Kr Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Lebe»». NNN2WAN T ^O V NNC>Vr möcht' ich's gerne sage». Was meine Brust erfüllt, Dir ntöchl' ich's gerne klagen, Was mich in Schwermuth hüllt; Dir mockt' ich's gern vertraue», Was mich dahin gebracht, Daß in so vielen Nächten Mein Vluge schlaflos wacht. Doch wozu noch entdecken, Was Dir wohl langst bekannt, Was Dir so oft mein Auge, Was Dir mein Lied gestand? — Liebchens Heimat. Wie kommt's, daß mir im Busen Der Sehnsucht Feuer glüht? Wie kommt's, daß mich's so mächtig Nach jenen Bergen zieht? Daß sich mein Aug' so gerne Hin zu den Bergen kehrt, Und i» der blauen Ferne Ein süßes Hoffen nährt? Daß mich ein Blick nach drüben Von jedem Kummer heil! ? ^ Ach! dort ja ist die Gegend, Wo meine Liebe weilt. Carl Teidl. Hnkel und 3teffe. Humoreske von Johann Langer. (Beschluß.) »Verzeihen der Herr Baron, das kann nicht mehr seyn, ich habe ihnen bereits gesagt, daß Sie hier im Saale sind.« .»Da hat er etwas Dummes gesagt! — Was ist zu machen?«« — »Der Herr Baron machen ihnen begreiflich, Sie hät­ten hier im Saale eine Vorlesung über die Vorzüge der Mäßigkeit gehalten,« erwiederte Düftling . »»Ja, und die Champagnerstaschen und der grüne Tisch, und die Karten, was spielen die dazu für Rollen? — Ich bin in größter Verlegenheit.««—­»Und doch, Herr Baron, weiß ich Ihnen einen Aus­ weg vorzuschlagen, aber« — »,,O sprechen Sie«« — »Aber — Ihrem Neffen müssen Sie vergeben.« »»Nun, wenn's nicht anders ist«« — »Und seine Schulden bezahlen« — »»Nein, das werd' ich nicht«« — »Iaques, Champagner und Karten! — und es wäre dem Herrn Baron ein Vergnügen, die Herren Dep utirten sogleich zu empfangen.« Sehr wohl — »»Nun so wart' er doch in's Henkersnamen!«« —> sagte Protasius , sich den Angstschweiß abtrocknend. — »»Ich will ja«« — »Bester Onkel!« — »»Bleib' er mir vom Leibe mit seinen Liebkosungen, sie riechen nach Gold.«« »Sie wollen Ihrem liebenswürdigen Neffen die durch die unvermeidlichen Wege des Schicksals herbeigeführten Schulden bezahlen , und Ihrer umwandelbaren Huld wür­digen?"— »»Ich will seine Schicksalsschulden bezahlen und dann schere er sich zum —«« »Iaques , sag' er den Herren, es wäre dem Herrn Baron ein Vergnügen — »»Nun — zum Henker! so komm' er in meine väter­ lichen Arme.«« Hector flog ihm an den Hals. »Ha, welche Großmuth, die muß ich loben! »summte die Gesellschaft. Düftlin g aber strich sich den Schnurbart und sagte: »Meine Herren, wir haben keine Zeit zu verlieren, pakt euer Geld und die Spielmarken ein, werft die Bouteillen und die Karten in den Kamin, und setzt euch alle in tief­sinnige Stellung um die grüne Tafel. Der Herr Baron 3IO nimmt den Oberplatz ein, sein Neffe zur Seite. Vor Allem warte Zeder auf mich, die nähern Details zu be­ sprechen, mangelt die Zeit. Iaques, laß' er jetzt die Her­ ren ein. 5. Als die Plumpsdorfer herein traten, sahen sie eine große Gesellschaft um den Tisch sitzen, Jedes hatte den Kopf in die Hand gestützt, und starrte nachdenkend vor sich hin. Tiefes Schweigen herrschte ringsum. Verwundert sahen sich die Eingelassenen an; endlich erhob sich Düftlin g und sprach im feierlichen Tone: »Zürnen Sie nicht, meine Herren, des langen Harrens wegen, sondern freuen Sie sich vielmehr, daß Sie hier eine Schar von Brüdern finden, die, durch die lichtvollen «nd ergreifenden Betrachtungen Ihres würdigen Mitglie­des zu Proseliten umgestaltet, nun zur Fahne des Mäßig­keitsbundes übertreten. Sie, mein Herr Baron, werden unfern Eifer für die gemeinnützige Sache bestätigen." Protasiu s winkte mit dem schweren Haupte, da er fühlte, daß er in Folge seiner Mäßigkeit den Stuhl nicht verlassen durfte. Die Deputation eröffnete nun die Ursache ihres Hie­herkommeus, und überreichte ein Pergament, dem zu Folge Baron Protasius v. Lilien mit überwiegender Stimmen­mehrheit zum Präsidenten erwählt worden. Der überraschte Baron brachte einige Worte mit schwerer Zunge vor; Düftlin g aber fiel ihm schnell in die Redt und sagte: »Sie sehen selbst, meine ehrenwerthen Herren, wie Ihre Sendung den würdigen Mann ergriffen hat, er ist kaum im Stande, seinen Dank mit Worten auszudrücken. Ich lese in seinen Mienen, daß er mir es überträgt, Ihnen vollständig dies auseinander zu setzen, und ich werde trachten, es Ihnen bei einer kleinen Abend­tafel, wozu ich Sie in seinem Namen hiermit herzlichst lade, gehörig beizubringen. Als nunmehrigen Präsidenten eines solchen Vereines findet er es jedoch nicht schicklich, hierbei zu erscheinen, da er ausgezeichnet nüchtern lebt; ich bitte daher, mich, einen Novizen, als seinen Stellvertreter an­zusehen , indeß er mit den übrigen Brüdern seine Betrach­tungen fortsetzt.« — Der listige Düftling lowplimeutirte die von Plumps ­dorf zur Thüre hinaus, und der Baron suchte bald darauf mit Hülfe seiner Gesellschafter das Lager. Des andern Tages fuhr er mit seinen Landsleuten nach Hause, die sehr erbaut von dem gestrigen Vorgange waren. Der Baron wußte es Düftlingen Dank für seine Hülfe — nur einen trüben Augenblick hatte er, als er nämlich die vielen Rechnungen bezahlen mußte; er be­hielt sie zum ewigen Angedenken auf, und erneuerte sich jederzeit bei ihrem Anblicke das Versprechen, nie wieder die Residenz zu besuchen. Earnevalblüten. Huw«rc»te «»„ Franz Wilh. ». Sib«nh«enee. 1) Der Gallonirte. Perlen bedeuten Thränen, heißt es in Emilia Gallotti, und Lessing hat Recht — ich weiß dies aus eigener bellagenswerther Erfahrung. Es war an einem grämlichen Februarmorgen des car­nevalgesegneten Jahres 1838, als schwere Wassertropfen, vom Winde gepeitscht, die Cadenzen und Triller einer Ros­sini'schen Cantate an meinen Fenstern erequirten und ich, dem musikalischen Meisterwerke zu Ehren, noch einmal sanft entschlief. Der Traumgott nahm mich auf in seine Arme gleich allen, welche gegen Hufeland's Gesundheits­lehre sündigen, wie ich es eben gethan hatte und er führte mich in sein magisches Reich. Es würde Niemanden interessi­ren, wenn ich meine Reise im Lande der Träume beschrei­ben wollte; es gibt der Neisebeschreibungen genug, denen man es vorweg ansieht, daß sie im Traume geschrieben worden sind; nur berichten will ich des Beweises wegen, daß Perlen wirklich Thränen bedeuten, wie ich auf einem neuen Kapitol im Mond e einen gerühmten und steißigen Humoristen für seine „dummen Briefe« mit einem aus Glas­perlen gewundenen Diademe habe krönen — p, Hdi-nK-lm -» ß»ll<:tl» 0ln,-!l und Jean Paul aber während der Ceremo­nie mit einander im ernstesten Streite liegen sehen ob der nicht leicht zu beantwortenden Frage: welcher von ihnen zu des Mannes gegenwärtiger Glorie wohl das meiste bei­getragen habe? Nun , es hat mich stets so recht im Gemüthe ergötzt, wenn ich fand, wie solche Kernware in Lappen geschnit­ten, modern wieder zusammengestickt und mit einigen Schnörkeln von Wort und Bedeutung verzerrenden Witz­spänen besetzt, als neueste, humoristische Zeitausbeute aus­gehängt wird, und hat ein emsiger Ertrahirer denn nicht auch seine Verdienste? — aber da ich erwachte aus meinem Traume, hatte ich das Capitol und seinen Helden, l>. ^d ­rllllllN und Jean Paul vor der Hand völlig wieder vergessen und nur die Glasperlen — die ominösen Glasperlen legten sich mir zentnerschwer auf die Seele. Perlen bedeuten Thränen: rief ich nicht ohne wahrhaftes Entsetzen aus, und Thränen waren mir von jeher etwas fatal gewesen, obgleich es auch süße Thränen geben soll, Freudenthränen nemlich, welche mir indeß auf meinem Lebenswege niemal vorgekommen sind. Aber nach kurzem Besinnen war meine Fassung wieder gewonnen. »Worüber könntest du denn noch weinen«? fragte ick) mich selbst — Du, der Alles schon hingegeben hat, was ihm einst theuer gewesen ist? Ueber die Menschen etwa noch, die dir jenes Alles genommen haben? Nein! — über dich selbst? — nein , dem Himmel sey Dank, noch habe ich mich nicht selbst verloren, also über was denn noch? — Ueber Nichts mehr, rief ich voreilig aus und sprang aus dem Bette, du hast ja nichts mehr zu verlieren, das einer Thräne noch werrh seyn könnte. Mi t diesem Selbsttroste — Gott bewahre einen Jeden vor demselben, wenn er nicht eine Brust von Stahl hat und doch ein Gemüch, weich genug, um ihn nicht zum Menschenhasser werden zu lassen — mit diesem Tröste also stellte ich mich bald nachher an mein Pult , eine Abhand­lung beginnend über die geselligen Tugenden. Und ich endete eben das Kapitel, welches die^A e d uld besprach, 333 als — ein selten vorkommendes Ereigniß— eine Protek­tionshand an meiner Thüre klopfte. Zerknirscht ging ich dem Eintretenden entgegen. Ich habe mit Vorbedacht gesagt, eine Protektions­hand , denn das Klopfen hatte durchaus nicht gellungen wie ein Anruf um ein Darlehen an den Himmel, das einst der Herr bezahlen wird; es waren offenbar die Laute einer sich ankündigenden Gnade. Und diese Laute hatten mich nicht getäuscht, und ich hatte mein Stubenkä'ppchen nicht ohne Noch so demüthig in die Hand genommen, der Ein­tretende war ein — Gallonirter, ein Individuum aus jener nützlichen Classe nämlich, welche da bürstet und klopfet, und deren Protektionshand ganz geräuschlos über die Hintertreppe an's Ziel führt, wenn es auf der vor­der« durchaus nicht gehen will. Nicht ohne den Ausdruck jener Würde in sein Antlitz zu legen, welche er einem armen Schriftsteller gegenüber, behaupten zu müssen glaubte, reichte mir der Vürstenmann eine Karte entgegen, und diese Karte war ein Entreebillet in das Kasino vom .. . ten Februar. Ich legte nachdenklich den Finger an die Nase, aber auf der Rückseite stand mein Name, und wie ich, heißt auf manche Meile in der Runde kein Mensch mehr. Aha! sagte ich lächelnd und deponirte die Karte zu — meinen Raritäten. 2) Reminiscenzen. Die Stunde schlug. Geschniegelt und blau befrackt befand ich mich auf der hell erleuchteten Treppe. Da stie­gen schweigsam und feierlich einige Herren am Arme ide­alisch *) gekleideter Damen an mir vorüber. „Bei Gott!" rief ich aus — „hast du denn falsch gelesen?« Und eben da ich die Karte hervorzog, noch einmal die Aufschrift zu prü­fen, flogen ein Paar Martissöhne an mir weg. Einer der letzt Gekommenen erkannte mich noch aus guter, alter Zeit. «Gehst du in's Casino?« fragte, ich zweifelhaft. „„Ja"« war die Antwort, „„du wohl ebenfalls.«« »Wohl, aber die Herren mit den idealisirten Da-wen dort — und ich — ich habe keinen schwarzen Frack an.« „»Närrischer Mensch, siehst du nicht unsere Exerzier­röcke? Wi r gehen in ein Casino, die Festlichen da aber ohne Zweifel in den bni v-'rs, welcher eine Treppe höher gegeben wird.«« So wirk man ängstlich, wenn man lange nicht „in Gesellschaft« gewesen ist. Als wir oben an der Eingangsthüre des Salons standen, hatte ich, der Himmel weiß woher dies kam, den Achem verloren. Mein Freund verließ mich, ungeduldig über meine Zögerung. Da stand ich nun zagend am Ein­gange des Casinoparadieses. Mußt du denn auch gleich da hinein? — sagte ich zu mir selbst, die geraden Wege sollen ohnedies seit langer Zeit nicht mehr die zuverläßigsten, und darum auch nicht ') N»< ei» idealischer Damenputz sey, fragen mich meine schönen Li« serinen ? Nu», erwarte» Nie demnächst eine Abhandlung über die Aestbetik der Vallanzüg« l die Frage wird darin ausführlich behan­delt »verde». mehr in der Mode seyn. Da, einige Schritte weiter, wußte ich aus alter, halbverschollener Erinnerung noch einige Seitenzimmer; also: halblinks, marsch! — kommandirte ich mich selbst, und ich stand unter der Thüre eines sol­chen Kabinets. Aber wie sich doch die Zeiten ändern? I n diesem Zimmer waren sonst immer die Alten geses­sen, und es war zu jener Zeic hier eben so lebhaft zugegan­gen, wie bei den Tänzern. Damals war nämlich das Hän­deschütteln in Israel noch nicht aus der Mode gekommen, und es gehörte noch nicht zu den Verletzungen des feinen Anstandes, sich gut zu seyn und dies zu zeigen. Es waren jene Alten aber auch wirtlich seltsame Leute. Sie konnten einen ganzen Abend lang sich der entschwundenen Zeiten freuen und sprechen von den Tagen, wo ein neuer Wal­zer sie nicht hinter dem Tische gelassen haben würde, und wo auch sie jung gewesen waren, und wo der nuni« luter-Mitsui der Liebe dem pnul« rar« ihrer Grabesreife die Herrschaft noch nicht hatte abtreten müssen. Und dann wurden die wunderlichen Menschen warm, was jetzt auch aus der Mode gekommen ist, und gaben sich, über die Gläser weg, die Hände und schwuren die Alten zu bleiben, bis sie ihre Plätze ganz geräumt haben würden dem nach­reifenden Geschlechte. Da mußte es nun freilich lebhaft werden, lebhafter, als es schicklich ist. (Beschluß f°lgt.) Gallerie berühmter Krauler. Joseph Walland, Erzbischof von Görz. Wo die hohen Verdienste und Tugenden eines ver­ewigten, würdigen Mannes und Kirchenhirten noch immer im rühmenden Andenken der Gegenwart fortleben, kann auch eine kurze Erinnerung über dessen segenreiches Leben und Wirken selbst diesen Blättern nur zum Schmucke ge­reichen. Joseph Walland, Erzbischof von Görz und Me­tropolit im Königreiche Illyrien, k. k. Gubernialrath, Di­rector des theologischen Studiums im illyr. küstenländischen Central-Seminarium zu Görz, Präses der Armen-Insti­tuts-Commission eben daselbst, Mitglied der k. k. Land-wirthschafts-Gesellschaft in Laibach und Görz, u. s. w. war der Sohn schlichter Landleute, des Joseph Wallan d und der Barbara, geb. Fister, geboren am 28. Jänner t?«3 zu Neudorf (»ov» v!<,s) bei Nadmannsoorf in Oberkrain, und hatte die niedern und höhern Vorstudien in Laibach zurückgelegt. Nach den beendeten philosophischen Studien hatte er ein Jahr ausgesetzt, und einige Neigung zur Heil­kunde gefaßt, entschied sich jedoch bald für den geistlichen Stand, studierte die Theologie im damaligen General-Se­minarium in Grätz, und erhielt die Priesterweihe am l3. November 1789, worauf er zur besondern Auszeichnug auf ein Jahr in das höhere theologische Studium nach Wien geschickt wurde. Von dort zurückgekehrt, kam er in die Seelsorge nach Kreßnitz und nach Laschizh in Krain, wurde aber schon nach einigen Monaten als Katechet an die Nor­mal-Hauptschule zu Laibach berufen, und erhielt spärer 338 (1798) die Professur der Moral- und Pastoraltheologie an diesem Lpceum, woselbst er auch durch einige Jahre die Stelle des Religionslehrers und academischen Exhorcators an dem philosophischen Studium versah. I m Jahre 1805 wurde er Domherr und Schulen-Oberaufseher in Laibach. Zur Zeit der französischen Regierung war er NeZsut c><-3 eo<»i<>«, und lehrte zugleich mehre Fächer der Theologie, in welche er sich mit dem gegenwärtigen, hochwürdigsten Bischöfe von Triest, Herrn Matthäus Naunicher, der Chancelier bei den Schulen war, theilte. Nach der fran­ zosischen Regierung blieb Joseph Walland als Professor der Moral- und Pastoralcheologie in Laibach, von wo er (184 5) als Gubernialrath nach Triest, und dann (1816) in gleicher Eigenschaft wieder nach Laibach kam. Durch die allerhöchste Gnade weiland Sr. k. k. Ma­ jestät Franz i., wurde Joseph Walland am 8. März <818 zum Bischof von Görz ernannt, von Sr . Heil. Papst Piu s vil . zu Rom am 2. October desselben Jahres als solcher bestätiget, von dem verewigten Fürst-Erzbischofe von Salzburg, damaligen Bischöfe in Krain, Augustin Gru ­ ber, in der Kathedrale zu Laibach am 22. November n. I . zum Bischof geweiht, und endlich am 10. Jänner 1819 in Görz incathedrirt. Als vermöge der von Sr. Heil. Papst Pius Vlli. zu Rom erlassenen Bulle am 3. August 1830 die Görzer Diöcese wieder zum Erzbisthume erhoben, und demselben die Bisthümer von Laibach, Triest, Parenzo und Veglia suffragan untergeordnet wurden, ist Joseph Walland durch die allerhöchst landesherrliche Ernennung zum Erzbi­schofe von Görz und Metropoliten von Illyrien bestellt, und am e. Jänner 1832 durch den hochwürdigsten Bischof von Udine, Emanuel Lodi , in der Metropolitan-Kirche zu Görz mit dem erzbischöflichen Pallium feierlich decorirt worden. Nach öfters glücklich bestandenen, lebensgefährlichen Uebeln raubte eine kurze Krankheit am 11. Mai 1834 diesen wahrhaft apostolischen Kirchenhirten, Armen- und Menschenfreund, im Alter von ?i Jahren zu früh noch aus der Mitte seiner unzähligen Verehrer. Sein Landsmann, Schüler, College und Suffragan, der hochwürdigste Bischof von Triest und Capo d'Istria, Herr Matthäus Rau n ich er, eilte auf die Todesnachricht herbei, und geleitete unter der zahlreichsten Mitfolge der Geistlichkeit, aller Behörden und Stände, der uniformir­ten Bürgerschaft und des trauernden Volkes aus der Stadt und Umgegend, denselben zu Grabe. Seine sterblichen Ueberreste ruhen in der Gruft der neuerbauten Kapelle am Friedhofe von Görz. F. 5. Legat. Merkwürdiger Versuch in Betreff der menschlichen Körperkraft. Einer der merkwürdigsten und unerklärlichsten Versuche in Rücksicht der menschlichen Körperkraft (versichert der ^ englische Arzt, vr. Brewster,) ist der, den schwersten Menschen mit der größten Leichtigkeit zu heben, wenn es in dem Augenblicke geschieht, wo seine Lunge und jene der Personen, welche ihn heben, mit Luft angefüllt sind. Dieser Versuch ward in England zuerst von einem Major H. gezeigt, der ihn in einer großen Gesellschaft zu Venedig unter der Leitung eines amerikanischen Schiffskapitains ge­sehen hatte. Der Versuch wird folgendermassen angestellt: Der schwerste Mann in einer Gesellschaft legt sich auf zwei Stühle, so daß der Rücken auf den einen, und die Füsse auf den andern kommen. Vier Personen, an jedem Fuße und an jeder Schulter eine, versuchen ihn nun zu heben und werden viele Mühe damit haben. Ist er wieder auf den Stuhl gelegt, so greift ihn jede der vier Personen an, wie vorher, und der Aufzuhebende gibt durch Hände­klatschen zwei Zeichen. Auf das erste athmet er und die vier Personen tief ein; ist die Lunge völlig mit Luft ge­füllt, so gibt er das zweite Zeichen, ihn empor zu heben. Zu seinem eigenen und der Träger Erstaunen erhebt er sich so leicht, als sey er nicht schwerer, als eine Feder, vr. Brewster machte mehrmals die Bemerkung, daß, wenn eine der vier Personen nicht zu rechter Zeit einath­met, der Theil des Körpers, den sie heben will, zurück­bleibt. I n Venedig ward die Sache auf eine noch auffal­lendere Weise bewerkstelliget: Sechs Personen hoben näm­ lich den Schwersten aus der Gesellschaft auf den Finger­spitzen in die Höhe. Der Major H. versicherte, daß der Versuch mißlinge, wenn der zu Hebende auf einem Brete liege und die Hebenden dieses angreifen, und hielt es da­her für nothwendig, daß die Träger den Körper des An­dern unmittelbar berühren. (Oester. Morgenbl.) Grstes diesjähriges Goncert unserer phil­harmonischen Gesellschaft. Mit dem, in unfern Blatten, Nr. üü. und «c>. «»gekündigte» Mei­sterwerke Joseph Ha yd »'s, »die Jahreszeiten « eröffnete unsere achtbare philharmonische Gesellschaft die diesjährigen Concerte. Der An­fang hätte fürwahr kaum würdevoller Statt finde» rönnen, und wir müs­sen der energischen Direction der Gesellschaft Dank sagen, daß sie die Mannigfaltigen Hindernisse, die sich einem so großartigen Unternehmen, zumal in bewegter C»rne«alszeit, in welcher Terpsichore das Tcepter führt, so kräftig zu besiegen wußte. Es dürfte wohl keinen Widerspruch finden, daß dieses große Meister­wert der Tonkunst unter gleichen Verhältnissen und mit glei­che» Kräfte n nirgends polltommener ausgeführt werden möchte, als es eben hier der Fall war, wobei die Palme des Verdienstes zunächst de»! Orchester-Director der Gesellschaft, Herrn Ledeni g gebührt. Es ist ge­wiß keine kleine Aufgabe, ein Orchester von »l> und mehr Mitglieder» zu leiten; dazu geHort Umsicht, Geistesgegenwart und Kraft, und ein sorg­fältiges Selbststudium des aufzuführenden Tonstückes. Mi t diesen Be­dingungen versehen, wußte Herr Ledeni g die Aufgabe zu lösen und den glänzenden Erfolg herbei zu führen, wozu alle Mitwirkenden mit lobens­werthem Eifer das ihrige beitrugen. Der Chor der Mädchen, welcher all­gemein ansprach, und zum größten Theil aus Zöglinge» der Gesangschule unserer philharmonischen Gesellschaft bestand, gab uns einen neuen Beweis, welches Verdienst sich die Gesanglehrerin der Gesellschaft, Fräulein Iose­ phine Haderlein , um ihre Zöglinge, um die Vercinsschule erwirbt; »ach solchen Resultaten dürfen wir den schönsten Erwartungen Raum ge­ben. Hr. Mellinger (Simon) und Dlle.Eder, (Hanne) beide Mitglie­der des Vereins, deren Kunsttalente in diesen Blattern «ft gcwürdiget wurden, fanden in jeder Ablheilung des Oratoriums wohlverdienten Bei­fall. Wir tonnen überhaupt die Ueberzcugung aussprechen, daß diese ge­lungene Production unserer philharmonischen Gesellschaft allgemein befrie­digt habe; denn das sehr gewählte und zahlreiche Publikum gab seine Zu­friedenheit laut zu erkennen < und hielt bis zum letzten Takt« aus. Laib ach. Druck und Verlag von Joseph Blasnik.