Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den l6. May '815. Armee in Italien. Kriegsbericht. Aus dem Hauptquartier am 9. May. ^s sind nunmehr Berichte des Herrn Feld. lmrschalllleutenunts Bi'nchi vom H. dieß cin-getroffen. Die Folgen des entscheidenden SiegfZ, wel. che dieser General entwickelten sich immer mehr- Im nachstehenden ist die nähere Nelazion tarüber enthalten: Es unterliegt keinem Zweifel. d >ß der Kb' nig von Neapel mit den Divisionen Amdr^si), Lecchi, Livron, und Pignatellt gegenwärtig ge< Wesen, m^n will sogar behaupten. es h be sich auch ein Theil der Divrsion E^r^scosa dabey befunden. Die Z'hl der Truppen, xnt welchen Feldm rscb lllieutenant Vianchi denSieg errang, tvar weit unter jener des Feindes/?indem s'ch bereits ansehnliche Dctochements nach andern Richtungen bewegt h tttn. Der Anqriffm 2. d. endigte milder Vor» ruckling eines B'tMons v?n V cquant In» sanierie in M-sse, v^m Generalen Scnizzer gefübrt d!e den Feind zum Rückzug am linken Flügel zwang. Am Z. schien her Feind Anfangs seinen Haupt^ngriff nur auf der Hauptstraffe erneu« ern zu wollen / wo er mit vieler Herzhastigkeit vordrang. Feldmarschalllieutenant Baron M hr, dem der rechte Flügel anvertraut «nr verstärkte die Av'ntg^rde des Generalen Grafen Stahrem-berg, ließ die zahlreiche Artillerie aus der Stellung auf den Feind wirken, und einige Att''fen durch Prinz Regent Husaren, und T^sk^na Dragou r unternehmen, welche dem Feind beträchtlichen Verlust verursachten. Mittlerweile w»r die Division Ambrosio und ein Theil der Division Pigm'lelli v»n den Höhen von Monte Milone heradgekommen, um den linken Flügel anzugreifen, wo sich Feldmarschalllieutcnont Bi>'nchi selbst befnid. Dieser k"m dem Anqriff zuvr- Er ließ d^s Regiment Ch-steleringefchlcsi'enen Mc.ssc„ vorrücken, während eine Eskadron von Groß. herzog Toskanä Dr goner, durch das Terra,« begünstigt, ungesehen die rechte Flanque des Feindes umging, und die erste Infanterie Masse des feindlichen 2. Linien »Regiments angriff. Diese Bewegung ward so kühn als glücklich ausgeführt <. die feindliche Masse entweder nie, dergehauen oder gesungen. Nnnmehr entwickelte sich <"ber erst der ganze Anschlag des feindlichen Heerführers, weichender Feldmn-sch lllieutenant bereits vorgesehen hakte. Von der Höhe »o» Milane stiege« bey 3000 Mann herab, in Ollere's formirt, beren je« des aus zwey bis drey Bttaill^n bestand, lim den linken Flügel entscheidend anzugreifen. Das tapfere Regiment Ch>steler, einige Cc.ni« pagnien von V-cquant, und eine Eök-dr'n Tosk^na Dr<'g?ner w'-r alles, was sich eben anwesend befand, um diesem Angriffe zu be< gegnen. Die B'^illons von Ch steler in zwcy Treffen ausmarschiert, nnd von, anrückenden Feinde mit vielein Geschütze und heftigen Gewehrfeuer angegriffen, standen mit bewunderungswürdiger Sttndh stigkeit/ obnc d s Feuer zu erwiedern, und erwarteten so die Annäherung des feindlichen Quare's. Eines dieser Queres durch die furchtbare Haltung des 3iegiements, Ch»telers allein bezwungen, lößte sich auf und fi?h. Inzwischen war General Taxis mit einigen Esk'-'drons von Toskan' Dragoner herbeigeeilt um die rechte Flanke des Feindes zu umgehen. Major Kuhnert von der Artillerie h tte mit vieler Mühe F Kanonen über die Berge herub-gebracht, und ihre gleichzeitige gute Wirkung vollendete die schnelle Flucht des Feindes. Zu gleicher Zeit drang General Eckardt mit einer Truppen -Abtheilung, wobci sich das Infanterie -Regiment Erzherzog Karl^ befand, von Sanct Severino auf der lu'.ken Seite des Pctenza Th les bis an die Thore von M^nte Milonc vor, und "m rechten Flügel h^tte Feld-marschallieutcnant Mobr jenseits des Chienti Thales ein Bataillon Hillcr undein V>.t^ill''n Modeneser in die linke Flanke des Feindes gegen Piola vorrücken gemacht. Der Feind konnte nun nicht länger widerstehen, und trat allenthalben den Rückzug an. Feldmarschalllieutenat Mohr, der wahrend «des Gefechtes alle Angriffe nut der rühmlichsten Standhastigkeit zurückschlug, hatte kaun» den Rückzug des Feindes w hrgenommen, ols erden Gencl'len Stahremberg mit der beihchendcn Kavallerie rasch nachfolgen ließ; Feldmarsch^ll» lieutenant Bianchi ließ das gleiche durch die Generale T-'-xis und Sennizzer bewirken. Diese Verfolgung, obgleich nach zweitägiger Schlacht rastlos ausgeführt, hc^tte die Wirkung, daß dieseindlichen Brigaden A quilla und 3)iedlc!s erreicht, zersprengt, und in die Gebür-ge zerstreut wurden. Am 4. Morgens ließ Graf St"hremberg Macerala angreiftlt, er selbst aber schlug den Weg nach Fermo ein, kam daselbst der feindlichen Al-rierg'-rde vom General Majo geführt zuver, die nun nickt mehr Fermo erreichen kannte, Indern sich aufden Weg nach Civit^nova werfen muste Von feindlicherSeite sind viele Stil's .und Ober.Osftzicre verwundet werden; Von den Dl>,'!si<'»5 »Generalen Anidrosio, und den Vri-g dc Generalen Camp«na wird d-s nämliche v rslch^rt Z.oey General - Adjutanten, worunter der Oocrste Sellier, 20 Offizier und mehr ols !2ao Gemeine waren bereits als Gefangene eingebracht worden. Die Zahl der erbeuteten Pferd? w,:»- btträchttich. Das Militär Spit'>lv''n M-cerota muste der Feind zurüklas-sen. Eine grosse Z ,hl Verwundeter licßer nach Clvitano»,i führen um sie dort einzufchiffen. Eine ltonone, viele Munitionskarren, eine Feld-Apotheke, zahlreiche Vagagen, worunter einige Wägen des Königs, sind erbeutet- w-rden. Der diesseitige Verlust, der n'ch nicht genau erh bcn ist, w^rd si^'n Offizieren aus 20todte und hlcssirte, an M^nnschift nicht über t- u-scnd belaufen. Aus obiger Darstellung ist bereits ersichtlich welche Herren Generäle und Truppen sich nach dem Zengniß des Herrn Feldm^rsch'lllieutenant Bianchi vorzüglich ausgezeichnet h° ben. Derselbe rühmt "uf gle'che Weise das Betragen der bci ihn^angestellten Offiziere dcs Generclquar-ficrme!sterst>>abs, «vorzüglich ihres Chess, des Obersten Fleischer. Einzelne persönliche Aus« zeich,:ung?n wcrden noch nachträglich erwähnt werden. Wien. Se. k. k. Maj. haben 'am Zo. Aprill die General. Majors: Karl Graf Kinsky, Graf Wartcnslcbcn, F,^nz Baron Splcnn, Baron Nothkirch, Gras Nugent und Baron Stuttcr, heim, zu Feldmarschall - Lieutenants; und die Obersten: Collenbach, von Erzherzog Franz Karl Infanterie, Bretschneider, von Frunont Hussarcn, Lcibingcr, v^m ersten Wallachen-Re.lüüent, llrmeny, von Vacquaot Infanterie, Illessy, von Palcninal Hussaren, Strauch,' von Bianchi Infanterie, Prinz Ferdinand voü Hc»scn» Homburg, von ^ochringen Euirassiers, Fürst Hohfnlohe, ron Kaiser Infanterie, Mi- baesedich, vom Wallachisch. Mriscken Reg!-mcnr, F,,uchterslcben, von Devaux Infanterie, Scharlach, von Srleny Infanterie, lind Nei-schach, v^ Baiser Chevauxlegers zu Gcncl'al-M^jo'en zu'befördern/ und den Obersten Er-te<, von ^usignan Infanterie, mit General» Majors-Charakter zu pensioniren gerubet. F^-^er l^ben Se. Majestät ten Oberst. k!cii:e:>>n'.c Scl'-pka v. Blumeuftld, vom zwey« t^n AltNier^.R'^nnente zum Obersten und Kommandanten des dritten Artillerie - Nrgi. nents, den Oberst-Lieutenant Mager, Kom. Mandanten des Bombardier. Corps zum Ober« fcn ollda, den Major Marschall, vom zwey» ten Fcld.Artillerie Negimcnte, zum Oberst, Lieutenant im Negiinente, und den Hauptmann Chunert, vom viertem Artillerze »Ncglmente, zum Major bey dem zweytem Negimente allerernannt. (W. Z ) Deutschland. Am 29. Aprill sind Se königl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand, zu München angekom« mcn, und in dcr Hcr^g Marburg abgestiegen. An dcm,elben Taqe tra( auch der Fürst v. Wrede, aus Wien daselbst ein (W. Z.) Frankreich. D-'r General-Lcutenant Nadet hat aus Cette berichtet, er sey c.m >6 Aprill um 8 Uhr da elbst angekommen, und kabe um 9 llhr den Herzog von Angoulcmc auf daeSchwedische Fahrzeug Skandinivia von 40« Tonncn, Kapitän Qrloff Manson, mit seinem Gefolge einschiffen lassen, bas mil seinen Zleiscnden nach Cadir abgesegelt sey. Die Herren Guicke, v Es ars, Damas und Melch. v, Polignac, des Herzogs Adjutanten, Hr. v Levis, Ordonnanz Offizier und sein Sekretär, Hr. Girosse de la Legrie begleiteten denjelben. Durch ein Dekret vom 20. M^r> b- I. sinddle Güter des Fürsten Verthier, als Hauptmanns der Leibwachen des Königs, mit Beschlag belegt worden. O r 0 ß b r i t a n i e u- Viele Ludwig XVIII. treu gebliebene Franzosen, die sick >!2ch England geflüchtet, bllden ein Volonlär Corps »inter dem Nahmen Noyal-Bourhon,und find Willens, die königliche Fahne in eine der patriotischen Provinzen wieder aufzupflanzen. Auch der Maire von Bordeaux Graf Lynch, ist mit seinem Bruder zu London angekommen. (W> Z.) Niederlande. Der Hasen von Antwerpen gleicht gee genwaniq eiuöm Walde v<-n Rasten : täglich treffen aus England besrachtliche Sendungen mit Kriegvoedarfund ^ebensmitreln fürden Gebrauch der Armee ein. Es schenn, die Englische Negierung wolle, auster den Hülfsmittel!,, welchs die Niederlande darbiethen, ihren Armeen f-lbst den nöthigen Unterhalt sichern, da schon eine ungeheuere Menge Fütterung/ gesalzenes Fleisch und Mehl angekommen ist. Die bi^s-jetzt in dem Antwerpner Hafen angelangte Fütterung reicht hin, um 6 Monathe lang 2o,oac> Pferde zu ernähren. So wie diese Lebensmit-uutteln ausgeladen sind, werden sie auf Wage« oder Schiffen nach Mons. Ath:c. geführr. (W. Z.) Dä nema r k. Aus einem Schreiben aus Kopenhagen vom :8. Aprill enthält der Hamburger Korrespondent: Am 16. d. des Nachmittags waren wirnicht wenig erstaunt, hier einen französischen Kourier, Namens Chanvin, ankommen zu sehen., dcr am Io. März von Paris abgesandt worden, und von dem Herrn v. C^ulincourt Pakete an dem Herrn von Bonnay sranzö« sischen Minister in Dänemark, an den Lega-t,ons < Sekrclar, Hrn. v. Cabre, und an den Herrn v.Numsgny, französischen Charge^ d'As-faires zu «^tockholm , bey sich hatte. Der Marquis v. Bonüay, dcr durch fünizigjährige treue Dienste bey leüiem rechtinaßigen Herrn hinlänglich bekannt geworden, der nicht erwartet hätte, daß ein Redellenchef, wie Vona-parle, oder oaf; »ein wütiger minister, der Herr v Caulaincvurt, sich unterstehen würden, sich an ihn zu wenden , und der sich vor einel.' solchen Insultirullg sicher glaubte, hat, erstaunt darüber, daß ein Courier mit der Revolutions-Kokarde bis nach ^openhag'N gelangen konnte, denselben wenigstens verh-nderl-, welter zukommen. Er hat ihm über alle seine Packele einen Empfangschein zugestellt, der von chm, als außerordentlichen Gesandten und be>'oll-mächten Minister Sr.aNerchrtstlichcn M jesiät, unterzeichnet worden; er hat diejenigen Pactete vertheilt oder erpedirt, die nicht an «b» waren^ und die unstreitig so werden aufgenommen werden, wie sie es verdienen Was das Packes an il,n betraf, so hat er cs auf der Stelle mmössnet demselben Kourier zurückgegeben, ^len er gestern hat wieder abreise» lassen, um dahin zurück zu kehren, woher er gekommen. Uebrigens hatte der Sieur Chauvin gar keine Packele für die dänische oder schwedische Regierung bey sich. (V. v. T.), Spanisch - Amerika. Die neuesten Englischen Blätter enthalten Berichte ans Jamaika/ mit folgeren Angaben über die 5,'age der Angelegenheiten in den bisherigen Spanischen Besitzungen von Amerika. In der Stadt Mexico behauptete sich zwar der königl Befehlshaber, Don Callejos, aber er war von allen Seiten von zahlreichen Heeren der Unabhängigen umgeben, über welche Morelos den Oberbefehl führet. Viermahl hat Don Callejos dieselben angegriffen, und eben so oft mußte er zilrückweichen. Seine Lage war daher zu E,ide Oktobers v I sehr bedenklich. Emige Zeit vorher war die Nachricht von des Königs von Spanien, Ferdinand VI., Thronbesteigung, und von dessen Aufhebung der Eortes nach Vera- Cruz, gekommen, wo noch der königliche Befehlshaber sich behauptet. Es lg demselben viel dn'ui, jene Nachrichten on den Befcklsh ber in Mexi« ko gelangen zu lassen; aber alles Zwischenland war von Insurgenten besetzt, die keine Briefschaften durchliessen. Man fand endlich einen Maulthiertreiber, der die Depesche des Befehlshabers von Vera-Cruz zwischen Faßchen Von Branntwein verbarg, allein der Mann und seine Briefschaften fielen in der Insurgenten Hände. Als sie Morelos ganz gelesen hatte, sandte er dieselben selbst an Don Cal« lejos, und fügte die Erklärung bey: Es wäre vielleicht, so lange Spanien eine freye Verfassung hatte, noch möglich gewesen . mit die. sem Lande sich in eine freundschaftliche Unterhandlung einzulassen; aber unter den gegenwärtigen Umständen könnte Amerika an Spanien nur einen Feind erkennen, und in keine Unterhandlung mehr sich einlassen. Aus den südlichen Besitzungen Spaniens reichen die Nachrichten noch viel weiter. und scheinen weit entscheidender. Ueberall isi die königliche Macht zn 'chwack, den Insurgenten «inen nachdrücklichen Wderst^nd zu leisten . und zum Tlieil geben Truppen und Anführer selbst zu tzen Insurgenten über, wie dieses nakuncnt-lick der bekannte Goncnc'che, der bisherige Anführer der köüiglichen Truppen that, als er letzthin Cusco gegen die Insurgenten ver. theidigen sollte. Die Folge davon war, daß die königlichen Truppen durch das Heer von Buenos-Ayres bey Araquepa angegriffen, geschlagen und zerstreuet wurden. Die ganze Provinz Pern befand sich Ende Dezembers im Stande bcr Unabhängigkeit. Der Kongreß von Neu-Grenada gewann täglich an Macht, Festigkeit und Umfang. Nur die Provinz Santa »Marta war dem Kö« nige treu geblieben. Um auch diese zu unterjochen, oder zu gewinnen, hat der Kongreß den General B'olivar mit Truppen dahin gesandt. Da indessen die innern Umstände des Landes bey der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten viele Kraft und Thätigkeit zu fordern scheinen, zumahlen man wohl wußte, daß aus Cadix eine Flotte mit Truppen im Anzüge sey/ so hat der Kongreß von Ne« - Grenada, mtt Zustimmung aller dahin gehörigen Provinzen beschlossen, die Regierung des neuen Staates inzwischen dreyen Personen, den Herrn Garcia-Rovira, Restrepo und Forices, dem letzen Prefidenter. von Carthagena, zu übertragen, welch? alle für das Beste des Staares nöthigen Maßregeln zu treffen haben. (W- Z.) M i s z e l l e. Nach der Aussage eines, bey einer Preußischen Behörde zur Haft gebrachten Soldaten, welcher Napoleon von Elba nach Frankreich bü-gleetet, von dort aber sich nach Deutschland begeben h«t, von der wachsamen Preußischen Po-lizey indessen angcha ten ist, hat Vonaparte vol? der Abfahrt von Elba sein Militär gemustert und dabey gesagt: ,>Er wolle sie nach Frankreich von da nach De'itschland führen; in Paris wür« den die sämmtlichen alten aus der Gefangenschaft zurückgehrtcn Truppen, so wie das Volk sich zu ihnen gesellen, er verspreche ihnen, daß sie in Deutschland, wenn sie sich brav hielten, alle mögliche Freyheit genießen, und jeder ein Eilgut erhalten sollte." Wie stimmt dieß mit leinen gegenwärtigen friedlichen Aeusserungen? Wechsel. Cours in Wiea. am ici. May. :3>F. ' EonvelUionsMlmze, vo» hunderl 393 »s-fi.