Freytag den 27. Iuly 1827. I l l y r i e n i n n aturhist 0 rischer Rücksicht. (Vxnnsioiielr!>urch Istricn.) (For^se,tzu,ng.)> ^ey Dignan 0 und in de>, Gebüschen von Calesa, „0, Iä"gs der Abdachung bis an das Me'er, fängt die «igentliche südliche Flora an, sich deutlicher zu entwickeln. Hochstämmige Wälder gibt es hier keine, nicht weil es das Clima und der Boden, blos weil es die Menschen, Ziegen und Schaafe nicht gestatien; denn wo man die Ballme »erschont, mie au einzelnen Stel. le» in der Umgegend, vowPisino, sieht man noch schone Stieleichen und gute Kastanien, hier aber sind blos. se Gebüsche, die alle l2 Jahr- zu Prügel, und Bü'. schelholz abgetrieben werden, Schaafe und Ziegen ge, »üeßen in selben ungehinderten Weidegang, und denv ungeachtet sind sie so dicht, daß man kaumdurchzudrin. gen vermag. Diese Wäldchen bestehen aus der Kork-' und Stechpalm-Eiche ^^rcliZgul^i- ct Hex) dem Erdbeere Locbeer-und Myrihenbaum (.^i-bmns uneäa, i.Älirug nodi!)5', Äl^i-wz"communiZ) zwey Pistacien wo die Polema die tägliche Nahriuia des Sandmanns ausmacht, diese nahrhüftere Speise wohl nicht mit Unrecht, den ^ldapfelt, vorgezogen. Die Wiese,,,' aus Mangel des Wassers in ganz' Italien ausser Verhältniß mit dem Feldba,:, finden sich in den bergigte,, Gegenden i« enge Thäler, hier in d''il Mären eingeschränkr, oder iss, der,Nähs des Meeres. Sie w?rde» nur einmahl zu Eüde Iuly gemäht. In einem Lande, wo die Vegetation i'ü Monate Hornung beginnt, ist diese Erscheinung auffallend; der Kreiscommissai? in Pola ertheilte mir hierüber folgende Aufklärung. Die zahlreichen Schaaf-und Ziegen. Heerden, dievondem. Monat Maybii inden SpächheM, wo sieder Schnee verdrängt, auf den Karstgebirgei^ ihre Nahrung finden, werden im Winter in die schneefreien Niederungen her.» abgetrieben, und zur Winterweide eingemiethet. Sie beziehen ohne Unterschieb Wälder, Weiden und Wie. sen, ätzen das heroorsprossende Gras bis Ende April nieyrmalen ab, das nun, wo die Jahreszeit trockner wird, sehr schwach treibt, und sich erst nach de>n Iu« niregen bestockt; die Heuvorrathe sind daher so geri»g daß viele Landleute mit bloß für den Sommer gemie« thetem Zugvieh die Feldarbeit bestretten. Waren die Schaff-und Ziegen » Heerden von den edelsten Merino und Angora« Racen, so möchte bey den gegenwärtigen geringen Gelreidpre'isen die Berechnung vielleicht noch zum Vortheil des Landmanns ausfallen ; allein eu sind Heerden von der geringsten Classe, braune Schaafe und Ziegen, deren Wolle zu den braune» Mänceln, der beliebten Tracht der Illyrier, von den Weibern, dle man auf dem Felde wie bey Hause allenthalben mit der Spindel in der Hand begegnet, gesponnen, und in den Dörfern z» grobem Tuch verarbeitet wild. Der ehemahls oeneti^nische Antheil von Illyrien, der von »er Republik sehr stiefmüttetlich behandelt wurde, ist wenig bevölkert, der Getreidebau gering,, Wein und Oh! die einzigen Ausfuhrsartikel. Die Domainen.Un-terthanen, die mit eine« auf ihren Höfen haftenden Schuldenlast von »8aooo si. C. M. an Osterreich über, geben wurden, welche sie, ohne vollends zu Bettlern «nb Landstreichern.zu werden, nie bezahlen können, siüd i" der äußersten Dürftigkeit. In dem ehemahls österreichischen Antheil ist die Cultur im Fortschreiten, die Erzeugung bey weit«m größer, durch die Verbin» düng der Kunststrasse mit den Hafen der nahen Küste, und durch die, während der Besitznahme Frankreichs durch das eingeführt« Martialgesetz hergestellte offent« liche Sicherheit, bereits die Möglichkeit eines inncrn Handels, der vormahls ganz unmöglich war, zu Stan» de gebracht. Die Ube»'setzung des Kreisamts vom ä». ßersien Ende der Provinz Trieft, nach M it t erb u rg, ist eine sehr weise Vorkehrung, die sowohl zur Kultur, als Civilisation des Landes, die nochlsehr in derKind. heit ist, sehr viele» beytragen.wird, besonders wenn die Landgtistlichteit, die «inen großen Einfluß auf di« Nationalblldung nehmen lann, den von der Negie, rung beabsichteten Bildimgsanstalten mit regem Eifer und Beharrlichkeit beywirkt. Pola, wo sich ein römisches Amphitheater erhal, ten hat, das öaocio Menschen bequem fassen konnte, ist dermahlen ein Städtchen, das nicht mehr als 646 Seelen zählt, und wo kein eigentlicher Gasthof zu sin» den ist, indem man mit einiger Bequemlichkeit woh. nen kounre. Der ehemahlige herrliche Hafen ist ohne Verkehr und die Festungswerke liegen in derselben Zer-< störulig, wie sie die Genueser, nachdem sie ihre Ero-beruiig wieder aufgeben mußten , im fünfzehnten Jahr« hundert verlassen haben. Wie weit sich die ehemahlig« Stadt ausgedehnt habe, ist nicht mit Gewißheit nach« zuweisen. Hdi 5tcl,t;,'lint I'ei-g2lNÄ nunc NucwaiNai'islÄ«! Der Verfall und die Versandung des Hafens vo« Pola, der seiner Lage nach, auch wegen der möglichen Vercheidigungemittel ohne allen Vergleich besser gel«-gen ist, als jener von Venedig, mag nicht ganz un« absichtlich erfolgt seyn; ihn nun wieder zu erheben, würde große llukosten verursachen , und — zwischen Trieft und Venedig-^ für Österreich keinen besondern Zweck haben. Irgend eine Gewerbs »Verbesserung wä, re diesem schönen aber armen Landantheil zu wünschen. Auch auf die ehrwürdigen Reste der Vorzeit hat die Republik keiue Rücksicht genommen, sie wurden ganz verwahrlost. Die österreichische Negierung hat die zwey kleinen Tempel des August und der Diana in der Stadt von den Buben befreien lassen, die an selbe angebaut waren, und wirb sie auch von der Schmach erretten, noch langer als Fourage - Mugazine zu dienen; sie sind übligens im Vergleich mit dem Amphitheater unbedeuB tend. Die Säulen von einer Kalkbreccie haben durch Verwitterung sehr gelitten, daS sogenannt« goldene Thor der Sergier ist in einem traurigen Zustand« des Verfalls und seine Erhaltung besonders anbefohlen. Das Amphitheater liegt eine Viertelstunde von der der« maligen Stadt, ungefähr 3oo Schritte von dem Ufer des Meeres. Der äußere Umkreis der Logen ist beynahe ganz erhalten, und einige schadhafce Gewölbe sind im entwichenen Jahr« hergestellt worden; daS Innere, wo sich die Stufen befanden, ist aber ganz zerstön. und man ist beschäftigt, den Schutt wegzuräumen, um wenigstens »ach den noch vorhandenen Mauern den Grundriß aufnehmen zu können. Von der kaiserlichen Loge muß man eine ganz herrlich» Aussicht über die Stadt und dem Meerbusen genossen haben. Im In. »inen der Arena findet der Botaniker zu allen Jahrs« zelten eine reiche Ausbeute, und es wäre der Mühe welch, eine kleine Flora davon zu schreiben.'1 Eine Excurston an der Küste zu der zerstörten Fe> ste, welche die französische Armee während der Besetzung auf der Erdzunge angelegt hatte, die den Meer« busen bildet, geivähne uns bey Untergang der Sonne eine ganz herrliche Aussicht über den Meeresspiegel zu beyden Seilen der Hügelreihe; hier wäre es sehr leicht, durch einen Kanaleine weit kürzere und sichere Einfahrt in den Hafen zu gewinnen, wenn er jemahls herge, stellt werden sollte. Die schlechte Unterkunft machte «n5 die Abreise wünschenswerch, und die unwegsamen Seiten« Strassen schreckten uns bey der andauernden Hitze von der vorgehabten Neise zu den Braunkohlen Werken von Bona und auf die Inseln ab, zu welcher uns der österreichische Commissär mit vieler Gefälligkeit einlud. Wir kehrten am frühesten Morgen auf dem» selben Wege nach Mitterburg wieder zurück. Vu^I«-UININ LllnnnviiNim I^inl>, Nclnuiil ituliculn, M^-1>55H ßi'HveoillNL IIo5t, und Xeramlicniuin inIper-tlini war alles, wai wir nächst dem Wege sammelten. (Die Fortsetzung folgt.) Sonderbare R-ache. Pater Cotru erwähnt in seiner Geschichte der Mon> golen emes sonderdarenGebrauchs, den dieFürstinn C a n< d e von ihrem Geschütz machte, als der Mogul Ake, bar ihr, Hauptstadt Amanadegar belagerte. „Als sie nämlich nach einer zweymonathlich/n Vertheidigung sich gezwungen sah, der Übermacht nachzugeben, ersannst« folgendes Mittel, um den Sieger zu hintergehen und sich an ihm zu rächen. Sie ließ aus dem Gold und Silber, was sie besaß, Kugeln gießen, worauf sie in der Landessprache Verwünschungen gegen Akebai ei», zrub. Diese Kugeln wurden in «mig« Felhschlgngetl geladen , welche dieselben eine Stunde weit tragen könn. tcn, und auf diese Art über das feindliche Lager weg in die Wälder und Gebüsche verschossen, welche die Siadt umgeben. Nachdem sie auf diese Art alle ihre Reich« lhümer verschleudert hatte, übergab die Prinzessinn die Stadt dem Mogul. Einige dieser goldenen und silber« nen Kugeln werden noch von Zeit zu Zeil in der Ge« gend von Amanadegar gefunden, und noch vor kurzer Zeit^fand eiu Bauer eine goldene, welche acht Pfund wog; Herr Manouchy hat sie gesehen und die Inschrift die, fie trug, gelesen." — Rechnungs-Exempel. Wenn man die englisch« Staatsschuld auf sieben» hunderr Millionen Pfund Sterling berechnet, *) so wurde diese Summe in englischen BanLbillets von ei» nem Pfund Betrag einen Naum von 45i6 englischen Quaoratmeilen und 553 Pards einnehmen. In Gold würde diese Summe ,4,981 272 Pfund, in Silber 525,Lo5,45i Pfund wagen, und in Kupfer winde sie 4,667,500 Tonneu (oie Tonne zu 2,024 Pfund) füllen» Um diese Summe in Guineen zu zählen, würde man, (hundert Stücke auf eiue Minule, und den Tag zu zwölf Stunden gerechnet) sieben und zwanzig Jahre, sechs Monathe, zwey Wochen, fünfTage und sechs Stunden brauchen; in Schillingen aber fünfhundert acht und siebenzig Iah«, acht Monathe, zwey Wochen, zwey Tage und vier Stunden; in Kupfer, münze aber würde man, von Erschaffung der Welt an daran gezahlt, »och tausend einhundert und zwey und dreyßig Jahre zu zählen haben. Endlich um di« ganze Schuld in Kupfergeld zu transporlire»,, würde man neuntausend drephunoerl und fünf und siebenzig Schiffe, jedes von fünfhundert Tonnen nöthig habru. *) Ungefähr viermahl so viel als das öffentliche Iahrs-Eintommen aller europäischen Staaten zusammenge-,nommcu, an welchem das Staatöeinkommen des bnt-tischen Reiches beynahe ein Dritthcil beträgt- M. S. Statlstie und Staatcukunde vom Freyherrn v< Mgl-chus° Stuttgardt ^V-b, M i s c e l l e n. Gerade am Himmelfahrtstage machte Hr^. Char., tes Green seine 6gste Auffahrt in emem prächtigen Bal-lsn zu Nölubmy ii, Berkshire. Wahrend des ganzen Tages war ein solcher Sturm, daß der Ballon nur mittelst des Gewichts von 2 Tonnen Eisen niedergehalten- werden konnte.. Als gegen 6 Uhr Abends der Sturm etwas nachgelaffen- hatte, bestieg er den Ballon mit seinemReisegefährten, Hrn Simmons, und rief: los! Kaum waren die Gewichte vom Ballon genommen,, so rieß er sich aus den Handen der erschöpften Arbeiter die den ganzen TaA gegen die Wuth der Elemente anzukämpfen hatten> um den Ballon zit erhalten, mit der Heftigkeit des, Blitzes los, nahm- eine südwestliche Richtung, und erreichte bald die Hohe von 2 englischew Meilen. Die Luftschisser horten ein fürchterliches Ge« witter ,utter sich,, und bemerkten/ wie das Gewölk ei« ne gute Meile unter ihnen von entgegengesetzten Win« den a» einander getrieben- wurde.. Nach Ausladung von 2a, Pf., Ballast stiegen« sie noch eine halbe Meile höher, und bemerkten, wie nach jedem Don/ierschlage-das zerstreute Gewölk eine ganze Meile umher von der Hauptmasse des Gewölkes plötzlich angezogen wur,« de. Nachdem sie sich nun bis aufäoo Fuß Entfernung' von der Erde herabgelassen hatten, stiegen sie wieder in die Höhe, weil oer Wind auf der Erd - Oberfläche Gefahr beym Herabstekgen drohte.. Nach anderthalb^ ständiger Fahrt kamen sie an einem Ort in Surrynie. der, der 53 Miles entfernt ist von Newbury, wo sie aufgestiegen^tvaren, und wo ihre abwartenden Freunde die größten Zweifel darüber hegten, ob sie je wieder terra üi-ma erreichen würden». Von dem öekannlei, spanischen Tanz, dem Fan. dango, erzahlt man, sich in Spanien folgende Anec-dote: Dieser Tanz sollte einmahl, als den guten Sitten nachtheilig, aufgehoben werden.. Die Richter uer, sammelten sich; der Prozeß nimmt seinen Anfang-; da erinnert einer der Richter, daß man keinen Verbrecher oerdammen soll, ohne ihn gehärt zu haben. Man sin. det den Satz ganz richtig, er wird ,'n Ausübung g«. bracht.. Man laßt ein spanisches zPaar vor der Mer-sammlung erscheinen, welches beym Schalle ihrer Instrumente alle Grazien dieses TanzeS entwickelt. Das hielt der richterliche Ernst nicht aus. Alle Stirnen entrunzeln sich, jedes Angesicht wird heiter. Ihre Herrlichkeiten erheben« sich, schlagen den Tact mit Hand und Füßen^ daö Gerichtszimmer wird in einen Tanzfaal verwandelt». Das Collegium ahmt die Schrit« te, die Geberden der Tanzer nach und — der Fandan« go blieb erlaubt«. Im nördlichen Teutschlanb^ vorzüglich Hamburg und Berlin, sa^ ein öffemlicheK Blatt, soll daS Un, wesen der Trinkgelder an Domestiken ein solcheS Über« maaß erreicht haben , daß sich. Bediente in großen Haufern auf 55 bis 8oo, Thaler stehen,, und ihren Ab-schieb begehe,, wenn die Herrschaft nicht oft genug Gesellschaft gibt.. Man hat in England ein Mittel gefunden, das zu machen. Man legt nähmlich die Stücke in Töpfe, und umgibt sie mit rother Erde, wie man sie in Cumbelland und anderwärts fmder,, und erhitzt sie bei) müßigem Feuer in einem beynahe ganz geschlossenen Ofe» eine oder meh» rere Wochen lang, je nach der Dicke der Glücke. Wen» sie nachher erkaltet sind, kann man sie nach Belie« ben schmieden,. In Lyon ist ein norwegischer Schnell» Läufer ein, getroffen, der, wenn man der Anzeige glauben darf, die