Arheološki vestnik (Aril, vest.) 45, 1994. str. 239-266 239 Hohenbefestigungen als Siedlungsgrundeinheit der Spatantike in Slowenien Slavko CIGLENEČKI Izvleček Avtor daje pregled raziskav poznoantičnih višinskih utrdb v Sloveniji s poudarkom na izsledkih zadnjih dvajsetih let. V časovnem zaporedju kaže uporabo višinskih utrdb od 3. do 6. st. in znotraj dveh časovno ostreje zamejenih skupin razprostira pisan spekter različnih tipov, ki jih je danes mogoče evidentirati. Posebej obravnava mlajšo, sicer dosti homogeno skupino stalno poseljenih utrdb iz 5. in 6. st., znotraj katere se nakazujejo določene vsebinske razlike. Abstract The author presents an overview of research on the late Roman hillforts of Slovenia with a particular concentration on the results of work over the last 20 years. The use of hillforts is discussed in chronological order from the 3rd to the 6,h centuries AD. As well as existing as a tightly defined chronological group, different types of fort can be recognised. The author particularly discusses the late hillforts, a homogenous group of permanently settled forts from the 5,h-6lh centuries AD. UBERSICHT UBKR DIE FORSCHUNGEN Wir slowenischen Archiiologen haben uns in den Jahren von 1970 bis 1990 intensiv mit der Erforschung spiitantiker Befesligungen beschaftigt.1 Den Anstoli dazu gab uns nicht nur die beschleunigte Erforschung slawischer Reste nach dem zweiten Weltkrieg, wobei sich das Problem des Altsassensubstrats und seiner Kontinuitat noch verstiirkter in den Vordergund driingte, sondern audi einige Fundstatten, die auf-grund ihrer Bedeutung und ihrer gut erhaltenen Reste den wissenschaftlichen Erkenntnisdrang heraus-forderten (Ajdovski Gradec oberhalb von Vranje, Rifnik bei Šentjur, Hrušica bei Podkraj). Gerade die deutschslowenischen Ausgrabungen in Jahren 1970-74, die auf Anregung von Herr Prof. Joachim Werner durchgefiihrt wurden, und bedeutende, teils iiber-raschende Resultate erbrachten, gaben den Erfor-schungen spatantiken Siedlungen in Slowenien einen neuen Aufschwung (vgl. Petru, Ulbert 1975; Ulbert 1979a; Ulbert 1981). So konnten wir zu den nur vier spatantiken Zufluchtsstatten, die 1939 bekannt waren und von B. Saria in seinem Versuch einer Synthese der romischen Militargeschichte im slowenischen Gebiet angeflihrt wurden, zahlreiche neue oder nur neu erkannte Anlagen hinzufiigen, die ftir ein vetlieftes Studium dieser Anlagen und der Probleme des vorslawischen Substrats, das mit ihnen in enger Verbindung steht, einene guten Ausgangspunkt bieten (Saria 1939, 148). Es ist Zeit, aus den bisherigen Erforschungen die ersten Schliisse zu Ziehen, die nicht nur eine Auswahl der bisherigen Bestrebungen sein sollten, sondern vor allem ein Wegweiser fiir die folgenden Forschungs-tiitigkeiten und die Richtungen, die wir bei unseren zukiinftigen Uberlegungen einschlagen sollten. 1m Gegensatz zu iilteren Erforschungen, wo die Arbeit nur auf systematische Untersuchungen bedeu-tenderer Fundstatten begrenzt war und danach die Resultate auf die iibrigen, weniger bekannten appliziert wurden, sind wir am Institut fiir Archiiologie seit 1975 bestrebt. in unseren Erforschungen den groBtmoglichen Bereich zu erfassen, wobei wir aus-nahmslos alle Zufluchtsstatten zu evidentieren und uns anzuschauen suchen. Auch sind wir bemiiht, das Bild, das wir uns davon machen konnten, mit Sondagen und Ausgrabungen einzelner charakteristischer Befe-stigungstypen zu vervollstfindigen.2 Von den bisher evidentierten spatantiken Befe-stigungen, denen wir auch einige der zum erstenmal schon in zweite Hiilfte des 3. Jli.s besiedelten zugeord-net haben, gibt es 85. Mit dem uns zur Verfiigung ste-henden Material konnen wir auch schon 30 Befe-stigungsanlagen bestiitigen, die in der zweiten Hiilfte des 5. und im 6. Jh. besiedelt waren. Das ergibl natiir-lich schon eine Zahl, die im Bereich Sloweniens die Siedlungstendenzen in der Spatantike abzeichnet und in Verbindung mit ahnlichen, anderswo liegenden Anlagen schon die ersten allgemein giiltigen Schliisse zuUfit. In dieser Ubersicht werde ich mich mit einigen zwar schon vielfach angedeuteten Problemen befassen, die aber in groliem AusmaB noch nicht gelost sind, ob-wohl sie den Ausgangspunkt darstellen fiir ein wei- teres vertieftes Studium dieser Problematik: mit der Typologie, Chronologie und der regionalen Verteilung der Hohenbefestigungen. Ich werde nur die sloweni-schen Anlagen behandeln, die ich am besten kenne, wenngleich diese Fragen in einem viel weiteren Bereich aktuell sind und in der Literatur zum Teil schon angedeutet und partiell schon beantwortet wur-den (vgl. Jantsch 1938; Mikulčič 1982; Mikulčič 1986; Gunjača 1986, 124 ff, insbesondere 130 f). Grundlegende tvpologische und chronologische Determinanten spatantiker Hohenbefestigungen Schon zu Beginn meiner Erforschungen, als ich anhand zahlreicher Landesaufnahmen einige, durch-aus unbekannte, iibersehene oder in Vergessenheit geratene Befestigungen feststellte, zeigte sich, daB ihr Erscheinungsbild iiuBerst vielfiiltig ist. In der slowenischen Archiiologie vertrat man nami ich lange Zeit die Auffassung, es handle sich um einen ein-heitlichen Befestigungstyp, der hauptsachlich den Charakter einer Zufluchtsstatte hiitte (Šašel 1972, 5; Petru 1972, 357; Petru 1982, 306 f). Geschaffen wurde sogar eine Art kiinstlicher, dem Durchschnitt entspre-chenderTyp von Befestigungen bzw. Zufluchtsstatten oder Refugien, der vor allem auf der Erkenntnis der zwei damals am besten bekannten Befestigungen basierte, denen von Ajdovski Gradec und Rifnik (Šašel 1980, 14). Viele neue Fundstatten zeigen, daB dies nicht der Fall ist. Spiitantike Hohenbefestigungen konnen wir nicht allgemein behandeln, sondern eine jede fiir sich hat ihre eigene Physiognomie; sie erweisen sich aufgrund der iiuBerst komplexen geschichtlichen Situation, der natiirlichen Gegebenheiten ihrer Umgebung, der Fiihigkeit ihrer Erbauer, der Entstehungszeit und wahrscheinlich noch wegen anderer Bediengungen als nicht uniformierte Schopfungen und unterscheiden sich in vielem voneinander. In dieser Menge von Fundstatten, die in groBem AusmaB noch wenig be-kannt sind, einen gemeinsamen Nenner zu finden, ist schwer. Doch zeichnen sich gevvisse Gesetzmii-Bigkeiten ab und es ware sinnvoll, sie eingehender zu untersuchen. Das tatsachliche Siedlungsbild wird erst dann bekannt sein, wenn es uns gelingen wird, die griindlicher erforschten einzelnen Befestigungstypen durch verschiedene Epochen hindurch zu identifizieren. Die typologische Generalisierung der Hohenan-lagen hat zwar unser Verstandnis vom spatantiken Besiedlungsbild vereinfacht, gleichzeitig aber auch die ganze Dynamik des historischen Hintergrundes und die gegenseitige Abhangigkeit von den kriegspoliti-schen Ereignissen und den geographischen Gegebenheiten in diesem exponierten Bereich verschleiert. Besonders problematisch war die Bestimmung de-shalb, weil wir keine gleichzeitige groBere Siedlung in der Ebene entdeckt haben, von wo die Einwohner in den Hohenbefestigungen Zuflucht gesucht hiitten. Weniger bekannte Befestigungstypen wurden, was meines Ermessens unbedingt hervorgehoben werden muB, gerade deshalb nicht erforscht, weil sie fur Ausgrabungen nicht attraktiv genug waren, weil von diesen Fundstatten nur wenige und bescheidene Gegenstiinde bekannt waren. Zu Ausgrabungen haben wir uns am haufigsten dort entschlossen, wo eine reiche Kulturschicht und architektonische Reste inte- Abb. 2: GradiSče bei Dunaj. Klcinfunde. 1-11 Bronze; 12 Eisen; 13-14 Blei. M. = 1:2. ressantere Resultate versprachen, dadurch haben wir bewuBt die Fundstatten gemieden, deren Erforschung nur den Charakter eines voriibergehenden Zufluchts-ortes aufgezeigt hiitte (die Feststellung gilt nicht nur fiir Slowenien und die Spiitantike!). Den ersten Versuch einer typologischen Aufteilung spatantiker Befestigungen habe ich 1979 publiziert (Ciglenečki 1979). Ich habe ihn neun Jahre spiiter grUndlich modifiziert, als die Zahl der Zufluchtsstatten in Slowenien merklich angestiegen war, ebenso wares moglich zahlreiche andere Befestigungen im Bereich zwischen Makedonien und Deutschland zum Ver-gleich heranzuziehen (Ciglenečki 1987a, 109-120). Die Mehrzahl der Typen, die ich damals bestimmt habe, erscheint auch nach neueren Erforschungen sinnvoll. Ergiinzen kann man sie durch einzelne neue Fundstatten, die bestimmte Befestigungstypen naher definieren. Des ofteren habe ich auf die typologische Gliederung hingewiesen, weil in der Literatur diese - so verschiedenartigen - Anlagen hiiufig gleichgesetzt werden. Im Hinblick auf ihre Lage sind natiirlich Hohensiedlungen Zufluchtsstiitten, doch handelt es sich um eine einmalige Flucht aus den Talern auf die schon natiirlich geschiitzten Berge. Im iibrigen haben wir bei der Mehrzahl eine stiindige Siedlung fest-gestellt, bei der die Dauer durch die spezifische geo-graphisch und militarisch-politisch bedingte Situation bestimmt wurde. Genauere Angaben lassen sich iiber die Anfiinge der Benutzung dieser Zulluchtstiitten machen, und mancherorts kann man die Dauer der einzelnen Siedlungswellen begrenzen. Dabei lehne ich mich vor allem an die aufschluBreicheren Mctallgegenstiinde, an vollstiindige Hortfunde und Architektur, insbeson-dere Kirchen.1 Unterscheiden kann man mehrere Stufen der Besiedlung bzw. des Gebrauchs der Befestigungen, dennoch sind zwei Gruppen sehr ausgepriigt und entscheidend: die iiltere umfaBt die Zeit von der zweit- en Halfte des 3. Jh.s und reicht iiber das 4. Jh. hinaus, mancherorts noch in die erste Halfte des 5. Jh.s, die jtingere umfaBt dagegen die in der zvveiten Halfte des 5. und im 6. Jh. errichteten Befestigungen. Die altere Befestigungsgruppe Neben den klar definierten militarischen Befestigungen des Typs la und lb (die Typen zitiere ich nach Ciglenečki 1987a, 109-120), wie Hrušica, Gradišče in Vrhnika, Gradišče bei Zalog, Ptujski grad (Pettauer SchloB), Gradišče oberhalb von Motnik, Jaršč oberhalb von Horn (bei Rakovnik), Gradišče oberhalb von Pivka (bei Naklo), Gradišče nad Sotesko bei Jesenice, Gradišče bei Velike Malence, Gradišče bei Martinj hrib, Turnovšče bei Vrhnika durften wir die Priisenz von kleineren militarischen Abteilungen auch auf dem Gradišče bei Dunaj (Ciglenečki 1992a, 25-27), auf den Svete gore oberhalb von Bistrica ob Sotli (Korošec 1978, 522), auf dem Gradišče auf der Zbelovska gora (Ciglenečki 1992a , 81-85) annehmen, die aber noch nicht genauer erforscht sind und als solche vor allem durch Gegenstiinde militarischen Charakters bestimmt werden. Zu diesen konnte man im Hinblick auf die strategische Lage und die Entdeckung der Militiirkasse auch Čentur z ah len (Jeločnik 1973,78). Die Mehrzahl der Militaranlagen wurde Ende des 4. Jh.s aufgegeben (Hrušica, Gradišče in Vrhnika, Turnovšče bei Vrhnika, Gradišče bei Martinj hrib); unklar bleibt, ob es durch die Aufgabe der StraBen-trasse bedingt war, entlang deren sie errichtet wurden, oder durch ihre schlechtere Verteidigungsmoglichkeit, denn sie wurden alle auf niedrigeren Anhohen erbaut. Eine Ausnahme bildet die Befestigung Gradišče bei Velike Malence, deren Spiitphase iiuBerst schlecht bekannt ist und in vielem fraglich erscheint (ANSI 251; Ciglenečki I987a, 100). Ein anderes, voliig neues Konzept der Kriegsfiihrung und Verteidigung der einzelnen Bereiche diktierte die Errichtung spezifi-scher und groBtenteils anderswo lozierter Befestigungen. Neben den militarischen Befestigungen sind fiirden ersten zeitlichen Horizont Befestigungen charakteris-tisch, bei denen der Zufluchtscharakter hervorgehoben ist und teils provisorische, vorwiegend aus Holz beste-hende Gebiiude festgestellt wurden. Wenn wir das Siedlungsbild der alteren Gruppe analysieren, wird uns deutlich, daB die Hohenbefestigungen damals groBtenteils nur Zufluchtsstatten darstellen, weil die Funde in den romischen Stadten und den Landvillen das Leben im Flachland ziemlich gut dokumentieren; des ofteren hat es den Anschein, als ob besonders die Stiklte eine gewisse Hochblute erlebt hiltten. Natiirlich sind zu wenig planmaBig erforschte romische rurale Komplexe bekannt, die eine genauere Analyse ermog lichen wurden. Von den besser bekannten seien genannt: Radvanje (Strmčnik-Gulič 1990 139-141), Betnava (Strmčnik-Gulič 1986a, 47-56), Zloganje (Breščak 1989, 203-206), Orešje (Mlinar 1965, 64-74), Slovenska Bistrica (Gebiiude A) (Pahič 1978, 138-140), wo man durch eine minutiose Analyse des Kleinmaterials und der Miinzen einen Einblick bekommen wird in das Schwanken ihrer Besiedlung und damit indirekt in die Hiiufigkeit und Dauer der Benutzung der Refugien. Die Refugien wurden groBtenteils errichtet in der Niihe der wichtigsten Verkehrsverbindungen. der Stiidte und der im Flachland gelegenen Siedlungs-kerne. groBtenteils auf prahistorischen Ringwiillen. In dieser Gruppe, die unter alien anderen Anlagentypen am schlechtesten bekannt ist, kam es zu keinen groBen Veriinderungen. Der ersten (4.a), zahlenmaBig am stiirksten vertretenen Gruppe (nur natiirlich geschiitzte Befestigungen oder ohne zusatzliche Sicherung benutzte alte prahistorische Ringwiille) durften wir neben den schon bekannten noch Kunkel unterhalb von Vrhtrebnje und Sv. Ana oberhalb von Vrhpeč (Dular et al. 1991, 69-76; 76-81) und Rudna bei Rudnica (Ciglenečki 1991) zuordnen. Systematise!) angelegte Sondierungen vorgeschichtlicher Ringwiille in Dolenjsko deuten darauf hin, daB sich diese Gruppe erheblich vergroBern wird.4 In der Gruppe von Zufluchtsstatten (4.c.), die Befestigungen mit zahlreichen Terrassen charakterisieren, wurden einige neue entdeckt, die eine gute Erganzung darstellen zu der vorher nur angedeuteten Gruppe. Neben den schon zuvor bekannten Hom oberhalb von Sora, Mareček bei Podmolnik und Veliki vrh bei Hrenova durften wir hierzu noch Ivank oberhalb von Šmartno im Tuhinj (Sagadin 1989, 250) und Molnik oberhalb von Podmolnik (Puš 1984, 134) zahlen. Auf dem Ivank wurden im Profil eines Fahrweges auch Spuren einer Hiitte entdeckt, die eine durchaus provisorische, nur kurze Zeit benutzte kleine Wohnstatte darstellt. Der Umfang der Gruppe. die ich 1987 als Typ 4d bezeichnet habe, also die mit einer Befestigungsmauer Abb. .i: Ajdovščina oberhalb von Rodik. GrundriB der Siedlung (nach Slapšak). umgebenen, solider gebauten Fliehburgen, hat im Gegensatz zu den anderen etwas abgenommen. Der Ančnikovo Gradišče bei Jurišna vas gehort den letzten systematischen Erforschungen zufolge eher in die Gruppe der Siedlungen, denn an der Befestigungs-mauer auf der einen Seite der Siedlung wurden Spuren von langer bewohnten gemauerten Bauwerken mit starker Besiedlungsschicht entdeckt (Strmčnik-Gulič 1986b, 113-114; Strmčnik-Gulič 1991, 218-220; Strmčnik-Gulič 1992, 226-230). Gerade bei dieser Fund-stiitte kann man auf die Relativitat der einzelnen Kate-gorien hinweisen, insbesondere auf die flieBende Grenze zwischen den fiir kiirzere Zeit bewohnten, mit gemauerten Bauwerken ausgestatteten Siedlungen und den fiir liingere Zeit genutzten Zufluchtsstatten. In der Gruppe der Fliehburgen mit einer Schutz-mauer und einer Kirche im Zentrum (4e) miiBte im Hinblick auf die Uberpriifung bestehender Quellen das Ptujski grad (Pettauer SchloB), die einzige derartige slowenische Fundstatte, in Frage gestellt werden. Besonders fraglich scheint das Kirchengebiiude zu sein, auf dem man schon Ende des 4. Jh.s einen Burgus errichtet hat (Ciglenečki 1993, 506). Genauer bestimmen liiBt sich schon der Anfang der Benutzung von Zufluchtstatten in der zweiten Halfte des 3. Jh.s. In einer gesonderten Abhandlung habe ich dies bei der Fundstatte Veliki vrh oberhalb von Osredek pri Podsredi gezeigt (Ciglenečki 1990a); bestiitigt wird es auch durch Angaben von Sv. Marjeta bei Libna (Guštin 1976, 14 und 16) und vor allem vom Kuzelin im kroatischen Prigorje (Sokol 1994). Auf die Zeit der Errichtung der Schutzmauer um 270 deuten Erforschungen in Ajdovščina (Osmuk 1990, 189-190). Im 4. Jh. gab es sicherlich mehr Besiedlungswellen, wovon zahlreiche erhaltene Gegenstande zeugen, die man schon zur Zeit ihres Gebrauchs verloren hat, und viele Miinzen. Jedoch ist der genaue Anfang und die Dauer der Aufenthalte - besonders im Hinblick auf die Tatsache, daB die Miinzen aus dem 4. Jh. in den Befestigungen haufig noch viel spater gebraucht wurden - schwer zu bestimmen. Als Beispiel konnen wir den Hortfund von dem Fliehburg Rudna bei Rudnica (Ciglenečki 1991) anfiihren, er stellt einen Beweis dar fiir eine Flucht zur Zeit Valentinians und fallt zusam-men mit zahlreichen anderen Gegenstiinden dieser Epoche in mehreren anderen Zufluchtsstatten. Hierzu konnten wir auch Dunaj bei Jereka (ANSI 167) ziihlen, wo einzelne spatantike Funde entdeckt wurden; die Munzenhortfunde in dessen unmittelbarer Niihe deuten allerdings auf die Zeit von Theodosius dem GroBen. Die Analyse der Miinzen in den Anlagen, die spater nicht mehr besiedelt waren, wird uns aller Voraussicht nach ein genaueres Bild von der Hiiufigkeit des Gebrauchs der Hohenbefestigungen im 4. Jh. vermitteln.5 Desgleichen gibt es einige Objekte, wo wir auf eine Ereignisdichte Ende des 4. Jh.s und Anfang des 5. Jh.s Abb. 4: Gradec bei Prapretno. GrundrilS der Siedlung. Abb. 5: Gradec bei Prapretno. 1-16 Bronze; 17-18 Blei. M. = 1:2. schlieBen durften. Eine Analyse der Miinzen in spiiter nicht mehr besiedelten Anlagen wird uns auch hierein genaueres Bild der Haufigkeit der Benutzung von Hohenbefestigungen im 4. Jh. vermitteln. Die weniger bekannten Militaranlagen wie Gradišče bei Dunaj, Svete gore oberhalb von Bistrica ob Sotli, Gradišče auf der Zbelovska gora und Tonovcov grad bei Kobarid weisen schon auf die Tendenz der Verlagerung von Befestigungen aus den Flachlandbereichen, wo die Befestigungen in relativ niedriger Hohe standen, auf viel hohere Berge. Allem Anschein nach kam es zu dieser Verlagerung in der zweiten Halfte des 4. Jh.s bzw., was noch wahrscheinlicher ist, Ende des 4. Jh.s. Wegen mangelnder Erforschung bleibt eine genauere zeitliche Bestimmung der Dauer der Benutzung von Zufluchtsstatten offen, weswegen man immer noch nicht feststellen kann, ob einige Anlagen der alteren Gruppe langer benutzt wurden. Einzelne Merkmale (Horn oberhalb von Sora) bestatigen diese Annahme. Zu den Ausnahmen innerhalb des geniigend deut-lichen Besiedlungsbildes (Militaranlagen, Flachsied-lungen, Zufluchtsstatten auf Bergen) konnen nur die Siedlungen mit gemauerten Bauwerken Brinjeva gora oberhalb von Zreče (Pahič 1980; Pahič 1981) und Ajdovščina oberhalb von Rodik (Slapšak 1978) ge- 0 20 m 1 ■ J Abh. 6/ Ajdna oberhalb von Potoki. Grundrili der Siedlung (nach Valič). zahlt werden, die aber noch zu wenig bekannt sind, um etwas mehr iiber den Charakter beider Siedlungen sagen zu konnen. Zu diesen beiden gesellen sich im Hinblick auf die iilteren Angaben und Landesauf-nahmen die Fundorte Gradišče bei Doljni Zemon bei Ilirska Bistrica (ANSI 151-152) und Sv. Pavel oberhalb von Planina (ANSI 121). Allen gemein ist die Lage in der Nahe vvichtiger Verkehrsverbindungen. Die jiingere Befestigungsgruppe In der zweiten Hiilfte des 5. Jh.s und im gesamten 6. Jh. zeigt sich ein ganz und gar veriindertes Besied-lungsbild. In groBerer Zahl kommen stSndig besiedelte Hohensiedlungen vor, die fiir die spatantike Besied-lung am typischsten sinil (Typ 3a und 3b) (Rifnik, Gradec bei Prapretno, Tinje oberhalb von Loka pri Žusmu, Ajdna oberhalb von Potoki, Polhograjska gora bei Polhov Gradec, St. Pavel oberhalb von Vrtovin). Bezeichnend i si die Errichtung in den Bereichen, die von den wichtigsten Verkehrsverbindungen entfernt waren, die wohl durchdachte, natiirlich geschiit/te Lage und das ganz oder teilweise bebaute Siedlungs- innere mit Wohngebauden und einer friihchristlichen Kirche im Siedlungskern. Dieser charakteristischsten Gruppe haben wir in letzter Zeit noch Tonovcov grad bei Kobarid (Ciglenečki 1994) zugeordnet, das zu den groBten und besterhaltenen Siedlungen gehort. Es ste-hen allerdings auch noch andere in Aussicht. Als gesonderte Gruppe betrachte ich die sakralen Mit-telpunkte (Typ 3c), wovon wir die groBten und typolo-gisch evidentesten auf dem Kučar oberhalb von Podzemelj ausgegraben haben. Hierzu gehort auch Ajdovski gradeč oberhalb von Vranje, das mit einem kleinen, aber ganzheitlichen Kirchenkomplex die spiiteste Form eines sakralen Mittelpunktes darstellt, woran sich - wie neuere Ausgrabungen zeigen - ein Siedlungsteil angeschlossen hat (Knific 1994). Eine besondere Reihe von Anlagen innerhalb der spiiten Gruppe bilden die gut datierten Befestigungen, bei denen die strategische Lage von Bedeutung war, sie hatten auch einen iihnlich konzipierten GrundriB. In der Einteilung von 1987 habe ich sie vereinfacht als spiite Militiiranlagen bezeichnet (Typ 2), um damit die strategische Bedeutung im Vergleich zu den iibrigen gleichzeitigen Befestigungen hervorzuheben. Da die Klassifizierung dieser Gruppe von Anlagen in den bisherigen Diskussionen am meisten in Frage gestellt und ihre Zuordnung zu den militarischen Befestigungen bislang zu wenig argumentiert wurde, ist es notwendig, ihre Problematik von neuem zu beleuch-ten.6 Die Bezeichnung "militarische Befestigungen", die den Anlagen des 3. und 4. Jh.s durchaus entspricht, scheint fiir die aus der zweiten Hiilfte des 5. und dem 6. Jh. unangebracht, weil man nicht von einem klar profilierten Typ militarischer Anlagen im klassischen Sinne und nicht einmal von den reguliiren mi-litarischen Formationen (auBer der byzantinischen) sprechen kann, die sie errichtet und benutzt haben kdn-nten. Es handelt sich eher um Siedlungen, die mit der Absicht errichtet wurden, einzelne strategisch wich-tige Stellen, Bereiche und Verkehrsverbindungen zu kontrollieren und zu bewachen. Besiedelt wurden sie von den Altsassen. kiirzere Zeit von den Byzantinern und verschiedenen germanischen Gruppen. Das be-stiitigen einige darin entdeckte Funde, explizit genug sind auch die Anfiihrungen in den Quellen (vgl. Prokop, De hello Gothico III, 33, 10). Zweifelsohne konnten die Kontroli- und Schutzfunktion alle gut gesicherten Hohensiedlungen erfUllen, die an wichti-gen strategischen Stellen loziert waren (z.B. Rifnik, Svete gore oberhalb von Bistrica ob Sotli, Sv. Pavel oberhalb von Vrtovin, Tonovcov grad bei Kobarid). Doch kommt neben den angefiihrten ein besonderer Befestigungstyp vor, der sich im Konzept des Grund-risses von ihnen deutlich unterscheidet. Ihn kenn-zeichnen eine verstarkte Verteidigungsfunktion des Befestigungsareals durch Verteidigungstiirme, Besied-lungsspuren im lnneren uberwiegend an der Belesti-gungsmauer und im Zentrum eine einfache friih-christliche Kirche, auch mit Baptisterium. Dercharakte-ristischste Vertreter dieses Typs in Slowenien und im Bereich des westlichen lllyricums ist die Anlage Korinjski hrib oberhalb von Veliki Korinj. wo wir die Abb. 7: Ajdna oberhalb von Potoki. Kleinfunde. I -5, 7-8 Bronze; 6 Silbcr; 9-12 Eisen; 13 Eisen und Blei. M.= 1:2. Reste von funt' Ttirmen ausgegraben haben, im In-neren hingegen eine einfache Kirche mit Baptisterium. Andere Gebiiude im zentralen Teil sind nicht zu erwarten, denn er ist im ganzen mit Felsen ausgefullt. So ist das GrundriBkonzept im ganzen deutlich. Nach eingehender Untersuchung der Oberflachenfunde und Ruinen an anderen Orten haben wir ahnliche Anlagen noch auf dem Limberk bei Velika Račna, dem Zidani gaber oberhalb von Mihovo und der Križna gora bei Podlo?, festgestellt. Analogien aus anderen Bereichen des Imperiums zeigen, daB es sich um einen ziemlich weit verbreiteten und charakteristischen Typ friih-byzantinischer Kastelle handelt, denn solche Grun-drisse sind gut erhalten auf den dalmatinischen Inseln (Gunjača 1986, 124-134; Tomičič 1988-1989, 29-53; Brusič 1989, 11-119) und in Makedonien (Mikulčič 1982, 58 ff); einige ahnliche - nur wurden sie im Flachland errichtet und deren Verteidigungsmauern hatten eine regelmaBigere Form - wurden in Eisener Tor (Derdap) am obermoesischen Limes ausgegraben (Jankovič 1981; Kondič 1984, 131-161). In den groBtenteils schon im 3. oder 4. Jh. erbauten Kastellen wurden nur die Verteidigungsturme emeuert, die Schutz-mauern erhoht und verstiirkt und im lnneren fruhchristliche Kirchen von ahnlichen Grundrissen und Dimensionen errichtet, wie sie in Slowenien auf dem Konnjski hrib, dem Zidani gaber und dem Limberk entdeckt wurden. Von groBter Wichtigkeit erscheint in Slowenien in diesem Zusammenhang die vor kurzem entdeckte Befestigung Gradec bei Velika Strmica. Besonders ihre Lage am schattigen Steilhang m einer kuhlen Schlucht, die /um Wohnen nicht geeignet ist, deutet auf die betoni strategische Rolle der Anlage, wodurch die spezielle ZweckmaBigkeit derartiger Befestigungen bestiitigt wird. Im Hinblick auf die Haufigkeit der standigbewohn-ten Siedlungen ist die stark reduzierte Zahl der Zufluchtstatten verstandlich. Nach den sparlichen Angaben wiirde Horn oberhalb von Sora hypothetisch zu diesen gehoren. Zu erwarten wiiren vor al leni solche Zufluchtsstatten, deren dazugehorende Siedlungen sich in nachster Niihe befanden (vgl. Donačka gora, Ciglenečki 1992a, 28-30). Beim Versuch der chronologischen Bestimmung der Anlagen weisen diese Gruppen einige Elemente auf, die mit Sicherheit auf eine Benutzung Ende des 5. Jh.s und zu Beginn des 6. Jh.s hinweisen, wie z.B. einige vorziiglich erhaltene ostgotische Priigungen (Tinje, Gradec bei Velika Strmica, Gradec bei Prapretno, Ajdna, Puštal oberhalb von Trnje, Tonovcov grad bei Kobarid).8 Zu diesen kominen charakteristischere, gut erhaltene Gegenstiinde hinzu (z.B. Vogelfibel, Fibeln des Typs Gurina), desvvegen durften wir bei einigen Festungen die Entstehung des gesamten Organismus schon in der Zeit Theoderichs ansetzen und nicht erst in der Zeit von Justinians Reconquiste. Natiirlich gibt es nicht genilgend Anhaltspunkte fUr die Behauptung, es hiitten sich liier nur ostgotische Besatzungen aufgehalten, denn das konnten vor allem freigelegte Griiber bestiitigen. Den Funden und der Lage nach zu beurteilen durften an einigen Orten groBere Siedlungen, vorwiegend roma- nischen Charakters, gebaut worden sein, die allerdings kleinere germanische oder (und) byzantinische Besatzungen hatten (Rifnik, Tonovcov grad). Im Hinblick auf den Plan der Befestigungen und dem Konzept der Verteilung entlang wichtiger Verkehrsverbindungen diirften wir mit Recht aucli Befestigungen aus der Zeit von Justinians Reconquiste erwarten. Doch ermoglichen die fiirs erste abgeschlos-senen Fundkomplexe keine verliiBliche Unterschei-dung zwischen den Befestigungen aus der Zeit Theoderichs und der Justinians. Von der Aufgabe der Befestigungen, spricht indi-rekt ein Teil gut bestimmter Funde, die vor Ende des 6. Jh.s abbrechen, wiihrend in den direkten schriftlichen Quellen die Erwiilinung der Awareneinfiille davon Zeugnis ablegen. In unmittelbarer Niihe der groBten Konzentration unserer spatantiken Befestigungen im Hinterland Celeias wurde auf dem Kuzelin (Sokol 1994) eine awarische Pfeilspitze gefunden, die man mit Sicherheit mit diesen Ereignissen in Zusam-menhang bringen konnte. Die Mehrzahl dreikantiger und anderer Pfeilspitzen, die wir an Befestigungs-mauern und Tiirmen in Slowenien gefunden haben, zeugen zwar indirekt von Belagerungen, doch kann man die Angreifer ethnisch nicht genauer bestimmen (Knific 1993, 525-530). Es ist auch wichtig einen klaren Standpunkt zu beziehen hinsichtlich der Thesen iiber eine ununter- brochene Besiedlung der Mehrzahl der Hohenbefestigungen von der zvveiten Halfte des 4. Jh.s bis zum Ende des 6. Jh.s, die in Slowenien in einigen friiheren Uberblicken vertreten wurde. doch scheint es dafiir nicht geniigend Argumente zu geben (z.B. Petru 1978a, 362; Sašel 1980, 14). Einerseits horen gerade die Fundorte, wo die Gebaude aus dem 4. Jh. stammen, in der ersten bzw. zweiten Halfte des 5. Jh.s auf zu beste-hen (Brinjeva gora, Ajdovščina oberhalb von Rodik) andererseits beweisen die bislang auf dem Ajdovski gradeč oberhalb von Vranje ausgegrabenen Gebaude mit stichhaltigen Funden im Siedlungsinneren. daB es sich um spiitere Bauwerke handelt (Petru 1979, 726-731; Knific 1979, 732-763; Vičič 1983, 71-77). Eine der wichtigsten Fragen, die mit der Problematik der Genese der heutigen Bewohner Slowe-niens in engem Zusammenhang stehen, ist die Konti-nuitat spiitantiker Hohenbefestigungen. In letzter Zeit haben wir einige Elemente entdeckt, die fur eine solche These sprechen (Tinje, Ajdna, Gradišče oberhalb von Bašelj, Horn oberhalb von Sora. Tonovcov grad. Gradišče auf der Zbelovska gora), doch mussen in diesen Fundstatten noch langfristige systematische Abb. 9. Tonovcov grad bei Kobarid. GrundriB der Siedlung. Erforschungen durchgefiihil werden, um zu relevanten Schliissen zu gelangen. Durch das Fehlen von chrono-logisch stichhaltigen Funden des 7. und 8. Jh.s ist es nicht moglich, auf die Intensitat der Benutzung von Hčihenanlagen zu schlieBen. Eine zeitlich besser bes-timmbare Benutzung ist in der ersten Halfte des 9. Jh.s moglich. wohin die Mehrzahl der bisher festgestellten spaten Funde datiert werden (Ciglenečki 1992b, 53-59). anordnung uni) konzentra hon i)er hohenbefestigungen Obwohl das gesamte Slowenien topographisch noch nicht systematise!) erforscht ist, sind einige Teile dennoch gut ergriindet. Hervorstehend ist der Bereich im Hinterland Celeias, wo eine systematische Topographic schon vollstandig durchgefiihrt wurde.9 Ahn-lich verhiilt es sich mit dem hiigeligen Teil von Poeto-vios ager.10 Kartiert haben wir in beiden Gebieten alle Funde, die man ins 6. Jh. einordnen kann. Das Bild. das sich so ergibt. ist erstaunlich. Mit Ausnahme der Befestigung Sv. Radegunda bei Sv. Radegunda (Ciglenečki 1987d) und des friihchristlichen Grabsteins aus Prebold (Egger 1927) liegen alle mit Sicherheit erfaBten Anlagen dieser Zeit im Bereich zwischen der Savinja, Sava und Sotla. Folglich ist es moglich, Eggers Spekulation einer Polis Norikon, die er in Anbetracht der strategischen Lage in Celeias und Poetovios Ager loziert hat, durch die oben angefiihrten Fliisse und die beiden wichtigeren StraBen in Richtung Italien begrenzen. (Egger 1929, 146-152; Ciglenečki 1992a, 3-4). Obgleich diese Stiitten iiberwiegend einen defensi-ven Charakterhatten, wares den Besatzungen moglich von dort die beiden HauptstraBen zu kontrollieren und sich bei Gefahr in die Tiefe der weiten Wiilder von Rudnica und Bohor zuriickzuziehen, in Bereiche, die auch in spiiterer Zeit ein ideales Versteck bieten. Auch wurden in den groBeren Befestigungen Elemente gefunden, die auf germanische Prasenz hindeuten, was fiir die oben bestimmte Lage der Polis Norikon spricht. Anderswo ist das Gebiet schlecht erforscht, weswe-gen derartige Analysen nicht moglich sind. Man miiBte nur noch auf die Bela Krajina hinweisen, wo sich desgleichen ein Bereich von Anlagen abseits der wichtigeren Verbindungswege abzeichnet.11 Die iibri-gen Befestigungen - die allem Anschein nach mi-litarischen Charakter haben - stehen mit TransitstraBen in Verbindung (Korinjski hrib u.a.). Daraus ergibt sich in der zweiten Hiilfte des 5. und im 6. Jh. folgendes Besiedlungsbild: durch Befestigungen gut gesicherte StraBen und in sicheren, meist abgelegenen Bereichen liegende Siedlungen der Zivilbevolkerung. Abb. 10: Kučar oberhalb von Podzemelj. GrundriB des Kirchenkomplexes. VERZEICHNIS DER IN TEXT ERWAHNTEN SLOWENISCHEN FUNDPLATZE UND WICHTIGSTE LITERATUR Ajdna oberhalb von Potoki (Leben. Valič 1978; Valič 1981; Ciglenečki 1987a, 85-86: Sagadin 1989) Ajdovski Gradec oberhalb von Vranje (Petru, Ulbert 1975; Petru 1979; Ulbert 1979a; Knific 1979; Vičič 1983; Knific 1994) Ajdovščina (Osmuk 1990) Ajdovščina oberhalb von Rodik (Slapšak 1978; Slapšak 1986) Ančnikovo Gradišče bei Jurišna vas (Strmčnik-Gulič 1986b; Strmčnik-Gulič 1991; Strmčnik-Gulič 1992) Betnava (Strmčnik-Gulič 1986a) Brinjeva gora oberhalb von Zreče (Pahič 1980; Pahič 1981; Kos 1986, 208-209) Čentur (Jeločnik 1973) Donačka gora (Ciglenečki 1992a, 28-30) Dunaj beUereka (ANSI 1975,167) Gradec bei Prapretno (Ciglenečki 1992a, 34-39) Gradec bei Velika Strmica (unpubliziert) Gradec oberhalb von Mihovo (Breščak 1990a) Gradišče auf der Zbelovska gora (Ciglenečki 1992a, 81-85; (Ciglenečki 1992b.56) Gradišče bei Doljni Zemon bei Ilirska Bistrica (ANSI 1975, 152) Gradišče bei Dunaj (Ciglenečki 1992a, 25-27) Gradišče bei Martinj Hrib (Leben. Šubic 1990) Gradišče bei Velike Malence (Saria 1929; Ciglenečki 1987a, 99-100) Gradišče bei Zalog (Miki Curk 1986) Gradišče in Vrhnika (Horvat 1990) Gradišče oberhalb von Bašelj (Ciglenečki 1987a, 69; Ciglenečki 1992b, 58) Gradišče oberhalb von Motnik (Ciglenečki 1987a, 48-49) Gradišče oberhalb von Pivka bei Naklo (Valič 1968) Gradišče oberhalb von Soteska bei Jesenice (Ciglenečki 1987a, 87) Horn oberhalb von Sora (Ciglenečki 1987a, 87; Ciglenečki 1992b, 58) Hrušica bei Podkraj ^Ulbert 1981) Ivank oberhalb von Šmartno v Tuhinju (Sagadin 1989) Jaršč oberhalb von Hom bei Rakovnik (Vuga 1993) Kincelj oberhalb von Trbinc (Ciglenečki 1987a, 99; Dular el al. 1991,90-93) Korinjski hrib oberhalb von Veliki Korinj (Ciglenečki 1985) Kozmac bei Gojače (Harej 1988-1989) Križna gora bei Podlož (Urleb 1968) Abb. 11: Korinjski hrib oberhalb von Veliki Korinj. GrundriB der Befestigung. Kučar oberhalb von Podzemelj (Ciglenečki 1986) Kunkel unterhalb von Vrhtrebnje (Dular et al. 1991, 69-76; Limberk bei Velika Račna (Ciglenečki 1985) Log (Šumenje) bei Podturn (Breščak 1990b) Mareček bei Podmolnik (Puš 1990) Molnik oberhalb von Podmolnik (Puš 1984) Orešje (Mlinar 1965) Polhograjska gora bei Polhov Gradec (Slabe 1989) Prebold (Egger 1927) Ptujski grad (Pettauer SchloB) (Klemene 1950; Ciglenečki 1993, 506) Puštal oberhalb von Trnje (Ciglenečki 1987a, 89; Ciglenečki 1987b, 283, Anm. 67) Radvanje (Strmčnik-Gulič 1990) Rifnik bei Šentjur (Bolta 1973-1974; Bolta 1978; Boha 1981) Rudna bei Rudnica (Ciglenečki 1991) Slovenska Bistrica (Pahič 1978, 138-140) Sv. Pavel oberhalb von Vrtovin (Svoljšak 1985) Sv. Ana oberhalb von Vrhpeč (Dular el al. 1991, 76-81) Sv. Duh in Črnomelj (Mason 1992) Sv. Jakob oberhalb von Potoče (Valič 1990) Sv. Katarina (Kekec) oberhalb von Nova Gorica (Svoljšak, Knific 1976, 21 und 59) Sv. Lovrenc oberhalb von Bašelj (Ciglenečki 1987a, 69) Sv. Marjeta bei Libna (Guštin 1976, 14 und 16) Sv. Pavel oberhalb von Planina (ANSI 121) Sv. Radegunda bei Sv. Radegunda (Ciglenečki 1987d) Svete gore oberhalb von Bistrica ob Sotli (Korošec 1978, 522) Tinje oberhalb von Loka pri Žusmu (Ciglenečki 1982; Ciglenečki 1984; Ciglenečki 1992a, 71-80; Ciglenečki I992b, 53-59) Tonovcov grad bei Kobarid (Ciglenečki 1994) Turnovšče bei Vrhnika (Slabe 1979) Veliki vrh bei Hrenova (Ciglenečki 1987a, 36) Veliki vrh oberhalb von Osredek pri Podsredi (Ciglenečki 1990a) Vipota oberhalb von Pečovnik (Ciglenečki, Pirkmajer 1987; Ciglenečki 1994) Zidani gaber oberhalb von Mihovo (Ciglenečki I987d; Ciglenečki 1990b) Zloganje bei Škocjan (Breščak 1989) 1 Einige wichtigere Uberblicke: Petru 1969; Šašel 1970; Petru 1972; Slabe 1975; Svoljšak. Knific 1976; Slabe 1978; Petru 1978; Petru 197Kb; Ulbert 1979a; Ciglenečki 1979; Petru 1982; Valič 1982; Bierbrauer 1984; Kos 1986; Slabe 1985; Bratož 1986; Truhlar 1986; Ciglenečki I987a; Ciglenečki I987b; Slabe 1989; Ciglenečki I990a; Valič 1991; Ciglenečki I992a; Ciglenečki 1992b. Zur Illustrierung noch einige Angaben, die auf den Forschungsumfang hindeuten. Systematisch ausgegraben wurde im ganz.cn bisher nur die Anlage Kučar oberhalb von Podzemelj, umfangreichere systematise-he Forschungen wurden durchgefUhrt auf dem Rifnik, Vranje, der Polhograjska gora, dem Korinjski hrib, Rodik, in Jurišna vas, Hrušica, Sv. Pavel oberhalb von Vrtovin, auf den Svete gore oberhalb von Bistrica ob Sotli und dem Tinje. Desgleichen wurden kleinere Sondierungen und grUndliche Landesaufnahmcn durchgefUhrt an mehreren Orten: Trbinc, Limberk, Gradec bei Prapretno, Log (Šumenje) bei Podturn, Gradišče oberhalb von Bašelj, Sv. Jakob oberhalb von Potoče, Mareček bei Podmolnik, Križna gora bei Podlo?., Molnik oberhalb von Sosiro, Sv. Lovrenc oberhalb von Bašelj, Gradišče oberhalb von Soteska. Tonovcov grad bei Kobarid, Sv. Katarina (Kekec) oberhalb von Nova Gorica, Vipota oberhalb von Pečovnik, Kozmac bei Gojače, Zidani gaber oberhalb von Mihovo und Gradec oberhalb von Mihovo. Zu diesen syslemati-schen Untersuchungen kamen in letzler Zeit noch zahlreiche Funde hinzu, die von Metallsuchern entdeckt wurden. Es gelang uns, wenigstens mit einigen solchen Kontakt aufzunehmen, daB wir die Mehr/ahl der Funde, die wir in Erfahrung gebrachl hat-ten, in die geodtUischen Aufnahmen der Fundorte eintragen konnten. Abb. 12: Zidani gaber oberhalb von Mihovo. GrundriB der Bcfestigung. Mil einer reprasentativen Auswahl des Materials von den vvichtigeren Fundstatten haben wir versucht, einen Einblick zu geben in die lntensitat und Qualilat der Bevolkerungsdichte in den Befestigungen. Beriicksichtigt wurden dabei iiberall nur die Funde aus dem Siedlungsareal und nicht auch die aus den Grabern auBerhalb der Fortifikationsmauer. Ebenso haben wir auf eine Darstellung bedeutsamerer Keramikstiicke verzichtet, da sie in der Mehrzahl chronologisch noch nicht eindeutig be-stimmt werden konnen. Nicht beriicksichtigt wurden auch die Miinzen, die zwar in einigen Fallen das zeitliche Bild hiitten ver-vollstandigen konnen; aber auf Grund der Tatsache, dali sie in den Fundstatten des ofteren in spiiterer Zeit benutzt wurden, haben wir deren Miteinbeziehung nicht fiir sinnvoll erachtet. Fiir die behandelte Problematik war von groBem Nutzen das Studium analoger Befestigungen und analogen Materials in Bonn, das mir die Humboldt-Stiftung ermoglicht hat. An dieser Stelle mochte ich mich aufrichtig bedanken bei Dragica Knific Lunder fiir die Zeichnungen des Materials sowie bei Sneža Tecco Hvala und Andreja Dolenc Vičič fiir die Zeichnungen der Pliine. 2 Die Erforschungen der spatanliken Besiedlung sind schon seit 1975 in Gang. Die bislang erbrachten Resultate sind bis 1985 gesammelt bei Ciglenečki 1987a. Zu diesen kommen in neuerer Zeil hinzu noch die Erforschungen auf dem Zidani gaber oberhalb von Mihovo, dem Veliki vrh oberhalb von Osredek pri Podsredi, der Rudna oberhalb von Rudnica, der Vipota oberhalb von Pečovnik. auf dem Kunkel unterhalb von Vrhtrebnje, auf der Sv. Ana oberhalb von Vrhpeč, dem Kincelj oberhalb von Trbinc sowie zahlreiche Rekognoszierungen aller Gebiete Sloweniens. 1 Eine chronologische Bestimmung bedeutet I'iir mich schon allein die Prasenz von Kirchen in der einfachsten, bescheidensten Form. 4 Das Projekt "Befestigte priihistorische Siedlungen in Dolenjsko" wird durchgeftlhrt vom lnslitul I'iir Archiiologie des Wissenschaftlichen Forschungszentrums der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und KUnste (/.RC SA/.U) unter der Leitung von Janez Dular und in Zusammenarbeit mil den Archiiologen des Nationalmuseunis in Ljubljana und des Amies fiir die Pflege des Nalur- und Kulturerbes aus Novo mesto ANSI 1975. Arheološka najdišča Slovenije. - Ljubljana. BIERBRAUER, V. 1984, Jugoslawien seit dem Beginn der Volkervanderung bis zur slawischen Landnahme: die Synthese auf dem Hintergrund von Migrations-und Landnahmevo-rgangen. - In: Jugoslawien. Integrationsprobleme in Geschi-chte und Gegenwart. Beitr. ti. 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Jh.s abzeichnet; die lntensitat steigt rapide an in den Jahren von 364-378. Auf jeden Fall ist das Fehlen von Miinzen aus der ersten Halfte des 4. Jh.s (mit Ausnahme von Čentur) und eine Versorgung-sintensivierung schon gegen Mitte des Jahrhunderts und vor allem spiiter in der Zeil Valenlinians bezeichnend. 6 Fiir die Diskussionsbeitrage bin ich insbesondere meinem Kollegen Volker Bierbrauer aus Miinchen sehr dankbar. 7 Gradec bei Velika Strmica (die Veroffentlichung der Fundstatte bereite ich mit meinem Kollegen Dragan Božič im Arh.vest. 46 vor). Die Befestigung ist im GrundriL! identiseh mit der Anlage Korinjski hrib, nur sind die Dimensionen kleiner (ca. 50 x 25 m). K Fiir die Angaben bedanke ich mich bei Peler Kos vom Numismatischen Kabineti des Nationalmuseums in Ljubljana. 9 Die Topographic wurde durchgefiihrt von den Archiiologen iles Institutes fiir Archiiologie des Wissenschaftlichen Forschungszentrums der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Kiinste (ZRC SAZU), des Regionalmuseums (Pokrajinski muzej) in Celje und des Amies fiir die Pflege des Nalur- und Kulturerbes (Zavod za varstvo naravne in kulturne dediščine) in Celje. 1,1 Topographisch wurde dieser Bereich untersucht von den Archiiologen: Stanko Pahič, Iva Curk. Mira Strmčnik und Ivan Tušek. 11 Zu den bisher bekannten Befestigungen dUrfen wir noch Sv. Duh in Črnomelj (Mason 1992) als ausgesprochen grolie spiit-antike Siedlung hinzuzahlen. die bis /um Beginn des 7. Jh.s iiber-dauert und vielleicht noch Ozalj im benachbanen Teil Kroatiens (Čučkovič 1992). 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Kleinfunde. 1-13 Bronze; 14-15,17-18 Eisen; 16 Silber und Glas- 19-20 Blei Taf. 10b: Horn oberhalb von Sora. Kleinfunde. 1-2 Silber; 3 Bronze; 4 Eisen. M. = 1:2. id). II Polhograjska gora hoi Polhov Gradec. Klcinfundc. 1-6,8-13 Bronze; 7,14-17 Eisen. M. = 1:2. Taf. 12: Zidani gaber oberhalb von Mihovo. Kleinfunde. 1-9 Bronze; 10-17 Eisen. M. = 1:2.