Preis ganzjährig: Österreich 2 S, Deutschland 2 Soldmark, Italien 8 hire, Uchedioilowakei 10 cK, Sugoilawien 24 Dinar, Ungarn 24.000 u. K, Schweiz 2 Franken, Amerika 2 Soldmark. Der Geilige Vater Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Meilen gelesen. Mit Empfehlung der hodiwürdigiten Oberhirten von Brixen, Brünn, Sraz, heifmerlfz, Ltinz, Olmüb, Marburg, Crienf, Driest und Wien. Beit 8 u. 0 Huguit-September 1927. XXX. Jahrgang. 6in schönes Osterfest in „fftahc^Croft* Von Hochw. P. Bernhard Zor n, F. S. C. Auch in diesem Jahre hatte das Auferstehungsfest unseres Heilandes für „Maria-Trost" wieder eine besondere Bedeutung. Vierundzwanzig Erwachsenen wurde das Glück zuteil, an diesem Tage die heilige Taufe und die erste heilige Kommunion zu empfangen. Doch diese Gnade ist unaussprechlich, unbeschreiblich! Ein so hohes Glück läßt sich nicht schildern. Doch kann derjenige, welcher ins Innerste der Herzen schaut, uns mitempfinden lassen, was in den Herzen jener Auserlesenen an diesem Tage vor sich ging. Die e r st e n V o r b e r e i t u n g e n zu diesem Feste hatten bei den meisten schon im Jahre 1925 begonnen. Außer der regelmäßigen Sonntagspredigt und deni Katechismusunterricht nach dem Hauptgottesdienste hatten sie wöchentlich noch volle drei Stunden Katechese. Die Schulkinder hatten solche jeden Tag. Die letzten Monate hindurch kamen sie täglich zum Unterrichte; manche hatten einen stundenweiten Weg. Nicht ein- oder zweimal, sondern dutzendemal wurde ihnen der Katechismus erklärt und wieder erklärt, besonders die Lehre von den heiligen Sakramenten, bis ich von jedem einzelnen über- zeugt war, daß er alles Nötige, soweit möglich, verstanden hatte. Was das für Mühe und Arbeit und Geduld kostet, kann nur der beurteilen, der es selber durchgemacht hat! Nähere Vorbereitungen: Da doch manche ziemlich alte Personen unter den Taufkandidaten (zwei Achtziger!) waren, begann ich am Aschermittwoch außer den Morgenstunden noch eine am Nachmittage einzuschalten. Morgens Kommunionunterricht, nachmittags Vorbereitung zur heiligen Beichte. All unsere Christen haben nämlich den schönen Brauch der wöchentlichen heiligen Beichte und Kommunion angenommen. Damit nun unsere Tauskandidaten auch gleich an dieser schönen Übung teilnehmen konnten, durfte ich mit dem Beichtunterricht nicht bis nach der Taufe warten, es wäre sonst die vom Heiligen Vater so sehr gewünschte öftere heilige Kommunion um ein bedeutendes hinausgeschoben worden. Den ganzen Beichtspiegel nahmen wir mehrmals durch; besonderes Gewicht legte ich auf den Akt der Reue und ermahnte sie, schon jetzt damit zu beginnen, ihn jeden Morgen und Abend zu erwecken. 1 So kam die Karwoche und mit ihr die nach st en Vorbereitungen zum glücklichen Tage! Viel half mir der schöne neue Kreuzweg, der zu Anfang der Fastenzeit feierlich eingesegnet worden war und nun unsere Kirche um ein bedeutendes „kirchlicher" ausschauen läßt. Ich erklärte jede einzelne Station. Rings um mich herum die Andächtigen. Daß der Anblick der schönen Bilder und ihre Erklärung „Jesus fällt zum zweiten Male unter der Last des Kreuzes zu Boden", wie rohe Kriegsknechte ihn an einem Stricke empor- und weiterzuzerren versuchen, mußte ich anhalten: Eine Frau brach zusammen und gab kein Lebenszeichen mehr von sich. Man trug sie hinaus in den Schatten eines Baumes, wo man sie schnell mit kaltem Wasser bespritzte und ihr das Gesicht wusch. Ich verschob meine Erklärungen auf den fol- Die Täuflinge von „Maria-Trost" (Ostern 1927). (Phot. v. P. Beruh. Zorn. F. S. C.) einen großen Eindruck auf sie machen würde, dessen war ich gewiß; aber was ich nun erlebte, übertraf doch alle meine Erwartungen. Manchem rannen helle Tränen über die Wangen; bald schauten sie auf mich, bald auf die Bilder. Auf mich, um nur ja nichts von dem zu überhören, was ich sagte; auf die Bilder, gleichsam um sich zu vergewissern, ob alles auch wirklich so wäre, wie ich es erklärte. So andächtig und ergriffen, wie ich damals mit meinen Kaffern den Kreuzweg ging — nicht betend, sondern nur erklärend — bin ich ihn noch nie in meinem Leben gegangen! — Bei der siebenten Station: genden Tag, um selbst nach der Frau zu sehen. Als sie wieder zu sich gekommen war und ich sie fragte, was denn passiert sei, ob sie sich noch nicht besser fühle, zeigte sie nach ihrem Herzen und sagte: „Ngihawukele u Jesu!-1 —„Ich habe Mitleid mit Jesus!" Den Eindruck, den mir diese Worte machten, werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen! Sind solche Leute würdig, die heilige Taufe zu empfangen? Mögen sie uns allen als Muster dienen! Als alle Christen ohne Ausnahme am Gründonnerstage zur heiligen Kommunion gingen, tat es den Taufkandidaten so leid, daß sie nicht auch schon mitgehen und den guten Jesus in ihr Herz aufnehmen durften, so daß sie ganz wehmütig dreinschauten. Am Karfreitage und ebenso am Karsamstage war unser Kirchlein fast zu klein, um alle frommen Besucher aufnehmen zu können. Wie wird es erst am Osterfeste sein! Es muß doch Platz gefunden werden für unsere schon vorhandenen Christen, dann für die Kinder der drei Schulen; vor allem noch für die 24 Taufkandidaten nebst ihren Verwandten, Freunden und Bekannten. Wirklich, unsere Kirche wird schon zu klein! — nach kaum zwei Jahren! Das übertrifft meine kühnsten Erwartungen! Fünfzehn Personen traten am Karsamstag vom Protestantismus zur katholischen Kirche über. Nachdem die Zeremonien des Karsamstags zu Ende waren, traten sie mit ihren brennenden Kerzen zum Altare, wo sie, die Hände auf dem Evangelienbuche, die Formel der Abschwörung deutlich nachsprachen. Nachher gingen sie zur heiligen Beichte, und nun waren auch sie vorbereitet, mit den übrigen das hochheilige Osterfest zu feiern und den göttlichen Heiland zum erstenmal in der heiligen Kommunion zu empfangen. Den ganzen Nachmittag brauchten wir, um die Kirche und besonders den Altar aufs schönste zu schmücken. Ostern: Die Zeremonien für die Taufe von Erwachsenen nehmen geraume Zeit in Anspruch. Daher begannen wir schon ziemlich früh. Hätte ich doch unsere fromme Schar photographieren können, während sie dem Teufel und der Welt widersagten, während ich ihnen die Hände auflegte oder das Zeichen des heiligen Kreuzes auf ihre Stirne drückte oder während sie andächtig niederkniend das Vaterunser beteten! Manche Wohltäter in Europa, die einen Täufling bei dieser frommen Schar hatten, würden es mit Dank begrüßt haben. Aber es ging nicht, hätte sie auch vielleicht in ihrer Sammlung und Andacht gestört! Etwas nach 10 Uhr konnte das Hochamt beginnen, wobei unsere Brüder ministrierten. Fast konnte ich mich fragen: „Wo bin ich denn? Bin ich wirklich noch in Afrika unter Negern oder aber wieder zu Hause? Ist nochmals der Tag meiner ersten heiligen Kommunion?" Ganz dieselbe Ordnung, genau die gleichen Lieder, wenn auch auf Zulu übersetzt: „Fest soll mein Taufbund immer stehen", „ngikutembisa ’Nkulunkulu“ zc. Und vor der heiligen Kommunion: „O Herr, ich bin nicht würdig", „E! ’Nkos angifanele“ rc. Wenn der Himmel nicht mehr bieten könnte als das, was ein Priesterherz in jenen tröstlichen Augenblicken empfindet, wahrlich, er wäre wert, daß man sich ein ganzes Leben lang darum bemühte! Und was werden nicht auch jene glücklichen Seelen empfunden haben, die nach dem „Domine, non sum dignus“ sich um mich herum auf die Altarstufen niederknieten und mit Sehnsucht ihren Heiland erwarteten ! Um sie noch mehr im Glauben und in der Liebe zu demjenigen zu entflammen, mit dem sie sich nun so innig vereinigen sollten, wandte ich mich vorher an sie und suchte ihnen nochmals die hohe Bedeutung dieser Stunde zu schildern: ihren Taufgelübden treu zu bleiben, das schöne weiße Kleid der Unschuld stets zu bewahren, ja es noch zu verschönern, indem sie oft und würdig wie heute zum Tische des Herrn kämen. Bald würde sein Blut auch in ihren Adern rollen und ihnen zum Unterpfand der ewigen Herrlichkeit werden. — „Nein, fürchtet euch nicht! Jesus ist euer Gott, euer Erlöser, euer Vater, euer Bruder, euer Freund, euer Glück in Zeit und Ewigkeit!" — Nun empfingen sie alle andächtig ihre erste heilige Kommunion. Was in ihren Herzen vorging, was Jesus zu ihnen geredet, was sie ihm geantwortet und versprochen haben, hat mir kein Engel offenbart; aber ahnen kann ich es, denn auch ich habe im Jahre 1886 meine erste heilige Kommunion empfangen und von da an reifte in mir der stille Wunsch, einst Priester und Missionär in Afrika zu werden. — Gott möge sie alle stets bewahren, sie reichlich segnen und leuchtende Vorbilder werden lassen für so viele ihrer Brüder und Schwestern, die noch keine Ahnung haben, welch ein Glück es ist, Katholik zu sein, die heilige Taufe und besonders die heilige Kommunion empfangen zu dürfen. Lebet wohl, liebe „Stern"-Leser! Betet mit mir in dieser Meinung. Ich bete auch für euch und lasse auch meine Lieblinge für euch beten! fr €rfte 'Cdtigkeit unseres neuen s 4 präfekten