HERAUSGEGEBEN VOM piRECTOF^. W. bb ISa m 9 4 s 1. Grillparzer als Lyriker. Von Dr. Hans Widmann 2. Poskus razkladbe nekterih pomenljivih Erikazni spanja in sanj v. Ant. Šantel. ulnaclirichten vom Direetor. Gedr. Paternolli. Im Selbstverläge der Lehranstalt. 'UrJ~ t> ß,§* f (fl?" ¥ -yr. trd. (> M> ■ p y*jn if s / €4*t "'W ■ ■* :// 4> š K' t, ; /#-'■ /€^»t ' G O'? des KI. OBER-GYMNASIUMS V IN GÖRZ am Schlüsse des Schuljahres 1874. HERAUSGEGEBEN VOM piRECTOI\ ti' y / j > ^ z V tf _ ZKjnLlm.caX'f; * 1. Grillparzer als Lyriker. Von Dr. Hans Widmann. 2. Poskus razkladbe nekterili pomenljivih priknzni spanja in sanj v. Ant. Santel. 3. Scnulnachrieitten vom Director. in Prophet geworden, vor welchem man sich ehrfurchtsvoll verneigt.“ Uns Nachlebenden liegt es aber ob, den Dichter kennen und schätzen zu lernen, der eine Zeit lang allein Träger der schönen Literatur in Oesterreich war; uns lebt der Dichter und wird leben, so lange das Schöne als eine Sonne über dem Boden der Alltäglichkeit erglüt und es Menschonherzen gibt, welche von dieser Sonne erwärmt, nachzufühlen fähig sind, was ein Dichterherz für kommende Jahrhunderte geschaffen. In wenig Worten würde das Leben Grillparzers gezeichnet sein, wenn äusseres Geschehen des Dichters Leben wäre ; in grossen Umrissen könnte ein Bild seiner grossartigen dichterischen Tätigkeit entrollt werden, wenn dabei nicht des Dichters Individualität hinter der poetischen Grösse seiner Schöpfungen verschwinden müsste. Diese Zeilen beabsichtigen ein Bild Grillparzers zu entwerfen, in welchem wir don Menschon und den Dichter schätzen und lieben, anstaunen und bemitleiden können, ein Bild, worin des Dichters persönlich einfaches, reizloses Leben die Folie für die auf- und abwogende Herzenstätigkeit, für das bewegte und bewegendo Gefühlsleben bildet, wie sich dasselbe in seinen eigensten, subjectiven Dichtungen krystallisirt hat. 2. Schon 1836 sagte .T. Seidlitz (Die Poesie und die Poeten in Oesterreich): „Der Lyriker Grillparzer, kraftvoll, mächtig und ergreifend in seinen Gedichten, ist wenigstens ebenso gross als der Dramatiker.“ Vermögen wir diesem Ansprüche auch nicht durchaus beizustimmen, so ist doch Grillparzers Lyrik eine so anerkennenswerte Erscheinung, dass wir es unternehmen dürfen, den Dichter in seinen lyrischen Schöpfungen zu schildern. Die Lyrik spricht vorzugsweise des Poeten eigenste Innerlichkeit aus, sie ist der Ausgangspunkt und die Seele aller Poesie, sie ist das Augo der Dichtkunst, das so heiter lächeln als bitter weinen kann. „Wir bezeichnen, schreibt üarriero (Das Wesen und die Formen der Poesie 189 f.) die lyrische Poesie als die subjective ; subjec-tiv aber nennen wir einmal das persönliche Seelenleben im Unterschiede von der Aussenwelt und den Dingen, dann aber auch dasjenige, was nur einer bestimmten Individualität angehört................. Allein indem dieses ganz Persönliche, indem das Gefühlsleben in individueller Unmittelbarkeit ausgesprochen wird, erlangt es die Weihe der Kunst dadurch, dass die hier angeschlagene Saite in allen Herzen mittönt, weil das allgemeine Weson der Menschheit in seiner Tiefe berührt worden.“ .... Der Epiker und der Dramatiker verschwindet hinter seiner Schöpfung, der Lyriker tritt in den Mittelpunkt derselben; „sein Gelühl ist es, das die Welt in sich aufnimmt, er zeigt sie uns nur im Spiegel seines Gemütes. Und wie das All klanglos, dunkel, in schweigender Nacht dastiiii-de, wenn nicht die Wellen der Luft an ein Ohr und die Schwingungen des Aethers an ein Auge schlügen, wo dann die Seele — sie emplindend zu Tönen und Farben werdeu lässt, so sollen wir in der Subjectivität des Dichters die Macht erkennen, welche in aller Fülle der Natur und der Geschichte nur den Wiederschein ihrer eigenen Gefühle erblickt.“ Das Gefühl singt das Echo im Herzen des Ändern, wach und „ein volles, ganz von einer Empfindung volles Herz,“ wie es Goethe von dem Dichter fordert, wird auch des Hörers Herz tief berühren. Doch nicht nur Stärke des Gefühles, auch die Zartheit des Gemütes ist dem Dichter nötig, welche wie eine Aeolshaife nicht erst des anschlagenden Plektrums oder der sichtbar eingreifenden Hand bedarf um zum Töneu za kommen, sondern schon durch des unsichtbaren Lufthauches leise Welle in süssem Klange erschüttert wird. „So vieles was die Ändern unberührt lässt, muss den Lyriker rühren, vieles, an dem andere kalt vorübergehen wird ihm zur brennenden Glut : der Schmerz des Lebens, von dem die grossen Lyriker sagen, (auch Grillparzern war er nicht fremd) wird nur im Munde dev Nachsprecher zur Phrase“ ; bei jenen ist er Wahrheit, weil sie auch des Daseins Lust und Wonne nicht so innig empfinden könnten, würde ihnen bei ihrem gesteigerten Empfindungsleben nicht so Manches zur Qual, was andere gleichgültig lässt, ergriffe nicht so vieles ihr eignes Sein im tiefsten Grunde, was den Philistern der Prosa kaum die Oberfläche streift! Ich will es gerne gestelfn, Ich singe mit schwerem Herzen ; Sieh doch einmal die Kurzen, Sie lcuchten, indem sic vergeh'n! singt Hafis-Goethe und unser Grillparzer sagt vom Dichter: Es ist der welke IS amu, vom Blitz geschlagen, Das arme Mnschclthier, der Wasserfall; Was ihr für Lieder haltet, es sind Klagen, Gesprochen in ein freudenleeres All; Und Flammen, Perlen, Schmack, die euch umschweben, Gelöste Tlieile sinds von seinem Lehen. (Abschied von Gastein 1» 4.) Grillparzer fühlte tief den Schmerz des Lebens, von dem (Jarviere spricht, tiefer als er des Daseins Lust und Wonne genoss, — aber ihm hatte Apollo des Gesanges Gabe, der Liedor süssen Mund verliehen und in seinen Gedichten klingen Schmerz und Wonne wieder, wenn auch der Schmerz vortönt. Denn er haL im Leben nur wenig Glück genossen, — er ging unbefriedigt durch dasselbe. 3. Die politischen Verhältnisse Oesterreichs, die socialen Wiens, die dadurch bedingte Entwicklung und eigene, ererbte Geistesrichtung waren mitwirkend sein Leben zu umdüs tern, so dass wir sein Bild wie durch einen Schleier sehen und uns, die wir einer ändern Zeit angeboren, sein Verständnis erschwert ist. Und doch war, wie Emil Kuh (Zwei Dichter Oesterreichs, IDO) treffend bemerkt, Grillparzer „kein Opfer, sondern ein Produkt der Verhältnisse Oesterreichs“, und wenn wir auch Geistosdruck und Censur als Hindernisse seiner Entfaltung, wie überhaupt der Erstehung eines energischen Geisteslebens in Oesterreich beklagen müssen, so hat uus wieder der Dichter selbst einen Fingerzeig gegeben, dass er eben so sein musste, wie er war, indem er im Gedichte „Mein Oensor“ (116) erklärt, nicht die Censur gebiete ihm manchmal Schweigen, „welche von Ohnmacht undDttnkel entstammt“, sondern ,,im Innern lebt mir ein (Jonsor, der strenger als jener spricht!“ Es war seine eigenste Geistesrichtung, welche sich in seinen lyrischen Werken unverkennbar ausspricht, die ihn zu singen und" zu dichten zwang, wie er gesungen und gedichtet hat. Gewiss — er wäre grösser geworden, hätte ihn das Geschick mehr gefordert, welches einen Goethe so warm und leicht überall das sociale Elend hinaustrug, dessen Kelch unser Grillparzer leeren musste. Auch er hatte eine Jugend, auch sein Herz war einst, mild und feurig, wie das jenes Götterjünglings, der in Sesenheiin eine Friderike liebte. Aber seine Blüten brach der Sturm des Verhängnisses ; seine Früchte reifte keine Sonne der Fürstengunst, sie wurden nicht gepflückt von einer begeisterten Jünglingsschaar, und bald schloss sich sein Herz der Aussenwelt und blieb allein mit den Leidenschaften, unter denen nur eine fohlte, dio Energie im Kampfe; endlich hatte der Vulkan ausgetobt; er barg noch die Glut, aber keine Flammengarbe kündete sie; ins Innerste seines Selbst hatte sich der Greis zurückgezogen. Erst der Tod war der kühne Bitter, der den dornigen Hag des Mistrauens und der verlornen Menschenliebe durchbrach und das schlafende Dornröschen der Grillparzerschen Poesie zu neuem, dauernden Leben erweckte. Aber des Dichters Herz schlug nimmer. Eigentliche Perioden hat Grillparzers Poesie nicht, so willig wenn wir sie als Ganzes, wie wenn wir die Lyrik allein betrachten ; die Einschnitte in seiner Entwicklung entbehren der scharfen Merkmale und da bei ihm jeder lyrische Erguss ein Gelegenheitsgedicht war, die hervorrufenden und begleitenden Umstände aber noch unbekannt oder unauffindbar sind, so ist eine Verteilung der lyrischen Werke auf Perioden oft schwierig. Doch ein Versuch mag gewagt werden und demnach möchten sich drei Perioden ergeben. 1. Die Periode des jugendlichen Idealismus, vom Beginne der poetischen Tätigkeit bis zur ersten Reise nach Deutschland 1812 — 1826. 2. Die Periode des resignirten Realismus von der deutschen Beise bis 1850. 3. Die Periode der senilen Verbitterung oder die 22 .Jahre des Greisenalters von 1850 bis zu seinem Tode. Die Gränzpunkte sind natürlich nicht, unverrückbar und in manchen poetischen Biclitungen greifen die Epochen ineinander über; aber in allgemeinen drücken sie die llauptstufen dos poetischen Entwicklungsganges aus und ergeben sich aus den lyrischen Dich- tungen, wie aus den Andeutungen der Autobiographie, der wichtigsten Quelle für die Geschichte seines geistigen Lebens, welche zwar au woltueuder Schönheit und einfacher Grösse nicht mit „Wahrheit und Dichtung“ zu vergleichen, aber vielleicht wahrer ist in ihrer bescheidenen Verschwiegenheit als Goethes poetische Offenheit. 4. Von einem ernsten Vater nicht sowol erlogen, als bewacht in den ersten Stufen der Selbsterziehung, von einer gutherzigen, phantasievollen Mutter mehr begleitet als geleitet, wuchs der Sohn des Advokaten Grillparzer in den ereignisreichen Jahren am Beginne unseres Saeculums zum Jünglinge heran. Die Wogen der Neuzeit schlugen auch an die Küsten des alten Oesterreichs in so stürmischer Weise, dass eine Zeitlang auch das junge Kaisertum Oesterreich ein Opfer der Zeit zu werden schien, welche das alte tausendjährige Reich deutscher Nation zertrümmert hatte. Im Kampfe gegen den Feind Oesterreichs ist er selbst gestanden als Mitglied einer freiwilligen Compagnie zur Verteidigung Wiens im Jahre 1809 und im patriotischen Eifer schrieb er damals sein erstes Gedicht „Schlecht und Recht“ (Anhang zur Selbstbiographie. Werke 10. 217). Den Schmerz über das Unglück seines Vaterlandes musste er fühlen beim Verluste seines Vaters, den der Kummer über den unheilvollen Ausgang des Krieges tötete. Da war der achtzehnjährige Studierende der Rechte verwaist und nicht nur auf sich angewiesen, sondern sollte auch der Mutter und den Geschwistern eine Stütze sein. Durch Erteilung von Unterricht, an junge Edelleute, dann in einer Hofmeisterstelle, welche ihn auch nach Böhmen führte, erwarb er seinen Unterhalt; eine Anstellung als unbesoldeter Praktikant bei der Hofbibliothek, dann beim Hofbauamte (1818) folgten ; keine Ereignisse, welche die stille ruhige Entwicklung hemmten, aber auch N.chts, was dieselbe fördern konnte. Musste der Dichter, der schon in frühester Jugend sich an einem Drama versucht hatte, doch während seiner Hofmeisterstelle bei Graf Seilern auf einzelne Dichtungen, deren er sich nicht ganz enthalten konnte, immer „aus dem Englischen oder Französischen“ hinaufschreiben, damit sie bei zufälliger Entdeckung nur als Studien nicht als selbständige Produktionen gelten konnten, da, erzählt Grillparzer in der Selbstbiographie (10, 59) „jedes Zeichen eines eigenen poetischen Talentes den alten Grafen in seiner Meinung, dass ich ein Jacobiner sei. bestärkt haben würde.“ Auch Musik, freilich nie eigentlich gelernt, diento zur Erheiterung trüber Stunden; eine Ode „Die Musik“ (1. 90) ist aus dem Jahre 1812. In freien Rhythmen feiert er die Musik, „welche wie die Rose unter den Blumen hervorstralt aus dem Chore der Schwestern“, als die Begleiterin, Freundin, Trösterin auf dem Lebenswege des Menschen : Wu or weilt und wo er wandelt Ali des Unglücks gähnendem Absturz, Auf der Freude Blumenliöhen, Ueberull tönt deine Stimm ihm entgegen Wie ein Ruf aus besseren Welten, Klagend, tröstend, freundlich erhebend, Von der Wiege bis ins Grab. Noch ein Stern war dem Dichterjüngling aufgegangeri, freilich ein Stern von welchem das Goethesche Wort gilt: Die Sterne, die begehrt man nicht. Mau freut sich ihrer Pracht Und mit Vergnügen blickt mau auf Tn mancher heitern Nacht! Von bescheidener Ferne weihte Grillparzer ein Kind seiner Muse einer jungen Sängerin, der Unbekannte einer von ferne nur Geschauten. Aber das Lied „Cherubim“ 1812 (1, 9) ist Feuer und Glut und man erkennt, dass es aus einem Herzen, „von einer Empfindung ganz voll“, gekommen. Er hat später nicht wieder diesen Ton angeschlagen, wol aber hören wir schon in dieser Zeit den Laut der Klage und Hoffnungslosigkeit, welchem er später so unmutsvolle Worte lieh, in dem kleinen Gedichte „An eine matte Herbst fliege“, geschrieben nach einer schweren Krankheit im letzten Jahre seiner Hofmeistorzeit, wo er einsam und verlassen bei einem unwissenden Chirurgen in einem elenden Dorfe Böhmens dalag. Der traurigen matten Fliege stellt er sich gegenüber : Doch siek meine welken Kniee, Sieh das Antlitz todtenbleich, Sieh der Augen mut’ges Feuer Von der Krankheit Hauch dahin : Ist denn schon mein Herbst gekommen Eli moin Sommer noch erschien ? (1. 31.) ■5. Nein — erst musste der Frühling seiner Dichtung anbrechen und die Welt mit Geistesblumen beschenken, welche unvergänglich sind. Mehrere Jahre arbeitet er still in sich gekehrt, bis im Jahre 1817 sein erstes Drama ,.l)ie A huf rau“ von der Bühne des Hoftheaters in Wien zündend in die Herzen der Zeitgenossen fiel und dem bisher Unbekannten Namen und Ruhm verschaffte. Da es aber ebensowenig an den gehässigsten Kritiken gegen die „Schicksalstragödie“ fehlte, so wollte der Dichter zeigen, dass er nicht zu den Müllner und Houwald gehöre und »udi ohne allen romantischen Apparat menschliche Schicksale .nid Leidenschaften im Drama schildern könne. Am 21. April 1818 wurde „Sappho“ zum erstenmale aufgeführt, ein Drama, welches man nacli dor Tiefe dee Idee und dem Wollaute der Sprache mit oi-nor „Iphigenie“ Goethes vergleichen darf, welches wie jenes hellenische Formschönheit mit germanischer Gemütstiefe vereiniget, die Tragoedie dos Genius, der über das Irdische erhoben, im Bestreben den Staubgebornen zur Götterhöhe mitzureissen der Materie unterliegt und nur durch Selbstopferung sich wieder reinigt und erneut, um als Geist, losgelöst von dem Fesseln der Körperlichkeit, im reinen Lichte des Ideales fortan zu leben. War Grillparzer mit diesen zwei Dramen auch der gefeiertste Dichter Oesterreichs geworden, mochte auch sein Herz durch den Beifall der Besten befriedigt sein, — ganz glücklich machten ihn seine Erfolge nicht. Der materielle Gewinn aus den Stücken war klein, seine Beamteucarriere wurde durch sie nicht beschleunigt und die Mühe, welche die Erlaubnis zur Aufführung seiner Stücke gekostet hatte, zeigte ihm, was man von einem Dichter und einer Dichtung halte. ..Die Ahnfrau“, von der Censur verboten, war erst nach vielen Bemühungen, besonders der berühmten Tragödin Schröder, freigegeben worden, dann wieder verboten und endlich wieder erlaubt, weil das Stück dem Theater Geld eintrug. Auch die „Sappho“ brachte erst die Schröder zur rechten Geltung, welche in der Titelrolle glänzende Triumph; feierte. Nur eine scheinbare Belohnung erhielt der Dichter. er wurde zum Theaterdichter des k. k. Hoftheaters mit dem jährlichen Gehalte von 2000 Gulden Papiergeld, in Conventionsmünze 700 Gulden, ernannt, — aber hat nie seinen Gehalt bezogen. Seine amtliche Stellung entbehrt nicht einer gewissen Komik. 1815 hatte ihm ein Freund des Vaters, Graf Stadion, eine Stelle bei der »Bancal-Gefallen-Administration“ mit 300 Gulden [Besoldung verschaff, ; etwas später erhielt er sosar als Zeichen besonderer Zufriedenheit mit seiner Tätigkeit das Recht, Schwärzer von Käse, Eiern, Geflügel oder andere GolUll.-iil» rtreter minderer Sorte selbständig abzuurteilen und zwar in einem eigenen Bureau (Biogr. 74). Bald nach seinen dramatischen Erfolgen kam er durch denselben Grafen Stadion in das Department der Finanzbehörde, welchem die HoftheuW untergeordnet waren, aber unter einen Chef, den er mit den stärksten Ausdrücken als seinen Feind bezeichnete (Bio. 93) während andererseits eine abervitzige Kritik und Schauspielerneid seine Werke verkleinerte. So musste ihn wol der Menschheit ganzer Jammer erlassen und die Qual seines Geistes in körperlicher Krankhaftigkeit sich äussern. Ueberhaupt war sein Körper zart, wie sein Gemüt fein organisirt war; darin durfte er dor Sohn seiner Mutter lieis-sen, welche gerade durch Kränklichkeit zu einem Aufenthalte in Baden gezwungen war, auf dem er sie begleitete. Aber statt sich zu bessern, verfiel er hier immer mehr, bis ihn der Praelat von Lilienfeld, Ladislaus Pyrker, der Dichter, welcher vergebens nach dem Ruhme eines oesterroichischon Vergilius gestrebt, nach Ga-stein entführte. „Dieses Bad hat mir damals warscheinlich das Leben gerettet.; ich kam gestärkt und arbeitsfähig zurück“ — erklärt Grillparzer in der Selbstbiographie (96), — und noch inehr sein Trübsinn und sein Misinut, hatten ihn verlassen. Im Gedichte „Der Genesene“ (32) preist, er die Krankheit, welche der Seele Krämpfe löst und dem Menschen den Frieden wieder gibt. Aber bald ertönen wioder Klagen, so im „Abschied von Gastoin“ (1) einem Gedichte, welches nur eine glanzvolle Umschreibung des alten Satzes ist, dass der Dichtkunst Flamme, indem sie der Welt herrlich leuchtet, den Dichter selbst, verzehre. In diesem berühmten Gedichte scheint des Dichters Selbstbekenntnis eine geschliffene, durchsichtige Form angenommen zu haben, aber, schreibt K. Kuh (Z. I). 172) „dafür erkältet und entwertet die in verschiedenen Gestalten auftretende Allegorie das poetische Leben des Gedichtes.“ Es ist der bei mehreren oestorreichischen Dichtern mächtige Hung nach bunten Bildern, dem Grillparzer später glücklich entsagt hat und den er selbst rügt, wie in dem Epigramme ,.A. G.“ Willst seinen Wert du schildcn, Bezeichnen sein Gedieht; Er wcisH ganz wol zu bildern, Allein zu bilden nicht. Von Gastein war der Dichter zur immer hinfälliger werdenden Mutter nach Baden zurückgekehrt um eine neue dramatische Dichtung fort/.usetzen, die er hier begonnen hatte, die Trilogie „Medea.“ Diese grossartig angelegte Tragoedie würde sein dramatisches Talent auf dem Höhepunkte gezeigt haben, wenn os ihm vergönnt gewesen wäre, sie dem Drange des Genius folgend, in einem Zuge zu vollenden. Aber das traurigste Ereignis unterbrach die Arbeit und zwang den Dichter auf einer Reise Trost und Ruhe zu suchen. Dies Ereignis war der Tod seiner Mutter unter don schmerzlichsten Umständen, wie er selbst erzählt: „Nach Mitternacht gegen Morgen wurde ich durch ein Klopfen an meiner Thür aufgeweckt. Es war die Magd, die neben der Köchin eigens zur Pflege des Kranken aufgenommen worden war. Sie bat mich um Gotteswillen hinüber zu kommen, da die gnädige Frau durchaus nicht ins Bett zurückgehen wolle. Ich eilte ins Zimmer meiner Mutter und fand diese, halb angekleidet an der Wand zu Häupten ihres Bettes stehend. Ich beschwor sie, sich keiner Vorkühlung auszusetzen und sich wieder niederzulegen, erhielt aber keine Antwort. Ich fasste sie an um allenfalls ihrer Scwäche nachzuhelfen, da, beim Scheine des von der Magd gehaltenen Lichtes, sah ich ihre Züge starr und leblos. Ich hielt meine Mutter tot in meinen Armen.“.. . Der schnell herbeigerufene Arzt erklärt jede weitere Hilfe für vergebens. Grillparzer war im Tiefsten erschüttert. „Was ich empfand, schreibt er in seinen alten Tagen, konnte nur derjenige begreifen, der das, ich möchte sagen, Idyllische unseres Zusammenlebens gesehen hätte.“ (Biogr. 98 f.) 6. J)es Dichters Gesundheit war aufs höchste angegriffen ; um leiblich und was mehr wog, geistig zu genesen, riethen ihm die Aerzte eine Reise nach Italien. Er machte sie in Begleitung oines Grafen Deym (Biogr. 99; E. Kuh 49 „Graf Degen“), der als kaiserlicher Kämmerer es liir seine Pflicht hielt, seinem hohen Herrn in der' Fremde aufzuwarten; Kaiser Franz reiste im nämlichen Frühling« mit seiner Gemahlin und einem beträchtlichen Gefolge nach Rom un i Neapel. In ßom angelangt kam Grillparzer in die Gesellschaft des Grafen Wurmb.anl, Obersthol-meisters der Kaiserin, der ihm auch einen Platz in seinom Wagen zur Reise nach Neapel anbot, wofür ihn Grillparzer in einer Krankheit pflegte, bis beide zusammen nach Wien zurückkolirten '). Was für Goethe die italienische Reise war, — Durchgangspunkt von der Dumpfheit des engen Weimarerlebens zum klaren Ausblicke über eine Welt, Uebergang von dem genialen Durchbruche jugendlicher Naturpoesin zur selbstbewussten Klarheit höchsten künstlerischen Schaffens — ist bekannt und ebenso bekannt, was hundert Andere vom Besuche dos Landes Italia für ihre ganze Lebenszeit mit zurücktrugen in die nordische Heimat : Klarheit und Ruhe. Auch Grillparzers Lebensgeister steigerte schon der Gedanke Italien zu sehen und „in fülligen Akkorden nach dem Ausdrucke E. Kuh’ s (49), wie sie ihm nur selten entströmten, drückte sich die gehobene Seele aus“, welche mit Mignon fragt: „Kennst du das Land?“ (20.) Wie ein Orientspilger will der Dichter zum (irabe der heiligen entschlafnen Zeit ziehen i nd wie der Pilger Reliquien, so will auch er in seiner Brust heilte R"ste horaus-t ragen : Die letzten Tropfen vom Wunderborn Der einst so reichlich quoll, Kin Fiiukchen von deinem Götterzorn, Du göttlicher Apoll! Don Abdruck, Weltgebieter Zeus, Von deiner Majestät ! Vom Dichterbaum ein Lorbeerreis Der Maro's Grab umweht. 1) Aus dem Verhältnisse zu Wurmbrand bildete sieh die Sag«, Grillparzer sei Privatsekretär der Kaiserin geweson, welche er nach seiner eigenen Aussage Biogr. HO kaum zweimal gesehen bat. Sogar Koherstein G d. deutschen Nationallitenitur 5. Aufl. Leipz. 1878 V. 409 hnt noch den Irrtum wie auch das unrichtige »ieburtsjalir 1790, Dein Hild, so hehr und unbellockt Du Hohe vor Medici.............. und knieen will er vor der Vergangenheit Gebilden, den Schein verachten und lernen Was der Mensch bewirkt und erschafft, Wenn er dem Gott im Busen vertraut Und der selbstgegebenen Kraft, und er sch liegst: Dann kehr' ich heim mit stolzem Sinn Und schaft’ in gesättigter Kuh, Was jung soll sein, wie ich es bin,' Und alt soll werden, wie du! nämlich wie das ewige Rom. Der Dichter luhlte sich in Italien, trotz mancher Widerwärtigkeiten, glücklich und frei; er erzählt in der Selbstbiographie und in den „Reiseerinnerungen aus Rom und Neapel“ mit Behagen die Eindrücke, welche der Aufenthalt auf dem klassischen Boden Roms, welche die Naturpracht Neapels, welche die Besteigung des Vesuvs auf ihn gemacht — und einige Gedichte dieser Zeit, im folgenden Jahre veröffentlicht, tragen den Stempel der Buhe und Klarheit. „Zwischen Gaeta und Capua“ (32) schildert einen frilhlingsvollen Maientag ; Fort aus der Prosa f asten und Müh Zieh’ ich zum Land« Der Poesie! jubelt der Dichter, der zum Schlüsse Parthenope anfleht: Eden der Lust Ebne die Wogen Auch dieser Brust! Der Sturm in der eigenen Brnst legte .sieh — und wenn der Dichter in den Zeilen „Am Morgen nach einem Sturm“ (236» in Molo von Gaeta dem Meere zuruft: Hast wieder einmal getli mt? Wildes, tobendes Element ! Wieder Erd’ und Himmel Feindlich kämpfend ungereimt V Thöricht! fruchtlos! Feinde nicht die Erde an Weil sie fest und griinend, Beneide nicht den Himmel Weil er blau und hell. Beide — willst du ruhig quellen Spielen sich vereint in deinen Wellen. * so gilt das auch von dem Dichter in dessen Seele sieh der All nur dann rein und klar spiegelt, wenn sie selbst ruhig ist. Wie tief sich der Dichter in die Erinnerungen des Altertums versenkte, zeigt uns die Elegie „Die Ruinen des Campo vaccino in Rom“ (179), worin er im Anblicke der verfallenen Tempel, der geborstenen Siegosbogen, der Kleinlichkeit der Jetztzeit den Unterschied der antiken und der christlichen Zeit schildert und trauernd vor den halbzerstörten Denkmalen der Ursachen ihres Unterganges gedenkt. Sie ragen ihm quälend und beängstigend in die n*4 erzählt., dass (»rillpar/.ers Urinier lieamtur in SaUburg. sich ein Dienstvergehen hatte zu Schulden komme» lassen, nach Wien reiste und sich in einem Anfalle geistiger Zerrüttung dem Gerichte als Monier migal». Diesen ereignete sich nicht jetzt, sondern lS.'W, dem Jahre in welchem der Dichter nach Paris und London gereist war. Das Tagebuch dieser Krise (Werke 10.) schliesst S. 4'34 mit folgenden Worten : „I'1 München angekommon Sucht mir ein Kämmerclien, Liehe, Still und freundlich und kleiu. Doch in eurer Nähe : Ich bin nicht gern allein. Reinlich sei es und stille. Schatten mäss’ge den Tag, Dass ich gern sitzen und sinnen, Dichten und denken mag. (An die vorausgegangeun Lieben 45) Aul dem diistern Lebensbimmel Grillparzers tauchte jetzt ein neuer Stern auf. Naeli 1817 hatte er Uber die quälende „Erinnern ng“ (12)aji eine alte Neigung geklagt,, welche er sieh aus der Brust reissen musste: Tausend alte Bilder kommen, Ach, und jedes spricht : Ist der Pfeil auch ■weggenommen Ist es doch die Wunde nicht. Unter den Aufregungen der nächsten Jahre war dies vergessen. Jetzt lernte er im Hause eines kunstfreundlichen Wiener Bürgers drei Schwestern kennen, welche sich durch musikalische und schauspielerische Talente auszeichneten undaus gesellschaftlichen Beziehungen gestaltete sich ein inniges Herzensband zu einer derselben, Katharina Fröhlich, das nicht mehr aufgelöst werden sollte. Aber kein ehelicher Bund knüpfte die beiden zusammen : Katharina blieb ans Ursachen, die teils aut ihrer, vorwiegend aber auf des Dichters Seite liegen und hauptsächlich in seinem Mangel an Energie, vvol auch in äusseren Verhältnissen bestanden. seine „ewige Braut“ — um! wurde endlich des Dichters Pflegerin in dessen langem Alter voll Grämlichkeit und Schwäche. Die Gedichte deren Quelle dieses Verhältnis war, sind die zerstreuten Blätter einer Liebestragoedie. worin zwei edle Herzen litten. In seiner Autobiografie hat der Dichter selbst darüber nur leise Andeutungen. Der Ton aller dieser Lieder denen, man das Goethesehe Alle das Neigen Von Herzen zu Herzen, Auch wie so ek'ön Schaffet das Schmerzen! vorsetzen darf, ist ein vorherrschend naiver; anmutig tändelnd wiegen sich die Empfindungen auf sanften Rhythmen; eine „beseheilinde ich Briefe mit der Nachricht, dass mein Bruder Karl Weib, Kinder und Amt verlassen und die Amtskasse sich leer befunden habe ln Wien angekommen, klagte er sieh eines Mordes an und gab alle Zeichen des Wahnsinnes.“ Dagegen dürfte in dieser Zeit, wie Kuh 45 erzählt ein anderer Bruder des Dichters von einer Trübung des (leistes ergriffen, in der Donau den Tod gesucht haben. Dass Grillparzers Mutter, wie ebd. aus Hörensagen mitgeteilt ist, im Wahnsinne Haud an sich selbst golegt habe, sclieiut unverbürgt- dene Innigkeit“ klingt in ihnen vor; bald werden daneben Töne wehmütiger Klage laut, endlich macht sich bittere Verstimmung in oft bösen Worten Luft und der Groll über Welt und Menschen rollt darin, wie ferner Donner in den Lüften. Vorzüglich von dieser Liebeslyrik muss er gelten, was E. Kuh (186) zur Charakteristik der Grillparzerschen Lyrik sagt: sie stelle nicht vom Dichter abgelöste Erlebnisse dar, die nun ein selbständiges Dasein gewonnen ; daher ihre Hilflosigkeit und Bedürftigkeit, welche uns rührt und zum Mitgefühl anregt, welche uns aber auch betrüben und verstimmen kann. An die Spitze können wie die frische „Werbung“ (6) stellen ; zu Ja oder Nein fordert der Dichter das Mädchen auf ; zwar habe er nicht Gold, aber Lieder sie zu preisen—und auch sie zustrafen, wenn sie den Bund breche, womit sio sich selbst, nicht ihn verletze : Dichtors Gram ist bald vorschlafen, Seine Kunst ist trostesroich, Und die Lieder, dio dich strafen Trösten heilend ihn zugleich. prophezeit er, aber leider unwisseud der Zukunft. Ihre Schönheit preisen die Strophen „An eine gewisse Unbekannte“ (6); ihre Augen sind die Dioskuren seiner Fart, die or anfleht nicht so hell und feurig zu schimmern, „denn das kündet, sagt man, Sturm - ; er will dieses Augenpnnr schildern, das ihn immer umschwebt : Gornc beschrieb’ ich sie Doch ihr versttindet'K nie: Tag und Nacht, Ernst, der lacht, Wassers- und Fcucrsmacht Sind hier in Eins gebracht Lächeln mich au. (Allgegenwart 17) Er singt ihr ein Ständchen „zur Zither (10) und ein „Lied“ (240) von der Hube, die dem Schlummer, „dem lieblichen Kinde“ zuflüstert: „Weist du ein Auge, Wachend in Kummer, Lieblicher Schlummer, Drücke mit'b zu! Fühlst du sein Nahen V Ahnest du Euh? Alles deckt Schlummer, Schlummre auch du! “ „A's sie, zuhörond, am Klaviere sass“ (15) bemitleidet er sie, weil von der Gewalt der Töne ihr Gemüt bewegt wird und sie umsieht, wie wenn sie einen Mittriiger ihres Schmerzes, ihrer Freude suchen möchte; er aber muss schweigen, obwol er das erlösende Wort sagen möchte. Es blieb ungesagt — und schon tönen Misklänge in das Gellüsterder Liebe hinein, wie,in der „Begegnung“ (31), wo über das Verlangen der kalte Verstand, oder wollen wir lieber sagen, die unüberwindliche Energielosigkeit den Sieg davonträgt : Der loichto Kahn, wie schön trägt er die Eine, Sprang’ noch ein Zweites zu, wer weiss V wer weiss ? Und die Frage „Willst du ich soll Hütten bauen“ ? (24) kann er nur ablehnend beantworten : ihn rufe ein Geschäft, Doch kehr’ Abends ich zurück, Und du harrst noch mein, Wenn ich erst mein selber bin, Bin ich auch wol dein. Bald ist auch der Dämon dos Mistrauens in ihm erwacht, vor dem er selbst erschrickt, den er aber nimmer zu bändigen vermag, der „Trennung“ (58) fordert, „Verwünschung“ (5ß) folgen lässtund als „lncubus“ (26) Unfried ihm Natur und Welt vergiftet ; so lauten die Titel von Gedichten, welölie der Liebestragödie angeboren, wahrscheinlich in dieser Zeit oder bald darauf entstanden sind und mit Ausnahme des letztgenannten 1835 als Tristia ex Ponto veröffentlicht wurden. Im „Bann“ sali er sich schon 1819, bei jenen trüben Erfahrungen nach der italienischen Eeise. ln der so iiberschriebenon Allegorio (45) nimmt or Abschied von der „ Wohnstatt seiner Freuden, von dem Weibe seiner Wahl“ erklärt sich für geächtet und vervehmt, denn Der Fürstin, der die Welt zu eigen, Der Alles huldigt, was da lebt, Vor der sich alle Wesen beugen, Hab ich im Wahnsinn wiederstrebt. Mit ihrer Schwester, sinnverwirret, Die ohne Heimat, ohne Haus, Durch Erd und Luft und Wellen irret, Zog ich in wilder JagJ hinaus. Im Mondenglanz, auf flücht’gem Fusso Schlang ich mit ihr den Geisterreihn, Und alles Wirklichen fienusso Entsagt’ ich um den holden Schein. Und die Fürstin schleudert ihm ihren Fluch zu : „Von Wunsch zu Wunsch in ow’ger Ketta Und rastlos, wie du bist, so bleib! Dir sei kein Haus und keine Stätte, Kein Freund, kein Bruder und kein Weib ! Ein Büttel aber beigegebon: Um dich, in dir, lass' er dich nie, Er peitsche rastlos dich durchs Leben Der wilde Dtimon: Phantasie! v> Nach Allein möge er lassen um im Erlangten die Mängel zu sehen, Schatten möge er nachjagen und um des Augenblickes Kuss buhlen, die Sprache will sie ihm verwandeln und sein Hörer soll der Misverstand sein, — ja der, dem er sein Leid klage, soll an des Leidens Wirklichkeit zweifeln : „Zieh hin, um all doin Glück betrogen, Und buhl’ um meiner Schwester Gunst; Sieh wrts das L e b o n dir entzogen , Üb dir’a ersetzen kann die K u n s t.“— Da fiel's mich an mit Nachtgewalten Und Wahrheit war es, was sie sprach; Das Herz im Busen mir gespalten, Und jener innre Driinger wach. Seitdem irr ich verbannt, alleine, Betrüge Andre so wie mich : Da abor, armes Weib, beweine, Den du verloren, ewiglich! Sein Geschick, das er sich so traurig ausgemalt, schien sich, wie wir sahen, glücklich gewendet zu haben, — aber äussere Umstände und innere Misstimmung, Laune, Eifersucht, Unzufriedenheit mit seinen Dienstverhältnissen, kurz eine Menge Dinge kam zusammen, um ihm bald wieder das Leben zu verbittern und statt mit „einem Fünkchen vom Götterzorne Apolls“ sich selbst und der Aussenwelt entgegenzutreten, stellte er die Brust den Schlägen des Geschickes unbewehrt eutgegen, so dass er bald „Todeswund“ ausrufen konnte (38): Schwing dich auf, Adler, zu Mimors Born Und bring mir zwei Tropfen, dass ich mich labe ! Sonst war ich rüstig und stark, In den vordersten Reihen stand ich, Trat auch wol vor, als Einzelner, Zum ringsbowunderten Kampf; Nun aber lieg’ ich matt und lechzend, Verwundet vom eigenen Schwert, Und nagend zehrt der Durst an meiner Seele; Schwing dich auf, Adler, zu Mimers Born Und bring mir zwei Tropfen, da-s ich mich labe! Trotz und Wehmut wohnten in seiner Brust beisammen ; der eine zwang ihn zu kalter Verneinung, die Wehmut gab ihm die schönen Verse, womit er das Schalten und Walton einer Frau des Hauses schilderte, oder sinnend an der Wiege eines Kinde* der Zukunft dachte. Bei einem Aufenthalte in Gastein hatte sich eine edle Frau seiner angenommen und er widmet ihr einen „Abschied“ (35), tiof empfundene Verse voll Wehmut über sein Alleinsein, voll Erinnerung an seine geliebte Mutter, voll Dank filr liebende stille Obsorge, der er nimmer vergessen werde ; Erinnerung an dein stilles Thun, An All, was icli gesehn, Soll über racinem Haupte ruh'n, Soll külilend mich uimveh’n. „An clor Wiege eines Kindes“ (231), der „hillflosen Kleinen“, die noch daliegt unbewusst der Weit und des Lebens, fragt der Dichter sinnend: Sie lächelt. Warum V Sie weint — Warum ? 0 lasst sie weinen, lächeln ohne Grund ; (lebt diese Kunst ihr mit ins Leben ! Der beste Grund zum Frohsinn ist der Frohsinn, Und mög’ aucli künftig, wenn sie weint, Nie das Bewusstsein sagen ihr, warum. Dann preist er die Schönheit, deren Knospen ihm die junge Menschenbliite zeigt, die Güte, welche sie schmücken, aber ihr einst mehr Thränen erpressen werde „als die Vergehung weinet und der Schmerz“, des Verstandes Fackel, die ihr leuchten werde, wo sie lieber blind zu sein wünschte. Doch immerhin, fahrt fr fort, Doch immerhin! lass beide stralen Erwärmend und erleuchtend für und für! Thu dir genug, so thust du’s auch der Welt Und so geh’ ruhig deinen stillen Pfad! Und wenn du einst am ltande deiner Bahn’ Gebette't in der Schwachlnit Schaukelwiege Und eingewickelt in des Alters Binden, Zum zweitenmal ein Kind, stillathraend ruhst, So gebe gnädig dir eiu güt’ger Gott, Dass auch du lächeln kommest dann, wie jetzt, Dem Eintritt in ein noch verhülltes Leben ! Grillparzers dramatisches Talent war während all dieser Vorgänge in ein neues Stadium fortgeschritten ; nach den eingehendsten geschichtlichen Studien hatte er im Jahre 1823 das historische Drama „König Ottokars Glück und Ende“ geschaffen, die glänzende Verherrlichung des Stifters der Habsburgischen Dynastie, welcher durch einfache Grösse und „still bändigende Kraft“ dem wilden Ungestüm des slavischen Mannes eine Gränze setzt, dos Mannes, der im Zwiespalt des Wollens und Könnens sein eigenes Geschick herauf beschworen, das ihn zermalmte. Erst 1825 wurde das Stück aufgeführt, denn — zwei Jahre lang war es bei der Oeosurbehörde verschwunden gewosen! (Autobiogr. 144 f. und 151 f). Trotz des Beifalles bei der ersten und den folgenden Aufführungen merkte der Dichter doch, „dass der Eindruck nicht lebendig ins Innere gedrungen war“ (Biogr. 147) und indem man den Massstab der Sappho an das neue Stück legte, verkannte man gänzlich den Unterschied der Gattungen und machte dem Dichter die unverdientesten Vorwürfe, so dass sein Mismut aufs Aeusser- ste stieg, zumal auch bald dfis neije Drama, weil sich die Böhmen davon vorletzt fühlten, vom Theaterrepertoire auf Befehl der Censur gestrichen wurdo. Audi auf der deutschen Bühne war kein Platz für den „durchaus oesterreichisch gehaltenen Ottokar“, ja die deutsche Kritik üeng schon jetzt au dem Dichter seinen Patriotismus vor zu werfen, was sich später noch viel auffälliger wiederholte. 8. „Dass unter diesen Umständen in dem damaligen Oesterreich für oinon Dichter kein Platz sei, wurde mir immer deutlicher. Ich versank immer mehr in eine hypochondrische Stimmung . . .; dazu traten noch in Verwirrung gekommene Herzensangelegenheiten“—-lesen wir in der Autobiographie (152) und der Dichter beschloss diesem Zustande 1826 durch eino Beise ein Ende zu machen, denn schreibt er „eine Beise ist ein vortreffliches Heilmittel für verworreno Zustände“ (A. a. 0. 153). Das Ziel der Beise sollte Deutschland sein, der Hauptanziehungspunkt war Goethe. Grillparzer fuhr über Dresden, wo ihn besonders die Bildergallerie fesselte, er abor auch bei Tieck und Hofrath Böttiger Besuche machte, nach Berlin, wo er mit Fouque, Stieglitz, Hegel, dem Tragooden Devrient umgieng, oinen Besuch bei der berühmtesten Frau Berlins, der Bahel, machte; anderen Begegnungen, wie der mit dem Minister Stägemann, aber aus Scheu von aristokratischen Kreisen auswich. Uoberj Leipzig zog er nach Weimar, wo er von Goetho liebenswürdig aufgenommen und überhaupt von der gebildeten Welt gefeiert wurde. Grillparzer hat die Zusammenkunft mit Goethe ziemlich ausführlich geschildert. Der erste Eindruck den Goethe in einer Abendgesellschaft auf ihn machte, war kein angenehmer; Grillparzer sah „im Ideale seiner Jugend, dem Dichter des Faust, Olavigo und Egmont, nur den steifen Minister, der seinen Gästen den Tlioe segnete.“ Auf einen folgonden Tag lud Goethe den oosterreichischen Dichter zum Mittagsmalo ein. Grillparzer ging ängstlich hin. „Als ich im Zimmer vorschritt, erzählt er, kam mir Goethe entgegen und war so liebenswürdig und warm als er neulich steif und kalt gewosen war. Das Innerste meines Wesens begann sich zu bowegen. Als er abor zu Tische gieng und der Mann, der mir dio Verkörperung der deutschen Poesie, der mir in der Entfernung und dem unermesslichen Abstande beinahe zu einor mythischen Porson geworden war, moine Hand ergriff, um mich ins Speisezimmer zu führen, da kam einmal wieder der Knabe in mir zum Vorschein und ich brach in Thränen aus. Goethe gab sich allo Mühe um meine Albernheit zu maskiron. Ich sass bei Tische an seiner Seite, und er war so lieitor und gesprächig als man ihn, nach späterer Versicherung der Gäste, soit Langem nicht gesehen hatte.“ Auf den folgenden Morgen wurde Grillparzer beschieden, damit, wie et) Goethe von Besuchern, die ihn interessirten, zu tun gewohnt war, sein Schattenriss genommen werde. „Als ich mich des ändern Vormittags einstollte, erzählt Grillparzer weiter, war der Maler doch nicht gekommen. Man wies mich daher zu Goethe, der in seinom Hausgärtchen auf- und nieder gieng. Nun wurde mir die Ursache seiner steifen Körperhaltung gegenüber von Fremden klar. Das Alter war nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Wie er so im Gärtchen hinschritt, bemerkte man wol ein gedrücktes Vorneigen dos Oberleibes mit Kopf und Nacken. Das wollte er nun vor Fromdon verbergen und daher jenes gezwungene Emporrichten , das eine unangenehme Wirkung machte. Sein Anblick in dieser natürlichen Stellung, mit einem langen Hausrock bekleidet, ein kleines Schirmkäppchen auf den weissen Haaren, hatte etwas unendlich Ii (ihren dos. Er sah halb wie ein König aus und halb wio ein Vater. Wir sprachen im Auf-und Niedergehend (Autobiogr. 175). Grillparzer wurde gezeichnet. Goethes Sohn legte ihm dann vorzügliche Stücke der kostbaren Sammlungen des Vaters vor und endlich wurde er „auf Liebevollste“ entlassen. Im Laufe des Tages wurde or zu einem Besuche bei Goethe auf den Abend eingeladen, wobei der einladende Kanzler Müllor ausdrücklich bemerkte, er würde Goethe allein troffen. Was tat Grillparzer ? „Ich fürchtete mich, schreibt er, mit Goethe einen ganzen Abend allein zu sein und gieng nach manchem Wanken und Schwanken nicht hin.“ Plötzlich war wieder sein hypochondrischer Geist über ihn gekommen ; er habo im ganzen Bereiche soines Wissens nichts gefühlt, was würdig gewesen wäre Goethe gegenüber vorgebracht zu werden, seine eigenen Arbeiten kamen ihm roh und unbedeutend vor, das Gefühl eines gänzlichen Versiegens seines poetischen Talentes, womit or Wien verlassen, vermehrto sich bis zur eigentlichen Niedergedrücktheit, Goetlio Klagelieder Vorsingen und durch nichts verbürgte Tröstungen ont-gegennehmen, schien ihm doch gar zu erbärmlich, soine Dichtungsart schien ihm von der Goetheschon liuho und Gemessenheit gar zu sehr abzuliegen, während Goethes Abneigung gegen alles Heftige und Gewaltsame, dessen er sich beschuldigte, ihm bekannt gewesen sei, — das sind die schwachen Gründe, welche der Geladene sich vorspiegelte. Dieser unterlassene Besuch, glaubt Grillparzer, habo Goethe verstimmt und er fand ihn boim Abschiedsbesuche zwar „freundlich aber abgekühlt.“ Doch forderte derselbe ihn auf, von sich Nachricht zu geben, es wtirdo sie sänuntlich erfreuen. Dieses „sie“ mehrte noch Grillparzers Niedergeschlagenheit, weil er es für ein Zeichen der Geringschätzung hielt und er klagt: „Er (Goethe) ist mir auch in der Folge nicht gerecht geworden, insoforne ich mich nämlich denn doch, trotz allem Abstande, für den Besten halte, der nach , ihm und Schiller gekommen ist. Dass Das alles meine Liebe und Ehrfurcht für ihn nicht vermindert hat, brauche ich vvol nicht zu sagen.“ Dieser Verehrung für Goethe hat Grillparzer immer und immer wieder Ausdruck gegeben. Zu Foglar sprach er am 3. December 1848 (Grillparzers Ansichten S. 27 f.): „Ich habe nie einen Menschen gekannt, der so seine Werke erklärte und sie ihn, wie Goethe. Er war ein echt grösser Mann. Ich zweifle, ob selbst Napoleon so mit sich einig und abgeschlossen war.“ Eine andere Stelle in den „Aeslhetischen Studien“ (Werke 9, 233), worin er ebenso originelle als von wahrhaft dichterischem "Verständnisse zeigende Urteile über die Literatur, besonders über Schiller und Goethe, gibt, lautet: „Wer kein Verehrer Goethes ist, für den sollte kein Raum sein auf der deutschen Erde. Dieser vielleicht grüsste aller Deutschen hat, ein anderer Napoleon, seine vorher bürgerlichen Angehörigen, alle Deutsche geadelt . . . für seine Feinde sollte kein Raum sein auf der deutschen Erde !“ Wo du stobst im Kreis der Wesen Stellt er sieli als Führer ein ; Hoch will er nicht bloss gelesen Kr will auch gelebot sein — sind die Belgeitworte zu Gontlios Werken, mit denen er eine Freundin beschenkt (1, 275). Goethes anscheinende Kälte entschuldiget er (1, 159): Er war nicht kalt, wie ihr wol meint, Nur hielt er die Wärme zu wonig vereint, Und da er sie theilte zuletzt ins All, Kam wenig auf jeden einzelnen Fall. Und jenen, welche Goethes spätere Schöpfungen nicht mehr ehren wullten, welche mit Wolfgang Menzel in ihm nur mehr den Minister sahen, ruft er zu (1, 158) : Und oh er mitunter kanzleihiift spricht, Ja, Tinten und Farben erblassen, Die Grossen der Zeiten sterben nicht, Das Altern ist keinem erlassen. Doch ahmst du ihm nach, du junges Volk, So lass vor Allem dir sagen • Der Schlafrock steht aus d non vvol, Die früher den Harnisch getragen. Trotz dem, dass Grillparzer der freundlichen Aufforderung an Goethe zu schreiben, nie naclikam, auch den Gedanken seine nächste dramatische Dichtung Goethe zu widmen nicht ausführte, hat dieser einmal seiner freundlich godacht und zwar wie K. Kuh (77) mitteilt in einem Briof'e an Zelter, wo er schreibt: „Grillparzer ist ein angenehmer wolgeftilliger Mann ; ein eingoborncs poe- tischos Talent darf man ihm wol zusehreiben; wohin es langt und wie es ausreicht, will ich nicht sagen. Dass er in unserem freien Leben etwas gedrückt erschien, ist natürlich.“ Grillparzer hat daher wol Unrecht gehabt, wenn er meinte; „Goethe mochte wol denken, mein Besuch in Weimar sei nur eine Sache der Mode und der Neugier gewesen und ich fühlte nicht jene Liebe und tiefe Verehrung für ihn, die ich bewahren werde bis an das Ende meiner Tage. Er hat in der Folge Dieser und Jener in Schriften und Gesprächen erwähnt, meiner nio. Es scheint er warf mich mit dem übrigen Gesindel zusammen“ (Autobiogr. 185). Einmal kannte beim Niederschreiben dieser herben Worte Grillparzer jene Briefstelle nicht und dann reichen Goethes „Tages- und Jahreshelte“, worin er so ziemlich jeden Besuch verzeichnet und mit Urteilen glossirt, nur bis zum Jahro 1822. Die übrigen Aufzeichnungen wird wol noch das Goethescho Archiv bergen, und damit wahrscheinlich auch Goethes Aeusserungen und Urteiie über unseren Dichter. Für dessen Verständnis ist aber dieser Besuch bei Goethe von gröster Wichtigkeit. Jene Stell« Goethes über dem gedrückten Grillparzer hört sich seltsam an, schreibt E. Kuh (77) „wenn man nämlich die geringe Häuserzahl und den sparsamen Zuschnitt des äusseren Lebens in der grossherzoglichen Residenz als Gegensatz auffasst zu der häuser- und türmereichen, aus dem Vollen irdischer Genüsse schöpfenden Kaiserstadt. Heissen die ^Gegensätze aber freier und unfreier Geist, dann wird jenes Wort den Anllug des Seltsamen verlieren und der cereinoniöse, ministerhafte Goethe . . . sich von dem scheinbar einfacheren, ungezwungener sich gebenden Grillparzer abheben als die umspannende klare, in sich einige Natur von der feinsinnigen und zaghaften, welche um den ungestörten Frieden ihres Haushaltes und um ihr ängstliches Gleichgewicht besorgt ist.“ Der Grund lag in den Verhältnissen Oesterreichs, die den Wiener Dichter drückten und wie ein neckischer Hauskobold ihn überallhin begleiteten ! Weimar gab dem scheidenden Fremdling einen Abschiedsschmaus, wobei es lebhaft herging und der Dichter fühlte, dass er damals eine deutsche Celebrität sei, wie er sich ausdrückt. Die Rückreise Grillparzers erlolgte über den Thüringer Wald, Koburg, München, wo er bei dem Minister und Dichter Schenk höchst liebenswürdige Aufnahme fand und den Maler Cornelius kennen lernte. Der beginnende Herbst fand ihn wieder in Wien, seinem Stumpfsinne fühlte er ein Ende gemacht und mit Eifer gieng er an ein neues dramatisches Werk. 9. „Versäumter Augenblick“ (235) heisst der Titel eines der zwei Sonette in der Sammlung Grillparzorscher Gedichte. In demselben wird vom Hirtenknaben erzählt, der auf Kresna - Hora, seine Kühe hütend stand, plötzlich beim ersten Dämmerlichte dem Grunde goldne Zinken entspriessen'sieht und mit leichter Mühe den goldnen Wurzeln derselben naehgriibt. Doch wühlend wird zuletzt ihm bang und enge, Mag er allein die tiefste Tief ergründen ? Er bricht den Stab entzwei auf Armes Länge Und eilt ins Dorf. Rasch folgt hinaus die Menge Und sucht und wühlt mit Hebel, Karst und Winden: — So Platz als Gold war nicht mehr aufzuiinden. Unglückliche Wahl dürfte der Titel des neuen Dramas unseres Dichters sein, dessen Stoff aus der ungarischen Geschichte oder Sago entnommen „den Heroismus der Pflichttreue“ verherlichen sollte. „Ein treuer Diener seines Herrn“ der Magnat Bancbanus bewährt dem Könige Andreas II. unter den furchtbarsten Umständen seine Vasallentreuo, bewahrt sie ihm, ob ihm auch das eigne Herz dabei breche und huldigt schliesslich dem durch seine Hand vom Tode erettoten Königskinde mit einer unsäglichen Bescheidenheit, welche geradezu erstarrend wirkt: Wie da der Aufruhr an die Pforten pochte , Und jeder Rat und jede Hilfe fern ; Da tat ein alter Mann, was er vermochte. I, nu: Ein treuer Diener seines Herrn! Eine unglückliche Wahl des Stoffes dürfen wir das Sujet dieser Tragödie der Vasallentreue einmal nennen, weil das Publikum durchaus nicht zum Verständnisse der Idee durchzudringen vermochte und der ungeheure Beifall bei der ersten Aufführung am 28. Februar 1828 mohr der änsserst geschickten und von hervorragender Technik Zeugnis gebenden Mache galt, fernere weil die Kritik, sowol in Oesterreich als noch mehr in Deutschland sich nicht nur nicht über das Niveau des Publikums erhob sondern noch unter daselbo herniederstieg, indem sie in diesem Drama nichts als eine Verherrlichung des Servilismus sah, und endlich weil gerade dieses Stück höheren Ortes gegen den Dichter Misfnllen erweckte. (Autobiogr. 183 ff). Nach 1830 verschwand es auch von der Bühne. Der Dichter aber liol wieder in die Stimmung zurück, die er auf der doutschen Reise zn heilen gesucht: „Meine Freude über den Erfolg war mässig, da das Stück bei mir kein inneres Bedürfnis befriedigte“ schreibt er (Autobiogr. 188) und dennoch arbeitete er rüstig weiter, wenn auch gorado die Novelle, welche er in demselben Jahre veröffentlichte „Das Klöster bei Sendopiir“ ein Zeugnis mehr für seinen immer düsterer werdenden Sinn ist. Ein anderes ist das Gedicht „Rechtfertigung. Als Antwort auf ein Undicht, das mir meine Untätigkeit zum Vorwürfe macht.“ (80), wahrscheinlich vor der AnffÜhrung des „Treuen Dieners“ geschrieben, dessonPointe sich zwar gegen die romantische Schule, besonders die Gebrüder Schlegel und gegen die in Deutschland herrschenden aes-thetischen Ansichten richtete, das aber zugleich ein Selbstbekenntnis dos unbefriedigten Dichters enthält. Mangel au Theilnahme und an Verständnis beklagt er als die hemmendsten Ursachen seiner Productivität: Er rinnt, der Bach wie schlammig die Gestade, Allein der schöpft, prüft wol, was er erhält; Der Waldbaum streut den Samen auf dio Pfade, Der Ackersmann sucht ein gepflügtes Feld; Der dunkle Trieb strebt, dass er sich entlade, Ein zwingend Mass ist ihm als Ziel gestellt ; Der Mensch engeist in sonnigem Bezirken, Will nicht nur tiitig sein, er will bewirken. Glaubst du, des Liedes Ahn’, der Mäonide, Er sang den Winden seine Rhythmen vor? Der ihm zunächst kommt im erhabnen Liede, Sah still geneigt der Britten stolzes Ohr. Und Tasso’n, Gocthen, weun vom Schatten müde, Hört zu Amalie, lauscht Leonor’. Die Welt ist da weil Menschen sind, die sehen; Was Niemand woiss, ist Niemand auch geschehen. Ein in sich selbst vollendetes Work wolle bei dem Streben ins Mass- und Formlose Niemand anerkennen, — er aber könne nicht schaffen, wie der Tag es verlange, seine Muse nicht zur Dienerin der Zeit erniedrigen, doch, schliesst er, Nicht darf sich Groll in goldne Lieder mengen, Schon riss zu weit mich fort sein scharfer Hauch. Und ich will rulin; nicht wehren den Gesängen, Doch auch nicht rufen sie nach früherm Brauch. Man lobt ja, wer der Zeit sich weiss zu schicken, Mag sich der Pöbel an sich selbst erquicken! Der Dichter konnte nicht ruhen ; — war es ja doch nur das poetische Schallen, welches ihn über das Elend des Tagesle-bens hinnustragen konnte, das als immer drückendere Last ihn hemmend verfolgte, dem er aber nicht unterliegen durfte. Sein nächstes Werk (1831) war das Trauerspiel „Des Meeres und der Liebe Wellen“ — der Stoff desselben Ilero und Leander. Aus dieser Sage wob er ein Gedichf, sagt E. Kuh (87), „worin er itlle Zärtlichkeiten und Heimlichkeiten des Herzens mit dem Aufgebote seiner lyrischen Kräfte aussprach“; ein Gedicht, welches an zarter Schönheit und wehmütiger Tragik einer zerstörten Akropolis, über die sich Attikas ungetrübter klarer Himmel wölbt, zu vergleichen ist. Aber wie in dem vorhergehenden Stücke die glänzende Ausscnseite das Wiener Publikum zur Bewunderung hingerissen, ebenso kalt liess dasselbe die tiefe Innerlichkeit des neuen Stückes, in welchem der Gehalt hinter der „schmächtigen Handlung“ für den Wenigdenkenden zu sehr zurücktrat. 80 erhielt sich auch dieses Werk nur kurze Zeit aut dem Eepertoire und konnte den Dichter nicht erheben, dessen amtliche Carriere um diese Zeit dadurch ihren Abschluss fand, dass er um die erledigte Stelle eines Archivdirektors bei der Finanzhofstelle sich bewarb. Unter zwölf Mitbewerbern erhielt er dieselbe mit Dekret vom 23. Jänner 1832 (Wolf, Grillparzer als Archivdirektor 28; Gesuch dosseiben ebend. 20 ff.). Sein Gehalt betrug 1500 Gulden, nebst einem Quartiergelde von 300 Gulden. Später wurde der Gehalt auf 1800 Gulden erhöht. So viel hatte der eifrige Beamte Grillparzer erreicht, so viel der Dichter von sechs Dramen, welche nicht nur sein, sondern Oesterreichs Ruhm waren. Dem neuen Amte stand Grillparzer mit all dem Eifer und Fleisse vor, welcher ihn als Beamten auszoichnete und als Archivdirektor wurde er im Jahre 1856 pensionirt. Zwei Jahre nach der Darstellung von llero und Leander riss er noch einmal seine Wiener mit sich fort durch das romantische Drama: „Der Traum ein Leben“, worin die tiefsinnige Idee Oalderons : Was wir leben ist geträumt! umgekehrt war in : Was wir träumen ist soviel als das Leben! Wunderbar entwickelte Grillparzer in diesem Stücke die Gesetzo der Traumwolt und die orientalische Pracht der Scenerie, die einlullenden Troehaeen, das ganze sinnvolle Zauberspiel machten es zum Lieblingsstücke des Publikums, während der Dichter selbst erklärte das Wagnisjsich nicht öfter gestatten zu dürfen. 11. Auch die lyrische Produktion war während dieser Zeit niehi stille gestanden, obwol sie nicht eine reiche ist; der Grund lag einerseits im Bewusstsein des Dichters sein Bestes im Drama leisten zu können, andererseits weil er eben als Lyriker im Drama selbst Ansiedler ist, wie bereits bei Erwähnung des Dramas „Des Meeres und der Liebe Wellen“ bemerkt worden. Auch in seinen ändern Dramen linden sich lyrische Elemente; er liebte es seine Stimmung einem seiner Phantasiegebilde zu leihen und s ine persönlichen Bekenntnisse durch den Mund eines Fremden zu offenbaren. Die wichtigsten der lyrischen Produkte seit den zwanziger Jahren erschienen 1835 gesammelt und tragen als Signal ihres Inhaltes den Titel „Tristia ex Ponto“, — in Anlehnung an Ovids Elegien aus seinem politischen Verbannungsorte Tomi. Elegien sind auch diese Dichtungen .ja, bei einigen ist. die Wehmut der Elegie schon zur Bitterkeit der Satyre geworden. Freilich will uns der Dichter im „Schlusswort“ (72) glaub-n machen, ein Anderer habe gesprochen und geklagt, sei erwacht und sein Leiden sei ein Traum gewosen: doch in einer Stelle dei Autobiographie (191) versichert er uns, dass die lyrischen Dichtungen ihm „nur Mittel der Selbsterleichterung* gewesen und. eben deswegen zeigen uns dieselben den Seelenzustand des Dichters deutlicher und klarer, als es die Forderungen der Kunst zu erlauben scheinen. Was wir aber an letzterer verlieren, ist der Gewinn der Wahrheit, welche gar oft wichtiger ist als die Schönheit. „O v i d“ (49) dem modernsten aller römischen Dichter, der einst so anmutsvolle Klagen nach Italiens sonnigom Himmel und Roms unvergesslichen Freunden und Freudon von „des Pontus fernen, meerumtobten Küsten“ hinüber gesendet, widmet der Dichter der neuen Tristia seine Verse : Dir armer Dulder, weih’ ich diese Blätter, Denn gleiches Loos beschiedcn uns die Götter. Auch er weint in der Verbannung, in welche ihn „des Schicksals allgewalt’ge Eisenhand“ gestossen; Ovid wusste aber doch, warum er zu jenem traurigen Abschiede von Rom gezwungen war Doch welch Vergehn wird denn an mir gerochen, ln des'sen Herzen Fried und Unschuld schlug ? fragt unser Dichter. Er weiss es nicht; — weiss nur, dass die Hoffnung seines Lebensschiffes Steuer aufgegeben, dass an ihrer Stelle Verzweiflung den Kiel forttreibe und nur o i n Hafen ihm eut-gegenwinke, An dessen Mund in unerforschter Nacht Der Ewigkeit furchtbare Nebel grauen, Die bleiche Furcht mit scheuem Zagen wacht, Und jedem der sich nähert ihren Thoren. Das Wort , Vernichtung" flüstert in die Ohren. „Vernichtung!" — Sei’ s! — Mag, was ich bin, eutschwebeu Im ew’gen Wirbeltanz der flücht’gen Zeit, Trotz sei geboten dir! Diess Blatt soll leben, Wenn meines Seins Atomes längst zerstreut. Zertritt mich auch der Fuss der nächsten Stunde, Doch leb’ ich ewig in der Nachwelt Munde. So erhebt zum Schlüsse das Bewusstsein der Dichlerwei-he und die Ahnung der Unsterblichkeit den klagenden über die Kümmerlichkeiten des Daseins und zeigt ihm den fern winkenden, aber gewissen Zukunftslohn, — den Ruhm. Diesen einleitenden Strophen folgen siebenzehn längere oder kürzere Dichtungen, nur durch den rothen Faden der traurigen, düstern Grundstimmung, welche in jener Einleitung vorklingt, zusammengehalten. In dem ersten: „Böse. Stunde“ erklärt der Dichter, dass die poetische Begeisterung zwar etwas für sich allein Bestehendes sei. dass sie aber eines Gegenstandes bedürfe, an dem sie sich der Welt ~eigen könne, und ruft sich daher zu : Drum auf ins Lehen, muthbewehrt! Gestrebt, geliebt, gehasst! Ist dir der Stoff erst, der sie nährt, Fällt Glut vom Itiinmol auf den Herd Und lodert ohne Rast. Aber der Dichter ist nicht aufgebrochen und sein einz’ger Mut war der des — Dtildens! ln der „Polarsceriö“ (51) vergleicht er sein Inneres mit den erstorbnen Gefühlen, statt deren Nur schimmernde Ideen Ira Kalten angefacht, Erheben sich, entstehen Und schwinden in der Nacht - mit dein kalten Glanze des nordlichtorhellten Eislandes. Des „Frühlings Kommen“ (53) wird in idyllischen Bildern eschildert — aber nur dann ist der Frühling dem Dichter willkommen, wenn er Lieder bringt, das hoisst wol ein Geisterfrühling ist der Ersohnte des Sängers, ein Geisterfrühling, welcher sein liorz befreit von der drückenden Last, auf dass er seinen Mund öffnen kann zu Liedern, wie sie ihm im Herzen schlafen — müssen. „Reiselust“ (54) betitelt sich oine Erinnerung an die Fahrten nach Italien und Deutschland, die er beide zur Heilung seines Kummers unternommen hatte. Aber nur zwei wichtige Erinnerungen daran hat er mit sich getragen : Koma, Roma! Goldne Standen Als ich deine Zauber sah; Jahre sind seitdem entschwunden. Und dein Reiz noch immer nah. und da.« Bild Goethes, das aber nicht beseligend und erhebend auf den Dichter wirkt, sondern entmutigend: Einer nur ist mir erschienen Aber ich ertrug ihn nicht UndMcr Abglanz, seiner Mienen Ward, statt Flügel, mir Oewiclit. Schien el' wie ein Zeus zu schreiten, Mir hielt er, ein Chronos, vor All1 den Unterschied der Zeiten, Ach, und all’ was ich verlor. „Der Fischer“ (56,) der in Rühe am Wasser sitzend, dem Spiele dei‘ Fisclllehl zusieht und Abbilds leer nartli Hause kehrt,-ist or nicht unser Dichter, der sinnt und dichtet und doch nichts gewinnt, woil er nichts wagt? Andere Dichtungen, wie „Verwünschung“ (56) und „Trennung“ (5t) gehören zur Tragocdie soines Liebeslebens ; während in der erstel’n der Geist der Menschenhasses erbitterte Worte hinwirlt, tönt in dol* ändern der Laut resig-nirter Wehmut über ein zu Grabe getragenes Glück und nur eines tröstet ihn: dass die, welche er erwählt,1 dos Dichters nimmer vergessen könne: Wenn man mich nennt, bei jeder meiner Zeilen Denkst du: er war’s 1 Verlor icll ihn Sö leicht V In. „Sorgenvoll“ (61)|bezeichnet, er „den Kujnmer als seinen Schatz, den er dem Geizigen gleich des Nachts besieht und lauschend überzählt, um ihn in der Todesstunde dereinst als Obolus in den Mund zu legen, dass er ihm vielleicht den Fähripann zahr-lo und den Hund des schwarzen Orkus zähme“ (E. Kuh 171.) Allein will er den Kummer auch tragen, Rat und Trost lehnt er ab („Ablehnung“ 62). Scheint ja doch alles um ihn her verwandelt, er selbst im Anderer gewordon, wie er in der Apostrophe „Noch einmal in Gastein“ (63) erklärt: Du, dieses Ortes Einsamkeit, Hast du mich nicht erquickt vor zehen Jahren ? Da schien die Welt, das Thal so weit, Wie in den Schacht, der goldne Schätze beut, Kam ich durch deine Klamm gefahren. Und was dein Umfang schmal umgränzt, Mein Geist stand auf der Hoffnung Sonnonhiigoln, Und höher als dein ew'ger Schnee erglänzt, Trug’s mich empor auf Adlerflügeln. Nun bin ich miid, gestört, ontzwoit, Nur Mauern lässt die Bergwand mich gewahren ; ü, eine ganze Ewigkeit Liegt in dem Raum von zehen Jahren ! Beinahe zweimal zehn Jahren waren seitdem den Strom der Zeit hinuntergeflossen und die Verhältnisse hatten sich nicht heiterer gestaltet. Eines der letzten Gedichte dos Cyclus der Tri • stia ex Ponto, warscheinlich dein Jahre 1835 selbst oder einem naheliegenden angehörig, zieht das Facit unter dem Titel „Jugenderinnerungen im Grünen“ (64). In dieser, als Kunstwerk freilich nicht tadellosen Elegio (E. Kuh 172) um die verlorne Jugend, sehen wir den Dichter auf der alten Bank unter den alten Bäumen sitzend; er godonkt der Sehnsucht nach Schönheit, der jungen Ruhmbegierde, der quellenden Bildnerlust an derselben Stelle, wo er als Knabe sass und sann, wo . . . künftiger Gestalten Geisterreigen Und künftigen Vollbiingens Schöpferlust Erschienen ihm in jener Wipfel Neigen, Erklangen ihm in ahnungsvoller Brust. Sein Hoffon erfüllte sich, die Ahnung hielt, was sie voiv hergesagt, der erste Schritt auf des Ruhmesbahn gelang, ein zweiter ward gewagt,—des Herzens Sehnsucht aber nicht gestillt. Nicht einmal die Zaubermacht der Liebo vermochte das, nachdem die Freundschaft ihn getäuscht; Güte, Verstand schmückten die Erko-rone, doch zum Bunde für die Lebensdauer kam es nicht, Denn Hälften kann man an einander passen Jch war ein Ganzes, und auch sic war ganz—. und was bestimmt gewesen das Glück des Lebens zu werden, das wurde zur Qual des Lebens. „Da ward ich hart !“ — Aber eine Trösterin blieb ihm, die Kunst, eine Zuflucht, das Land der Poesie und was er dort geschaut, das deutete er mit Worten : Den Armen, (lein sich ab ein Gott gewendet, Des Dichters blendend trauriges Geschick, Wie dus Gemüt im eignen Abgrund endet, Der Erdengrösse schnell verwelktes Glück, womit er die Hauptpersonen von vier Dramen, Jaromir, Sappho Hero, Ottokar, ideal kennzeichnet; Und flammend gab ich das Geschaute wieder, Der Hörer, ob auch kalt, entgieng mir nicht, Denn Lobenspuls»clilag zog durch meine Lieder, Und wahr, wie mein Gefühl, war mein Gedicht! Die Nüchternheit jedoch, klagt er. verstand ihn nicht, am Hochgedachten ärgerte sich der Stumpfsinn, an seine Gestalten legte Rohheit ihre Hand, Misgunst, Neid und Hass schossen ihre Pfeile ab, welche nur allzugut trafen, „denn ach, wer singt, kann nicht im Harnisch gehen !“ Von der Kunst flieht er wieder zur Natur; aber auch sie hat für ihn die Sprache verloren oder er für sie das Ohr—und nichts ist übrig als „trotzig Schaffen,“ zurückgezogen von der Welt und ihrem Treiben. Und also sitz ich au derselben Stätte, Wo schon der ICuabe träumtei sass und sann. Wenn erst ich das Verlorne wkdor hätte, Wio gab’ ich gern, was ich seitdem gewann. 11. Ein Operntext, welchen Grillparzer für Beethoven dichtete (Autobiogr. 197, Erinnerungen an Beethoven 8, 114) und dessen Autorrecht der Buchhändler Wallishauser dem Dichter abkaufte, ermöglichte im Jahre 183ü eine neue Reise nach Paris und London. Allein zog er über München, Stuttgart, wo er Uhlands schon in Wien gemachte Bekanntschaft erneuerte, und Strassburg nach Paris Obvvol er sich auch hier wieder vor sogenannten literarischen Bekanntschaften zu hüten suchte, kam er doch mit bedeutenden Männern, namentlich mit Heine und dessen Gegner Börne, mit Meyerberr, dem Oomponisten, Alexander Dumas und ändern in freundliche Berührung und erfuhr sowol von Seite der oesterreichischen Gesandtschaft als mehrerer in Paris weilender Landsleute die grösste Aufmerksamkeit. Mitte Mai giengs über Boulogne mit einem Dampfer nach England. Auch in London fanden sieh Landsleute als Führer, wurden manche Bekanntschaften gemacht und die Riesenstadt nach allen Richtungen durchstreift. In beiden Gressstädten waren es besonders die Kunstsammlungen und die Theater, welche der Dichter eingehend studirte; seine Aufzeichnungen darüber zeigen von scharfer Beobachtungs-und Auffassungsgabe und eingehendstem Verständnisse und sind voll der interessantesten Aussprüche. Nur der Kunst öffnete sich seine Seele völlig, sonst möchte er auch hier sich verschliessen; daher werden wol auch mitten unter der Aufzählung von Kunstgenüssen und erhaltenen Freundschaftsdiensten hypochondrische Klagen angestimmt, Zeugnisse, dass er auf dieser Reise die finstern Geister wieder nicht zu Hause gelassen. Die Rückkehr erfolgte über Antwerpen, Brüssel, Lüttich, Köln, den Rhein herunter und Ende Juli wurde wieder der liobo und doch so oft geflohene Boden der Heimat betreten. Hatte diese Reise ihren Zweck, „Wiedergewinnung der eigenen Selbstätigkeit und der Möglichkeit mit Menschen beisammen zu sein“ (Tageb. 10,405) erfüllt? Eine bestimmte Antwort darauf wird uns nicht gegeben ; aber wenn wildes Familien Unglückes godenken, das den Heimgekehrten empfieng (S. 14 Anm. 1), wenn wir den Dichter wieder in seiner Einsamkeit und Zurückgezogenheit sehen und wenn seino nicht erhöhte Productivität eine Antwort ist, so müssen wir daran zweifeln. Nur mit einem Drama trat er noch vor die Öffentlichkeit, mit dem historischen Situationslustspiele „Weh Dem, der lügt.“ Das Stück, dem als Komödie „die spielende Freiheit, die Grazie des Unvorbereiteten“ fehlt, wurde nicht nur vom Publikum zurückgewiesen, sondern sogar ausgezischt, eine Undankbarkeit, die der Dichter von seiner Vaterstadt nicht erwartet hatte. Seit diesem Abende des 6. März 1838 verschloss er jedes neu entstandene Drama in seinen Schreibtisch ; nicht mehr für die Gegenwart schrieb er, an deren Theaterhinnnel jetzt andere Sterne, wie Friedrich Halm, aufgetaucht waren, sondern für die Zukunft. Nur zwei Fragmente hat er seitdem veröffentlicht: 1841 das Vorspiel zu „Libussa“ in einem Woltätigkeitsnlbum und J863 das dramatische Kabinetsstück an Wollaut der Oomposition, „Esther.“ Auch der lyrische Dichtung trat immer mehr in den Hintergrund. Immer seltener fand seine Stimmung im Liede Erleichterung, selten begleitete er ein Ereignis mit seinem Dichterworte. Die herben Laute der Misstimmung und Klage verstummen; nur in Epigrammen, von denen wenige auf dichterischen Wert Anspruch erheben können, hören wir noch den Nachhall derselben. Als ich noch jung war Liebt ich zu klagen, heisst cs im Gedichte „Schweigen“ (14,) Jotzt da ich älter Hehl ich die Pein, SchliesMe den Kummer Im Innersten ein. Auch der Vogel, singt nur iin Lenze und schweigt in blütenloser Zeit: So meine Muse Also mein Herz, War doch ihr Lied nur, Sehnsucht und Schmerz. Wie über sein Leben, so breitete sich über seine Lichtung jetzt eine Ruhe, zwar nicht die Buhe des befriedigten Hor-zens, sondern mehr die des dominironden Vorstandes, welche sich mit dom dichterischen Können oft glücklich einend, in lyrischen Schöpfungen ihren Ausdruck fand: diese Dichtungen gehören dem Gebiete der echten Reflexionspoesie an und unterscheiden sich dadurch wesentlich von früheren Schöpfungen, wio es im „Trost“ (34) durchklingt: Hold von Neuem sind die Götter Ucborall Wonne Lust und Licht, Nene Freuden, neue Blätter,— Nur dieselben sind es nicht. Zu den vollondetstun Stücken dieser Art, welche sich in den reinen Aether der Poesie erheben (E. Kuh 173), gehören „Entsagung“ (48) und „Pflanzenwelt“ (219). Eins ist, was altersgraue Zeiten lehren Und lehrt dio Sonne, die erst heut getagt: Des Menschen cwgeä Loos, es heist: Entbehren Und kein Besitz, als den du dir versagt. Die Speise beim Male, der Wein beim Eeste genippt,' der Kuss, von theürem Munde,—es ist nicht dein, du bist sein. Die alther notliwend’gen Mächte der Natur hassen, was sich freie Bahnen zieht und reissen es wieder in ihr Machtgebiet hinein ; wo du herschest, bist du auch Knecht, Genuss ist mit Bedarf und Pflicht mit Becht gopaart. Nur das kommt dir entgegen, was du abweisest und das naht sich schmeichelnd wieder, was du voi*-schmähest und nur wenn du vom Besitze Abschied genommen, erhälts du dir, das einzig deine: Dich! Das andere Gedicht ist eine Umschreibung des bekannten Schillerfichen: Suchst du das Höchste? das Grösste? Die Pflanze kann es dich lohron; Was sie willeulos ist, bei du es wollend : das ist’s. Grillparzer spricht von der Buhe des mit und in sich einigen Geistes: Das Höchste ist, das Höchste bleibt Ein einig sich’ rer Geist, Von Aussen nicht, Von Innen nicht, Durch nichts beengt, was Störung spricht, Und Unterwerfung heisst. Ein solcher Geist stellt wie die Pflanze da uni „bringt als Blum' und Frucht hervor die Sammlung sein ir Kraft.“ Die Eiche beneidet nicht der Bose Ditt, die ßose sieht ohne Neid den Schloli-dorn voller Früchte stehn und keines will was anders sein, als was es gemacht ward; sie wissen ihr was und wo bei Dämmerung, Tag und Nacht. Du aber, Wandrer, weisst es nicht, Schweifst dort und da dos Wegs, Willst hart und weich, Willst' gut und reich, Willst Frucht und Blume sein zugleich, Geh hin und überleg s Auch mehrere Gelegenheitsgedichte haben diesen reflekti-renden Grundzug. So die schönen jambischen Fimffussler „Bei Gelegenheit der Enthüllung von Mozarts Standbild in Salzburg, September 1842“, worin er dos Menschen Glück feiert, der fremde Grösse fühlen kann und das Land, welches würdig seines Sohnes Grösse ehrt. In beredten Bildern schildert er dann Mozarts Grösse als Mensch und als Tonkünstler: Er klomm so hoch als Leben reicht Und stie0' so tief als Leben blüht und duftet, Und so ward ihm der ewig frische Kranz, Den die Natur ihm wand und mit ihm theilet. Nächst Raphaol, dem Maler der Madonnen Steht er deshalb, ein gleich gesoliaarter Cherub, Der Ausdruck und der Hüter wahrer Kunst, In der der Himmel sich vermählt der Erde. Das Geheimnis seiner Grösse aber liegt im Mass; „was er getan und was er sicli versagt, wiegt gleich schwer in dar Wage seines Ruhms.“ Auch andere Grössen feiert er in sinnigen Poemen. So Beethoven, dessen Ankunft im Elysium, dessen Empfang durch die Heroen der Poesie und Tonkunst aller Zeiten und Völker er in lebenswarmen Bildern zeichnet (102); so Franz Schubert, den liebenswürdigen Liedercomponisten (112); so Mozart, den Sohn, welcher im rastlosen Bingen, seinem grosson Vater gleichzukom-men, 1844 frühzeitig verblichen war. Ihm ruft der Dichter zu (121): Dass keiner doch dein Wirken messe, Der nicht der Sehnsucht Staclu-1 kennt, Du warst die trauernde Cypresse An deines Vaters Monument. Und war zu schaffen dir gelungen , Was manchen Ändern hoch geehrt Du selbst verwarfst es, — kaum gesungen, Als nicht des Namens Mozart wert. 3 Nun ist aber das Ringen geendet: Der Name, dir ein Sclimerzgenosso, Er wandelt sich von lieut in Glück; Tönt doch von Salzburgs Erzkolosse Ein Echo auch für dich zurück. Wenn dort die Menge sich versammelt, Ehrfürchtig Schweigen Alle bannt, Wer dann den Namen Mozart stammelt, Hat ja den deinen auch genannt. Tiefer Sinn liegt auch in den Nachrufen an Zacharias Werner, gestorben am 17. .Jänner 1823 und Nicolaus Lenau, im Irrenhause verblichen am 22. August 1850 (107 und 1 OS), worin es das Rätsel der Charaktere dieser Dichter, wie sio sich aus eigener Anlage und durch iromde Einwirkung herausgobildet, auf überraschende Weise löst- Wo! die schönste aller dieser Klegien ist über „Alma von Goethe“ (229) eine Enkelin des Dichters, welche 1845 in ihrer Jugendblüte hinschied. D.is hast du nicht gedacht, Gewalt’gor du, Als du noch weiltost in der Menschheit Schlacken, Dass einst, dein Enkelkind friihzeit'go Ituh Soll (inden in dem „Lande der Phiiaken.“ Und dass der Mann, der schüchtern vor dir stand, Den Blick gesenkt vorm hehren Stral des deinen, Am fabelgleichen fernen Istcrstrand Bei ihrem offnen Grabe werde weinen. So manches, fährt er fort, kommt anders, als man meint: die Sonne im Mittage senkt sich schon zum Untergänge, der Geist wendet sich zu neuen Zonen ; auch zu uns kam dein Wort, „in unsre Morgcnroth-bestralten Fluren“ dein Enkelkind. Deine Züge in ihr verschönt zu linden, ihr zu huld’gen, trat ich den Saal ; allein die „ich gedacht mir in der Hoheit Schein, von angestammter Herrlichkeit erglänzend“ kredenzte demütig ein Theebrett; Doch war’s, als ob dem Erlonkönig gleich Dos Ahnherrn Geist ob ihrem Scheitel schwebte, Und sie, das Kind, dein Kind im Liede gleich, Vorm Anhauch einer geist’gen Ladung bebte. Sio schien Klärchen-gleich gedichtet in ihrer zarten Schöne, und Sie fühlte wol den Wink der fernen Hand, Die Sehnsucht nach dem Land der reinen Lilien, Und gieng dahin’ so stamm- — als wahlverwandt, Verwaisend und verdoppelnd die Ottilien. Da aber schaust mit ernstem Blick herab Wo sio der Grund, Beethoven nah,! verschlungen, Und sprichst kopfschüttelnd ob dem frühen Grab: „Das war dir an der Wiege nicht geBunge n!“ Nar zwei Esisen unterbrachen das stille Jahrzehent von , 1838 bis 1848. Dio eine, 1843, gieng nach Konstantinopel und Griechenland ; in Griechenland war gerade die Revolution gegen die Deutschen losgebrochen und der Sänger der Sappho war gezwungen zu Athen im Hotel des oesterreichischen Gesandten sich vor dein Hasse des Pöbels gegen dio Deutschen zu borgen und ohne viel von Hellas erblickt zu haben, bald wioder zuriickzukeli-ren. (Vgl. Foglar G’s Ansichten 27). Die einzige poetische Frucht der Reise ist der „Abschied von Wien“ (145), ein Gedicht, welches „sowol ein getreuer Ausdruck seiner persönlichen Stimmung als auch der Grundst niiuung seiner Vaterstadt“ ist und von dem einzelne Verse „Wahrzeichen Wiens“ geworden sind (E. Kuh 145). Der Dichter ruft der stolzen Kaisersta.il, sein Lebewol zu, da er zu ändern Grenzen lebensmatt die irren Schritte lenke und tnüpf't daran eine Schilderung der geistigen Physiognomie der Residenz : Scliöu bist du, doch gefährlich auch, Dem Schillcr, wie dem Meister, Kutnorvend weht dein Somraerhauch, Du Capua der Geister. Weich geht’s sich, fährt er fort, auf deinen Fluren, Musik überschallt den Gedanken, mit Märchen wird der Wahrheit Bild umwunden und, ohne Dichter zu sein, lebt mm in halber Poesie, gefährlich für die ganze, Doch weil von so viel .Schönheit voll Wir nur zu athmen brauchen, Vergisst man was «um Herzen quoll Auch wieder auszuhauchen. Die Tafel bleibt, die Leinwand leer, Drum fort aus diesen Gründen! Ob von der Reiselast Beschwer Sich festre Biloor ründen. Zurückgekehrt spann sich der Dichter wieder in das alte Netz ein; die zweite R'ise gieng 1847 nach Deutschland; er hat über diese Reisen keine Aufzeichnungen gemacht — oder sind keine veröffentlicht worden ? Im folgenden Jahre erschien von ihm eine Novelle in Mailaths Iris: „Der anno Spielmann“, in deren zwei Hauptgestalten des Dichters Eigenschaften vorteilt erscheinen: Sinnen und Träumen, Versäumnis, schwankender Wille und wehmütiges Geniosen einerseits, gesunder Verstand, Gradsinn und elastische Widerstandsfähigkeit andererseits. Nach der künstlerischen, menschlichen und kulturgeschichtlichen Seite ist diese Novelle eine der bedeutsamsten Gaben des Dichters. (Vgl. E. Kuh, 14S) — 160). 12. ln manchen Gedichten und Epigrammen, die aber nicht füir die Oeffentlichkeit bestimmt waren und deshalb stärker aufgetragene Farben zeigen, hat Grillparzer seine politischen und religiösen Ansichten ausgesprochen,—ich verweise nur auf Warschau S. 190, Russland 195, Der kranke Feldherr 189, Napoleon 183, Sprachenkainpf 178, Den Zeloten 242, Kaiser Josefs Denkmal 197, die Epigramme 302—221.— Auf dieselben nilln-r einzugehen verbietet jedoch die für einen Programmaufsatz unerlässliche Be-schriinknng des Stoffes auf das Wichtigste und es muss die Bemerkung genügen, dass Grillparzer in den angedeuteten Richtungen als durchaus freisinniger Dichter erscheint. Mit Freuden be-grüsste auch er den Sturz des alten Systeme» in Oesterreich, den er vorhergesehen (Vorzeichen 1850, 169), begriisste die junge Freiheit (Dem Vaterlande 172), zu deren vernünftigem Gebrauche er auffordert. Wieder trat er mit seinem Dichterworte vor das Volk, — aber man verstand seine weise Muse nicht mehr. Der weitsichtige Poet, dem naturgemässe Fortentwicklung ohne Hast o'hne Rast als das Höchste galt, war durch die Uobertreibungen des Kampfes im Innern dos Reiches verstimmt, der feinfühlende Patriot war besorgt für sein Vaterland, welches Kriege umtobten. „Das Reich, schreibt Heinrich Laube in der Einleitung zu den gesammelten Werken XXVIII f., krachte in allen Fugen ; das mochte er hinnehmen als unzertrennlich vom Uebergange. Nicht aber mochte er hinnehmen, dass die Sprengung des Reiches gutgeheis-sen würde. Da trat er hervor mit dem Gedichte „Feldmarschall Radetzky“ (173). Das Gedicht führte links und rechts über ihn irre. Links meinto man einon Aufruf zum blossen Säbelregimente zu vernehmen, rechts meinto man einen Feldriif des alten Systems zu hören. Keines von beiden lag in der Seele des Dichters. In dieser Seele lag das Bedürfnis die Auflösung eines historisch erwachsenen Reiches, welches sein Vaterland war, aufzuhalten, und weil Krieg war, musste sich dieses Bedürfnis als Schlachtruf geltend machen. Er hat denn auch eine Wirkung gehabt und zwar eine grosse Wirkung“;... mit sninoin kühnen Rhythmus und seiner begeisternden Tendenz musste das Lied nicht nur die Truppen, sondern alle wahren Freunde des Vaterlandes erheben. Dem alten Feldherrn ruft er zu : Glück auf, mein Feldherr, führe den Strcich! Nicht bloss um des Ruhmes Schimmer, In deinem Lager ist Oesterreich, Wir ändern sind einzelne Trümmer. Und den Völkern Oesterreichs gelten die Schlussstrophen . Gemeinsame Hüll’ in gemeinsamer Not Hat Reiche und Staaten gegründet, Der Mensch ist ein Einsamer nur im Tod, Doch Lohen und Streben verbündet. Wiir' uns ein Beispiel dein ruhmvoller Krieg Wir reichten uns freudig die Hiinde, Im Anschluss von Allen liegt der Sieg. Im Glück eines Jeden das Ende. Trotz manchen Mißfallens hatte doch dieses Gedicht den halb vergessenen Sänger populär gemacht und trug ihm zum er-stennaale öffentliche Ehrenbezeugungen ein. Die italienische Armee überreichte ihm einen Ehrenbecher, der jugendliche Kaiser den Leopoldsorden, dessen Empfang er mit folgendem Epigramme be-grüsste: Gern misste den Orden der Barde; Ich trag ihn im eiguion Sinn: Mich mahnt er als eine Kokarde, i)ass ich des Kaisers hin. Wahrlich, bescheiden stolze Worte und ganz dem patrio-schen Kürzen dos Dichters entquollen! Hatte Grillparzer schon reservirt dem Anfänge der Bewegung gegemibergostanden, so misfiel sie ihm bald immer mehr, wie die Strophen „An den Reichsrath“ 1849 (175) bezeugen und endlich beim neuen Umschwung der Verhältnisse zog er sich wieder vollständig in die Einsamkeit seines engen Stübchens zurück, im Gedichte „Don Zeitgenossen“ 1850 (120) schreibt er soin poetisches Testament. Nicht mehr, ruft er den Mitlebenden zu, kann euch mein Lied gefallen ; es ist euch zu karg, denn ihr könnt keine Schranken mehr, und mir hat jeder Blick auf die Natur gezeigt, dass jede Bildung voll und scharf begränzt sein muss. Dann ergiest er bittern Spott über eine Philosophie, welcher er, der Kantianer, fremd gegonüberstohen musste, über eine l’oesie, deren Verständnis dem Alternden versagt war und endlich ruft er wieder sich den Trost zu, den er schon einmal im Vollbewustsein seines dichterischen Wertes ausgesprochen: . . kommt die Zeit der Selbstbescliriinkung wieder Die Gräber, die ihr gvubt, sie öffnen sich, ÜFür eure Enkel dicht’ ich meine Lieder . . . Fortan schwieg er — für die Oeffentlichkeit; für sich drückte er die Stimmungen, Ansichten, Urteile über die verschiedensten Dinge iu Epigrammen aus, von denen manche durch Witz und wolangewandte Satyre inhaltlich vortrefflich zu nennen sind, andero die schätzbarsten Beiträge zu seiner Biographie liefern, während er die Form denn doch zu sehr vernachlässigte; eifrig und immer wieder studierte er die Dichtungen der Vorwelt, besonders der Spanier, über welche er die treffendsten Urteile verzeich-nute. ln seiner Einsamkeit schuf er hier noch seine Dramen „Die •Jüdin von Toledo“, „Ein Bruderzwist im Hause Habsburg“, „Li- hussa“, das Fragment „Hannibal und Scipio“, Schöpfungen, welche sicli den besten der deutschen Literatur würdig anreihen. Eines dieser Stücke in die Oeft'entlichkoit zu schicken war er aber nicht zu bewegen, obwol seine früheren Dramen in den fünfziger Jahren mit sorgfältiger Insconirung und bedeutendem Erfolge wieder auf dom Burgtheator aufgeliihrt wurden, Erfolge, für welche er nicht teilnamslos war, die aber zu spät kamen. Auch nach den gedruckten Dramen war Nachfrage; an eine Gesammtausgabe Hand zu legen vermochte den Greis aber Niemand zu bringen. Im Jahre 18ö6 bat er um seine Pensionirung, welche ihm nach einer Audienz, wobei er sich der freundlichsten Worte von seinem Monarchen erfreuen durfte (Foglar 52), mit Verloihung des Titels eines Hofrathes zu Teil wurde. Er wurde auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften, was die Veranlassung zur Abfassung der Autobiographie bot, und endlich Mitglied des oesterreichischen Herrenhauses. Sein achtzigster Geburtstag wurde zur glänzenden Festfcior eines oesterreichischen Dichters und seines Kaisers Hand schmückte ihn mit dem Kointhurkreuze des Franz-Josefs Ordens. M) hatte sich auch an ihm endlich Goethes Spruch erfüllt: „Was man in der Jugend wünscht, hnt man im Alter die Fülle“ — aber warum hatte seine Jugend und sein Mannesalter so traurig sein müssen? Wer gibt hier nicht die alte Antwort: Quantum refert, quibus temporibus optimus quisque nascatur? Er hat es noch erlebt, was ihm die Jugendsehnsucht versprochen : Ruhm und Anerkennung ; wie viele aber deckte bereits die stille Erde als die Welt ihr Verdienst zu würdigen begann? im Vollbewustsein seines Dichterruhmes legte er am 21. Jänner 1872 sein müdes Haupt zur letzten Ruhe nieder. 13. T3oi den Klang dos Saitenspieles e m pr. čujeino govoriti o kaki osebi, ktero še videli nismo, si jo Vender predstavljamo ; ta predstava je sestavljena iz onih znakov, ktere smo slišali imenovati; tildi ime one osebe nam že nekako Predstavo njene telesne podobe, če prav neopravičeno, vsilujo. Navadno spoznamo, kedar 0110 osebo vonder enkrat zares vidimo, da stno se hudo motili. Vsak, kdor je že o Benetkah kaj slišal govoriti, si tudi predstavlja to mesto, če ravno napčno. Marsikteri me* hanik si je izmislil kak „perpetuum mobile“ ; vidii ga je v s voj oni duhu iti bez konca, a ko ga je res naredil, mu ni hotel iti, ampak se je vstavil, če ga je še tolikokrat v tek zagnal. Take izvirne kombinacije elementarnih predstav, ki so nastale samo v glavi, brez odvisnosti od zunanjih objektivnih resnic, pripisujemo, kakor je že gori rečeno, domišljiji. One nastajajo po onili zakonih, kte-re smo gori za roprodukcijo ali ponovitev predstav našteli. Keder sklenemo trudno oči k spanju, neha prihajanje občutkov od zunaj, pa v duhu je še pričujoča predstava, ki jo jo ali zadnji občutek zapustil, ali ki je že poprej pričujoča bila Ta učini, da se ponovi druga predstava, ki je bila /,o prej kedaj žnjo skupaj v zavesti ; ta pride, se ojači do neko stopinje jasnosti, in privabi spet druge predstave k sebi, in jim nazadnje prepusti prostor, itd. Ker ima tako vrstenje predstav toliko enakega z navadnim, ki se godi tudi med bdenjem, imenujemo radi proizvode domišljije sanjarije, posebno če se človek igranju domišljije čisto prepusti, brez da bi jo uredoval. Pa značajno je za sanje, in jih bistveno razločuje od delovanja domišljijo med bdenjem: 1. da jih imamo za resnične ; med bdenjem namreč dobro razločujemo, ali nam čutila kaj predstavljajo od okoljščin našega telesa, ali nam domišljija knj nena-zočoga kaže; 2. da so veliko bolj zmedene. Da se razjasni prva lastnost sanj, treba je najpoprej odgovora na vprašanje: Kako je nam mogoče razločevati občutke od predstav ? Kako moremo razločevati, ali imamo ravno predstavo domače hiše v zavesti, ker jo ravno gledamo, ali ker so samo na njo v duhu spominjamo ? To moremo razločevati, bi odgovoril marsikdo, ker je ona predstava, ktero imamo med gledanjem hiše, veliko jasnejša in živahnejša od one, ki jo imamo vsled samega spomina. To je scer res; pa priznati se mora, da je slučajev zadosti v katerih predstava nena-zoče stvari glede jasnosti prekosi občutek pričujočih reči. „Saj so dostikrat pripeti, da kdo sam za se glasno govori, si tedaj jasnejšo predstavlja tovarša ki ga ni, kakor svojo osamljenost, ki je resnična ; in v blaznosti človeku ni mogoče dopovedati, da jo brezdno, ki ga vidi pred seboj, ali globoka voda, ali preteč rabelj samo v njegovi domišljiji; on vidi vse to gotovo samo v svojem duhu, a vender jasnejše nego svojo pravo okolnost. In narobe: koliko stvari marsikrat imamo pred očmi brez da bi jih prav za prav vidoli; samo premalo pazljivosti je treba, da "o to prigodi. Obrnemo se, ni že ne vemo več, kam da smo ravno bili glodali. Vsak ki je bil kodaj v kaki svetovni razstavi, bo se pozneje zapustivši dvorano, samo na majhno število onih reči še spominjal, čeravno je se svojimi očmi vse preletal. Tedaj morejo tudi tako imenovani občutki jako slabi, predstave pa jako močne biti. Po večji ali manjši jasnosti se tedaj večidel, pa vender ne splošno občutek od predstave razločuje. Ta znak, ki ono razločevanje mogoče dela jo sledeči; občutek je veliko bolj sestavljen, kakor si ga navadno mislimo. Že na dragem mestu smo povedali, da počutni Živki nam ne samo razodevajo, kako se ravno ta ali oni član našega trupla počuti, ampak da nam tudi natanjko poročajo, v kterem stanu napetosti je vsaka mišica, s ktero ta ali oni član svojega trupla gibljemo ; ali je kaka mišica malo, zlo, ali prav nič skrčena. Tako pozvedamo, kako podobo da ima ravno naše telo. Tako čutimo v tmini, ali držimo roko naprej, ali navzdol, ravno ali pripognjono ; tako zamo-remo v tmini svoje usta najti. Pa saj ni treba tmine, da nam služijo ti mišični počutki. Kaj bi pomagalo, roko videti in hoteti da se k ustom primakne, ko nebi vedli, v kak stan da mora vsaka posamezna mišica priti, da roka to stori, kar hočemo. Nam se scer zdi, da tega ni treba, da je treba samo hoteti. Pa zakaj je malo dete tako nerodno, da ne zna hoditi, in da mu vse spodleti, kar hoče storiti ? Ker si je še teh počutkov premalo zapomnilo, ker še premalo časa živi, in je tedaj še premalo skusilo, kteri mišičen počutek da so mora doseči, da se zgodi s telesom to, kar je hotelo. Take počutke pa navadno popolnoma preziramo, kedar smo že preveč izurjeni; ravno kakor izurjon igravec na glasoviru leh-ko med igranjem se s kom pogovarja; samo gleda na note in že prst udari kam je treba, med tem ko mora ne izurjen še marsikaj pomisliti, prej ko udari, in tedaj natanjko paziti mora, da ne greši. Zgoraj pa je bilo rečeno, da posebno pri gledanju je veliko mišic delavnih, ki obračajo zrkalce na desno ali levo, navzgor ali navzdol, ki napenjajo steklo, da postane bolj ploščasto, ali bolj okroglasto, kakor to tirja oddaljenost gledanega predmeta; ki punčice postavljajo tako da z dvema očesoma vender predmet gledanja le enojin vidimo. Ravno tako se tudi godi pri tipanju ; mi ne čutimo samo, ali je reč, ktero šlataino, gladka ali kosmata, ampak ob enem tudi, kako je roka ravno ognjena, kako so prsti postavljeni. Tedaj je vsak občutek, ki nam dojde iz zunanjega sveta, dvojnega zapopadka: Prvi, kterega si smo navadno edinega svesti, je predstava zunanjega predmeta, drugi je občutek razmer, ki ravno vladajo med našimi člani. In ravno ker ta zadnji del preziramo, je nam težko uganiti, v čem da predstave od občutkov razločujemo. Kedar namreč se med bdenjem spomnimo kake nenazoče reči, predstavlja se nam samo prvi del bivšega občutka, to je, oblika te reči, pa ne tudi spremljajoči mišični občutki. Zakaj zadnji »e ? Ker imamo ravno drage v zavesti, ki so močni dovolj, da vsled svoje nasprotnosti ponovitev starših zabranjujejo. Ce n. p. v *obi sedimo, in se spominjamo na prijatelja v daljini, imamo ravno •‘aznovrstne občutke inomentanega stana svojega trupla, čutimo namreč vse to, kar ravno na naše truplo in njegove Čutila upliva. *>či n. pr. se obračajo svobodno na kterobodi stran , dokler veri- der prijatlova podoba trdno v duhu pred nami stoji, kakor da bi neprestano v njo gledali. Mi si predstavljamo p rij atija na sprehodu, kjer ž njim skupaj šetamo, pa občutki telesni nam razodevajo, da se ne gibljemo, ampak da mirno sedimo.' To so nasprotja, ki se ne dajo zediniti. Občutki ki prihajajo od resničnih, ravno na nas uplivajočih okoljščin pa so gotovo močneji nego oni, ki težijo po vrnitvi v zavest po poti reprodukcije. Tedaj so zmožni, da onim vstop v zavest zabranjujejo. Tako nam ostane scer mogoče si predstavljati podobo nennzočnega prijatija, pa ne tudi one telesne in mišične občutke, ktere smo imeli ko smo ga videli, Dalje pa se silijo vedno občutki našili pravih okolnosti v zavest; in gotovo je ona borba, s katero si mora vsaka predstava nenazoče stvari prostor v zavesti braniti proti navalu vedno prihajajočih občutkov, merodajen znak predstave kot take. Vender je tukaj važnejše oz-načje prvo imenovano. Kajti ko bi bilo za razločevanje občutkov od predstav zadosti, da od okoljnosti prihajajoči občutki nasprotujejo ponovljenim predstavam, potem bi moral človek, ki v tihi noči, brez da bi kaj videl in slišal, v postelji loži, vedno sanjati, če ravno ne spi. Zdaj ne bo težko razumeti, zakaj da sanje med spanjem za resnico imamo. Čutilni Živki so opešali, in ne služijo, pazljivost do vsega kar jo okoli nas, je nehala, tedaj je pozabljenim predstavam pot v zavest odprta. One se vrnejo, ena prihaja /.a drugo. Pa zilnj tudi ni več uzroka, zakaj so nebi vrnili v zavest oni telesni počutki, ki so bili kedaj z ono ponovljeno predstavo združeni, ki so takrat uzročili, da smo občutek kot takega in ne kot ponovljeno predstavo smatrali. Oe n. pr. pride v sanjah mi misel neko veliko poslopje, se vrnejo s podobo poslopja vred tudi vsi telesni občutki, ktere smo iinoli, ko smo oko obračali od dna do streho, od levega do pravega konca, ko smo gibali glavo, ko smo steklo v očesu tako napinjali, kako je oddaljenost za natančno videnje tirjala. Vsi ti spremljajoči občutki skupaj delajo, da je u-tisk ravno tak, kakor da bi ono poslopje ros gledali zopet s telesnim a ne samo z duševnim očesom ; da tedaj samo predstavo za občutek smatramo. V tem oziru je sanjanje z norostjo ena in isla prikazen. Razloček med obema je samo ta, da tukaj oni spremljajoči teles ni občutki se vračajo, ker v zavesti ne najdejo nasprotja; v norosti pa je izvanredna živahnost onih predstav, iz katerih obstoji tako imenovana liksna ideja, ki pospešuje ponovitev onih opremljaj o,čili počutkov, in tedaj učini, da se vidijo vkljub odprtim čutilom nenazoče stvari. Ker pri norosti ni opešanje motoričnih Živkov uzrok kaljenega mišljenja, zatorej tudi blazen človek svoji, mišljenje lahko v cTjanje prenaša, med tem ko speč človek samo izvanredno,' če so sanje posebno intenzivnost dosegle, tudi telo premi kuje, kaj spregovori, itd. Vender še iz dozdftj povedanega ni zadosti razvidno, zakaj da se sanje toliko razločujejo ne samo od pričujoče resniče, ampak še od mogočne resnice sploh. Naj ti bo domišljija med bdenjem še tako delavna, vender niso njeni proizvodi tako absurdni. Večji del je tej lastnosti sanj uzrok sledeči • Mi smo dozdaj naj bolj govorili o tem, da je med spanjem sprejemanje utiskov od zunaj pretrgano. Pa rečeno je bilo gori, da je razločevati treba dve vrsti občutkov. Prvi tirjajo od duše, oziroma od telesa neko aktivnost, ktero imenujemo pazljivost. Taki počutki so počutki vida, nekoliko posluha, okusa in tipanja. Razen teh pa so še taki, kteri se zavesti vsilujejo, bodi si pazljivost na nje obrnjena ali ne. Tu sem spadajo izmed počutki vida in posluha samo izvanredno močni utiskl, izmed telesnih občutkov pa vsi; in kaže se, da je zares med celim spanjem duh jako občutljiv za vse kar se v truplu godi. V spanju čutimo, aliv se kri normalno pretaka, ali se prebavljanje normalno vrši, itd. Če pa pomislimo, da so živahni duševni dogodki, posebno taki ki so'spremljani od počutka prijetnosti ali neprijetnosti, navadno v zvezi s telesnimi počutki, potem tudi lehko razumemo, da zamorejo po zakonih ponovitve telesni počutki narobe duševne prigodke v zavest spraviti, s kterimi so bili kedaj v zvezi. Tedaj sanje niso prav za prav gola domišljija, kor njih uz-cok ni samo čisto ponavljanje, ampak tudi prihajanje novih počut-kov. N. p. velik strah upliva na truplo, kajti čutimo zraven tudi telesne bolečim*, ki se scer ne dajo opisati, ktere pa je gotovo že vsak čutil. Posebno se čuti neko čudno drgetanje, kakor od mraza, in srce nam nekaj tišči. Vsi taki občutki vpa lehko tudi prihajajo iz telesnih, t. j. fiziologičnih uzrokov. Oe :;a enkrat taki nastanejo, takoj se ponovi predstava, s ktero je bil ta telesni občutek kedaj skupaj, in pride nam na misel situvacija, v kateri smo imeli strah ; imamo tedaj tako imenovane težke sanje. Posebno ua prebavljanje uplivajo duševni prigodki. Saj je znano, da nam jed ne diši, «ko srno hudo žalostni, ali nas tarejo britke skrbi. Ge smo tedaj na večer težko prebavljivo hrano uživali, ki med spanjem v želodcu tišči, bo se takoj ponovila predstava situvacije, v kateri bi vsied strmenja in straha ob želodcu enake občutke ime- li. Tako pride zdaj pa zdaj kaj novega v prizor mišljenja, kar ni v nobeni psihologični zvezi z drugimi poprejšnimi predstavami, in tako so zgodi, da skačejo sanje brez vsega reda od enega predmeta na drugega. Dokaz temu trdenju so one senjske prikazni, ki se tolikokrat ponavljajo; n. p. za nami tečo divja zver, ali strupeni gad; hočemo se ogniti, ali zbežati, pa noge so kakor v tla zarasle, ne moremo se ganiti. Neprijeten telesen občutek je tukaj prouzročil predstavo preteče nevarnosti. Pa drugi telesni obču- tek nam pravi, da so noge zdaj opešane, trudno, težke ; radi bi klicali na pomoč, pa usta so otrpnela; včasih stojimo v sanjah na robu brezdna; premakujemo se od roba, pa nič ne pomaga; dno se drobi pr d nami v globočino. Ker namreč iiziologčni uzrok one grozovitne predstave traja naprej, tudi predstava nevanernosti more odriniti. Rado se nam tudi sanja da se nahajamo na tem ali onem javnem prostora, v tem ali onem društvu, pa ra/oblečeni: jasen dokaz, kako se psihologično ponovljene predstave vrstijo s telesnimi občutki, kteri začasnim resničnim okoljščinam odgovarjajo. Obče znana je sledeča smešniea: Fant, kteremu se je že dve noči zaporedoma sanjalo, da je po samih črepinah bos hodil, se je tretjo noč obut v postelj vlegel. Po tem, kar je bilo tukaj povedano, oni fant ni nič smešnega, ampak kaj čisto opravičonega storil ; ne da se dvomiti, da če se mu je zopet o črepinah sanjalo, ni se zopet bosega, ampak obutega čutil. Zanimiva prikazen je tudi ta, da če čujemo med spanjem kako donenje, jo ne razločujemo na tanjko ; ampak igro na glaso-viru ali zvonenje budilca pri uri čujemo le kot ropot. Gotovo nam je to dokaz, da je delavnost čutilnih Živkov najbolj slaba med spanjem ; samo počutni Živki, ki nam ne popisujejo natančnosti slišanega, ampak samo razodevajo, da je poslušni organ dražen na ne-kakov način, ti delajo svojo dolžnost. Zatorej pa tudi oni poslušen občutek učini da se krive predstave ponovijo. Urin budilec se svojem zvonenjem učini marsikrat, da se zdi da stojimo zraven mlina, kterega klopotanje čujemo itd. Take ponovitve oe Nrše dostikrat s čudovitno hitrostjo. Začujemo n. pr. en sam pok; padlo je nekaj z mize na tla ; v sanjah se nam zdi dostikrat ta pok nasledek predstavljene situacije ; videli smo morda lovca že dolgo meriti, in nazadnje še le sprožiti; in vender je moral pok zaslišan biti, prej ko se je zvršila reprodukcija. Ker so sanje sestavljene iz predstav, ktere so že med bdenjem v zavesti bile in še bodejo, je naravno, da pozneje med bdenjem dostikrat kak del bivše sanjske predstave na misel pride in se tedaj na sanje spomnimo, po prvem zakonu o ponovitvi. Ker pa imajo sanje toliko resnici uasprotujočega, se bo to v razmeri le malokdaj zgoditi moglo. Gotovo ju tedaj le jako mali del sanj, na ktere se po spanju še kedaj spomnimo. Ker so to zgodi samo pri takih sanjah, na ktere nas kak dogodek spomni, ktere so tedaj v kakem odnošaju do resničnih dogodkov življenja, je lahko razumljivo, da se med prostim ljudstvom toliko prazne vero o sanjali nahaja. Ktemu še pride pomenljiva okoljnost. da se oni slučaji, ki zarad strinjanja med sanjami in resničnostjo veliko pazljivost budijo, najbolj zapomnijo, med tem ko se nasprotni pozabijo <' se pomisli, da se predstave samo vračajo v zavest, keder prid-, uzrok ponovitve, ali kedar nastane tak položaj, da uij nobenih naspro- tij v zavesti, ktere bi branilo vrnitev sanjskih predstav: potem Se uii zdi nedopustljivo, kar positivno trditi, da se sanjo le v časih med spanjem prikazujejo. Gotovo je, da morejo sanje različne stopinjo živahnosti doseči, kakor so tudi predstave med bdenjem različno intensivne; pa če med bdenjem ne nastane nikoli popolna praznota v zavesti, zakaj bi se brez pravega uzroka trdilo, da ona nastane med spanjem ? Ce smo preživeli n. p. eno noč brez spanja pri zabavi, kteri smo doprinašali vso pozornost, kteri smo se celo udafi; potem smo drugi dan nekako oslabljeni vsled presilje-nja Živkov, ne moremo živahno misliti, duševno življenje je nekako otrpnelo. In kaj je nasledek? Da ta dan tako rekoč iz spomina zgine. Tretji dan se nam vedno dozdeva: Sinoči je bila ona zabava. Tak dan je tedaj za duševno življenje in razvijanje zgubljen. Koliko lože je tedaj vrjetno, da za vedno izginejo iz zavesti take sanje, ki so se vršile menj živahno! ^LNTON ßANTEL. * Schulnachrichten. .. -OC'-C C^O^' • ■ ■ Veränderungen im Lehrkörper. Herr Franz Levee wurde nach den gesetzlichen Bestimmungen mit Endo October 1 S7i> enthoben. Herr K r a i n/. Johann erhielt eine Lehrstelle am k. k. Gymnasium in Mitterburg. Se. Exc. der Herr Minister für 0. und U. bewilligte dem .Religionsprofessor L o r e u z V e r t u u t zur Herstellung seiner Gesundheit mit Erlass vom (5. Nov. 1873 Z. 14745 einen dreimonatlichen Urlaub, welcher mit Erlass vom 15. März 1874 Z. 1693 aut' die Dauer des ganzen Schuljahres verlängert wurde. Mnsgn. Dr. Častni la ui Dom. und der Religionsprof. Herr Andreas Marušič vertraten indessen die Stelle, des Beurlaubten. Einen grossen Theil der Exliorteu beim sonntäglichen Gottesdienste liieli der bochwürdige Herr Dr. J o s « f G ü l> r i ,j e 1 e i e. Herr Prof. Oulot. Josef wurde in Folge li. Ministerialerlasses vom 21. November 1878 Z. 15538 auf die Dauer des Wintersemesters beurlaubt. Im 2. Semester war das körperliche Wohlsein des Patienten wieder so weit hergestellt, dass er einen Theil seiner Arntsgeschäfte übernehmen konnte. Der Gymnasiallehrer, Herr Josef Scheu k, verlaesst in Folge hoben Ministeriell - Erlasses dd. 24. Juni 1874. Z. 379 aut Grund des StudienhofeomTnissions-Decretes vom 28. Novem. 1826 Z. 4412 seinen Dienst. Herr Dr. Johann W id man n kömmt zufolge h. Ministerialerlasses vom 24. Juni 1874 Z. 379 an eine andere Lehranstalt. Die Supplenten, Herr Stef. S i r o k und Herr Friedrich Kümmel werden nach den Weisungen der h. Ministerial-Ver ordnung vom 3. Dec. Z. 11234 1869 im nächsten Schuljahre an diesem Gymnasium nicht wiedi r in Verwendung genommen. Der gegenwärtige Lehrkörper. Wirklicher Director: FRANZ SCHAFFENHAUEU, Mitglied de,-hl. Landesschulrathes für G'jrz & Gradišča, Director der Pril -fungscommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Görz. Mitglied der k. k. zool. bot. Gesellschaft in Wien. Professoren und Lehrer in alphabetischer Ordnung. Herr J o s b 1' (Jul ot, Professor der classischen Philologie, der itnl. Sprache und Literatur, Mitglied der Prüfungsconimission tiir allg. Volks- und Bürgerschulen in Görz, Custos der histor. Abth. im Landesmuseum, Mitglied des Görzer Gemeinde-rathes. - Josef F r a p p o r t i. Dr. der Philosophie, Lieentiat der Rechte, Besitzer der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft, Mitglied der bestandenen philos.-math.-Facultät an der k. k. Universität in Padua, der geologischen Reichsanstalt in Wien, der Akademien der Kunst und Wissenschatt in Padua, Rovereto und Rovigo, der Atheniier in Bassano und Venedig, gewesener Director des Gymnasiums in Capo-distria, wurde mit Zuerkennung seiner frühem Rangklasse dem Görzer Gymnasium zur Verwendung zugewiesen und lehrte 1tal. Sprache und Literatur nebst Weltgeschichte. Herr Franz Hafner. Professor dor Geographie u. Geschichte, zugleich Mitglied der Prüfungscommission für allgein. Volksund Bürgerschulen in Görz, Custos der Lehrmittelsammlung. Matthäus Lazar, Mitglied der Prüfungscommission für allg. Volks- und Bürgerschulen in Görz, Mitglied der k. k. zool. bot. Gesellschaft in Wien, Professor dor Naturwissenschaft und Mathematik, Custos des Landesmuseums. Andreas Marušič, Weltpriester, Mitglied des k. k. Lan-desachulrathes für Görz und Gradišča, Mitglied der Prütungs-commission für allgein. Volks- und Bürgerschulen in Görz. lehrte Religion von T—VI. •• Gabriel Mitterstiller lehrte classische Philologie. .. Joiinnu.Pso 11 n er, Prof. der klassischen Sprachen. .. Animi Šaniel lehrte Mathematik, Physik und Psychologie-Dr. (iregor Tušar, Weltpriester. Professor der klass. Sprachen. „ Matthäus Vodušek. Prof. der klassischen Philologie uud slov. Sprache. .. Di. Johann Widmann lebrie Deutsch, Geschichte und Geographie nebst Logik. Supplirende Lehrer Her lürbterzbischöfliche Commissär. Monsignor Dr. Dom. Castel-lani, für Religion. Herr Friedr. K ü ni m e 1, Lehramtskandidat für Geographie und Geschichte. ; Stefan Širok, Lehramtskandidat für klassische Philologie und slov. Sprache. Nebenlehrer hi »Iphabetisclier Ordnung Herr Franz Hafner, k. k. Uymnasialprofessor, lehrte die slov. Sprache für Nicbtslovenen. „ Anton Hribar, Lehrer an der Üebungssehule der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Görz, ertheilte Unterr. im Kunst-und Kirchengesnnge. * Friedr. Kümmel, supplir. Lehrer am k. k. Gymti., lehrte Stenographie. .. Alois Kur še u, geprüfter Turnlehrer, leitete den Turnunter. . Matthäus Lazar, k k. Gywnasialprofessor, leitete den Schönschreibmiterrieht. , Alois Möstl, Prof. au der k. k. Uberrealschule, gab Unter- richt im Freihandzeichnen und . Johann Ps e rin er, k. k. Gvmuasialprof. lehrte Italienisch für Nichtitaliener und aus freiem Antriebe in Z Kursen Eng liscli wofür die Anstalt zu besonderem Danke verpflichtet ist Da der heurige Lehrplan *n allen wesentlichen Puncten mit doni des vorigen Jahres übereinstimmt;, wird er, um Raum zu gewinnen, mit liolier Bewilligung d ce *—< 60 3 d 1 CO CLi cL o £ Wöch.St.l |0rdin. j Mons Dom. Ur. Castellani VII. vni - - — -■ ^ ‘ib t — — — — i j 4 I Culot Josef 1. IV. — — - - — -- 14 IV. Dr. Frapporti Josef r — , ... 111. bis Vlll. VI. — — — - 15 — Hafner Fr. - — 11. V. J. V. 11. 111. — — 17 V. Kümmel Fdr. 1 — VI. Vlll. — — 11IV. Vlll. - — — — 17 — Lazar Matth. — — — I. IV. 1. 11. 111.V. VI. IV. - 19 — Marušič Andr. 1 -VI. VorK 01. ... — - — ’ - — — 18 — Mitterstiller Gabriel — V. VI. 111. — - — — __ — 17 VI. Psennor Joh. — 111. IV. 111. 1.11. — — — — 17 111. Santel Ant - — — -- — V. bis Vlll. - VII. VIII. Vlll. 20 Vlll. Širok Stefan - VI. 1. - 1.111. IV. Vll. 17 1. Dr. Tušar Gregor VI11. V. VII. VIII. — — — ~ — — — 19 — Vodušek Matth. _ 11. — 11. — VI. Vlll 16 11. Dr.Widmann Johann ■ — — V.V1. Vll. — -- 111. Vll. _ - Vll. 17 Vll. Schaffenhau-®r Franz — VII. — — - -1 — ~ — — — 5 in der mit doiu Gyuiiiasiam verbundenen Vorbereitungsclasse wurden ton doia Volksschullehrer, Herrn Anton Skubin, Schüler slovenischer Abkunft fUr die deutschen Mittelschulen in 20 wöchentlichen Lehrstunden horan‘‘ gebildet. Ausserdem lehrte in dieser Klasse der ßeligionsprolossor, Herr Andreas Marušič. Religion und Herr Anton Hribar gab daselbst Unterricht im Gesänge, Herr Ku:šen Alois im Turnen jo 2 St. wöchentlich. Aufsätze aus der deutschen Sprache. V. CLASSE 1. Das Wissen ist der beste Reichtum — 2. J)ie Sage von Teils Tod. (Nach UhlanJ). — 3. Der Winter in Goerz. Eine Schilderung in Briefform. — 4. Siegfrieds Tod. Eine Erzählung nach dem Nibelungenliede. — 5. Die Jugend und der Frühling. Eine Vergleichung. — H. Ein Spaziergang im Mai. — 7. Vergleichung der beiden Gedichte „Fischer* von Goethe und „Mutter“ von Fercher nach Inhalt und Form. — 8. Athens hervorragendste Gebäude im Altertu me. — 9. Brief eines Reisenden zur Zeit des Augustes an einen Freund in Rom. — 10. Ankunft des letzten Staufers in Neapel. Erzählung nach Uhlands Conradin. — 11. Vorzüge einer Fusswanderung. — 12. Zur Auswahl: a. Meine Gasse und mein Haus (Beschreibung). — b. Mein Heimats-dorf. (Beschreibung). — 13. Metrische Einrichtung eines in Prosa aufgelösten Gedichtes. Dr. W i d m a n n. VI. CLASSE. 1. Zu allem Grossen ist der erste Schritt der Mut. — 2. „Time is money“ (Zeit ist Geld). — 3. Siegfried und Achilles, der deutsche und der griechische SageuLwId. — 4. Vergleich dos Charakters der Goethe’schen und der Euripeideschen Iphigenie. — 5. Grundgedanken des Schiller’schen Gedichtes „Der Spaziergang.“ — 6. Alteri vivore opertot, si tibi vis vivere. Sune-ca. — 7. Zur Auswahl: a.) Tollheim und Riccaut de la Mariinie-re in Lessing’s „Minna von Barnhelm. (Zwei Gegensätze.) — b.) Inhalt, Plan und Charaktere in Lessing’s „Minna von Barnhelm.“ — c.) Der Träge und der Emsige. (Charakterbilder.) — 8. Zur Auswahl: a.) Die zwei Handlungen im Schiller’schen „Wilhelm Teil.“— b.) Disposition und Gedankengang des Monologs in „Wilhelm Teil.“ — «j. Wo und wie hat Vergilius im ersten Buche der Aeneide schon den Inhalt und die Idee des ganzen Werkes angegeben? — 10. Welche Pläne hatten die stautischen Kaiser, und woran scheitert.m dieselben? — 11. Zur Auswahl: a.) Gedanken-gang in Schillers „Lied von der Glocke.“ — b.') In welchen Momenten begleitet der Ton der Glocke das menschliche Leben ? — 12. Welche Verwandtschaft bestellt zwischen dem „ Lied von der Glocke“ und dem „Spaziergang“ ?—13. sivatji iarijog iouv uvOqm-n°i<; Menander. - Dr. Widmann. Vil. OLASSE. I. Meino Lectüre in den Ferien. — 2. Del' Wille macht den Menschen gross und klein. — 8. Karl der Grosse und Alfred der Grosse. (Eine Parallele). — 4. Der Plan zu •Schiller’ s „Lied von der Glocke“. — 5. Zur Auswahl: a. Ent. wieklung des Charakters Mortimers. — b. Wie schürzt sich im Drama „Maria Stuart“ der Knoten? — 6. „Frei in unendlicher Kinft umfasse der Wille das Höchste, Aber zum Nächsten zunächst, greife bedächtig die That.“ (Grillparzer). — 7. Illustration des Ausspruches Buckle’s : „Sonst waren die reichsten Länder die, wo '1ie Natur am gütigsten war, jetzt sind es die, wo der Mensch am tätigsten ist.“ — S. „Suchst du das Höchsto? das Grösste ? Die Pflanze kann es dich lehren; Was sie willenlos ist, sei du es wollend : das ist’s.“ (Schiller). — D. Die verschiedenen Arten geiziger Grösse, wie sie in der Geschichte bedeutender Männer erscheinen. — 10. Die Bedeutung Gottsched’s in der deutschen Literatur und sein Streit mit Bodmer. — 11. Die Idee in Goethe’ s Drama Torquato Tasso. — 12. „Suche die Wissenschaft., als wür- dest ewig du hier sein ; 'fügend, als hielte der Tod dich schon beim sträubenden Haar! (Herder W. 9, 143). — 13. Maximilian l-i der letzte Kitter. (Biographie.) —14. Zur Auswahl: a. Lessing’s Verdienste um die deutsche Literatur. — b. Klopstock und Wie-Jfind, — Wolfram von Eschenbacli und Gottfried von Strassburg, ^wej Gegensätze und zwei Parallelen aus verschiedenen Zeitaltern. Ausserdem hielten mehrere Schüler freie Vorträge, an welche sich kleine Disputationsübungen anknüpften. Dr. W i d m a n n. VIII. OLASSE. I. Welchen Wert hat eine zweckmässige keetüre und welchen der gesellige Verkehr für unsere Bildung?— j'- tfebor den Nutzen der Naturwissenschaften für das geistige Leben der Menschen. —- 3. „... wer den Besten seiner Zeit genug Methan, der hat gelebt für alle Zeiten.“ oder: Welcho Huuptfakto- •’fin sind für die Erziehung des Menschen von Bedeutung? — 4. Welche Bedeutung hat das Sprichwort: „Zeit ist Geld“ ? — oder: •*Ut welchen Gefahren ist die IJpinanlectürc für die Jugend verbinden? — 5. Was versteht man unter wahrer Freundschaft und durch welcho Mittel erhält man sie? — oder: Welchen Wert hat e,tl ideales Streben ? — 6. Mit welchen Gefahren ist der Reich-*,},n und mit welchen die Armut verbunden? — 7. Welche sin 1 entferntem Ursachen und die nähern Veranlassungen zur französischen Revolution? — 8. a. Welchen Einfluss übt die Bjniit-*'|ng der Datapfkratt auf Han lei, Industrie und Gewerbe ? — b. 'ie Industrie im Verhältnis zur humanen Bildung? — 9. a. Wel-I 10 Bedeutung haben die Sinnesorgane für unser Dasein? —• oder '■ tu wiefern ist der Aussprueh berechtigt: „Der Mensch ist daj Maas und der Messer aller Dinge“ ? — 10. a. Ist es wahr, dass die Welt immer schlechter wird? — b. Was lässt sieh für, was widor den Krieg sagen? — 10. a. „Willst du dich deines Wertes freuen, — So musst der Welt du Wert verleihen.“ Goethe, oder b, „Alles in der Welt lässt sich ertragen, Nur nicht eine Eeihe von schönen Tagen.“ Goethe. — 12. „Es ist nicht so leicht einen guten Mann zu linden; noch schwerer mit ihm vertraut zu werden; das Schwerste im Umgänge mit ihm auszuhalten,“ Sailer. — 13. (Maturitätsthema) Welchen Einfluss hat das Meer und die Küstenentwickelung eines Landes auf die Cultur seiner Bewohner?— Auch wurden Freivorträge in der Schule gehalten und re-censirt. ' E. P. K ü m m e 1. Aufsätze aus der italienischen Sprache. V. OLASSE. Resoconto dolle letture fatte durante le ferie iiutunnali.— liistoria magistra vitac. Cic. — Rodolfo di Abgbur- &o (v. la ballata di Schiller). — Alessandro magno o la sua mo-narchia. — Una versione dal latino. — Resoconto delle letture fatte durante le ferie pasquali. — Cautele nocessarie nullascelta delle letture. — Epaminonda inodello di virtü giovanili (conlr. Gorn. Nip. e Plutarco). — Temisto le spiega agli Ateniesi 1’ oracolo, che li consigliava a resistere ai Persiani entro mura di legno. — Una versione dnl tedesco. Frapport i. VI. OLASSE. Resoconto delle letture fatte durante le ferie autunnali. — Quanto a ragione dicesse il poeta, essere la coscien-za La bnoua conipagnia che V uom francheggia Sotto V usbcrgo del sentirsi pura. — Confronto fra il carattere di Cesare e di Ca-tone il giovane (confr. Sallust. e Plutarco). — La Germania a! tempo dei Romani (confr. Cesare e Tacito). — Una versione dal latino. — Rendiconto delle letture fatte durante le ferie pasquali. — Se le disgrazio mtgliorino gli uomini, o li peggiorino — Quäle, dopo quello di Goffredo, sia il carattere piü cavalleroseo fra gli eroi delU (Jerusalemme del Tasso. — Giovanna d’ Arco annunzia a re Carlo VII la sua missione, e lo incuora a übe rare dagli In-glesi il suolo della Francia. — Una versione dal tedesco. Frapporti. VII. CLASSE. Resoconto delle letture fatte nelle ferie autunnali. — Confronto fra la grandezza d’ Annibale e di Scipione (confr. Corn. Nip. Liv. o Plut). — Quäle fra le stagioni deli’ anno sia piü propizia allo studio. — Gli atletti di faraiglia ; ijlustrazio-ne della ter/.ina di Dante : Ne dolcexza di fiylio, ne la pieta Del vecchio padre, ne V debito amore, Lo quäl dovea Penelope far Meta. — Una versione dal latino. — Rendicpnto delle letture fat- te nelle ferie pasquali. — Coine devasi approfittor« doi divertimen-t! ptfrche non noeciauo ul la vita dello spirito, — Bellezze dol ean-to XXXIII della I cantica della Divina Commedia. — Cristoforo Colombo al cospetto di lsabel la di Oastiglia o di -Fernando (V A-hagona, — Una versione dal tedeseo. F ra p po rti. VIII. CLASSE. Bemnconto delle lot turo fatto nol corso dollo forie autunnali. — Se sia piii detestabile 1’ avarizia, o la pro-digalita. — Quali virtü sieno piii proprie a eiascuna otii döll’uoino (Dante, C o/iv. lih. JI7.). — Honores mutant moreš. — UnSi versione dal latino. — Bosoconto delle letturo fatto nelle ferie pasquali. — Se ei sia maggior coraggio noll’ affrontare i pericoli, o »el soslenere le avversita. — Andrea Ilöfer eccita gli alpigiani dol Tirolo ad insorgere a difesa della časa d’Austria. — Una versione dal tedeseo. — I per la maturita): Considerate la vostra se-nitnza; Fatti non fostc a civer come. hruli, Ma per mjuir virtuft: a conosccnzaDante. P r a p p j j Aüfsätze aus der s ovenischen Sprache. VT. ŠOLA. 1. List učenca svojemu prijatelju, v kterem mu dopisuje, kako da je počitnice, doprinesel,— 2, Štiri dobe človeškega živenja se primerjajo štirim letnim časom. — .'J. et 4. Prestava iz Livija I. bukve VII. poglavje v dveh oddelkih.— 5. Katero snovi za obleko nam daje živalstvo ? — 0. Zakaj se nahaja v metulji podoba listajenja od mrtvih? — T. Si hi taeuerint, lapi-des damhburit; legenda v prosti povesti. — 8. Važnost Feniča-ilov,z obzirom na njih naselbine in njih kupčijstvo. — 9. Solonova ustava. — 10. Katero korist nam daje rastlinstvo. — 11. Au-j’oia musis amica (Bana ura, zlata ura). — 12. Človeško živenje je enako ladji na morji. — 13. N .sk-dki nereda. — 14. Kinetov-sko delovanje v vigredi. — 15. Odgoja grške, mladeži za časa Likurga v Šparti. Fr. Hafner. VI. ŠOLA. 1. Popotvanjo, bratje, je naše živenje. (Uršič). — i. Korist mraza in zime. — 55. O umetnosti tiska kot sredstvu za pospeševanje omike in učenosti. — 4. Zakaj ja varčnost potrebna in s čim moramo varčno ravnati V — 5. Itako si zdravje ohranimo? —0. Prestava iz Oaes. d. beli. eiv. 1. 7. — 7. Cvet * up (primera). — 8. Prestava iz Hom. VI. 407 i.t.d. ('Hektor in Androinahe). — 9. Kako je bilo mogoče, da so se ljudje za idejo ^rižanskih vojsk tako zanimali ? — 10. Ali se da Tellovo dojanjo Primerjati s Parricidovim? Vodušek. Vil. ŠOLA. 1. Vox populi vox doi, — i. „Monj strašna noč jo v črno zemlje krili, - Ko so pod svitlim solneem sužnji dno- vi“. (Preširon). — 8. Kaj bi nam znal Hellospont povedati ? 4. Pomen rimske literaturo za naobraženost družili evropskih narodov. — 5. Govor na Preširnove smrti dan. — 6. Oblika i za-držaj Ciceronovega govora: „pro Archia poeta.“ — 7. Spomini nada, vira človeSke veselosti. — 8. Katera osoba iz Schillerjevega „Viljem Tella“ Vam najbolje ugaja i zakaj ? —• 9. „Omnia posl obitum lingit majora vetustas.“ — 10. Važnost Donave za avstrijske dežele. — 11. Mesec, podoba človeškega živenja. — 12. „Da živim nij treba; da delam, to je treba“ (Frid. veliki). — 13, Slovenska dežela v oro — i hvdrographičnein obziru. — 14. To xnxov tioxu nor ia&Xor rw'rf’ Ufi/iev, oto) cpgirne O-sog riyei rrgog arnv. (Sopli. Ant. 622 i 15. Moj ljubljenec iz zgodovine. — 16. Zakaj se je nmeteljnosl pri Grkih bolje izobrazila, nego pri druzih narodih ? St. Širok. Vlil. ŠOLA. 1. Hvala pesništva. — 2. Festina lente. -•!. Razloček mej kozmopolitom iz rodoljubom. — 4. Ali nam more učenje starih jezikov kaj pripomoči, da si svoj materin jezik izobrazimo iz požlahtnimo? — n. Ali ima podnebje kak upliv na jezik? — 6. Horacijeva oda Oilniju Maeeenatu (prestava). — 7. Quot capita tot, sensiis. — S. Dobro knjigo so dobri tovariši. — 9. Navada jo železna srajca. — 10. Kako se je začenjalo pesništvo mej Slovenci in kateri so naši najvoči pesniki? (Naloga za zrelostni izpit). v- j v , \ od it š p k. & -rc >7 /j 9 StA-y' Lehrmittelsammlungen. L E HRE B BIB L [ O TH E K. Zuwachs durch Kauf. Ur. A. Dräger, die Annalen des Tacit,ti,s. — |)r. A. Dräger, daš Leben dos Agricola von Tacitus. — Cicoro’ s ausgewählte Beden von K. Halm, 7. Bdchen. — Herodolos von Dr. K. Abicht 4 Bde. — Horuer’s Odyssee von Dr. Iv. F. Ameis. — Hentze 1. Bd. — A. Koborstein’ s Geschichte der deutschen Nationalliteratnr 5 Bde. — 1) eutsche Grammatik v. J. Grimm besorgt durch W. Scherer L Bd. — Erläuterungen zu den deutschen Klassikern v. H. Dtintüer, 23 BJchen — A. Lüben und C. Nacke, Einführung in die deutscho Literatur 3 Bde. — ]). E. L. Taschenberg, Forstwirtschaftliche Insectenkunde. — J)r. Fr. .1. Pisko. die neueren Apparate der Akustik. — Das metrische Mass v. M. Günther 1 Talei sammt Text. — Fr. B. v. Schwind, Buchenstab.— Dr. J. Frisch auf, Lehrbuch der allgemeinen Arithmetik. — Letopis matice slovenske za 1872 in 1873. — Slovanstvo, izdala slov. matica. — Fr. Miklošiči), vergleichende Syntax der slawischen Sprachen. — Deutsche Warte 1874. VI. und VJ1. Bd. — Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien 1874. -- Petormaun, geogmphischo Mittheilungen 1874, nebst Ergänzungsheft 35 und 36. — Mittheilungen der geographischen Gesellschaft in Wien 1874. — Verordnungsblatt des k. k. Ministeriums für. C. u. IT. pro 1874. Zuwachs durch Schenkung Von der Beck' sehen Universitätsbuchhandlung : Dr. J. Hauler, Aufgaben z. Uebung in der latein. Syntax I. Thoil. — Dr. Ein. Hannak, Lehrbuch der Geschichte der Neuzeit, 3. Bd. —■ Hm hohen k. k. Unterrichtsministerium : Oesterreichische Geschichte für das Volk XILI Bd. v. J. H. Schwicker. — Geographische Beschreibung Brasiliens von J. M. de Macedo, übersetzt von M. !’• Alves Nogueira und Willi. Theod. v. Schiefler. — Von Ed. Holzel’ s Buchhandlung: Leitfaden der Geographie für die Mittelschulen v. B. Kozenn 3. Aufl. von Hil. Vogei. Von der Buchhandlung A. Pichler Witwe & Sohn: Erster geographischer Un-torrioht in Fragen und Antworten von Anton Heinrich. Geographisches Cabinet Angekauft : Terminologisches Relief zur physikalisclion Geographie unter Anleitung v. Prof. Erben zusammengestellt von \V, Czerny. JH. Münzsammlung. Gegründet durch das Vermächtnis des Freiherrn Heinrich Otto v. Rottenburg. Schülerbibliothek. Zählt 635 Bünde u. 53 Hefte iu 441 Werken. Der Zuwachs des heurigen Jahres beträgt 52 Bände u. 2 Hefte in 89 Werken. Angekauft wurden • Kessler, Lehrbuch der Physik. -Lommel, Wind und Wetter. — Benedix, Redekunst. — Minkwitz, Mythologie. — Rieh, Illustrirtes Wörterbuch der römischen Alter-thiiuier. — Freytag, Soll u>id Haben. — Grimm, Mährehen der Tausend u. eine Nacht. — Stoll, Erzählungen aus der Geschichte. - Sigismund Rüstig nach Cap. Maryat. - Hoffinann, Land-ii. Seebilder. - lieber Land u. Meer. — Carcano, Vita di AI. Manzoni. — Guido da Pisa, I l'atti d’ Enea. • 11 Novellino. — Dino Oompagni, la Cronaca fiorentina. -- Macchiavelli, L’ arte del-la guerra e le Istorie fiorentine. — II fioro di Virtii, • Marco Polo, I viaggi. — Omero, L’ Iliade trad. da AI. Verri. — Om ro, L’ Iliado trad. dal Monti. — Omero, L’ Odissea trad. da Pin-demonti. — 11 Boezio e 1’ Arrighetto. - Fra Bartoloiuoo da S. Concordio, gli Ammaestrementi degli Antichi. - Maffei Scip, La, Merope. — Bazzoni, 11 Castello di Trezzo. — Cantü Ig., I Padi-glioni e il Focolare. — Sämrntliehe vom Hermagoras Verein ausge-gebene Bücher. — Besednik. Geschenkt wurden: Vom k. k. Ministerium für Oultus- u. Unterricht. Das Kaiserreich Brasilien auf der Wiener - Weltausstellung 1873. Von der Redaction der Soča: Paulus, Val. Stanič. Vom Prof. L. Pertout: Virgilio L’ Eneido trad. da Ann. Caro, la Buc- colica trad. da Andr. Lori e la Goorgica trad. da B Daniello. — Klettke, der neue Kinderfreund. - Gutmann, Lebensbilder. — Geschichte Griechenlands a. d. Engl. — Schoppe, Recuoil d’Histo-riettes amüsantes et instructives. Von den Brüdern Franz & Rüdiger Conto Del Torro. Albrecht, Der Steppenvogel. -- Hoffmanu, Der rothe Freibeuter nach Cooper. Do Foo, Robinson Cruste. Ein bedeutender Betrag der Beiträge zur Sehülorbibliothek musste zur Anschaffung zweier Bücherschränke verwendet werden. ______ L. P o r t o u t. Physikalisches Kabinet Ankäufe: 1. Zwei grosse und zwei kleine Kreisel von Schmidt, nebst vielem Zugehör für die Experimente über Stabilität der freien Axe — 2. Eine Accord-Metall-Syrene; — 3. Zwei Glaspfeifen für Combi nal ionstöne. — 4. Zwei stroboskopische und 16 Farbenscheiben aus Papier, benützbar mit Hülfe obiger Kreisel. — 5. Ein über-lebensgrosses Modell des menschlichen Kehlkopfes. - 6. Compres-sionsapparat nach Magnus. — 7. Rheostat nach Wheatstone. — 8. Magnesiumstreifen. — 9. Gummisehläuche verschiedener Weite ,,1,d Ant. Hantel. Naturhistorisches Kabinet. a) Zuwachs durch Ankauf. Anatomische Wandtafeln für den botanischen Unterricht von L. Kny. Berlin 1874: Verhandlungen der k. k. zool. botan. Gesellschaft in Wien. Jahrgang 1873. Dreissig Blütenmodelle für (Ion botanischen Unterricht von Robert Brendel, Breslau 1866. Sechzehn Edelstein Imitationen nebst, zehn Diainanten-schliffen von Y. Fric in Prag. Alligator mississippiensis und Boa constrictor in Spiritus. b) Zuwachs durch Schenkung. Bipus jaculus und sieben Stück kleiner ausländischer Vögel vom Herrn Grafen Carl C o r o n i n i. Mehrere llaiipen des Oleanderschwärmers vom Herrn Aut. Sossich, Beligionsprofessor an der k. k. Ober-Realschule. Algenabdrücke, eine sehr schöne Platte mit Gegenplatte aus Vipulzano vom dortigen Herrn Vikar Josef Zorn. Junge Carbomirsehlange vom Herrn P. Slapar. Nest der Beutelmeise sammt Eiern, Buntspecht sammt Ei (,iu Schildkrötenei und eine sehr schöne Quarzdruse von Jos. 0 1 a-r i c i n i, Schüler der IV. Classe. Marmor, Algenabdriicke und Nuniuliten von Joh. Kraševec, eine Parthio Mineralien und ein Korallenstock von Al. Wehrle, Schülern der III. Classe. Eine Porzellanschnecke von Fr. Hartož, Schüler der 11. Classe. Eine Wassemille van Mich. Fnbjan, zwei Wildenten, eine Moosschnepfo, ein Kiebitz und ein kleines Wespennest von Ad. Jawarczick, eine Parlhie Mineralien von A. Kerševani und F. WeJirle, zwei Schncckeiigehituse von F. Sapla Schülern der 1. CI. Zahlreiche Insecten, Raupen, und Puppen von mehreren Sehftlern der unteren Olafen. Botanischer Garten. Theils durch Kauf theils, durch Schenkung erhielt sowohl der morphologische als auch der systematische Theil der Anlage eine namhafte Erweiterung. Dabei muss der unermüdete Fleiss und Eilermehrer Schüler anerkennend bemerkt werden, so namentlich : des Jos. Žužek Alex. Cotic, Schüler der IV. Klasse, Andr. Mesar, Schüler der Y. Klasse, Joh. Simčič, Rud. Rubbia, Schüler der 11. Classe und mehrerer anderer, die .durchs Hereinbringen der Pflanzen aus naher und ferner Umgebung, so wie durch das stete Pflegen derselben, .sich um die Anlage grosso Verdienste orworben haben. M. Lazar. Gustos Hohe Erlässe. J)ie Ziele und der Stufengang des Unterrichtes in der Stenographie an Mittelschulen mit deutscher Unterrichtssprache werden festgesetzt mit Erl. des h. Min. dd. 17 Juli 1873 Z. 4972. Die Lehrpläne für das Zeichnen an den im Wirkungskreise der Landesschulbehörden stehenden Lehranstalten werden eingeführt. H. Min. für 0. und U. vom P. August 1873 Z. 6708. Mit den Erlässen vom 30. August und 26. October 1873 Z. 9723 und 13154 hat der Herr Minister für C. u. U. die Errichtung von sprachlich gesonderten Vorbereitungsclassen an den hierortigen Mittelschulen anzuordnen befunden. Für Schüler slov. Nationalität wurde die Vorbereitungsclasse dem Gymnasium zuge-wiesen. Damit die Studien nicht um Ein Jahr verlängert, werden, treten die Schüler mit 9 Jahren, nachdem sie das 3. Volksschuljahr zurückgelegt haben, in diese Vorbereitungsclasse. Das h. Ministerium für 0. u. U. fand sich veranlasst unterm 25. Oct. 1873 in Erinnerung zu bringen, dass die Gymnasialschüler an Vereinen, welche von Personen, die nicht Gymnasialsehüler sind, gebildet werden, weder als Mitglieder noch als Zuhörer theil-nehmen dürfen. Ferner, dass Gymnasialschüler auch unter sich keine Vereine bilden und daher Weder Vereins — noch ändert' Abzeichen tragen dürfen. Auf fruchtlos ertheilte Ermahnung kann der Lehrkörper sofort die Exclusion eintreten lassen. Nach dem h. Ministerialerlasse vom 3. Nov. 1873 dürfen für das laufende Bibliotheksgeschäft an Mittelschulen keine Remunerierungen Platz greifen und eine solche kann nur dort in Anspruch genommen werden, wo eine Lehrer- und Schülerbibliothek von Grund aus geordnet, aufgostelli; und katalogisirt, sohin systemi-sirt wird. Das Lehrpersonale an Staats-Mittelschulen uud an staatlichen -Lehrerbildungsanstalten darf in Zukunft nur mit Erlaubnis des h. Minist, f. C. u. (J. an Privat-Mittelschulen und Privat-Bil-dungsanstalten verwendet werden. Verordn, dd. 26. Nov. 1878 Z 13871. Ein Normalverzeiehnis der physikalischen Sammlung einer Mittelschule um! die zugehörige Dotation wird festgestellt durch die 1). Minist. Verordn, dd. 4. Jänner 1874 Z. 12237. Durch Verfügung Sr. Exc. des Herrn Ministers für C. u. I . erhielt die Direction dieses k. k. Gymnasiums Ein Exemplar enthaltend die Aufnamsbedingungen für die k. k. Marine-Akademie mit der Aufforderung, diese Aufnamsbedingungen in geeigneter Weise zur Kenntnis der Schüler zu bringen und deren Angehörigen eventuel die gewünschten Ausküufte zu geben. Die h. Verordnung vom 10. Februar 1874 Z. 1755 betrifft die Voraussetzungen der Beförderung von Professoren an Staats-Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten in die VIII. Rangclasse und die Bedingungen zur Bewilligung von Verdienstzulagen. Durch die Verordnung vom 7. Mai 1874 Z. 2775 sucht das h. Ministerium für C. u. U. der Willkür im Gebrauche von Lehrmitteln zu steueru. Se. Exc. der Herr Minister für C. u. U. hat unterm 6. März 1. J, Z. 2710 ein schon seit dem Jahre 1854 bestehendes Verbot mit folgenden Worten zu erneuern befunden: Den Schülern ist es ohne besondere Bewilligung ihrer Lehrer nicht erlaubt mit Erzeugnissen ihres Geistes in die Oeflent-lichkeit zu treten, indem sie sicli eben erst in der Schule für eine künftige öffentliche Wirksamkeit heranzubilden haben. Der Erlass des h. Minist, für 0. und ü. dd. 31. Mai 1874 Z. 4111 bringt die Allerhöchste Entschliessung vom 18. März 1. •I., betreffend die Auszahlung der Versorgungsgebühren an Staatsbedienstete und deren Angehörige am 2. Tage jedes Monats. Die Verordn, des h. Min. f. G. und U. vom 7. April 1S74 Z. 2124 betrifft die Vergütung der Reiseauslagen der Landesschul-inspectoren bei Dienstreisen innerhalb des Amtsgebietes und die vom 16. April 1874 Z. 2230 die Anweisuug und Löschung der Na-turalquartier-Acquivalente. Zulässige Lehrmittel. Fischer Franz, Dr., katliol. Religionslehre 5. Auli. „ ,, „ Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten Bundes. 2. Aull. Pick Herrn. Dr., Vorschule der Physik. 2. Aufl. Münch Peter, Lehrbuch der Physik. Gernerth Aug., Grundlehren der ebenen Geometrie etc. -TZ — (Vitle Verordnungsblatt 1873. p. 429.) Neumann Alois, Deutsches Lesebuch für die 3. Classe der Gymnasien (2. Aull.) „ für die 4. CI. 2. Aufl. Madiera, K. A. Deutsches Lesebuch für die 1 CI. 4. Anti-lind l'ür die 2. CI. 3. Aull, als zulässig 'erklärt für Schüler slove-uischer Muttersprache. — Dasselbe gilt von Šolars deutsch-slove-uischem VVorterbuche zu Madiera. (Yerordnbl. 1873. pag. 475), Coim, Lehrbuch der Kammerstenographie, Faulrnann, stenographisches Lehrgebäude. Kühnelt, Lehrbuch der deutschen Stenogr. Faulmann, stenographische Anthologie. „ die Schule der Praxis. H. Min. f. C. und U. dd. 17. .Juli 1873 Z. 4072. (L. Sch. 1{. dd. 1U. Aug. 1.873. Z. 082.) ilintner Val., griechisches Elementarbuch, zunächst für die 3. und 4. Classe der Gymnasien. Seydlitz Ernst, kleine Schulgeographie 14. Bearbeitung. „ ,, Schulgeographi.e, grössere Ausgabe, 14. Bear. (Verordnbl. 1873. pag. 521.) Hauler J. Dr. Lateinisches Uebungsbuch für die untersten Classen der Gymnasien und verwandte Lehranstalten 4. Aufl., geheftet 1 H. 30 kr. (Verordngsbl 1873 p. 648.) Kauer A. Dr., Elemente der Chemie für Realgymnasien und Unterrealsclnilen 8. Aufl. brosch. 1 fl. 60 kr, (Verordngsbl. 1874 p. 19.) Schiller Karl, deutsche Gramm, für Mittelschulen 3. Aull-brosch. 1 fl. 20 kr (Verordnbl. 1874 p. 33.) Schmidt K. & Geh Im 0., Memorabilia Alexandri Magni, in der 2. Auflage zum Lehrgebrauche. Brosch. I 11. Hannak Kmanuel Dr., Lehrbuch der Geschichte der Neu zeit, zum Unt&rrichtsgrbriUiche in den untern Classen der deutschen Mittelschulen. Močnik Franz, U.von, Arithmetik für die 1. und 2. (lasse. 20. Auflage 90 kr. ■lausz Georg, Historisch geogr, ^chulatlas, die alte Welt, 10 Karten. 1 II. 20 kr. (Verordnbl. 1874 p. 43.) Fischer Franz, Dr., Kirche,ngeschichte. 60 kr. Thome 0. W.. Dr., Lehrbuch der Zoologie. I fl. 80 kr Kenngott A. Dr., Lehrbuch der Mineralogie. Zu< it«• Aull l fl. 20 kr. Hornstein Feni. Dr., kleiues Lehrbuch der Mineralogie. 1 fl. 50 kr. Bill Joli. Grundriss der Botanik. 5. Aufl. 1 fl. 50 kr. Sonndorfer R. Dr., Geometrie für die obern Chissen. .1 Aufl. 3 fl. Grefe Conrad, Lehrtafeln zum Anschauugsunterrichte. Vide Verordnbl. 1874 p. 55. Gehlen Otto, F. Ovidii Nasonis earmina selecta 2. Auflage. 70 kr. Oonze Alex. Heroen und Götiergestalten der griechischen Kunst. Erste Abtheilung. 0 fl. (Verordnbl. 1874 p. 104). Heinrich Anton, Grammatik der deutschen Sprache für Mittelschulen etc. 2. Aufl. 1 fl. 10 kr. Hofl'maun Karl, Neuhochdeutsche Eleiuentargrainmatik. 8. Aufl. 1. fl. 8 kr. Kozenn B. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen, utn- gearbeitet von Vogel, 3. Aufl. 1 it. 80 kr. Koppe 0. Anfangsgrüude der Physik. 12. Aufl. 1. Thaler 12 Silbergroschen. (Vide Verordnbl. 1874 pag. 298.) Curtius G., Griechische Schulgnumnatik, 10. Aufl. 1 fl. 40 kr. Scheukl K., Griechisches Elementarbuch, 8. Aufl. 92 kr. „ „ Uibtingsbuch zum IJebersetzen aus dem Deut- schen und Lat. ins Griechische, 3 Aufl. 1 fl. Heyse J., Leitfaden zum gründlichen Unterricht in der deutschen Sprache, 22. Aufl. 10 Sgr. Mozart J., Deutsches Lesebuch für die untern Classen der Gymnas. i. B. 20. xYufl 70 kr. — H. B. 14. Aufl. 90 kr, — III. \i. 12. Aufl. 75 kr — IV. B 9. Aufl. 70 kr. Neumann \. ifc Gehlen 0., Deutsches Lesebuch für die I. 01. der Gymn. 5. Aufl. 1 fl. Egger Alois, Deutsches Lehr - und Lesebuch für höhere Anstalten. II. Theil. Ljfoeraturkunde. 1. B. 3. Aufl. 1 fl. 95 kr. Mozart J., Deutsches Lesebuch für die obern Classen der Gymn I. B 9. Aufl. 1 fl. 30 kr. - II. B. 10. Aufl. 2 fl. — III. B. M. Aufl. 1 ti. 50 kr, Klun B., Leitfaden für den geogr. Unterricht 15. Aufl. 1 fl. 40 kr. Gndely Aul-, Allgem. Geschichte für untere Classen 1. B. 4. Aufl. 00 kr. — II. B. 4 Aufl. GO kr. — 111. B. 3 Aufl. 60 kr. Gindolv Ant., für Oberg. 1. B. 3. Aufl. 1 11. 20 kr. — II. B. 2 Aufl. 1 fl. 20 kr. - IH. B. 3. Aufl. 1 fl. 20 kr. Tome V. Geschichte des ösfc. Kaiserstaates. 2. Aufl. 44 kr. Hanuak Km., Geschichte des Altfrthums für die untern Klassen. 3. Aufl. 85 kr. Hannak Ein., Gedichte des Mittelalters. 2. Aufl. 60 kr. Hannak Em., Oesterr. Vaterlandskunde 3. Aufl. 80 kr. Pokorny A., Naturgeschichte, I. Thierreich. 12. Aull. I 11. — II. Pflanzenreich. 9. Aufl. 85 kr. III. Mineralogie. 8. Aufl. 60 kr. (V. Verordnungsblatt 1874 p. 314.) Zur Chronik des Gymnasiums. Nach der am 4. November stattgehabten feierlichen Eröffnung des Schuljahres wurden die Aufnams- und Wiederholungsprüfungen vorgenommen. Von den 68 Schillern, welche sich für die prima einschrei-ben Hessen, mussten 17 wegen ihrer Unfähigkeit zurückgewiesen werden. Am 15. November fand die Eröffnung der vom h. Ministerium angeordneten Vorbereitungsclasse statt, wodurch einem lange gefühlten Bedürfnisse abgeholfen wird. Der 2. December wurde als Gedenktag der 25jährigen Regierung Sr. Majestät des Kaisers, Franz Josef, festlich begangen. Eine glanzvolle Entwicklung des Festes wurde leider durch die Ungunst der Localitaeten vereitelt, die den Leiter der Anstalt am Abende des so freudig bewegten Tages auch nöthigte fastsämmt-lichen Belouehtungsapparat des Schulgebäudes unbenützt zu lassen; denn der Wind tobte und der Schutz der Winterfenster fehlte. Den innigen Gefühlen der Bürgertreije, den heissestert Wünschen für das allseitige Wohl des erhabenen Herrschers wurde vom Di-rector des Gymnasiums zugleich mit den Vorständen der Schwesteranstalten unserere Stadt in einer Audienz bei Sr. Exc. dem Herrn Slattlialter in Triest Ausdruck gegeben. Ein ganz besonderes Plätzchen in unseren Annalen verdient Freiherr Heinrich Otto v. Kottenburg, pensionirter k. k. Hauptmann, welcher über sein Vermögen folgendermassen verfügte : a) Vom sämmtlichen Gelde (d. i. 7400 fl. Oe.W. in Natio-ualanlehen bitte ich die löbl. Gerichtsbehörde, dass nach meinem Tode nach Abschlag meiner Leichenkosten, Steuern etc. zwei Stipendien gegründet werden, welche auf immerwährende Zeiten meinen uralten äclit deutschen Familiennahmen tragen sollen, und daher nutzniessend besagtes Capital anzulegen. Die jährlich davon entfallenden Interessen sollen zwei arme deutsche, aber talentirte brave Jünglinge, welcho am hiesigen k. k. Obergymnasium studieren vom Beginn der 1. Classe bis einschliesslich der 8. erhalten. In deren Ermangelung können auch 2 arme brave Slovenen oder auch Italiener aus der hiesigen gemischten Bevölkerung des Gör-zerkreises gewählt werden. b.) Meine kleine antike Münzsammlung von ungefähr 200 Stück nebst Büchern und Landkarten vermache ich insgesammt dem hiesigen k. k. Obergymnasium. Uiber seine Herkunft spricht sich Freiherr v. Kottenburg in seinem Testamente also aus: „Nahe Verwandte habe ich keine mehr, weder Ascenden-ten noch Descendenten. Der Hauptstamm, die älteste Linie meiner uralten, acht deutschen Familie, die aus den Kheiulanden und zwar aus Ober-Elsass von Mühlhausen stammt, und deren Ursprung nach geschichtlichen Urkunden bis über das neunte Jahrhundert hinaufreicht, ist jetzt mit mir, als letztem männlichen Sprossen gänzlich ausgestorben. Die Richtigkeit meiner Angaben bestätigen Chroniken, Genealogien, und der Catalogus nobilitatis equestris etc. von Bucelinus, laut welchem schon Kaiser Heinrich der I., der Finkler (anno 918—906) adelige Geburt der Grossältern zur Turnf'ii-higkeit erforderlich machte, und mein Ur-Urahn besass sie schon zu selber Zeit. Jotzt haben wir es alle Überstunden und auch ich: die uralte deutsche Kitterfamilie, die späteren Freiherrn von Kottenburg sind jotzt mit mir als letztem unvormählten Sprossen, gänzlich ausgestorben und nun ruhen wir sümmtlich in Gott.“ Heinrich Otto Freiherr von Kottenburg, pensionirter k. k. Hauptmann in Pension schied am 18. December 1873 in ein besseres Jenseits und wurde am 21. mit den ihm gebührenden militärischen Ehren, gefolgt vom ganzen Gymnasium zu Grabe getragen. Mit Dank und inniger Kührung ruft das Gymnasium seinem unvergesslichen Wohlthäter nach : Er ruhe sanft! Dieser letzte Sprosse, der kleine Hauptmann im schlichten Oivilrocke, wie er sich selbst nennt, dieser Mann der praecisesten Ordnung war ganz beseelt vom Drange der Wissenschaft. Seine mannigfaltigen"Excerpte, seine vielen, mitunter umfangreichen poetischen Versuche, liefern einen sprechenden Beweis hiezu. In der (Überzeugung, dass dem Wunsche vieler entsprochen wird, wenn irgend etwas von diesen Versuchen zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird ; lasse ich weiler unten zur theilweisen Beurtheilung der dichterischen Begabung und der Donkungsweise unseres Jugendfreundes einige Gedichte desselben folgen. Nach §. 41, des Schulauf»ichtsgesetzes vom 8. Februar lb(»9 und über Weisung Sr. Exc. des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht vom 21. Juni 1873 Z. 536 übernahm mit 1. Februar 1. J. Se. Excellenz, der Herr Statthalter des Küstenlandes Baron v. Ceschi a Santa Croce den Vorsitz und die Leitung dos k. k. Landesschulrathes für Görz - Gradišča, tiir welchen die Sitzungen fortan in Görz gehalten werden. Zum Beferenten für die administrativen und Ökonom. Angelegenheiten von Görz-Gradisca war durch Allerhöchste Ernennung vom 4. September 1873 der k. k. Statthaltereirath, Herr Andreas Winkler, bestimmt. Da dieser als Deputirter des h. Land-und Reichstages eben in Anspruch genommen war; so wurde er sup-plirt und mittlerweile durch Allerhöchste Enfcschliessung vom 10. Mai d. J. der Bezirkshauptmann, Herr Franz Schwarz, zum Statt-, haltereirath und Referenten für die administrativen und ökonomischen Schulangelegenheiten von Triest, Görz und Istrien ernannt. Als solcher ist er ständiges Mitglied des Liuidesschulrathes. 34. 3) und fungirt am Sitze Sr. Kxc. des Herrn Statthalters. Laut Erlasses Sr. Excellenz des Herrn Ministers tür 0. u. U. vom 31. December 1873 Z. 172913 ist der Wirkungskreis der Landesschulinspectoren (§ 34, 5 und § 40) für Görz, wie folgt, festgesetzt. Das als Landesschulinspeotor fungirende Mitglied des Landesschulrathes, Realschuldirector, Herr Fer'd. Gatti in Görz ist mit der Inspection der italienischen Volksschulen, der k. k. Lan-desschulinspector, Herr Anton Klodic, in Triest mit der Inspection der übrigen Volksschulen sowie der Lehrerbildungsanstalten ; der k. k. Landeaechulmspeetor, Herr Anton Stimpel in Triest, mit der Inspection der Mittelschulen betraut. Die beiden letzteren nehmen an den Berathungen des Landesschulratbes Görz-Gradisca im Sinne des £. ;37 als Fachmänner theil. Der I. Cur« wurde am 30. März mit Verabreichung dei Zeugnisse geschlossen und der II. Ours am 9. April eröffnet. Der Turnunterricht nahm seinen. Anfang am 21. April. Die Einübung der Vorturner, Covaeig Karl, Lovrenčič Johann, Munich Fran::. Prinčig Gottlieb (VII. 01.) Lasič Jak. (VI. CI) Hafner Alois (V. Gl.) airok Andr. ( IV. Ul.), welche fortan mit anerken-nenswerthem Eifer und Geschick ihrer freiwillig übernommenen Aufgabo gerecht zu werden suchten, begann gleich mit Anfang des li. Semesters. Die Löbliche Direction des hierortigen Theater-Casinos hat am 15. April 1. J. ein Concert zu wohlthätigen Zwecken veranstaltet und dessen Erträgnis zur Unterstützung dürftiger Studierender an unseren beiden Mittelschulen bestimmt. Die freiwilligen Spenden, die anlaesslich der genannten Vorstellung sowohl von den Gesellschaf'tsmitgliedern als ändern dazu geladenen Gästen zur Förderung der wohlmeinenden Absicht in grossmüthiger Weise gewidmet wurden, ergaben die namhafte tSumme von 280 ii. Oe. W • Die Hälfte, derselben, d. i. 140 H., wurden dem Berichterstatter übe rmittelt, um sie noch im Laufe dieses Jahres auf mannigfache Bedürfnisse für die ärmsten unserer armen Schüler zu verwenden. Dass man bemüht gewesen, den edlen Absichten auf die beste AVeise zu entsprechen, braucht wohl nicht bemerkt *0 werden. Vierzig Schiller erhielten entweder Kleidungsstücke, Bücher oder Schulgeld (v. Seite 78). Tiefgefühlton Dank entbietet daher die Gymnasialdirection im eigenen und im Namen der ganzen Anstalt allen den edlen Jugendfreunden, welche diese Gabe dargebracht haben, und noch besonders jenen hochgeehrten Gönnern, welche den Impuls gegeben und bemüht gewesen sind, ein so schönes Werk ins Leben zu rufen. Der Landesschul-luspector, Herr Anton Stimpel inspicirte das Gymnasium vom 1. bis 7. Juli. Die Wiener Zeitung vom 15. August brachte in ihrem amtlichen Theile folgende Nachrichten : 1. „Se k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Eutschiiossung vom 26. Juli d. J. allergnädigst zu gestatten geruht, dass dem Laadesschulinspector Anton Stimpel aus Anlass seiner Uebefnähme in den dauernden Ruhestand in Anerkennung vieljähriger, treuer und erspriesslicher Dienstleistung die Allerhöchste Zufriedenheit bekannt gegeben werde.“ 2. „Der Minister für Oultus und Unterricht hat den Lan-desschulinspector Dr. Ernst Gnad zur Dienstleistung bei den Lan-desschulbehörden im Küstenlande mit dem Amtssitze in Triest bestimmt und ihm die Inspection der Mittelschulen in Triest, Gürz und Istrien übertragen.“ Seinem scheidenden Landesschulinspector bringt das Gymnasium, an welchem derselbe vom Jahr« 1.852—1854 auch als Director mit gewandter, aufopfernder Kraft, gewirkt, den schuldigen Tribut des Dankes dar. Am 4. August übernahm der von Sr. Majestät netr ernannte Herr Statthalter im Küstenlande, Baron Felix Pino von Frie-denthal, die Geschäftsleitung und somit auch den Vorsitz und die Leitung des k. k Landesschulrathes für Görz und Gradišča. Am '8. August wurde, ebenso wie am 19. November, ein eigener Gottesdienst abgehalten, um den Segen des Himmels für das erhabene Kaiserhaus zu erflehen. l)ie religiösen Uibungen fanden in vorschriftsmässiger Weise statt. Obwohl im Laufe des Schuljahres einige Schüler wegen ihres Unwohlseins beurlaubt werden mussten, so war der Gesundheitszustand doch kein ungünstiger und der Todesengel blieb ferne von dieser Stätte. Von der Beurlaubung zweier Professoren zur Herstellung ihrer Gesundheit ist bereits gesprochen worden. Das Schuljahr wurde am 29. August mit einem Dank-amte geschlossen. Unterstützung dürftiger Schüler iV) Stipendisten gab ea im II. Sem. 36. Summe der genossenen Stipendien . f. 4828: J*J b) Unterstützungsfon d. Einnahme. 1. Kin liä 1860ger Loos (Serien N. 5424, Gewinn X. 15.) angekauft um 112 fl. 50 kr. Es blieben also i. nach Ankaut des Looses vom Kassareste des Jahres 1873 . .................................... 68:60 3. Mai-Coupon . .................................... 2: — 4. Für Duplicat-Zeugnisse..................................„ 5: — 5. Beiträge von den Schülern: I. 01. Javarczik K. Gyulai Adolf und Oappelani Put. a l fl. „ 3: — II. 01. Ritter Wilhelm v. Zahony , , . . „ 5 : —- Gaberšček Oscar....................................... — 40 III. 01. Conforto Joachim, i'aternolli Art., 0. Del Törre Franz a 1 fl................................:i: — IV. 01. v. Luzenberger Alois und August, v. Claricini Job., Oumar Karl, Pagliaruzzi Josef, Reggio Isidor, Fratnik Ernst a 1 fl. . . . 7: — V. 01, Tribuzzi Rud., Graf Attems Walther, Dol- schein Vinzenz, Hafner Alois a 1 fl. . . „ 4 : — Graf Ooronini Rudolf . . . . . ,, 5; — Kleinere Beträge. .................................. L : 1q VI. 01. Pontoni Alois.................................„ 2: — Nagele Eni. 1 fl. Franceschini H. 50 kr. . „ 1 : 50 VII. 01. Bar. Schönberger Bruno, Stcffani Stefan a l fl. 2 :— VIII. 01. Bar. Schönberger Marquard . . . „ 1: — Summe fl. 109 : 61 Die Ausgaben betragen : Kür Kleidungsstücke, Bücher, Schreib- und Zeichnungsrequisiten, Schul- und Kostgeld . tl, 78:66 Das Activum des Fondes besteht somit aus dem Loose N. 5424 und dom Barreste von . . „ 30: 95 V e r w e n d u n g der 140 fl., welche in grossmüthiger Weise von der Löblichen Direction des -Theater-Casinos (vide Seite 76) gespendet wurden. Für 19 Schüler Beinkleider und Röcke, . . f. 57: — Kür 3 Schüler Hüte..............................................li- 7:50 „ 10 „ Stietel..................................,, 44:30 „ 8 ~ Schulgeld. . . . , „ IG: — „ 5 Bücher . . . . „ 18:85 Summe fl. 143:65 Vielseitige Unterstützung fond ausserdem unsere hilfsbedürftige Jugend bei verschiedenen Goporationen und ändern Menschenfreunden, zu denen sich auch Mitglieder des Lehrkörpers gesellen. Die Vorsehung möge es reichlich lohnen, das schöne Bei-spittl möge kräftig w irken! ANHANG. Das Schuljahr 1874—5 beginnt am 8. November mit der Anrufung des h. Geistes. Die Aufnahme lindet in den letzten Tagen der Vacariz statt. Die neu eintretenden Schüler erscheinen in Begleitung ihrer Aeltern oder deren Stellvertreter, weisen sich über ihr Alter und über das sittliche Verhalten in der Volksschule aus und zahlen zur Anschaffung von Lehrmitteln eine Aufnamstaxe von fl. 210 Allo Schüler, welche ihre Studien an diesem Gymnasium fortsetzen, melden sich ebenfalls in der Directionskanzlei, und entrichten bei dieser Gelegenheit 50 kr. zu Gunsten der Schülerbibliothek. Ohne diese Anmeldung wird kein Schüler als aufgenommen betrachtet. Das Schulgeld beträgt per Semester 8 fl. Schüler anderer Gymnasien, die eino ungünstige Sittennote haben, finden hier keine Aufnahme. Die Wiederholungsprüfungen werden am 4. November abgehalten. Die Interimszeugnisse sind bei der Anmeldung zu dieser Prüfung in der Directionskanzlei abzugeben. Die Aufnamsprüfungen werden in den ersten Tagen des Schuljahres abgehalten. Schüler, welche zur Theilnahme am Untorrichte in einem Freicurse zugelassen werden, haben für denselben gerade jene Verpflichtungen, welche sie für jeden ändern Gegenstand haben. Der Rücktritt im Laufe des Sein, kann nur vom Lehrkörper ge-stattet werden (H. Min. Erlass dd. 7, Juni 1871 Z. 4275). Vorbereitungsclasse. Für Schüler slov. Abkunlt besteht am Gymnasium eine Vorbereitungsclasse *.) ln dieser finden jene Schüler Aufnahme, *) Nkht-Slovenon werden an der hicrortigen k. k. Oborrealschule vorbereitet. welche bei der Aufnahmsprtifung fürs Gymnasium zu schwach Ijo-fim-cteft werden und alle jene, welche nach der III. Klasse der Volksschulen einen vorbereitenden Unterricht für die Mittelschulen erhalten wollen, Die Studienzeit wird soniit durch den Vorbe-reitungscurs nicht verlängert. Schüler der Vorbereitungsdasse zahlen monatlich 2 Gulden Schulgeld; sie können aber nach Massgabe ihres Vermögens entweder ganz oder zur Hälfte von dieser Zahlung befreit werden. ___________ Wer mir gefällt Der gern studiert im Zimmer, lind viel auf Wissen hält, Unp sich aus Grundsatz, immer Zu Klugen nur gesellt, Der ist's, der mir gefüllt. Der still und unbeachtet Für Bildung ist beseelt, Nach ihr allein nur trachtet, Und mehr sic liebt als Geld, Der ist’ s, der mir gefallt. Der immer den gerad’sten, Und jenen Weg sich wühlt, Den er für den probat’sten, lind ftir den besten halt, Der ist’s, der mir gefallt. Der artig spricht und ollen, Nie ins Gemeine füllt, Und jederzeit lässt hoflen, Dass er das Wort auch hält, Der ist’s, der wir gestallt. Der zu den Menschen zählet. Die keine Furcht befällt, Den Freimutli stets beseelet, Und Niemand ihn verhehlt. Der ist’s, der mir gefällt. Den Missgeschick nicht beuget, lind Kleiumuth nie befällt, Der muthig stets sich zeiget, Und Uhglücfc noch mehr stählt, Der ist' s, der mir gefällt. Der auf Gepräng verzichtet, Wodurch man ihn nur quält, Und wenn er was berichtet, Dir Wahrheit stets erzählt, Der ist’ s, der mir gefallt. Der nicht für Hirngespinste Erscheinen will als Held, Und nie für FreundsChaftsdietmtf Dann wartet auf Entgeh!, Der ist’ s, der mir gefällt Der nie aus Geldbegierdo Den Nebenmenschen prellt, Und dessen schönste Zierde, Die Redlichkeit beseelt, Der ist’s, der mir gefällt. Der, wenn ihn Feinde hassen, Und schildern ganz entstellt, Auch dennoch bl.ibt gelassen, Und reden lässt die Welt, Der ist’s, der mir gefallt. Der sieh als Menschenkenner Nur jeneu zugesellt. Die als ei'pröbto Männer Er Werth der Freundschaft hält. Der ist’ », der mir gefällt. Nut der wird toiir gefallen. Hei dom sich’s so verhält, Und er wird dann vor Allen Zum Freund von mir gewühlt, Und ist’s, de* mir gefüllt. Rottenburg. Wo ist das Herz von Europa? Niemand streit' wohl dass figürlich Ganz Europa sei ein Weib, Denn es bildeil so natürlich Alle Länder ihren Leib, Wer die Karte vor sich breitot. findet den Vergleich genau, Aber welches Land wohl deutet Uns das Herz nn dieser Frau? Lächelnd wird mich mancher fragen: Nun, wo liegt es denn darin? Und ich will sogleich cs sagen: Schaut nur auf die Kurte hin. Seht dies Land, der schönsten eines, Freundlich liegt's am Donaustrand, Innig lieb’ ich es wie keines, Denn es ist mein Vaterland. Glücklich liegt es mitten innen, Wer erkennt es nicht sogleich? Niemand wird sich wohl besinnen, Dass es ist nur Oesterreich. Keiner wird das widerlegen, Oest’reichs Lage ist’s genau, Und ich nenn’ cs diesenvegen Audi das Herz der grosson Frau. Rottenburg. Das Traumgesicht. Sinnend über meinen Kummer Uud das bunto VVeltgetrieb, Ueberfiel mich jüngst der Schlummer. Als ich spät des Nachts noch schrieb. Und mir war als ob ich weine, Weil im Leben nichts mir glückt, Und dass jetzt beim Lampenscheinc Plötzlich eine Hand mich drückt. Hastig sprang ich auf im Zimmer, Und ich frug: Wer ist denn hier? Und bemerk’ beim Lampenschinnner Einen Eugel neben mir. Ich vermag ihn nicht zu schildern, Eine holde Lichtgestalt, Wie man sie auf heil’gen Bildern Um das Antlitz Gottes malt. Und ich hatt’ vom Licht geblendet, Ihn zu schauen fast nicht Muth, Und er sprach zu mir gewendet: „Fürchte nichts ich bin Dir gut.1- Als die Augen ich erhoben, Trat noch näher er zu mir, Und er sprach: „Ich bring von oben Eino höh re Botschaft Dir." „Wisse, bald wird abgewendot All Dein Leid, wenn auch nicht gleich, Darum wurd’ ich hergesendet, Sieh’ ich komm’ vom Himmelreich!“ ..Mitleid fand vor Gott Dein Flehen, Sey nicht länger mehr betrübt, Komin’ Du sollst jetzt wiedersohen, Die Dich lobend einst geliebt.'1 „Mit ihm werd’ ich es vollbringen“, Und er wies zu Gott hinauf. Und er nahm in ssine Schwingen Jetzt zum weiten Flug mich auf. Und wir flogen über Bäume, Weit entfernt von meinem Ort, Immor in noch höli’re Räume, Bis hinauf zum Himmel fort. Und nun war mir, dass ich höre Klänge von so Lieblichkeit, 0 so schöne Himmelschöre, Wie die Welt sie nimmer beut ! Plötzlich sah ich auferschlossen, Wo nur Gott mit Engeln spricht, Und ich sali vom Licht umflossen Aller Sel’gon Angesicht. 0 zuerst muss ich erwähnen Meinen guten Vater hier, Und er rief mit Freudentliränen : „Heinrich, komm’ bald her zu mir!'* „Sieh’ ich hab’ es nicht vergessen, i>ass Du warst ein guter Sohn, Hier erst wird Dir zugemessen Für Dein Thun gerechter Lohn.1' „Traurig wandoist Du auf Erden, Kummer zeigt Dein feuchter | Blick, Täglich musst Du mit Beschwerden Kämpfen und mit Missgeschick., „Suche also abzusoliliessen Mit der Welt, die Dir nichts bni.t, Denn Du wirst erst hier goniessen Deinen Lohn der Dich erfreut.“ „Sich’ die Mutter wart“ nicht minder, Sie betrübt sich hier genug, Denn -de sehnt sich nach Euch, Kinder, Die sie unterm Herzen trug.“ „Komm’ daher in uns’re Mitte, ' Da Dich so der Gram verzehrt, Denn umsonst sind deine Schritte, • Weil Dir ist das Glück verwehrt.“ Und so sah ich immer besser, Dass ich sey an heil’ gern Ort' Altersheim so wie Aufmesser *) Sah ich auch verklärt jetzt dort. Und sie riefen mir: ,,Willkommen, Du, der unser nicht vergisst, Schmerzlich haben wir vernommen Wie gebeugt Dein Leben ist “ „Dankbar sprichst Du von uns Beiden, Und verfolgst ein edles Ziel, Und studierest noch mit Freuden, Was an Dir uns stets gefiel.'' „Worde nie im Fleisse kühler, Folge immer dieser Bahn, Zeige würdig Dich als Schüler, Gott geleite Dich fortan.“ „Habe Muth bei den Beschwerden, Die der Mensch nicht ändern kann, Vielen gieng es so auf Erden, Gross erst zeigt sich dann der Mann “ Und der Engel, der mich führte, Winkte mit der Hand jetzt bloss, Und mit Hoheit dann berührte I Er mein Aug’, das sich jetzt sihloss „Sieh’Du hast genug gesehen.“ Sprach zu mir er sanft und mild, „Lass uns jetzt zur Erde gehen, Wo Du bleibst wie Gott befililt“ „Hab’ auf ihn ein fest Vertrauen, Glaube an ein Weltgericht, Dem Du musst entgegen schauen, Gott vergisst gewiss Dich nicht/' Und wir flogen eilig wieder Ueber Berge, Meer urd Land Schwindelnd zu der Erde nieder, Wo der Seraph jetzt verschwand. Und bei lieit’rer Morgenfrische, Als vorüber schon die Nacht, Bin ich dann bei meinem Tische Aus dem Schlummer aufsorwacht. Seither wo ich bin und weile, Spät am Abend noch beim Licht, Denk’ ich, was ich hier mittheile, An das schöne Traumgesicht. ___________________________________________Rotenbturg. Eine Grabschrift oder Grabrede über einen Verstorbenen. Heil uns, wir alle schreiten dem Ende zu, das von Sorge befreit! Denn es erliegt zwar dor I.eib dsm übermächtigen Tode, Aber lebendig bleibt des Wesens Ebenbild, und dieses allein ja Stammt von den Göttern. Hier ruht ein Mann, den wen’ge kaunten Der zum Soldat nicht recht gepasst, Den Sonderling auch manche nannten, Weil sie sein« Thun nicht recht erfasst Er lebte still auf seine Weise, Er hatte diese Sehnsucht bloss. Und war vergnügt im kleinen Kreise, Von dem er Freundschaft nur genoss. Dabei war er solid und bindor, Uud nicht ein Sonderling, o nein, Ihm war nur Mlissiggang zuwider, Er pflegte fleissig stets zu sein. P i n d a r. Er hat im Stillen viel geschrieben, Nicht selten spät noch in der Nacht, Doch ist es unbekannt geblieben, Weil or damit nicht Lärm gemacht. Er konnte niemals sich entschlicsscn, Dass es zur Schau wird ausgehängt, Weil er, wie wir es von ihm wissen, Sich nie im Leben vorgedrängt. Er liebte einsam zu studieren, Weil er sch war zu sehr bewusst, Dass Bildung um zu excolliren, Auf Wissen und auf Fleiss sich fusst. *) So Messen zwei meiner Professoren, Er hat die Menschen aller Orte Beurtlieilt nie nach ihrem Kleid, Und sah statt ihre Alltagsworte, Auf Bildung mehr und Redlichkeit. Er hat die Wahrheit stets gesprochen, Wodurch ir Freunde i-ich gewann, Und ist vor Niemanden gekrochen, Er war ein deutscher Ehrenmann. Er hasste alle Winkelzüge, Er nahm für Wahrheit nur Partei, Zuwider war ihm jede Lüge, Am meisten aber Heuchelei. Fr hat cs zwar in seiner Sphäre Zum schlichten Hauptmann nur gebracht, Doch sagt man's laut zü seiner Ehre, Dass er zu Höherm war gemacht. Es bürgt dafür, wie er erzogen, Und seit’ne Gaben hat vereint, Dass edle Menschen ihm gewogen, Und ihn geliebt als ihren Freund. Kr las und schrieb viel im geheimen, B herrscht oft von 'Melancholie, Und fühlte glücklich sich im Träumen, Im Denken und der Poesie. Noch soll die Nachwelt von ihm wissen, Er schätzte jeden guten Kopf, Und war für Freimntli hingerissen, Und liebte Fortschritt nicht den Zopf. Nun hat auch er es überstanden, Nun deckt auch ihn die Erde zu, Es ist sein Grab nur mehr vorhanden, Ü Menschen gönnt ihm jetzt die Ruh’! Rottenbnrg Maturitätsprüfungen. Von den 12 Schülern, welche sich im Jahre 1878 der mündlichen Prüfung unterzogen, erhielten ein Zeugnis der ßeifo mit Auszeichnung: A v i a n Michael, L o v i s o n i Herman, P a u 1 e t i g Peter. Šorli Johann Reif erklärt wurden 7. Ein Privatschüler musste nach den Bestimmungen des Org. Entw. §. 81, Punct 9, von der Fortset- zung der Prüfung abstehen. Im laufenden Jahre machten 10 öffentliche *) und 1 Pri-vfttschiiler **) die schriftlichen Maturitätsprüfung. Die mündliche Maturitätsprüfung wurde unter der Leitung des Herrn Landesschulinspectors, Anton Stimpel, am 19. 20. und 22. August mit !) Abiturienten abgehalten. Einer hatte sich nach der schriftlichen Prüfung zurückgezogen und einer erkrankte. Ein Zeugnis der Reife mit Auszeichnung erhielten: Primožič Anton, Sedej Franz, Weber Friedrich. Ein Maturand wurde auf die Dauer Eines Jahres reprobirt. *) Corsich Karl. A’adenaro Josef, Lapajne Stefan, Lenardnzzi Anton, Guaglia Abalärd, Bar. Schönberger Marquardt, Viega Johann, Weber Friedrich W'idmaun Josef, Primožič Antou. **\ Sedej Franz, der bis zur Vll. Classe dieses Gymnasium als öffent. Schüler besuchte — 84 - iMp^ vi yZUi FREQUENZ UffiD FORTSCHRITT Jat***^ ' für das Schuljahr 1874. Schülerzahl Von den lezteren erhielten Ungeprüft blieben j Ausgetreten sind | Classe am Anfänge am Schlüsse Vorzug t. Classe Interims Zeugnis ii. Classe m. Classe des Schuljahres Vorher. 41 36 4 32 — — i 4 I. 59 46 8 29 3 2 4 — 13 II. 51 47 2 37 6 — 2 — 4 III. 33 31 3 23 — 3 2 — 2 IV. 25 24 6 12 1 3 1 i 1 V. 35 33 5 20 5 3 — 2 VI. 16 16 o u 12 2 — — — VII. ‘25 24 3 17 3 1 — — 1 VIII 16 15 4 9 1 1 ~ 1 | Amu. Die Schüler en tri eh Leten im J. 1874: 1. an Aufnahmstaxen..............................117 fl. 60 kr. 2. an Schulgeld.................................1916 „ — „ 3. Für die Schiilerbibliotek......................78 „ 50 „ LOCATION der Gymnasialschüler am Schluses des Schuljahres Die mit Asterisken bezeiclineten Schüler sind Zöglinge des fiirsterzb. Seminars. Vorbereitungsclasse. 1. PAVLICA JOSEF, Keifenberg 2. TEROIG JOSEF, Kanal 3. POLJŠAK FILIP, Šmarje 4. VERO ALOIS, Šmarje 5. Jeglič Andreas, Görz 6. Prinčič Johann, Kozana 7. Medvejšček Peter, Krestenica 8. Tabaj Andreas, St. Andre 9. Jakončič Leopold, St. Lorenz 10. Hebat Heinrich, Renče 11. Vodopivec Johann, Kamnje 12. Carnelli Johann, Kanal 13. Zbona Franz, Gargar 14. Šepič Johann, Triest 15. Podvoršič Josef, Cerovo 16. Berginc Anton, Koseč 17. Gulič Josef, Kobdilj 18. Dietz Johann, Heidenschaft 19. Petris Johann, Cervignano 20. Slokar Anton, Lokavec 21. Kobi Anton, Franzdorf (Ivrain) 22. M orvic Rudolf, St. Poter 23. Bregant Johann, Podgora 24. Budal Josef, Podgora 25. Štubelj Leopold, Reifenborg 26. Mozetič Josef, Pervačina 27. Faninger Richard, Flitsch 28. Božič Josef, Poddraga 29. Wacha Adalbert, Ternovo 30. Droč Anton, St. Peter 31. Pertovt Hermagoras, Banjšice 32. Brmnat Peter, St Peter 33. Fabjani August, St. Daniel 34. Oeščut Anton, Sovodnje 35. Brezigar Josef, Pevma 36. Mizerit Johann, Görz 1. ZANETTl ADiUi, Mariane 2. WI>m>fe^m)N , 'gorz 3. STEPANOJ(Vfc ARL, Temnica- 4. GREGOR)(MTJANZ, Pervačina 5. ŠAPLA Fk\NZ, Šturje, Krain , 6. BEKAR JOSEF, Sežana %l.(, JL;V-A-N<'K ’ ■if >Hv--l\(irl'rcrit> ' iG JA-KOl^vBftrktjIjrbr^ Triest ti ve. / / 2.&-J " /l' D. Bavdaž Andreas, Lom JO. Kodermac Stefan, Pevma 11. Štrekel^ Eduard, Gorjansk 12. FabijanVTosef, Reifen berj 13. Franko Alois, Tolmeiiy 14. Mavri Roman, Pisino, 15. Šuligoj Pete*. Öepynin 16. Zenkovich JoaJchiraf, ßovigno |36. Kofol Andreas, Cepovan -Colavini Jotifttv-Joftmz ^0. Suppanzigh Eduard, Goerz. j31. Neglein Artur, Görz. fk-f. 32. Marinig Franz, Goerz 11 33. Klausel- Heinrich, Goerz 134. Kosovel Anton, Černiče. 35. Tamburlini Bernh., Ronchi 17. Berlot Johann, Vüorsko d-&-4Jafw41ani (ltak) 19. Respet Franz? (Oenuio 20. Božič Franz/Poddra&a (Krain 21. Bratina Alois, l/stje IS^rain.) <3žr AViftdspat») -Kngp.n ul [37. Gašperini Johann, Gradišča 38. Hejberling Rudolf, Moosbach ^ (Oberösterr.)^y. 4tVBaA4M^snfr~Avče fy* £ 23. BnmdiiKi Hermann,Kanal Ifop. 42. Mwhfteh~Vrh; • 24. Thoniiuin Anton, Goerz \i4&-MilreJohann, Mali— Repen 25. Pipa« Anton, Škrbina. \ Reprr 26. F^ijan Mich. Bate, Rep. 27. ,Jiivarzick-Gyulai Adolf, Mestre (Italien) Rep. Nicht locirt ivurden: lion^-Hbisjös,- •ßrniroh (K»atn)t iVWtw\l ohmriv-St. ■ FI o rin n. SfHtgoj Antoti, ’öt. Martin.-I’ 4* * l.ni ALL AßEN ANT. Gradišča iw-y V ££/ /• 2. SIMČIČ JOHANN, Martinjak 19. Gironcoli Ernst, Triest 20. Lovisoni Josef, Oervignano.—/ i21, Bartož Franz, Dol. v£. Ferluga Anton, Kolonjar©.!^ i‘dg Kosovel Josef, Selo h ‘24. Mirt Franz, Korfreit r, * 3. NoviHc Christian, hl. Kreuz. Rep. 4. *Avian Ferdinand, Cormons! 5. Calice Georg. Triest —0. '■KBlaHitHincntij;,'-Görj! 7. Komprfre Josef,\JvrepJjt 8. Podgornik Johanrk Cepfvan 25. Cotič Alois, Unter-Cerowr 9. Calice Heinrich, Tmstf 26. Pipan Johann, Škrbina ,td 7d 10. Reja Stefan, PodgoryN. 27. dcl Tor ft Richard, Romans ~f-± 11. ^Stabile Josef, AquilejaNs 128. *v. Zucco Ascanius, Cormousj^ 12. Vidmar Johann, iJol. Rep.\ ;29 *öibej Karl, Heidenschaft^fo " 13. Graf Karl, Kanal/%, / >n Karl, Ajello. ~h — 18. Kocijančič Nikolaus, St. Lo-35. RnbbiiV. Rudolf, Villach renz, (Nevlje) ffyj.Jai 1;ulieij*-H*h \i t/L* Rittcr-v.-Kaho-ny AVtHtelm,- Grate 37. *Peteani Josef.NU-örz 38. Snttor Arthur, \\iedte<^ep.|Sutti>F--Jo6of, Vetwdig, -Rep. 39. Furlani Eduard, Rt^&nberg, 40. Primožič Mattluu^, Pe^maf 4-lr-Hvala Jakoby -ffinikva Nicht loairt blieben: v. rCzerinft-k-Rifitird, Udine jyr *Sandermann Josef, Görz Gaberšček Oskar, Tolmein Hynek Adalbert, St. Peter in In- M/. ffl f) "ertoi" n7 Loitgeb Pola. Fli t sch. loh, Medana ijfeft. ff?4. *Kalin Alois Haidenschaft. 5. Otto Bitter v. 6. Huber Karl 7. Kraševec 2/8. *Oristofoletti Ernest, Görz 9. Respet Franz. Kirchhehri^6 10. Resen Albert, Cherso^ “ , 11. Madon Stephan, Bäte, Rep. l°A2J* v. Bartolommei lletff. Salcano " 13. *Öargo Kugel, lžunal 14. Conforto Joacimn, Görz 15. *Pipan Frauz Škerbina 16. *Maran B/rban, Barbana 17. PaternolH Arthur, Görz 18. ^Kounitj Leodold^ Görz •Jtegrz- (m ARNAR PETER Pečine OŠ AH JOHANN Hudajiržina DEL TÖRRE FRANZ ividale. (Italien) R6pt. / l/Otx 19. *Oafligaris Anton, Romani OatinellV Görz 20. Oästellitz Franz, Görz V)/ Zottig Georg. 1 'Ä, *Karl Ritter v. 23.\Zencovich Josef, Rovigno 24. *Kabiij Michael, Belo-i*>< V^lituginrAluis, QOTZvffi /1- egrini Anton, Görz Kärnten wpti 'H-C' C-isl* (MAFNj-K 7) PAGLIARUZZI JOS. Karfreit fric/l = 2. LUZENBERGER ALOIS, Görz ----- 3. »MUROVEC JOH. Podmelci-'Üp-O 4. »ŠTREKELJ CARL, Gorjansko 5. LUZENBERGER AUGUST, Görz 6. »ŠVARA FRANZ, Haidenschaft. v 11. »Skočir Michael, Staroselo - !'t 12. Bajt Franz, Triest %c y ~>( Vi JU /; 7«. Trrrrrtcrf^ la^forliffakobrStr* 22. Širok A»dpefla,-t»olift ß, Nicht locirt blieb : 13. Žužek Josef, Vižovlje 14. Cumar Carl, Triest 15. Kavs August, uez-Soča -UL-Jžeggio IsidoiLflärz y\. Hrast Jalcob, Livok, Rop. 18. ^Okretič .Johann, Kostanjevica vfti-l «%.*»’ J ' O 0 1. TOIBUZZIEUDOLP, Črnomelj / 2. HAPNEirÄLÖIS, Cilli 'v ^ 3. GrafCOBOMNfBUD. Hitzing 4. Sl’UA ANTON, Cormons {ti 5. BOWTETEBk Kirchheim" /T f, / '4.) <*■' X.70M # & r £ 'i:a. r _ .Aci lÄk* lschein Vincenz, Laibach 21. VisJintin Andreas, Görz^««* tlfitif ftntthard. St. A nHrA 22. - ZorttA-ntoit Pervačina 1 • 23. *Pipfin Alois, Škrbina 24. UssaV Dionys, Görz 25. Derosfei Peter „ Bep. för-Zimr Alois „ " 27,-Zavuilö Leopold, Bilje 28^..G.o]denkr©Hz -Joseph, Görz (J) i fe1** V-7. PrtVletie Gotthard, St. Andre 23^-Zoi 8. Bivn Franz, Görz ^asc lak // Alois, Görz 10. BfftaA Math, Podiaelec Ji-1 7 11. *Prvauje Pranz, Prapetnobrdo ,r i. ( o /U « r^y . / ? _ is fä*1 i ' J , - . < ~ j -/ , x " 'rK. /C. . r ‘ c < " ■ r /* ■ . A! 1+vruntoj (T^^ny- r j fo * ~-f* ~x' fc’f' ■$' *-* - j ]_K i - % I X. ^ / ($"~/^ • fU\ ' - * ' P.A& '-'I .U Wjr,'C' " „>• Inf*** J' k ^r r>4 j/l**6**' f)/jyVc'tr'A~ ***** , r: Mv ecu^t,^ r^y." UM*c<- L />a * J» yf IT11 JF a. /1^ / A#4 ^ f l 7 '4<-x<"*- c J •Ji* Jqv",c ( ;^r ^V:_ ; :■ ■, f.