^/ ,!l^M Nr. 110. VrHnumerationsprlly: I« «omptoli ganzj. ft. 11, halbj. fi. L »«. yllr blt Znfttllung in« H«n» holbj, sio lr. Vllt ber P-ft g<,«,j,fi. 15. hnlv>. ss.? 50, Dienstag, 13. Mai. Ins««tlon»>ebU»! Für ll«ln« Inserat« v!» ,» 4 g«»l«n ,5 lr., ßiöß«« per Zllle S ll,, l»«i «^h! ihm, da Aerzte in Kärnten mit Ausnahme der Enteren Draugegenden und dem unteren Gailthale nur er deutschen Sprache allein mächtig sein müssen, ein süßeres Aerztematerial filr die Competenz zur Ver-lugung. h Dass aber Kärnten mit seinen Districtsarzt' «ellen von 400 bis 500 ft. selbst nicht an den Erfolg !°'Ner Organisation glaubt, beweist wohl am beste». T^ls der Landtag von Kärnten in derselben Sitzung, »welcher er sein Sanitälsgesctz beschloss, auch die Re-lvlutwl, annahm, die Regierung, um die Wicdererrich« ""9 der Chirurgenschulen anzugehen, was derselbe "oyl nicht gethan hätte, hätte er hoffen können, er d/lbe für seine Pistrictsarztstellen Competenten unter k" Ductoren der Medicin finden. , Kram muss also bei seiner Organisation mit den -""len Landesverhältnissen (der Armut der Bevöl. y„?"9. der wenig entwickelten Industrie, dem gegen l>/s<^ ^""der an Besitz zurückstehenden Großgrund-Ull« s ""b dem Umstände Rechnung tragen, dass ihm w, sprachlichen Rücksichten ein nur beschränktes Com« H ^„material zur Verfügung stehen wird. Die k"en müssen daher dem Arzte eine möglichst unab- hängige Stellung. eine genügende Basis zur Errich-tung einer Existenz bieten. Man kann daher in Krain nicht für Gemeinde ärzte plaidierm, sondern für Distiictsärzte, diefel« ben dürfen nicht mit Vertrag und Kündigung, sondern in Form von Gehalten angestellt werden, sie müssen nicht der Gemeinde und dem Districts oder einer etwa zu creierendm Districtsvertretung, sondern dem Lande und in lchter Linie dem Staate unterstchen, sie müssen die Gehalte nicht von den Bezirkscasstn, sondern von der Landeicasse im Wege der Steuerämter beziehen, und es muss ihnen eine Altersversorgung und ihren Familien ein Schuh vor drm Verderben im Falle des Todes oder der Dienstuntauglichkeit der Ernährer der« selben geboten werde». Was die Höhe der zu syslemisierenden Bezüge anbelangt, so soll uns hier die Erfahrung den Wink geben, die Erfahrung, welche jclie Gemeinden in Krain bereits machten, welche Doctoren der Medicin an Stelle der bisherigen Wundärzte zu erhalten wünfchten, denn oiese Gemeinden (Wippach) oder Gemeindevereinigun-gen (LackEisnern, Oblat.Nltet'marlt) müssten sich zu Remlmerationen von 800 st., entweder direct filr eine Gemeinde oder durch Zusammenlegen zweier Bezirke) entschließen. Um zugleich rine Stabilität der Aerzte zu erzielen, würde sich die Einführung von Quinquennal« zulagen empfehlen. Nur auf diesem Wege wird Krain zu Aerzten auf dem Lande kommen, der Weg von Mähren und Kärnten wird wohl eine O>'gamsierung sein, aber die Stellen werden leer bleiben, wenigstens jene in ärmeren Gegenden. Die Organisierung müsste daher auf folgende Grmidzüge basiert werden: Das Land wird in 48 Sanitätsdistricte eingetheilt, jeder District erhält einen Districlsarzt. Die Ernennung des Districtsarztes geschieht im Concurswege über Vorschlag der im Bezirke befind« lichen Gemeinden nach Einholung des Gutachtens des Landes'Sanilätsrathes durch den Landesausschuss unter Vorbehalt der Genehmigung der k. k. Landesregierung. Die Districlsärzte müssen sich über die österrei« chische Staatsbürgerschaft, die Physische Eignung, mora« lische Unbescholtenheit und über die Kenntnis beider Landessprachen ausweisen. Der Gehalt eines Pistrictsarztes beträgt 700 st. jährlich in der ersten und 800 ft. in der zweiten Gehaltsstufe und wird durch die l. f. Steuerämter in monallichen Anticipat.Raten ausbezahlt. Außerdem erhalten beide Gehaltsstufen eine zweimalige Quin-quenual-Zulage k 50 ft. Ein Viertel der Districtsärzte ist in der ersten, drei Viertel in der zweiten Gehaltsstufe. Dieselben werden auf Lebensdauer angestellt, sie können nur wegen Pflichtvernachla'ssigung nach ordentlicher, vom Landesausschusse durchgeführter Disciplinar-Untersuchung entlassen werden. Die Districtsärzte sind nach dem für Landes« beamte bestehenden Pensions.Normale Pensionssähig, sowie auch für ihre Hinterbliebenen die Bestimmungen desselben gelten. Die Obliegenheit der Districtsärzte besteht in der Verpflichtung, arme Gemeindelranke in ihrem District? unentgeltlich zu behandeln, die Vornahme der öffeut-lichen Impfung, die Todtenbeschau, in der Milwir« kung behufs Verhütung ansteckender Krankheiten und ihrer Weiterverbreituna., in der Wahrung der allgemeinen Gesundheitsinteressen der Bevölkerung und in der Berichterstattung über sanitäre Angelegenheiten an die vorgesetzten Behörden. Der WirklmMrcis und die Obllcgenheltcn der Districtsärzte werden in einer besonderen, nach Ein» Lail'acher Zeitung Nr. U0 936 13. Mai 1884 und der Regienmgsverlreter Ministerialrath R. von Nuerhammer betheiligten und in welcher einerseits die Größe der Koste» wohl zugegeben, andererseits aber betont wurde, dass die Ersparung durch geringeres Material oder minder gute Ausführung der Noten nicht vnzustreben sei. — Die Abgeordneten Graf Heinrich Clam, Zeithamimr und Iirciet referieren über Theile des Central-Rechnungsabschlusses Pro 1880. — Dem Budget-Ausschusse zugewiesene Resolutionen werden zum größeren Theile dem Schul«Ausschusse zugewiesen, der Rest in der ursprünglichen Fassung für die Voll-berathung empfohlen. Der Wehr-Ausschuss hielt am Samstag eine Sitzung ab, in welcher über eine Anzahl von Petitionen um Abänderung des Einhebungsmodus für die Militär-taxe verhandelt wurde. Es wurde der Beschluss gefasst, die Petitionen der Regierung abzutreten. Mit dem Referate hierüber wurde der Abg. Dr. Matus betraut. Da die Regierung den Wunsch nach baldiger Erledigung der Geb ü ren» Novelle ausgesprochen hat, so besteht die Absicht, diesen Gegenstand bereits auf die Tagesordnung einer der ersten Sitzungen des Abgeordnetenhauses in der Herbstsession zu stellen. Der Club des rechten Centrums und der Centrumsclub haben sich bereits früher mit diesem Gesetzentwurfe beschäftigt und insbesondere gegen die Bestimmungen der ßtz 4 bis 6 sich ausgesprochen, welche die Uebertragungs-gebüren bei Immobilien und die Gkbüren noch in Rücksicht auf die Dauer des Vorbesitzes behandeln. In dieser Richtung wurden auch Amendements als wünschenswert bezeichnet, bezüglich deren Formulierung seinerzeit der Beschluss gefasst wurde, sich mit den übrigen Clubs ins Einvernehmen zu setzen. (Zur Lage in Ungarn) schreibt man der „Pol. Corr." aus Budapest: Wie bereits angekündigt, wird die Schließung des ungarischen Reichstages um den 2(1. d. M., und zwar durch eine Thronrede erfolgen. Die Behauptung, dass in der Thronrede anch das Programm des künftigen Reichstages berührt werden soll, ist, wie mit Bestimmtheit versichert werden kann, eine irrige. Die Regierung ist überhaupt gar nicht in der Lage, angesichts eines scheidenden Reichstages ein Programm für die Zukunft aufzustellen, da dies allen constitntionellen Begriffen wider« spricht. Was die Wahlbewegung betrifft, soll zu« nächst coiistatiert werden, dass die äußerste Linke zu sehr mit ihren inneren Schäden beschäftigt ist, als dass sie besondere Kraft zu entwickeln fähig wäre. In dcr gemäßigten Opposition wirkt noch jene glrichsam fieber» hafte Kraft nach, welche sie durch die Transfusion aus dem Oberhause gewonnen hat. Allein auch das Resultat der Anstrengungen dieser Partei ist eher Lärm, als wirklicher Erfolg. Die gemäßigte Opposition befasst sich gegenwärtig mit der Absicht, aus Nnlass der Discussion des Gesetzentwurfes, betreffend den Bau eines Parlamentshauses, im Oberhause eine ähnliche Action, wie sie anlässlich der Debatte über das Mischehe>Gesetz insceniert worden war, ins Werk zu setzen. So wurden die Indigenen abermals eingeladen, an der Abstimmung über den erwähnten Gesetzentwurf theilzunehmen. Die Aufforderung wurde jedoch seitens der Indigenen angesichts des üblen Ein< druckes, den ihr Auftreten in der Mischehe-Frage her- vorgerufen hatte, abgelehnt. Auch auf den hohen Clerus kann die gemäßigte Opposition in dieser Frage durchaus nicht zählen. Der hohe Clerus hält sich überhaupt von der ganzen Wahlbewegung ferne. (Die kroatische Nationalpartei.) In der Regierungspresse werden alle möglichen Anstren-gui,gen gemacht, um die Nationalpartei von dem Ge» danken der Selbstauflösung abzubringen. Nachdem neulich die „Agramer Zeitung" den Fortbestand dieser Partei für eine politische Nothwendigkeit erklärt hatte, bringen nun die „Narodne Novine" einen Artikel gleichen Sinnes. Derselbe w»rd zwar in einer Redaclionsnote als von einem angesehenen Mitgliede der National-partei herrührend bezeichnet, darf aber nach der Stelle, an welcher er publiciert ist, jedenfalls als eine Mei° nungsäußerung der Negierung betrachtet werd?:i. Merk würdig ist in dem Artikel das Bekenntnis, dass zu der Erschütterung, welche die Solidarität der National» Partei erlitten, auch Umstände, welche außerhalb der Partei liegen, wie die Aera dcr Regierung des königlichen Commissariates, dann das ungerechtfertigte Verhalten der gesummten ungarischen Press', ja sogar der ungarischen Regierung in ihren Aeußerungen über Kroatien beigetragen hätten. Auf die Frage, was nun zu gefchehen habe, wird in dem Artikel geantwortet, dass die Nationalpartei selbst nach allem, was in litzter Zeit geschehen, die Flinte nicht ins Korn werfen könne noch auch dürfe; denn die Verhältnisse seien heutzutage wie früher solche, dass diese Partei, w^nn sie nicht bestände, geschaffen werden müsste. Nur auf Grund und im Umfange der bestehenden Grundgesetze sei rs möglich, weiter in gedeihlicher Arbeit fortzufahren ; der kaum geschaffene staatsrechtliche Bau müsse gefestigt und so wohnlich als möglich eingelichtet werden. Das sei die Hauptaufgabe der Nationalpartei gewesen, und keine von den anderen Parteien könne nach ihrem Standvunkte diese Aufgabe übernehmen. Dafs die oppositionellen Parteien, wem« sie die Majorität erlangen würden, nicht gefchickter und vortheilhafter als die Nationalpartei zu wirken imstande sei» würden, davon würden sie sich zu ihrem eigenen und zugleich zum Schaden des Landes zu spät überzeugen können. Ausland. (Die italienische Regierung) hat die literarische Convention zwischen Oesterreich-Ungarn >md Italien gekündigt, wie sie dies auch inbetreff der gleichen Conventionen mit anderen Staaten theils gethan hat, theils zu thun beabsichtigt. Es wird bemerkt, dass das italienische Cabinet den Zweck verfolgt, die noch aus der Epoche des Königreiches Sardinien stammenden Conventionen mit den veränderten Gesetz» gebungen Italiens und der anderen Staaten über das geistige Eigenthum in Einklang zu setzen. Die austro-italienische Convention Wurde immer von 4 bis zu 4 Jahren verlängert und läuft noch 6 Monate, während welcher Zeit über den Abschluss der neuen Convention unterhandelt werden wird. (Zur Lage in Russland.) Das überaus interessante Communique, welches aus Anlass der „Sistierung der berühmten Krajevski-Saltykov'schen Va'erländischen Annalen" im „R^ieiungsanzeia/r erschien, thu! bekanntlich unter anderem der „geheimen Gesellschaft, die von 1879 ab durch drei Jahre be« stand", Erwähnung. Speciell diese Aeußerung rief all« gemeine Befriedigung, zugleich aber auch unverhohlenes Erstaunen hervor, da das Publicum und selbst gut unterrichtete Menschen nicht wussten, dass die geheime Gesellschaft von 1879 zu existieren völlig aufgehört habe. Es fragt sich nur, inwieweit die osficielle Erklärung buchstäblich aufzunehmen ist. Es ist eine un-läugbare Thatsache, dass zahlreiche Verhaftungen erst in der jüngsten Zeit wieder vorgenommen wurden, darunter mehrere von hervorragender Bedeutung. So ist vor wenigen Tagen der Capitän'Licutenant der kaiserlichen Marine, Dobrotvorski, eingezogen worden, und zwar mit Aufgebot einer beträchtlichen Polizei' macht, welche unter Befehl des Bezirks^Polizeimeisters, Obersten Otto, in der Nacht in seine Wohnung drang Capita» Dobrotvorsli und seine Frau »missten sich in Anwesenheit der Polizisten ankleiden; nach längerem Parlamenlieren erlaubte aber der Bezirls'Polizeimei-ster, dass seine Leute der Frau Dobrotvorski während deren Toilette den Rücken kehren. Bei der Hausnnter« suchung wnrde eine Menge verdächtiger Papiere, einige Grundrisse kaiserlicher Schlösser und ein allerdings ge» rinses Quantum Dynamit vorgefunden. Allem Anscheine nach nahm Capitän Dobrotvorski in der terro» ristischen Partei einen sehr hervorragenden Platz ein. Dobrotvorsli wurde erst nach dem großen Präventiv' gefängnisse gebracht, dort aber als ein zu gefährlicher Staatsverbrecher zurückgewiesen. Er befindet sich äugen« blicklich in der Peter.Paul'Festung. Sicherem Verlauten nach hat Capitän Dotnotvorski sich gleich nach seiner Verhaftung beim Commandeur Veselago, Delegierten des Marineministeriums im Departement der Staatspolizei, über das Vorgehen der Polizei gelegentlich seiner Verhaftung beschwert. Veselago soll sich an den Großfürsten'Admiral Alexei Alexandrovic' gewendet haben und dieser wiederum an den Kaiser. Der Kaiser soll seine ernste Missbilligung darüber ausgesprochen haben, dass der Vezirks-Polizeimeister in das Schlafzimmer des Ehepaares drang und die Dame nöthigte, sich in Anwesenheit fremder Personen anzukleiden. Seit einigen Tagen sitzt Oberst Otto auf der Hanptwache. (Auf Kreta) ist es wieder vollständig ruhig geworden, da die Regierung eingelenkt hat. Am 7. d. hat der Generalgouverneur Photiades Pascha die Ständeversammlung eröffnet. In seiner Eröffnungsrede hat er es als eine Aufgabe der Versammlung bezeichnet, eine Losung für o>e Frage der Kirchen« guter (Walufö) zu finden, und erklärt, dass das Budget einen namhaften Ueberfchuss aufweise, welcher die Ausführung größerer öffentlicher Arbeiten, namentlich Hafenbauten und Wege-Anlagen, ermöglichen werde. Mehrfache Reformen wurden in Aussicht gestellt. (Aus dem deutschen Reichstage.) Das Schicksal des deutschen Socialistengesetzes ist bereits entschieden — der deutsche Reichstag hat Samstag bei namentlicher Abstimmung das Socialistengesetz mit 189 gegen 157 Stimmen angenommen, nachdem Windthor st seine Anträge vorher zurück-gezogen. Die Nationalberalen und Conservativen stimmten geschlossen für die Vorlage, das Centrum holung des Gutachtens des krainischen Landes-Sani« tätsrathes vom Landesausschusse unter Vorbehalt der Genehmigung der k. k. Landesregierung zu erlassenden Dienstes-Instruction bestimmt. Die Auslagen für die Gehalte der Districtiärzte werden durch Umlage auf die directen Steuern aller Steuerzahler, mit Ausnahme jener der Landeshaupt« stadt, von den k. l. Steuerämtern eingebracht. Dieser Modus scheint der gerechteste und der praktischeste. Subventionierungen armer Districte durch den Landesfond, sei es nach dem im mährischen Sanitäts» gesetze festgesetzten Modus, sei es nach dem im kärnt-nischen Gesetze vorgesehenen Modus, nach dem Gut-dünken des Landtages würde bei uns sofort Ansprüche aller Districte und Recriminationen von Seite sich für benachtheiligt haltender Districte und jedenfalls einen komplicierten Systemierungs« und Verlheilungsapparat zur Folge haben; außerdem würde dadurch die sonst ungleichmäßige Fixierung der Bezüge der Aerzte vermieden, welche jetzt beispielsweise von 120 fl. bis 800 fl. per Jahr variiert, die Unzufriedenheit einzelner Aerzte, oft nur zu fehr berechtigt, würde behoben. 8.) Die Kosten frage. , .. ^ Frage ist nur. wie viel kostet denn eine solche Organisierung? . Ehe die Kostensrage der neuen Organisation be-sprochen werden kam,, muss vorher erörtert werden, Was die blsherlge Organisation kostet Gegenwärtig zahlen die 45 Äezntscassen für ihre Aerzte zusammen 10714 fl. oder si. 371.42 per Stelle nach dem Präliminare vom Jahre 1883. (Ich nehme lund 17 000 fl., da bereits in diesem Jahre die einzelnen Remunerationen wieder bedeutend erhöht wurden.) ., ., c ^ ^- . Die Gesamm!steuervorschrelbUl,g auf die dlrecteu Steuern betrug im Jahre 1683 im ganzen Lande (mit Ausschluss der Landeshauptstadt Laibach) 1005 789 Gulden. Die Summe von rund 17 000 fl., welche die Gemeinden zur Erhaltung der Aerzte in die Bezirks« cassen einzahlen, würde, auf die Gefammtheit der Steuern umgelegt, einer Steuerumlage von 1,69 kr. per Steuergulden gleich sein. Die im Vorstehenden geschilderte Neuorganisation würde folgende Kosten im Gefolge haben. 12 Districtsarzt-Stellen ü 800 ft. --- 9600 fl. 36 / „ 700 „ -- 25200 „ I. Quinquennium „ 50 „ - 2400 „ II. _________„ 50 „ - 2400 „ Summe 48 Districtsarzt'Stellen -- 39600 fl. Die Neuorganisation würde also einen Kosten« betrag von 39 600 st. per Jahr oder 3,93 kr. per Steuergulden erfordern. Zieht man von diesem Betrage den Betrag der bisherigen Kosten mit rund 17000 fl. ab, so besteht das Mehrerfordernis der Neuorganisation in dem Betrage von 22 600fl., wel« ches einer Steuerumlage von 2,24 kr. per Steuergulden gleich ist. das Mehrerfordernis beträgt daher 2,24 kr. per Steuergulden gegen die bisherige Be. lastung der Gemeinden. Dies Verhältnis stellt sich jedoch in der That noch günstiger heraus, da ja das erste Quinquennium erst in fünf Jahren, das zweite erst in zehn Jahren in Rechnung kommt, und der Fall, dass sämmtliche Aerzte Quinq«ennalzulagen beziehen, wohl schwerlich je eintreten wird, so dass für die ersten fünf Jahre schon 0,41 kr. per Steuergulden in Ersparung kämen; für die Steuerträger jedoch ist es ja gleichgiltig, ob sie ihre Steuer in die Bezirlscafse oder in das Steueramt einzahle». . Doch selbst dieser oben ausgeführte Calcul ist eigentlich auch l,m akademisch, denn die Neuorganisa« tion, den Fall angenommen, sie würde durchgeführt, kann ja nicht auf einmal, sondern im Hinblicke auf die ja noch functionierenden Bezirkswundärzte erst allmählich zur Durchführung gelangen, wenngleich auch dafür plaidiert werden müfste, dass den noch im Dienste befindlichen Bezirkswundärzten eine gleich« mäßige Erhöhung ihrer fixen Bezüge etwa auf 500 fl. gewährt werde. (Fortsetzung folgt.) Zean Loup, der Irrsinnige von Mareille. Roman nach Emile Nichabourg von Max von Weißcnthurn. (32. Fortsetzung.) In seiner Felsenhöhle angekommen, l.gte I^» Loup sich zur Ruhe nieder, doch wilde Träume n>"' gaukelten ihn. Als er sich niit dem ersten Mora"»^ grauen erhob, hatte er einen Entschlustz glaset. T>a« Gewehr, welches er bisaß, das Jacques Grandin 'h'" einstmals geschenkt, holte er hervor. Einen Tl>il des Morgens verbrachte er da""^ di? Waffe voi, den zahlreichen Rostflecken zu putzen; dann zog er aus einer Fchenrihe daö Geldstück helvo>. Welches der Kutscher Landly ihm unbemerkt in die Tasche geschoben, schulterte das Gewehr, trat hlnau« ins Freie und entfernte sich mit langsamen SchrlMl' Vuld hatte er die Straße erreicht, welche gerav"» Weges nach Vlaincourt führte. ' Man wusste dort bereits. dass er am vort)^ gehenden Tage den Muth besessen. einen fe'»"'^ Soldaten zu Äoden zu fchleudern, welcher sich "" °^ Bürgermeister vergriffen. Man halte überdies 0" stets' einige Ungläubigkeit an den Tag gcleat geg die Anfchuldigung, mit welcher man Jean Luup bela,' Man begrüßte ihn also freundlich. ,,^,nd. Langfam, nach rechts und links um sich vl'»" Laibacher Zeitung Nr. 1lO 937 13. Mai 1884. und die Deutsch-Freisinnigen stimmten getheilt; vom Centrum nämlich 39 für, 53 gegen die Vorlage, run den Freisinnigen 25 für, die übrigen gegen die Vorlage. D^s Centrum hat also den Ausschlag gegeben. (Cardinal Led och on» ski.) Nach einer Mel« dung des bekannten „mit vaticanischen Kreisen in Füh-lung stehenden" Berichterstatters der „Pol. Corr." aus Rom ist die Nachlicht, dass Cardinal Lcdochowski seine Demission auf das Erzbisthum Gnesen°Posen in die Hände des Papstes niedergelegt habe, „durchaus unbegründet". Pagegen versichert der erwähnte Correspondent, dass „sowohl von Seite des heiligen Stuhles wie seitens der preußischen Regierung Bemühungen gemacht werden, um eine zur Ersetzung des Cardinals Ledochowski berufene Persönlichkeit zu finden, welche beiden Parteien genehm und die Interessen des heiligen Stuhles, der preußischen Regierung, sowie jene der Bevölkerung des in Rede stehenden Bislhums zu be» friedigen geeignet wäre. Man dürfe hoffen, dass es dem erleuchteten Geiste und den guten Absichten Sr. Heiligkeit sowohl als der preußischen Negierung ge-lingen werde, die dornige Frage einer glücklichen Lö« sung zuzuführen. Jedenfalls könne constatiert werden, dass auch diese Frage einen Schritt nach vorwärts gemacht hat." Tagesneuigkeiten. Se. Majestät der Kaiser haben für die von Elementatschäden heimgesuchten Bewohner der Gemeinde Czercze im Rohatyner Bezirke in Galizien 500 fl. allergnädigst zu spenden geruht. Se. k. und l. Hoheit der durchlauchtigste Herr Feldmarschall Erzherzog Albrecht ist bereits von der Truppen-Inspicierungsreise in Tirol nach Wien zurückgekehrt. Ihre k. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Clo tilde, Gemahlin seiner t. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Josef, sind den 9. d. M. um 5 Uhr früh in Fiume von einer Erzherzogin glücklich entbunden worden. — (Eine Kegelgeschichte.) Seine guten Be< kannten hießen ihn immer Michel?. Dieser Michele also War ein leidenschaftlicher Kegler. Schon als Student hat er sich manchmal in den Sommermonaten damit durchgebracht, dass er beim „goldenen Stern" drunten mit Bauern kegelte. Später wurde er Prakticant und dann des weiteren Adjunct in B. — Da galt es einmal, eines Verbrechers habhaft zu werden. Dem Herrn Ad-Meten wird gemeldet, der Lump sei in einem Dorf am Verge droben eben herzunehmen. Michele gehl mit einem Gerichtsdiener hiimuf, findet ihn richtig, schließt ihn in Eisen und fiihrt ihn gegen B. Unterwegs wird ein« gekehrt. Da ist auch eine Kegelbahn; Michele muss mit. kegeln, c3 zieht ihn gar fo viel an. Kein Kegelbub ist da; Michele lasst dem Lumpen die Eisen abnehmen, der soll ausstellen. Und richtig, er macht es ganz gut; rief d!e Kegel ordentlich aus, und wenn eine Kugel gar zu schneidig hinein und über den Korb hinausgeflogen 'ft. holte er sie fleißig zurück. So bis cs dämmerte, bis es finster wurde; auch noch weiter, denn man hat Licht gebracht. Und wieder wirft Michele einmal scharf die Kugel hinein, dafs sie hinten hinausfliegt, und wieder der Kegelbub nach — aber Bub und Kugel kamen nicht wieder; Michele hätt' selber fchauen müssen; wie viel g'fallen sind, wenn's ihm darum zu thun gewesen wäre. Aber er war gewaltig erschrocken. Nachlaufen und suchen half nicht», Michele gieng ganz trostlos nach B.. dachte an Absetzung von seiner Stellung, und die meisten Leute dachten auch nicht anders. So auch am nächsten Tag. Da kommt ein Weibele, das Eier auf den Markt trägt und von draußen her ist, zum Herrn Adjuncten. Es wär ihr ein Mann begegnet auf der Landstraße, der hab' ihr aufgetragen, sie soll ihm den Herrn Adjuncten schön grüßen, und sieb'ne seiens gewesen. — Nun war der Spott anch noch dazu. Ein Glück für Michele, dass sie den Lumpen bei Kufstein bald darauf wieder bekamen, — (Ein zerstreuter Wundarzt.) Herr H. ist ein sehr geschickter Wundarzt, der nur manchmal an Zerstreutheit leidet und in diesem Zustande manchen Unsinn begeht. Vor kurzer Zeit war er beim Hofrath W. zu Tische geladen. „Herr Doctor", wandte sich bel der Tafel die Hofräthin scherzhaft an ihn, „wer könnte wohl diese prächtige Hammelkeule besser tranchieren, als Sie?" — „O. mit größtem Vergnügen", antwortete der Arzt, der schon seit einer Weile sehr einsilbig war, mit großer Ruhe, bemächtigte sich des Bratens und machte einen tiefen Einschnitt. Dann — was mochte in seinem Gehirnkasten vorgegangen sein? — zog er ans der Tasche Charple und Bandagen und schickte sich an. einen Verband anzulegen. „Aber, Herr Doctor", ertönte es in der Runde. Der Arzt aber, noch immer ganz vertieft, sagt begütigend: „Nur Ruhe und Pflege — er wird bald heilen . . ." — (Die Jage r'schenHaarbuf t« Spei sen.) Herr Dr Gustav Jäger fühlt sich nunmehr veranlasst, über die neuerfundenen, nach Art der homöopathischen Mittel bezeichneten „AnthropinKügelcheu", welche in dem Menu der Menschheit künftig eine so große Rolle spielen sollen, einige Aufschlüsse zu ertheilen, Der bei seinen Anhängern in so gutem Gerüche stehende Wollleibchen-Gelehrte constatiert. dass er durch eine ganze Reihe von „Thatsachen" zu dem Verfahren geführt worden fei: „den in den Haaren des Menschen enthal« tenen individuellen Geruch durch Zerreiben mit Milch» zucker zu gewinnen und in geeigneter Potenz in Form von Streukügelchen zu verwenden". Wie diese „Thatsachen" aussehen, mögen folgende Beispiele beweisen: Erste „Thatsache": „Die massenhaften therapeu» tischen Erfolge meines Woll-NegimeS zeigten aufs un-widerleglichste, dass von dem Träger ungefärbter Woll-klcidung in die Kleidung eine indiviouell«eigenthümliche, lion dem Erzeuaer als Wohlgeruch und Heilpotenz leicht erkennbare Substanz Übergeht, also eine Art von Selbsi-arznei: eine Thatsache, die auch in dem uralten Volks« gebrauch, getragene Wollftücke, besondcrs Wollstrümpfe, zu Heilzwecken zu verwenden, ihre ftraltifche Bestätigung findet. Mein erster Schritt zur innerlichen Anwendung war die Verwendung getragener Wolle als Tampon in hohle, schmerzende Zähne, ins Ohr und bei Diarrhöen, und wurden damit prompte Erfolge erzielt. Zweite Thatsache: Beim Volte werden jetzt noch verschiedene Körperausscheidungen. z. B. Speichel. als Selbstarznei, und zwar mit Promptem Erfolg, nament» lich bei Verwundung, Schwindsucht und Augenleiden, sowie als Kosmeticum verwendet; ferner heilen die Säugethiere durch Beleckung die schwersten Wunden." Nach Aufzählung einiger ähnlicher Beobachtungen bemerkt Herr Dr. Jäger: Unter den obigen Thatsachen war die erste für mich die bekannteste, deshalb kam ich dazu, die Selbstarznei nicht an den Orten, wo sie das Mittelalter und das Volk sucht, zu nehmen, sondern aus der eigenen Wolle, b. h. den Haaren, zumal da dies auch der appetitlichste Ort ist (!!!). Ueber den in der Oeffentlichleit erhobenen Vorwurf der Unappetitlichkeit bemerke ich: unappetitlich ist nur das Uebelriechenoe. und durch genügende Ver« dünnung wird alles Uebelriechende wohlriechend. Ein Haar in einem Teller Suppe kann man unappetitlich nennen, aber wer den Bodensee unappetitlich findet, Wenn ein Haar hineingefallen ist (so weit ist der Haar-duft an den Pillen verdünnt), zählt nicht zu den Verständigen, an die ich mich wende, und mag bei den ekelhaften Arzneien der gewöhnlichen Aerzte stehen bleiben. In Geschmackssachen gibt es bekanntlich keinen Streit. Wer den „Haarduft" appetitlich findet, möge sich die nach der Iäger'schen Methode zubereiteten Speisen wohl bekommen lassen. Was jedoch unseren persönlichen Geschmack betrifft, so fassen wir unser Urtheil über die neue Erfindung mit aller Höflichkeit in zwei Worte zusammen: Pfui Teufel! — (Vermächtnisse.) Die kürzlich in hohem Alter zu Klagenfutt verstorbene Gräsin Nothburga Egger hat reiche Vermächtnisse für wohlthätige Zwecke hinterlassen. Darunter ist die Widmung von 5000 fl. für das städtische Siechenhaus in Klagenfurt vorbehaltlos erfolgt, jene per 15000 fl. für die Landessiechenanstalt aber an die Bedingung geknüpft, aus dem feinerzeitigen Erträgnisse Pfründen zu creieren. Außerdem legierte die ver« storbene Gräfin «000 fl. für die Landessiechenanstalt mit der Bestimmung, dass aus den Zinsen dieses Capitals die Weiber mit Kaffee, die Männer aber mit Tabak zu be« theilen seien. Schließlich ist noch der testamentarischen Stiftung einer Fräulein-Präbende mit dem Iahresbezuge von 420 fl. zu erwähnen, wofür die erste Präbendistin von der Stifterin bereits bestimmt ist. — (Das Testament eines Wohlthaters.) Aus Brunn wird berichtet: Hier starb der Gemeinderath Valentin Fallensteiner im Alter von 84 Jahren. Derselbe hat zum Universal«Erben seines im Testamente mit 770000 fl. bezifferten Vermögens eine zu errichtende „Valentin Faltensieiner'sche Wohlthätigkeit«-Stiftun," bestimmt Diese Stiftung hat die Gemeinde zu verwalten, und soll nach Wunsch des Testators deren Erträgnis für Zöglinge der städtischen Waisenhäuser, ferner zur Alters-uitterstühullg von armen Gew-rbsleuten, Siechen «. verwendet werden. — (Im Brunnen ertrunken.) Wie auS Cilli berichtet wird. ist der 19 Monate alte Knabe der Magd Helene Gorisek aus Paneöa, Gemeinde Gairach, am 1. d. M. in den vier Meter tiefen Schöpfbrunnen gefallen und in demfelben ertrunken. Helene GoriZek soll wiederholt das verunglückte Kind derart an den Rand des Brunnens gelegt haben, dass es nur einer Körper-Wendung benöthigte, um hinabzufallen. Bei dem Um« ftande, dafs das Kind kränklich war und die Mutter außer Dienst ist. liegt die Vermuthung nahe, dass das Kind absichtlich an den Rand des Brunnens gelegt wurde. schritt Jean Loup durch die Häuserreihen bis an den Kaufladen, dessen Thür offen stand. Er trat ein. Nach einiger Zeit verließ er, mit Pulver mid Blei versehen, den Ladin wied r, und !chon am folgenden Tag? begann e,' seine Operationen ins Werk zu setzen. Entweder hinter einem Gebüsch verborgen oder aus einer in dem „grauen Höcker" be< findlichen Felsspalte he,vor zielte Jean Loup mit sel-tener Gewandtheit auf vorübereilende Patrouillen, und '«Me Kugel traf stets ihr Opfer. Vergeblich versuchten die feindlichen Soldaten, seiner habhaft zu werden. Eines Morgens aber wachte fich ein bedeutendes Detachement auf den Weg, um den Felsen zu umzingeln und in die Höhle einzudringen. Der Eingang in die Höhle war endlich gefunden, gackeln tragend, mit gezogenen Bajonetts drangen Ilwgsam und vorsichtig acht Mann vorwärts, w Zum erstenmale seit sie bestand, war die düstere Behausung Jean Loup's hell erleuchtet. Man fand ^N Lager aus Welken Blättern bereitet, doch alles suchen. alles Umherleuchten nach dem Bewohner ^leses Raumes erwies sich als vergeblich, Jean Louft !^r spurlos verschwunden, ebenso spurlos, als habe lyn der Erdboden verschlungen. Und während sich diese Ereignisse zu Mareille frugen, verlebte Clemence im südlichen Frankreich, '"n von dem mütterlichen Schlosse, qualvolle, traurige ^lle. Was sie in der Ferne vergessen zu können ge« P"ubt hatte, mit stets erneuter Macht pochte es an '^ Herz und wühlte den ganzen, gewaltigen Schmerz M der Besitz genommen von ihrer Seele. Jean Loup's u„'>> ^""b vor ihr inneres Auge gebannt bei Nacht ^"d Tag und keine Macht der Erde vermochte es zu a,i^, ^"- U"o war er gleich nur der arme, un. U'ucll,che Irrsinnige aus der Felsenhöhle zu MareiNe, sie liebte ihn, liebte ihn mit der ganzen allgewaltigen Kraft, mit der ein Menschenherz nur einmal und dann sür ein ganzes Leben liebt. Wilder Schauder ergriff das junge Mädchen bei diefer Erkenntnis, die sich immer und immer wieder unabweisbar in ihr befestigte. Und dazu die Qual, dass auf ihm der Verdacht lastele und er zu leiden hatte für die That eines anderen, für die Schuld des elenden Raouls! Arme, arm».' Clemence! Sie trauerte ihre Tage hin in Sehnfucht und Herzeleid, und doch war es erst der Anfang der harten Prüfungen, die ihr das Schickfal bestimmt hatte. Zweiter Theil. Monsieur Aagcrrde. 1. Capitel. Mm die ^iljre. Der verhängnisvolle zweite September des Jahres 1870, welcher Frank>eich einen vernichtenden Schlag beigebracht hatte, war vorüber. Im Oktober war es, als eines Morgens ein junger Mann, welcher eisenbeschlagene Stiefel trug und eine grobe Aauernjacke, sich im Kriegsbureau in Tours einfand. Sein bleiches, abgezehrtes Gesicht berührte foforl sympathisch. Trauer sprach aus seinem Alick, ein Zug der Bitterkeit umspielte seine Lippen. „Was wünschen Sie?" fragte der Beamte, an welchen er sich mit einer Verneigung wandte. „Herr, ich bin Soldat, ich war bei Sedan, bin nach Belgien geflohen und komme jetzt von dort." „Gut!" Es geschah dem Beamten täglich, dafs Flüchtlinge aus Sedan sich der Landwehr zur Verfügung stellten. „Welcher Waffe gehören Sie an?" „Ich bin Cavallerist." „Ich bitte Sie, mir zu folgen." Er erhob sich. schritt durch mehrere Gänge, dann in ein oberes Stockwerk, öffnete eine Thür und rief mit lauter Stimme: „Ein Flüchtling aus Sedan, Cavallerist!" Dcr junge Soldat stand vor vier höheren Militärs in einem kleinen Saal, von denen einer unverkennbar die Stelle eines Generals bekleidete. Mit raschen Blicken musterten sie alle vier den jungen Mann. Jener, welcher das Band der Ehrenlegion im Knopfloch trug und jedenfalls der Höchstgeftellte war, nahm das Wort: „Sie waren in Sedan, junger Freund?" „Ja, mein Herr!" „In welchem Regiment?" „Zehner-Dragoner, Brigade Michel!" «Ihr Rang?" .Quartiermeister." Die Herren wechselten überraschte Blicke; nach dem feinen Wesen des jungen Mannes zu urtheilen, hatten sie geglaubt, einen Osficier vor sich zu haben. „Ich heiße Jacques Grandin," fuhr der junge Mann fort. „Ich bin in den Vogesen, in Mareille, geboren." „Und was wünschen Sie?" „Herr!" sprach Jacques mit unsicherer Slimme und Thränen in den Augen, „ich gehöre zweifach meinem unglücklichen Vaterlande an, als Soldat zuerst, dann als Patriot. Ich bitte, dass man mir von neuem Waffen gebe und mich zu meinen Kameraden ziehen laffe, welche noch dem Feinde gegenüberstehen." (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr 110 938 N. Mai 1 !84. — (Todt aufgefunden) Wie aus Nanu berichtet wird, wurde am 29. v, M. früh 6 Uhr der 22 Jahre alte Grundbesihcrsslihn Martin Belinc aus Peilenstein in der Pottaschenhütte auf dem Gesichte liegend todt aufgefuuden. Da der Genannte feit feiner frühesteu Jugend epileptischen Anfällen ausgefetzt war und da an der Leiche keine Spur einer Gewaltthätigkeit zu fehen war, fo dürfte Belinc in solch einem epileptischen Anfalle den Tod iu der Pottasche gefunden haben. Locales. — (Trauerkundgebung,) In Nudolfswert wurde gestern für weiland Ihre Majestät die Kaiserin Maria Anna ein feierlicher Trauergottesdienst abgehalten. Nach Abhaltung des Todtenamtes haben nach< stehende Behörden und Corporations, als: das k. k. Kreisgericht, die k. k. Bezirkshuuptmannschaft, die l. k. Staatsanwaltschaft, die hochwürdige Collegiatuh-lmn und auf Oberegypten zu marschieren. Die Depesche weist auf di/geringe Slinkc der Garnison von Dongola und auf t'i? zahlreiche Bevölkerung des District«« hin nnd conswtiert, dass die irregulären Truppen dmchauk ttüznv.rlässig seien. Handel und Volkswirtschaftliches. Oesterreichisch - ungarische Bank. Stand vom 7. Mai -Bmiwoteu . Umlauf 3Ü4 243 000 fl. (- WN 000 fl,), Silber 124597000 sl, ^ «52 U0U st,), Gold «4315000 sl, ( 4000 sl,), Devisen 15141000 fl, (4- 9000 fl.). Portefeuille 138199U00 fl. (4-U84000 fl), Lombard 24891000s!. (4-430 000 fl.), hypo-thckar-Darlchcu 88 559 000 fl. (—72000 fl.), Pfcmdbriefumlaus 87 516 000 fl, (4> 142 000 fl) Nudolfswer«, 12, Mai. Die Durchschnitts'Preise sleNteü sich auf dem heutigen Markte wie folgt: Weizen vr, Hektoliter 7 53 Eier pr. Stück .. -- 1j Korn ., 6 51 Milch pr. Liter . . — « Gerste ., 5 53 Rindfleisch pr. Kilo . - 52 haser „ 2 93 Kalbfleisch „ - 52 halbfrucht „ — — Schweinefleisch „ — — Heiden „ 6 51 Schöpsenfleisch „ - — Hirse „ (i 18 hähndcl pr. Ktncl . - 30 Kukuruz „ 5 69 Tauben „ , - 20 Erdäpfel pr,Meter-Ztr. 3 20 heu pr, 100 Kilo . — - Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . Erbsen „ — -- Holz, hartes, pr.Cnbil- Fisolen „ - — Meter .... 2 71 Rindsschmalz pr. Kilo — 88 - weiches, „ — Schweineschmalz „ - 88 Wein, roth., pr.heltolit, l« — Spect, srisch, „ - 6()! - wclher, „ 10 — Sftccl, geräuchert, ., — 80 Verstorbene. Den 11. Mai. Iustina Skof, Tischlcrstochter, U I.. Petcrsstraßc Nr, 6. Uouin^itig aeuta,. — Jakob Rozman, pens, t, k Zollamtsbeamtcr, 82 I., Nathhansplah Nr. 3. Altersschwäche. Den 12. Mai. Karl Noih, verrechnender Kellner, !W I, Vitt'gstallgasse Nr. 7, Gchirnlähmung bei Typhus. — Leopold Kavöu', Adjunctcnssohn, 3'/, I., Florimsgasse Nr. 10. I^n-^iU8 orouponu,. — Iofcf Renko, Fabritsarbeitcr, 33 I., Bahn-Hofgasse Nr. 33, Lungentnbcrculosc. Im Spitale: Den 10. M a i. Johann TurZit, Arbeiter, 38 I., Lungen-tuberculose. Den 12. Mai. Anton Lampe, Arbeiter, 28 I,, Lungen-tnberculose. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 6 "K Wz N 5 3.5 W 7 U,Mg. 740.26 4-13.6 O. schwach heiter' 12, 2 „ N. 738,14 4-24,9 O. schwach heiter 0.00 9 „ Ab. 738.36 4-16,8 windstill heiter Die schöne Witterung auhaltcnd. Das Tagesmittel der Wärme 4- 18,4°. um 5,0° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. ^M Vom Schmerze tief gebeugt, geben die Gefer- W^ tigtcn alle» Verwandten, Freunden nnd Bekannten DD die betrübende Nachricht von dem hinscheiden ihres Wl iuuigstgclicbtcn, unvcrgcsslichen Sohucs, rüclsichtlich »ll Bruders, des Herrn M > Emil Zuwkamc > W absolvierten Hörers der Hochschule für Bodencultur ^ « und Einjährig.Frciwilligen ^ W welcher heute um 2 Uhr nachmittags nach langem W ^ schmerzlichen Leiden, verschen mit den heil. Sterbe» W « sacramentcn, im 21. Lebensjahre sanft im Herrn M entschlafen ist. Die irdische hülle des theueren Verblichenen W M wird Dienstag, den 13. Mai, um halb 6 Uhr nach. M ^ mittags im Trauerhausc', Petersdamm Nr. 37, gc< M ^ hoben und auf dem Fricdhofe zu St. Christoph zur M ^ ewigen Rnhc bestattet. ^ Die heil. Seelenmessen werden in der Psarr- ^ kirchc zu St. Peter gelesen werden. ^ ^ Der theuere Dahingeschiedene wird dem frommen W Andenken empfohlen. ^ W Laibach am 11. Mai 1884, W W Marie Smukavec, Marie Smukavcc, W W . Beamtcuswitwc, als Schwester. ^ W nls Mutter. W ^____ Beerdigungsanstalt tcö Franz Doberlel, > Danksagung. ^ M Den lieben Laibacher Frcuudeu uud Freuu- W M dimicn unserer imiigstücliebten uud unvergrsslichen ^ M verewigten Tochter W W für die vielen Freuudschaftsbcweise uud die sehr W W schöne Kranzspende den herzlichsten Dank. W W Die trauernden Eltern und Schwester W W Oochnig W ^ Mühlcnbcsihcr in Troppau. M 939 Hmlkblalt zur Laibacher Zeitung Nr. I IN. Zienstag, den 13. Mai 1884. wM-1) Kundmachung. ^r. 2059. ., Zur Vergebung einisser Adaptierungsarbeiten in der Landeszwangsalbeits-Anstalt in "ibach wird die schriftliche Osfertverhanblung bis inclusive 23. Mai 1884 ausgeschrieben. ., Nie Bauherstellungen werden aegen Vergütung nach Einheitspreisen für die bewirlten "istungen aus Grund der berechneten Summen, und zwar: u) die Vaumeisterarbeiten per.........1166 st. 84 lr. mit Vinschluss der Eisenlicscrungen per . 492 „ 15 „ und der Steinmeharbeiten per..... 4 „ 50 „ zusaulmen.................. 1662 st. 8« lr. d) Glaserarlieiten per....................... 32 „ W „ o) Qasnerarbeiten per....................... 140 ^ — ^ nl ^" angeblich verstorbenen Ta-^Mliittbiger F^anz Presiren und dessen ^l^Uigc Rechtsnachfolger Herr Dr. tz""" Tavilar, Advocat in Lalbach, als t>e x. ^ ^wiu bestellt und demselben luc. "'^gerichtliche Bescheid vom 4. März "5 Z. 4324, zugestellt worden ist. ^ibach am 24. April 1884. (1985—1) Nr. 8074. Bekanntmachung. Vom l. t. städl.'deleg. Bezirksgerichte iillibllch wird bekannt gegeben: Es sei für die mit Beschluss des hochlöblichen k. l. Lanoesgerlchtes Laibach vom 29. März 1884. Z. 1973, wegen Wahnsinnes unler Euralrl gestellte Maria Baäii uc>n Laibach Georg Justin von paibach. Florlansgasse Nr. 19, als Eura-l0r blstellt worden. Laibach am 24. April 1884. (1980^1) Nr. 8444. Bekanntmachung. Vom l. l. städt.'deleg. Bezirksgerichte Laibach wird hlemit belannt gemacht: Es sei dem unbekannt wo befindlichen Tabularaliiubiger Ialob Windischer Herr Dr. Munda in Laibach als Curator aä aetum bestellt und ihm der annchende Bescheid zuaestellt worden. Laibach am 27. Upril 1884. (1983-1) Nr. 8327. Bekanntmachung. ES sei der unbekannt wo befindlichen Marianna Dobnilar und den unbelann« ten Rechtsnachfolgern der Maria Dobnilar im Nachhange der Verordnung vom 14len Jänner 1884, Z, 457, Herr Dr. Anton Pfefferer in Laibach als Curator aä äctum bestellt, und werden demselben die Real-feilblelungsbescheide vom 26. März 1884, Z. 6053, mit dem Auftrage zugefertiget, um die Rechte dieser Tabulargläubiger bei der Realität Rectf.-Nr. 12 aä Strobel. Hof nach Vorschrift der Gesetze zu wahren. K. t. städt.-deleg. Bezirksgericht Laibach, am 26. April 1884. (1986—1) Nr. 7705. Betanntmachnng. Vom l. l. städt.'deleg. Bezirksgerichte in Laibach wird hiemit belannt gemacht: Das l. l. Landesgericht in Lalbuch hat mit dem Beschlusse vom 12. April 1884, Z. 2306, über Martha Gerber, Buchbinderswitwe von Laibach, wegen Blöd« stnnes die Curatcl zu verhängen befunden und es wurde für dieselbe Herr Kaspar Uchtschin in Laibach als Curator bestellt. K. l. städt.-deleg. Bezirksgericht Lal- bach, am 21. April 1884.___________ (1917—3) Nr. 2560. Freiwillige Ueber Ansuchen des Herrn Anton Ajman von Kramburg wird die frei« willige Versteigerung der demselben gehörigen, im diesgerichtlichen Grundbuche aä Stadtlammeramtsgi.lt Krainburg 8ud Nectf.-Nr.42 und 84, Grundbuchs-Nr. 37 vorkommenden Mahl- und Sägemühle, genannt „v I.aM", fammt dabei befind» licher Holzschuhnägel-Fabrit, Breinerzeugung, Wohnhause, Gartenterrain „Vlisli". dem Garten« und Bergterrain und der Breinstampfe bewilliget und zu deren Vornahme die Tagsatzung auf den 29. Mai 1884, nachmittags von 2 bis 4 Uhr, an Ort und Stelle der Realitäten: „v Llrjdi", angeordnet. Die Licitationsbedingnisse, wornach der Allsrufspreis 5000 st. und das zu erlegende Vadium 250 st. beträgt, und der Gnmdbuchsextract können Hiergerichts eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Krainburg, am 13. April 1684. (1455—3) Nr. 1831. Uebertragung ezecutiver Nealitäten-Versteigerung. Ueber Ansuchen des Bartholmä Trebur von Zlrlnlz wird die mit dem Bescheide vom 31. Dezember 1883. Z. 10853, auf den 21. Februar, 22. März und 22sten April 1884 angeordnet gewesene executive Feilbietung der dem Georg Mazi von Nlederdorf Nr. 95 gehörigen Realitäten Lud Reclf.-Nr. 25/4. Urb..Nr. 27/3. Post-Nr. 30 kä PfarrhofSgilt Zlrlniz und 8ud Reclf. 560/2 e.ä Haasberg mit dem früheren Anhange auf den 24. Mai, 26. Juni und 26. Juli 1884, jedesmal vormittags 10 Uhr, Hiergerichts übertragen. K. l. Bezirksgericht Loitsch, am 9ten März 1884.___________________^^ (1988-1) Nr. 7763. Executive Feilbietungen. Vom t. l. städt.-deleg. Bezirksgerichte in Laibach wird hlemlt belannt nemacht: Es sei über Ansuchen der Wllhelmine Gigmund v. Illanor in Görz (durch Dr. Papez, gemeinschaftlich mit Josef Gostinöar, Grundbesitzer in Belöe, und seiner Gattin Helena Gostinöar von eben-dort) um Abgethanerllärung der auf den ^3. April l. I. angeordneten Realfell. bietungs'Tagsatzung, betreffend die Realität Einlage Nr. 444 kä Kaselj, pcto. 1200 fi. e. 8. c. mit dem bewilliget worden, dass es bei der auf den 17. Mal und 21. Juni 1884 angeordneten Feilbietung mit dem früher» Anhange sein Verbleiben habe ttaibach am 22. April l«84.