Schriftleitung: Vkatdhausgasse Nr. ^ Hau«). G^rc,»«adm« t?r 2 tue- u. isoer» ISJfJ DOS U—11 lltjr C0IB1. H«nd!chr,tte» BKitta nickt «tMiiedtb« r.; nanifiiloit itKTtioliin4 annehmen müssen, dass sich das Ergebnis für den Silbe, Währungsmann Bryan, dessen Hauptanhang im fernsten Westen ansäßig ist, noch etwas günstiger ! gestalten wird. Indessen sind mehr als die Hälfte der Wahlstimmen für den Vertreter deS 8oimä money, den „Gutgeldmann" McKinley gesichert. Seit der Wahl Abraham Lincoln'S, die daS Signal zu dem verderbenbringenden Secessionskriege der sechziger Jahre gab, hat daS Wahlsieber in der großen transatlantischen Republik nicht die gleiche Hohe erreicht wie dieses Mal. Ungezählte Ver-fommlungen und Umzüge wurden von beiden Par-teien gehalten, die Candidaten selbst reisten in den sogenannten „zweifelhaften" Staaten fast von Ort zu Lrt, und waS an Verleumdung des Gegners und an eigener Verherrlichung durch Wort und Schrift geleistet wurde, ist für unsere Begriffe völlig unerhört. ES stimmt damit auch durchaus überein, wenn berichtet wird, daß noch nie ein solcher An« drang zur Eintragung in die Wählerlisten und eine so überaus starke Betheiligung an der Wahl statt» cei'unden hat wie diesmal. Auch die Berichte über Argumente ad horninern, Revolver- und Messer-rencontreS dürsten in diesem Jahre die bisherigen ' „RecordS brechen". McKinley, der für die nächsten 4 Jahre als TtaatS-obcrhaupt crwählt werden wird, ist umer der Präsi» dentschafl des „Republikaner«* Harrison (1889 bis 1893) zuerst allgemein bekannt geworden alS Ur-Heber der seinen Namen tragenden Gesetze. Bereits in dem Jahresberichte vom 4. December 1389 hatte er die Gründe entwjckelt, welche eine Erhöhung der damals zu Recht bestehenden Zollsätze nahe-legten. Im Jahre daraus, am 6. Oktober 1890, wurden die McKinltybillS erlassen, nach denen die Zollsätze für ausländische, in Amerika eingeführte Waaren im allgemeinen erhöht und an die Stelle der früheren neue VollzugSvorschristen behusS „Ver-einfachung" der auf die Zollerhebung bezüglichen Per Hl'ücksgroschen.*) Eine Dorfgeschichte. ES war der letzte Groschen, der ihm geblieben war, nachdem er daS Nachtlager der Herberge ver- ! lassen hatte, um weiter zu wandern. Das Blut rollte durch seine Adern, so frisch und jugendmuthig, wie man in seinem Alter von fünfundzwanzig Jahren «ur frisch und jugendmutdig sein kann. Wie er so durch die morgendliche Stille der Straßen deS kleinen Städtchens schritt, hatt« er die Empfindung, als ob •) AuS dem „Deutschen Vollmalender.- Der vom Deut-. >lb«n Cchußvereine Nordmark" in Troppau, im Vereine mit ' dem .Bunde der Deutschen Mahren»" für das Jahr iss? herausgegebene „Teutsche VolkSkalender" ist erschienen und «meist sich al» ein in jeder Beziehung empseblcnSwertheS Zamilien- und Nachichlaaebuch. das in keinem Hause sehlen sollte. Derselbe hat nachfolgenden Inhalt: Titelblatt: ß. S. Snqkliberg, Kalendarium. Losiage. WirthschastSkalender. kandezpairone. Landes» und ReichSsarben. Nam«nSv«neich< »>S. S. S. SngelSberg lzum Titelbild). Mehrere volkSthüm-liche Erzählungen ernsten und heiteren Inhaltes von Ste-Disinie Kenser,'Guido List. W. App«lt, Johann Peter, Joses Josef Lrel, Josef Gertler u. s. w. Schwanke in Älesischer Mundart von Victor Heeger und in Grulicher Mundart von Wilh. Lehl. Gedichte. „BundeSlied." „Nord-imntlied". Gedichte von Tahn, GawalowSki, A. A- Naaff. Äarl PröU. Siauff von der March u-f w. VolkSkundlicheS: TieGründung der deutschen Städte und Dörfer in Nähmen und Mähren. — Das Zreiaericht in Weska bei Llmütz. Mährische Städtebilder: VUI. Hobenstadl (mit Abbildung). An»ichl von Llmüy im Jahre !«S5. Bilder aus Schlesien: „Kaiser Franz Joses-Museum für Kunst und Gewerbe" in Troppau (mit zwei Abbildungen: die Außenansicht des i Eedäudes und den Ariadenhof). Humoristische». Genealogi, illi, Donnerstag 12. Aovemöer Bestimmungen gesetzt wurden. Eine Klausel gestattete dem Präsidenten, zugunsten einzelner Staaten ge-wisse Ausnahmen zu machen, um andere amerika» nische Staaten, die sich nicht unbedingt der Union unterordnen wollten, zur Botmäßigkeit zu zwingen. Die McKinleygesetze und ihre mehr als rigo-rose Handhabung hatten indessen nicht nur ihrem Zwecke gemäß den europäischen Handel nach Amerika ausS schwerste geschädigt, sondern andererseits auch dem Erwerbsleben der Vereinigten Staaken tiefe Wunden geschlagen, sodass sich bald genug eine tiefgehende Verstimmung im gesammten Volke be» merkbar machte, die zunächst eine geradezu beispiel» lose Niederlage der „Republikaner" bei den Con-gresSwahlen des JahreS 1891 und darauf den Sieg des „Democraten" Cleveland bei der Präsidenten-wähl des JahreS 1892 herbeiführte. Während der Präsidentschaft dieses Mannes, eines Staatsmannes von unbestechlicher Rechtlichkeit und einer — für amerikanische Begriffe — zurückhaltenden Klugheit auch auf dem Gebiete der auswärtigen Politik, brach dann die wirtschaftliche Krisis über die Ver-einigten Staaten herein, bei der ungezählte Millionen an Nationalvermögen verloren wurden und die noch jetzt auf das Erwerbsleben niederdrückend einwirkt. Diese Krisis wurde von den Besitzern der reichen Silberminen des Westens sehr geschickt zu^ einer großartigen Agitation sür Herstellung der Silber-Währung benützt, die sich schließlich auch der poli» tischen Parteien bemächtigte. Auf der republikanischen Nationalconvention im Juni wurden ungefähr 109 Vertreter deS „weißen MetallS" gezählt, während allerdings die gewaltige Ueberzahl. acht Neuntel aller Vertreter, an der bisherigen Goldwährung festhielt und als Vorkämpfer der „gesunden Wäh-rung" (sound money) McKinley auf den Schild erhob. Die democratische Convention dagegen wies eine Zweidrittelmehrheit für Silberwährung auf, und der zungengewandteste Vertreter dieses wirt-schaftlichen nnd währungspolitischen Princips, der alaskaner Senator Bryan, wurde zum democratischen Präsidentenschastscandidaten nominirt. Die alten politischen Parteien der „Democraten" und der „Republikaner', die schon längst zu poli» tischen Eoterien ehrgeiziger Politiker herabgesunken waren, haben durch die diesjährige Wahl einen neuen Inhalt empfangen. Die nächste Zukunft muss die Welt, die schöne Welt, die vor ihm lag, die gemüthvolle, trauliche, bürgerliche Welt ihm gehörte, daß er nur zuzugreifen brauche. Und doch besaß er, der arme Handwerksbursche mit dem Ränzel auf dem Rücken, nichts als einen abgegriffenen, einzigen Groschen. Nach altem Brauch rieb er drei-mal die kleine Münze, sie sollte ihm Glück bringen. Dann steckte er sie lächelnd in die Tasche. O. er war deS Erfolges gewiß! Den Hut etwas schief auf dem Kopfe, damit er sich ein sescheS, keckes Aussehen verleihe, die des regierenden österreichischen Kaiserhauses Das regierende Kaiserhaus von Deutschland. Die regierenden europäischen Fürsten, geordnet nach dem Lebensalter. Vereinskalender: I. Bund der Teutschen Nordmährens (Beucht über die zehnte Hauptversammlung), ll. Nordmark (Bericht-AuSzujz) III- Die deutschen Gesangvereine in Mähren und Schienen. Post-und Telegraseniaris. Maß und Gewicht. Stempelslalen. tiehungcn sämmtlicher österreichisch-ungarischer Lotterie-sittten im Jahre ISS7. Myliches für Haus- und Landwirtschaft. D« zehn Gebote des deuiichen Bauern. Die zehn Gebot« deS deutschen Volkes. Die zehn Gebote der Kinder-erziehung. Schonzeit d«S Wildes. TrächtiakeitS- und Brüte-lalender. Jahrmärkte in Mähren, Schlesien und Böhmen. Viehmärkt« in Galizien und Ungarn. Der Preis des Kalenders in haltbarem Einband mit Leinwandrücken wurde mit <0 kr. festgeseyt. Es wäre nur,u wünschen.dab derselbe starken Ab-fay fände, damit dem Vereine „Nordmark sür die Herausgabe diese« reichhaltigen Kalenders wenigstens kein Schaden ver-urfacht würde. Der „Deutsche Volkskalender" ist bei allen Buchhändlern, Kalenveroerschleißern und in der Ge-schästskanzlei (auch mit Post gegen Einsendung von 20 kr. in Briefmarken) zu haben. 21. Jahrgang. eS lehren, ob McKinley, der sein Amt am 3. März nächsten Jahres antritt, durch rigorose Wiederholung seiner Zollpolitik dem europäischen Handel, der unter Cleveland wenigstens einige Erleichterungen erlangt hatte, neue Verluste beibringen wird, oder ob er, gewitzig durch die Mißerfolge feiner ersten gesetz» geberischen Thaten, ruhiger und überlegter an eine etwaige Abänderung der Zollgesetze herangehen wird. Im Interesse deS europäischen. namentlich des deutschen Handels, aber auch im wirtschaftlichen Interesse der Vereinigten Staaten ist das letztere lebhaft zu wünschen. politische Kundschau. Z>er Budgctausschuss beschäftigte sich Samstag mit dem Mittelfchuletat. Hiebei kam Abgeordneter Dr. Fuchs auf da« slovenische Gymnasium in Cilli zu sprechen. Diese Anstalt sei nicht als culturelleS Bedürfnis, sondern nur als Mittel der Slovenisierung der Stadt Cilli anzusehen. Der Redner verwies auf den offenbaren Rückgang der Hetzanstalt, erinnerte den Minister daran, dass er selbst erklär« habe, dass keine einzige geprüfte slovenische Lehrkraft dermalen zur Verfügung stehe und trat für die Streichung der Post im Budget ein. Der Minister bemerkte, ohne auf die Frage weiter einzugehen, dass es nicht anginge, den 103 Schülern, welche das slovenische Cillier Gymnasium besuchen, plötzlich diesen Unterricht zu entziehen. Weil also daS Gymnasium schon besteht, so soll es auch weiter bestehen, ganz ohne Rücksicht darauf ob eS seinen pädagogischen Zweck erfüllt oder nicht. ES kann nach diesem Standpunkte der Unterrichts-Verwaltung überhaupt keine gegründete Lehranstalt aufgehoben werden, da eben die Budgeiberathung nach dem Schulbeginne vor sich geht und man den Schülern den Unierricht nicht entziehen könne. Wir wenden dagegen nur ein. dass ebcn dann, wenn sich eine Anstalt nicht bewährt, die Schüler aus andere, bewährte Art zu unterrichten sind. Das slovenische Gymnasium muss aber auf sehr schlechten Füßen stehen, dass zu seiner Vertheidigung kein anderer Grund als sein — Dasein angesührt werden kann. Der Antrag Dr. FuchS, die Post „Cilli" zu streichen wurde vom Ausschüsse am Dienstag mit 16 gegen 8 Stimmen abgelehnt. Hände in den Hosentaschen, den schwarzen Schnurr-bart straff emporgewirbelt, ein Wanderlied pfeifend, so stieg er den Hügel hinan, an dessen bewaldete Flanken daS Städtchen sich anlehnte. Es war ein wunderbarer, thausrischer Sommermorgen. Er-quickende Feuchtigkeit lag in der kalten Luft. Noch wogte ein leichter, fchimmerudweißer Schleier von wallenden Nebeln über das Thal hin, aus denen die unsichtbaren Morgenglocken hervorklangen, wie aus einer am Grunde weißer MeereSfluthen schlum-mernden Stadt. Aber bald drang von dem dunklen Rücken der Berge her das Licht blitzend und scharf durch den Raum, ein Vorbote der Sonne, deren gluthrother Ball langsam heraufroilte. Die strahlen-gepeitschten Nebel flohen, in wundersamen Gestalten zusammenwirbelnd, den waldigen Anhöhen zu, wo sie sich im Gebüsch und Dunkel verloren. Bevor er in den heimlichen Waldweg eintrat, setzte er sich auf eine einsame Bank unv blickte noch einmal hinab in das dampfende Thal und auf das Städtchen. Noch lag es schlummerstill. Aber schon hörte man vereinzelndes Hämmern und Pochen, Rauschen und Rollen. Langsam und lärmend be» gann die Arbeit sich zu regen, es erwachte der ge-schäftige Bürger, seinem ruhigen, sicheren Gewerbe nachzugehen. Sie alle dort unten halten Heim und Herd, Weib, Kinder und Freunde; nur er da oben allein war arm und heimatlos. Er athmete schwer auf. die Brust hob sich wie unter einer Bleilast, wie ein Seufzer klang es. Ein Sehnen nach Ruhe überkam ihn. So ein ansässiger, fite 4IM* >»atUch Ga»z>ähiig Verwaltung: RathhanSqasse Nr. Z vezuaSdediiigllnge» tut Hllstcllin? in'« Ha»«! . . . £. —45 . . . it. 1.50 . . . s-— . . . fi. fc- Poft belogen: . . . «. t.no ... (I. ».» . . . «.«> Riir*« fttttUrt fi« W« &<)ujlattiitirrnuiii »i« höheren f 846.900. Jas Abgeordnetenhaus ha» Freitag wieder einmal eine Sitzung mil der Debatte über einen jungtschechischen ProvocationSantrag vergeudet. Die Herren Tschechen verlangen nicht mehr und nicht weniger als die Einführung der tschechischen AmtS-spräche bei allen Behörden in Böhmen, Mähren und Schlesien, also auch in den reindeutschen Be-zirken. DaS wäre natürlich gleichbedeutend mit der Ausschließung der Deutschen von allen Staats-ämtcrn in diesen Ländern, also mit der Verwenze» lung dieser Aemter. Die Deutschen haben nicht daS mindeste cultureise Bedürfnis, das minder-werthige tschechische Idiom zu lernen. daS ihnen keinerlei Bere,cherung ihrer Bilduug vielen kann, wohl aber ist die Erlernung der deutschen Sprache ein Culturbedürfnis für jeden Tschechen. DaS wollen die tschechischen Heißsporne natürlich nicht zugeben und so möchten sie die Deutschen zwingen, dass sie tschechisch lernen oder auf die Anstellung im Staatsdienste verzichten. Hätten unsere wackeren Deutschliberalen nicht zur Zeit ihrer Herrschaft darauf vergessen, die deutsche Sprache als Staats-spräche zu erklären, so könnten die Tschechen jetzt nicht solche unverfrorene, provokatorische Anträge stellen, mit deren Bekämpfung ganz unnützerweise die für die Steuerträger kostbare Zeit des Abgeord« netenhauseS todtgeschlagen wird. parlamentarisches. Die Budgetdebatte wird im Hause erst am 24. oder 25. November beginnen. Da sie also in diesem Jahre nicht mehr zu Ende geführt werden kann, soll die Regierung un, ein Provisorium sür einen Monat einschreiten. Nach Erledigung des Budgets wird der Reichsrath mit einer Thronrede geschlossen und dann aufgelöst werden. Wurmbrand — Landeshauptmann. Die „Wiener Zeitung" bringt in ihrer Samstagnummer die bereits gemeldete Verleihung der Geheimraths-würde an den Landeshauptmann Herrn Grafen Attems. Von unterrichteter Seite wird diese wohl-verdiente Auszeichnung, die im Lande allenthalben mit Freude aufgenommen worden ist, damit in Zu« sammenhang gebracht, daß die Ernennung des ExministerS und weiland Landesvaters, des Grafen Wurmbrand anstelle deS Grafen AttemS er-folgen soll. Wir haben von dieser Combination schon vor Monaten MerkS genommen und schon damals darauf hingewiesen, daß der Wurmbrand als Leuchtthurm für das am nebelhaften Meere der Abstinenz herumirrende slovenische Landtags-schifflein angezündet werden soll. Ist es auch nicht ausgeschlossen, daß Wurmbrand die Slovenen wieder in die Landstube bringt, so erklären diese in ihrer Presse, mit der erwähnten Concession noch lange nicht besriedigt zu sei». Mit Freuden wird der wieder-gewonnene „LandeSvater" von „seinen Steirern" nicht begrüßt werden. Z)e? hohe Adel Oesterreichs. Immer deutlicher zeigt es sich, dass die .geborenen Führer deS Volkes" sich in Zukunft um Bagatellen, wie es politische Gesinnung und Parteiprogramme sind, nicht weiter zu kümmern gedenken, sondern die löbliche Absicht haben, sich sürderhin der ausschließlichen Pflege wohlhabender, geachteter Bürger zu sein, dies schien ihm in diesem Augenblicke daS erstrebenswerteste Glück. Und von einer halb unbewußten Gedanken-Verbindung geleitet, griff er mechanisch in seine Tasche, um sich tastend des Glücksgroschens zu ver-gewisser«. Aber das Geldstück war verschwunden, er hatte es sicherlich verloren. Und nun entdeckte er auch ein Loch in der Tasche. Jetzt lächelte er über seinen Aberglaube». Aber eS war doch sein letzter Groschen; er konnte sich dasür noch ein Stück Brot kausen, ein Nachtlager bezahlen, er wollte ihn wieder haben. Unmuthig stand er aus und wandle sich den Weg zurück, um zu suchen. Er spähte genau umher auf dem felsigen Steg, welcher zwischen dem dichten, hohen Gebüsch abwärts führte. Er wurde immer ärgerlicher und verzweifelter, und als er ein gutes Stück umsonst gegangen war, beschloß er, seine Zeit nicht unnütz zu verlieren und wieder umzukehren. Nur noch eine letzte Umschau, noch ein letzter Schritt bis dort an die Biegung des Weges, bis an jeneS Üppig dustende Wildrosengesträuch heran. So. da war er! Er bog Kops und Oberleib vor, um noch um die Ecke sehen zu können. Da erblickte er eine Bauerndirne, die sich gar anmuthig gebückt hatte, um etwas vom Boden aufzuheben. AlS sie Tritte hörte, schnellte sie flink in die Höhe, daß die langen, braunen Zöpfe über ihren Rücken flogen, und ward über und über roth, wie er wohl bemerken konnte, da sie ihn, ihr Gesicht, daS hübsch und jugendfrisch war, mit den blitzenden Schwarzaugen heraus- „Qtnijdft Wacht" _____ ihrer Geldsack-Jnterefsen zu widmen. Auf das „CompromisS" im oberösterreichischen, folgt nun jeneS im niederösterreichischen Großgrundbesitz, und was damals in vornehmer Verschwiegenheit ange-deutet wurde, wird jetzt mit vornehmer Offenheit gerade herausgesagt. Der Großgrundbesitz, erklärten die Fürsten Starhemberg und Auersperg in der Versammlung ihrer Siandesgenossen, müsse „einig vorgehen", „ein einheitliches Ganzes* bilden. Die Nebensächlichkeit von Unterscheidungen, wie „liberal" und „clerical", „fortschrittlich" und „konservativ" unter Leuten, die soundsoviel Hektar Grund und Boden besitzen, wurde da mit preiswürdiger Offen-heit eingestanden, mit einem fürstlichen Cynismus, der die Freunde der Klarheit und Wahrheit nur erfreuen kann, während die ideologischen Phrasen-drescher darüber freilich alle Fassung verlieren. Für Leute, die glauben, dass im politischen Leben um „Ideen" gestritten wird, ist es natürlich immer eine schmerzliche Enttäuschung, wenn die „ethischen" Hüllen platzen, welche die kämpfenden Interessen-gegensätze so angenehm verkleiden. Die Ethiker sind gewiss nicht wenig darüber entrüstet, dass dte „liberalen" Fürsten und Grasen, als sie unter sich waren, einander freimüthig einbekannten, »dass unter den geänderten Verhältnissen der Anschluss an die liberale Partei im Landtage dem Groß-grundbesitz keinen Nutzen mehr bringen könne." Wir schnöden Materialisten aber freuen uns stet» aufs neue, wenn der an den Kern der Dinge greifende Zeitgeist wieder einmal ein Stück Vorhang wegzieht, hinter dem der Classenkamps in seiner brutalen Nacktheit sichtbar wird. So lange das Volk in seiner Masse nicht klar begreift, um was denn eigentlich gestritten wird, so lange werden die Herren mit der Hand auf dem Beutel und mit dem Ideal auf den Lippen, immer leichtes Spiel behalten. Wenn aber selbst die vornehmsten Ge-sellschastSkreise endlich gezwungen werden, statt von den heiligen Gütern der Menschheit nur mehr von den unheiligen Gütern deS Großgrundbesitzes zu reden, wenn nicht mehr Prinzipien gegen Prinzipien, Programme gegen Programme, sondern Interesse gegen Interesse, Macht gegen Macht stehen, bann wird schließlich auch der letzte, einfältigste Bauern-knecht begreifen, wa» er zu thun hat. Jeder, der eine Illusion zerstören hilft, hilft an deo^ Aufbau einer neuen Gesellschaft mit. Die Fürsten Starhem-berg und AuerSperg sind wahre Fortschrittsmänner. Aufklärer, Lichtfreunde, ZukunstSreiter. „Deutscher Liberalismus." Einer Besprechung deS Verfalles der Vereinigten Deutschen Linken fügt die Berliner „Deutsche Zeitung" folgende treffliche Worte an: „Recht im Gegenbilde zu diesem tröst-losen Verfalle stehen die Siege, welche die deutsch-nationale Bewegung bei den Landiagswahlen in Steiermark, Kärnten und in anderen Ländern, sowie der Antisemitismus in Niederösterreich bei den Land-tagswahlen erzielte. Der innere Verfall der libera-len Partei vereinigt sich mit der Zerschmetterung von Außen, wie sie namentlich in Niederösterreich fürchterlich eingetreten ist. In diesem Niederwerfen erkennen wir die deutsche Kraft, die auch sogar der christlichsocialen Partei, dieser freilich unbewußt, fordernd zugewandt hatt«. Für ihn war es kein Zweifel mehr, daß sie das Geldstück gesunden haben mußte. Er trat deshalb hart vor sie hin und forderte ziemlich barsch, ihm wieder zu geben, was sie gesunden hatte. Sie blieb einen Augenblick unentschlossen, hielt aber ihre Feueraugen, wie sie so ganz nahe vor ihm stand, fest aus ihn gerichtet. Dadurch wurde er verlegen und er fügte erklärend hinzu: „Nun, den Groschen, ich habe ihn verloren." Sie blickte ihn noch immer ruhig an. „Eben — meinen Groschen.* stotterte er. ,.Jhr habt doch einen gesunden!" „Ob dies aber derselbe ist?' erwiderte sie end-lich, und ihre zierlichen Nasenflügel zuckten schalkhaft. „Ja — es ist — eS wird wohl derselbe sein!" „So! Ei, hat denn Euer Groschen einen Adler auf der einen Seite?" /«ewiß, wie alle anderen Groschen." „Seht Ihr, eS ist nicht derselbe. Den ich ge-funden hatte, der hat einen Gänserich." Und nun begann sie übermüthig zu lachen, daß es fröhlich durch die klaren Morgenlüste klang. Ihn machte daS plötzlich fo schwermüthig. Er kam sich diesem entzückenden, sicheren Wesen gegenüber so fremd und heimatlos, so hergelaufen vor. Ja. fast demüthig, bittend sah er sie an. als er ihr. zögernd und müh-sam die Worte zusammenklaubend, daS Geständnis machte, daß es sein letzter Groschen gewesen sei. »Wißt Ihr was." sagte sie nach einiger Ueber-legung, „geht da hinunter!" Sie hatte den Arm 1896 innewohnt. Der Kamps gegen den undeutschen jüdischen Liberalismus war eine elementare deutsche Freiheitsbewegung. Nun, da er fast schon mit dem vollen Siege endete, mögen die Teutschen Oester-reich« sorgen, dass sich nicht der zweite Theil eineS Sprichwortes an ihnen erfülle, welches lautet: „Ist »er Jude drinnen, so ist der Pfaffe draußen, ist der Jude draußen, so ist der Pfaffe drinnen". Tem Deutschtum nicht minder gefährlich als der jüdische ParteiliberaliSmus ist die ultramontane Jnternatio-nale, die sich schmiegsam neuen Formen anbequemt und den alten geschichtlichen Haß gegen die deutsche Einheitsentwicklung in jeder Gestalt unaeschwächt weitersührt. Die Deutschnationalen in Oesterreich, welche die ersten Schwerthiebt und den Löwenaniheil deS Erfolges an dem heutigen Zusammenbruche deS jüdischen Liberalismus ruhig sich zuschreiben dürfen, werden nie vergessen, das« sie, wenn sie daS deutsche Palladium wahren wollen, die wackeren Söhne deS deutschen Liberalismus bleiben müssen." Hine gefallene Hröße. Der liberal« Bürger-meister in Wr.-Neustadt Dr. Haberl hat in Folge seiner Niederlage bei der letzten Landtagswahl, wo der Deutschnationale Schwarz gewählt wurde, die Bürgermeisterstelle niedergelegt und es verlautet, dass die liberalen Stadt- und Gemeinderäthe seinem Beispiele folgen wollen. Dr. Haberl war im letzten nied.-österr. Landtage Landmarschallstelloertreter. Aus dem Arentino. In wohlunterrichteten Kreisen gilt eS als unzweifelhaft, dass die italienische Statthallereiabtheilung in Trient, welche bekanntlich aufgelöst worden ist, nichi mehr wiedererrichtel wird. Kiue Charakteristik der Socialdemokratie. Der Wiener Universitätsprofessor Dr. v. Philippo-vich, einer der LandtagScandidaten der neu aufge-tauchten focialpolilifchen Partei, hat in feiner Pro-grammrede sich auch über die socialdemokratisch« Partei ausgesprochen. Diesbezüglich sagt llr. v. Philippovich, welchem in der Adler'schen „Arbeiter-Zeitung" deS Oefteren die größten Elogen gemacht wurden: Wir unterscheiden unS auch von den Socialdemokraten. Wir sind eine Bürgerpartei, die Socialdemokraten eine Arbeiterpartei. Diese agitiren für die Aushebung des Prioateigenthums, wir sind der Ueberzeugung, daß das Prioateigenthum der sehnsüchtigste Wunsch der Massen ist, daß es gar nicht abgeschafft werden könnte, selbst wenn die Socialdemokratie heute im Besitze der Macht wäre. Die Socialdemokraten können keine practischen Er-folge sür die Arbeiter erzielen, weil sie stets aus irgendein Endziel hinweife» und dadurch die Massen nur zu neuem Haß aufstacheln, während wir stück-weise Reformen schaffen wollen. Die Socialdemo-kraten umschmeicheln die Misse», sehen in jedem Arbeiter einen Tugendbold, in jedem Bürger «inen Mann, der der Corruption zumindest so nahe steht, daß man nicht weiß, ob er ihr nicht morgen schon verfallen ist. Wir glauben aber, daß die Bürger nicht schlechter sind, als die Arbeiter, daß eS überall gute oder schlechte Menschen gibt. Christlichsocial-liberale. Bei der Stichwahl im niederösterreichischen Städtebezirke Waidhoien mit der Sichel erhoben und deutete die Richiung an, „hundert Schritte hinler mir trefft Ihr «inen alten Bauer an. Das ist der Vater. Sagt nur, die Annie schick! Euch. Wir brauchen gerade fleißig« Hände auf dem Felde. Wenn Ihr ein lüchiigeS Stück Arbeit nicht scheut, sollt Ihr noch manchen Groschen verdienen. Dieser da aber bleibt mein." Er blickt« verwirrt nach dem gewiesenen Weg und zauderte. „Wenn Ihr aber zwei alten Männern begegnet und seid im Zweifel, dann wißt, daß eS der eine und ni^t der andere ist," fügte sie hinzu. „Ich stehe wohl." sagte er endlich und haue sich zum Gehen gewendet, „aber zuerst muß ich den Groschen haben." „Jbr müßt? Er ist doch nicht etwa au» heim-lichem Gold; o, dem könnt Ihr schon Adjeu und auf Nimmerwiedersehen sagen. Und sagt nur glnh. ob Ihr »och viele solche Wünsche habt, oder ist's Euer frömmster?" „Es ist aber ein Glücksgroschen." suhr er heraus und war über sein Geständnis so verblüfft, daß er unwillkürlich einige Schritt« zurück trat, als ob er alle Hoffnung auf «ine gütliche Einigung aufgebe. E: hatte das Unschickliche seine» Aber-glaubens auch ganz richtig empfunden. „Ein Glücksgroschen!" Und nun hatte ihr Lachen aus vollem Hals« kein Ende. Ihre Brust hob sich kräftig unter der Kattunjacke; ihr Stumzs-näSchen spannte sich vor allerliebster Bosheit: .Ein Glücksgroschen! Dann will ich ihn erst recht behalten." 1896 ..Ne«tfche Wacht" 3 a. d. Thaya standen sich der Liberale Dr. Kopp und der radicalnationale Döy gegenüber. Im ersten Wahlgange hatte Dr. Kopp 243. Dötz 195 Stimmen, der Christlichsociale Zuleger 183 und der zuerst ausgestellte Schönererianer Fürst 123 Stimmen erhalten. Bei der Stichwahl wurde Dr. Kopp mit 479 Stimmen gewählt: auf Dötz entfielen 271 Stimmen. Ersterer ist also mit Hilfe der Christlichsocialen gewählt. Lueger parliert nicht nur mit den Clericalen. sondern auch mit den Liberalen. Es geh« nichlS über Prinzipientreue und Vielseitigkeit. 3>om Dreibund. — Gegenüber der Turiner „Gazzetia del popolo". die Deutschland und Oester-reich vorwirft, im Dreibund nur den eigenen Nutzen gesucht und Italien weder im wirthschaftlichen Kriege gegen Frankreich noch in Afrika unterstützt zu haben, legt „Popolo Romano" dar, dass Deutsch-land seit 1882 anderthalb Milliarden an italie-nischer Rente, dazu zwei Milliarden an Eisen-bahnobligationen und Bodenpsandbriesen auf-genommen habe, während England alle italienischen Werthe bis auf einen geringen Rest wieder ab-gestoben habe. Auch der neue Handelsvertrag fei Italien oortheilhaft, indem seine früher unbedeu-tende Ausfuhr auf 170 Millionen gegen 144 Millionen Einfuhr aus Deutschland gestiegen sei. Endlich habe der deutsche Kaiser auch in Afrika Interesse für Italien bewiesen. Gegenüber der Behauptung der „Times", das» Italiens geringe HeereSmacht im Kriegsfalle den Verbündeten nicht von wesentlichen Vottheil sein könne, weist „Popolo Romano" darauf hin. dass von keinem Verbstn-beten mehr verlangt werden könne, als er zu leisten im Stande sei, und dass die Flottenstärke die Schwäche der Landstreitkräfte aufwiege. Tagesneuigkeiten. Deutscher Schutvtrein. In der AuSfchußsitzulig am 5. November legt der Zahlmeister den Voranschlag für da» Jahr 1897 vor und wird bei der Beraihung hierüber der Borgang beschlossen, nach welchem für da» nächste Jahr die unbedingt nothwendigen Abstriche und Ersparunzen vorzunehmen sein werden, und die Au»-gaben des Vereine« mit den voraussichtlichen Einnahmen in Einklang zu bringen. Hiebei wird aber ganz besonder» darauf gerechnet, das» die Ortsgruppen in ihrer bis» herigen eifrigen Thätigkeit nicht nur nicht erlahmen, sondern trachten, die Finanzlage de» Vereine» zu kräf-tigea, damit er auch in Hinkunft seine wichtigen Au»-gaben erfüllen könne. Hierauf wird der Ortsgruppe DitterSbach bei Landökron für eine Sammlung und der LttSgruppe Haida für da» namhafte Ergebnis eine» Koncerte», ferner der Tischgesellschaft im Hotel «zum goldenen Hirschen- in Wr.-Neustadt für eine namhafte Zxende, Herrn Karl Sax, Oberförster in Fleyh, für eine Sammlung, Herrn A. Jaksch in Lauenburg für «ine Spende und endlich dem Fräulein Alice Wiesenburg m Wien und Herrn W. Graf in Reichenberg für Lücherspenden der geziemende Dank ausgesprochen. Die Danksagung de» Ortsschulrathe» Gonobitz für eine schulbausubvention und der Schulleitung in Görtfchach sät eire Bücherspende werden zur Kenntnis genommen „Er soll es mir auch bringen, das köstliche Glück! Oder ich kaufe mir etwas Süße» dasür, md will dann Euer Glück so zerbeißen — so:" Und sie zeigte ihm zwei Reihen schimmernder Zähne »nd er konnte ordentlich sehen, wie sie in sein Glück tmeinbiß und ei grausam zermalmte. „So! Und jetzt grüß Gott!" Und sie machte noch einen spöt-tischen Knix und verlor sich zwischen dem Gebüsch lxiPsadeS. Er hörte noch, während er hinabstieg, ihr munteres Lied emporwirbeln und sich mit dem Eang der Lerchen in die Weite verlieren. Er war in Gedanken weiter gegangen.^ Bald traf er auf den alten Bauer, einen Mann von zurückhaltender Klugheit und gemächlicher Joviali-tät, so eine Art Prachtstück von Dörfler, wie ein solcher in der Mitte des mit schwieliger Faust sildstarbeitenden Wohlstandes sich langsam heraus-zuwachsen pflegt. Tieser fragte ihn nach Woher iiiid Wohin, nach Name und Familie. Die dicken, wulstigen Falten des Gesichtes zogen gar fchlaue Hinze um die grauen Aeuglein, wie er den jungen Fremden sorgsam musterte: er rieb sich einigemal die grauen Stoppeln am schlechtrasierten Kinn, schob d'r kurze Pfeife auS dem einen Mundwinkel in Dttt anderen, als ob er nach einem Worte suche ilid jc/)tc endlich: „Nt, HanS, das trifft sich gut. Die Annie ist ein TekkelSmädchen. Weil mir ein paar tüchtge Hänle zur Tritte noththun, spricht sie den Ersten, Besten am We,e kecklich an. Uebrigens," setzte er schmunzelnd tsinyj, ,sie scheint auch den richtigen und Herrn Ernst Preifsig in Freiberg aus Anlas» seines Rücktrittes für fein langjährige» Wirten al» Zahlmeister des Schul- und Kindergartenausschusses in Freiberg Dank und Anerkennung au»gesvrochen. Nach Berathung von Angelegenheiten der Schule in Wittuna und de» Kindergarten» in Stecken werden für ReuschoSna ein Betrag zur Beschaffung der Schulerfordernisse, für Nieder-mühl Lehrmittel und für arme Kinder in Trebnitz eine Unterstützung bewilligt, schließlich Angelegenheiten der Verein»anstall«n in Freiberg. Böhm.-Trübau, Trislawitz, und Gottschee berathen und der Erledigung zugeführt. An Spenden sind dem Vereine zugekommen: OrtSgr. Pettau st. 49'—; Ortsgr. Voitsberg st. 8'—; Freiwillige Feuerwehr in Alteneich fl. 1*65; FilialortSgr. Wien-Jofefstadt fl. 5 05 ; Filialortsgr. Wien-Mariahilf fl. 2*—; OrtSgr. Sagor-Littai fl. 50*53; H. Dr. Wasservogel in Freiwaldau fl. 1'25; Ortsgr. Jsen-thal fl. 9 55. Stremayr, der ehemalige UnterrichtSminister, feierte in diesen Tagen das Jubiläum einer fünfzig-jährige» Beamtenlaufbahn, au» welchem Anlasse der greise Staatsmann und Beamte Gegenstand aller-höchster Auszeichnung und vieler Ehrenbezeugungen geworden ist. Johann Kleinoscheg f. In Graz ist Dienstag abends Herr Johann Kleinoscheg, eine in Graz all-gemein bekannte und hochgeachtete Persönlichkeit, im Alter von 79 Iahen gestorben. Herr Kleinoscheg hatte stch in communalen Angelegenheiten hohe Verdienste erworben und war der Schöpfer der Hilmteichwarte. Hine zerstörte Schntzhütte. Die Innsbrucks Hütte auf dem Habicht im Stubai wurde Samötag von einem Sturmwinde abgedeckt. Die Fenster und Fenster-balken wurden zerstört. Z>er älteste Mann von treusten. Der älteste Mann in Ostpreußen und wohl auch in Preußen, der Altsttzer Ivan in Sziltkehmen, ist im 118. Lebensjahre gestorben. Bi» vor Kurzem war Ivan noch sehr rüstig. Hine predigt vor der Königin. Au» London schreibt man den „M. N. 91.": Vor der Königin pre-digen zu dürfen, ist natürlich für einen englischen Geist-lieben eine hohe Ehre. ES sind dabei aber manche Punkte zu merken. Erstlich darf die Predigt keine Anspielung auf Ihre Majestät enthalten und stch mit TageSfragen, vor Allem mit politischen, nicht befassen. Dann darf die Predigt nicht länger als 2b Minuten dauern. Wer diese Regeln übertritt, wird niemals wieder Gelegenheit haben, vor der Königin zu predigen. Diese wünscht, daß der Geistliche fo predigt, als ob sie nicht anwesend wäre. Eine praktische, auf Grund eine» Texte» aus dem neuen Testamente gehaltene Predigt erbaulichen Inhaltes ist der Königin die liebste. Zusammenstoß auf der Sächsischen Staats-bahn. Aus Dresden wird SainStag berichte!: Der Chemnitz.Zwickauer Personen zug mußte, wahrscheinlich einer Rangierung wegen, beim Einfahrtstgnal der Station Croffen halten. In Folge des sehr starken Nebel» konnte ein hinter dem Personenzuge herkommender Güterzug weder dessen rothe Schlußlaternen, noch das Haltesignal sehen und fuhr auf den Personenzug. Die vordere Locomotive de» mit zwei Locomotiven bespannten Güterzuges schob sich ganz in den letzten Personenzug-wagen hinein. Mehrere Wagen wurden zertrümmett Blick zu haben. Essen und Trinken sollst du haben und ein gutes Zehrgeld auf die Weiterreise." So giengen die Beiden zusammen,' und der Alte stellte noch viele Kreuz- und Quersragen, während er im Vorübergehen, sich unterbrechend, hie und da auf ein Wiesen- oder Feldstück deutete, das zu seinem Besitze gehörte. Dadurch erfuhr Jeder etwas von den Verhältnissen des Andern, und sie geriethen in eine gemüthliche Schwatzhastigkeit. Der Handwerks-bursche erzählte, wie er au» einer ehemals wohl-habenden, aber durch allerlei Unglücksfälle ver-armten Bauernfamilie stamme, dass er in seiner Jugend mit auf dem Felde gearbeitet, dann aber ein Handwerk ergriffen habe und was dergleichen mehr ist. Aus dem Felde kam er nie wieder mit Annie zusammen. Verborgen in den hohen Aehren ar-beiteten die Schnitter, nur Kopf und Rücken fah man hier und da hervortauchen und hörte dazu das vereinzelnte Klirren einer Sichel. Aber beim Nachtessen, da dass Gesinde um den großen Tisch herumsaß, kam er an des Mädchens Seite zu sitzen. Sie war noch immer so heiter und ausgelassen, wie am Morgen. Dabei vergaß sie nicht, Sorge zu »ragen, dass der neue Hausgenosse in feiner Be-scheidenheit nicht zu kurz komme. Er gewann aus ihrem ganzen Benehmen den Eindruck, als ob sie recht viel HerzenSgüte besäße. Darin konnte sie ebensowenig ihre Verwandtschaft mit dem Alten verläugnen, wie in Betreff deS stets schlagfertigen Humors. Hans fühlte sich in dieser Umgebung t und durch einander geworfen. So viel bekannt ist, wurde ein Mann, der Bremser Kermer au» Ehemnitz, getödtet, drei Zugsbeamte und fünf Passagiere wurden verletzt. Zwei Balköne. Aus der oberbayrischen Grenzstadt Burghausen an der Salzach wird gemeldet: Samstag mittags, genau um 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit passierte ungefähr in der Höhe von 8000 Meiern bei Windstill« ein großer Luftballon, langsam von West nach Ost steuernd, die oberösterreichische Grenze über Burghausen und dem an der Salzach gegenüber-liegenden oberösterreichische« Grenzorle Ach. — Ueber die Landung eines anderen Ballon», und zwar eines österreichische» Militälballons in Bayern, wird au» Passau berichtet: Am 5. d. landete bei Oberndorf nächst Röhrenbach in Riederbayern ein Luftballon mit dem österreichischen Oberlieutenant Engel und einem Unterofficier. Der Ballon war um 9 Uhr vormittag» in Wien aufgestiegen. An der Landungsstelle halfen Landleut« den Ballon zusammenpacken, worauf derselbe nach Passau gebracht wurde. Ein heilerer Zwischenfall ereignete sich vor der Landung, indem «in junger Bursche, im Glauben, er könne allein den Ballon auf-halten, daS von diesem herabhängende Seil ergriff, von demselben jedoch etwa drei Meter in die Höhe gehoben wurde, worauf er hinabsprang und schleunigst die Flucht ergriff. Drohender Ansbrnch des ?esnv. Der Vesuv beginnt wieder unruhig zu werden. Der LavaauSwurf aus dem Schlund, der sich im vorigen Jahre geöffnet hat und sich nach der nördlichen Zone de» „Ario del Cavallo" zu ausdehnte, hat bedeutend zugenommen und die Lava dringt wieder mit großem Ungestüm gegen da» Observatorium hin vor. Hin interessanter Kund. Die Bloßlegung einer heidnischen Todtenstadt in Krungl bei Aussee ergibt interessante Resultate. Bis jetzt wurden bereit» 90 Gerippe aufgedeckt. Zu den bemerkenswerthen Bronze-funden gehört eine einen Meter lange Halskette. Außer» dem wurden Bracelet» und Ohrgehänge gefunden. Die männlichen Gerippe halten zumeist in der Rechten ein Bronzemesser. Aue VulvereLprostou. Samstag Abend» ist bei Werndorf nächst Wildon da» Pulvermischwerk des Grazer Pulverfabrikanten Hofmann in die Luft geflogen. In dem Gebäude, welches gänzlich vom Erdboden ver-schwand, sollen sich vier Meterzentner Pulver befunden haben. Verunglückt ist Niemand. Der im Mischwerke beschäftigte Arbeiter verließ dasselbe kurz vor der Ex-plosion, um sein Abendbrod einzunehmen. Schrecklicher Angtückssall. Auf dem eonBazias kommenden Personenzug ereignete sich Freitag Mittag» in der Nähe voa TemeSvar ein grauenhafter Unglücksfall. Beim Erklimmen der Bremserkabine glitt nämlich der Kondukteur Josef Pfleger au», stürzte zwischen zwei Waggon» hinab und wurde von den Rädern in mehrere Stücke zerrissen. Pas Hewilsen des jungen Mörders. Bor einigen Tagen wurde in der Nähe von Vormoos bei Ried die Leiche de» GrundbesitzersohneS Josef Staffel gräßlich verstümmelt aufgefunden, und e» wurde al» de» Morde» verdächtig der OrtSburfche Josef Eder verhaftet. In der Umgebung hieß e» jedoch, Eder sei ganz seltsam heimisch, wenn er sich auch noch etwas hölzern benahm. Und wenn er bedachte, wie einsam er sich diesen Morgen befunden, und wie er hier in eine Gesellschaft guter Menschen so hereingeschneit war. kam er sich vor, wie in einem prächtigen, ver-wunschenen Schlosse. Und was die Hauptsache war, die Prinzessin saß an seiner Seite. Die Tage der Ernte waren bald vorüber« gegangen, und immer noch traf man Hans am Bauernhof. Es fand sich, oder er fand immer neue Arbeit und die Nothwendigkeit des folgenden TageS flocht sich so natürlich in die deS vorher« gehenden, daS niemand daran dachte, ihn abzulehnen und fortzuschicken. Der Alte aber, der die flinken, kräftigen Hände, die klaren Köpfe, die genügsamen Gemüther zu schätzen wußte, beobachtete ihn unter-dessen fortgesetzt und heimlich und fand rechten Gefallen an ihm. EineS Tages endlich — sie saßen Beide in der Stube und hatten sich über die nächste Aussaat geeinigt — machte ihm der Alte den Vorschlag, auf dem Bauernhost al» Knecht zu bleiben. ..Du sollst es gut haben." HanS konnte sich nicht entschließen, seinem ge-lernten Handwerk so plötzlich zu entsagen und bat sich Bedenkzeit auS. Dann trollte er sich nachdenklich über den Hof, um nach den Kühen zu sehen. An der Scheune traf er Annie. Sie schlug gerade das Scheunenthor zu und schob den Riegel vor. Es fiel ihm ein, sie um Rath zu fragen und dabei 4 nicht d«r Thäter, es sei der Mord eines anderen Burschen beabsichtigt gewesen und Staffel sei das Opfer einer Verwechslung. Wie erhoben wurde, befand sich Staffel zuletzt im Gasthause der Pauline Linöcker in Bormoos, woselbst sich auch die Bauernburschen Franz Sudler, Franz Reichl, Rupert Reiter und Andreas Slachl be-fanden. Die drei Letztgenannten geriethen mit Stadler in Streit und lauerten ihm auf, woraus der Schluß gezogen wurde, es fei die Ermordung Stadler'» und nicht Staffel'S geplant gewesen, da jedoch Beide gleich lichte Beinkleider trugen, sei Staffel als dcr „Unrechte" ermordet worden. Inzwischen fiel das Benehmen des erst 17 Jahre allen Slachl der Gendarmerie in hohem Grade auf. Derselbe gieng nämlich von Kirche zu Kirche, kniete überall nieder und betete dabei. Bald war man überzeugt, das» ihn das Gewissen drücke, und er wurde verhaftet. Stachl gestand sofort, das» er gemeinsam mit Rcichl und Reiter den Mord begangen habe, wäbrend stch der verhaftete Eder an der That nicht betbeiligt habe. Der Anschlag galt thatsächlich nicht dem Staffel, sondern dem infolge der nächtlichen Dunkelheit mit ihm verwechselten Stadler. Um nicht verrathen zu werden, erfolgte dann der vorsätzliche Mord an Staffel. Auch Reichl und Reiter wurden verhaftet nnd werden gemeinsam mit Stachl dem Rieder Preisgerichte eingeliefert werden. Hinc portugiesische Aationalseier. Spanien hat seine ColumbuS-Feier, Portugal wird eine Vasco de Gama-Feier haben. Im Frühjahr des nächsten Jahres werden es vierhundert Jahre sein, daß BaSeo de Gamci stch mit wenig Mannschaft auf die Entdeckung deS See-Weges nach Ostindien machte nnd ihn nach glücklicher Umschiffung des Cap der guten Hoffnung fand. Die Erinnerung an dieses für die Nation, wie für die Menschheit folgenreiche Ereigniß wird Portugal im größten Stile feiern. Zur Theilnahme an der Feier sollen alle Völker der civilistrten Welt geladen werden. Das Programm ist überreich; nach jeder Richtung menschlicher Thätigkeit, Betriebsamkeit und Lust ist gesorgt. Producte der Rasur und des Geistes, Werke der Gegenwart und Vergangenheit, der Heimat und der Kolonien sollen zur Ausstellung gelangen. Die Lebenden sollen sich an den Schaustellungen, Kunstleistunzen, Revuen zu Land und zu Wasser erfreuen und belehren können und durch große wissenschaftliche Arbeiten soll die Vergangenheit pietätvoll geehrt, die ErinnerungSfeier zu einen dauerndem Ge-dächtnisse geistig vertieft werden. Im Jahre 1897 sollen Kriegsschiffe sämmtlicher hiezu eingeladener Staaten, ferner aber Handelsschiffe der hervorragendsten Seestädte und Schiffahrtsgesellschaften auf dem Tajo zusammen-kommen. Die drei Tage vom 8. bis 10. Juli 1897 werden in ganz Portugal und seinen Kolonien als Fest-und Galatage feierlich gehalten werden. Bei TageSan-bruch de» 8. Juli 1897 werden die Festungen und Kriegsschiffe die nationale Fahne hißen und ihr mit bundert Kanonenschüssen salutiren, dazu sollen die Glocken sämmtlicher Kirchen läuten u. s. ». Festzüge und Revuen über Land- und Seetruppen «erden diese Galatage der Centenarfeier ausfüllen. Aus Stadt und Land. Ernennungen im polUischen Dienste. Der Statthalter in Steiermark hat den provisorischen empfand er den heimlichen Wunsch, sie möge ihm rathen, den Borschlag des Alten anzunehmen. „Geh' nur! Geh'!" sagte sie, nachdem sie ihn angehört hatte, und dabei zuckte spöttisch der kleine Mund; geh' und werde ein großer, angesehener Meister in der Stadt, der mit zehn Gesellen han-tiert. Handwerk hat einen goldenen Boden. Und dir kann's nicht fehlen, gar nicht." „Meinst du?" fragte er zögernd. „Gewiß! Dir kann man das Glück aus den Kopf zusagen, denn der Dumme hat's ja sicher. Dir kann's gar nicht fehlen, auch ohne Glücks-groschen." Er wurde ganz roth und zornig. „Ja, ja, ich gehe. Du kannst mich doch nur zum Narren halten! Aber meinen Groschen, den könntest du mir doch einmal wieder geben!" „Uebers Jahr, Freund, wenn man Daunen sät und Federpolster erntet." „Aber er gehört mir, und ich will ihn haben, dass ist mein gutes Recht!" „Recht hin, Recht her! Gewalt geht lange vor Recht, mein guter Hans." „Aber, daS ist unrecht, dass du mich foppst! Und wenn ich wollte, ich könnte ihn gleich haben." „Wenn du wolltest! Ah! Da, hier ist er." Sie nahm ein Geldstück aus der Tasche und hielt eS ihn neckend hin: „Nimm's, wenn du der Stärkere bist." Er griff darnach. Aber flugs halte sie die „Ds«t5che Zv»cht- Bezirkscommissär Alfred EiSl und die Statthalterei-Concipiften Erwin Prahl Edlen v. Thalfeld und Hermann Ritter Rainer zu Harbach zu Bezirks-Commissären, die Statihalterei-Concipisten Dr. Victor Negbauer und Heinrich o. Lorang zu provisorischen Bezirks-Commissären, den provisorischen Siatthalterei-Concipisten Dr. Adam Weiß v. Schleu-ßenburg und die Statlhalterei-Concepts-Praktikanten Moriz Freiherrn v. Wildburg, Ernst Freiherrn v. Braun und Robert Costa Rosetti Edlen v. Rossanegg zu Statthalterei-Eoncipisten, endlich den Statt-Halterei-Conceptspraktikanten Franz Morwitzer und Conceplpraktikanttn der Polizeidirection in Graz, Hermann Schmid, zu provisorischen Statthalrerei-Concipiften ernannt. Angriff gegen unseren Bürgermeister. (Eine Probe davon, wie sich die eingewandert«« Cillier Slovenen benehmen.) Der hier vor etwa drei Jahren au» Laibach eingewanderte Besitzer der hiesigen slo-venischen Vereinsbuchdruckerei gibt ein slovenisches Wochenblatt heraus, welches seit seinem Bestände mit Aufgebot aller Kräfte darauf hinarbeitet, den Gegensatz zwischen Deutschen und Slovenen zu ver-schärfen, und namentlich in der slovenischen Land-bevölkerung gegen die deutschen Bewohner der Stadt einen gewissen Hass zu entfachen, der ganz und gar unbegründet ist, zumal der deutsche Cillier seit mehr als Menschengedenken mit seinem slovenischen Nachbar in gegenseitig nützlicher Freundschast ge-lebt hat, und niemals irgend etwas geschehen ist, waS dieses Verhältnis mit Recht hätte trüben können. ES ist der Jetztzeit und hauptsächlich den hiesigen Slovenen vorbehalten geblieben, das Verhältnis, wie wir auS dem gesunden Sinn unserer Landbe-völkerung, der schließlich denn doch die Oberhand behalten wird, voraussetzen müssen, nur vorüber-gehend, zu stören. Je anmaßender und perfider das Treiben des Herrn Hribar und seiner Genossen wurde, desto kaltblütiger ist man deuischerseitS ge-blieben, eS ist dabei höchstens daS Gefühl einer gewissen Verachtung herangereift. Wir hatten vor kurzem Gelegenheit eine Probe davon zu liefern, wie die letzte hierortige Obstausstellung durch das Hribar'sche Blatt dazu benützt wurde, um die ver-dienstvollen Veranstalter des gelungenen Werkes herabzusetzen, und die Bauern davon abzuhalten die „deutsche" Ausstellung zu meiden. Heute bieten wir eine andere Probe, aus welcher ersichtlich ist, wie der vor kurzem hier eingewanderte Slovene im Vereine mit feinen bekannten Genossen den Bürgermeister der Stadt Cilli behandelt, der Stadt, die er nur mit der Absicht, hier gesellschaftlich zcr-störend wirken zu wollen, zu seinem Wohnsitz ge-macht, der Stadt, aus der ihm zuvor niemals Leides zugefügt worden ist, unserer Stadt Cilli, an deren wohnlicherem Aussehen seit Jahrzehnten mit beinahe leidenschaftlichem OriSpatriotiSmuS gearbeitet wird. Herrn Dragotin Hribar's Wochenblatt enthält in seiner letzten Ausgabe folgende, sogleich in andere Slovenenblätter übergegangene Notiz: „Der Cillier Bürgermeister als Agitator." „Aus verläßlicher Quelle wird unS berichtet, wie leidenschaftlich ge-legentlich der letzten LandtagSwahl Bürgermeister Stiger agitierte, Stiger, der auch über uns Slovenen Hand auf dem Rücken unv streckte ihm zur Ad-wechSlung wieder die Linke entgegen: „Nimm'S doch!" Nun entspann sich ein regelrechter Kamps und so stark und stattlich er war, die zierliche Gestalt wußte sich seinen Armen wieder zu entwinden; wenn seine Hände vergebens nach den ihren gehascht hanen, konnte sie einem neuen Ausbruch ihrer Fröhlichkeit nicht bemeistern. Die Wahrheit war, er hüteie sich zu sehr, ihr wehe zu thun. Ein regelrechter Bauernbursche aus den, Dorse hätte mit viel derberer Faust ihr Handgelenke umklammert und ihre Fiuger geöffnet. Annie war viel zu sehr Weib, um nicht daS Geheimnis instinktiv heraus-zufühlen; sie erkannte mit Wohlgefallen, dass seine Ungeschicklichkeit einer gewissen schonenden Zartheit, einer schüchternen Achtung für sie entsprang. Aber diese Huldigung machte sie nur übermülhigir, aus-gelassener: sie drehte sich flink um, dass die Zöpfe flogen, ihr reizendes Gesicht erhitzte sich. „Ei," rief sie, Ungeschickter!" Er wollte sie wieder fassen, husch war sie fort; silberhell klang ihr Lachen: „Tolpatsch!" Das war zu viel. Seine alte Keckheit kam über ihn. Er eilte ihr nach, umschlang in plötzlicher Aufwallung mit dem linken Arm ihren Leib, und während sie ihre Hände mit der Münze abwehrend von sich streckte, hatt« er rasch mit der Rechten ihr Gesichichen am Kinn ergriffen und auf die blühenden Lippen einen kräftigen Kuß gedrückt. 1896 bürgermeistert, wie leidenschaftlich er sür den deut-fchen und deutfchlinaschen Candidaten Stallner agi-tierte. Angesichts dessen, dass er jede günstige Ge-legenheit ergreift um zu erklären, dass er die slovenische Minorität achte, sandte Bürgermeister Stiger am Wahltage, als er Vorsitzender der Wahl-commission war, seinen Freund (!) den übelberüch-tigten OechS einigemal« zu einem Wahler, der nicht erschienen war. AlS O«chs, von dem Betreffenden kommend, der sich nicht beiheiligen zu wollen er-klärt«, dies dem Stiger berichtete, schrieb der aus eine Karte eine Drohung, sür den Betreffenden, der nebenbei bemerkt, pensionierter Staatsbeamte ist, nach welcher der Beamte sofort erscheinen sollte, um für den deutschlingschen Candidaten seine Stimme abzugeben. Der Freund Oechs setzte sich mit der bürgermeisterlichen Karte natürlich sofort in den AgitationSwagen, und führte auf diesem den kranken obengenannten Wähler herbei, der auf diese Weise gezwungen wurde für Stallner zu stimmen. Wir würden den Fall nicht veröffentlichen, da er an und sür sich zu kleinlich ist, wenn etwa der Freund des Bürgermeisters Oechs, oder ein Max Benesch oder sonst «in ähnlicher Grand agitiert hätte, da dies Bürgermeister Stiger gethan, und di«S sogar in dem Augenblick als e: als Vorsitzender der Wahl-commission fungierte, erschien eS uns als nothwendig, dass wir dieses Thun mit dem Bemerken veröffent-lichen, dass sich die entsprechenden Kreise daran gut erinnern mögen." So das Blatt Hribar's. An der ganzen Notiz ist nicht ein wahres Wort. Bürger-meist« Stiger hat weder früher noch später mit irgend jemand in dem oben angegebenen Sinne ae-sprachen, oder sich in irgendeiner Weise an der Azi-tation betheilig». Es ist alles aus der Luft gegriffen. Diese Probe dürfte genügen um es auch Fernestehen-den begreiflich erscheinen zu lassen, wie schwer e» fällt, mit den hier eingewandert«! Slovenen zu l«b«n, und wie wehe es thun muss, diese Leute von d«r Regierung fort und fort auf Kosten der deutschen Bewohner unterstützt zu sehen. E« ist «in wahrer Jammer! — s — Perzehruugslleuerv^rpachtuug. Am 18. November 1S96 findet bei der k. k. Finanz-Bezirks-Direction in Marburg die Pachtversteigerung rück-sichtlich deS Bezuges der Verzehrungssteuer von Wein, Weinmost, Obstmost, sowie vom Fleischver-brauche für daS Jahr 1897 und bedingt für 1893 nnd 1899 in folgenden S«ctionen statt: LeilerSberg, Jahring, St. Lorenzen ob Marburg. Schleinitz, Wind.-Feistritz. Pulsgau, Pöltschach, St. Leonhard in W.-B., Ober-Welliljch«n, St. Benedikten, Sach-senfeld, Groß-Plreschitz. Doberna, Hochenegg, It. Georgen a. d. S.. St. Paul bei Pragwald, Franz, Fraßlau, Lichtenwald, Reichenburg, Oberburg. Praßberg. Leuisch. Rann, Videm, Schönstem, Tüffa, St. Leonhard, Laak, St. Marein, Süssenheim, Dra-chenburg. Kopreinitz, St. Veil, Gonobitz, Hl. Geist bei Lotsche, Weitenstein, Rohilsch, Penau. Maria-Neustift. St. Lorenzen i. W.-B., St. Margarethen, Neukirchen. Wurmberg, St. Georgen a. d. Bu Mureck. Straden und Wöllingen. Allgemeiner deutscher Sprachverein. Die Statthalterei hat die Satzungen des ZweigoereineS Das Mädchen war im ersten Augenblick ganz starr. ZorneSgluth bedeckt« ihr« Wangen bis an die Haarwurzel, sie hau« rasch den Arm erhoben, ihm einen Schlag zu versetzen. Ihre blitzend«» Augen begegneten sich. Da ließ sie plötzlich, im jähen Wechsel der Gefühle, ihren Arm sinken, neigte beschämt den Kopf und sich sanft aus seinen Arm herauswindend, gi>mg sie davon und ließ den arm» HanS in einem peinigenden Zustand von Reue zurück. Die sonderbare Folge dieses kriegerischen Z»> sammenstoßeS war, dass HanS vorläuflg blieb. Sie versöhnten sich Beide recht bald, zankten sich jedoch dafür oft und gründlich, allein unter dm milderndem Umstand, dass Anni« Friedensschlüff-immer mit ihrem frischen, rothen Mund besiegelt«. Und als einige Zeit vergangen war, da wunderte» sich all« Leute in der Nachbarschaft und sie selb» vielleicht nicht weniger, dass sie so unversehens Braut und Bräutigam geworden waren. Und alt eines TageS die heitere Hochzeit hereinbrach im!» Hans mir seiner kleinen Frau den Hügel hinaus-stolperte und sie an der Stelle vorüberkamen, ran der arme Handwerksbursche zum erstenmal te» Mädchen begegnet, da drückt« er sein junges sest an seine Brust, und sie stammelte in fteadig« Wehmuth, dass ihm die Thränen in den Augen standen: „Und er hat uns doch so viel — so viel — Glück — gebracht!' „3 ®. 8." 1896 ^Deutsche Cilli des allgemeinen deutschen SprachvereineS ge-> uehmigt und es wird die gründende Versammlung, bei welcher bekannte Redner aus Wien und Graz die Ziele und Ausgaben deS Vereines erörtern werden, demnächst abgehalten werden. ßallno. Samstag beginnen die Casinounler-Haltungen. Die Muse der Tanzkunst, die in unserer Stadt stets lustige und begeisterte Jünger besessen hat. harrt schon mit stiller Freude der rauschenden Stunden, in denen sie Herrscherin ist. Mögen nur auch die Jünger recht zahlreich erscheinen, denn zum ersten Male wenigstens gilt es. vollzählig der Freudengöttin die Huldigung darzubringen. Das Programm des ersten Abends wird ja ein sehr an-sprechendes sein. Liedertafel. Die am Sonntag abends im Glassalon des Hotels „Goldener Löwe" abge-haltene Liedertafel unseres wackeren GesangsvereineS „Liederkranz' war bis auf das letzte Plätzchen des SaaleS besuch', wie wir dieS bei den Aus-sührungen de« genannten Vereines übrigens schon gewohnt sind. Die darin liegende äußere An-erkennung wurde durch die vorzüglichen Darbietungen der Herbstliedertafel vollauf bestätigt. Man konnte auS den Lorträgen auf ein eifriges Studium, gelragen von freudiger Hingabe an die Schönheit und Innigkeit des deutschen Sänge«, schließen und die Wiedergabe gereichte sowohl dem Herrn Chor-meister Waldhans wie den Sängern zur Ehre und war nach Maßgabe der vorhandene» Stimmmittel eine sehr gute. Nach dem mit andachtsvoller Weise vorgetragenen „SängerS Gebet" von KöSporec brachten die Sänger das reizende „Braun-Meidelein" von Hugo Jüngst zu Gehör. Mit trefflicher Wieder-gäbe des zarten GrundtoneS fanden wir eine genaue Venheilung der Stimmstärke und insbesondere ein feines Pianissimo. Diese Nummer war die beste deS Abends und erntete reichen Beifall. Nun folgte «in größerer Vortrag, der Kofchat'fche Walzer: „Ein Sonntag auf der Alm", dessen Wiedergabe, bis auf die erklärlichen mundartlichen Schwierig-keilen, eine vorzügliche war. Herr G a l l a t rifs hierin die Zuhörer zu stünnischem Beisalle hin und «S musste der Schluss wiederholt werden. Nach dem schwierigeren Kreuzer'schen Chöre: „Das Felsen kreuz' betraten die beiden Vereinshumoristen, die Herren Gallat und Nemetschek die Bühne, um in dem komischen Duett: „Eine Brautwerbung auf dem Lande" uns gesanglich und mimisch eine schöne Gabe zu bieten. Sie wurden mit lebhastem, wohl* verdienten Beifalle belohnt. Blümel« ,D' Leibl knöpf" wurde recht lebfrisch und sicher vorgetragen und Beckers „Sängerbund' machte einen guten Beschluss. Die Clavierbegleitung besorgte Herr Hauer in vortrefflicher Weise. Die Musikstücke trugen unserer braven Capelle stürmische Accla mationen ein, so dass der Abend in allen Theilen «inen glänzenden Verlauf nahm, was auch in der animierten Stimmung deS Publikums zutage trat Z»er Laibacher Kicycte-ßluv veranstaltet am 15. November sein Banner-Fest. — Spender deS Banners sind die Radfahrer-Vereine des deutschen Reiches über Anregung des Münchener Velociped Club von 1869. Des Amtes als Bannerpathin waltet in sportlicher Geneigtheit ihre Durchlaucht Prinzessiin Alexandrine zu Windisch-Graetz. Die Fest-Ordnung ist folgendermaßen zusammengestellt: Eamstag den 14. November, 8 Uhr abends: Zu sammenkunst der Elubmitglieder im Clubzimmer des Casino; Begrüßung der Vertreter auswärtiger Radfahrer-Vereine. Sonntag den 15. November, 1 Uhr nachm.: Bannerübergabe an den Laibacher Vicycle-Elub durch den Vertreter deS Münchener Belociped-Clubs und Bannerweihe in der Tonhalle der Philharmoi^fchen Gesellschaft (geschlossene Feier des ClubS und der Vertreter auSivärtiger Radfahrer Vereine); darnach festliche Rundfahrt in Wagen durch die Stadt. 8 Uhr abends: Fest-Versammlung im Gartensaale deS Casino mit Vorträgen der Kapelle deS k. u. k. Jnf.-RegimentS Leopold II König der Belgier, Nr. 27. WerzehrungsKeueravfindung. Nachdem bei der letzten BerzehrungSsteuer-AbsindungS-Verhand lung für den Bezirk Stadt Cilli infolge der zu ßwnvegelegten Abfindungssumme von 30.000 fl eine Vereinbarung nicht zustande kommen konnte, wurde aus den 11. November eine neue AbsindungS Verhandlung ausgeschrieben, welcher die bisherige Abfindungssumme von 23.000 fl. als Basis diente. Tie erschienenen Interessenten übernahmen die Ab findung um diesen Betrag. Schöuüei«, 8. November. (Ehrung.) Der rührige SchaUthaler Lehreroerein hat in seiner FrühjahrS-Versammlung einstimmig beschlossen, den um das Schulwesen hochverdienten Vorsitzenden des Bezirksschulrathes und warmen Lehrerfreund, Herrn Staithaltereirath und BezirkShauptmann Friedrich Ritter v. Finelti in Windifch-Graz, zum Ehrenmitglied« des Schallthaler LehrerveremeS zu ernennen. In Ausführung dieses Beschlusses wurde dem Geehrten anlässlich der BezirkSschulrathssitzung in Schönstein am 28. October l. I. daS vom hiesigen Zeichenkünstler Herrn Lehrer BrinZek kunstvoll ausgeführte Ehrendiplom durch die Herren F. HernauS (Schönstem) nnd I. Smolnikar (Sa-vodne) feierlich überreicht. Sichtlich überrascht ob der ihm zutheil gewordenen unerwarteten Ehrung dankte der BezirkShauptmann in herzlichen Worten für di« Auszeichnung, versichernd, dass er stets und immer ein Freund der Schule und L«hrer war und bleiben werde. Infolge der freundlichen und liebenswürdigen Einladung seitens deS neuen Ehrenmitgliedes sand sich nachmittags die Deputation mit Herrn Bezirksschulinspector Fr. Vretko und einigen Mitgliedern des Lehrervereines aus der Umgebung, sowie einigen Beamten, darunter Herr Bezirksrichter I. Mihelic und Herr Bezirkscommissär v. Under-rain, wie auch mehrere Freunde des Gefeierten im Gasthause deS Herrn M. BreSnik zu einem gemüthlichen Beisammensein ein, wobei herzliche Glück-wünsche und Toaste dem neuen Ehrenmirgliede dar-gebracht wurden. Möge daS neue Ehrenmitglied noch viele Jahre Vorsitzender des Bezirksschulrates bleiben! Illusionist Argo Radames hat in seinen Vorstellungen recht hübsche Dinge geboten und viel Beifall gefunden. Unter den Aufführungen, welche die landläufigen Taschenspielerkünste weit überragen, seien besonders das „Verschwinden eines Vogel-Häuschens" und des — Teufel» Rostbraten hervorgehoben. Heute Mittwoch abends findet noch eine Vorstellung statt. Hesundheitsschädtiche Knttermittel. Das k. k. Ackerbau-Ministerium hat mit Rücksicht auf die Schädigungen der Gesundheit der HauSthiere. welche die Verwendung verdorbener oder gefälschter Futter-Mittel verursacht, die Anordnung getroffen, dass Untersuchungen von Mehl, Kleie und ähnlichen Futtermitteln auf Verfälschung und Verunreinigungen einschließlich der Prüfung auf Mutterkorn von der k. k. Samenkonirolstation in Wien und von den k. k. landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation in Wien, Görz und Spalato um den Einheitspreis von 1 fl. sür die Prob« für alle Landwirte besorgt werden. Wir machen aus diese Verfügung im Interesse aller betbeiligten Kreise hiemit ausmerk'am Hmbrometrische Aeobachtnngen in den Mo-naten Juli bis incl. October in Cilli. Es wurden beobachtet Tage mit Regen im Juli 14, August 15, September 13, Oktober 21; Gewittertage waren in den Monaten Juli 8, August 5, September 2, der diesjährige regenreiche Oktober war gewitter-frei; Hagel trat in den Monaten Juli, August und September je einmal ein; die Niederschlagsmengen betrugen in Millimetern im Monate Juli 162-3, im August 299 3, im September 123-9 und und im Oktober 101'9; die größten Niederschlags mengen innerhalb 24 Stunden wurden beobachtet im Monate Juli am 1. (33 5 Millimeter,) im August am 6. (74-3), im September am 24. (47-1), im October am 1. (24-1). Schaubühne. Der am Dienstag abends in unserem Stadt, theater aufgeführte Kneisel'sche Schwank „Unge> rathene Männer oder: Der liebe Onkel' ist wohl sür eine Theater aufführung zu possen hast. Der fast unlösliche Knoien von Verwirrungen bietet zwar packende, heitere Momente; allein die Prämisse, von der alle die köstlichen Verwechslungen ausgehen, ist doch etwas zu anrüchig. Trotz dieser unleugbaren Mängel hat uns die Aufführung des Schwankes einen recht vergnügten, lustigen Abend geboten. Das Publikum hat wohl selten im Theater so viel gelacht, als am Dienstag — und das ist bei einem Schwanke (nicht bei „Don Carlos") die Gewähr des Erfolges. Tie Darstellung war näm-lich, von einigen überdrastischen Uebertreibungen (z. B. der Vorstellungsscene) abgesehen, eine ganz vorzügliche. Eine miisterhafle Leistung hat auch dies mal daS treffliche Fräulein Grelhe Bichler geboten, eine Leistung die in jeder Beziehung als harmonisch abgerundete, künstlerisch vollendete gelten kann. Auch Herr Müller, der diesmal in einer längeren Rolle austrat, hielt sich sehr brav und gab insbesondere die Entrüstung sehr wirkungsvoll. Die übrigen Dar-steller — die „dienstbaren Geister" ausgenommen — erledigten ihre Ausgaben in zufriedenstellender Weise. Die MusikvereinSkapelle füllte die Zwischenpausen angenehm auS. —br— Schrifttum!. Von der Wiener Wochenschrift „Die Zeit" ist soeben da-Z 110. Heft erschienen. Aus dem Inhalt desselben heben wir hervor: Arbeit! Bon K. — Die savoyische Dynastie. Vom italienischen Deputierten Dr. Napoleons Colajanni. — Socialpolitik im deutschen Verkehrswesen. Von Otto de Terra. — Das Psychogramm. Von Theodor Beer- — AuS Georg Herweghs Brieswechsel- Von Professor Alfred Stern. — Schönheit. Von M. vchwann, — Ueber ein Buch von Alfred Berger. Von Hugo von Hosmannsthal. — Wiener Herbst. Bon Franz Kupfer. — Der Tyrflump. Von Dr. Richard Wallaschel. — Die Woche. — Bücher. — Revue der Revuen. — Frau Weseck Eine Dorfgeschichte von Max Halbe — Abonnements auf diese Wochenschrift Vierteljahr-Uch 3 fl. — 5 Marl, nehmen die Post, alle Buchhandtungen und di« Administration Wien, IX/S, Gunthergasse I, ent-gegen. — Probenummer» gratis und sranco. Wie Kaiser Franz Joseph in Ischl den Sommer zu verleben pflegt, wird in dem soeben herausgegebenen ~ ist 3 der „Modernen Kunst" tBerlag von Rich Bong. ien-Berlin-Leipzigf von Aisred Holzbock fesselnd geschildert. Aller Glanz und Pomp fehlt hier und et geht fo schlich: u wie in einem Privatbause. Sonntags wandert der Kaiser sogar zu Fusi zur Kirche, um dort der Messe beizuwohnen. Ais eifriger Jäger durchstreift er häufig feine Jagdreviere. Die Kaiserin bar sich draußen im Walde ein Plätzchen auS-gesucht, wo sie in Begleitung ihrer Vorleserin stundenlang zubringt und malt oder von den neuesten litterarischen Er-sckieinungen Kenntnis nimmt. Aus dem reichen Jnkalt des prächtig ausgestatteten, mit zahlreichen vorzüglichen Aquarell-Facsimile-Reproductionen, ausgezeichneten Illustrationen und Meistcrleisiungen der Holzschnittkunst ausgestatteten Hefts sind serner die sehr interessanten und eingehenden Schilde-rungen, welche Georg Buv von dem bunten Leben und Treiben hinter den Eulissen eine» Riesentheaters entwirft, und die mit erstem Salzwasser getauften „Momentdilder aus der Marine" vom General-Lieutenant j. D. Freiherrn von TincklageEampe hervorzuheben. Die geographische Zeitschrift „AuS allen Welt-theilen" hat in ihrer inneren wie äußeren Entwickelung und Umgestaltung einen energischen Schritt vorwärts ge. than; sie hat daS Feld universeller geographischer Betrach-tun« verlassen und sich auf deutsch-nationalen Boden gestellt, ein Schritt, den wir nur mit lebhaftestem Beifall begrüßen tonnen- Es fehlte bisher in unserer periodischen Litteratur ein Organ, das Länder- und Völkerkunde, die Grundlagen für das Verständnis aller politischen Verhältnisse und Vor-qänge unter deutsch-nationalem Gesichtspunkte behandelte, und' diese Lücke war um so fühlbarer in einer Zeit, die durcki ein starkes Emporringen des nationalen Gedankens, ein festeres Aneinanderschli'eßen der deutschen Stammes-drilder in Ost und West, diesseits und jenseits deS Ozeans charakterisiert wird. .Aus allen Welttheilen" wird hinfort in erster Linie die deutsche Landes- und Volkskunde, das Deutschtum im Auslande und die deutschen Kolonien zum Gegenstand der Betrachtung in ihren Spalten machen. Der HmuSgeder der Zeitschrift Rudolf Fitzner in Berlm, -ln bewährter Fachmann aus geographischem und colomalpolr-tischem Gebiet, hat eine Reih« der hervorragendsten Auto-ren für das Unternehmen in seiner neuen Gestalt gewonnen, so daß die Zeitschrift einen überaus gediegenen Inhalt zu bieten versvrlcht. Das soeben zur Ausgab« gelangte, ganz neu und sehr vornehm ausgestattete Heft wird durch einen hochinteressanten und actuellen Aufsatz des Kaiferl. Gouverneurs von Deutsch-Ostasrika Dr. H, von Wissmann über „Die wirtschaftliche Erschließung Deutsch - vnafnlas- eingeleitet, in dem dieser beste Kenner der ostafritanischen Verhalln»,-der wirtschaftlichen Arbeit in unserem größten Colonialbesttz ein überaus günstiges Urtheil spricht. Seine Darlegungen werden alle Colonialsreunde auf das Lebhafteste fest ein. In einem z,veiten Aussatz stiebt der bekannte Geograph und erste Autorität aus dem Gebiet der deutschen LandeSkunte Professor Dr. A. «irchhoff in seiner Studie über „Teutsch. landS natürliche Gliederung und seine geschichtliche Grenz. Verengung" einen «erlvollen Beitrag zur Klarstellung einer der verworrensten und noch niemal» gründlich erörterten Grundfragen der Länderkunde. Weiterhin bietet Hellmuth Panckow in einem von warmem patriotischem Gefühl be-lebten Aussatz einen Ueberblick über „die Verbreitung des Deutschtums im Auslande". Mehrere kleinere Aussätze über den „Planlaqenbau in Kamerun", „die Teutschen in Austra-lien", „die Expedition Werther" -c. reihen sich diesen leiten-den Artikeln an. Wir können das Abonnement auf diese gediegene und dabei äußerst billige Zeilschrist (2,tt> Mark im Quartal), von der monatlich zwei Hefte zur Ausgabe gelangen. Jedem, der sich an der Darstellung deut,chen Landes und deutschen Wesens daheim und in Uebersee be-lehren und erheben will, nur aus das Wärmitc empfehlen. Die L'esterreichisch-Ungarische Monarchie. Geographisch-statistisches Handbuch sür Leser aller Stande von Pros. Dr. Friedrich Umkaujt. Dritte, umgearbeitete und erweitert« Auslage. Mir 200 Illustrationen und 15 Kartenbeilagen. In 25 Lieserungen ä 30 tr. Lieferungen 9—12 soeben ausgegeben. (St. Hartlebens Verlag in Wien.) Von der in dritter Auflage erscheinenden „Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie" von Professor Umlauft liegen uns nunmehr schon die Lieserungen »—12 vor. In den'elben wird zunächst die in der 8. Lieferung begonnene Betrachtung der Flüsse Oesterreich-Ungarrvs fortgesetzt, indem das Po-gebiet, die adriatischen Kustenflüsse. Rhein. Elbe. Oder und Weichsel eingehend besprochen werden. Die zu diesem Ab-schnitte gehörigen Charakterbilder schildern in anschaulicher und eingehender Weise eine Tonaufahrr von L,nz nach Wien, das Eiserne Thor der Donau, die Karstflüsse in der Umgebung von Ogulon, den Timavo und seine Umgebung, die Etsch in Tirol und Landschaften an der böhmischen Elbe. Daran schließt sich eine gesonderte Betrachtung der W asser-fälle in der Monarchie. Bon actuellem Jnleresje in der Abschnitt über Eanäle und neu- Canalpiojecte. Mannes Neue erfährt man auch aus dem Capitel über Teiche. Weiber, Sümpfe und Moore. Besonders eingehend werden die Seen Oesterreich-Ungarns b-handett und fvecieller Schil. derung der schöne Traunsee, der blaue Gardasee, der meik-würdige Zirknitzerfee, die Meeraugen in der hohen Tatra und der Plattensee unterzogen, Nun folgt ein sehr eingehender und lehrreicher Abschnitt über den Antyeil der Monarchie an der Adria. Noch in der II. Lieferung be .Deutsche Wacht" 1896 ginnt die Erörterung der meteorologischen Verhältniße, welche in der folgenden Lieferung fortgesetzt wird und der Reibe nach Licht. Wärme, Niederschläge. Luftdruck und Winde, dann die Climatnpen de4 Gebirges, der Sdene und der Küste zur Sprache bruigt, um mit den klimatischen Ge> bieten Oesterreich-Ungarns zu schließen. Sin Anhang hiezu bespricht die Meteorfteinsälle und den Erdmagnetismus. Dem meteorologischen Capitel folgt naturgemäss die Be-trachtuna der 'Pflanzenwelt, welch« eine lurze Pflanzen-geographie der Monarchie enthält, eingehend die Cultur-pflanzen bespricht und durch einige vorzügliche Charakter, bild« belebt wird. Di« den vorliegenden Lieierungen beigegebenen Illustrationen und Karten sind denen der vorangegangenen Lieferungen ebenbürtig. AuS dem Verlage R. v. Waldheim in Wien erhalten wir soeben den achtundzwanzigften Jahrgang (1897) des beliebte» und immer wieder auf's Neue gesuchten illustrierten Kalenders „Dir Wiener Bote". Derselbe enthält vier Erzähwngen von den bekannten und oerne gelesenen Schriftstellern K. Wolf, H. GraSberger. W. Cappilleri und R. Kleinecke, vier kleinere, gelungene Humoresken von tz. Mik, Räthsel, Charaden und Sprüche, Lustiges Allerlei, eine reich illustrierte Rückschau aus die Ereignisse der Zeit von Juni 1SS5 bi» Juni lSSS. Ganz besonder«» Erwähnung sei nocd des stimmungsvollen, hübschen Titelbildes „Slot Maria" gethan (eine Copie des Gemäldes von A. Karpel-lus). Di» Reichhaltigkeit des „Wiener Bote" ISO" steht in keinem Verhältnisse zu dem unglaublich billigen Preise (das Exemplar tostet 40 Kreuzer, einschließlich bet srankierten Zusendung 45 Kreuzer). Die gebundene Salon-Ausgabe (grüner öder rother Einband) dieses Kalenders wird viel-fach zu Weihnachten als kleines, praktisches Nebengeschenk verabreicht und kann, seiner eleganten Ausstattung halber, ein würdiges Plätzchen in jeder Bibliothek einnehmen. (Diese Ausgabe kostet 75 Kreuzer.) Der Jahres-Bot«. ebenfalls il.ustri«rt. ist sür minder bemittelte Familien berechnet. (Preis 20 Kreuzer.) Vermischtes. Z>as Krmüdungsgift. In der Zeitschrift .Prometheus" ist zu lesen: Körperliche Ermüdung war schon früher von den Physiologen alS eine Art Selbstvergiftung der Muskeln durch Anhäufung von ZersetzungSproducten, deren Wegschaffung der Blutwelle nur während einer kürzeren oder längeren Ruhepause gelingt, betrachtet worden, weshalb auch kräftige Mafsierung vom Marsche ermüdeter Sol-daten als das beste Miml empfohlen wurde, sie schnell wieder marfchfähig zu machen. Der Beweis für diese praktisch erprobte Hypothese ist neuerlich von mehreren Phisiologen (Maggiori, Mofso und WedenSly) in der Weise geführt worden, dafs sie das Blut eines ermüdeten Thieres einem anderen völlig frischen und ausgeruhten Thiere einspritzten woraus auch dieses alle Zeichen der Ermüdung zeigte. WedenSty findet, dass daS ErmüdungSgift ähnlich lähmend wirkt, wie daS bekannte pflanzliche Pfeilgift der Indianer. S«k0ode« aus Papier. Man beginnt jetzt in Amerika an der H.rstellung von Fußböden aus Papier, da die diesbezüglichen Bersuche gut auS-gefallen sind. Ein solcher Fußboden läßt die Wärme nicht hindurch, ist angenehm zu begehen und verursacht kein oder wenig Geräusch. Man geht auf demselben wie auf einem dicken Linoleum-Teppich. Die Herstellungskosten sind sehr gering, da die Herstellung, wie wir einer Mittheilung deS Patent-Bureau I. Fischer in Wien entnehmen, sehr einfach ist. Der Papierstoff wird mit ein wenig Cement gemischt, welcher die Stelle des Klebe-mittels versieht und wird dann zu einer breiartigen Masse eingedickt, die aus dem Boden ausgebreitet wird. Geeignete Walzen pressen dann die Masse zusammen, die schnell trocknet. Hieraus kann man diesen so hergestellten Boden mit entsprechender Farbe oder sarbigen Mustern versehen. -Uetrotevm.ZZriquettes. Zweien Norwegern, den Herren Hamp-HauSden und Holm, ist es nach einer Mittheilung deS Patent-Bureau I. Fischer in Wien gelungen, Briquettes auS folidisicirtem Petroleum herzustellen. Diese Briquettes geben drei-bis viermal soviel Wärme als die Steinkohle, bleiben auch während des Brennens in festem Zustande und brennen langsam unter Entwicklung einer starken und intensiven Flamme. Ein kleines Briquette im Gewichte von 25 Gramm, welches ungefähr einen Kreuzer kostet, würde daher besonders geeignet für Haushaltungen, da cS genügt eine Kohlensüllung in Brand zu setzen. Briquettes von größerem Um-fange, deren GestehungspreiS entsprechend niedriger wäre, würden als Heizmaterial für Dampfkessel vorzügliche Resultate geben. Besonders für Schiff«-kessel, bei Torpedobooten, würde dieS wenig Raum einnehmende Feuerungsmaterial eine große Rolle spielen. Für Torpedoboote würde es schon auS dem Grunde der minimalen Rauchentwicklung unleugbare Vortheile besitzen. Einige Marinevcrwaltungen machen auch gegenwärtig Versuche mit diesen Bri-quetteS, die den Torpedodienst auf eine völlig neue Basis stellen würden. Higeuartige Automaten. Zwei der eigen» artigsten Maschinen, die gegenwärtig in den Ver-einigten Staaten von Nordamerika aufgestellt sind, sind jedenfalls die von der Postverwaltung feit einiger Zeit zum Zählen und Zusammenbündeln der Postkarten verwendeten Automaten. Diese Maschinen wurden, wie wir einer Mittheilung des Patent-Bureau I. Fischer in Wien entnehmen, in Connec-ticut hergestellt und sind imstande innerhalb zehn Stunden die erstaunliche Menge von 500.000 Karten zu zählen und diese in Packeten von 25 CtS. zusammenzubündeln. Bei dieser Operation wird das Papier, das zur Umhüllung dient in der zweiten Maschine von zwei Fingern von unlenher von einer Trommel herabgezogen, während ein anderer Finger gleichzeitig in einen Klebstoffbehälter taucht und den Klebstoff genau an der richtigen Stelle aus dem Papier anbringt. Singen in deutscher Sprache. Die englische Primadonna Emma EameS Story wird diesen Monat in New-York die .Elsa" in deutscher Sprache singen. Einen Landsmann, der ihr sein Bedauern darüber auSsprach. daß sie sich mit einer .solch' schrecklichen Gurgelsprache' abquälen müsse, über-raschle sie mit der Antwnrt: „Deutsch ist viel leichter zu singen, alS englisch. Die Endungen „irng" und „ble" sind ein schrecklicher Stein deS Anstoßes für gutes Singen in englischer Sprache und unsere Gewohnheit, di« Vokale zu verwischen, macht es schwer, einen Ton herauszubringen, ohne affektirt zu erscheinen. Deutsch singt sich besser als Franzö-fisch; englisch ist beinahe unmöglich. Italienisch ist daS Vollkommene.' Hiue ergötzliche Geschichte, die allerdings dem Betroffenen nicht angenehm war, soll sich kürzlich in einem ostpreußischen Städtchen in einer Ver-stcigerung ereignet haben. Unter Anderem ergriff der Ausrufer auch einen Ueberzieher und Regen-schirm. Beides wurde für die üblichen Preise ver-kauft. Nach Beendigung der Versteigerung, als vorgedachter Ausrufer heimgehen wollte, vermißte er sowohl Ueberzieher wie Regenschirm. Alan glaubte anfänglich, daß Diebe sich das Gedränge zu Nutze gemacht hätten, es stell,e sich dann aber heraus, daß beide Gegenstände im Eifer des Ge-fechtes von ihm selbst losgeschlagen worden waren. Z>as Jubiläum des ßyliuderhutes. In diesen Tagen feierten wir ein hundertjähriges Jubiläum, daS wenigsten« einmal ohne Denkmal, Festreden und Festessen verläuft. Man schreibt darüber ver „Kölnischen Volkszeitung" aus PariS: „Es ist die Jahrhundertfeier der „Ofenröhre," der .Angströhre." wie die Deutschen den Cylinder nennen, der hier neben seiner vornehmen und gleichzeitig technischen Bezeichnung ckupeau baut äv tonne — Hochgestaltiger Hut — den Spitznamen Gibus erhielt, nach dem Namen eines HutmacherS, der sich damals besondere Verdienste um den Cylinder erwarb. Die Meroeilleux. wie man damals die Gigerl nannte, fanden die Sache in der That wundervoll. Und seitdem hat der Cylinder seinen Siegeslauf ange-treten. In Enaland, Frankreich. Belgien, Italien. Spanien nnd sonst, wo daS romanische Element herrscht, muß Jeder, der sich sür einen „anständigen" Menschen hält, mit Cylinder gehen. In Deutsch-land ist dieser Unfug glücklicherweise noch nicht so eingerissen, ja der Volksinstinkt sieht in ihm etwas Außergewöhnliches, und wie ein außergewöhnlicher Gesichtsoorsprung seinem Träger als kennzeichnenden Namen „de Nas" einbringt, so nimmt daS Volk von der Kopfbedeckung für den Träger des Cylin-derS selbst." Ane Katzeufreuudi«. Aus Constantinopel schreibt man den „M. N. N.": Eine höchst eigenartig gebaute, von einem kleinen Gärtchen umgebene Villa in dem am linken Ufer des Bosporus ge-legenen Städtchen Jeniköj ist vor einiger Zeit von der Bewohnerin, einer jungen Witwe, in ein com-fortables, wahrhaft „paradiesisches" Katzen-Asyl verwandelt worden. Die Dame, eine von den be-kannten altanfässigen Genneser-Familien stammende Leoantinerin, ist nämlich feit ihrer frühesten Jugend eine große Verehrerin von schön gewachsenen Katzen beiderlei Geschlechts? feit dem im vergangenen Jahre erfolgten Tode ihres Gemahls, der diese Thiere nie-malS leiden konnte, hält sich die junge Witwe etwa 76 Katzen. Es sind dies wahre Prachtexemplare, denn die Katzen entstammen sämmtlich der echt kaukasischen Rasse und sind auSnahmlos ganz weiß. Der Ankaufspreis der Katzen reprafentirte daS hübsche Sümmchen von etwa 500 türkischen Pfunden. Zur sorgfältige Pflege der Thiere hält die junge Närrin, deren einzige TageSbeschäftigung die Aus-sicht über die Katzen und daS Spielen «i» ihnen bildet, zwei besondere Köchinnen und zur Wartung der Thiere auch noch eine Dienerin. Der kleine, an die Nachbarhäuser angrenzende Hof dieser eigenartigen Villa ist mit dünngewundenem Draht überzogen, damit die Katzen beim Genuß frischer Luft nicht das Weite suchen können. Jetzt ist sogar, damit die Katzengesellschaft auch deS Nachmittags zwischen Vier und Fünf etwaS Sonnenschein genieße und sich an dem ziemlich lebhaften Straßenverkehr einiger-maßen erfreue, auch das fchmale Vorgärtchen an der Straße ganz mit feinem Draht übersponnen worden. Man sieht, wie sich die muntere Straßen-jugend deS Städtchens. Griechen, Türken, Leoaa-tiner, an dieser Katzenversammlung ergötzt. Ganze Scharen von zu allerhand lustigen und übermüthigen Streichen stets aufgelegten Jungen stehen alltäglich am Gitter deS Vorgartens und erfreuen sich unter lautem Geschrei an dem drolligen Gebahren der Katzen. Wenn der jungen Herrin — die in den Städtchen infolge ihrer eigenthümlichen Liebhabern kurzweg die .Katzenwitwe- genannt wird — daS übermüthige Treiben der munteren Straßenjugea» zu toll wird, schickt sie zu Zeiten eine der Katzen-Pflegerinnen mit einem Kehrbesen auf die Straße, um die Jungen zu verscheuchen, was selbstverstänZ-lich das Gaudium der Knabenschar nur noch erhöht. Aus dem schweizerische« Soldateulebe«. Die Blätter erzählen hter und da allerlei Humoristisches aus dem schweizerischen Soldatenleben. Die zwei folgenden Stücklein sind neuesten Datums. Bei der Besichtigung eines LandwehrbataillonS machte der Major einem Soldaten eine Bemerkung über seinen Tornister, dessen Kuhhaut ungewöhnlich stark ab-geschabt war. Der wackere Milize antwortete sofort: „Ja, wir hätten halt in den Krieg aufgeboten werden sollen, als ich noch Haare dran hatte." — Ferner: Mehrere Landwehrmannen thaten sich nach der Entlassung noch etwas gütlich in der Wirtschaft ihres Dorfes. Da eS schon spät geworden war. meinte der Eine zum Anderen: .Du, eS wäre Zeit, nach Hause zu gehen. Du weißt. Deine Frau wäre im Stande, Dich zu holen." „Dagegen ist gesorgt," lautete die Antwort, „ich habe ihre Schuhe im Tor-nister." Telegraphischer Schiffsbericht ber,»Ved Star ,£i#e" Antwerpen. Der Dampfer „No-rdland" der „Red Star Line", in Antwerpen, ist laut Telegramm am 3. Novembe» wohlbehalten in New-Aork angekommen. Schönstein. Franz Petschnlgg'i Hotel „zur Krone"'. luu.adcn ». som- mersriaehlern baaten* empfohlen. Freundliche öa*tlok«Ju»len ud ,»l>r nett« FramiieoiiflMar, Toriüjilch« Küche, tut« Wall», aas-mcrkaamc Bedienung. TW»! ? erlag der n««sfr. ä so pr. Man abonniert bei allen Buchhandlungen, woselbst auch Prospekt «. Probeheft erhältlich find. \ i V»,n, papuiärrrt Ziu«g«d, al« bU Kar - {niniraa. •--- Zu haben bei 6EORC ADLER Cilli, Ilaaptplatz 5. 211 1896 D-ntsch- Hingesendet. Giesshübler mit Milch ist von ärztlicher Seite bei dem im Winter so häufig auftretenden Bronchial - Katarrh der Kinder besonders empfohlen. 3 Theile Giesshübler Sauerbrunn werden mit 1 Theil heisser Milch vermischt und die Mischung lau verabreicht. 990-20 Die Wertheim-Nähmaschinen zeigen eiue auf dem Gebiete der Technik kaum mehr zu übertreffende Vollkommenheit. Erwähnen möchten wir den unter dem Bewegungsmechanismus angebrachten Schallfönger, der die früher so geräuschvolle eiserne Schneidermamsell zu ruhigstem, kaum hörbarem Gang zwingt und sie dadurch mm Liebling jeder Familie macht. Eine weitere ki der Damenwelt besonderen Anklang findende Neuerung ist ein auf der Tischplatte angebrachtes omklappbares Nähkissen. - Das Nähmaschinen-Versandthaus Louis Strauss, "Wien, Margarethen-stiasse 12 ertheilt gerne jede weitere Auskunft. Gegen linsten und Katarrh, besonders der Kinder, gegen Verschlei mang, Heiserkeit, Hals-, Magen-, Nieren- nnd Blasenleiden, sowie bei Influenza ist bestens empfohlen die Kärntner Schutzmarke. Dm seinmte Vase Immuner. In Cilli bei J. Mati4, in Pettan bei P. C. Schwab. Cnrort nid Sommerfrische, Sudbahnstation P revall. KUrnten S Zur Saison empfiehlt -1 01 1 fstr Herren- und Knaben - Anzüge, Mentschikoffs, Winterröcke, Damen- krügen n. 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