Rummer 82. »etta«. »e» 29. Mai 1898. die Schmiede klV ^ ää ? A W* PettauerZntuna erscheint jeden Sonntag. Prrii für Peliau mit Zustellung ins Haus: Vierteljährig fl. l.LO, halbjährig st. 2.40, ganzjährig st. 4.80, mit Postversendung im Inland?: Lierteljährig st. 140, daldjühria st. 2.80, ganzjährig st. 5.60. — lkinjelne Nummern 10 kr. Schristliiter: R»««.ld J«r,d Vayer, »-n.sch.v.rftid« «r. 39. I. Ttick. Sprechpnnde tun 1 »i« 2 Uhr — Verwaltung «Mb «erlag: W. «lanke. H-»»tpl-tz Nr. S. Handschristen werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge find erwünscht und wollen längsten« di« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Rundschau. Im westindischen Archipel spiele» Spanier und Amerikaner Verstecken? und während sich deren Flotten diesem ergötzlichen Iugendspiele hin-geben, habe» etliche Bewohner verschiedener west-indischer Inseln und Reporter der amerikanischen und englischen Zeitungen Gehörshallucinationen, so das« sast tagtäglich die fettesten Ente» in die continentalen ZeitungSredactionen einfallen, die sie weiter flattern lassen, um dann den nächsten Tag zu berichtigen, dass der Kanonendonner, den sie gemeldet hätten, nur leere Windbeuteleien ge-wesen seien. JndeS wird der Flirt zwischen England und Amerika immer intensiver, wie die Huldigungen für der Königin Victoria seitens der Amerikaner erweise»; trotzdem ist eS nicht auSge-schlössen, dass der schlaue Onkel Sam John Bull naSsührt. In Frankreich haben die Wahlen ergeben, dass daS Kabinet M6line über die nächste belanglose Frage stolpern und sich das Genick brechen kann. Zwei Minister sind gefallen. Ob diesen beiden Mantelträgern nicht auch bald der Herzog resp. Minist^präsident folgen wird, ist kaum mehr zweifelhaft, denn sein Ministerium zeigt bereits deu gewissen hippokratischen Zug, den aber schon — und daS ist bedenklicher — auch das Gesicht der sranzösischen Rrpublick zeigt. Sollte es thatsächlich den vereinigten Ralliirten, Monarchisten und Chauvinisten gelingen. der Re- Der Maler. Erzählung von A»g»fte Briaer. (Konse,»»,.) „Eine neue Kunde oder ein neues Modell," denkt er. Richt das eine und nicht das andere kann ihn erfreuen. Im nächsten Momente tritt die Dame ein. Sie ist dicht verschleiert, aber sein ge-übter Blick erkennt sofort, dass der hocharistokra» tische Name, der ihm genannt wurde, seiner Trägerin entspreche. Er begrüßt sie durch eine tiefe Verbeugung. Nun schlägt sie den Schleier zurück und fragt lächelnd, ohne irgend welche Zwischenphrase: „Wollen Sie mich malen?" Er hält inne in der Geste, mit der er sie zum Sitzen ladet, er antwortet ihr nicht auf ihre Frage, aber sie weiß doch, dass er sie malen wird, denn bewundernd ruht sein Blick auf ihren Zügen und er sagt endlich, wie im Traume: „So sieht die Liebe aus." Die Dame erröthet. Die Phantasie des Malers hat ihr einen gefährlichen Namen gegeben. Am nächsten Morgen schon, lehnt sie, in dunklen Sammt gekleidet, in einem Sessel und er, der die Farben wie kaum ein anderer in allen ihren Geheimnissen kennt, er findet die Farbe nicht, die ihm aus ihren Augen entgegenblickt — er findet sie vielleicht nur deshalb nicht, weil ihn die reiche Seele, die aus ihnen spricht, allzusehr beschäftigt. Und wieder und wieder sieht er sie bei sich, die ihm alltäglich reizender dünkt, in ihrer kör-perlichen und seelischen Frische und wird nicht müde in ihrer Seele zu forschen, die säuberlich publik den GarauS zu machen, da»» träte die äußerste Gefährdung des europäischen, ja des Weltfriedens ein. denn der kommende Thronin-fasse würde zweifellos die galische Kriegsfurie loS-lasse», wie ÄoluS die Stürme aus seinem Wetter-schlauche. Aber auch außer dieser Eventualität droht ein Waffenconflict zwischen den Antagonisten England und Frankreich. Das drohende Gewitter steigt in den Tropen auf. In Westafrika, am Niger, sind die Interessengegensätze zwischen den beiden Ärmelstaaten arg zugespitzt und hüben wie drüben deS CanalS raffelt man mit dem Säbel. Der Fürst von Bulgarien machte mit seiner frommen Gemahlin eine Wallfahrt ans goldene Horn, um den Sultan nach all den vielfachen Reibungen und Verstimmungen wieder umzu-stimmen und sich geneigt zn machen, um, wenn er ihm wieder etwa» abgeschmeichelt haben wird, dann nach Petersburg zu Väterchen NicolauS zu ziehen, der für ihn der wahre„Nikolo" ist, denn er hofft von seiner Zufriedenheit und seinem Wohlwollen wertvolle Geschenke und sürchtet sich zugleich vor ihm. wievor dem leibhaftigen „Kram-puS", ja nicht seinen Unwillen zu erregen. Aber nahezu trostlos ist das Ergebnis der Rundschau eines Patrioten, wenn er von einer höheren Warte als der des ParteistandpunkteS oder der deS beschränkte» Unterthanenstandpunktes einen Rundblick auf unser Osterreich wirft. Ist die Regierung so kurzsichtig oder so bockbeinig, dass sie durchaus den „Justamentnötstandpunkt" wie die eines Kindes und feurig wie die eiueS lebensvollen und lebensfrohen WeibeS ist. Ganz unbefangen verkehrte sie mit ihm, nicht mit jener gemachten Unbefangenheit, welche die höheren Kreise zuweilen als gute Art gelte» lassen ; nein, so wie man auf neutralem oder auf geheiligtem Boden mit Leuten, die einem lieb sind, verkehrt. „Bei Ihnen ist'S wie im Paradies vor dem Sündenfall, mau könnte hier nicht« denken, nicht« thun, das unrecht wäre!" sagte sie einmal und er aiitwortete tiesathuiend und ein wenig confns: „Ach ja, es wäre alles recht!" — Sie hatten von den Berirrungen in Künstlerkreisen gesprochen. Nun sah sie ihn an. Er beugte sich tief auf seine Palette uud somit merkte er »ich!, dass sie sehr erstaunt uud ein bißche» verlegen war. er hörte nur, dass sie mit einiger Betonung jagte: „Für uii« Idealisten hat überhaupt kein Ort der Welt Gefahr, am wenigsten einer, an dem die Kunst ans alle» Winkel» lugt!" — Da sah er auf und tief, ganz tief, wie er e» noch nie gethan, in ihre Augen hinein. Eine Frage, ein Wunsch flammte in seinem mächtigen Blick, aber sein Mund schwieg. Dass sie ihn doch verstanden hatte, bewies die Bewegung, die er in ihrem Ge-sichte sah. daS bewies daS glühende Roth, welches darin aufstieg uud ihr Zittern. Er legt das Mal-zeug nieder und geh» blos, um den glückseligen Ausdruck seines Gesichtes zu verbergen, rasch einigemal? auf und nieder Bald darauf geht sie. Er geleitet sie, wie immer, an ihren Wage». Sie haben kein Wort mehr gewechselt seit jeuer Scene. Seine Leiden-schaftlichkeit, die zwang, eine» Blick in sich selber nicht ausgeben will, der ihre bisherige „Thu-nichtSpolitik" der Passivität bereits in eine nega-tive Activität verwaitdelt hat? — Denn nur diese negative Activität konnte sie mit einer Bevölkerung in Zerwürfnis bringen, die — zu allen Zeiten und von Alters her — zu den allergetreuesten Anhängern der Dynastie wie deS Reiche» gehörte, die biederen Bewohner der grünen Mark, in deren Mitte eine der edelsten uud aufgeklärtesten Sprossen der Habsburger, der iu zahllose« Liedern gefeierte „Herzm, Haiines", wie ihn VolkSmund und Volkslied? tauften, Jahrzehnte lang in glück-lichster Ehe mit einem Kinde diese» Volkes ge-lebt und Zeugnis dafür gegeben hat. dass kein VolkSstamm treuer uud zäher an dem Herrscher-hause hänge» kann, als der Steirer. Ei» Corps« commandant, der nicht begreift oder nicht be-greifen will, dass die unglückliche Actio» der Bosnier gegen die Freudendemonstrationen der Grazer Bevölkerung über den Sturz des ver-haßten Ministers Badeni, der sich »u verbrecheri-scher Verletzung der Staatsgrundgesetze hinreißen ließ, durch die Zeit in Vergessenheit gerathen zu lassen, das anzustrebende Ziel der Regierung sein inuß, dictiert, dass die Civilbevölkerung sich erst die bosnische Militärmnsik gefallen lassen muß, ehe sie begnadet wird, eine andere hören zu dürfen. Es wäre nun wohl an dem Statthalter gewesen, den CorpScommandauten darauf aufmerksam zu machen, dass eine Bevölkerung von Hunderttau-senden nicht unter militärischem Commando steht, zu thu», machte sie beide schweigsam. Sie ver-kehrten übrigens nie im St^le der Gesellschaft miteinander. Wahrhaftig dieses Atelier war ein Paradies, man zeigte sich uuivillkürlich darin ganz so, wie man war. Unser Künstler fürchtete die Zeit, in der er keine» Vorwand mehr dafür haben würde, da» reizende Weib bei sich zu sehen uud bald wird jene da sein. Ist ja da» Portrait ohnehin schon zum Peiiclopewerk geworden. Längst könnte e» fertig sein, wenn er nicht immer wieder die heimlich Geliebte bei sich sehen ivollte. Alltäglich betrachtet er in tiefer Bewegung den Reiz ihres Gesichtes, das seine Kiinstlerhand aus die Leinwand gebannt und alltäglich fühlt er sich Stümper dem Unnachahmlichen gegenüber, welche» der Schöpfer in dieses Öksicht gelegt. Seit kurzem ist ein Kampf in ihm. Soll er um diS werben, was seit jener stummen Scene ver-stöhlen au» den träumerischen Augen der jungen Frau schaut? Noch ist er jung, noch ist er leicht erregt uud mehr als jeder Schönheit unterthau, die er im herbeu Schmerze so lauge gemieden. Und welche Schönheit trat ihm hier ent-gegen? Wie war sie so frisch nnd »«entweiht, wie kaum sich ihrer bewu^ und wie rein. Er ist ja sonst nicht so streng gegen sich, der Vielgesuchtc. der Vielverwöhnte uud er ist ja aitch nicht allzustreng gegen die Frauen! Weshalb plötzlich diese Scrupel? Weshalb gerade hier dieses Forschen »ach dem sonst unbeachteten: „Was dann?" Eine« gewinnt er jedenfalls durch fein Grübeln. — Er weiß jetzt, dass er noch ein r Belagerungszustand herrscht Zu ^ .'N fügt dann die oberste Leitung .-Jmg'to»» »0ly größere hinzu.einen Mann zur „,lim Stelle an den obersten Gerichtshof zu berufen, der es als Justizminister mindestens schweigend duldete, dass die flagranteste Verlegung an den in den Staatsgrundgefetzen gewährleisteten Rechten verübt wurde und hiedurch ein Mitschuldiger geworden ist. Denn wenn er nicht einverstanden war, wenn er protestiert haben sollte und mau es gewagt hatte, über seinen Protest hinweg zu gehen, so hätte er müssen sofort sein Portefeuille niederlegen und erklären: „Ein Graf GleiSpach gibt sich nicht zum schweigenden Zuschauer solch einer ungeheuerlichen RechtSvergewaltigung her." Dann würde er in Graz und Steiermark nicht nur mit Jubelrufen empfangen, sondern von ganz Österreich, ja von ganz Europa geehrt und ge-achtet worden sein. Wenn der famose „Reichs-wehr-David" und noch einige „Krippenfreßblätter" sowie „deutsch- und volksfeindliche" ZeitungS-stimme» die mannhafte Erklärung der Grazer Advocatenkammer für eine Verletzung deS unan-tastbaren Vetorechtes der Krone denuncieren, so ist daS eine bewußte Fälschung der Thatsache; denn die Krone sanctioniert nur. was der verantwortliche Ministerpräsident vorschlägt und Graf Thun durste dies nicht thun. Aber man lebt da oben in den ministeriellen Regionen noch immer in dem Wahne, man habe eS nur mit einer vorlauten Partei zu thun und sieht nicht, dass alle Parteien deS deutschen Volkes zusammen» stehen. Der Ministerpräsident möge der Mahnung eineS deutschen Dichters eingedenk sein: „Der Wahn ist kurz, die Reu ist laug!" — Personalnachrichten. (Ehrung.) Einer der hervorragendsten Söhne Pettaus. Herr Landesgerichts-Präsident Dr. Friedrich P e r k o in Klagcnsurt. der eine Zierde deS österreichischen Richterstandes ist. wurde von Sr. Majestät für sein langjähriges, auSge-zeichnetrS Wirken auf seiner mehr als 43-jährigen richterlichen Laufbahn, durch die Verleihung des Leopoldsordens ausgezeichnet, zu welcher ehrenden Anerkennung seiner Verdienste ihm die Vertretung der hiesigen Stadtgemeinde eine eben so herzliche Frauenideal hat — ah! er wird sich'S nicht ruinieren. DaS Portrait ist fertig. Der Gatte der Dame, welchem eS bestimmt, zeigt sich so entzückt darüber, dass er den geistvollen Schöpfer de«-selben als Freund in seinem Hause empfangen will; in seinem illustren, vornehmen Hause, in welchem sich alle Größen deS Reiches begegnen. Rur einmal sah man den Künstler dort. Die Frau deS HauseS war ihm lieblich er» röthend entgegengekommen, ihr Gatte hatte ihn mit Herzlichkeit empfangen und die Gesellschaft ihn mit Auszeichnung behandelt. Manch' bedeutungsvolles Wort auS schönem Frauenmnnd vergaß unser Held zu beantworten, der mit seinen alleS sehenden Augen den Be« wegungen der HauSsrau folgte, der ihrer Stimme lauschte und der immer fester seine Lippen schloß, fürchtend, dass jetzt ein Wort, ein Seufzer der Menge das verrathen könne, was er trotz holdem Alleinseins mit der Geliebten hatte ungesprochen sein lassen. Die bemerkte mit Ärger wie unhöflich last er sich von ihr fern hielt, wie er jede« Alleinsein mit ihr mied. Sie war geradezu enttäuscht von ihm. Hatte er Launen? Sie wußte es genau, dass er über die feinsten Lebensformen verfügte und dass er das feinste Gefühl für daS Schickliche besaß. Warum also heute diese Kälte? Warum hatte er keine jener leichten Artigkeiten für sie, welche ja gar nichts bedeuten und doch so viel Wert für die Frauen haben? Keine jener Reden, über welche man vor Vergnügen lächelt und er-röthet? Warum zeichnet er sie durch keines jener — 2 — als freudige Beglückwünfchung übermittelte, aus welche der Obgenannte nu» unterm 23. d. MtS. in eben so herzensschlichter als freundlicher Weise lebhaft dankte. (t irau Maria 3istUr), die Witwe deS vormaligen, langjährigen Postmeisters von Pettau. ist nunmehr im 73. Lebensjahre an Altersschwäche verstorben. Pettaner Wochenbericht. (Muthige That eines Snaben.) Am 14. d. M als sich mehrere Kinder am Draukai spielten, stürzte der drei Jahre alte PostamtSdieners Sohn Max M i h a n k o in die Dran und wäre zweifellos von de» reißenden Fluthcn der hoch-gehenden Drau fortgerissen worden, wenn nicht der 9 Jahre alte Josef B e r g h a u «, rasch entschlösse», hmabgesprungcn wäre und das Kind mit eigener Lebensgefahr aus dem Wasser ge-zogen hätte: denn zweifellos würde auch er leicht ein Opfer seines Muthes geworden fein, da die Wellen auch einen neunjährigen Knaben nur zu leicht unnverfen uud fortschwemmen können. ES wäre wünschenSwerth, dass die Geistesgegenwart und der Muth dieses Knaben öffentlich belobt und auch belohnt werden würde, um hindurch zur Nachciferung anzuspornen. Die Schriftleitung ist sehr gerne bereit, für den jugendliche» Lebensretter irgend welche Spenden entgegen zu nehmen. (Etmrinsamrr Ausflug der Turner und der Mitglieder des Mjinnrrgesangvrrrins.) Am Christi HiiumelfahrtStag hat ein Theil der 1 Turnerschaft und deS hiezu zur Theilnahme auf-geforderten Männergesangvereines einen gemein-schaftlichen AuSslug nach St. Urbani gemacht, der von dem Wetter außerordentlich begünstigt war. Alle Theilnehmer und auch Theilnehme, rinnen — denn die Familienväter waren meist mit ihrer häuslichen Gefolgschaft erschienen — waren bester Laune, die sich bei der Heimkehr, welche einige zu Wage» machten, zur über-müthigsten Stimmung steigerte. Es wäre wün-schenswert, dass derartige gemeinschaftliche AnS-fliige öfters unternommen würden, weil bei diesen geselligen Zusammenkünsten, bei denen das dentsche Lied gepflegt wird, einzelne wie ganze Famitien in immer engeren Contact mit einander treten, Worte auS, wie sie deren in seinem Atelier ge-hört, so zündend, so zart, so schmeichelhaft — warum sagt er ihr jetzt nichts dieser Art — jetzt, da eS Zeugen gehabt hätte, die eS weiter sagen konnten? Ah! Du holde, oberflächliche Frau, ich meine, dass er — der Dich zu seinem Ideal gemacht hat — recht gut daran that, Deine ungeprüfte Tugend nicht zu versuchen, denn du bist doch nichts Anderes als die Anderen. Da du ihn nicht verstehst, da dein Seelchen dein Fluge seines Geistes nicht zu folgen vermag, da du unter den Leuten doch nichts als Salondame bist. Vielleicht wirst du niemals auSgleiten auf den schlüpfrigen Wegen des LebeuS. Davor schützen dich die Stützen, die du mitbekamst, das kühle Herz und die strenge Zucht, aber du wirst auch niemals größer handeln als die Anderen, dafür spricht ebenfall« deine TemperamtSlosigkeit, die sie Tugend heißen. In einem reizenden Gemache steht die Dame deS Hause« dem Künstler gegenüber. Siesiudallein. Er ist bleich. Sie sieht ihn erstaunt, erschrocken an. Sein Auge weilt auf dem Bilde, das er gemalt und das in der dunklen Umrahmung der Sammt« und Pelzgewandung das holde Antlitz des Ori-ginalS wie eine Verkörperung strenger Keuschheit erscheinen läßt. Lange blickt er aus sein Werk, dann schaut er aus da« Weib, dessen er seit Wochen gedenkt Fieberig, dürstend, innerlich bebend. Ihre lichte, leichte GesellschaftStoilette weist eine Gliederpracht, die ihn verwirrt. Eben sagt die Dame traurig und geschmeichelt : „Und deshalb reifen Sie?" Sein heißer Blick Jagt viel. Andere« sagt seine kalte Stimme: „Sie wollen ja mein Stern bleibe«. Es ist gut. Wir brauchen wodurch daS Zusammengehörigkeitsgefühl immer lebendiger einem Jeden ins Bewusstsein tritt, deutscher Sinn, deutsche Sitte und deutsche Ge-meinbürgschaft immer stärkere und tiefere Wurzeln in die Volksseele senken uud die Herzen der Volksgenossen immer enger aneinanderfeffeln und immer inniger miteinander verkitten. sGdtrglimuasl««.) Nachdem nunmehr da« Übereinkommen zwischen dem LandesauSschusse und der Stadtgemeinde Pettau betreff der AuS-gestaltung des hiesigen Gymnasiums durch die Errichtung eines Obergymnasium» zuin Abschlüsse gekommen ist, hängt es nur mehr von der G<-nehmigulig des Unterrichtsministeriums uud der allergnädigste» Sanction Sr. Majestät des Kaiser« ab. dass dasselbe unter der Bezeichnuug k. k. Franz Josefs Ober^Äymna fium mit dem nächsten Studienjahre activiert werde. (evangelischer tottrabicaM Am Pfingstmontag findet im Musikvereinssaale um 11 Ubr ein evangelischer Gottesdienst statt. (Gewerblicher Vortrag des Tujtos des <6t-werbe Mosenms in Wien.) Herr Ludwig L o o S, CustoS deS Gewerbe-MuseumS in Wien, wird auf Veranlassung des Reichstagsabgeordneten Herrn Dr. W o l f f h a r d t. wie dieser bei seiner letzten Anwesenheit in Pettau bereits ver-kündigte. DienStag den 7. Juni uach Pettau kommen, um hier einzelneBetriebSstätte» auszusuchen cud dann abends im Gewerbeverein einen ein-gehenden Bortrag zu halten, welcher eventuell mit der Vorführung sachlicher ProjectionSbilder verbünde» werden dürfte. Die Kosten dieser sehr wünjchenSwerthen und instructiven Mission trägt das Handelsministerium und es ist zu hoffen, dass die hiesigen Geiverbetreibende», wie alle Interessenten, auch der weiteren Umgebung und von Friedau sich recht zahlreich eiiifii.de» werden, um von dieser außerordentlichen und wertvollen Gelegenheit, sich über die Fortschritte deS Gewerbe« wesenS zu instruieren, ausgiebigst zu profitieren. (Spende der Tischgesellschaft im denlscheo Vereinshause.) Da unser Schriftleiter abend» im deutschen Bereinshause der Thatsache erwähnte, dass der arme Schnei derlehrling Vinko, trotzdem er eines Preises würdig befunden wurde, denselben nicht erhielt, weil sich die Genossenschaft der Schneider infola»ge irgend eine Beisteuer derlei, damit es nicht ganz dunkel in nn« werde. Aber damit Sie mein Stern bleiben können, reise ich. Den», wie ich Sie jetzt vor mir sehe, könnte es leicht geschehen, dass ich vergesse, wie hoch Sie über mir stehen wollen und geschehen, dass ich frevelnd Sie zu mir herniederziehe." Er beugt sich nieder, um ihre Hände zu küssen, aber er traut sich selber nicht. Eine Ver« beugung uud die Frau, deren sonst so kühle« Blut wie Feuer auf- und niederwogt, ist allein. Ergriffenheit prägt sich in ihrem ganzen Wesen aus. Nun weiß sie warum er sie heute gemieden und weiß, dass er ihr Alle» geboten hätte, wäh-rend in ihr nichts als die Eitelkeit erregt war. Tiefe Röthe steigt in ihre Schläfen, bei dem Gedanken, dass diese Eitelkeit allein schon genügt hätte, sie wanken zu machen. O. eS ist gut. dass er gieng. Mitten in dem prachtvollen Zimmer steht sie. umflort und doch leuchtend ist ihr Blick, da sie sich umsieht in dem Raum, der seine Worte gehört. Leise knistert die Schleppe ihre« weiß-seidenen Gewände«, au« dem sich ihre Büste wie blühender Marmor hebt. DaS Licht der Lampen bricht sich scheu in den Perlen, die, gleich ge-srorene» Thränen, die schöne Frau schmücken. Am nächsten Morgen lehnt unser Idealist in dem Polstersitz« eines gutdnichwärmten Coup6S, ES geht den, Süden zu. Der Schnee wirbelt toll gegen die Scheiben. Es ist ganz dämmerig im Raume; doch ist eS noch immer hell genug zum Betrachte» eines Bildes, welches der einsame Reisende in Hä»den hält. ES ist das Bildnis einer schönen Frau, das ans ein Elfenbcinplättchen gemalt ist. ES ist ein sauber ausgeführtes Brust-bild. Die prachtvolle Gestalt wird von einer blau- zu leisten weigerte, als der Donnerstag-Abend-unterricht bestehen bliebe und oas« dies eine große Ungerechtigkeit gegen den armen Burschen wäre, wie e« auch auf alle übrigen Lehrlinge dieser Branche einen sehr schlimmen Einfluss üben werde, wenn sie sehen, dass sie allein trotz allen An-strengungen keine Belohnung bekommen würden und das» er im Sinne habe, in der nächsten Rummer unsere« Blatte« eine Sammlung für den arinen enttäuschten Burschen einzuleiten, er-legte einer der anwesenden Herren sofort 1 fl. worauf sich noch mehrere Herren mit je 1 Krone diesem Bei-spiele anschlössen. Wir können aber nicht umhin, hieran die Aufforderung an die verehrlich«« Ge-nossenschasten. die sich bis jetzt von einer Bei» steuer ausgeschlossen haben, zu richten, doch auch ein Schärflein zu geben; denn diese Preis? bilden doch auch «ine wesentliche Anregung für die Lehrlinge, ihr BcsteS zu leisten und dieses B«-streben kommt ja der ganzen Branche und jedem Meister zugute, denn ein gebildeter, intelligenter uud kenntnisreicher Geselle wird seinen, Meister eine ganz andere Arbeit leisten, als ein ungebildeter, stumpfsinniger Mensch, dem jede innere Anregung und jedes BerständniS und Können fehlt. Die Concurrenz deS Auslandes und der Großindustrie ist eine so gewaltige und intensive, dass daS Handwerk nur bestehen und gedeihen kann, wen» alle bestrebt sind, das Können und die Intelligenz zur höchstmöglichen Ausbildung zu bringen. (Beginn der Hommrrbadesaison.) Allen Freunden eineS erfrischenden, heilkräftigen Bades wird eS eine willkommene Nachricht fein, das nunmehr sowohl daS Baden im Bassin, wie das Freistrombaden begonnen hat. Ebenso stehen Dampf-und Wannenbäder beständig zur Benützung und eS wird daher auf eine recht starke Frequenz unserer fo vortrefflich eingerichteten Badeanstalt gehofft. (Schulschlußfcier.) Im Turnsaale der deut-scheu Knabenschule fand am 22. Mai vormittags die Schulschlußfeier der gewerblichen Fortbildungsschule statt. ES hatte» sich hiezu außer den Lehrern der Anstalt, den Herren Oberlehrern A. Stering, Löschnigg, den Lehrern Frisch. Mühl-bauer und Suher, als Gäste Herr R. Löcker, Mitglied deS SchulauSschusseS, dann die Herren sammtenen Mente, die mit Zobel besetzt ist. um-hüllt; die schönen Augen schauen unter dem pelz-verbrämten Kalpak mit ruyigem Blicke hervor, die mattroth?» Lippen sind leicht geöffnet. Es ist daS Bild einer Frau, welche wohl schmachten, doch nicht lieben kann. So sagt sich mit bitterem Leid d«r Be» trachter. „Ob sie dennoch mein geworden wäre?" DaS fragt er sich immer wieder, aber er gibt sich keine Antwort darauf. Ieiu Ideal, uichtS anderes soll sie sei». Er drückt seine heißen Lippen aus die Stelle, an der ein blütheuweißer Hals, durch die Haare de» Zobel schimmert. (Diese Stelle macht bei dem großcn Bilde, da» durch manche Ausstellung ae» gaugen ist. das Entzücke» der Kenner aus. Wie reizend sich da die bläulich?» Lichter auSnehmen, die auf der köstlich naturwahr gtmalten Ver-brämung aufgesetzt sind!) Nach diesem Kusse schließt der Künstler die Augen, er träumt vom ^Vergessen", indeß sein Blut stürmisch durch daS Herz jagt, an dem er das Bild verwahrte. Ueber das Fortleben nordischer Götter-Mythen in den Festen und abergläubischen Gebräuchen deS deutschen Volkes. Eine Studie von A, F. Wolf. Je näher die Wintersonnenwende heran-rückte, desto lebhafter gieng es bei uuseren heid-nischen Vorfahren zu. denn AlleS bereitete sich auf das große heilige Juelfest vor. das zu Ehren des Gottes Ero (Sonne) und der Göttin Hertha — 3 — Gymnasial-Director Tfchanet, die Professoren Brigola und Kohaut. mehrere Herren Ob-Männer und Mitglieder der Genossenschaften, sowie unser Schriftleiter eingefunden. Nachdem grr Bürgermeister Ornig. der erst von seiner iener Informationsreise zurückgekehrt war, wegen Ermüdung nicht erschien uud auch kein Stellver-treter desselben oder GemeinderathS-Delegierter. so eröffnete der Anstaltsleiter. Herr Oberlehrer A. Stering. mit einigen kurzen Worten die Feierlichkeit, worauf er sofort den Bericht über da« verflossene Schuljahr zur Verlesung brachte. Demselben entnahmen wir. dass bei dem Beginne desselben in die BorbereitungSclasse 48, in die erste Classe 58. iu die 2. Classe 40 und in die Bäckerschule 17 Lehrlinge eingeschrieben wurden. Von diesen 163 Schillern verblieben 134 bis zum Schlüsse dieses Schuljahres. Hievon erreichten 107 (80*/,) da« Lehrziel. Unter den Schülern waren 24 Tischler. 8 Schmiede, 2V Schlosser und Mechaniker, 8 Wagner. 22 Schuster. 12 Schneider, 3 Steinmetz?, 1 Lederer. 5 Sattler. 1 Gärtn?r. 3 Bind?r, 2 Kaminfeger. 4 Spengler, 3 Töpfer. 2 Anstreicher, 2 Hutmacher. 2 Gerber. 2 Schriftsetzer, 1 Tapezierer, 7 Faßbinder, 4 Fleischer. 1 Glaser. 1 Buchbinder, 1 Uhr» macher, 4 Friseure, 15 Bäcker und Müller. Hie-von waren 95 Slovene». 36 Deutsche, 22 Cro-ate». 1 Ungar. Dem Religionsbekenntnisse nach alle der röhmisch-katholischen Consession zuge-hörig. Der Unterricht erstreckte sich auf: gewerbliche« Rechnen. Lesen, GeschäftSaufsätze, gewerbliche Buchführung, Freihandzeichnen, geometrische» und Nachzeichnen, sowie a.if die Elemente der Geometrie. Der Schulbesuch war in der 1. uud 2. Classe ein befriedigender, in der Vorbereitung»-schule weniger befriedigend, in der Bäckerschnle gänzlich unbefriedigt»!». Der Schulausschuß för-derte den Unterricht wesentlich, sowohl durch die stete Vermehrung der Lehrmittelsammlung, wie auch durch die unentgeltliche Betheilung sammt-licher Lehrlinge mit de» nölhigen Büchern, Heften. Zeichen- und Schreibmaterialien u. j zeigte fein warmes Interesse für die für daS Gewerbe so wichtige und fruchtbringende Institution dadurch, dass wiederholt Mitglieder desselben den Unterrichtsstunden beiwohnten. Vvu den Genossen-schasten hatten die Tischler 4 fl., die Bäcker und (Erde) am 21. December gefeiert wurde und dem daS Juelgastgebot folgte. Juel bedeutet Freude; unser Wort Jubel ist davon abgeleitet. Und groß war die Freude über di? Dr?hung des Sonn?nradeS, daS sich wieder der Erde zu-wandte, um ihre EiSrinde zu brechen und alle in ihr schlummernden Keime zum Leben zu er-wecken. I» der Iuelnacht — 21. December — brachte man dem Gotte Ero und der Göttin Hertha eine» Eber zum Opfer, den» der Sage nach wurde der Sonnenwagen vo» Schweinen gezogen. Bei dem Juelfest der scandinavischen Könige wurde ein goldener Eber in den Saal getragen, alle an-wesenden LehenSmänner legten ihre Hände aus den Rücken deS Thiere» und schwuren ihrem Könige die Treu?. Versäumte ein Volksstamm da» Eberopfer Ju bringe», so hatte er im kommenden Jahre kein itlück zu erhoffen. Daher mag wohl die allenthalben in Deutsch-land gebräulichc Redensart zur B?z?ichnuiig eines Menschen, dem Alle» gelingt: „Der hat ein großes Schwein" stamme» und auch die als Ber-loques getragene» Glücksschweinchen, so wie die Sitte, Sparcassen die Form von Schweinen zu geben, dürste» im entserl'ten Zusammenhang mit dem Glück bringende» Eberopfer der Juelnacht stehen. De» Opferfcierlichkeiten in der Modrenech folgte das Juelstabot (Juelgastgebot) wo die Speisen vier Wvch?u lang nicht von de» Tische» | kamen Um di?se Z?it wurde d?r Flug der Götter ! aus Erden erwartet; Priester und heilig? Franc» 1 Müller 3 fl. ebenso die Seiler, die Schmiede und Schlosser 5 fl. Beiträge gespendet, jedoch die Schuhmacher uud Schneider sowie daS Baugewerbe gar keine Beisteuer geleistet, wodurch e« kam. dass der Schueiderlehrling Josef Vinko, der ei» vorzüglich?? Schüler und für einen Preis von 2 Krone» vorgemerkt war. nicht« erhalten konnte, indes der Mechanikerlehrjunge F. Werden als der b?st? Schüler und al« d?rj?nige. welcher zu Beginn d?r Festlichkeit eine ziemlich lange Rede sehr correct und fließend gesprochen hatte, 4 Kronen erhielt, alle übrigen Schüler, die sich durch Fleiß und Wissen jederzeit hervorgethan hatten aber 2 Kronen erhielten, so: Fr. Reisinger, Mecha-niker Kelcher, Fr. Herzenjak. Bla« DeiiZi«, Fr. Auschell. Josef Marinöiü, Fr. Gregoriö, A. So-aorschek. A. Kurbisch. Ernst Kokot. I. Kovaüec, L. Kral uud Joh. Erlac Nachdem H«rr Schulleiter Stering noch eine ebenso wohlwollende al« kernige Ansprache an die Lehrlinge gehalten, die i» einem dreifachen Hoch auf Sr. Majestät gipfelte, in welche« alle Anwesenden einstimmten und die Schüler die Volk«hymne gesungen hatten, welche die Versammelten mitsangen, wurde zur PreiSvertheilung und dann zur Besichtigung der ausgestellten Zeichnungen geschritten und fanden für die Resultate deS Zeichenunterrichtes sowohl' der Lehrer Herr Suher als die Mehrzahl der Schüler die vollste Anerkennung. (Ueberfahren.) Der Lehrling Lah wurde Sonntag mittags von dem Fnhrwerk de» .Herrn K u k o w e tz überfahren und erlitt durch die Huftritte eines Pferdes auf dem Fußgelenk einige leichte Verletzungen, kain aber sonst ziemlich glücklich davon, obwohl er ansangS bewusstloS auf dem Pflaster liegen blieb. Ein Verschulden trifft hiebei sowohl ihn als den Kutscher, weil ersterer wie blind in daS Gespann rannte, letzterer aber auch nicht einen einzigen WarnuugSrus auS-sties«. (Ftucrlierrillchafl der freiwilligen Feuer- nr' r.) Für die lausende Woche hält der I. Zug it.di? I. Rotte Fenerbcreitschast. — ZugSsührer Lorentje1 !ch, Rottführer Martschitsch und 8 Mann. Feuer».noungen find aus der Centralstation in der SicherheitSivachstube im Rathaus zu machen. (Selbstmord und Zrlbstmordoersuch.) Am 15. hat sich der Wasenmeister Martin W i n k l e r bekränzten die geweihten Bäume und Altäre mit den geheimnisvollen Mistelzweigen; Hertha und die ihr vorflieg?nde Eule zn begrüßen, wurden Lichter angezündet und die Hcerdseuer angefacht; Woutan, Hertha. Thor und Ero galten die Hnl» digungen des Volke« und um anS dem Mnnd der unsichtbaren Götter ihr zukünftiges Schicksal zu «fahren, begaben sich die Gläubigen Nacht« auf Kreuzwege, wo sie mit dem Antlitz auf der Erde liegend, aus allerlei Zeichen Z«kü»ftigeS deuteten, oder au« Priestermund den Will?» d?r Göttlichen v?rnahm?»! Dcr g?h?im? Dienst der Semnonen. welchen Tacitns iu seiner Germania (39) beschreibt, galt gewiß auch der Göttin Hertha, den» die Sem» non?n behaupteten ihre Abstammung von dcr Erde und eine geheimnisvolle Erdverehrung bil» dete de» Hauptbestandtheil ihrer Religion. Hertha zu Ehre« wurden auch mit allerlei Süßigkeiten gewürzte Brode in Form von Schweinen gebacken und Nachts auf den gedeckten Tisch gestellt, denn das Volk glaubte, dass di? Götter sich an d?n Leckerbiffen ergötzten, während die Mcnschen schlieft». Diese» Schaugericht deS Juelstabot, daS süße Brot, hat sich iu verkümmerter Form in den sächsische» Weihnachtsstollen bis aus nnjere Tage erhalte». Ma» sieht, das» unsere liebe Weihnachtszeit schon im grauen Alterthum, lange bevor das Licht des Christenthum« nach Deutschland gedrungen, für unsere Vorfahren bedeutungsvoll und wichtig war und nach dem bisher Gesagten wird eö Nie-mandem schwer fallen, in de» unzählige» Sagen und abergläubischen Gebräuchen, die sich einem magischen Ringe gleich um die Rauchnächte iu Budina bei Pettau auf feinem Hausboden wegeu eine« unheilbaren HalSleidenS anfgehängt. Am gleichen Tage hat ein Mckcrgehilfe in St. Veit einen Selbstmord versucht und liegt, durch den sich beigebrachten Schuss schwer verletzt, leben«-gefährdet danieder. _ Landwirtschaftliches. heilvoll — wie da« Begegnen de« wilden Heeres und in dem heil. Thomas ist hier deutlich Wuo-tan, der Seelenführer, zu erkennen. In einem am Thomasabend allgemein üb-lichen Gebet heißt es: ..Herr schütz'uns vor dem heiligen ThomaS". was doch gewiß ein starke» Mißtrauensvotum für den armen Heilige» ist. Ledige Burschen nnd vorzugsweise Mädchen befragen in den Rauchnächten das Orakel um ihre zukünftige Ehehälfte. Die in Osterreich gebräuchlichen Forme» de» Orakelfrage»« oder wie man daselbst sagt: „Loofen" sind ungemein manigfaltig. Am häufigsten begegnet man dem Bett-schemeltreten. Mai oder Anfang» Juni) stattfinden. Die zweite Bespritzung findet sogleich nach Beendignng der Traubeublüte statt und muss auf Blätter und Trauben angewendet werden. Bei starkem Aus-trete» der Peronospora und feuchtwarmer Som-merwitterung. wird einen Monat später (etwa Ende Juli) eine dritte Bespritzung nöthig tverden. Bei Anwendung der Kupferkalklösung hat man besonders zu beachten, dass dieselbe auf alle Re-bentheile möglichst gleichmäßig wie ein seiner Regen ausgespritzt wird, was mit einer guten, richtig gehandhabte» und stets rein gehaltenen Spritze leicht möglich ist. Die Bespritzung selbst wird am besten bei ruhigem, trockenem Wetter «»»geführt. Leichte oder kurze Regen nach der Bespritzung verhindern die Wirkung der Kupfer» kalklösung nicht, während beim starken und an-haltenden Regen die Bespritzung wiederholt werden muss. Da die Hauptwirkung der Kupserkalkiösung eine vorbeugende ist, so müsse» die Bespritzungen unter allen Umständen ausgeführt werden, wenn auch Peronospora sich noch nicht gezeigt hat. Für Gemeinden, welche sehr viel Weinbau treiben, ist eS am zweckmäßigsten, wenn Genossenschaften die gemeinsame Bekämpfung der Peronospora in die Hand nehmen. Material und Spritzen in guter Qualität rechtzeitig besorgen und die Be-fpritzung der Weingärten durch damit vertraute Arbeiter gegen entsprechende, nach der Weingarten» fläche zu vertheilende Entschädigung ausführen lassen. Die in einige» Gegenden Niederösterreich» jüngst verbreitete Ansicht, dass der Kunstdünger die Peronospora erzeuge, kann nur von denen ge» glaubt werden, welche keine» Begriff vom Wese» diese» PilzeS haben. Mittheilungen aus dem Publicum. „Sehr geehrte Schriftleituug der Pettauer» Zeitung! Die unterzeichnete Schulleitung beehrt sich, den Herren Pros. Brigola, Kottowitz. Pi»k und S ch u l f i n k, wie Ihnen, welche es dnrch gütige Beiträge ermöglichten, das» der arme, aber fleißige Gewerbeschüler B i n k v Anton, Schneider ehrling bei Herrn Jakob Slana in Pettan, einen Ehrenpreis von 3 fl. erhielt, den verbindlichsten Dank auszudrücken und gleichzeitig zur Kenntnis zu bringen, dass genannter Schüler die Spende hocherfreut in Empfang genommen und sie in die hiesige k. k. Postsparcassa einge-legt hat." Leitung der Gewerbeschule pettau, 23. Mai 1898. Anton Stering. <?»?»!»»»»» folgl.i Verkaufe Mt" einen Theil "MW meines Lagers in Damen- und Herren-Modestoffen, sowie Lewantins, Zephire und Reste in diesen Ar-•Tj tikeln zu bedeutend herabgesetzten Preisen, "MU worauf ich mir höflichst aufmerksam zu inachen erlaube. Hochachtungsvoll Ferd. Alex. Kottowitz. Pettau, am 22. Mai 1898. Anti Peronospora Numa Oupuy & Comp. WIEN, VI., Windmühlgasae 33. Erprobtet Mittel ebenso wirksam, doch bedeutend billiger, als Kupfervitriol-Kalkmischung, verstopft die Spritzen nicht. — Ein Paket fflr 1 Hcctoliter kalten Wasser fl. —.«0 ö. W. Alleinverkauf für Pettau und Umgebung bei Brüder Mauretter in Pettau, Bouqucts und Kränze, nur aus eigenen Rosen, verschiedene blühende Blamen, wie: Stiefmütterchen etc., UcinUse-samen, besondere schöne Sorten Erbsen, Nelken, Rosen, alle GlasBen, Gemüse- und Blunienitflanzen, mehrere Millionen,' empfiehlt zu billigsten Preisen Michael Ferianic, Pettau, Epochale Neuheit! Baltimore ZÄHNE ohne Kautschuk-Gaumen und ohne die Wurzeln zu entfernen, per Zahn von fl. 2.— Schmerzlose Zahnentfemung.................. 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Mayfartfc 4 vo.« PATENT1RTE selbstthätige Heben -und Pflanzen-NW, Spritze zx „SYPHONIA" z- b*w»tirt, welche ohn« tu pampi» die FHl«M»Vtlt •albitllilllg ob»? die Pflanzen «täubt Viel* lautend« dk-ter Spritzen «trhen in Verwendung und Mhlralch« I oftende ZtugniMt »e-wainon deren Vonüjll. hkeit fegentllw allen anderen Sfitemen. Mm vorlange Abbildung nnd Bewhnihnng ven dz Co. Fabriken landw Maschinen. Speclal-Fabrik für Weinpressen und Obetverwertungs- Maschinen WIEN, n/l, Taboratrasse Nr. 76. Cataloge und sahtreiche Anerkennunaeachreiben gratis, — Vertreter und Wiederver» kluier erwtlnscl gratl :ht. Reben-Ver edlungs-Messer und Gummiband zur Grünveredlung der Reben in bester QualiUU bei Willi. Sirk's Nchflg. in Pettau. IV. intern. Radwettfahren auf der Radeiner Rennhahn am 5. Juni d. J. Programm: I. Ertiffnungsfahren 2000 Meter. II. Neulingsfahren 2000 Meter. III. Fahren um den Preis, gestiftet vom steir. Radfahrer-Gau-Verbande und Gau 86 dos deutschen Radfahrer-Bundes 3000 Meter. IV. Bezirksfahren der Bezirke Luttenberg, Radkersburg, Feldbach, Mit Ausnahme der Nummern II, III und IV., an welchen nur Mitglieder des St. R.-G.-V. und Gau 36 des D. R.-B. starten dürfen, ist das Rennen für alle Herrenfahrer offen. Leibnitz, Marburg und Pettau 5000 Ml. mit Führungspreis. V. Vorgabefahren 1500 Meter. VI. Hauptfahren um den Wanderpreis lO.OOOMt. Schrittmacher werden zugelassen. VII. Ermunterungssahren2000 Mt. — 6 — f 8 P u « n § « wN c o u & o 55 i TX7"_ E1 a. n. je e BUCHDRÜCKEREI, BUCH- und PAPIERHANDLUNG in PETTAU p T. Hiermit mache ich die hösl. Mittheilung, dass ich in meinem Hause, Ung.irriiorg.issc Kr. 6, eine Filiale eröffnet habe und daselbst alle gangbaren Horten Mpiere, Schreib- und ^eichenrequisiten in vorzüglicher Qualität, zu billigsten preisen, Drucksorten für Gemeindeämter, Schulen, Pfarrämter :c. führen werde. 2luch werden daselbst Bücher zum Einbinden übernommen. Um recht zahlreichen Zuspruch bittet hochachtungsvoll W. Blanke. 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Die Liefeningsbedingnisse können in den gewöhnlichen Amtsstnnden in der Kanzlei der gefertigten Verwaltung eingesehen werden und sind für die Lieferanten, deren Offerte angenommen werden, unbedingt bindend. verwalt»«« der steierm. La«de»sieche»>«»ftilt i« Pettau, am 20. Mai 1898. Der Verwalter: KaUan. Schöne Wohnung. Vom 1. Juni an ist die Villa Omlg zu vermiethen. Antrage beim Eigenthümer J. Qrnig. Im Brantweinschanke des Simon Hutter in Pettau findet ein verlässlicher, treuer 3. ZI XX, der in diesem Gewerbe bewandert ist, Aufnahme. All« Maschinen für Landwirtschaft Preise abermals ermässigt! Trieure (Getreidereinigungs-Maschinen) in exacter Ausführung. Dörr-Apparate für Obst und Gemüse, Peronospora-Apparate, verbessertes System Vermorel. Dreschmaschinen, Getreide-Mahlmühlen, Wein- und Obst-Pressen, Oifrerentialsystem. (Diese Pressen haben fast eine solche Druckkraft wie hydraulische Pressen.) 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Herlvi («4!uS) n derselben Stunde, die seinen Erfolg bringt und mit ihm den glühenden Herzeiiswunsch nach Bereinigung mit dem Weibe seines Herzen», erfährt er, wie sie gehandelt, wie sie die blinde Liebe zur Mutter nicht bestimmen konnte, .. . '&r 4" sehe», wie sie mit diesem erste», selbständigen 2chrüt sich dem Einfluß entzog; seinetwegen, das fühlte er, weilte sie eiinam, fern von allen, die zu ihr gehörte», sich wohl ebenso lohnend nach ihm, wie er nach ihr ... er hatte keine Ruhe mehr im Worten, vergebens dufteten die Sommerblumcn ihm entgegen, ver-«eben» rauschte« die Buchen, ihn zum Verweilen einladend, er eilte ",at§ b"" Arbeitszimmer zurück, um von der Kommerzienrätin sich die Adresse zu erbitten, um ihr zu schreiben, um zu ihr zu eilen, da . . . gerade in dem Bugenblicke, wo sein ganzes Sehnen sich der lernen Gattin zuwendet, bringt sein Diener GellernS Depesche. DaS war SchicksalSrus in entscheidender Stunde. Seine Kinder verlangten nach ihm. auch sie weilen an der Ost-iceküste, vielleicht in der Nähe bei einander, seht nützt kein Schrei« bei, an die Kommerzienrätin, von E. aus, sobald er die Seinen ge-sehen, wird er sie telegraphisch »ach Juliens Aufenthaltsort beiragen,^schnell erteilt er feine Befehle, ordnet er seine Sachen, und in dcr Stunde, die ihm noch bleibt, ehe der Wage» ihn zur Station üihrt, geht er hinauf in das Turmzimmer, das das Boudoir der jiingen Baronin bilden sollte. Dort steht er am Bogenfenster, sein Blick schweift hinaus in die herrliche Landschaft, in der sein kleines Gut. da« aber schon iett Jahrhunderten im Besitz der Familie ist, liegt, über Wiesen, .selber und hügelige Fluren, wie ein breites, metallenes Band ,u?ht sich der Rhein hindurch, dort ragen die Türme der nahen stadt, ja, hier würde eS ihr gefallen, hier würde ihr poetischer «">n sich ergötzen, hier würde» sie beide schaffen, arbeiten können ohne Rücksichten, ohne Aerger und Unfrieden. Dort im eleganten -chränkchen We Bücher, die er selbst ausgesucht, die Büsten der Dichterheroen in den Ecken »nd aus dem Schreibtisch die Bilder ihrer besonderen Lieblinge: Grillparzer, Heyse, Geibel, alle» sinnige lleberraschnngen für die junge grau, im Erker blühten die Be-: iien und Sortensien, die sie auch daheim in ihrem Boudoir so vslegte, die Verwalterin hatte alles gut in Ordnung gehalten. Sie stand auch jetzt wieder an der Thür und meldete, daß der Wagen vorgefahren und alles eingepackt sei — der Baron erhob sich, iuhr mit der feinen Hand ein paarmal über die Angen, verlieb dann da» Gemach und nach wenigen Minuten, vollends zur Abfahrt nerüstet, sei» £>?im. Ohne sonderliche Unterbrechung suhr er den» LMeestrande entgegen. In der Residenz beniltzte er einen kurzen Aufenthalt duz», seiner Schwiegermutter £u depeschieren, bah sie ilnn umgehend die Adresse seiner Frau nach Seebad E. postlagernd srnden sollte, wofür er sie seine» herzlichen Danke» versicherte. fl. Lieutenant von Gellern klopi.e an die Thür, die znm gemein-»amen Wohnzimmer der Schwestern führte. Doris selbst öffnete ihm und umarmte ihn mit herzlichem Be-irüßungSkuß. .Du kommst spat. Wollt,,' sagte sie, .und wie D» aussiehst, iu froh, so festlich, als ob Du plötzlich Premier geworden wärest." »Run, eine kleine Veränderung hat es anch wirklich gegeben.' iagtr der junge Mann freudig lächelnd, .komm' einmal her. Schatz, iiifbjnir Deinen Arm. so, nun gehen wir an den Spiegel, rücken Me Stranddisteln fort und schaue» hinein, da, so wie da» reizende > Pärchen dort im Glase, so wird in ganz kurzer Zeit ein junge». neuqebackeneS Ehepaar anssehen: der königlich preußische Offizier Woldemar von Gellern mit seiner reizenden Gemahlin, der ge-borenen Baroueß Doris von Burgstette»." DeS Mädchen» Arm zitterte in dem des Bräutigam». .Woldemar. Du scherzest!" .Nein, Liebchen, ich spreche im Ernst," sagte er i» fast frier-lichem Tone und griff in die Bnisttasche, .hier «rage irt> die A». wartschast zu diesem Glück bei mir, dies Papier, ein Brief, ein eingeschriebener, inhaltsreicher Brief kündet mir dies Glück — Dn denkst, den hat mir die Post geschickt dnrch eine» einfachen Brief träger, nein, meine holde Braut, der ist vom Himmel herabgeflogen, weißt Du nicht, neulich die wallende Fee am Himmel, die hat e» sicher gethan, oder die Ostseenixe hat Mitleid mit uns gehabt bei der häßlichen Stnrmfahrt und hat ihn nn» an» Ufer gespült." .Gieb ihn mir." Dori» streckte die Sand au». .Nein. Schatz, zur Strafe für Deinen neuliche» Kleinmut be-kommst Dn ihn nicht in die Hand, aber vorlesen will ich ihn Dir. den GlückSbries. wenn ich auch fürchte, vor Freude die Buchstabe» tanzen zu sehen." Dann umfaßte er seine Braut, zog sie zu sich ans de» Diwan uud teilte ihr den Inhalt mit: .Herrn Sekonde-Lieutenant Woldemar von Gellern, hochwohlgeboren ., . . zur Zeit Seebad E. Hierdurch mache ich Ihnen die Mitteilung, daß Sie für Rech-nun« des Herrn Baron Gerhardt von Burgstette» ans Bnrg-stetten bei Düsseldorf a. Rh. bei dem Bankhause Gebrüder Möller in K. die Summe von vierzigtausend Mark behnf» Ihres Kon-fenses zur Verheiratung mit Fräulein von Bnrgstetten »nd zur Beschaffung der nötigen Einrichtung erheben können. Onittung bitte dem genannten Bankhanse einznhändigen. Hochachtungsvoll . Konstantin WolferS, Berlin. 18. Juli 18st .Iustizrat." ^ .Von unserm Vater ?" fragte Doris fast mechanisch, .diese große summe! — O Gott im Himmel, Woldemar, welche» »»geahnte Glück, ich kann eS ja nicht fassen, wir sollen nicht mehr nötig haben, jahrelang ans unsere Vereinigung zn warten, ich brauche das schreckliche Opfer, Dich von mir zu lassen, nicht mehr zu brin-gen, wir sollen nn» bald angehöre» und durch seine Liebe, dnrch seiue Güte, aber wie mag er eS nur möglich gemacht haben, ist denn von ihm weiter kein Brief, keine Nachricht?" Sie schlang die Arme um seinen Hals. .Doch. Liebchen, und zwar die beste, die wir erwarten können." .Ruu.so sage doch, hast Du Antwort ans dir Depesche?" .Ja. Schatz, er kommt mit dem nächsten Zuge, aber wir wolle» e» vor feiner Frau geheim halten, sie muß überrascht werden, sie wäre sonst fähig, vor ihm zu fliehen ...* Dori» schüttelte den Kopf. .Nein, da» würde sie jetzt nicht mehr thun, sie sehnt sich nach ihm. glaube nur, ich weiß eS, aber denuoch hast Du recht, beide dürfen nichts voneinander wissen, wart' einen Augenblick. daß ich Elfriede verständigen kann." Sie eilte davon. An KurtchenS Bett saßen die zwei hingen Frauen in leisem Zwiegeiprach. Doris kam leise herein, winkte ihnen mit de» Angen, zn ihr zu komme», damit das Kind nicht geweckt werde, nnd teilte ihnen ihr namenloses Glück in höchster Erregung mit. Elfriede umarmte dir geliebte Schwester iu überauellender Freude, Julie sah sie mit strahlenden Auge» du und sagte nur: .Hatte ich nicht recht, Dich aus eine gute Zukunft zu vertrösten, dabei kann ich mich gar nicht einmal recht freuen, ich hatte mir die große Tochter im .Hause so wunderhübsch gedacht, ihr seht. Kinder, wie egoistisch die schlimnie Stiefmutter ist.' „Iustizrat Wolfers hat unterschrieben/ berichtete Doris. .Ganz recht, mein Kind, er verwaltet Deines Vaters Vermögen. Nun, und was sagt Dein Lieutenant, ist er zufrieden?' „Sich, sein Glück ist unbeschreiblich! Doch ich vergaß ganz, El-friede, er möchte Dich einen Augenblick sprechen, komm' nur, Mama Julie bleibt gewiß gern beim Jungen, nicht wahr?' .Geh' nur," bat Julie, «ich rühre mich nicht vom Bettchen, Tu m»ßt Woldemar doch beglückwünschen.' Mit einem nnbeschreibliche» GlückSgesiihl sah sie de» Schwe-ster» nach. — Die Freude de» Gebens hatte sie förmlich verklärt, sie segnete ihren Reichtum und gelobte sich, nur den edelsten Gebrauch davon zu machen. .Nun werden sie ihren Dank dem Bater künden.' spann ste, am Bettchen sitzend, ihre Gedanken fort, .er wird ihn zurückweisen, de» Zusammenhang erkennen, o, wie wird er es aufnehmen? — Wiedergebe» darf er'S nicht, er muß eS ja einsehen, daß sie nun die heilige Pflicht hat, mit für sein Kind, das daS ihrige geworden ist, zu sorgen, daß sie selig wäre, wenn er alles mit ihr teilen wollte, nein, er wird gerecht sein »nd ihr endlich, endlich glaichen, daß sie nichts Böses, nichts Kränkendes gewollt ... und was wird dann die Zukunft bringen — was?' 10. Dcr Zug aus der Universitätsstadt war zur bestimmten Stunde angekommen nnd hatte den sehnlichst Erwarteten gebracht. Der Baron, der sich unterwegs Über die Ursache des Tele-gramms doch ängstliche Gedanken gemacht hatte, war durch das Erscheine» seiner Töchter freudig überrascht und hatte bald zu seiner Beruhigung erfahren, daß auch dem Kinde nach der ans-regenden Wasserfahrt, von der er im Eoupv schon die wunder-lichsten Dinge erfahren hatte, kein besonderer Schaden erwachsen sei, die Schwestern erzählten schnell die ungefähren Umstände und in dcr heitersten Stimmung schritten sie dem Hotel zn. „Ist dir Post in der Nähe?' fragte der Baron, »nnd willst Du wohl so gut sein, lieber Woldemar. 'mal nachzuhören, ob eine Tcpesche für mich angelangt ist?' Woldemar ging eilig, de» Wunsch zu erfüllen. Kann, war er fort, so hing sich Doris noch fester an den Arm des VaterS und sagte, daiitbar zn ihm aufblickend: .Welche Herr-liche Ueberrafchung hast Du uns bereitet, wie glücklich hast Du uns beide gemacht! Aber das beste ist doch, daß Du der Freuden-botschast schnell folgst.' „Welcher Freudenbotschaft, welcher Ueberraschung ?' fragte dieser verwundert. „Run, der Brief des IustizratS aus Berlin mit der großen Summe zur Kaution und Einrichtung.' .Kind, ich weiß vo» nichts,' sagte Bnrgstette» ernst und blieb eineh Augenblick stehe», „wie glücklich wollte ich sei», wenii ich euch erst gä»zlich die Wege ebnen könnte, einen schönen Anfang hab' ich gottlob gemacht, mein großer Roman ist beendet und glänzend verkauft, aber da müßte ich doch noch manchen Band schreiben, ehr ich euch ...' Er hielt inne, Doris hatte den Brief ans der Tasche geholt uud gab ihn dem Vater. Dieser warf einen Blick hinein, als er die Unterschrift laS, ward ihn, alles klar. „Das kommt von ihr,' sagte er, »nd seine Stimme vibrierte, „das ist Juliens SegenSwerk, darüber giebt es keinen Zweifel ... o, Du geliebtes, edles Frauenherz, wie konnte , ich Dich so ver-kennen.' Die Schwestern wagten nicht auszublicken, ihre Schritte wnrde» laiigsanier, nun hatte» sie das Hans erreicht. „Vater, wir sind am Ziel,' sagte Elfriede, „dort liegen unsere Zimmer, wie wird das Ui»d sich mit Dir freuen, Vater, eine große Freude steht Dir bevor . . Sie zitterte und konnte nicht weitersprechen. ,N»» laßt mich erst »leinen Kurt sehe».' sagte er »»geduldig. Doris eilte voran, ihm den Weg zu zeigen. Julie saß, tief iu Gedanken versunken, bei dem Knabe». Sie hörte es nicht, daß dranße« vor der Verandathür Schritte ertönten und Stimmen laut wurde», doch mit einem Mal schreckte sie empor. „Nun laßt mich erst meinen Knrt sehen,' so ertönte eS mit bekanntem Klang an ihr Ohr. sie erhob sich jäh vom Sessel und stand mit vorgebeugtem Oberkörper, atemlos lauschend ... Im öffnete sich die Thür, eine hohe Männergestalt erschien in derselben, die Sonnenstrahlen, 'die mit hineinfluteten, verschwanden gleich wieder, denn blitzschnell schloß sich die Thiir hinter ihm, er trat näher, das Kinderbett suchend, da fiel sein Blick auf die Frau. „Julie, meiu Weib, mein geliebtes, süßes Weib,' rief er und breitete die Arme aus, „Du hier, bei meinen Kindern?' .Gerhardt,' jauchzte sie und lag an seiner Brust, weinend und lachend zugleich, .mein langersehnter, teurer Gerhardt.' Wie unauflöslich hielten sie sich umschlungen. Kurt war erwacht uud richtete sich im Bette aus. .Guten Tag, Großpapa,' sagte er, .fortnehme« darfst Du aber mein Großniamachen nicht, die muß bei mir bleibe».' .Hast Du sie den» lieb, deiner Man»?' fragte her tief bewegte Baron und schritt, Julie» im Arm. dem Bettcke» zn. .Aber sehr,' sagte daS Kiild und streckte sein Händchen beiden entgegen. .Eine Depesche, Papa, sür Dich a»S Karlsbad,' rief Wolde-mar ins Zimmer. .Tragt sie znrück, ich brauche sie nicht mehr,' lachte der Glück-liche, aber das Papier war schon ins Zimmer hineingestogen, er hob eS auf und öffnete eS. „Da lies, mein Weib, sie ist von Deiner Mutter.' „Julie im Strandhotel in C. an der Ostsee. Macht, was ihr wollt, nur seid glücklich. Eure Mutter.' „Das muß ei» schwerer Kamps gewesen sein,' sagte Julie er-griffe», „aber Gott sei Dank, daß sie sich überwunden hat. siehst Du, Gerhardt, wie recht ich hatte, meinem Trost zu vertrauen: Die Zeit ist der tiefte Engel des Menschen, sie hat uns alles ver-loren Geglaubte wieder gebracht und mehr als das, das Bewußtsein. daß wir es nu« nicht mehr verlieren können.' Verjüngt von freudigem Stolz führte Barou Gerhardt seine Gemahlin seinen Kindern entgegen. „Meine erste Mutter hat mir da« Leben gegeben,' so weinte Doris an der Brust der erschütterten Frau, „und dann ist sie für immer von uns gegangen. Du giebst mir uud Woldemar das Lebenöglück, ich will Dich dafür liebe», so lange uoch ein Atem-zug in mir ist.' Der junge Offizier sprach kein Wort, stumm uud innig drückte er seine Lippe» wieder und wieder ans die zarten Sünde seiner jugendliche» Schwiegermutter. Diese wehrte ihm endlich. „Nnn eilen Sie aber, Woldemar,' sagte sie mit anmutiger Würde, „sorgen Sie sür den Konsens und richten Sie Ihr Nest-chen ein, im Herbst ist ans Burgstetten Hochzeit, nicht wahr, Du Lieber? Dann kommt ihr alle zu uns, das Elternhaus soll euch neu erstehen, zu der Zeit ist auch Elfriede mit ihrem Heinz ver-eint, bis Weihnachten bleiben wir an dem schönen Rhein und nur zum Besuch geht'S nach Berlin ...' „Dann komme» Sie hoffentlich gerade zu unserer Hochzeit, süße Frau,' sagte Eva, die sich mit Paul bis dahin bescheiden seitwärts gehalten hatte und erst vo» Elfriede hervorgeholt war. „Topp, das soll gelten,' sagte der Baron und begrüßte da» junge, glückliche Paar, „abcr wißt ihr, liebe Kinder, was vorher geschieht? Vorher nehme ich sie euch fort, ihr habt sie jetzt lauge genug gehabt, nnn gehött sie mir. heute abend führt nnS das Dampfroß vo» hinnen, erst znr Mutter . . .' Julie nickte ihm dankbar lächelnd zu. „und dann, nicht wahr, mein Weib, da«» geht's endlich auf die Hochzeitsreise?' Erfolgreiche Kur. er Baron N., ei» erfahrener, praktischer Herr, hatte einen allen treuen Kiltscher, dessen einziger Fehler darin bestand, znweilen ein GlaS über den Durst zu trinke». Dieser gehler aber ärgerte die Fran Baronin so. daß sie schon wiederholt den Herrn Gemahl um Entlassung des „Trunkenboldes' gebeten. Der Baron aber gab de» Alten nicht so schnell verloren nnd that seiner Gattin gegenüber, als hindere ihn seine Schwerhörigkeit daran, ihr Verlangen richtig zn verstehen. Die Dame pflegte dann mißmutig das Gespräch abzubrechen. Eines schöne» Tages hatte der „angesäuselte' Johann die grau Baroni» umgeworfeu. nnd abermals mußte der Hausherr die driligeudsteil Klage» über de» „unverbefferlichen Mensche»' anhöre«. „So, so,' erwiderte er, „also der arme Johann ist krank. daS thut mir leid!' — „Be trunken ist er!' schrie die Gnädige zornig. — „Ja. ja,' meinte nnerschlitterlich der Baron, „ich werde sogleich das Nötige zu seiner Heilung anordne»!' »»d mit einem lauten Seufzer darüber, das; nnn auch ihres Gemahls Uebel Überhand genommen, entfernte sich die Baronin. Der Hansherr aber ließ Johann rnfen. der in noch wackeligem Zustande erschien. „Johann,' sagte dcr Baron, „ich halte viel ans Dich, »ind so lange Dn Dich bei mir gut ausführst, soll es Dir an nichts fehlen. Meine Fran sagte mir, Du seiest krank, und ich sehe «S selbst, denn Du kannst kaum stehen. Lege -*-+ 87 •!—♦- detrafiKfeH. Nach bu Natur gezeichnet und in H.lz geschnitten van Hag ° Friedrich. .Mit lat) fW iirti ,sit Bett: ich werde Dir Arzneien fdjirfcti !** — Der »ntscher fjntic nicht sobald icin Lager aufgesucht, als ihm auf Besehl deö Barons zwei grobe Zugpflaster auf de» Rucken geklebt wurden, während ihm ein Wundarzt zur Ader lieh. Anderen Morgens lag der .in Kur Genommene" natürlich fehr erschöpft im Bette. Der Blutverlust hatte feine Wirkung gehabt, die Blasen auf dem Riicken hinderten jede Bewegnng. und zn alledem gab e» — Wassersuppe Und das ging eine ganze Woche so fort! Täglich zweimal lief; sich der Baron »ach dem Besiudeu feiueS .liebe»" Johann erkundigen, nnd letzterer ermangelte nicht, des öfteren die Versicherung zn übermitteln, daß er vollständig gesund sei. Dem gegenüber blieb jedoch der Herr so taub, als hätte die Gnädige von dem „Tntnken-bolde" gesprochen. Endlich wnrde dem zum Wnssersilpplein verurteilten Uranken wider Willen gestattet, beim Baron zn erscheinen. „Nun, Johann!- sagte dieser, .ich höre, es geht Dir bester?" — „Ja, gnädiger Serr! Ich bitte um Verzeihung, eö soll nicht wieder vorkommen!" — „Schon recht, schon recht. Gegen .Krankheit kann ja nie-mand etwas. La» Dich das nicht an-fechten. Sollte sich der Anfall wieder-holen, so stehen Dir auch die bereits bewährten Seilmittel wieder zu Ge-bvte!" — .Ich danke Eiler Gnaden, ich hoffe, es wird nicht mehr nötig sein!" entgegnete Johann zerknirscht und zog sich aus den nun erfolgten Wink seines Herr» zurück. Und es war auch nicht nötig; die Kur deö Barons hatte einen durchschlagenden Erfolg erzielt. N3e^eBiUDe!j bis Io(« Zebrasinktn. DI« Zucht aulländischer KDflft, insbesondere her Prachtfinken. ist in den letzten Jahrzehnten boit einer groben Anzahl Liebhaber «nd Bogelfreuuden mit dem besten Erfolge betrieben worden, it» hat unbestritten einen eigenen Reiz. SBflgel, die früher in nur seltenen Füllen au» ihrer tropischen Heimat zu un» herüber gebracht wurden und demzufolge sehr hoch im Preise waren, sich setzt in der «esangenschast fortpflanzen zu sehen. Die Zedrafil welche unsere Abbildung darstellt, sind reizend gefärbte. muntere Bdgel! Bon «esang sreilich ist bei ihnen, wie rt bei den meisten Exoten der ist, nicht viel die Rede. aber daraus kann man gern verzichten, denn im ligen empfiehlt stch da« «»gelchen durch sein reizende», muntere» Wesen seine unermüdliche Beweglichkeit. Ein ziemlich geräumiger fläfig, der fei Standort womöglich in der Nähe de« Fenster« Ha!, zeitweilig den Son strahlen, aber keine, Zugluft au«gesetzt ist. wird zu ihrer Ausnahme ei»>e< richtet. Je größer der Sästg ist. desto besser, jedoch genügt auch ein einfacher, oben und hinten geschlossener Drahtkäfig von I Meter Höhe und Vreite und einem halben Meler liefe sür !— 2 Paare vollständig In diesem Raume werden nun verschiedene «este und Zweige, sowie einige Holzkäsichen im Durch-Messer von 8—12 Zentimeter mii teil« engem, teil« weitem »ingang« und vo» verschiedenki' Formen, sowie R«slkörben an verschiedene» Stellen angebrachte Den Boden bedeckt seiner, trockener Flugsand, »dendaseibst finden die verschiedenen Fntiergeschirre. sowie trink. und Badenaps ihren Platze Zift Nahrung reicht man da» bei jedem Bogelhändler zu bekommende Prachtfinke^ sutter. bestehend au» Senegal-. Algierer., indischer nnd französischer Hirse, serner etwa» Glanz, Hanf, Rübsen, Mohn, und in der Bruizei» Ameisen, puppen. Ferner DlFit man e» nie an frischem «rün. sog «äusedarm unß Bogelmiere sehlen, befestige auch an einzelnen Aesten Sticke bon Sepia (Stücken« schul» de» Tintenfische«), eine, weil Salz und kalk enthaltende, und de»hall» zur ltnoche». und Federbiidung beitragende, also ganz unentbehrliche Beigabe Gewöhnlich nimmt ein mit Bauen beschäftigte» Pärchen die nächste Umgebung ^ «»»schließlich in Anspruch, jeden sich nähernden anderen Bogel grimmig schnür-rend vertreibend. Besonder« wahrend der eigentlichen Brutzeit hdrt man diese» Schnurren fast ununterbrochen, den» mit eifersüchtiger Wut hält da» Männchen jede Störung fern Ueber ein« bestimmte Iahre»zeit be« Brüten« läßt sich nicht« Genaues lagen. Die hier gehaltenen Zebrafinken brüte» mit Erfolg elloii von «nfang Mai di« Sude September. Die Färbung der nach vier Wochrn a«»ftiegend«n und (ich während dieser Zeit durch krächzende» Schnarren bemertlich machenden Jungen ist eine dunkle, düster graue und bei beiden Oteschlcchtern im Ansang vällig gleich. Die Bersärbung beginnt jedoch schon nach sehr kurzer Zeit, indem sich die Schnäbel rot särben. und die Piigelche» den Alten bald völlig gleich sehen. a I) r f: ..Herr ftfliuliU hin« aiiend) nie|< — und da» sagst Tu so gleichgültig - CSt: „Abc, Mali, ich tan» dorfi nicht einen Menschen bedauern, deu ich gar »ich! kenne?" Kaiser Alexander II. aiS Hundefre»»». Von den Regenten der Neuzeit war Stolirr Alexander II. von Rußland ein belonderer Hundeliedhaber. Sei» Jagdhund .Mylorb" hatte da» Borrecht, den Kaiser überall, selbst in die Si» ungen be« Staat»rate». zu begleiten. Rächt» schlief da» treue Tier vor de», Bette be» Kaiser». denn e» seinen Aebieier atmen hdreu. um ruhig ,u sei». AI» nun der Zar IN«7 zur Pariser Arltau«stellu>ig reifte, ließ er Mvloid in Zar»koje-Selo zurück, weil man die «esahr einer nachteiligen Hiiiwirkun,, de» «limawechsel» für da» kränkelnde Dier befürchtete. Bon dem «ugenblick-der Abreise seine» Herrn angesangen, nahm Mhlotd keine Nahrung mehr zu sich : er starb an gebrochenem Herzen und die Nachricht davon mußte, aus au« dritcklichen Befehl de» Thronfolger«, dem Zar bi» zu dessen Rückkehr na» Peter»b»rg vorenthalten bleiben, »damit man an» de» düsteren Zögen de* Baste» Napoleon» III. nicht etwa auf geheime politische Sorgen schließe." St Angedeutet. .Ich kann wirklich keine Symptome von Bluiarmut be. Ihnen entdecken, meine Gnädigste. Sie haben nicht einmal einen Itatarrh — .Aber wa» sollte mir denn ein Satarrh? Ich will ja gar nicht nach lim».' lkrklirlich. ,B«atric« sagte gestern zu mir, sie schätze ihren ??äutigam de»wegen Iu hoch, weil er so ganz ander» sei, wie andere junge Leute." — .Da» stimmt auffallend er ließ sich eben sangen, die andern nicht." Gr»h>iiti<. .aller, ixut' IU mein Okbuttitag. ba ((hm Sie einmal auf mein Bohl!" rnifiniiüi}igffl Achtung aus Spitzmäuse! Di« Sbiu mau» ist sür di« Bienen ein gefährliche, Feind, weil sie imstande ist. sich durch seh, enge Ritzen und Fluglöcher durchzuzwängen, und dann Honig uud Bienen txrzehrt. Man verengt die Fluglöcher de»halb so. daß nur eine di« zwei Biene» zu gleicher Zeit pal fleren könne». hält man durch Mischungen von pnlverisier-lern Siegellack mit Spiritu». Zur Düngung «»serer Tapsblumen ist jetzt die günstigste Zeit, nlemal» aber düuge man bor April und Mai and nach September Denn einerseit» soll di» Pfianze in den Win iermonaten ruhen, und muß daher alle», wao die Pflanz« »am Wachsen reizen könnte, ver mieden werden, in erster Linie also da-Düngen, andererseit» darf im Frühjahr nichi direkt nach de« versetzen mit Düngerwasse, gegossen werden, sondern erst, wenn di« wurzeln di« neue Erde durchdrungen haben «nd auch fiüsstge Nahrung aufneh men können, wie überhaupt nur gesunde Pstanzen gedüngt werden dürfen. ' sei hierbei gleich ein Düngemittel erwähnt, welche« noch wenig bekannt, diel fach auch nicht beachtet wird. E» ist die» ba» Fleischwasser. d. h. da» Wasser, in dem morgen» da» rohe Fleisch abgewaschen wird, ein allen Pflanzen bekömmliche.' überau» milde». Mistige» Dünqerwassee E» werden stch zwar hier und da in der damit begossenen Erde Nein«, weiße Maden bilden; doch verschwinden dieselben ebenso rasch wi«der, wenn man die Pflanzen mit einem milden kalk, ode, Laugenwasser übergießt: beide Wasser üben gleichzeitig eine weitrre düngende Wirkung au». Saikwasser erhält man. wenn man ungelöschten italk in Wassei auslöst, die Lösung kräftig umrührt, dann stehen läßt nnd da» klare Wasser in da» Sießwasser abgießt. Laugenwasser ist dnrch Au»laugen von Holzasche zu ge-winnen- auch diese» ist Ichars und muß d.iiier stark verdünnt werden. Logogriph. Mi, m alebl'» eine (Balle an. Mii K1i4' <1 im Ocean. Mil B nennt'» eine alte Ctabt, Weirn alle" man mit U e» hat. Homonqui. «a» ich belaae. ist die «el!. wie («der teil vom Biernenzelt. bube schon bei laj) und «acht Problem Nr. 171. Von z. Oeederger. Schwarz lausenden den lod gebracht. Oft aUitV ich hoch im Lonnenlchei Und dr.ichf Ichon 6ftcr* «Iflif dir gultu» BalL {Rätsel. teil vor ein Spiel »ine Silbe Un, €o entstein daran» ein «ewörz im Au. Und nun nm6 einen kleinen Crt hiniu, trink » au» und Ichlas in auter Auh! «mil griedrich«. Auflölung folgt in nächster Kammer. in, ein. Auflösung »ea ZiidcurätsrlS in voriger Nummer: »aut». I'Irik». »»almaiien. «peraiio». I-edl. ?eierta«. Verfaille». Mltve., H!or» mannen. — Rudolf von Vennigsen. R i - i A k O D K V O li Weiß. Beib zieht und lebt In 4 »jügen «nlt. HO« «ieOiie »ordehOieu. ?er Örtliche (Hatte. Sie: »Meinst Du. das. Ich wieder heiraten soll, weitn Du einst stiebst?" — (I,. .Pieinetwegen —!" — Sie (weinend» .0. Seennlworilitd' Redaktion Ban #enft Vfeilsee. „ebrneki und tieean»ae«»b»» Hon «reiner K -Hie Die, in c.liitluiii-t