88. — Beilage «8 1 8i 8049 Ss 1889. Z. 8049 äs 1889. ?oiE!o Ls2sIns§L oäkorL 08U8^vaIniIl äk!l v ävlini liavtzuslij. Bericht des LandeslUlsschnsses, betreffend die Entiniisserungsnrbeiten im kaeinathale. LIsvni äsLsIni 2bor! V VII. sssi änö 29. ssptsinbrs I. 1888. sklsnil ss slsviii äsLsIlii 2bor o tss 2säsvi bo-Is: „OsLsIvi oäbor ss pooblssös, äs, sws säino Is 28, ons äsls, KI so nsobboäiro potrsbns in nsoälo- Livs, 28, osussvsnss äolins Üsösrisks, uporsbibi priirisrsn 2wsssk oä svots, ksbsrs bo 2s biäro- bsdniöns äsls, äoloösns v prorsöunu äsLsInsZs 28- klsäs 28 I. 1889." ll^gs pooblsstils ss äsLsIni oäbor Istos ni posiuLsvsI, ksr js voäss osussvsinib äsl v äolini Rsösnski, äsLsIni inLsnir Hrsskiz iinsl toliko äru- ZsZs äsls, äs inn nis Kilo inoZoSs o tss 2säsvi kss storiti. Liosr ps ss bilo lstos vrsins 2S osussvslns äsls nsnZoäno, in tsLko bi ss bll äosszsl 2S2sIssni vspsb 2srsäi vsliks voäs, kl ss nssisls vslsä vsänsZs äsLsvsnss. §8 ps boäs inoZoös osuZsvsnss Rsösnsks äolins snkrst 2vrsiti, trsbs bo äotiöns äsls l. 1890. nsäsljsvsti. OotiSni troski 2nsssso po äsLslnsZs inLsnirjs lärssksZs prsäloLsnsin, jsko obsirnsrn tsbniönsin xoroöilu, ki ss slsvnsinn äsLslnsrnn 2boru tn prsälsZs, 5000 Zlä. Oä ts svots prsv2sti ki bilo 2000 glä. ns äsLsIni 2sklsä, ostsli 2nsssk ps nss bi ss, kskor I. 1888. i2poslovsl pri visoksin o. kr. xoljsäslsksin ministsrstvu. OsLslni oäbor si poössbuss borss prsälsZsti: Llsvni äsLsl'ni 2bor i2voli sklsniti: I.) 2s konöno 2vrsitsv äsl 28 osuSsvsnss äolins Rsösnsks äovoli ss i2 krsäits, vstsvIssnsZs v prorsönnn äsLslnsZs 2sklsäs 2S l. 1890. 2S biäro- tsbniSns äsls, 2nsssk 2000 Zlä. _ Hoher Landtag! In der VII. Sitzung am 29. September 1888 hat der hohe Landtag in dieser Angelegenheit nachstehenden Beschluss gefasst: „Der Landesansschuss wird ermächtiget, zur Durch¬ führung jener Arbeiten, welche behufs Entwässerung des Raönathales unumgänglich nothwendig und unaufschiebbar sind, einen entsprechenden Betrag von dem für hydrotech¬ nische Arbeiten in das Präliminare des Landesfondes für das Jahr 1889 eingestellten Credite verwenden zu dürfen." Von dieser Ermächtigung hat der Landesausschuss im heurigen Jahre keinen Gebrauch gemacht, da der Bau¬ leiter der Entwässerungsarbeiten im Raünathale, Landes¬ ingenieur Hrasky durch andere Arbeiten derart in An¬ spruch genommen war, dass es ihm gar nicht möglich war, sich mit dieser Angelegenheit eingehender zu befassen. Uebrigens waren die Witterungsverhältnisse im lau¬ fenden Jahre für derartige Entwässerungsarbeiten nicht günstig und wäre der gewünschte Erfolg wegen der durch die fortwährenden Regengüsse verursachten hohen Wasser¬ stände kaum zu erreichen gewesen. Um nun die Entwässerung des Raönathales der Finalisirung zuführen zu können, wird es nothwendig sein, die Arbeiten im Jahre 1890 fortzusetzen. Die bezüglichen Kosten werden sich nach dem vom Landesingenieur Hrasky erstatteten, sehr ausführlichen tech¬ nischen Berichte, welcher dem hohen Landtage im Anschlüsse vorgelegt wird, auf 5000 Gulden belaufen. Von diesem Aufwande wären 2000 Gulden auf den Landesfond zu übernehmen, der Rest aber wäre, analog wie im Jahre 1888, vom hohen k. k. Ackerbauministerium zu erwirken. Der Landesausschuss beehrt sich daher den Antrag zu stellen: Der hohe Landtag wolle beschließen: 1.) Für die Vollendung der Arbeiten behufs Ent¬ wässerung des Raönathales wird aus dem im Voran¬ schläge des Landesfondes pro 1890 eingestellten Credite für hydrotechnische Arbeiten der Betrag von 2000 Gulden »bewilliget. 2 U'rlloK« 6 8 — Beilage 68. 2.) Visoka 6. kr. vlacka 86 naprosi, 6s, ckovoli 23, b6 osuZsvalna cksla ckon686k 3000 glck. 23 Isbo 1890. 2.) Die hohe k. k. Regierung wird ersucht, für diese Entwässerungsarbeiten einen Beitrag von 3000 fl. pro 1890 zu bewilligen. Ol! äsLölnega ollboi-a l^anMegL. V IZuklfaiai 16. novembru 1889. Dr. ^osip koklukar, äsLelui glavar. Oton Detela, poroöovalee. ^oiil krninischett Lansle^iiuHschusst'. Laibach am 16. November 1889. Htto Aetela, Referent Ar. Josef UokL'ukar, Landeshauptmann. Technischer Schlussbericht über die im Jahre l888 ausgeführten Entwässermigsarbeiten im Raenathale und Antrag über die Fortsetzung derselben im Jahre I89Ü. Entsprechend dem hohen Landtagsbcschlusse vom 10. Jänner 1888, wurden im Verlaufe des Jahres 1888 vom 29. April bis 3. November die programmäßigen Entwässerungs- und Forschungsarbeiten im Raäna- thale vorgenommen, worüber als Ergänzung des vorläufigen Berichtes vom 20. August 1888, nachstehender mit Aussührungsplänen versehener technischer Schlnssbericht nebst Anträgen über die Fortsetzung der Arbeiten im Jahre 1890 unterbreitet wird. Die programmäßigen Arbeiten betreffen: 1. ) Die geplante Verbindung des Thales mit der Vrsnica-Grotte, — dieselbe wurde hergestellt und besteht aus einem 30 m langen und 15 m tiefen Einschnitte, welcher die Rutschlehne bis an den festen Felsen durch¬ dringt und im selben die Fortsetzung in einem 38 m langen Stollen, der bis in die Vorgrotte vorgetrieben wurde, findet. Zur Sicherung des Einschnittes dienen die beiderseitigen im Romancement-Mörtel ausgeführten Fnttermauern, von zusammen 700 m-' Mauerwerks-Inhalt, ferner die Taloudierung der Sohle nnd der Böschungen (zusammen 400na- Talondpflaster) wie auch ein 6 na hohes Gitter aus Eichenholz. Die Fnndirung der Fnttermauern stoss stellenweise an Schwierigkeiten, namentlich dort, wo Klüfte angeschürft wurden, die init Beton vergossen werden mussten. Die geringste Dimcnsivnirung des Verbindungsstollens beträgt 3'5 na Breite und 2'9 in Höhe, oder 8'75 na'- freier Profilsflüche; an Stellen, wo Spalten angeschürft wurden, ist das Profit entsprechend größer; — die gesummte hier ausgesprengte Felsmaße betrügt 250 na ' harten Gesteines. 2. ) Zwischen dem Verbindungsstollen nnd der Hanptgrotte liegt, wie oben angedentet, noch die Vvr- grotte, eine wilde, zerklüftete Hvhlenpartie mit bedeutenden Abflusshemmnissen, die ebenfalls programmäßig zu besei¬ tigen waren, um dem Wasserlaufe ein natürliches Gefälle zu schaffen. — Da wurde blos ein, über die Stollen¬ sohle nm 2'5 na hervorragender Staurücken abgesprengt (120 na" Material), die weiteren Sprengungs- und Räu¬ mungsarbeiten mussten einer ferneren Arbeitsperiode Vorbehalten werden. 3. ) Die Herstellung eines definitiven Steges in der VrZnica-Grotte bis an den großen See ist durch¬ geführt worden. «8. — Beilage «8. 3 4. ) Der Fortsetzung des Stollenvortriebes am großen See, wo die Vrsnica-Grotte und der verfolgbare Wasserlauf ihren Abschluss finden, wurde der meiste Fleiss gewidmet; über den See wurde ein befahrbares Gerüste auf Piloten und Flössen hergestellt und der Vortrieb durch die Syphonwand bei Tag und Nacht drei Monate lang ununterbrochen fortgesetzt; zwei Stollen in einer Länge von 50 irr sind fehlgegangen, erst beim dritten ist der Durchbruch bei I I irr Länge, Ende des Monates September gelungen. Die somit aufgeschlossene Fortsetzung der Grotte besteht in schmalen, lothrechten Spalten, bei einer Wassertiefe von 18 in, welche (Spalten) erweitert werden müssen, um den weiteren Verlauf des Wassers verfolgen zu können; mit dieser Arbeit wurde zwar begonnen, jedoch infolge der mittlerweile eingetretenen Hochwässer und der erschöpften Geldmittel, musste dieselbe vorläufig aufgegeben werden. Der cubische Inhalt der, in allen drei Stollen ausgesprengten Gesteinsmassen beträgt 125 irr 5. ) Ueber die Art und Weise, nach welcher das stromaufwärtige Vordringen in der Obergurker Grotte zu ermöglichen wäre, wurde bereits iin vorjährigen Berichte die Andeutung gethan, und zwar, es ist infolge der Unschlüpfbarkeit des Syphons die Senkung seines Wasserspiegels uöthig, um die stromaufwärtigen Gänge zu er- chließen; die Senkung kann nur auf die Art bewerkstelliget werden, dass der Taglauf der Gurk bis zu dem ersten Wehre, durch einen Schleuseneinbau in denselben und durch 940 irr Cunetausbaggerung, tiefer gelegt wird. Alle sonstigen, oft mit vieler Gefahr vorgenommenen Versuche einer directen Durchsprengung der Syphonwände haben kein befriedigendes Resultat geliefert und es könnte deshalb deren Fortsetzung nicht als rationell bezeichnet werden: dagegen kann das obige, zwar kostspieligere Verfahren immerhin als eine Vorarbeit für den Fall be¬ trachtet werden, dass, wenn eine vollkommene Aufschließung der unterirdischen Gänge und hiemit eine gänzliche Ent¬ wässerung des Raönathales gelingen sollte, die hiedurch bedingte Tieferlegung der Gurk zwischen dem Ursprünge und dem dritten Wehre erleichtert wird. 6. ) Bei der Durchforschung der Naturschächte, behufs Aufschließung des unterirdischen Wasserlaufes an Zwi¬ schenpunkten, wurde keine Mühe und Gefahr gescheut, um mehr als 20 Naturschächtc bei einer Tiefe von 30 bis 120 ra zu besteigen und zu untersuchen; in Fällen, wo eine Aussicht auf Erfolg sich ergeben hatte, wurden Sprengungen sogar bei einer lothrechten Tiefe von 80 ra mit nicht geringer Lebensgefahr des Mineurs vorgenommen, jedoch leider ohne den gewünschten Erfolg erreicht zu haben; nur soviel wurde festgestellt, dass diese Naturschächte meisten- theils Products localer Wassererosivn sind und entweder in feine Verästellungen oder abgeschlossene Tropfsteingrvtten ausarten; nur dorten, wo dieselben den Character mächtiger Einstürze oder wasserspeiender Schlünde tragen, kann auf den Zusammenhang mit einem unterirdischen Wasserlaufe geschlossen werden. Außer diesen programmäßigen Arbeiten wurden über Verlangen der Insassen von Zagrac die Saug¬ löcher an der Dobrovka (nach Abdämmung derselben) gereiniget und untersucht; die hiedurch aufgeschlossene Tief¬ höhle unterhalb von Zagrac wurde bis zu ihrem Abschlüsse auf circa 300 Meter verfolgt und ausgenommen, sie bietet jedoch keine Anhaltspunkte für weitere, erfolgreiche Forschungen, wie bereits im Berichte vom Jahre 1887 im allgemeinen über solche Höhlen nachgewiesen wurde. Von größerer Wichtigkeit war die Ausschließung der Fortsetzung der „Pekel-Grotte" am Bache Pijavce; dieselbe wurde entsprechend erweitert, wodurch ihr Saugvermögen derart erhöht worden ist, dass sie den bei Beginn von Ueberschwemmungen zuströmenden Dobrovkabach für ungefähr sechs Stunden lang aufnehmen kann und so für diese Zeit die Hanptgrotte entlastet. Der wesentlichste Erfolg der Forschungsarbeiten vom Jahre 1888 beruht in der Aufschließung des Tief¬ ganges, zwischen der Zatoöna jama und der Vorgrotte, einer bedeutenden Höhlung, welche in Folge ihrer tiefen Lage blos bei den niedersten Wasserständen im Sommer befahrbar ist, für dieselben einen directen Abfluss bietet und mit dem Trichter der Zatoöna jama mittels eines Unterlaufes in Verbindung steht. Durch diese Entdeckung ergibt sich: 1. ) Die Möglichkeit, das Felsenthor und den Trichter der Zatoöna jama zielbewusst mit verhältnis¬ mäßig geringen Kosten zu erweitern und so den projectirten Canal zum Berbindungsstollen, die hiemit verbundene Einlösung der Grundstücke, einen Brückenbau rc. — zu ersparen und das anwachsende Niederwasser ohne Rückstau zum Abflüsse zu bringen. 2. ) Ein neuer Weg zur Verfolgung des unterirdischen Wasserlaufes. Die sämmtlichen oben angeführten Arbeiten sind in eigener Regie unternommen worden, die Monats- auswcise wurden in linsu tscbmios. und ziffermäßig überprüft und die Schlusssumme mit 5297 fl. 91 kr. fest- gestellt, darnach ergibt sich gegenüber dem bewilligten Credite von 5000 fl. eine Ueberschreitung von 297 fl. 91 kr., in welcher jedoch die bereits genehmigte Ueberschreitung vom Jahre 1887 im Betrage von 118 fl. 72 kr. enthalten ist Um über die Verwendung der Geldmittel eine übersichtliche Darstellung zu bieten, wurde ans den über¬ prüften Monatsausweisen der anruhende Verwendungsausweis nach Arbeitskategorien und Lieferungen zu- sammengcstellt. 4 88. — Beilage «8 . 1.) Taglohn der Arbeiter 3095 fl. 88 kr. Die Leistung beträgt 3150 Arbeitstage, hievon entfallen: An Polier und Maurer 224 Tage „ Vorarbeiter und Mineurs 509 „ „ Handlanger.3150 „ 2. ) Zufuhr und Post (betrifft die Cement-, Dynamit-, Holz- und Eisen-Zufuhr) . 3. ) Sprengmittel (Dynamit, Pulver, Zündschnüre und Kapseln; die Zahl der ab¬ gefeuerten Minen beträgt 1200) 4. ) Cementlieferung . 5. ) Sandlieferung sammt Zufuhr 5 km. weit (aus 2alna) , . 6. ) Holzlieferung 7. ) Eisenlieferung .. 8. ) Werkzeuge-Abnützung . . . . 9. ) Beleuchtung und Holzkohle für die Feldschmiede 10.) Inventare Gegenstände .. u. zw.: 1.) 40 m lange Strickleiter 68 fl. — kr. 2. ) I50m Stahldrath.36 „ — „ 3. ) 6 Grubenlampen 7 „ 20 „ 4. ) 2 Schwimmgurten 10 „ 40 „ 5. ) 2 Rettungsgürtel.22 „ — „ 82 „ 53 „ 444 „ 22 ,, 103 „ 87 „ 74 „ 25 „ 81 „ 63 „ 89 „ 77 „ 143 „ 60 „ Zusammen . . 143 fl. 60 kr. 11. ) Diverses 16 „ 56 „ 12. ) Grund- und Nutzungsentschädigungen . 157 „ 50 „ 13. ) Locale Bauaufsicht 27 „ 80 „ 14. ) Bauleituugskosten 656 „ 81 „ 15. ) Ueberschreitung vom Jahre 1887 118 „ 72 „ Gesammtaufwand . . 5297 fl. 91 kr. Um auch die natürliche Frage, ob die Regiearbeiten in diesem Falle billiger als eine Veraccordirung zu stehen kamen oder ob dieselben überhaupt zweckentsprechend erscheinen, wird schon durch die Bezifferung bloß der hauptsächlichen Arbeitsleistung, die überhaupt nach ihrem Inhalte bemessen werden können, durch Einsetzung der niedrigsten Äccordpreise der Beweis geliefert, dass die Accordbegebung bedeutend theurer gewesen wäre, als die Regiearbeit, u. zw.: 1. ) 2700 m' Materialaushub des Einschnittes im Felsgetrümmer L 25 kr. . . . 675 fl. — kr. 2. ) 700 m' Hau- und Bruchstein-Mauerwerk im Romancement-Mörtel nebst Ge- rüstung bis auf 13 m Höhe, L 5 fl . 3500 „ — „ 3. ) 400 m' Taloudpflasterungen nebst Steinlieferung bei (L 50 kr.) 200 „ — „ 0'4 m Pflasterstärke, 160 m^ Stein List 160 „ — „ 4. ) 370 m ' Stollenaussprengung und Verführung des Materials, Einrüstung des großen Sees rc. (L 1 fl. 30 kr.) 481 „ — „ 5. ) 30 m' Gitter am Einschnitte aus Eichenholz. 50 „ — „ 6. ) Jnventargegenstände für die Forschungsarbeiten 143 „ 60 „ 7. ) Grund- und Nutzungsentschädigung . 157 „ 50 „ 8. ) Sümmtliche Forschungs- und Schürfungsarbeiten, Abdämmung des Dobrovka- baches rc 000 „ 00 „ 9. ) Bauleitungskosten 656 „ 80 „ 10.) Ueberschreitung vom Jahre 1887 118 „ 72 „ Summa ohne P.-Nr. 8 . 6142 fl. 63 kr^ Nachdem hiemit die durchgeführten Arbeiten beschrieben wurden, handelt es sich noch um die Beant¬ wortung der Frage, ob diese Arbeiten einen entsprechenden Erfolg gehabt haben und in welcher Art und Weise er sich bekundet? Zu diesem Behufe sei erwähnt, dass die Entwässerungsarbeiten bei sämmtlichen Karstthälern überhaupt sich lediglich auf die Beseitigung der Sommerhochwässer und blos auf eine Abschwächung der Herbstchochwässer oder der Schneeschmelze beziehen können; die Ersteren sind in der Regel von geringerer Intensität, leider genügen sie voll¬ kommen zur Vernichtung des Feldanbaues und zur Verschlämmung des Grases, — die anderen haben zwar keine besonderen wirtschaftlichen Nachtheile zur Folge, ihre Intensität ist jedoch von der Art, dass die Ableitung nur durch entsprechend bemessene und regelmäßig durchgeführte Flussbeete mit unerschwinglichen Kosten beantragt werden könnte. 68. — Beilage 68. 5 Das ganze Bestreben bei den Entwässerungsarbeiten in den Kesselthälern kanrr nur darauf abzielen, dass die hervorstürzenden Wassermaßen ehethunlichst zum Abflüsse gelangen und den wenigsten Profilsverengungen an ihrem unterirdischen Laufe begegnen; eine jede Profilsverengung participirt am Rückstaue und stört das Gleich¬ gewicht zwischen dem Zu- und Abflüsse oder umgekehrt, je mehrere solche Hindernisse beseitiget werden, desto wahr¬ nehmbarer muss der Erfolg sein; deshalb handelt es sich um eine gründliche Kenntniss und Durchforschung der unterirdischen Wasserläuse und Bewältigung der Hindernisse durch ein succesives Vorgehen. In diesem Sinne wurden auch im Raönathale die Arbeiten geleitet. Das erste Einströmen in den Verbindungsstollen im Herbste des Jahres 1888 war ein so heftiges, dass das eiserne, aus 10 ein Traversen ge¬ fügte Schutzgitter verbogen und ausgerissen wurde. Die, auf Grundlage von Beobachtungen ausgearbeiteten Pegel- Diagramme versinnlichen den Verlauf der Hochwässer und den Vergleich derselben vor und nach den Entwässerungs¬ arbeiten ; mau sieht, dass die Hochwässer jetzt bedeutend langsamer ansteigen, die ehemalige Hohe nicht erreichen und nach Erlangung des Maximalstandes, dessen Dauer derzeit 3, früher 10—14 Tage andauerte, auffallend rasch schwinden, und zwar beginnt das Sinken des Wassers noch während des Hervorsprudelns der Äca, was früher nie der Fall gewesen ist, da das Ansteigen der Hochwässer erst nach dem Ausbleiben des Sprudels aufgehört hatte. Eine besondere und trostlose Ausnahme in dein ziemlich befriedigenden Verlaufe der heurigen Frühjahrs- und Sommerwässer, machte der, nach vorangehenden Regengüssen am 23. und 24. Juli 188^ eingetretene Wolkenbruch, welcher sich nach der 80 kni langen und 20 kni breiten Strecke von Planina, über Grosslupp nach Littai und Zagor bewegend, das ganze Niederschlagsgebiet des Raözmthales traf und nicht nur da, sondern überall bedeutende Verheerungen verursachte. Das Hochwasser übertraf durch das plötzliche Eintreten und die großen Wassermassen die bekannten Ueberschwemmungen und hat einen großen Schaden an den Culturen zu Folge gehabt; es war ein Elementarereigniss, mit welchem nicht gerechnet werden kann. Kurz gefasst, wird nicht nur nach dem constatirten Verlaufe der Hochwässer bewiesen, sondern auch von der Bevölkerung anerkannt, dass sich die Abfluss-Verhältnisse bedeutend gebessert haben, jedoch eine Fortsetzung der Entwässerungs- und Forschungsarbeiten als dringend erwünscht erscheinen lassen. Im Zusammenhänge mit dieser Beantwortung erscheint es nöthig, über die Eingabe der Insassen von Leutsch, dass dieselben durch die Entwässerungsarbeiten im Raönathale bedroht und an den Culturen beschädigt werden (infolge eines vermehrten Wasserzuflusses vom Raönatbale in das Leutscherthal), — den wahren Thatbestand klar zu stellen. Schon vom Beginne der Forschungs- und Entwässerungsarbeiten im Raönathale, wurde dem Leutscher Becken als einem Bestandtheile des ganzen Arbeitsfeldes, die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet und dessen unter¬ irdischer Zusammenhang mit Raöna als wahrscheinlich dargestellt, worüber bereits im Berichte vom Jahre 1877 nachstehende Wahrnehmung angeführt erscheint: „Das Leutscher Thal ist ebenfalls ein Kesselthal, parallel dem Raöna-Thale, um 10 irr tiefer gelegen und vom selben durch den regelmäßigen Bergrücken des 8oli vrli getrennt. Es kann zwar keinen oberirdischen Wasser¬ lauf aufweisen; trotzdem wird es in dem Falle überschwemmt, wenn im Raöna-Thale eine Jnundierung eingetreten ist; da steigt das Wasser durch die imposante, in der südwestlichen Lehne situirte Grotte mit großer Vehemenz bis auf die Cote 304—305 auf und überströmt in das Thal hinein, wo es durch ein eigenes Rideau bis in die süd¬ westliche Ecke des Thales abfließt und in einer großen Zahl von Saugtrichtern verschwindet. Zur Ermittelung des Niederwasserstandes wurde der wasserspeiende Schlund bestiegen — ein Vergnügen, das sich bis äuto kaum Jemand vergönnt hätte. Der 3'6 in breite Schlund erbreitet sich in die Tiefe bis an 20 in, seine Höhe, resp. der freie Raum zum Durchkriechen vermindert sich bis auf 35 vin so, daß man selbst in der nothdürftigen Kleidung liegend ein Glied nach dem anderen durchzwängen muß und oft fest eingeklemmt stecken bleibt. Dieser unbequeme Weg hält unter einem Neigungswinkel von 35" bis auf die Cote 286'15 an, wo man auf den Rand einer größeren Höhlung trifft, in welcher ein 6 in tiefes ruhiges Wasser das Weitervordringen hemmt. Mittelst eines Fahrzeuges könnte zwar die Forschung fortgesetzt werden, es müsste jedoch die ganze Spalte von oben bis hinunter soweit durchgesprengt werden, daß die Hineinschaffung eines Kahnes ermöglicht würde. Schon die Wahrnehmung, daß das Wasser um 18- 19 in d. i. bis auf die Cote 304—305 steigt, bevor es einen Abfluß findet, beweist, daß es unter einem großen Drucke zeitweise stehen muß, was auch hiedurch bekräftiget wird, daß vor dem Speischlunde ein Haufen von kleinem, kugelrund abgeschliffenem Geschiebe lagert und die Structur des Schlundbodens viele messerscharf eingekerbte Rinnen aufweist. Ein höheres Nievau als 305 in findet man nur im Syphon der VrSnica mit 307'84 in. Es steht also außer Zweifel, daß die Leutscher Grotte den Weg zum Syphonrücken angiebt. Die Einwendung, weshalb nicht das sämmtliche Raönawasser nach Leutsch gelangt, wenn der Grotteneingang daselbst tiefer liegt, als der Syphonrücken der Vrsnica, läst sich sehr leicht hiedurch entkräftigen, dass entweder die Druckhöhenverluste gegen Leutsch zu groß sind, oder daß hier nur dasjenige Wasser hinaufgetrieben wird, welches die gegen Obergurk anhaltenden Spalten nicht mehr aufnehmen können." Die im Jahre 1888 vorgenommenen detailirten Untersuchungen der Leutscher Grotte, welche ohne die geringste Vergrößerung des Schlundes derart vorgenommen worden sind, dass ein oben zusammengefügtes Floss zerlegt, hinuntergeschaffen und unten wieder abgebunden wurde — ergaben, dass dieselbe keine begehbare oder be¬ fahrbare Fortsetzung aufweist und syphonartig abgeschlossen wird. — Angenommen, dass die Voraussetzung über den Zusammenhang dieser Grotte mit dem Raönathale außer Zweifel stünde, kann solange in das Leutscher Thal kein vermehrter Zufluß stattfinden, solange nicht der Syphon und der Schlund der Leutscher Grotte vergrößert 6 68. — Beilage 68. werden, oder solange nicht der Wasserdruck erhöht wird. Ersteres ist nicht geschehen und vom Anderen das Ge- gentheil. Je niedriger der Wasserstand im Raönathale, desto geringer der Druck im Syphon der Leutscher Grotte und die Ausflussmenge selbst. Die alleinige Aenderung an den Verhältnissen im Leutscherthale ist die, dass durch den beschleunigten Ableitungsprozeß die Wässer zwar früher, jedoch nicht in größerer Masse als sonst, ankommen, welcher Umstand wohl keinen hemmenden Einfluss an der Fortsetzung der Entwässerungs-Arbeiten ausüben dürfte, namentlich da es leicht und nnt geringen Kosten möglich ist, durch Erweiterung einiger im südlichen Auslaufe des Thales gelegenen Saugschlllnde, eine bedeutende Beschleunigung des Wasserlaufes im Leutscher Thale herzustellen. Auf Grund aller obigen Wahrnehmungen kann für die Fortsetzung der Entwässerungs-Arbeiten im RaLna Thale nachstehendes Programm aufgestellt werden: 1. f Die Herstellung eines Durchbruches in die „TatoSns, jo-mg,". 2. ) Verfolgung des aufgeschlossenen VrSnica Syphons. 3. ) Räumungsarbeiten in der Borgrotte. 4. ) Erweiterung der Saugschlünde im Leutscher Thale. 5. ) Temporäre Tieferlegung der Gurk bis zum ersten Wehre behufs Ermöglichung des stromaufwär- tigen Vordringens in der Gurker Grotte. Um alle diese Arbeiten mit Erfolg und entsprechenden Mitteln im Regiewege binnen einer Saison zu bewältigen, wird ein Aufwand von 5000 fl. benöthiget. Es wird deshalb der ergebene Antrag unterbreitet: der hohe Landesausschuss geruhe die Fortsetzung der Entwässerungsarbeiten im RaSnathale als wichtig anerkennen, und zu diesem Behufe Pro 1890 die Bewilligung eines Gesammtbetrages von 5000 fl., und zwar vom hohen Landtage aus dem Landesfonde 2000 fl. und vom hohen k. k. Ackerbauminjsterium, analog wie im Jahre 1888 3000 fl. erwirken zu wollen. Die erstere Quote wurde im Principe, jedoch ohne ziffermäßigen Ansatz laut hohen Landtagsbe¬ schlusses vom 29. September 1888 bereits bewilliget. Laibach, 28. October 1889. Z. M. Krasky, Landes Ingenieur.