"•».MM PtUfSXL» » JjtOVIEl. Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — — Schrtftiettniig Hl , Ktttornooa alica k. SeUflon Kr.21 (tnt*mr»a*) t »reis« f»r da» Inland: vierteljährig »0 Din, halbjährig 80 ttn, gan|. i&BlSiMgamf« »erden in der G»r»alt»ng p bUligfte« Ge» ihren «ntgegenzenommen f jährig 160 Din. Für da» A»»iand entsprechend« Erhöh»ng. Sinzeln»m»er Din 1.K0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer S5 fl Ccljc, Donnerstag, den 9. Juli 1931 || 56. Jahrgang Das Mehrfache der Reparationen Die ganze vorige Woche hielten die Verhand-lungen zwischen dem amerikanischen Schatzsekretär Mellon und der französischen Regierung über das Feierjahr der internationalen Schuldenzahlungen das Interesse der politischen Welt in ihrem Bann. Als dann mit schwerer Mühe eine Kompromißlösung zwischen den französischen Forderungen und dem Hoover-Plan gefunden wurde, wobei die ersteren fast gänzlich den Sieg davon trugen, traten die Franzosen mit neuen Forderungen aus, denen zu-folge die deutschen Sachleistungen auch während des Feierjahres in Geltung bleiben sollten, so daß die Aktion Hoovers abermals ins Stocken geraten war. Die Haltung Frankreichs gegenüber Amerika verdient die größte Beachtung, nicht nur weil sich seine unvergleichliche Hartnäckigkeit gegen einen ame-rikanischen Plan richtete, dessen Notwendigkeit von der ganzen Welt anerkannt wird, sondern auch des-halb, weil sich hier ein gewisser Mangel von Dankbarkeit gegenüber dem seinerzeitigen rettungbrin-genden Verbündeten zu offenbaren schien. Dankbarkeit gibt es im allgemeinen in der Politik ja nicht, aber in der gegenwärtigen Lage der Weltwirtschaft hätte einer unbezweifelten Notwendigkeit ganz schön der Mantel dieses Begriffes umgehängt werden können. Frankreich hat nämlich alle Ursache, den Ame-nkanern dankbar zu sein. Es braucht dabei nicht der entscheidende Eintritt Amerikas in den Weltkrieg be> trachtet zu worden. Auch nach der Entscheidung, d.i. nach dem Friedensschluß. bewies Amerika den Fron-zosen immer das ungewöhnlichste Wohlwollen. Als vor wenigen Iahren die französische Währung ins Gleiten geriet und eine Inflation unvermeidlich er-schien, die zwar nicht die Ausmaße der deutschen Inflation hätte erreichen können, aber doch die fran-zösische Wirtschaft schwer getroffen hätte, war es der Herbert Hoover Geschichte einer echt amerikanischen Großkarriere von Zerry O'vrien Hoover? Der Präsident der Großmacht USA. ist der Mann, der einen großen Teil der Fäden der Weltwirtschaft in Händen hält, ein Atann von 57 Jahren. Wie kam er dazu? In der alten Welt kennen nur wenige die interessanten Einzelheiten des Aufstiegs dieses energischen und bedeutenden Men-schen, diese echt amerikanische Großkarriere. Würd« man beispielsweise glauben, daß Hoover der Ab-ftammung nach eigentlich — Schweizer ist?? Die Familiengeschichte des amerikanischen Prä-sidenten läßt sich lückenlos zurückführen bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts, wo einige schweizerische Familien sich in der Rheinpfalz niederließen. Aus der alten Heimat vertrieb sie die Unterdrückung, der die Landbewohner nach den Bauernkriegen ausge-liefert waren. Es bildete sich in der Pfalz eine kleine Schwei-zeriolonie, der auch eine Familie namens Huber angehörte. Aus dem Jahre 1738 liegt eine vergilbte Schiffskarte vor, die auf den Namen Andreas Huber aus Ellerstadt in der Pfalz ausgepellt ist. 1 amerikanische Finanzmann Morgan, der sich dage-gen stellte, worauf erst es Poncare möglich war, die französischen Finanzen zu stabilisieren. Das größte Wohlwollen Amerikas, das sich jetzt als großer poli-tischer Fehler herausstellt, bestand jedoch darin, daß Amerika bei der Kriegsschuldenregelung den Fran-zosen auf das weitgehendste entgegenkam, obwohl diese die letzten waren, die zu einem diesbezüglichen Abkommen herantraten. Amerika gab den Franzosen bis zur allerletzten Grenze nach, ohne irgendein Zugeständnis auf irgendeinem Gebiet dafür zu erhalten. Das heißt, es gab von vorneherein eine Waffe aus der Hand, die es, wie besonders jetzt klar ersichtlich ist, später trefflich hätte gebrauchen können. Wäre Amerika bei der französischen Kriegs-schuldenregelung nur halbwegs so starr geblieben, hätte es nur halb so auf seinem Schein bestanden, wie es Frankreich heute bezüglich der Tribute des am Rande des Abgrunds hinwankenden Deutschen Reiches tut, dann brauchte der Schatzsekretär des mächtigsten Staate» der Welt jetzt nicht wochenlange Verhandlungen in sengender Sommerhitze zu führen, um schließlich immer wieder an neue französische Hindernisse anzustoßen. Der den Franzosen erlassene Teil ihrer amerikanischen Kriegsschulden macht weit mehr aus als die Beträge, um die jetzt in Paris Seil gezogen wurde. Hätte Amerika seinen gesamten Schuldschein in der Hand behalten, dann würde es jetzt eine Milliarde auf den Tisch legen können, ohne dabei um einen Cent anders dazustehen als heute. Es könnte diese Milliarde der Weltwirtschaft schenken und dabei wäre es selber der opfernde Teil, nicht aber Frankreich. Amerika hat aber diese Waffe so aus der Hand gegeben, daß Frankreich dies als sein gutes Recht ansieht und natürlich von keiner Spur einer Dankbarkeit angewandelt wird. Man spricht viel vom geschäftstüchtigen, weitblickenden Amerikaner, aber dieser Fall stellt weder der Ge-schäftstüchtigkeit noch dem Weitblick der amerikani» Führer ein Zeugnis aus, vor dem man Respekt haben könnte. Gemeinsam mit ihm schlug eine Reihe anderer Familien aus der Kolonie den Weg nach dem goldenen Westen ein. Die der Hubers gehörte zu den wenigen, deren Entwicklung sich verfolgen ließ. Andreas Huber ließ sich in Pennsyloanien nieder, später in Maryland und betrieb eine Farm und Mühle. Ganz schlecht ging es ihm nicht — seine Familie, kinderreich und ausgedehnt, anglisierte in kurzer Zeit. Der Name verwandelte sich zu „Hoover". Die Familie verbreitete sich weit bis Ohio und Iowa. Dort in West Branch wurde am 10. August 1874 der kleine Herbert Clark Hoover geboren. Der Vater - Schmied, die Mutter Predigerin in der Quäkersekte, der die Eltern und fast die ganze Familie angehörten. Mit sechs Iahren verlor Herbert den Vater, mit zehn Jahren die Mutter. Die Ver-wandten nahmen sich ie für kürzere oder längere Zeit des Knaben und seiner beiden Geschwister an. Als Verwandte galten ja auch sämtliche Angehörigen der Sekte, die sich nach Kräften bemühten, den Kindern das Elternhaus zu ersetzen. Keine ganz leichte Jugend, zumal da bei diesem unregelmäßigen Leben von einem fortlaufenden Schulunterricht keine Rede fein konnte. Mit 14 Iahren steht der Junge hinter dem Ladentisch eines Onkels in Oregon. , Was einmal aus ihm werden soll? Er interessiert 1 sich für Naturwissenschaften, aber damit ist natürlich. Die Reparationsfrage steht im Mittelpunkt des gewaltigen Uhrwerks der Weltwirtschaft. Diese Uhr geht falsch, sie kracht bis in die kleinsten Rädchen hinein, wir sind dabei, daß sie, wenn ihr Haupt-fehler nicht repariert wird, mit einem Donnerschlage stehen bleibt. Man darf die Reparationen nicht bloß nach den Geldziffern betrachten, so unheimlich und astronomisch sie auch sind, die Deutschland zum ba» ren Bezahlen während mehr als einer Generation auferlegt find. Eine andere Seite der Reparationen ist noch schwerwiegender. Und zwar ist es die, daß Deutschland tatsächlich viel mehr Reparationen zahlen muß und gezahlt hat, als die Zahlen der Re-parationspläne anzeigen. Seit dieses verhängnisvolle Wort als erstes und wichtigstes in das Wörterbuch der Weltpolitik einzogen ist, hat sich die Weltwirt-schaft gänzlich verändert. Es trat in allen Ländern eine unnatürliche Aufgeblasenheit der Wirtschaft ein. Absatzräume sind auch ein Besitz, und zwar der lebendigste und allein zukunftweisende des erzeugen-den Kaufmannes. Deutschland hat infolge der Re-parationen, die in den beteiligten, aber auch in den direkt nicht beteiligten Ländern den Blick auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten verwirrten und ein tolles Gründungszeitalter heraufbeschworen, einen großen Teil seiner Absatzräume verloren. Diese Ab-satzräume gewannen die tributempfangenden Völker, so daß Deutschland Reparationen zahlen muß nicht nur in dem Gelde, das es aus seiner Wirtschaft her-ausgepressen muß, sondern auch in den Geldern, die es in normalen Zeiten auf seinen Absatzmärkten verdienen konnte. Es ist geschädigt durch das blanke gezahlte Geld, noch mehr aber dadurch, daß es eben infolge der Reparationen nicht mehr verdienen, nicht mehr voll erzeugen kann. Dies alles ergibt ober zweifache, dreifache „Reparationen". Nicht zu reden von den Konfiskationen deutscher Handelsschiffe, deutschen Besitzes im Ausland, von der Notwendig-keit des Wiederaufbaues der weggenommenn Ob-jekte. Die Weltwirtschaft ist in eine furchtbare Un-Ordnung geraten, weil in diesen Jahren nach dem nach dem Urteil der Verwandten, in diesen schweren Zeiten überhaupt nichts anzufangen. Von den Mitteln für das Studium ganz zu schweigen. Und der Junge studiert doch. Eigentlich bringt ihn ein Zufall auf diese Bahn. Ein alter Freund seines Vaters besucht ihn und erzählt dem interessierten und aufgeweckten Jungen von seinem Bergwerk. Und von diesem Augenblick an weiß Herbert: er wird Bergingenieur. Großer Entrüstungssturm auf Seiten der Verwandtschaft. Man hatte den Knaben für die Quäierschule vorgesehen und entzog ihm, da er hartnäckig auf dem Studium dehaMe, jegliche Unterstützung. Herbert geht nach Portland, nimmt eine kaufmännische Stellung an und spart, spart, spart, um studieren zu können. Die Universität, die er bezieht, ist das neuer-öffnete Stanford in Kalifornien. Seltene Pädagogen und eine Anzahl begeisterter Schüler ließen diese studienanstalt bald zu der bestbekannten werden. Wovon lebt Herbert Hoover? Er fährt in seiner Freizeit den Wagen einer Waschanstalt und hilft den Dozenten bei der Vorbereitung zu den Vor-lesungen. Er findet immer Freunde, die dem energischen und begabten jungen Mann weiterhelfen. 1895 besteht er mit Auszeichnung seine Examina zum Bergwerksingenieur. «tttt 2 t e a 11 d) e Zett»»g Summ« 55 Kriege beständig gegen ihre Gesetze gefehlt wurde. Der größte Fehler ist das Um und Auf der Repa-rotionen. weil ihre Boraussetzungen und Folgen falsch in Rechnung gestellt wurden. Wie zäh aber das Beharren auf einer falschen Rechnung sein kann, weil es scheinbar das Fortbestehen politischer Vormacht auf unserem Erdteil verbürgt, und sei es auch nur einer Macht über ein wirjchaftliches Ruinenfeld, zeigte der gegenwärtige Widerstand der französischen Republik gegen den Hooverplan, der größer war, als man es sich nach den klingenden Namen Locarno und Thoiry hätte vorstellen können, wenngleich man aus einen Widerstand gefaßt sein mutzte. Der französische Widerstand war besonders bedeutungsvollen weil heute jedermann ir. allen Ländern aus der Betrachtung der eigenen Krise die mathematische Richtigkeit der Schwierigkeiten Deutschlands erkennen muh. das mehrfache Reparationen gezahlt hat und zahlt, wo-bei gerade die nicht mit Zahlen fixierten Repara tionen die Bezahlung der ziffernmäßigen unerträglich machten. Politische Rundschau Inland Der Oberste Kulturrat S. M. der König sanktionierte das Gesetz über den Obersten Kulturrat. £ 1 dieses Gesetzes bestimmt: Beim Unterrichtsministerium besteht der Oberste Kulturrat als ratgebendes Organ des Un-terrichtsministers in grundsätzlichen und wichtigen Fragen, die sich auf Schulunterricht. Aolksaufklärung und Hebung der Volkskultur im allgemeinen beziehen. 8 5 bestimmt über die Zusammensetzung des Rates folgendes: Der Oberste Kulturrat hat einen Präsidenten, einen Vizepräsidenten und 35 Rats-Mitglieder. Sie werden auf drei Jahre durch königlichen Erlaß auf Vorschlag des Unterrichtsminijters ernannt. Das Gesetz hat 30 Paragraphen. Ausland Das Abkommen über den Hoover-Plan in Paris unterschrieben Nach vierzehntägigen Verhandlungen, die vom gespanntesten Interesse der Welt begleitet waren, wurde am Montag knapp vor Mitternacht in Paris ein Kompromiß über den Hoover-Plan auf Grund der französischen Vorschläge erreicht. Das diesbezüg-liche Protokoll wurde für Amerika vom Schatzjekretär Mellon und dem amerikanischen Gesandten Edge, Sr Frankreich vom Ministerpräsidenten Laval, ußenminister Briand, Finanzminister Floudin und dem Unterstaatssekretär des Außenministeriums Poncet unterschrieben. Es setzt nachfolgendes fest: 1. Die Zahlung der internationalen Schulden (Kriegsschulden und Reparationen) wird für die Zeit vom 1. Juli 1931 bis 30. Juni 1932 Was nun? Es gab nur einen Mann, einen großen Kollegen, mit dem Hoover gern zusammen-gearbeitet hätte. Ratürlich war jede Stellung in ; seiner Umgebung besetzt. Es sei denn, so lautet die Antwort auf das Bewerbungsschreiben, daß Herr Hoover als Setretär in dem Büro eintreten wolle. „Ich komme in drei Tagen" rückdrahtete Hoover. In den drei Tagen lernte er rasch Schreibmaschineschreiben. Und dann vergingen kaum ein paar Mo-nate, bis der Chef erkannte, daß dieser junge Mann, der den ganzen Tag mit Abschriften beschäftigt war und sich durch sinngemäße Verbesserungen auszeich-nete, vor der Maschine doch nicht am rechten Platz sei. Er erhält den Ingenieurposten. Eines Tages sucht eine Weltfirma aus London einen bedeutenden Ingenieur für ihre australischen Minen. Bedingung nicht unter 35 Jahre. Der große Mann in San Francisko überträgt Hoover den ehrenvollen Austrag „Tun Sie mir nur die einzige Liebe und sehen Sie etwas älter aus", sagt er beim Abschied. Denn Hoover ist derzeit gerade 22 Jahre alt. Herbert Hoover läßt stch daraufhin einen Bart stehen und die Kollegen in London glauben ihm daraufhin tatsächlich die langjährige Erfahrung und Tüchtigkeit. Zur Zeit des Boreraufftandes um 1900 ist Hoover in Tientsin, wo er sich Verdienste um die ' suspendiert. 2. Deutschland wird noch weiter den ungeschützten Teil der Reparationen bezahlen, die französische Regierung ist aber damit einverstanden, daß dies« deutschen Reparationszahlungen bei der Reparationsbank in Basel hinterlegt werden, die diese Summen den deutschen Reichsbahnen leihen wird. 3. Alle suspendierten Zahlungen werden nach den von der amerikanischen Regierung vorgeschla-genen Bedingungen verzinst und müssen, angefangen vom t. Juli 1933, in zehn Jahresraten amortisiert werden. 4. Zu Gunsten jener europäischen Staaten, die wegen des Moratoriums der Reparationszahlungen besonders betroffen sind, wird eine gemeinsame Aktion der wichtigsten Emissionsbanken mit Vermittlung der Baseler Reparationsbank organisiert werden. 5. Bezüglich des Garantiefonds wird zwischen Frankreich und der Baseler Bank ein Abkommen getroffen werden, demzufolge Frankreich im Falle eines neuen Moratoriums im Sinne des Poung-Plans in diesen Fond nur die unbedingt notwen-digen Beträge einzahlen wird, die dann Deutschland bis zur vorgesehenen Höhe wird auffüllen müssen. 6. Die Frage der Sachlieferungen wie verschiedene andere technische Fragen wird ein besonderer Aus-schuß von Fachleuten prüfen, in dem alle betroffenen Staaten vertreten sein werden. 7. Frankreich behält sich das Recht vor, von Deutschland Garantien zu verlangen, daß die durch das Moratorium erzielten Ersparnisse ausschließlich zu Wittschaftszwecken oer-wendet werden. 8. Im Zusammenhang mit diesem Abkommen wird Frankreich im Laufe dieses Monats die Einberufung einer Konferenz aller jener Staaten verlangen, die den Poung.Plan unterschrieben haben. Präsident Hoover über die Bedeutung des Pariser Abkommens Präsident Hoover empfing die Nachricht über die Erreichung eines Kompromisses in Paris mit großer Freude und erklärte den Journalisten u. a. folgendes: Der Moratoriumsplan eröffnet den Weg zur allgemeinen wirtschaftlichen Entlastung. Jede wirtschaftliche Unterstützung bedeutet eine Schwächung des Mißtrauens und eine Stärkung des Vertrauens. Die Völker werden dadurch von Unruhen abgewendet und kehren zur Arbeit zurück. Die Wirtschaftsunter-stützung bedeutet auch eine sichtliche Hilfe für die Arbeitslosen und für die Landwirtschaft. Ein Manifest der deutschen Re-gierung an das Volk Anläßlich der Erreichung des Pariser Ueber-einkommen? über den Hoover-Plan hat die deutsche Reichsregierung ein besonderes Manifest an das deutsche Volk gerichtet, in dem es u. a. heißt: Die weitblickende Initiative des Präsidenten der Ver-einigten Staaten Hoover ist von Erfolg gekrönt worden. Ueberall bemerkt man ein Nachlassen der Unsicherheit und überall herrscht das freudige Be-wußtsein vor, daß damit eine Möglichkeit für die Gesundung Europas und der ganzen Welt gegeben ist. Die großen Opfer des französischen Volkes haben in Deutschland einen tiefen Eindruck gemacht. Das deutsche Volk und die deutsche Regierung sind Frankreich und der ganzen Welt dankbar, daß sie die Lag« Deutschlands eingesehen haben. Aber mit Verteidigung der Fremdenviertel erwirbt. 1901 ist Hoover wieder in die Heimat zurückgekehrt. Ein vermögender Mann, dessen Ruf sich über die ganze Welt verbreitet hat. Er gründet industrielle Unter-nehmungen in New Pork und San Franzisko, in Rußland, Indien, China. Von 1914 an sorgt Hoover an der Spitze der „Belgian Relief Commission" für das Wohl von zehn Millionen Menschen. Es ist ein großes, schweres Werk, dessen Gelingen für Hoovers Organisationstalent spricht. Nach Kriegsende kehrt er in die Heimat zurück, bereichert um die Erfahrungen, daß von jenem Tage an nicht mehr von der Wirt-schaft eines Landes und seinem ureigensten Wohl gesprochen werden kann, sondern nur mehr von einer Weltwirtschaft. Er sucht das amerikanische Volk von der Notwendigkeit der Sparsamkeit und Ratio-nalisierung, vornehmlich der Lebensmittel, zu über-zeugen. Ein neues Wort entsteht: „to hooverize", was soviel bedeutet, wie sparsam mit Nahrung umgehen. 1921 wird Hoover HandelsminPer. Sein Arbeitshunger umfaßt immer weitere Gebiete. Er ist Amerikaner durch und durch und dennoch Kosmopolit mit weitem Blick. Die Weltwirtschaft auszubalancieren ist sein Ziel. Am 15. Juni wurde ' Herbert Hoover zum Präsidenten von USA. gewählt. der Vertagung der Reparationszahlungen ist noch nicht alles erreicht. Deutschland ist seiner Lasten noch nicht entledigt. Deshalb darf es keinen Augenblick nachlassen in seiner äußersten Anstrengung und muß auf allen Seiten sparen; alle Ersparnisse mutz es zur Kräftigung seiner Staatsfinanzen anwenden, denn so wird der Geldmarkt gefestigt werden und neue gesunde Grundlagen der deutschen Wirtschaft geben. Vertagung des französischen Parlaments Am 4. Juli verlas in der französischen Kam-mer Ministerpräsident Laval das Dekret, demzufolge das Parlament bis zum 1. November vertagt wurde. Bemerkenswert ist, daß diese Vertagung erfolgte, ehevor noch die Verhandlungen der Regierung mit dem amerikanischen Schatzsekretär Mellon zum Ab-schluß gebracht wurden. Man will offenbar von der Redemühle des Parlaments befreit sein. Die französische Antwort auf den deutschen Kreuzer „Deutschland" Der französische Marineminister Domond er-klärte am 3. Juli im Senat, daß es für Frankreich notwendig sei, einen neuen Panzerkreuzer von 23.000 Tonnen zu bauen als Antwort auf den neuen deutschen Panzerkreuzer „Deutschland". Be-kanntlich haben die Deutschen den kleinen Kreuzer „Deutschland" gebaut, weil ein Ersatz für die ver-alteten Schiffe ihrer winzigen Flotte notwendig war. Der Antrag des Senators Lemery. wonach mit dem Bau des neuen Kreuzers schon im Herbst be-gönnen werden soll, wurde mit 105 gegen 131 Simmen angenommen. Befestigung der französischen Oftgrenze Der französische Senat hat am 3. Juli mit 277 gegen 24 Stimmen einen wetteren Betrag von 2327 Million?» Francs für die Befestigung der Grenze gegen Deutschland genehmigt. Bis Ende 1934 soll der Festungsgürtel an der Grenze fertig-gestellt werden. Die Zollunion vor dem Haager Schiedsgericht Am 28. Juli wird vor dem Internationalen Gericht im Haag die erste öffentliche Verhandlung über die österreichisch - deutsche Zollunion stattfinden. Eine päpstliche Enzyklika gegen den Faschismus In Paris wurde eine Enzyklika des Papstes an alle katholischen Bischöfe der Welt veröffentlicht, in welcher gegen die Verfolgungen der katholischen Organisationen in Italien scharf protestiert wird. In der aufsehenerregenden Enzyklika heißt es zum Schluß, daß die faschistische Regierung den Unter-richt und die Erziehung der Kinder monopolisieren wolle, was gegen die Rechte der Familie und der Kirche verstoße. Italienisches Geld für Albanien Die italienische Regierung wird dem Königreich Albanien eine zinsenlose Anleihe von 100 Millionen Goldfranken, zahlbar in 10 Jahresteilen zu 10 Millionen gewähren Da Albanien diese Anleihe zurückzahlen kann, sobald ihm dies seine Finanzlage erlaubt, handelt es sich praktisch um ein Geschenk aus politischen Gründen. Aus Stadt und Land Stand der deutschen Schulstiftung. Bis zum 4. Juli haben die Zeichnungen für die „Deutsche Schulstiftung" laut Ausweis der Land-wirtschaftlichen Zentraidarlehenskasse in Nooisad die Summe von 2,870.033.50 Din erreicht. In diesem Betrage sind auch die Sammlungen in Slowenien mitinbegriffen, die insgesamt 291.483.50 Din aus-machen. Bom österreichischen Konsulat in Ljub ljana. Herr Generalkonsul Dr. Hermann Pleinert hat am 7. Juli einen dreiwöchigen Urlaub ange-treten und ist abgereist. Antialtoholischer Kongreß in veo grad. Am 3. Juli wurde in Beograd der Kongreß der antialkoholischen Jugend und des jugoslawischen antialkoholischen Verbandes eröffnet, an dem gegen 2000 Delegaten aus dem ganzen Staate teilnahmen. Nummer 55 deutsche Zeitung Seite 3 Aus dem Draubanat waren 120 Delegaten unter Führung des Professors 21. Pavlic aus Celje er-schienen. Der jugoslawische Lehrerverband li-quidiert. Am 3. Juli fand in Ljubljana die letzte Sitzung des jugoslawischen Lehrerverbandes (UJU) statt, auf welcher die Liquidierung des Verbandes beschlossen wurde. An seiner Stelle wird eine neue Standesorganisation der Lehrerschaft er-richtet werden, die der gegenwärtigen Staatsein-richtung besser entsprechen wird. Am 4. Juli wurde von der Lehrerversammlung die neue Organisation als Jugoslawischer Lehrerverband , Sektion für das Draubanat, gegründet. Zum Obmann der Sektion gewählt wurde Herr Ivan Dimnik, zur 1. Stellvertreterin Mira Engelmann, zum 2. Obmann-stellvertreter Herr Viktor Grcar aus Maribor, zum Schriftführer Josip Kobal, zu Ausschußmitgliedern die Herren Janko Polak, Franz Voglar (Celje», Karl Mavric, Franz Mervar, Leopold Kopac und Milos Verk, Stellvertreter: Alethod Kumelj, Ciril Hocevar, Stephanie Schubert, Janko Knapic und Maria Plesko. Banaltare für Ehauffeurlegitimatio nen. Außer der Staatstare, Banaltaie, Gemeinde-wie und Tcuce für Gummireifen existiert für die Auto- und Motorfahrer für das laufende Jahr 1931 auch noch die Pflicht, eine Taie für die Chauffeurlegitimationen zu bezahlen. Diese Taie beträgt für Automobilisten 100 Din, für Motor-fahrcr 50 Din. Die erwähnte Dar« ist bei der Kassa der Banalverwaltung in Ljubljana oder bei den zuständigen Bejirkshauptmannschaften zu erlegen. Neue Zigarettenpapiere. Die Verwal-tung der Staatsmonopole hat die Herstellung des bisherigen Zigarettenpapiers in Päckchen l. und II. Sorte abgeändert, und zwar wird hinfort jedes Päckchen 30 Blättchen enthalten und zum Preis von 70 bezw. 50 Para erhältlich sind. Diese Pa-piere werden nur jene Verbraucher kaufen können, die gleichzeitig auch ein Paket gemischten Zigaretten-tabaks kaufen. Groker Brand in Bohinjska Bistrica. In den Morgenstunden des vergangenen Samstag brannte die Dampfsäge des Holzindustriellen Friedrich Krkoc in Bohinjska Bistrica bis zum Grund nieder. Weiters verbrannten auf dem Lagerplatz gegen 2000 m ' Schnittholz. Der schaden wird auf 2 Mil-lionen Din geschätzt und ist durch Versicherung gedeckt. Ein Stresemanu-Denkmal im Rhein-land. Am ö. Juli wurde in Maim ein Denkmal des verstorbenen Reichsaußenministers Hr.Stresemann, dessen staatsmännischem Wirken die Befreiung des Rheinlands zu danken ist, feierlich enthüllt. An der Denkmalenthüllung nahm auch der französische Außen-minister Briand teil. Schmeliug Weltbormeister. Am 3. Juli fand im Stadion von Cleveland (Ohio) der Borkampf um die Weltmeisterschaft zwischen dem deutschen Weltmeister Ptar Schmeling und dem amerikanischen Meister Stribling vor einer Zuschauermenge von 40.000 Menschen statt. Der deutsche Weltmeister konnte in überlegener Weise seinen Gegner nach 15 Runden besiegen. Eine Deutsche Tennisweltmeisterin. In Wimbledon errang die deutsche Tennisspielerin Cilly Außem die Weltmeisterschaft im Amateur-tennisspiel. Gelegentlich der Feier de» Unabhän gigkeitstage» in Amerika, des 4. Juli, erttg neten sich viele Unglücksfälle, bei denen 200 Menschen das Leben verloren, während 1000 verwundet wmden. Die meisten Opfer forderte der Automobil-verkehr. Zur Auffrischung des Blutes trinken Sie einige Tage hindurch srüdmorgenS em Glas natürliches „?»ranj Josef" Bittrrivasser! Das von vielen Aerzten verordnete Wasser regelt die Darnitätigtert, stärkt den Magen, verbessert da« Blut, beruhigt die Nerven nnd schasst so allgemeines Wahl befinden und klaren Kopf. Tas »ra«;Zosef Bitterwasser ist in Apotheken, Troqerien und spezerechandlungen erhältlich. Celje Der hiesige Gemeinderat hielt gestern abends mit dem Beginn um 8 Uhr eine außerordentliche Sitzung, die letzte vor den Sommerserien, ab. Auf der Tagesordnung stand vor allem die Bergeiiung der Dienststellen bei der städtischen Polizei. Evangelische Gemeinde. Wegen dienstlicher Abwesenheit des Pfarrers muß der Gottesdienst am Sonntag, dem 12. Juli, entfallen Die feierliche Eröffnung des neuen Gewerbeheimes wird am Sonntag, dem 19. Juli, stattfinden. Programm: Um [/T7 Uhr früh Musik- umzug durch Stadt; von 8 bis 9 Uhr Konzert vor dem Gewerbeheim; um 9 Uhr Einweihung des Gewerbeheims, worauf Herr Banus Dr. Marusic dieses eröffnet und eine Gedenktafel enthüllt. Um 10 Uhr findet eine Kreisversammluug des SVerbandes der Gewerbegenossenschaften des Draubanats statt, hierauf Besichtigung der Ausstellung der Gewerbe-fortbildungsschule. Nachmittags wird die Hauptver-sammlung des Verbandes der Gewerbevereine des Draubanats abgehalten werden. Der Beoarader akademische Gesangs» verein „Obilic" kommt nach Gelje. Der akademische Gesangsverein „Obilic" von der Uni-versität Beograd veranstaltet in der Zeit vom 3. bis 20. Juli eine Tournee durch das Savebanat und Draubanat. Außer anderen Städten wird er auch Celje besuchen, wo er am Dienstag, dem 14. Juli, abends ein Konzert jugoslawischer Reigenmusik geben wird. Der gemischte Chor der Beograder Akademiker zählt gegen 80 Mitglieder. Mit ihnen reisen als Gäste einige Professoren der Universität. Über die bisherige Arbeit dieses wertvollen und sicherlich be-ften Gesangsvereines in Beograd werden wir später berichten. Autozusammeustoh. Am vergangenen Freitag nach 1 Uhr mittags fuhr der hiesige Schloj-sermeisler Herr Gottfried Gradt mit seiner Frau Adele und seiner Schwägerin Frau Emilie Gradt nach Gaberje, um in einer dortigen Gärtnerei etwas zu besorgen. Er fuhr im vorgeschriebenen Tempo und auf der richtigen Straßenseite die gerade Reichstraße dahin, als plötzlich ohne Signal ein Tatra-Lastwagen aus der Seitenstraße hinter dem Holzplatz Teppey herauskam und in vehementer Weise mit dem Fiat-wagen des Herrn Gradt zusammenfuhr. Die beiden im Fond des Wagen sitzenden Damen wurden he-rausgejchleudert, wobei die Gattin des Autolenkers Frau Adele Gradt einige schmerzhafte Verletzungen, glücklicher Weise ungefährlicher Natur, am Kopf, an den Beinen, an den Händen und am Kreuz erlitt. Die Schwägerin kam mit dem bloßen Schrecken davon. Nachdem Frau Gradt von Frau Zidansek in liebenswürdigster Weise die erste Hilfe geleistet worden war, wurde sie mit dem Rettungsauto in ihr Heim überführt. Die Sachlage dieses Autoun-falls ergibt sich aus der Ueberlegung, daß der aus der Seitengasse kommende Fahrer' schon deshalb ganz langsam hätte fahren müssen, weil er nicht die gerade Straße zum Weiterfahren vor sich hatte, son-dern, auf der Reichsstraße angekommen, rechts oder links abzubiegen hatte, je nachdem wohin er fahren wollte. Dieses Abbiegen im Winkel von 90" verlangt an und für sich ein ganz langsames Tempo, also Zeit genug, Signale zu geben und einen jeden auf der geraden Straße daherkommenden Wagen vor-beizulassen. Der Tatra-Lastwagen, der Eigentum des Herrn Tischlermeister Zupancic ist und vom Chauf-feur Herrn Oblak gelenkt wurde, ist durch den An« prall an der Vorderseite schwer beschädigt worden, während der Wagen des Herrn Gradt auf der rechten Seite ziemliche Beschädigungen davon trug. Bezüglich der Ausflüge ins Logartal macht die städtische Autobusunternehmung darauf aufmerksam, daß der städtische Autobus an Sonn-und Feiertagen auch in der Früh um 4 Uhr 30 nach der Ankunft des Schnellzuges aus Nlaribor vom Bahnhof in Celje aus abfährt. Nur für diese Fahrt sind Tour- und Netourkarten zu ermäßigten Preisen bewilligt. Dieser Autobus kehrt aus dem Logartal um >6 Uhr 15 zurück. Die alltägliche NachmiUagsfohrt um 10 Uhr 15 in dos Logartal »Rückfahrt um 5 Uhr 45 morgens) bleibt unver ändert in Geltung. Schutzhaus und Aussichtsturm am Boi (1000 m über dem Meeresspiegels Mit der im Vorjahre erfolgten Errichtung des 16 m höhen Aussichtsturmes am Gipfel des markantesten Berges unseres Minelgebirges, des Boc, wurden die Schön-heilen dieser Gegend unseren Naturfreunden und Touristen eröffnet. Das Gedenkbuch in der vorzüg-lieh geleiteten Almgastwittschaft bei St. Nikolai am Boc weist schon heute — am Beginne der Aus-flugssaison — eine Besucherzahl von weit über 4000 Fremden und ungefähr 40 Schulausfiügen aus, eine Zahl, die wohl von wenig Almhütten Jugo-stawiens erreicht werden dürfte. Dies beweist, wie lohnend ein Ausflug auf den Boc ist. zumal diese Rekordzahlen fast ohne jedliche Reklame, sondern nur durch die Lobeshymnen derer, die den Boc bereits kennen, erreicht wurden. Gut markierte, schattige und nicht zu steile Wege führen von beiden Seiten über St. Nikolai in ungefähr Vft Gehstunden zum Aus-fichtsturm, dessen Plattform genau 1000 m über dem Meeresspiegel — einen herrlichen freien Aus-blick, mit einem Gesichtskreis, wie ihn eben nur ein In jedem Hanse notwendig! Ans der ganzen Welt patentiert! „5PARKLET Apparat zur Erzeugung von Sodawasser ! ende Getränk, kann sich jedermann mit genügten Kosten sofort mit dem englischen 5parklet-/4pparat herstellen. Flaschen und Kapseln mit garantiert reiner Kohlensture in der E i s e n g r o s » n a n d 1 u n g O. RAKUSCH in CELJE Die leeren Kapseln können jederzeit gegen volle umgetauscht werden. einzeln dastehender Berg hat, bietet. Unterwegs hat der Wanderer reichlich Gelegenheit, die herrliche Al> penflora, wie sie sonst wohl nur im Hochgebirge vorkommt, zu bewundern. Besucher der Nordseite pflegen den Aufftieg von der Bahnstation Poljcane aus zu nehmen, von wo aus auch gelegentlich ein Autobus bis an den nahegelegenen Fuß des Ber-ges verkehrt. Für die Besucher der Südseite ist der günstigste Ausgangspunkt die an der Strecke Gro-belno Rogatec Krapina Zagreb in unmittelbarer Nähe von Rogaska Slatina gelegene Station Ko strivnica-^odplat; hier führt ein herrlicher Weg, an den berühmten rein natürlichen Mineralwasserquel-len von Kostrivniska-Slatina vorbei, durch das Kirch dorf Kostrivnica auf den Boc. Am 3. Juli dieses Jahres, dem ersten Jahrestage der Einweihung und Eröffnung des Turmes, fand am Boc eine Feier statt, die mit einem Gottesdienst im idyllischen Bergkirchlein St. Nikolai begann, hierauf eine ge-meinsame Besichtigung des Aussichtsturmes, woran sich ein Bergfest unter Mitwirkung von Militär-musik und recht reichhaltigem Vergnügunsprogramm anschloß. Polizeiuachrichten Die Feldarbeiten» Amalia Hrastnik aus Dramlje richtete sich am »er-gangenen Samstag vormittags um 10 Uhr ihren Rückenkorb vor dem Geschäft Kramer & Mislej in der Kralja Petra cesta. Ihre Geldtasche, in der sich 2000 Din befanden, legte sie inzwischen auf den Rand des Auslagefensters. Als sie weiter ging, vergaß sie auf die Geldtasche und lieh sie liegen. Bald merkte sie den Verlust und kehrte eilig zurück, aber die Tasche war schon verschwunden. Todesfälle. Am Sonntag starb in der Stadt die Private Frau Maria Vrecer int Alter von 78 Jahren. — Im Allg. Krankenhaus starben der 51-jährige Taglöhner Franz Lapornik aus So. Kristof ob Lasko und der Ä-jährige Fabriksarbeiter Vinko Gorensek aus ökofja vas. Maribor Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den l2. Juli, findet um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche in Maribor der evangelische Gemeinde-gottesdienst statt. Jugoslawischer Professoreukongreh in Maribor. Im Saale des hiesigen Nmodni dom wurde am 7. Juli der XII gesamtstaatliche Kongreß des jugoflawischen Profefforenverbandes eröffnet. Den Kongreß, an dem gegen 200 Delegaten teilnahmen, eröffnete Prof.Nedeljko Divac aus Beograd, der eingehend über die Tätigkeit der 3000 Mit-glieder zählenden Organisation berichtete. Am Abend fand im großen Unionsaal ein Festbankett statt. Eingesendet Sehr geehrte Redaktion! In Ihrem geschätztem Blatte Nr. 51 und 53 veröffentlichen Sie in der Rubrik „Maribor" eine Berichtigung, die Herr Dr. Jrgolic im Auftrage des Herrn Perhaoec unter Berufung auf den Artikel 26 des Preßgesetzes eingesendet hat. Ich wkirde auf diese ganze Angelegenheit nicht reagieren, wenn nicht Herr Perhavcc in seiner „Berichtigung" neuerlich in seiner Art die bei der Generalversammlung am 21. Mai l. I. vollkommen widerlegten Anschuldi-gungen vorbringen würde. In der sogenannten Berichtigung ist sehr viel geschrieben, aber nichts gesagt. Zur Aufklärung stelle ich folgendes fest: 1.) Es war allgemein bekannt, daß die Bu-sammlung am 21. Mai nur eine Fortsetzung der Sette 4 Deutsche Zeitung Nummer 55 am 28. März 1931 begonnenen Hauptversammlung war. Ebenso bekannt ist es, daß in dieser Versamm-mlung der Beschluß gefaßt wurde, eine Revision der Gebarung durchzuführen, da ja sonst in der „Stürmischen Generalversammlung" kein Revisions-protofoll hätte verlesen werden können und jeden-falls auch der Verlauf dieser Generalversammlung eben kein stürmifcher gewesen wäre. 2.) Allen Teilnehmern der Generalversammlung vom 28. März ist es bekannt, daß damals 8 Revisoren ans der anwesenden Kaufmannschaft gewählt wurden. Von diesen 8 gewählten Revisoren weiger-ten sich mehrere, der Revision beizuwohnen. Ebenso ist es bekannt, daß sich Herr Perhavel selbst zum Vorsitzenden der Revisionskommission ernannte. Von dieser Kommision wurde auch niemals ein Revisions-bericht bekannt. Diesen sollte ein nachträglich auf-gestellter Bericht des Gemerbereferenten ersetzen. 3.) Es ist nicht wahr, daß ich nach meiner langjährigen Obmannszeit diese Stelle infolge meines Ausgleichverfahrens niedergelegt habe. Dazu haben mich ganz andere Vorgänge im Gremium bewogen. Vor meiner Abdankung verlangte ich aber, daß die Rechnungsprüfer sämtliche Bücher und Kassen genau überprüfen, damit nachträgliche üble Nachreden ver-mieden würden. Im Verlauf dieser Revision konnte nichts festgestellt werden, was zur Unzufriedenheit hätte Anlaß geben können. Hätte Herr Perhavec seine Aufgabe ernst aufgefaßt und die notwendigen Aufklärungen von denjenigen Funktionären eingeholt, die ihm richtige Aufklärungen geben konnten, so wäre der lange Bericht überflüssig gewesen. In diesem Falle hätte Herr Perhavec auch Aufklärung über die verschiedenen Kassenstände tvon 28 bis 40.000 Din) erhalten. Aufklärungen, wie sie bei der Fortsetzung der Generalversammlung den ver-sammelten Kaufleuten von mir gegeben und von diesen zur Kenntnis genommen wurden. Darüber weiter zu debattieren, halte ich für vollkommen überflüssig. 4.) Wenn Herr Perhavec behauptet, daß er nicht aus die Obmannstelle reflektiert habe, so frage ich ihn, woher vor der Wahl die Kandidatenlisten kamen, an deren Spifce Herr Perhavec stand. 5.) Bei der Wahl war sowohl der Gewerbe-referent als auch der Gewerbeinspektor anwesend. Hätten diese im Verlaufe des Wahlganges eine Unregelmäßigkeit festgestellt, so wären sie. davon bin ich überzeugt, sofort eingeschritten. Da sie dies nicht taten, können wir über diese Behauptung des Herrn Perhavec zur Tagesordnung übergehen. Es muß nur noch einmal betont werden, daß von 174 Stimmberechtigten nur 13 gegen mich gestimmt haben. 6. Wenn Herr Perhavec die Frage auswirft, bei welchem Teile der Kaufmannschaft meine Wieder-wähl mit Begeisterung aufgenommen wurde, so kann ich zuerst einmal feststellen, daß dies beim überwiegend größeren Teil der Kaufmannschaft der Fall war <161 :13). Wer sich unter den 161 Stimmberechtigten befand, das konnte Herr Perhav« bei der Versammlung ja selbst feststellen und er wohl nich Kaufmann 7. H wird sich wohl sagen müssen, wenn er in der Lage ist, halbwegs objektiv zu urteilen^ daß darunter die Schlechtesten un',>.??r angesehenen chaft waren. er darüber zu streiten, wer von uns beiden der Nationalere ist, kann mir nicht einfallen. Daß Herr Perhavec aktiv an der Gründung des Staates bei Svlun mitgewirkt hat, gereicht ihm gewiß zur Ehre. Es ist jedoch noch lange kein Beweis dafür, daß er auch ein guter Kaufmann und ein guter Gremialobmann sein könnte. Herr Perhavec ist tatsächlich erst vor einigen Iahren in unsere Stadt, gekommen, hier noch mehr oder weniger unbekannt und aus diesem Grunde müßte er der übrigen Kaufmannschaft erst ein Zeugnis seiner kaufmännischen Fähigkeiten sowie seines Talentes zur Führung und Leitung eines Handelsgremiums, wie es das Gremium unserer Stadt ist, ablegen. Diesen Beweis habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit als Obmann des Handelgremiums bereits erbracht. An die Spitze dieses Gremiums aber wurde ich vom Vertrauen der ansässigen Kaufmann-schaft zum erstenmale auf Grund meiner langjährigen Tätigkeit in Maribor und nicht zuletzt auch auf Grund meiner aufrichtigen nationalen Gesinnung, die ich auch offen zur Zeit des Bestandes der österreichischen Monarchie gezeigt habe, berufen. Gleichwohl hat diese meine nationale Gesinnung mich nie vom Standpunkt der Objektivität gedrängt. Ich habe mich nur vom wirtschaftlichen Standpunkt leiten lassen und meine Arbeit dem Wohle der hiesigen Kaufmannschaft ohne Rücksicht auf ihre Volkszugehörigkeit gewidmet, wie ich es auch in Zukunft halten werde. Wenn ich in meinem Streben, Ordnung und Recht im Handelsgremium aufrecht zu erhalten, hie und da gegen einzelne Mitglieder schärfer vorgehen mußte, darf dieser Umstand doch keinen Anlaß zu persönlichem Haß geben. Auch diese Mitglieder müssen sich sagen, da ; alles zum Wohle und zum Ansehen des heimischen Kauf-mannsstandes geschehen ist. Ich danke Ihnen im vorhinein für die Ver-öffentlichung dieser Zeilen und verbleibe mit vorzüglichster Hochachtung V. Weirl m. p. Sport Marenberg Tombola be» Roten Kreuze«. Die hie- sige Ortsgruppe des Roten Kreuzes veranstaltet am Sonntag, dem 12. Juli, um 3 Uhr nachmittags im Schulgarten in Marenberg eine große Tombola mit über 200 Gewinsten, unter denen sich auch eine moderne Nähmaschine im Wert von 5200 Din, ein Fahrrad, ein Pflug, eine Klafter Holz. Ein-richtungsstückr etc. befinden. Die Tombolalarten kosten 2.50 Din und sind bei allen Gemeindeämtern, Postämtern und Schulverwaltungen des Gerichts-bezirkes Marenberg sowie bei der Ortsgruppe des Roten Kreuzes in Marenberg erhälttich. S. S. K. Maribor: Athletik S. K. Celje 8 : l <2:0). Im zweiten Semifinalfpiel. welches Sonntag den 5. Juli, in Aiaribor vor sich ging, mußte Athletik eine empfindliche Niederlage in iiauf nehmen, die nicht zuletzt auf die ganz unglaublich schwerwiegenden Entscheidungen des Schiedrichter; Herrn Cimpermann aus Ljubljana zurückzuführen ist. Im ersten Zeitabschnitt konnten die Athletiker der in Hochform befindlichen Maribor-Elf einen ebenbürtigen Gegner abgeben und das Spiel jeder-zeit offen halten. AIs jedoch in der 12. Spielminute der rechte Verteidiger der Athletiker ganz unbegrün-det ausgeschlossen wurde (bei einem diktierten Straf-stoß machte er den Schiedrichter auf die tatsächliche Begebenheit in höflicher und kurzer Form aufmerk-sam), verlor die Mannschaft ihre Hauptstütze in ihrer rückwärtigen Formation und wurde dadurch in ein unzulösendes Handikap geworfen. Trotzdem kämpfte sie immer noch aufopfernd gegen die ganz, erstklassig spielende Stürmerreihe der Mariborer und konnte der Tormann der Athletiker in diesem Zeit-abschnitt sein großes Können beweisen. Mit 2 : 0 «ein ll-Meter) wurden die Seiten gewechselt. Bei Beginn der zweiten Halbzeit legte Maribor in sehr flottem Tempo los und konnte in kurzer Reihen-folge 3 weitere Treffer erzielen, wovon zwei aus Strafstößen verwandelt wurden. Von dieser Zeit an spielten die Athletiker, durch die Entscheidungen des Schiedrichters gedrückt, entmutigt und bekamen noch weitere 3 Tore, wogegen es dem Linksverbinder der Athlettker in der 43. Spielminute durch Alleingang gelang, ein Ehrentor zu erzielen. In der zweiten Halbzeit ließ sich der Schiedsrichter Herr Cimpermann abermals in seinen Entscheidungen ju einem unverantwortlich schweren Fehler verleiten, indem er den Linksaußen von Maribor wegen einer groben unsportlichen Beleidigung des Linien-richters bereits vom Platze verwiesen hotte, nach Intervention aber wieder weiterspielen ließ. — Das Vorspiel bestritten die Reserven der beiden Vereine, das von Maridor nach abwechslungsreichem Kampfe mit 3 : 1 gewonnen wurde. Maribor schlägt Gradjanski 3 : 1. Samstag, den 4. Juli, konnte die in Hochform befindliche Maribor EIf den Zagreber Altmeister Gradjanski, der zu diesem Spiel komplett angetreten war, mit 3:1 besiegen. Hätte Mihelcic, wohl Iu-goslawiens bester Tormann, nicht Ertra - Leistungen gezeigt, die Niederlage wäre noch empfindlicher ge-worden. Mit diesem Qualifikationsspiel hat der S. S. K. Maribor bewiesen, daß er berechtigt wäre, in der Liga den Fußballiport des Draubanats zu vertreten. Drucksachen fQr Handel, Industrie u, Oewerhe liefert prompt VereiDsbochdrockerei „Celeja" Wer der verstorbenen Frau Rosa Braöiö Kleider n. dgl. zum Verkauf übergeben hat, möge sie heim Hausmeister im Armenhaus abholen. Gelegenheitskauf für eine Braut. Zu verkaufen sind: Lieferungsneu 3 kompl. BettwEsche-Garniturcn n. zw. je 2 Deckenkappen, je 4 grosse Politer. je 2 Kapritzenpolster; dazu 2 WolUatin-Steppdecken und 2 Plumeau, lichtblau. Silber-Essbeatecke für 6 Personen nnd 3 Personen. 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Vater Dr. Leopold Hasenbfihel, Kecbtaanwalt Dr. Adolf Branner, Professor Hilde Brauner und Studienrat Geschwister Schwager ftcxaalgctar »ad «chriftlttt»: Kran» »chaurr m dtlje. - X>w* :nb Man: » Iür Mi Sntoi vaautwoitlich: dtstbo MMt t» (Wi«. w (die.