^.»4 »8H«. Goldene Nebeln. (Aus dem Ungar.) Für Ehemänner. ^,m gutes Weib, dieß merke fein, Will mit Vernunft bebandelt seyn. Ihr biegsam Herz mißbrauche nickt, Weil schwaches Werkzeug leicht zerbricht. Sanft sey Dein Will' und Dein Gebot. Der Mann ist Herr, doch nicht Despot. Macht irgend was den Kopf Dir kraus, So laß cs nicht am Weibchen aus! Verlang' nicht Alles zu genau! Du fehlst — warum nicht auch die Frau Treib' nicht mit Andern Minnespiel, Dein Weib nur lieben, ist Dein Ziel. Wenn's Weibcken Dich um Geld anfpricl Und sie bedarf's» so knurre nicht! Im Aufwand schränke zwar Dich ein, Doch mußt Du auch kein Knauser sey«. Geh nicht zum Trunk' und spielen aus Hast Zeitvertreib genug zu Haus. Für Veib und Kind leg' was zurück. Sorg' auch im Tode für ihr Glück. Wanderungen durch die Ateliers unserer vaterländischen Maler. Von Leopold Kordesch. l. «^3enn wir uns die Aufgabe gestellt haben, die besseren Malerarbeiten der hier ansässigen vaterländischen Künstler durch diese Blatter den Kunstfreunden vorzuführen und empfehlend zu bcvorwortcn, so geschieht es, damit ihre Talente und Leistungen auch in der Provinz mehr und mehr bekannt und gewürdiget werden, was eines noch immer bestehenden Uebelstandes wegen von entschiedenem Nutzen seyn dürfte, den wir sogleich naher erörtern wollen. Dieser Uebelstand, worüber wir uns schon irgendwo ausgesprochen habe», besteht darin, daß man in den zahlreichen, sonst so zierlich geschmückten Gottestempcln Krain's auf Altargemälde stoßt (wir reden hier von den neueren), Für Ehefrauen. A^ein Wille, Weibcken, merk' cs fein. Muß stets des Gatten Wille seyn. Sprich nicht: Wir Weiber sind zu schwach! Der Schwach're gibt am leicht'Nen nach. Hat's Männchen oft den Kopf zu voll. Mach' ihn durch Widerspruch nicht toll! Geh' ihm liebkosend um den Bart. Nur schmeichle nicht nach Katzenart. Ein freundlich Wort zu rechter Zeit, Hat manchen Unmuth oft zerstreut. Ei» Händedruck, ein Kuß, ein Blick» Vlingt frohe Laune oft zurück. Auf Klatschereien höre nie. Denn nichts als Eh'zwist stiften sie. Dein Zimmer, Putz und ganzes Haus. Seh' allzeit nett und freundlich aus. Dein schönster Sckmuck Ov 25ittsamt>-it, Dein größter Ruhm — Wirthschaftlickkeit. Gibt Gott Dir Kinder, liebe sie. Allein verzärtele sie nie! welche nicht einmal die Mittelmäßigkeit erreichen. Der widrige Eindruck, den derlei noch häufig vorkommende miserabel gepinselte Altarblätter auf den beschauenden Kunstfreund machen, ist leicht erklärlich; denn es finden sich, (namentlich im Laibacher Kreise) Kirchen, die in Hinsicht ihres edlen, schönen Baustyles und ihrer mannigfaltigen und gewählten inneren Ausschmückung mit den Kirchen größerer Städte in die Schranken treten könnten, aber der erwähnte Uebclstand ist es, der den guten Eindruck bei dem aufmerksamen Beschauer auf eine betrübende Art wieder verwischt. Dringt man in die Sache tiefer ein, so findet nuni, daß die Eristenz schlecht genullter Bilder nichr einmal von verderbtem, unrichtigem Geschmacke herrühre, nein! man kann häufig zur Ueberzeugung gelangen, daß Vorsteher solcher Kirchen mit den angeschafften Malerwcrken selbst unzufrieden sind; der Grund ist lediglich in der geringen Sorgfalt der Besteller bei Auswahl der Künstler und in dem Umstände 54 zu suchen, das; man möglichst wohlfeil in den Besitz der Bilder zu kommen strebt und dabei glaubt, die Künstler der Hauptstadt, deren Namen bekannt sind, würden ihre Forderungen viel zn hoch stellen, daher man lieber den nächstbesten Natm'pinsler, der zugleich Bildhauer-, Vergolder--, Anstreicher- und Lackirerarbeit besorgen kann, mit der Anfertigung des Altarbildes beauftragt. Solche Bilderbesteller aber sind im argen Irrthum; denn wie oft geschieht es, daß ein sogenannter »Tausendkünstler," der seine Ma-lerkenntniffe lediglich seinem eigenen Studium verdankt und, der gehörigen akademischen Bildung ermangelnd, nach mittelmäßigen, oft schlechten Mustern copirt, den Preis elnes Altargemäldes höher anschlägt, als diesi bei einem Maler vom Fach der Fall seyn würde. Wir finden dieß auch ganz natürlich; denn während dieser das Gemälde in wenigen Wochen liefern kann, muß jener eben so viele Monate daranpinseln, llnd wie sieht es übrigens um die Haltbarkeit, Solidität und Dauerhaftigkeit der Farben, auf welche bei einem Bilde so viel ankömmt, gemeiniglich bei diesen »Tausendkünstlergemälden" aus! — Doch genug. Kirchengemälde sollen Andacht erwecken, zur Erhebung des Geistes ermuntern und des Gläubigen Herz erfreuen, daher muffen die veranschaulichten ^Gegenstände auch mit äußerster Sorgfalt, mit strenge m k ü n st-lerischem Studium ausgeführt werden, was aber natürlich nur akademisch gebildeten Künstlern zu leisten möglich ist. Damit nun die vorzüglicheren Werke unserer hiesigen akademischen Maler im Lande bekannter werden, damit Kunstfreunde, insbesonders Kirchenvorsteher, bei Bedürfniß von Kirchengemälden nicht zurückschrecken, sich an Männer vom Fach zu wenden, was in letzterer Zeit zum Theile bereits geschieht, so wollen wir nach und nach in diesem vaterländischen Blatte alle ausgezeichneteren Leistungen unserer Künstler besprechen und dabei auch den Tadel nicht ausschließen, wo er nothwendig seyn sollte. Zugleich wollen wir abet" auch nach dieser Einleitung einen neuen, noch zu wenig bekannten, reichbegabtcn akademischen Künstler bei dem kunstliebendcn Publikum einführen und bestens empfehlen. Es ist der unlängst aus der Wiener Akademie ausgetretene Portrait- und Historien-Maler, Herr Paul Künl. Seine Porträts zeichnen sich durch sprechende Aehnlichkcit, lebhafte Carnation, Naturtreue und durch transparent und warm behandelten Schatten aus. Auch weiß sein künstlerischer Pinsel den ganzen Charakter, die Körperhaltung der portraitirten Person auf überraschende Weise zu treffen, was, unsers Dafürhaltens ein großer Vorzug bei Portraitbildern ist, welche er in Oel oder Miniatur mit gleicher Fertigkeit malt. Da jedoch Historienmalerei das eigentliche Feld für den Geist und das Talent eines jungen Künstlers bleibt und bleiben muß, so strebt auch Künl mit allem Eifer in diesem Zweige eine immer höhere Stufe wahrer künstlerischer Ausbildung zu erklimmen; Beweis dessen sind mehrere jüngst von ihm gemalte Altarbilder für Italien, dann einige Fah- ncnbilder, die wirklich von einem großen Talente, zeugen' Auch von Architectur- und Landschaftstücken haben wir schöne Kunstproben von ihm gesehen und wir zweifeln nicht, da'?, wenn sein Talent und seine Kunst (durch Zuspruch) Ancife-nmg und Würdigung finden, die sie verdienen, Herr Künl einer weiteren Empfehlung nicht mehr bedürfen werde, weil seine Leistungen laut zu seinen Gunsten sprechen muffeu. Der Predigtstuhl. (Beschluß.) Damals war der Basalt, welcher dem Baue zur Grundlage dient, noch überwachsen von wildem Gestrüpp, durch welches ein schmaler Richtweg führte; nur einzelne Zak.-ken des Felsens ragten aus demselben nackt empor, zumal an der Abendseite, wo deren noch jetzt die merkwürdigste Bildung zu sehen ist. Uebrigens zog man durch diese rauhe Umgebung, wie durch einen dichten Wald, in welchem sich das Raubthier birgt und das scheue Laster. Man war an einer Wegeskrümmung angelangt, da blickte Wenzel, welcher seinem Gefährten nicht traute, nach diesem zurück und sah ihn in vorgebeugter Stellung, und in seiner Hand ein Messer blinken; mit einer raschen Bewegung barg der Mönch die Waffe in seiner Brust. »Ei, ei," bemerkte der Alte, »Du scheinst Dich wohl vorzusehen; doch das ist gut gethan in einer Zeit, wie die unserige, die da gar oft erheischt, daß der Stab des Friedens zum Schwerte werde gegen die Feinde Gottes!" Er lies; nun den Mönch nicht mehr aus den Augen und bald waren sie am Fuße des Schloßberges angelangt. Auf dem Schloßberge wartete bereits ein großer Haufe des Burggesindes, von Frau Maria aufgeboten, die Wiederkehrenden zu empfangen, und umdrängte neugierig den Mönch, welcher nun wohl sah, daß er sich in sein Schicksal ergeben müsse. »Sehet da einen Frommen," redete der Castellan die Versammelten an, »einen Frommen, wie sie in unseren Tagen Noth thun. Nicht nur mir dem Weihwedel weis; er zu gebaren, auch der,Dolch sitzt fest in seiner Rechten, und er nimmt großen Theil an den Entwürfen der katholischeil Herren. Gar klug wußte er diese von unserer Herrin herauszulocken und schritt rüstig gen Dittersbach, da er doch auf Tschcrnhausen wollte. Doch nun will er uns das Wort des Herrn gönnen nach langer Entbehrung — macht Platz schaart Euch um dieses Felsstück, das trefflich zum »Predigtstuhl" paßt, horchet auf den würdigen Priester des Herrn und laßt Euch kein Wort entschlüpfen, so den salbungsvollen Lippen entströmt!" Und ehe der Mönch es sich versah, hatte der Castellan ihn auf ein Gestein gehoben, das in der That einige Aehn-lichkeit mit einer Kanzel besitzr, und das Gesinde reihte sich erwartungsvoll umher. Der Kapuzenmann schien in großer Verlegenheit zu seyn, und betheuerte wiederholt, daß er nicht in der Geistes- 55 Verfassung sey, deren es zum heilige:, Vortrage bedarf, allein keine seiner Gegenvorstellungen half. »Mach' keine Umstände, würdiger Seelenhirt!" rief Wenzel dem Verwirrren zu; »wir verlangen kein großgelehrtes Kunstwerk von Dir; nur ein Paar Worte des Labsals gib für uns Lechzende! Spute Dich, ehe der Freiherr heimkehrt; vor diesem mochtest Du nicht so leichten Kaufes bestehen!" Die Erinnerung an die Heimkunft Herrn Ulrich's schien alle Zweifel des erzwungenen Predigers zu beseitigen; er neigte sich willfahrend gegen die sehnsüchtigen Hörer, dachte eine Weile nach, räusperte sich und begann: „Geliebte Brüder!" — Nichr weiter war der Vortrag gediehen, als unser Prediger plötzlich einen gellenden Schrei ausstieß, sich die Augen, wie mit den Geberden des höchsten Entsetzens, ver-hielr und taumelnd?on dem »Predigtstuhle" herunterkollerre. In den Gebüschen aber, in den Wipfeln der Baume und um den Fels saus'te ein ungestümer Windstoß, der Himmel war mit dunklem Gewölk überdeckt und gespenstiges Lachen irrtr durch die Klippen. »Was ist das?" fragten sich die erschrockenen Zuschauer und eilien dem Mönch zu Hilfe. Da sahen sie eine große schwarze Natter von dem entblößten Fuße desselben, welchen sie umschlungen hatte, ablassen und sich im Gestein verlieren. »Die Hölle ist los! die Hölle ist los!" schrie der Mönch wie wahnwitzig, und wälzte sich in Zuckungen am Boden. Man brachte ihn nach dem Schlosse, wo die edle Herrin desselben alsbald erschien, und des Verwundeten sich mit holdem Erbarmen annahm;, doch es war zu spat — sein Körper schwoll von dem Gifre, das durch der Schlange Bisi in ihn geströmt war, furchtbar an und nach wenigen Stunden gab er unter gräßlichen Schmerzen seinen Geist auf. Aus seinen Reden, die er im Paroxismus der Krankheit ausstieß, entnahm man, daß er, wie Wenzel geargwohnt hatte, richtig kein Priester, sondern ein Späher der Hussiten war, von Prokop Kralowec beauftragt, die Veste Friedland auszukundschaften, um die zahlreichen Ausfälle ihres Herrn durch einen geschickten Handstreich zu züchtigen Und für immer zu beheben. Als Herr Ulrich von Vi berstein das Vorgefallene erfuhr, tadelte er zwar seine Gattin, aber er vermochte ihr nicht zu zürnen; denn nahe schon war der Tag der Entscheidung, und wer weiß ^ ob "er aus dem Glaubenskampfe wiederkehrte, sein ehelich Glück fürder zu genießen an der Holden Seite. Da kam endlich der 16. November 1428, der Tag, auf welchen der gemeinschaftliche Angriff des hussirischcn Lagers festgesetzt worden war. Die Vereinigung der Bundes-schaaren fand ohne Schwierigkeit Sratt, auf Umwegen über, einiges Gebirge näherte man sich der Stellung des Feindes, lief sogleich im Sturme gegen denselben an Uüd hieb mit solcher Wuth in die bestürzten Hussiten ein, daß sie ausein- ander stoben in wirrer Flucht, und also dem katholischen Heere ein leichter Sieg zu Theil ward. Mehr denn tausend wurden ihrer, theils mit den Waffen niedergemacht, theils bei der Verfolgung in die Neiße gejagt, worin sie ertranken, theils endlich wurden sie gefangen genommen und in den Scheuern der umliegenden Ortschaften verwahrt. Als sie aber einen Versuch wagten, zu entweichen, und dabei ein Paar ihrer Wächter erschlugen, da ließ sich die Erbitterung der siegenden Soldateska nicht mehr bewältigen: jene Scheunen wurden umstellt, in Brand gesteckt und jedes Fliehen unmöglich gemacht, so daß die Gefangenen sammt und sonders elendiglich in den Flammen zu Grunde gingen. Aber der Sieg war auch theuer erkauft worden, da Herr Ulrich von Biber stein, welcher einer der Ersten und Muthigsten sich in's Gewühl der Schlacht gestürzt hatte, im Kampfe gefallen war, ein Glaubensheld, der die bewährte Treue mit seinem Blute besiegelte. Sein Tod ward fünf Jahre nachher von Herrn Ulrich II. von Biber stein an den Taboriten 'durch eine schwere Niederlage gerächt, und der spatere Fricdensstand verwischte allmälig jede Spur ihres einstigen grimmen Hausens in der Gegend; doch das Gedächtniß jenes Spähers hat sich in dem Felsblock erhalten, auf welchem den Verräther die rächende Hand des Himmels ereilte, und der noch bis zur Stunde »der Predigtstuhl" genannt wird. (Bohemia.) Gine Faschingsscene D (Ausdcr Zeitschrift: „Der Wanderer.") Redoute. Maskenball. Zizlberger (unmaskirt.) M Da geht's zu! alle Augenblick packt mich eine andere Maske. Ein Domino (mit feiner Stimme). Ich kenne Dich schon? Zizlberger. M So? Wer bin ich denn nachher? W Domino (heftig). "W Ein Hallunk'! der mir schon seit vier Jahren fünfzig ^ Gulden schuldig ist. Zizlberger (verblüfft). Also hab ich die Ehre? — Domino, M O Sie haben keine Ehre und keine Schande. M Zizlberger. W O eine Schand' hab ich jetzt. Wartens nur noch — ' Domi n o. Nicht mehr lange. Ich will zu meinem Geld kommen, (ab.) Zizlberger. Ja, zu Deinem Geld kannst kommen, aber zu meinem nicht so geschwind! Nein, wie ich da sekirt werde. Das ist einzig. ,' M Eine männliche Maske. M So, g'schieht Ihnen gut in meiner schwarzen Hosen und in meinem Frack? ,, Zizlberger (für sich). M Verdammt! der auch da! '^ Maske. Ich hab's Ihnen aus gutem Herzen zu einer Leich' g'lihen, nicht zum verschwitzen und ruiniren auf einem Ball. "MM 56 Zizlberger. Aber ich — Maske. Still. Daß ich Sie in einer Stund' nimmer da seh' mit mein' G'wand, sonst gibr's ein Spcctakel; ich lasse mir meine Garderobe nicht rniniren. (ab.) Zizlberger. - Ah! wie's um mich zugeht. So ist's interessant, aber auch a bischen fatal. Eine weibliche Maske als Türkin. Zizlberger. Die Türkin scheint mich auch zu kennen, Sie kommt auf mich zu. Türkin (im böhmischen Dialect). Se seins a da? Zizlberger. Du kennst mich, schone Maske? Türkin. Werd' ich Ihne nir kennen, war ich doch^in Dienst bei Frau Ihrige. Bin ich Rosel große, wissens? Sie Haben's mir ja Brazaletr versprochen güldene. Zizlberger (für sich). Die böhmische Türkin schaut, meiner Seel, gut aus. Ich führe sie in die Seufzerallee. (Eine Maske im englischen Reitklcid mit einer Reitgerte har sich ihnen genähert.) Zizlberger, (laut). Komm schöne Türkin mit mir. (mir feiner Stimme). Die Maske im Reit kleid (schlägt auf ihn). Du gehst mit mir! , ,, (Sie packt ihn beim Arm und führt ihn schnell aus dein Saal.) Zizlberger. Das ist eine interessante Behandlung. Wer bist du, Maske? wir sind in der Seufzerallee, hier ist es leer. Wer bis du? Die Eng land er in (nimmt die Maske ab.) Dein Weib! Zizlbergcr. Was machst denn Du da? , Engländerin. Dich will ich wiren (schlägt mit der Reitgerte d'rauf los). Ist da Dein kranker Großvater, wo Du die ganze Nacht seyn mußt, krankenwarten? Zizlberger. Nein, da ist er nicht. Engländerin. Ich bin Dir nachgegangen, unsere Herrschaft hat mir das Rcitkleid geliehen, die Maske und ein Billet gegeben, daß ich dich erwischen kann, Du lieber Mann, der mit einer Kochin von, mir in die Redoute geht. Zizlberger. Ich hab's da getroffen, da hab' ich's erst getroffen. Engländerin. Und ich werd' Dich zu Haus erst treffen, (zieht ihn fort.) Zizlbergcr. Ueber so eine Redout' geht nichts. A. Lödl. Theater in Laibach. Samstag am 15. Februar, zum Vortheile des Theatercapellmeisters : „Thalien's und Euterpen's Wettstreit/' oder „Alt und Neu;" ein Quodlibet von Musikstücken, Scenen, Declamationspiccen und einer land. lichen Scene mit Gesang in krainischer Sprache, vorgeführt in vier Abtheilungen. In der ersten Abtheilung war die Erecutiruna der Ouvertüre zur Oper: „die vier Haimonslinder" bei verstärktem Orchester, in Hinsicht der Kraft und Präcision, qanz meisterhaft. Darauf sang HerrR e ick ma nn, aus Gefälligkeit für den Bencficianten, die Arie des Ca stell an aus derselben Oper. unter allgemeinem rci'et'Ii'chen keifall undHcrrorruf, >,Die letzte Car-lhagerin," Gedicht von Ed. An schütz, hatte scine gute Aufnahme nur dem Vortrage des Herrn Posinger zu verdanke». C. Kreutzcr's „Pilgcr-zuq zur Kapelle," gesungen von den Herren: Reich mann, Vlayer, Schmidt und Pogrell, sprach ziemlich an- Die Ouvertüre zur Prock', scken Oper „Ring und Maske" Eingangs der zweiten Abtheilung, ließ kalt, und eine Arie aus ,.Freischütz" blieb leider nur a u f d em Z et tel angekündigt: dafür aber gefiel die heitere Declamationspiece: ,,Der vorsichtige Jude," vorgetragen vom Herrn Moldt. außerordentlich. K örner's ,,Gebet vor der Schlacht/' Musik von Weber, konnte der zu schwachen Chorbesetzung wegen nickt durckgreifen. DiedritleAbtheilung bracl te die ländliche Scene mit vier siainiscken Liedern. Abgesehen, daß der enthusiastische Beifall, den diese Abtheilung fand, zum Theil aufRccknung des National-interesses für Licdcrweisen in der Landessprache zu schreiben lömmt, war der Vortrag dieser Lieder bei dem Umstände, als den Sängern und Sängerinen unsere Spraedc gänzlich fremd ist, ausgezeichnet brav. ,2 überraschend zu nennen. Zuerst trug Herr Sckmidt das Lied „5»^uvl>!jen I «Iiele^ne Tl^ütl," von Dr. Preshl? rn. ein Duett, welches vom Herrn Moldt und der Dlle lMayerhofer mit wahrer Vollendung und zu allgemeiner Ueberrasckung gesungen wurde» indem die Betreffenden in der Accenluirung des ihnen fremde,, Dialcctes Unverhofftes leisteten. Am Schlüsse wurden Alle insgesammt vier Mal stürmisch gerufen, ein Veweis, daß Vortrage in der Landessprache und im Nationaleostume auck hinfort die wärmste Theilnahme finden würden, und ein Finaerzeig für die Direclion, daß die Wiederholung der gedachten Lieder, z. V, küüfligen Sonntag, ein zahlreiches Auditorium versammeln würde und daß überbauet tleine Scenen, ui.d womöglich, einactigc Htückr in der Landessprache, wenn sie mitunter arranairt werden können, dck besten Erfolges gewis, seyn müßten. Herr Moldt und Herr 3ckmidt nahmen sich im Nationalcostume prächtig aus, Ersterer hattc auck sein« Manieren ganz nationalisirt. Die Sängerinen mit dem Nebenpersonale waren nickt minder nette Krainerinen und Krainer. In der letzten Abtheilung hörien wir die Ouvertüre zur Oper-: „Stradella" von Flotow; feiner das Trinklied aus derselben Oper: „Raus mit'n Naß aus dem Faß" ic.. beifallig vorgetragen von len Herren Reickmann und Mayer, Die Piece war indeß viel zu iurz. Die kleine Dcclamalion: „Die drei Männer im Walde," von Holtei, trug Herr Thome mit großer Wirksamkeit vor. Die parodirende Bagatelle: „Der Alpenkönig und die Räuber" fand nur wenig Anklang, desto größeren und verdienteren Saphir's heiterer, grammatikalischer Scherz: das Conjugationseramen des Zeitwortes „Lieben," dargestellt von Dl!e. Spengler als Lehrerin, und den Dlles. Posinaer u. Etterick alsS ckülerinen. Den Veschlusj mackte ein großes Quodlibet von A. Müller, ausgeführt von den Herren Moldt und Mayer und der Dlle. Amesberger. — Hcl vncem Amesberger. Wir möckten wissen, warum der Name un-seier respectiven Vaudeville« und Localsänaerin auf dem Theaterzettel nicht so gedruckt erscheint, wie sie heißt, namlick : statt A m a s l> e rg e r „A m e s-berger," wie sie sick überall nannte und wie ihre Schwester noch gegenwärtig in Wien genannt und geschrieben wird- D'rum erkläret mir. Graf Oerintur Diesen Namenzwiespalt nur! — Konntag am 15. Februar: „Der Waffenschmid von Worms," Ritterlustspiel in vier Actep. von Ziegler. Die Vorstellung wurde vom Referenten wegen Verhinderung nicht besucht. Leopold Kordcsch. Benefice-An zeige. Samstag am 2l. Februar findet die Einnahme unserer jugendlichen Schauspielerin, Dlle. Christine Ahmann, Statt. <3ie wählte ein Stück, welckcs überall bei guler Besetzung den glänzendsten Succeß erUbte, und auck hier in Laibach noch im besten Andenken steht. (3o ist Adolf Bauerlc's drastische, zweiaciige Posse: >,Die falscke Primadonna in Krähwinkel/' Musik von Ianaz Schuster. Bei dem Umstände > als Herr Mayer dariu in der Rolle des Schauspielers Lustia. folglick in der Titcl-parlhie auftritt. t>ie zu seinen besten Leistungen gehören soll. laßt »-^ ein sehr vergnügter Abend und ein zahlreicher Theaterbesuch prognoslicir. ' Auflösung des Rebus in Nr 13: Wochcinersee. Verleger: Igna; Alois Sd ler v. Kleinmayr.