^ 15. KamstHg den 9. U^ril 1^36. Der Sternenhimmel unv seine VNunver. ^le bisherige Ansicht vom Universum beschrankte sich ziemlich darauf, die Fixsterne als Sonnen, nach Analogie unserer Sonne zu betrachten, und denselben, gleich dieser, ein Gefolge von Planelen, Monden und Comelen beizulegen. Man glaubte, daß sich die Natur durch Darstellung dieser erhabenen Form erschöpft ha« be, ohne zu ermessen, daß sie eben so einfach in ihren Mitteln als zusammengesetzt ln d«n Zwecken ist, die sie durch diese wenigen Mittel erreicht, und man ahnete, befangen ln dieser Idee, kaum die Möglichkeit anderer wunderbarer Gestaltungen des innern Ausbaues der Himmel. Erst seil der außerordentlichen Vervollkommn nung, welche die Fcrmohrt, besonders durch Herschel *), ') Es ist den Leser» vielleicht sttgcnchm, hier gelegentlich einige vergleichende Notizen über dir optische Thätigkeit diesor beiden großen Männer zu finden. Herschel verfertigteiln Jahre -1774 seii» erstes Spiegcltclcscop von 5» Fuß Focallänge, (wcl< «he man, bis auf einen geringen Unterschied, den wir hier noch übersehen, der ganzen Röhren länge des Instruments gleich setzen kann). Angefeuert durch den überaus günstige» Erfolg ri.ses ersten Versuches, vollendete er dann bis zu seine»! Tode (-8^) gegen fünf Hundert solche Instrumente, allmählig bis zur Länge von 20, 25 und Zc> Fus,; ja ftin im Jahre 1589 zil Staude gebrachtes, sogenanntes «Nicscntclcscop« hat .^0 Fuß Focalläuge und einen Spiegel vsn 5» Zoll Öffnung. Dasselbe gewahrte eine ?ooofache Vergrößerung, kam aber bald außer Gebrauch, weil der große Spiegel matt wurde. Am vortreff« llchstcn bewährte sich vo» diesen vielen Instrumenten ei» 2c« fuAgci, welches sich zugleich sehr bequem behandeln läßt, und "«ch liyt vom Sohne des großen Herschel, John Herschel, vor< ^ugöweise gen, benutzt wird. Man nennt diese Spiegelttle, scope Übrigens auch oft Rcflectorcn, weil das Bild des beobachtet.:!, Gegenstandes, bei denselben durch Zurüclwcrfung (?>«llltt,on) der Lichtstrahlen, vtrmitlllsi rincs gloßli, und unsern, der Wissenschaft zu früh entrissenen Frauenhofce erfahren haben, ist es gelungen, tief genug in die unermeßlichen Fernen des Universums einzudringen, um darüber Aufschlüsse zu erlangen; und um den Überblick noch zu erweitern, hat man sich sogar nicht mehr mit den Beobachtungen in unserer Zone begnügt, sondern lediglich in der Absicht, die Beobachtungen des Fixsternhimmels zu vermehren, Reisen nach der südlichen Zone angetreten, wo ein heiterer Himmel die Sterne in größerer Klarheit, Pracht und Fülle zeigt. So beobachtet Herschel, der Sohn, eben der, welchem wir einen großen Theil der hier vorzutragenden Entdeckungen verdanken, jetzt mit den vortrefflichsten Instru. nienten auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung, und, nach seinen Versicherungen,, gibt es, selbst abgesehen von der dortigen größeren Durchsichtigkeit der Luft, in ^ unsern Breiten nichts, lvas mit der Herrlichkeit der : dort zu Gesicht kommenden Sterne dcr «sten vier e Größen längs der Milchstraße und des'nördlichen Sau-,^ mes dieses Himmelsgürlels zu vcraleichen wäre. Vom Metallsp egcls hervorgebracht wird. Der wackere deutsche Optiker Frauen hofer dagegen gab den ro» lhin verfertig ten Nefractorcn (Fernrohren mit Glaili„s^!, b.-i denen Vic Vergrößerung durch Brechung, Rcfraction, der Lichl» strahlen bewirkt wird) dc» Vorzug vor jene» Rcflectoreis, wcil, «ach sclncr Überzeugung, die Mctattspiegcl mehr Licht alsorbi-ren, als die Glaslinse». Sein größter Rl fractor ist Derjenige, den er für die Sternwarte zu Dorpat angefertigt hat, und dcr auch der »Riefenrcfractor» heißt; er hat über >Z Zusi Länge UNd 9 Zoll Öffnung (Apertur) der Objectirlinsc; derselbe verc trägt eine 6<^fache Vergrößerung. Was die nach cinen, «och größern Maßstabe bestellten Rcfractoren für dic »exe latscrl», che Sternwarte zu Pctcrlburg lcistcn wcrden, stcht zu crwar, ten. Herschel stimmt übrigens Frauenhcfers Ansschte» vom angeblichen Vorzüge dcr Refraktoren vor den Rcflccteren lcines-wegs bei, »^ »<,ll»uc »vch ju^ice li» «.>,!.« — ZI — "Sinus bls zu a des Centaurus leuchtet daselbst gleichsam eine ganze Flamme glänzender Gegenstände, und von dieser Region an bis zu « des Adlers bietet die Milchstraße sogar dem unbewaffneten Auge ein so außerordentliches Schauspiel dar, daß keine Veschrei' düng ein hinreichendes Bild davon zu geben vermag. Dieser herrliche Gürtel ist dort nicht etwa ein einziger breiter, fast einförmiger Lichtstreifen, sondern er zeigt sich in unregelmäßigen Massen, gleich ungeheuren, dicht zusammengedrängten Sternklumpen, und an den minder dichten Stellen seltsam gestreift mit dunkeln, spal. tenähnlichen Nissen, die ganz das.Ansehen schwarzer Wolkenmassen haben. Durch das Fernrohr betrachtet, löst sich diese Erscheinung in unzählbare Sterngruppen . von den mannichfaltigsten Formen auf, eine immer schöner als die andere, und man erblickt eine Menge kugelförmiger Massen von Sternen, so üppig, so groß, so zahlreich, daß die nördliche Halbkugel nichts damit Vergleichbares enthält. Bei genauerer Erwägung dieses auffallenden Contrastes zwischen dem nördlichen und südlichen Theile der Milchstraße drängt sich dem Veob« achter unwiderstehlich der Gedanke auf, daß wir denjenigen Sternen, welche in der südlichen Halbkugel der Erde zu Gesicht kommen, näher sind, oder mit andern, Worten, daß unser Sonnensystem excentrisch in der Himmelslugel liegt, welche uns anscheinend umgibt, und sich naher an demjenigen reichern und glänzender« Theile der Inncrfläche dieser Kugel befindet, wo sich die Sternbilder des Kreuzes und Ccntaurus zeigen. Werfen wir nun hiernächst, um unserm Gegen, stände in seiner eigentlichen Ordnung näherzukommen, zuerst überhaupt einen Vlick nach dem gestirnten Himmel, so bemerken wir sogleich, daß die Sterne in ihrer scheinbaren Große sehr verschieden sind. Einige derselben zeigen sich uns unmittelbar nach dem Untergange dcr Sonne in einem so überstrahlenden Glänze, daß man mit Gewißheit auf ihre bedeutendere Größe und Nähe schließen möchte; andere erscheinen kleiner und matter, und unzählbare andere endlich werden nur erst durch Fernrohre sichtbar. Man kann daraus im All. gemeinen allerdings auf eine wirkliche Verschiedenheit der Größen und Entfernungen schließen; bestimmte Angaben über diese Verschiedenheit gestattet uns aber, wie weiter unten ausführlicher gezeigt werden wird, der heutige Zustand der Astronomie noch nicht, und sie be, schränkt sich vielmehr in dieser Rücksicht darauf, die Fixsterne nach Maßgabe des Glanzes ihrer Erscheinung in sechzehn Classen einzutheilen, von denen die Sterne der sechs ersten Classen noch mit bloßem Auge sichtbar sind, während die übrigen zchn Classen nur solche Sterne begreifen, die in immer abnehmender scheinbarer Große, bei vielleicht zunehmender Entfernung, nur durch das Fernrohr zu Gesicht kommen. Auf den Grund dieser',Eintheilung und Beschränkung hat man nun Berechnungen derjenigen ganzen Anzahl von Fixsternen versucht, welche an der, unsere Erde umgebenden scheinbaren Himmelskugcl überhaupt wahrnehmbar vorhanden seyn dürften. Die Einbildungskraft erschrickt vor dem Resultate dieser, wenn gleich immer nur noch sehr oberflächlichen Abschätzung., Herschel, der Vater, berichtet uns, daß er in der Gegend der Keule des Orion, in einem Himmelsstrcifen von nur 15 Grad Länge und 2 Grad Vreice, über 50,000 Surne, welche er alle noch deutlich erkennen, konnte, durch das Feld seines Telescops gehen sah» Nun enthält die Oberfläche einer Kugel bekanntlich c»l,252 Quadratgrade, und jener Streifen nimmt also ' nur den 12?5sten Theil der Himmelskugelstäche ein, woraus schon folgen würde, daß diese ganze Fläche gegen 70 Millionen uns noch wahrnehmbarer Sterne enlhielte, vorausgesetzt, daß dieselben überall nur eben so dicht bei einander standen. Allein sie sind in vielen Regionen des Himmels noch bei weitem, dichter zusammengedrängt. Schon ein älterer Astronom, Hupghens, zahlte in einem, dem Felde seines noch sehr unvollkommenen Fernrohrs entsprechenden Raume des schonen Sternbildes Orion über 2000 Sterne, und Herschel sah am 22. August 1792 in 41 Zeitminuten gegen 200,000 Sterne der Milchstraße durch das Feld seines, weiter oben erwähnten 20füßigen Neflectors ziehen. Nimmt man nach diesen ganz unzweifelhaften Beobachtungen an, daß jede Qua. dratsecunde der scheinbaren Himmelskugcl Einen Stern enthält, so steigt die Menge der an der ganzen Hirn. melskugel für uns überhaupt zur Erscheinung kommenden Fixsterne auf die ungeheure Zahl von 53^,626 Mil' lionen. Dieß ist das Resultat der Schätzung und Be. rechnung; unser Nachdenken erweitert diese Zahl zur Unendlichkeit, aber die menschliche Einbildungskraft, welche letzterm Begriffe erliegt, findet in jener Schätzung wenigstens ein allgemeines Maß,bei dem sie vorläufig stehen bleiben zu können glaubt. Unter diesen zahllosen Sternen nun nehmen dic sogenannten Doppclsterne, als diejenigen, über deren bewundernswürdige Natur die neuere Astronomie cbcn das meiste Licht verbreitet hat, einen ausgezeichneten Rang ein. Man bezeichnet mit diesem Namen dcr Doppelsterne überhaupt zwei oder mehrere Fixsterne, welche, lm Widersprüche mit dem oben angedeuteten allgemeinen Vertheilungsgesetze der Gestirne, an dec scheinbaren Himmelskugel so ganz außerordentlich nahc hei einander erscheinen, daß man schlechterdings noch 59 besondere Gründe für diese ungewöhnliche Zusammen, drälignng annehmen muß. So finden sich z. B., um unter unzählichen Beispielen nur Eins hervorzuheben, in dem bekannten Sternbilde der Plejaden ln dergleichen so ganz übermäßig dicht zusammengedrängte Sterne, daß man, mit Zugrundlegung des sonstigen Ver-theilungsgesetzes, nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung, viele Villionen gegen Eins wetten kann, cs ser>en besondere Grunde für diese auffallende Nähe vorhanden. Die Untersuchung hat, wie wir gleich im Voraus bemerken müssen, auch bereits darüber entschieden, daß zwischen diesen Doppelsiernen ein eigenthümlicher physischer Vezug als Grund jcner außerordentli. chen Nähe besteht, und ihre Duplicität also eine nothwendige physische ") ist. Wie bedeutend die Anzahl dieser Doppelsterne, worunter wir hier zunächst nur Verbindungen von zwei Sternen, also Sternenpaare verstehen wollen, im Verhältnisse zu den übrigen einfachen Sternen des Himmels sey, geht aus einem Überschlage des Dorpater Astronomen Struve hervor. Es waren darnach im Jahre 4825 fast 5000 Doppelsterne bekannt, und diese Kenntniß stellte sich als das Resultat der Untersuchung von 120,000 Fixsternen dar, so daß also im Mittel auf «0 Sterne elwa 2 Doppelstern käme. Seit jener Zeit ist der Katalog solcher Doppelsterne schon bis gegen 6000 Nummern angewachsen, und je größer ihre Zahl wird, desto mehr wächst die Wahrscheinlichkeit ihres Physischen Bezugs zu einander, wenn ein solcher Bezug auch nicht durch sogleich vorzutragende, unmittelbare Beobachtungen bereits außer allen Zweifel gesetzt wäre. Höchst merkwürdig ist dabei noch der eigenthümliche Umstand, daß allcrmeistens der eine Stern eines folchcn Sternpaareß sDoppelsterns) gegen den andern sebr klein ist, und die physische Abhängigkeit eines solchen kleineren Sterns von dem ihm durch so außerordentliche Nahe verbundenen größeren Stern scheint auch dadurch mit angekündigt zu werden. Man wird sich, nach diesem Allem, leicht vorstellen können, daß es bas Band der Anraction sey, welchcs die beiden Körper lines Doppelsterns verbindet, und daß der kleinere Stern einer Umlaufsbcwegung um den größeren un-tcrirorfen ist. Ehe wir uns aber hierüber ausiMrlickcr « V"i w,/v 7? '-^"'"' ^"'" komiten nämlich '""> das; sic ss/" '" "'" 6"'"" N'ne Mit der Erde sie-b"ci„a„dcr c?s1'""""b""<"'e d^tcn. und also auch di«'t ""Uch zu scy,, """' °b'-e ^ gleichwohl im Mindeste,, pichen bi^ °p't i/l"'""'^ !"cich finden, wodurch sich tn-fl'ns,scht„ Dov«/.?^''"^"'" von den c.ge.ttlichcn """Ncv,!f,> unterscheiden lassen. verbreiten, müssen wir noch der, allen Fixsternen zu« kommenden eigenen Bewegung erwähnen. Ehe wir weiter gehen, können wir also die be. wundernswürdigen neuesten Entdeckungen am F,,-. sternhimmel nunmehr mit den Worten resumiren, daß der Ausbau des Universums sich nicht auf Sonnen mit einem P l a n e ten g e fo lg e beschränkt, sondern Sy. stcme höherer Ordnung darbietet, wo sich Sternsa-telliten in elliptischen Bahnen um Centralsterne be-' wegen, und daß das Newton'sche Hiwmelsgesetz sowohl jene planetarische Bewegung, als diese Umläufe von Sonnen um höhire Son n en regelt. (Fortsetzung folgt.) Das Keueste unv Interessanteste im Gebiete ver Kunst unv Dnvustrie. ver Nänver« unv ^ölkerkunve. Der Erfinder der beweglichen Eisenbahnen, Hr. Maräschall, wird nächstens einen öffentlichen Versuch damit anstellen, indem er bereits einen Wagen zu diesem Behufe erbaut hat, der Anfangs von Pferden, später aber auch von einer Dampf.Locomotive gezogen werden soll. Das neue Fuhrwerk kann auf allen Straßen, sowohl in den engen Gassen der Stadt, als auf d«n Chausseen, jedoch vorzugsweise auf letzteren, gebraucht werden, wo er ganz eben so hinrollt, als liefe er auf einer nach englischen Principien gebauten Eisenbahn. Diese Erfindung, wenn sie sich bewährt, kann gemeinschaftlich mit der des Hrn. Dietz dem ganzen Eisenbahnwesen eine neue Richtung geben. Man hat neuerlich in Irland den Versuch gemacht, Papier aus Torf zu bereiten. Bekanntlich besteht eitt Torfmoor, namentlich von der Art, wie man sie in Irland findet, aus mehreren Schichten. Die Oberfläche des Moores ist gewöhnlich mit frisch grünenden Pflanzen, hauptsächlich Moosen, Heidekräutern, Wasser-und Sumpfgewächsen, bedeckt,- gleich unter dieser Decke kömmt eine Lage, die, nach Verhältniß der Auslrock-nung des Sumpfes, oft nur zwei oder drei Zoll, oft aber auch vicr bis fünf Fuß tief ist« und aus einer schwammigen, röthlich braunen, faserigen Masse be» sieht^ aus den Überresten ähnlicher Vegetabilien gebildet, wie die auf der Oberfläche wachsenden, welche kier im ersten Grade ihrer Auflösung befindlich sind. Die einmischen Bestandtheile dieser Schicht kommen fast dcne^n einiger Papyrus.Arten gleich, wie man sie an den feuchten Stellen um Herculanum findet; da sie n>'ilN!ich lange der Einwirkung des Wassers l»ri einer - 60 - mittleren Temperatur ausgesetzt gewesen, so sind die Vegetabilischen Säfte beinahe gan; in einen unreinen Erlractiustoff verwandelt, und die Fasern, noch, wie es scheint, mit einigen der den ursprünglichen Pflanzen eigenthümlichen Ohle verbunden, fast unversehrt geblie, l>en. Man kam daher auf den Gedanken, daß diese Fasern, die fein genug zu dem beabsichtigten Zweck zu seyn schienen, wenn sie sich nur von ihrem Farbestoff scheiden ließen, einen guten Brei für die Papier.Fabrika-tion liefern müßten. Die Sache erregte Aufmerksamkeit, und der Versuch wurde mit Erfolg gekrönt. Es ließ sich ein solcher Brei, im Verhältniß von 18 Procent, aus dem Torf bereiten, er war weiß und rein und zeigte sich als ganz geeignet zur Verfertigung von «Papier, nachdem er in der schonen irländischen Fabrik deS Hrn. Dickinson gehörig geläutert worden. In der Düsseldorfer Zeitung liest man unter der Überschrift: „Mondstein, den 16. Febr. 1836, um 6 Uhr 10 Minuten Abends", Folgendes: »Unter den vielen Mondsteinen, die mit Millionen um unsere Erde herumfliegen (und wovon wir die meisten nicht sehen können, eben ihrer Kleinheit wegen von 1 bis 5 Fuß Durchmesser) kam einer um 6 Uhr zo Minuten auf etwa 10 Meilen von d»r Oberfläche der Erde. Er Hütte ein außerordentliches starkes Licht, und war von einem Schweife begleitet. Sein Durchmesser war ungefähr das Doppell« von Jupiters Durchmesser. Cr kam in einer Höhe von 20 Grad von Osten nach We« sien, und sank scheinbar. Gegen den Meridian mach-« er einen Winkel von ungefähr 45 Grad. Wenn man eine zweite Beobachtung hätte, so konnte man ihn berechnen, und sehen, ob er auf die Erde gekommen oder wieder von der Atmosphäre in die Höhe geschnellt rvorden sey, wo er denn wieder im Leeren um unser» Erde fortliefe. Der Mond hat gar keine Atmosphäre, oder doch nur sehr geringe, und wenn Kanonen auf dem Monde wären, so würden diese, wenn sie senkrecht ständen, beim Abfeuern die Kugel ins Leere schicken, und nicht wieder auf den Mond zurückkommen. — Düsseldorf den 17. Febr. 13Z6.— Nenzenberg. Bei der letzten Versammlung der philosophischen Societät zu Glasgow zeigte Hr. N. Paterson eine sehr interessante Versteinerung vor, die er in der Nähe des Kohlenlagers zu Dalmarnock in einer Tiefe von 500 Fuß untcr der Oberfläche gefunden hat. Es war ein Insecl, eine Art Fliege, die zugleich mit dem Stiel einer Pflanze, auf der sie saß, versteinert war. Di« Pflanze war eme von der Kohlen-Formation, (^lami^ tes cliikiliz. Dieß ist die erste Entdeckung einer In« secten-Art der älteren Formationen, und daher einzig in ihrer Art. Man glaubt, das Insect gehört zu ei« ner erloschenen Species von dem Geschlechte der l.nn^ M i s c c l l e. Zu Perchy, im Departement dela Manche (Frankreich) lebt ein zweiter Quasi.Modo, ein fast blinder Greis, Namens Villain, welcher eine sol« che Leidenschaft zu den Glocken gefaßt hat, daß er sie nicht nur schon in 95 Kirchspielen geläutet hat, sonder« daß er sich sogar drei ungeheure Glocken in seiner eigenen Wohnung aufhing, und sich am Tage mit ihnen beschäftigte. Er wurde deßwegen von seinem Nachbar vor Gericht gefordert. »Ich liebe die Glocken,« sagte er zu seiner Vertheidigung, «und hab» mich im Läuten ausgebildet. Ich bin kein Störer der nächtlichen Nuhe, denn ich läute nicht vor acht Uhr Morgens/ und nicht nach fünf Uhr Abends. Auch ist das Lauten kein unangenehmer Lärm, der nach Art. 979 des Gesetzbuches verbothen ist. Meine Glocken tönen ebe« , so gut, wie der Hammer des Kesselflickers, und wie 1 die Clarinette oder das Horn eines Anfängers. Hr. 1 v. Chateaubriand und Victor Hugo haben den Klang der Pauken gerühmt. Warum sollt« ich nicht denselberl -Geschmack haben, wie jene großen Geister, die gewiß/ ^ wenn sie durch Perchy kämen, stehen blieben, und meine Glocken anhörten; maßen sich meln« Nachbarn an, ein feineres Gehör zu haben, als jene Männer?" Die Vertheidigung hatt« Glück; QuHst.Modo Villaill"ß wurde freigesprechen. 3 Dem englischen Consul zu Algier, Hrn. Tr. ^ John, war kurz vor der Eroberung dieser Stadt durch ° die Franzosen der Eintritt in das Gemach gestattet, wo die Schätze deö Deys lagen. Dasselbe war durch- ! aus mit Steinen gepflastert, denn Bretter schienen i nicht stark genug, um das Gewicht so vieler Neichthü- ! mer zu tragen. Millionen von Goldstücken lagen hier wie Getreide auf einem Speicher aufgehäuft, und m den noch feuchten Kalk der Wände hatte sich, bis auf ^ mehrere Fuß hoch, das Gepräge der Münzen abgedrückt. ' Hier befanden sich nicht nur alle die Schätze, welche dec Dey mit sich nahm, sondern auch die Millionen, welche -. die Franzosen selbst bekennen erhalten zu haben. ' Ncoacteur: Lr. Vav. Oeinrich. Verleger: Dgnaj Al. Vvler v. Rleinmayr.