^^ unterstützten Plane T>ie m^,^""'^^"g der österreichischen Militärmusil. l« ^ "'^uzung der Dienstzeit in der k. f. Armee macht ^"k" Kapellmeistern gegenwärtig nur durch außer-. Mlichr Mühewaltung n>ld durch die beschwerliche vanbildung von Eleven im Negimente selbst möglich, ' ttltnl Ruf der österreichischen Militärmnsik hoch-«II ^^' "'^ bürdet die hohe Bezahlung zu vieler ^lenter Unteroffiziere den Mnsilfonds der Ncgi-Kol a ^^^ Lasten auf. So haben denn mehrere H .trister der Armee gemeinsam ein Rcorgauisierungs-!l»r"!s ausgearbeitet, das den Kapellen einen ent-. senden Nachwuchs sicheru uud überdies die sehr ^cnltrnde Stellung der Kapellmeister in unseren: ^ ^ Präcisieren uud verbessern soll. Das Projekt, das . M»rm heutigen Stadium alle Anssicht hat, vcrwirk->v in werden, gcht dahin, eine Ecntral-Militärmnsik-!lä!>/ ^^ ^i^'n mit Filialen iil den größeren Garnisons-lc,l> ^ ^u errichten, worin Eleven für die Militär» ! >l,,^ ^ herangebildet nnd nach Absoluierullg ihres !^""s den einzelnen Regimentern zugewiesen werden ^- Natürlich inüßtci, sich die Freqncntantcu solcher Men verpflichten, eine größere Anzahl von Jahren 5 u ^ 5n einer l. k. Regin,cntskapclle zn dienen. Die ^ .^^»leister, welche gegenwärtig in Oesterreich eigentlich ^ ,^iil Mangverhältuis haben, sollen Staatsbeamte nnd ^""sfähig werden, während sie bisher, abgesehen von A Pcnsionsfoud des Kapellmeistervereiucs, keinen Au-«^ ^ alls Pension bcsitzcu. Damit würden die in einzelnen ^ plentern angestellten sogenannten „obligaten" Kapellier, daS h^ißt Feldwebel, welchr nur dic Uniform H Function vou Kapelllncistern, alier Rang und Gc-Kcn von Feldwebel,, haben, zu existieren aufhören. "» berheiligten Kreisen sieht man einer baldigen desini-^n Entscheidung der Angelegenheit entgegen. — (Ein gefährdetes Kloster.) Aus Casta- !'avizza bei Görz wird dem „Vaterland" geschrieben: ^rch dic^ anhaltenden Regengüsse haben nicht nur die ^ttlischen Niederungen, insbesondere die Gegenden von ^'leja, Terzo, Fiumicello und andere großen Schaden "ten, da das Wasser in die zu dieser Jahreszeit gut ^lUlltcn Weinkeller eindrang uud auf den Feldern die ^'uüse.Anlagcn vernichtete, fundern es zeigen sich anch bu l höher gelegenen Gegenden nicht felten größere, lch Erdabrutschnugcu verursachte Verhceruugcu, da der ,^e Auh^ll aufgeweicht ist. Ein derartiges Unglück , ,las am 17. v. M. daö seiner herrlichen Anösicht wegen ^ 't und breit bekannte Frauzislancrtloslcr zu Eastagna- yM, Auf einein circa 60 Meter hohen und etwa ein Kilo-» ^ ^ Ul nordöstlicher Nichtnng von Görz sich befinden- ^ Hügel gelegen, bietet dasselbe nach allen Richtnngen ^, einen wahrhaft reizenden Anblick. An der Süd- W "siseitc schließt sich an dasselbe ein Garten an, der schauer st^kcn Mauer, die daö terrassenförmig gc- «>!! ^^ Erdreich festzuhalten hat, umrahmt ist. Schon ^ Jürgen des genannten Tages bemerltcll die Patres, i» llch das der Mauer zuuächst gclegeuc Gartcnstück H."ner Liwge von 70 Metern bedeutend gesenkt, die ^lwi^ ^^st aber an zwei Stellen gefährliche Sprünge st^ ^ habe. Man »nachte sich sonnt ans einen Ein- t»e^s i eigenthümliches Knacken uud Krachen die Anf- 3ef^'!"lelt derselben auf sich. Mau trat an die minder ^ ^ "' Stellen der Gartenmauer, und da bot sich ^WNe! s^"'" "n wol tranriges. aber nicht uuiuter- ^chtun ^^""spiel dar Etwa 40li Meter in südlicher zeigte «^"" d" Gartenmauer, schou ganz in der Ebene, ?""fen V ^^blich kleine Erdhügel, wie, Maulwurfs- Meu'd ^"'a an Grüße znnahmen; Bämm sielen ^öcte ei""' ""^ an dein successiven Nieoersiutcu der ^ NaH^ Schilspfwnzmig konnte man ganz dentl.ch 3 tt>v, ^'" der höhergelegencn Erdschichten crkenilen, '^ Q,?''" stunde schien die ganze Fläche von ""ttdMmetcrn in Bewegung zu sein, dle Gartenmauer stürzte, und nun sing der größte Theil des Gartens sich zu bewegen an. Der Garten selbst rutschte nicht, sondern er senlte sich um zehn Meter (an manchen Stellen wol auch noch tiefer) bis knapp an die Grundmaner des Klosters, die nun auf der östlichen Hälfte buchstäblich nackt dasteht. Der Wirrwarr in den, bedrohten Kloster läßt sich kaum beschreiben. Man räumte deu gefährdete» Theil desselben nnd suchte aus der werthvollcn Bibliothek in aller Eile das Beste zu retten. Der Anblick der Verheerungen ist furchtbar, uud der Schaden, den das Kloster erlitt, wird von Sachverständigen ans 30,000 fl, beziffert. Das Kloster steht noch, da es sehr feste Grnndmauern zn haben scheint, doch tonnte bisher noch nicht eruiert werden, ob diese!» ben auf einem genug folideu Boden stehen oder nicht; denn es rntschten nicht die obersten Schichten, sondern die uutercn Schichteu des Gartens ab. Man kann daher nicht feststellen, wie tief das Rutschen sich erstreckte, und die Grundlage des Fundaments wurde noch nicht ausgeforscht. -. (Neue Weltausstellung.) Frauzösische und englische Kapitalisten unterhandeln in diesem Augenblicke über die Gründung einer Commanditbant mit einem Kapitale von einer Million Pfund Sterling, wclche sich die Anfgabe stellt, im nächsten Frühjahre, etwa an, 1. Inni 187'», im Krystallpalaste zu Syden-haui iil London eine permanente Wcltansstcllnng zn eröffnen. Zur Benrthcilnng der Aussichten dieses Unternehmens, welchen, das Patronat der Königin von England gesichert sein soll, fehlt es bisher an jedem Maßstabe. ________ fokales. — (Begrüßung des FZM. Baron Philip p o v i ch in Laibach.) Mit dem gestrigen Tricstcr Eilznge nm halb N Uhr vormittags passierte Se. Excellenz der Herr FZM. Baron Philippovich ans seiner Reise nach Wicn nnsere Stadt. Aus dicsrm Anlasse hatten sich zu seiner Aegrüßnng der Herr Brigadier GM. Ritter v. IMson mit dem Ofsiziercorps der Garnison sowie der Herr Bürgermeister Laschan am Bahn-Hofe cingcfunden. Nachdem der Herr Brigadier den Feldzcugmeister, der nach Einfahrt des Znges dcn Waggon für die wenigeu Minuten des hiesigen Anf-cnlhalte» verließ, im Namen des Ossiziercorps ehr-fnrchtsvoll empfangen hatte, trat der Herr Bürgermeister au lhn hcrau und richtete, anknüpfend an das vorgestern cchaltenc Telegramm, mit welcher Se. Excellenz die ihm vom Herrn Bürgermeister tagsvorher nach Trieft schriftlich intimicrtc Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Laidach unter dem Ausdrucke seines wärmsten Dankes anzunehmen erklärt hatte, eine kurze, Ansprache au den Kommandierenden, indem er ihn als neuen Bürger nnscrcr Stadt achtungsvollst begrüßte, Sr. Excellenz erwiderte sehr freundlich, indem er seinen Dank für die ihm zntheil gewordene Auszcichuuug nochmals wiederholte uud hiuzu» fügte, daß er dieselbe nicht so sehr als ein Zeichen der Anerkennung für seine persönlichen Verdienste, als vielmehr für den Ausdruck der patriotische» Gesiuuung betrachte, welche die Bürgerschaft Laibachs für die jüngsten, Gesammtöstcrreich zn Rnhm und Ehre gereichenden militärischen Errungenschaften hege. Es freue ihu um-somehr, Ehrenbürger von Laibach geworden zu seiu, da dicS die Hauptstadt jenes Landes sei. dessen wackere Söhne mit zu dcn tapfersten nnd bewährtesten der unter seinem Kommando vereinigt gewesenen Truppen gehören. Schlichlich ersuchte der Herr Fcldzeugmeister den Bürgermeister, seinen Dank auch dem löblichen Gemeinde-rathc sowie der Bürgerschaft Laibachs bekanntzugeben. Hierauf uerabschiedctc sich Baron Philippovich nochmals von allen Anwesenden nnd setzte nach wenigen Minnten seine Fahrt nach Wicn fort. — (Dr. Razlag.) Dem Neichsrathsabgeordne-ten Herrn Dr. Razlag wurde in der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses neuerdings eine erbetene Urlaubsvcrlängrrung nm sechs Wochen bewilligt. — (Zur Warnnng.) Vom Präsidium der t. t. Landesregiernng in Laibach ging soeben allcu Bczirts-hauptmanufchaftcu in Krain nachstehende Mittheilnng zur entsprechenden Verlautbarung zn: „Lant Bericht des Stadtmagistrates in Sissek vom 22. v. M. kommen dort täglich mit der Eisenbahn massenhaft Arbeiter an, welche alle nach Bosnien gehen, in der AnHoffnung, daselbst bei dcn verschiedenen Banunternehmungen Ver-wendnng zu finden, kehren aber ebenso massenhaft wieder zurück, weil sie infolge der gegenwärtig herrschenden Wittcnmgsverliältnisse nnd Ueberfchwemmnng in Bosnien lcine Arbeit bekommen. Bei diesem Rückzüge sind die meisten in derart mißlicher Lage. daß sie. um die Heimreise weiter fortsetze,, zu können, bei dem Stadtmagistratc in Sisset die Unterstützung ansucheu, welche ihnen jedoch in so großer Anzahl nicht gewährt werden kann. Um »un diesen Verlegenheiten vorznbeugeu, erscheiut es em-pfehlcnSwerth, allgemein zn verlautbarcn, daß niemand nach Bosnien auf Arbeit ausgehe, bevor er uicht gauz sicher ist, daß er dort auch wirklich Arbeit finde, und daß derjenige, der die Arbeiter bestellt, im erforderlichen Falle auch für ihre Verpflegung auf der Heimreife foracn werde. Ucberhaupt hatteu sich die Leute, welche nach Bosnien auf Arbeit gehcu, mit den nothwendigen Mitteln für die Hin- und eventuell auch für die Rückreise zu versehen." — (Das neu errichtete Mädchen Waisenhaus) in der ehemals Lichtenthurn'schen Realität auf der Polana ist nunmehr vollendet, und auch d,e Wohnungen für die Lazaristen. von denen im nächsten Früh' jähre drei Patres nach Laibach kommen sollen, sind be-reits adaptiert. Dienstag um 10 Uhr vormittag» nahm der Herr Fürstbischof Dr. Pogacar in Anwesenheit des zahlreich vertretenen Klerus, der Ordensoberinnen der barmherzigen Schwestern aus Graz. Laibach und Vi-gaun, sowie zahlreicher Honoratioren und Unterstützer des ueuen Institutes die kirchliche Weihe der Haus-kapelle und des Gebäudes vor. Im Waisenhause befinden sich gegenwärtig sieben Waisenmädchen, die Zahl der aufzunehmenden wird jedoch im Frühjahre ansehnlich vermehrt werden, da die Anstalt für mehr als 100Kin« der Platz bietet. Die Obforge derselben ist drei barmherzigen Schwestern anvertraut. — (DerVerein derAerzte in Krain) hält morgen in Laibach seine Generalversammlung ab mit folgendem Programm: 1.) Tagesordnung nach tz 19 der Statuten Iil. a bis lit. <.l; 2.) Antrag auf Herabminderung des Jahresbeitrags für die außer Laibach wohnenden Mitglieder; ",.) Antrag wegen Lefefilialeu ; 4.) sonstige Anträge der Mitglieder. — Nach der Sitzung findet znr Feier des 50jährigen Arztcs-Iubiläums des Gerichtsarztes Herrn Andreas Gregoritsch im Hotel „Elefant" ein Bankett statt. — (Personal - Veränderungen im krai-ui scheu Lchrstandc) Die „Laibacher Schulztg." theilt nachstehende Personalveränderuugen im lrainischen Lehrstande mit: Herr Primus Uöenicnik. zuletzt Hilfslehrer in Oberlaibach, erhielt die Lehrstelle in Groß-dolina, Fräuleiu Aloisia Bauer, prov. Lehrerin in Tscherncmbl, eine prov. Lehrstelle in Nassenfuß. Die Lehrstelle an der nen errichteten Voltsschule zu Godovic erhielt Fräulein Fanny Supan, die zweite Lehrstelle zu Sairach Hilfslehrer Herr Johann Pipan, die zweite Lehrstelle zu Planina die absolvierte Lchramtskandidatin Fränlein Amalia Spoliaric, nnd die Lehrstelle zn Ho-tcderschiz provisorisch Herr Franz Schmied. Herr Josef Zajec, Lehrer zn Kraxen, hat anf die ihm zu Slatina in Stricrmark verliehene Lehrstelle resigniert. Herr Jakob Pretnar, absolv. Lehramtskandidat, erhielt die Lehrstelle zu Mittcroorf in der Wochein. — (Theater.) Der bis vor kurzen, mit sehr wechselndem Erfolge au dcr Laibachrr Bühue engagiert gewesene Schauspieler Herr Smaha hat diesertage — nntcr dcr Flagge „Mitglied des Prager Theaters" — ein Gastspiel am Klagrnfnrter Stabtthcater eröffnet. Sein erstes Debnt in, „Courirr von Lyon" erzielte einen mäßigen Achtungserfolg, während das Stück, einer Kritik der „Klgft. Ztg." zufolge, im Pnblilum durchaus nicht ansprach. Als zweite Rolle hat sich Herr Smahn den „Griugoire" gewählt, — (Neuer G end armer iep often.) Im Markte Elsnern in Oberkrain ist ein neuer Gendarmerieposten errichtet worden, welcher mit 1. d. M. seine Dienstesthätigkeit begonnen hat. — (Vermuthliche Brandlegung.) In der znr Ortsgemeinde Trata in, Krainburger Bezirke gehörigen Ortschaft Goreinawas gerieth am 30. v, M. zwi» fchen 4 und 5 Uhr früh eiue, der dortigen Grund» befitzcrin Maria Oblat gehörige große Fruchtharpfe in Brand und wurde sammt den in derselben befindlichen Heu- und Holzvorräthen vollständig eingeäschert. Der hicdutch augcrichtetc Schade beläuft sich auf l000 fl. nnd war nicht versichert. Angesichts der frühen Aus-bruchsstunde des Feners besteht die gegründete Ver-muthuug, daß dasselbe von böswilliger Hand absichtlich gelegt worden war. — (Nach Livuo) Das Feldregiment Erzherzog Leopold Nr. 53, das bisher in Travnil uud Iajce garnisonierte, erhielt kürzlich Marschbefehl nach Livno, nnd befindet sich bereits auf dem Wege dorthiu. Das Reserveregiment unter Kommando des Obersten Peter von Hranilovic ist bekanntlich schon in Agrum eingerückt uud daselbst festlich empfangen worden. — (Preisausschreibung.) Der österreichische Touristenklnb schreibt zwei Preise aus, und zwar von 100 fl, nnd 5)0 fl. ö. W. für die beste Monographie einer Gebirgsgruppe oder auch eines einzelnen, besonders interessanten Berges aus dem österreichischen Alpen-gebietc. Eine solche Monographie, welche mindestens sechs Druckbogen umfassen soll, hat aus einem allgemeine» wissenschaftlichen und einem speziellen touristischen Theile zu bestehe», und wird hiebei hauptsächlich Werth auf Vcfchreibllng noch weniger bekannter Gebiete gelegt, wie auch Beilagen von Karte», Pa»orame», Ansichten ic., wenn auch nicht unbedingt gefordert, fo doch wünschenil-Werth sind. Diesbezügliche Einsenduugeu sind bis spätestens Ende Mai t. I.. mit einem Motto versehen, >mtcr Beilage eines deu Namen des Autors enthaltenden verschlossenen Converts mit gleichen, Motto an die Klubkanzlei in Wien IV., Gußhausstraße. zu richten. Original -Korrespondenz. (x.) Adelsberg, 11. Dezember. - Es ist schon unlängst berichtet worden, daß unser um die Linderung der Leiden dcr zahlreichen krainischeu Reservisten« 2392 Familien hochverdienter Frauenverein nunmehr seine menschenfreundliche Thätigkeit auch in anderen Rich-tuncen zu entfalten beginnt. Es entspricht eben den Frcmcnherzeu, überall hilfespendend beizusvringen, wo es nothchut und wo es heißt, von den Drangsalen des Lebens Niedergebeugte wieder aufzurichten. Das lrtztenial kam diese edle Fürsorge unserer Frauen den armen Schullindern zugute. Der Erlös einer Tombola, zu welcher die Gewinste von den Mitgliedern des Frauenvereins gespendet wurden, und eine nebstbei unter ihnen veranstaltete Sammlung setzten sie in den Stand, die ansehnliche Zahl von 31 Schulkindern mit Beschnhung und Kleidungsstücken zu versehen. Die Betheilung geschah am 7. d. M. abends im festlich erleuchteten Schul» gebäude in feierlicher und herzlichster Weise. Der Frauenlreis, welcher sich hiebei einfand, der schön de-corierte Weihnachtsbauin mit seinen willkommenen Gaben, gut ausgeführte Gesangsproben der Schulkinder und schließlich eine dem Feste angemessene Ansprache unseres schulfreundlichen Herrn Pfarrdechantes waren ganz geeignet, allen Anwesenden einen freudigen Abend zu bereiten und Gcfühle des Dantes für die opferwilligen Geberinnen in den empfänglichen Herzen der Kinder zu erwirken. Inoem wir diesen erfreulichen Erfolg des Vereins constaticren, lünnen wir nur wünschen, daß er in seiner bisherigen harmonischen Gestaltung fortfahren möge, der edlen Aufgabe, die er sich gestellt hat, auch weiterhin gerecht zu werden, an Anlässen zum Wohlthun wird es ihm hierorts nicht fehlen. Zur Nachricht! Hcrr Franz Müller, gewesener Vorstand der bestandenen Thierschutzvereinsfilialc in Laibach, hat den liquid befundenen Kasscrest des benannten, nunmehr aufgelösten Vereins im Betrage von 113 fl. 15 lr. statutenmäßig dem hiesigen Armenfondc abgeführt, was den gewesenen Mitgliedern des Vereins hiemit znr Kenntnis gebracht wird. Stadtmagistrat Laibach am 7. Dezember 1878. Neueste Post. (Original.Telegramme der „Laib.Zeltung.") Prag, 12. Dezember. Das Vefinden des Kronprinzen ist andauernd günstig, die Heilung der Wunde normal. Wien, 12. Dezember. Der Äudgetausschnß des Abgeordnetenhauses votierte den Gesetzentwurf betreffs Forterhebung der Steuern zur Bestreitung des Staalv-aufwandes bis Ende März 187^, lehute jedoch oen tz 3 betreffs Ermächtigung zur Begebung uon 20 MiUw-nen Goldreute behufs Bedeckung oe5 Deficits ab. Budapest, 12. Dezember. Der Kaiser hat dle bosnische Deputation empfangen und erwiderte auf dereu Huldigungsansprache mit dem Ausdruck des Dankes für die ausgesprochene Anhänglichkeit und Ergebenheit. Darin, daß nunmehr Ruhe im Lande herrscht, ersieht der Kaiser dm Beweis, daß die Bevölkerung seine auf ihr Wohl gerichteten Absichten er« taunt hat. Der Kaiser schloß mit der Erklärung, daß die bestehenden Religionen gleicheu Schutz gcmchcu, die Sitten geachtet, die gesetzlich begründeten Rechte gewahrt werden sollen. Berlin, 12. Dezember. Es verlautet, die Verhandlungen zwischen deu deutschen und den österreichisch-ungarischen Delegierten über einen Handelsvertrag wurden heute abends abgeschlossen, ein einjähriger Meistbegünstignugsvertrag wäre vereinbart. Paris, 12. Dezember. England verlangt angeblich von der Türkei die Abtretung der Häfen von Sueidie und Alexandrette gegen Geldentschädigung und Garantie eines Anlehms von 20 Mlllionen Pfund. Versailles, 12. Dezember. Die Kammer vertagte sich anf unbestmunte Zeit. Rom, 12. Dezember. In der Kammer theilte Cairoli mit, daß das Ministerium infolge der gestrigen Abstimmung demissioniert habe; der König behielt sich die Entschließung vor. Einstweilen führt das Kabinett die Geschäfte fort. Rom, 12. Dezember. Der Vatican ließ durch die Vermittlung des Wiener Nuntius Nußlaud die Geneigtheit zur Lösung der Kirchenfragen in Polen bekanntgeben. Das russische Kabinet entsendete hierauf Urussoff in einer Spezialmission nach Rom. Urussoff verständigte sich über mehrere Punkte mit dem Kardinal Nina und ist nach Rußland znrückgekehrt, um die vereinbarten Punkte der russischen Negierung vor« zulegen. Die Verhandlungen nehmen eine günstige Wendung, da Rußland sich versöhnlich zeigt. — In-folge des Votums der Kammer fand gestern abends ein Ministerrath statt; die parlamentarische Lage ist eine schwielige. Heute hält die Kaminer eine Sitzung. London, 12. Dezember. Unterhaus. Northcote sagt, er habe erfahren, daß die Abberufung des russischen Gesandten von Kabul nicht gleichbedeutend sei mit der Abberufung der russischen Mission. London, 12. Dezember. Der Gerichtshof in Bowstreet erhob gegen den Franzosen Edward Bure Maldon die Anschuldigung, ein Schreiben au dcn Unterstaatssekretär Biddct nnd an Lord Lyons geschickt zu haben, woriu er drohte, daß er auf die Königin schießen wolle. Petersburg, 12. Dezember. Fürst Gortschakoff übernahm auf des Kaifers Befehl vorgestern wieder die Bildung eines Ministeriums. Prag, 11. Dezember. (Frdbl.) Se. k. und k. Hoheit der Kronprinz wird längstcus in vierzehn Tagen wieder hergestellt seiu. Der Schuß verletzte keinen Knochen, sondern durchschoß die Muskel zwischen Daumen nnd Zeigefinger. Dcr Kronprinz lud noch gestern abends den Obersten Hotze und den kaiserlichen Adjutanten Obersten Graf Aerchtolos bei sich zn Tische. Pest, 11. Dezember. (Frdbl.) Heute wurde von^ der Kauzlei der österreichischen Delegation die Ein-! ladnug an die in Wien weilenden Delegierten zn der am Samstag um 11 Uhr stattfindenden Plenarsitzung! versendet. Auf der Tagesordnung steht die Entgegennahme eines Nnntiums der ungarischen Delegation und die Wahl der Schriftführer. Von dem Fortschritt der Arbeiten in der ungarischen Delegation wird es abhängen, ob am Samstag die österreichische Delegation wird die Schlußsitzung abhalten können. Man glaubt indeß, daß noch am Sonntag eine Sitzung wird stattfinden müssen. Vor der samstägigen Plenarsitzung wird die österrelchische Nuinienkommissiou zusammentreten. Man hofft, daß es doch möglich sein werde, eine ge< meiusame Abstimmung zn vermeiden. Brod, 11. Dezember. (N. fr. Pr.) Die Save fällt seit mehreren Tagen zwar langsam, aber stetig. Bisher beträgt der Fall, mit Rücksicht auf den höchsten Wasierstand, 75 Centimeter; trotzdem ist die Save-Ebene noch an vielen Stellen in einer Breite von mehr als 25 Kilometern überschwemmt. Mehr als 3i Ortschaften stehen noch unter Wasser; deren Bewohner konnten nur theilweise rechtzeitig delogiert wrrocu. Der Verkehr mit und in solchen Orten muß mit Kähnen bewirkt werden. Türkisch-Brod steht ganz nnter Wasser, doch ist der Ort mit Rücksicht anf Wassergefahr auf Piloten erbant, nnd haben die Bewohner denselben nicht verlassen. Dagegen mußten dort alle vom Aerar oder vou Unternehmungen hergestellten Baulichkeiten geräumt werden. Oesterreichisch« Brod wurde von Ueberschwemmnng nicht heimgesucht, nur einzelne Ufertheile fiud überflutet. Dagegen liegt hier der Koth meterhoch, so daß die Passage in manchen Straßen gefährlich, ja uumöglich wird. Sollte plötzlich Kälte eintreten, bevor das Wasser abgelaufen, so sind die in dem überschwemmten Gebiete gelegenen Ortschaften und Baulichkeiten der größten Gefahr ausgesetzt. Infolge des Hochwassers ist der Verlnst zahlreicher Menschenleben zu beklagen. W materielle Schaden ist unberechenbar. Die Wnomi' Brod-Dalja ist noch immer unterbrochen, mW selbe bei Verbolje über sieben Kilometer lang m« Wasser steht. Der flüchtige Bau dieser Bahn eH in fachmännischen Kreifen die Besorgnis, daß dle,"" gänzlich zerstört werden wird. Die Straße ^" Essegg ist gegenwärtig absolut unfahrbar, daher M vou hier die einzige benutzbare Verbindung nacy Innern der Monarchie über Sissek. . ..) Konstantinopel, 11. Es bestätigt sich, daß der wegen seines EmMs j den Sultan lange für allmächtig gehaltene MW Damat Pascha plötzlich, wenngleich in der M"" Form seiner Ernennung zum Gonvcrneur von ^ li3, exiliert worden ist. Der Grund dieser »<" ist in der angeblichen Entdeckung einer VelWvm ' gegen den Sultan zu suchen, an deren SM ^ ^. müd Damat gestanden wäre. Die EntdcaAW , Eouspiration ist von Seite der hauptstädtischen 4> erfolgt, deren Bericht dem Sultan unterbreitet ^ ,^ ist. 'Als an der Verschwörung mitbetheckgt ' ^, eine Anzahl höherer Fnnctionäre und Ulenms, o ^ der ehemalige Scheit-ül-Islam Snssan F"MAK>i haftet nnd von Konstantinopel entfernt. I" "/I/lM türkischen Kreisen wird als Zweck der entoeat" ^„ spiration augegeben: Stiftung von Zwietracht z» , ,^ dem Sultan und seinen neuen Ministern u»o " ,^ jst lnng der geplanten neuen Reformen. ^^-'^»6 man überzeugt, daß mit dem Antritte des 2"w^chiilt< Chaireddin eine neue Aera nnsicherer innerer nisse begonnen hat. Telegrafischer Wechselkurs vom 12. Dezember. . ^ Oolv' Papicr.Ncitte «170, Silber-Xteutc s2M> ...^ici' Rente 72'65. — 1860er Staats-Anlrhrn 113 25.-^"" Mtl 785. - Kredit-Actien 231 7>",, - London U«^' . ,.5!'^ 100 , - K. l. Münz.Dnlatcn 55/, 20-3"» 3 32'/,. - 100 Reichsmark 57 60. ^ W icii. 12. Dezember, 3 Uhr nachmittags. (I/l^/ ! Kreditactieu 23160. 1860er Lose 11520. 1«^" ,,, .^^ österreichische Rente in Papier 6170. Nordbahn 201-25. 20.Frnnlensluckc 9 32'/,, ui'ss", " ,iMM ! 213 80. österreichische Francobant — —, Üstcrrcich'M, , Z?4 ^ 9?-?5. Lombarden 68 75, Unionliant 69—. Lloyds' ^,c ^ türkische Lose 2l80, Commnnal-Anlrhcn 9015, 6M Goldrenle 72 60, ungarische Goldrcntc '-—. 3^,— 'Angekommene Kreuld«' Am 11. Dezember. M^H? Hotel Stadt Wie«. Iellmcl, hcimnn, Schweig", "„..Wl, lentc; Spcher, Reisender, Wien, - Siisi, I"U M'U.? Buchhalter; Lenl, Graz. - Urbantschitsch. Mts?^ §l^ Hotel Elefant. Weiß, Schütt-Szcrdohely. - ^ 5,^ Kosana. — Urban, Lieut., Trieft. - Maniac, ^ Hotel (kuropa. Lang mit Schwester, Cilli, ^, Elsler. Hdlsm., Tirol, - Meliher, Mannsburg. Zec« Mautcinnchmer, Nippach. - Muroi, H"lzhan^ '^ U"" ttaiser oou Oesterreich. Ruligaj. Einjährig/R""'"" A — Suppanz, Weitcustcin. . ^ MN"> Mahren. Tax, Gendarm, Dalmazien. - Bligaoo^^-^ Theater. „cl." ?t Heute (nerader Tan): „Salon mische Operette in I Act vu» Jacques OM^-s" ^"''^ vor: „Eine Ohrfeige um jeden Pl^ ' in 1 Act r>on Dnmanmr^^^^!!-^ -----------------------------------------—^i»aibll^> Meteorologische Beobachtuugen^.^^ Z ^ ^ z: Z -,5 F' _ _^_^____?"?____^^_"_^ , , '^öltt 2'30 ?U.Ma. 722-4!i - 5'2 O. schwach °' zM Zch»e' 12. 2 „ N. 727 08 - 16 SW. schwach °" ^, ^ 9 ., Ab. 72!) 82 ..... 8'Ü windstill -' ^ uhr ". Schnrcsall seit acsicrn abends bis nachnutt ^^ ^ haltend. Dns Tnnesmitle! der Temperatur ^ ^^ unter dem Äiormale.________________^^^l,«rs^< ^lil^llliolM)!. t^len, 11. Dezember. (1 Uhr.) Die Vürse war etwas belebter als lelMtage, uud namentlich auf dem Gebiete der Rente sehr fest. ««lb Ware Papierrente........6160 61 70 Eilberrente........«270 6280 olbr«ut«.........7215 7225, Lose. 183»........328— 330 - . 1854........107 50 107 75 » 18U0........N3- 113 25 . 18U0 Mnftel) . . . . 12» . 12350 , " ^»!"........138 75 139- Ung. Prnmlen.Uul.....8025 30 50 Kredit'L.........1^ _ 1^5 3udol Deutsche Reichs- 5? „ ^ - banrnolc». . - 57 „ "" " ^9 „ ^ Silbergnlden . . 100 „ -^ " Krainischc Grunde!ltlaslunll«'^Hatt ^" ^riuatiwticrunl,: Geld 90 . «achtraa- Um 1 Udr it» Kimmen noueren: ^apierrente 6155 bis 6165 Silberrente 62 70 bis «2 75 wsldrente 72 20 bis 75U0. «redit 230 25 bis 230 50 A»g " London 116 60 bt's 116 90. öiapsleons 2^l2 bis 2 32'/,, Silbe». 100— bi« 10010. ^