Bezugspreise ^Ür Vsterreich-Ungarn ganzjährig K 5 — Halbjährig K 2-.50 zür Amerika: ganzjährig O. 2- — jiir das übrige Ausland ganzjährig K 6' 50 Briefe, ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „wanderinappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Gottscheer Waten m Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schristleitung des Kattscheer Waten in Gottschee. Anzeigen (Iiperare) 'werben nach Tarif berechnet und non der Ver. waltung des Blattes übernommen. Die „Wanderntappe" ist nur als Beilage des Gottsched' Boten erhältlich. Postsparkaffeii-Konto Nr. 842.285. Nr. 19. Gottschee, am 4. Gktoöer 1916. Jahrgang XIII. Opfertage. Das Ministerium des Innern hat dem Jnvalidenfonds des Kriegssürsorgeamtes, dem Österreichischen Militär-Witwen- und Waisenfonds sowie der Österreichischen Bereinigung zur Bekämpfung der Tuberkulose die Bewilligung erteilt, anläßlich des Namensfestes Seiner Majestät des Kaisers in der Zeit vom 4. bis einschließlich 8. Oktober V.J. in ganz Österreich Opfertage zu veranstalten. Das Reinerlrägnis der an diesen Tagen erfolgenden Veranstaltungen und Sammlungen ist kronlandsweise zur Hälfte dem Österreichischen Militär-Witwen- und Waisenfonds und je zu einem Viertel dem Jnvalidenfonds des Kriegssürsorgeamtes und dem Fonds der Österreichischen Vereinigung zur Bekämpfung der Tuberkulose zuzusühren. Die Ansprüche an die Kriegsfürsorge wachsen mit der sich immer vergrößernden Zahl der Gefallenen und Kriegsversehrten. Wohl gibt der Staat den Invaliden eine Rente und stellt ihnen für geraume Zeit seine Anstalten und Schulen zur Verfügung; verdienstvolle Organisationen aller Art wirken ferner mit, aus daß der Kriegsverletzte, der im Felde für Uns sein Leben in die Schanze geschlagen, sich nunmehr in der Heimat den Weg in eine arbeitsfreudige Zukunft bahnen kann. Das alles genügt jedoch nicht, sondern es hat außerdem die freie LiebeStättgkeit mit ihren Gaben einzusetzen, um die hohen Kosten der Fürsorge decken zu können. Und darin liegt die hehre Ausgabe dieser Oktober-Opfertage. Das für die Landeskinder bestimmte Erträgnis derselben kommt den trauernden Witwen und Waisen der Gefallenen ebenso zugute wie den ruhmgekrönt heimkehrenden Kriegern und darunter namentlich jenen, die von der furchtbarsten aller Seuchen, der die Blüte der Mannesjugend dahinraffenden Tuberkulose, ergriffen werden. Am Nameusfeste unseres geliebten Kaisers und an den ihm folgenden Tagen wollen wir alle mit vereinten Kräften nach Möglichkeit die blutenden Wunden des Riesenkampfes heilen und das erlittene Leid lindern helfen. * Nach der vom Ortsausschüsse in Gottschee festgesetzten Ordnung besorgen junge Damen aus der Stadt Gottschee an den Opfertagen in den Straßen der Stadt den Verkauf der in drei Sorten hergestellten Opfertagabzeichen; es sind dies Abzeichen mit der Lieblingsblume des Kaisers, dem Edelweiß, ferner solche, die Kaul-bachs Witwe mit dem Kinde als Bildnis tragen, und -eines, das der Jnvalidenfürforge dienen soll. Gymnasialschüler, Fachschüler und Volksschüler betätigen sich mit Professoren und Lehrern bei der Mitgliederanwerbung für den Verein „K. k. österreichischer Militär-Witwen- und Waisenfond", bezw. bei der Sammlung von Spenden für diesen Verein. In ähnlicher Weise werden auch die Veranstaltungen auf dem Lande in Szene gesetzt. Helfet alle während der Opfertage an dem Werke der Nächstenliebe mit! Viele der tapferen Soldaten unseres Heimatlandes werden dadurch wieder erwerbsfähig gemacht. Zahl- reiche Familien, deren Ernährer im Kampfe um unser Wohl gefallen sind, wird dadurch der notwendige Rückhalt geboten. Landsleute! Das Ergebnis der „Roten Kreuz-Woche" war in Stadt und Land Gottschee ein glänzendes. Helfen wir alle mit vereinten Kräften zusammen, daß der Erfolg der jetzigen „Opfertage" hinter dem der „Roten Kreuz-Woche" nicht nur nicht zurückstehe, sondern ihn noch übertreffe. Die ländliche Fortbildungsschule. (Von Professor F. S. in Marburg.) II. Jedem Zweifler und Schwarzseher, jedem Ungläubigen und Mißtrauischen werden sofort alle Zweifel schwinden, wenn er die großartigen Erfolge der ländlichen Fortbildungsschule in Deutschland näher betrachtet. Die ländliche Fortbildungsschule hat dort auf dem Gebiete der Jugendfürsorge und für die sittliche, fortschrittliche und berufliche Ausbildung der ländlichen Bevölkerung Unglaubliches geleistet. Und wenn wir nun heute rühmen können, daß im gegenwärtigen Weltringen unser Vaterland durch die unvergleichliche Tapferkeit und den unvergleichlichen Heldenmut unseres Heeres gerettet wurde, so verwirklichen sich in Deutschland die Worte Fichtes: „Dasjenige Volk, welches in die untersten Schichten hinein die tiefste und vielseitigste Bildung besitzt, wird zugleich das mächtigste und glücklichste sein unter den Völkern seiner Zeit, unbesiegbar für seine Nachbarn, beneidet von den Zeitgenossen und ein Vorbild der Nachahmung für sie." Deutschland hat mit der ländlichen Fortbildungsschule so manche Kinderkrankheit durchgemacht. Die^anfangs gemachten Fehler und späteren Verbesserungen haben diese Schule heule derart gestaltet und vervollkommnet, daß sie für alle Länder tatsächlich nachahmens-würdig ist. Solange Deutschland die ländliche Fortbildungsschule nur als eine Wiederholungsschule für die Gegenstände der Volksschule auffaßte, wollte sie nicht gedeihen. Die Abneigung gegen olche Schulen für die schulentlassene Jugend stieg in der Bevölkerung zusehends und die mit Mühe errichteten Fortbildungsschulen gi gen nach ein bis zwei Jahren ihres Bestandes ein. Erst mit dem Augen-blicke, als man die ländliche Fortbildungsschule als eine berufliche Ausbildungs- und Erziehungsstätte auffaßte, der die Aufgabe zufällt, die schulentlassene Jugend außer, der beruflichen Ausbildung noch die vorbereitende Arbeit zur Erziehung zum Staatsbürger und Wehrmann zu leisten — erst mit diesem Augenblicke ist die Ländliche Fortbildungsschule populär geworden und alle ihre früheren Gegner wurden nunmehr Freunde, Gönner und Förderer dieser neuen Richtung der ländlichen Fortbildungsschule. Heute hat Deutschland aus seiner fakultativen ländlichen Fortbildungsschule eine Pflichtschule gemacht und auf den Schulbänken sitzen nicht bloß 14- bis 18jährige bildungsbedürftige Jünglinge, nein, es sitzen neben diesen Jünglingen auch '30-, 40-, ja 50jährige Männer, die, in ihrem Streben nach tieferer beruflicher Ausbildung und in vollster Überzeugung von der Notwendigkeit derselben, mir gespannter Aufmerksamkeit den lehrreichen Ausführungen des Fortbildungslehrers folgen. Dem früheren Herumtappen in bloßen Wiederholungen des Lehrstoffes der Volksschule, allenfalls in Erweiterungen desselben, wurde im Jahre 1895, bezw. 1905 ein Ende gemocht. Es wurde der Grundsatz aufgestellt, daß die ländliche Fortbildungsschule außer der erziehlichen Aufgabe auch noch eine den örtlichen Verhältnissen angepaßte berufliche Ausbildung zu erstreben hat. So hat denn Deutschland, wie aus den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses des Jahres 1908 ersichtlich ist, die Aufgabe der ländlichen Fortbildungsschule in zwei Leitsätzen präzisiert: 1. Die ländliche Fortbildungsschule ist eine Berufschule. 2. Dem Landwirte muß eine kaufmännische Ausbildung gegeben werden, weil die moderne Entwicklung dahin geht, die landwirtschaftlichen Betriebe mit kaufmännischen und industriellen Elementen zu durchsetzen. Als Grundlage hiezu dient die ländliche Buchführung. Welchen Aufschwung die ländliche Fortbildungsschule z. B. nur in Preußen im Zeiträume von 1900 bis 1906 gemacht hat, beweisen nachstehende Zahlen: Anzahl der ländl. Fortbildungsschulen gestiegen von.................1.161 auf 2.998 „ „ Schüler gestiegen von 15.567 „ 42.691 ,, Unterrichtsstund. „ „ 94.099 „ 241.773 V Lehrer „ „ 1.616 „ 4.254 Aufwand „ „ 152.896 „ 428.220 M. Auf unser Vaterland zurückblickend muß im Vergleiche mit Deutschland offen gestanden werden, daß für die schulentlassene ländliche Jugend bis heute bei uns so viel wie nichts geschehen ist. So kam es, daß die schulentlassene bäuerliche Jugend ohne Anleitung, ohne Ausbildung, ohne Führung blieb bis zum 20. Lebensjahre und allen Gefahren der Umgebung ausgesetzt war. Und wie steht es mit ihrer beruflichen Ausbildung? Mit geringen Ausnahmen verharrt der Bauer in Österreich noch auf demselben Standpunkte wie vor 50 Jahren. Ohne Rücksicht auf die Umgestaltung der Land- wirtschaft in anderen Ländern wird der Betrieb ohne Änderung, ohne Besserung weitergeführt und das Großkapital hält beim Klein-grundbesitze große Ernte. Die Grundbücher sind mit Schuldenlasten vollgeschrieben, die Exekutionen mehrten sich, die Bodenspekulanten strecken überall hin ihre Fühler aus. Und was ist die Folge dieses Treibens? Landflucht und Auswanderung! Die Abgeordneten R. v. Pantz und Dr. Steinwender haben in klaren, eindringlichen Worten von dem bevorstehenden Ruin des Bauernstandes gesprochen und suchen Staat und Land mit flammenden Worten aus der Gleichgültigkeit gegen das Übel aufzurütteln. Wenn Österreich das Versäumte nachholen und dem Bauernstände auf die Beine helfen will, so kommt hiebei in erster Linie die Einführung der obligatorischen ländlichen Fortbildungsschule in Betracht. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Das Namensfest Sr. Majestät des Kaisers) wurde am 4. Oktober in festlicher Weise begangen. Um 9 Uhr vormittags wurde in der Stadtpfarrkirche vom hochw. Herrn Dechanten und Stadtpfarrer Ferdinand Erker unter geistlicher Assistenz ein feierliches Hochamt abgehalten, dem die Beamten, die Schulen, die Stadtgemeindevertretung, die Soldaten usw. und zahlreiche Andächtige beiwohnten. Die öffentlichen Gebäude waren beflaggt. Die „Opfertage" begannen an diesem Tage und dauern bis einschließlich 8. Oktober. (Ernennung.) Der Supplent am Staatsgymnasium in Gottschee Herr Peter Jonke wurde zum provisorischen Gymnasiallehrer mit der Rechtswirksamkeit vom 1. September 1916 ernannt. — (Ernennung.) Der Ackerbauminister hat den Landes-ausschußbeisitzer und Vorstand der Landesfuttermittelstelle für Krain Monsignore Dr. Eugen Lampe zum Mitglied der Verwaltungskommission der Futtermittelzentrale ernannt. — (Diamantenes Priesterjubiläum.) Der Propst in Möttling, Monsignore Franz Dovgan, beging am 20. v. M. sein diamantenes Priesterjubiläum. — (Postalisches.) Die Postamtspraktikanten Herren Ed. Hofmann in Triest 8 und Alois Krak er in Laibach 1 wurden zu Postassistenten an ihrem Dienstorte ernannt. — (35 Jahre im Schuldienste.) Das Jubiläum ihrer 35 jährigen Lehrtätigkeit begingen heuer u. a. die Herren Georg Erker, Oberlehrer in Nesseltal, und Johann Wittteich, Oberlehrer in Tschermoschnitz. — (Vom Volksschuldienste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des zur Kriegsdienstleistung eingerückten Lehrers Herrn Josef Kreiner die lehrhefähigte Lehrerin Fräulein Paula Pirk er zur Supplentin an der fünfklassigen Volksschule in Mitierdorf und an Stelle des zur Landsturmdienstleistung eingerückten Lehrers Herrn Max Tschinkel die gewesene Probekandidatin an der achtklassigen Mädchenvolksschule in Laibach Fräulein Theresta Šušteršič zur Supplentin an der Volksschule in Nesseltal bestellt. — (Vom Staatsbahndienste.) Der Adjunkt Herr Leop. Kraul and beim Betriebsamte St. Veit an der Glan wurde zum Bahnbetriebsamte in Klagenfurt als Hilfskraft im Güterexpedite versetzt. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Fähnrich i. d. Res. Herrn Dr. Franz P erz, IR 17, rotiröe die Bronzene Tapferkeit^ medaille verliehen. Dem Oberleutnant Herrn Friedrich Hönig-m ann aus Gottschee wurde das Mililärverdienstkreuz 3. Klaffe mit der Kriegsdekoration verliehen. Dem Kadetten i. D. Res Herrn Ferdinand Jaktitsch, IR 17, wurde - die Silberne Tapserkeitö-medaille 2. Klaffe, dem Berpflegsakzesiisten Herrn Wilh. Vordren wurde das Goldene Verdienstkreuz am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen. Dem Leutnant i. d. Res. Herrn Gustav Smolej, Ldw-Feldhaubrgmt 22, wurde die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben. — (Auszeichnung für Verdienste im Kriege.) Der Kaiser hat dem landsturmpflichtigen Zivilarzt Herrn Dr. Johann Högler beim Reservespitale Nr. 2 in Laibach das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapserkeitsmedaille verliehen. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Kanonier Vinzenz Verderber aus Gottschee, dem Reservekorporal Rudolf Perz, FHR 28, den Landsturminfanteristen Peter Lackner, LdstJR 27' Ignaz Lackner, LdstJR 27, Peter Wittreich, LdstJR 27, Ant' Oswald, LdstJR 27, und dem Vormeister Rudolf Ja klitsch, FKR 7, wurde die Bronzene Tapferkeitsmedaille verliehen. Die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse wurde verliehen: dem Zugsführer Johann Spreitz er, FJB 7, dem Unterjäger Franz Turk, FJB 7, dem Patrouilleführer Johann Sbašnik, FJB 7, dem Jäger Franz Eppich, FJB 7, dem Jäger Siegfried Weiß, FJB 7. Zum zweitenmale wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Kl verliehen dem Zugsführer Anton Poje, FJB 7, die Bronzene Tapferkeitsmedaille dem Inf. Matthias Mausser, IR 17. Der» Geschützmeister auf S. M. Schiff „Orient" Richard Hönigmann aus Gottschee wurde für vorzügliche Dienstleistung vor dem Feinde das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen, dem Titularfeldwebel Peter Mausser, IR 17, die Bronzene Tapserkeitsmedaille. Die Goldene Tapserkeitsmedaille wurde dem Reserve-ZugSführer Anton Poje des FJB 7 verliehen. Dem Feldwebel i. d. Res. Robert Ganslmayer, IR 17, wurde das Eiserne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapserkeitsmedaille verliehen (zweite Auszeichnung); dem Boots- mann Geschützmeister Adolf GanslMayer auf S. M. S. „Adria das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tap'fer-keitsmedaille. Die Bronzene Tapferkeitsmedaille wurde dem Patrouilleführer Johann St ine, FJB 7, und dem Jäger Franz M a u s s e r, FJB 7, verliehen. — (Auf dem Felde der Ehre gefallen.) Einer Privatnachricht zufolge hat Herr Albin Petsche, Sohn des hiesigen Kaufmannes Herrn Peter Petsche, in den letzten Kämpfen an der Jsonzo-front am 14. September den Heldentod erlitten. Ehre dem Andenken des jungen Helden! — (Vom k. k. Staatsgymnasium.) Herr Prof. Richard Ch mel, k. u. k. Oberleutnant i. d. R. des GAR 14, steht bereits seit Beginn des Krieges im Waffendienste. An seiner Stelle war Herr Michael Presl, k. k. Professor an der Staatsgewerbeschule in Laibach, dem hiesigen Staatsgymnasium zur Dienstleistung zugewiesen worden, an welchem er Mathematik und Physik in den Oberklassen lehrte. Nun wurde Herr Prof. Presl wieder an die Staatsgewerbeschule nach Laibach zurückberufen und hat Gottschee am 23. September verlassen. — (In Kriegsgefangenschaft) befindet sich nach der Verlustliste Nr. 435 Herr Johann Lavrič, Kadettaspirant im IR 17, aus dem Bezirke Gottschee (Venosa, Italien). — (Im Kriege verwundet) wurde der Fähnrich Herr Wilhelm Ritter v. Fürer, LJR 27, aus Gotischee (von uns. be-reite gemeldet). — Herr Leutnant Bruno Schadinger wurde durch Felsstücke, die infolge Einschlaaens einer feindlichen Granate in den Unterstand sich vom Felsmassiv loslösten, verwundet und befindet sich gegenwärtig in einem Lazarett. — (Vor dem Feinde gefallen.) Aus der Verlustliste Nr. 434: Emj.-Freiw. Johann Röthel, Feldwebel, IR 27, aus Graz, tot. (14. bis 21. Mai 1916; von uns bereits früher gemeldet.) — (Anerkennung.) Der k. k. steiermärkische Landesschulrat hat in voller Würdigung der vom patriotischen wie erzieherischen Standpunkte gleich wertvollen tätigen Mitarbeit bei der zur Förderung der Zeichnung auf die 4. österr. Kriegsanleihe organisierten Aktion der Schulsammelstellen u. a. dem Herrn Alois Eppich, Oberlehrer in St. Anna a. L., den Dank und die Anerkennung ausgesprochen. — (Abgängig.) Sonntag den 17. September verließ Herr Oberlehrer I. Windisch in Katzendorf seine Wohnung, um, wie er sagte, Haselnüsse zu pflücken. Er kehrte bisher noch nicht zurück. Alle bisherigen Nachforschungen blieben bis jetzt vergeblich. Es wird befürchtet, daß dem Herrn Oberlehrer ein Unglück zuge-stoßen ist. — (Schlaganfall.) Der auch in Gottschee bekannte Reichsratsabgeordnete Herr Richard Wollet wurde in Leutschach von einem Schlaganfalle getroffen, befindet sich jedoch bereits auf dem Wege der Genesung. — (Dank für die Mitwirkung der Schulen bei der vierten Kriegsanleihe.) Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat den Bericht des Landesschulrates für Kretin über die Mitwirkung der Schulen bei der Kriegsanleihe mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und den Landesschulrat ermächtigt, u. a. folgenden Lehrpersonen (Schulen) den Dank für ihre Bemühungen auszusprechen: dem Direktor Dr. Franz Riedl und den Professoren Ernst Berner, Franz Watzl, Gustav Naser, Johann Polovič, Edmund Kolbe, Dr. Johann Gröbl, Ludwig Schmid und dem Übungsschullehrer Karl Miklitsch des Staatsgymnasiums in Gottschee; dem Oberlehrer Georg Erker und der Lehrerin Amalia Erker in Nesseltal, dem Oberlehrer Josef Tscherne in Rieg, der Supplentin Josefine Jaklitsch in Altbacher, dem Oberlehrer Josef Perz in Lienfeld, dem Lehrkörper der Volksschule in Mitterdorf, dem Lehrer Johann Jaklitsch in Reichenau, der Privatvolksschule in Suchen, der Handarbeitslehrerin Juliana Herbe in Suchen, dem Bezirksschulinspektor Josef Novak in Gottschee, der Volksschule in Weißenfels, dem Lehrer Johann Ferschmann in Reuter-Läase, dem Oberlehrer Johann Wittreich in Tscher- moschnitz. ' — (Aus den Verlustlisten.) Aus der Verlustliste 434: TitFeldw. Anton Adamič, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Rußland; Korporal Matthias Cure, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Rußt.; Korp. Richard Högl er, IR 17, Gottschee, Land, kriegsgef. in Rußl.; Ernst König, IR 17, Gottschee, Land, kriegsgef. in Rußl.; Franz Stephan Kosorog, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Rußl.; Andreas Kropf, IR 17, Gottschee, Land, kriegsgef. in Rußl.; Franz Ogrinz, IR 17, Großlaschitz, krieasgef. in Rußl.; Josef Perz. IR 17, Gottschee, Bez., krtegsg. in Rußl.; Martin Pi Im er, IR 17, Gottschee, Bez., krtegsgef. in Rußl.; Franz Purkhart, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. m Rußl.; Martin Ruppe, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. m Rußl.; Johann Schober, IR 17, Gottschee, Land, kriegsgef. in Rußl.; Michael Steni)er, IR 17, Gottschee, Land, kriegsgef. tu Rußl.; Franz Zlajmar, IR 17, Gottschee, Bez., in montenegrinischer Kriegsgefangenschaft; Korp. Franz Strah, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Rußl.; Johann Strnad, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Rußl.; Jos. Tomšič, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Rußl.; Anwn Žagar, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Rußl. — Aus der Verlustliste Nr. 460: Inf. Adolf Ostermann, LJR 27, 4. Komp., tot; Johann Rauch, LJR 27, 8. Komp., verw.; Korp. Georg Jurmanu, LJR 27, 8. Komp., tot — Aus der Verlustliste Nr. 435: Alois Arko, IR 17, Reifnitz, kriegsgef. in Rußl.; Rud. Bartol, IR 17, Gottschee, kriegsgef. m Ostuni, Brindisi, Ital.; Anton Bavdek, IR 17, Gottschee, Bez., verw., kriegsgef. in Padula, Ital.; Ant. Belyan, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsg. in Venosa, Italien. — Aus der Verlustliste Nr. 460: LdstIns. Matthias Eppich, IR 17, 8. Komp., verw.; LdstJnf. Alots Pulre, IR 17, 11. Komp., verw.; LdstVormetster Franz Sturm, Schwer. Feldartillerieregmt Nr. 6, Batt. 2, verw. — Aus der Verlustliste Nr. 435: Joses Lauric, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Venosa; Heinrich Lenitsch, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Viterbo, Provinz Rom; Franz Lobe, IR 17, Rudolfswert, Bez.. kriegsgef. im Evak.-Spital in Kaluga; Alois Majhen (Matchen?), IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Charkow, Rußl.; Joh. Mauser, IR 17, Tschernembl, Bez., kriegsgef. in Benosa; Josef Mauser, IR 17, Rudolssweri, Bez., kriegsgef. in Ostuni, Brindisi; Alois Mohar, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgefangen in Charkow; Anton Novak, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Viterbo, Provinz Rom; Josef Osak, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Madaloni; Matthias Ostermann, IR 17, Gottschee, Land, kriegsgef. in Castellano; Johann Persche, FJB 20, kriegsgef. in Rußland; Johann Poje, IR 17, Gottschee, Land, kriegsgef. in Castellano; Anton Poye, (Poje?), IR 17, Gottschee, Land, kriegsgef. in Venosa; Jmbro R u s, IR 17, Gottschee, Bez., kriegsgef. in Venosa. — (Kriegsgefangene), deren Angehörige nicht ausfindig gemacht werden konnten. Vom Gemeinsamen Zentralnachweisebüro, Auskunftstelle für Kriegsgefangene, werden u. a. folgende aus Kram stammende Kriegsgefangene bekanntgegeben, deren Angehörige nicht ausfindig gemacht werden konnten: Franz Gril, LJR 27, Zugs-führer, gesund in Rußland; Josef Janke, IR 22, gestorben am 20 Jänner 1915 in Serbien; Inf. Matthias Kump, IR 17, gesund in Rußland; Alois Knaus, IR 17, verwundet in Italien; Oberleutnant Anton KajfeL, LJR 3, verwundet tn Rußland; Johann Poje, LJR 27, war gefangen in Montenegro; ^nf. Rub. Šturm, IR 17, gesund in Rußland; Gesr. Karl Turk, LJR 27, gesund in Rußland; Ins. Markus Verderber, IR 17, m Rußland. ^ , er. — (Sven Hedin beim deutschen Kaiser und bei Hindenburg.) „Berlingske Tidende" meldet aus Malmö: Sven Hedin war auf der Heimreise von seinem siebenmonatigen Verweilen an der türkischen Front im deutschen Hauptquartier Gast des deut-scheu Kaisers und Hindenburgs. Hedin sagte, beide seien uner-schütter!ich von dem Sieg der Deutschen überzeugt. — (Schüleraufnahme) am k. k. Staatsgymnasium in Gottschee zu Beginn des Schuljahres 1916/17. Die Vorbereitungsklasse zählt 15 öffentliche Schüler und 2 hospitier. Privatistinneu. Schüler der 1. Gymnasialklasse 28+3 (Pkiv.), 2. Klasse 19, 3. Klasse 20+1 (Priv.), 4. Klasse 22+1 (Priv.), 5. Klasse 8+1 (Priv.), 6. Klasse 7, 7. Klasse 11+1 (eingeschriebener, derzeit im Militärdienste stehender Schüler), 8. Klasse 4+5 (eingeschriebene, derzeit im Militärdienst stehende Schüler). In die acht Gymuasial-flassen wurden somit 125 öffentliche Schüler und 6 hosp. Privatistinnen eingeschrieben. Im ganzen wurden an der Anstalt 148 Schüler und Schülerinnen ausgenommen. — (Die gewerbliche Fortbildungsschule) an der k. k. Fachschule in Gottschee nimmt nach einer zweijährigen Pause nunmehr den Unterricht Donnerstag den 5. Oktober l. I. wieder auf. Die Lehrstunden für die Vorbereitungsklasse sind: Sonntag von 10—12 Uhr vormittags, Montag und Mittwoch von 5—8 Uhr abends; für die 1. Fortbildungsklasse: Sonntag von 8—12, Dienstag und Donnerstag von 6—8; für die Kaufmannslehrlinge Sonntag von 8—12, Montag und Mittwoch von 6 — 8. Die Lehrlinge und Lehrmädchen sind gesetzlich verpflichtet, die Fortbildungsschule zu besuchen. — (Schwierigkeiten der Lebensmittelversorgung.) Ministerpräsident Graf Tisza erklärte im ungarischen Reichstag, angesichts des ungünstigen Ernteergebnisses sei die Lage schwierig. Das verbrauchende Volk werde sich einschränken müssen, aber weder in Ungarn noch in Österreich werde es eine Hungersnot geben, der Lebensmittelmangel werde den Zusammenbruch der Monarchie, die Kampfunfähigkeit der Monarchie nicht nach sich ziehen. Die Entbehrungen würden womöglich auf das Mindestmaß beschränkt werden. „Wir werden unbedingt das zur allgemeinen Verpflegung notwendige Mehl sichern, aber dieses Ziel können wir nur so erreichen, daß wir mehr w. niger solche Brotfrüchte, die auch als Futter verwendet werden können, in Anspruch nehmen, nämlich Gerste und Mais. Wenn uns die große Menge bei der Versorgung mit Brot-früchten zu Hilfe kommt, wenn niemand seine Vorräte versteckt, muß viel weniger Gerste und Mais genommen werden, als wenn wir mit Verheimlichung rechnen und durch Gerste und Mais solchen Weiten und Roggen ersetzen müssen, der vorhanden ist und bloß dem allgemeinen Verbrauch verborgen wird. Je mehr Gerste und Mais wir der Wirtschaft entziehen, desto schwerer wird es sein, insbesondere den Fettbedarf zu decken, so daß die Lösung der Fettfrage zum großen Teile davon abhängt, ob die große Menge auf dem Gebiete der Mehlversorgung der Regierung zu Hilfe kommt." — Es ist ganz selbstverständlich, daß Mitteleuropa im dritten Jahre seiner Belagerung die Schwierigkeiten der Lebensmittelversorgung stärker verspürt als bisher und daß außerordentliche Maßnahmen getroffen werden müssen, um auch im dritten Jahre durchzuhalten. Zu diesen Maßnahmen gehört auch die unmittelbar bevorstehende Gründung eines Knegsernährungsamtes. Wenn der rechte Mann an die Spitze kommt, ist eine bessere Verteilung der Lebensmittel und die Abschaffung gewisser Mißstände zu erwarten. AÜe Schwierigkeiten wird jedoch auch ein österreichischer Batoeki nicht meistern.' — (Zweierlei Strömungen.) Nach der Meinung der großkapitalistischen Kreise in Deutschland, die ein Interesse daran haben, wenn nach bi m Kriege die wirtschaftlichen Beziehungen mit England wieder ausgenommen werden, ist auch nach dem Kriege Rußland der gefährlichste Feind. Im Widerspruch hiezu steht der größte Teil des deuiichen Volkes, das eher an eine Friedensgeneigtheit Rußlands glaubt und auch nach dem Kriege das englische Volk als den Feind beirochten will. Der deutsche Reichskanzler, der in seiner großen Rebe f. in Wort über Rußland gesprochen hat, dürfte dieser letzteren groß u Gruppe näher stehen. England gegenüber war die Kanzlerrede ein ganzer Hagel schmetternder Keulenschlägel Man weiß also nun in England, daß von Bethmann Hollweg England gegenüber keine Schonung mehr zu erwarten ist. — (Höchstpreise für Dörrzwetfchken.) Für ein Kilogramm gut getrockneter, rauchfreier und haltbarer Dörrzwetfchken ist beim Kleinverkauf in Laibach, und zwar für 105 stückige, und bessere Ware, K 1*58, 106/130 stückige Ware K T54, über.130-stückige Ware K 1'50, Bruch wäre K 110 der Höchstpreis; für ein Kilogramm Zwetschkenmus (Povidl) K T72. Für die Gemeinden aus dem flachen Lande haben die politischen Bezirksbehörden Höchstpreise für den Kleinoerkauf von Dörrzwetfchken und Zwetschkenmus festzusetzen. Diese Höchstpreise dürfen die für Laibach festgesetzten Preise nicht überschreiten. — (Zur Getreideablieserung.) Infolge behördlichen Auftrages hat jede Gemeinde eine bestimmte Menge Getreide abzuliefern. Der Gemeindevorsteher verteilt diese vorgeschriebene Menge Getreide auf die einzelnen Besitzer in der Gemeinde. Nun sind Klagen eingelaufen, daß die Last nicht richtig verteilt und von einzelnen Besitzern zu viel verlangt werde. Fühlt sich jemand zu schwer getroffen, so steht es ihm frei, jene Parteien in der Gemeinde bei der Behörde namhaft zu machen, die zu wenig herangezogen worden sind. Auf diese Weise kann erreicht werden, daß die Verteilung der Last aus die einzelnen nach einem vollkommen gerechten (Schlüssel vorgenommen wird. — (Beförderung.) Der Landsturmoberleutnant Herr Hermann Deu (Aufenthaltsort Gottschee — LdstB 27) wurde zum Oberleutnant im Verh. d. Eoid. ernannt. — (Ende der Sommerzeit.) Mit Schluß des Monates September war die neu eingeführte Sommerzeit zu Ende und die Uhren sind um eine Stunde zurückgerückt worden. Es fragt sich nun, ob diese Einrichtung sich dauernd erhalten wird. In den Städten hat sie entschieden ihre Vorteile. An Beleuchtungsmaterial wird erspart und es ist der gesundheitliche Gewinn damit verbunden, daß Büromenschen, Handelsangestellte usw. abends eine Stunde länger beim Tageslichte sich im Freien ergehen können. Hingegen war man. auf dem Lande damit weniger zufrieden. So hat der bayerische Landwirtschaftsrat sich vor kurzem in einer Vollversammlung mit allen gegen zwei Stimmen gegen die Beibehaltung der neuen Sommerzeit ausgesprochen; sie sei unzweckmäßig für die landwirtschaftlichen Verhältnisse und ihre Nachteile feien größer als ihre Vorteile. — (Eine Prophezeiung.) In einem Artikel in Reclams „Universum", Heft 16, 1903, über Nostradamus (gestorben 1503) ist nachstehende Prophezeiung über Englands Untergang zu lesen: „Albion, Königin des Meeres, wenn der Berg in die Luft geht die Glocke zur Kanone wird, das Schiff zur Glocke, so sage dir' daß deine letzte Stunde naht!" Diese Zeit wäre hier: Berge" gehen in die Lust, Glocken werden für Artilleriezwecke verwendet, das Schiff ist zur Glocke (Taucherglocke) als Unterseeboot geworden. Gott geb's, daß die Prophezeiung zur Wahrheit wird. — (Verschiebung der Einrückung.) Die laut Einbe-rusungsknndmachung vom 15. September 1916 Einberufenen der Geburtsjahrgänge 1871 bis 1866 hatten am 2. Oktober noch nicht einzurücken. Ihre Einberufung wird zu einem späteren Zeitpunkte allerdings eventuell nur unter Festsetzung eines kurzfristigen Termines, erfolgen. — Die neuen Einrückungstage sind auf den 3 November (Geburtsjahrgänge 1871—1866) und den 16. November (Geburtsjahrgänge 1892—1800 und 1884—1889) festgesetzt worden. — (Die Stempel Pflicht aller Rechnungen.) Im Hinblicke auf die Kaiserliche Verordnung vom 23. August 1916, R. G. Bl. Nr. 281, werden die Handels- und Gewerbetreibenden darauf aufmerksam gemacht, daß die bisher bestandene Stempelbefreiung für Rechnungen über Forderungsbeträge bis einschließlich 20 K durch die Bestimmungen des § 11 der genannten Kaiserlichen Verordnung aufgehoben ist und daß daher vom 1. Oktober 1916 angefangen alle Rechnungen der Handels- und Gewerbetreibenden der Stempelpflicht unterliegen, und zwar auch dann, wenn die Forderung, auf welche die Rechnung lautet, nur 20 K oder weniger als 20 K beträgt. Nach dein vom 1. Oktober l. I. an geltenden Rech-nnngsstempeltarife ist für Rechnungen über einen Forderungsbetrag bis 20 K eine Gebühr von 2 h, von mehr als 20 K bis 100 K von 20 jede auf gest ver> teil nun obe Au- nisti wir Wi< som Kili 11 auf Die bis Zuc Die sind billi an eins Sil der Sie ung Hin Zü> sere treu wie! Fei, Rui daß Der fche sieb- verl Iso Krii fest, zähl ploi Sch tveli freu Bat zwe Krii mac zu e Die eine rour m Auf fl er Int tum 1 von 10 h, von mehr als 100 K bis 1000 K eine Gebühr von 20 h und von mehr als 1000 K eine Gebühr von 50 h von jedem Bogen zu entrichten. Die Entwertung der Stempelmarken auf Rechnungen kann vom 1. Oktober I. I. an, falls nicht amtlich gestempelte Rechnungsblankette mit amtlich obliterierten Stempelmarken verwendet werden, entweder durch Überschreiben mit einem Bestandteil des Rechnungstextes, zu welchem auch das Datum der Rechnung, die Adresse und die Unterschrift der Rechnung gezählt wird, oder durch Überdrucken mit der Namens- oder Firmastampiglie des Ausstellers vorgenommen werden. — (Der Zucker wird teurer.) Nach einer neuen Mi-nisterialverordnung erfolgt eine Preissteigerung des Zuckers. So wird z. B. ein Kilogramm bester Kistenwürfelzucker, das bisher in Wien einen Kleinpreis von K 105 hatte, in Hinkunft K 1'17, somit um 12 h mehr kosten, während beste Würfel in Karton das Kilogramm statt K 1 04 nunmehr K 1*15 kosten werden, also um 11 h mehr. Die Erhöhung der Zuckerpreise bezieht sich jedoch nicht auf die noch vorhandenen Vorräte des Wirtschaftsjahres 1915/16. Die Zuckerzentrale hat nämlich angeordnet, daß diese Vorräte, die bis November reichen dürften, vorher verkauft sein müssen, ehe der Zucker des Betriebsjahres 1916/17 in den Handel gebracht wird. Diese Vorräte, die an ihren Packungen besonders kenntlich gemacht sind, müssen noch zu dem alten Preise abgesetzt werden. Der billigere alte Zucker hat gelbe Verschlußmarken, der teurere neue grüne. Auch trägt sich die Regierung mit der Absicht, Sacharin einzuführen. — (Die Züchtigung Rumäniens.) Nach Tutrakan und Silistria nun die herrliche Umfassungsschlacht von Hermannstadt, in der die erste rumänische Armee vernichtend geschlagen wurde! Der Sieg bei Hermannstadt ist ein Erfolg der verbündeten österreichischungarischen und der reichsdeutschen Truppen, der sich den Siegen I Hindenburgs in Ostpreußen würdig anreiht. Rumänien wollte das Zünglein an der Wage sein, es vermaß sich, den Weltkrieg zu unseren Ungunsten entscheiden zu wollen. Statt dessen wurde dieser treulose Gernegroß gleich anfangs empfindlich gezüchtigt und nun wieder bei Hermannstadt aufs Haupt geschlagen. Anstatt, wie unsere Feinde hofften, die große Wendung im Weltkriege einzuleiten, hat Rumänien, ohne es zu wollen, voraussichtlich sogar dazu beigetragen, daß für die Mittelmächte das siegreiche Ende näher gerückt wird. Der rumänische Aktionsplan in Siebenbürgen ist endgültig gescheitert. — (Die Italiener) scheinen nach dem Mißerfolge ihrer siebenten Jsonzooffensive die Hoffnung eines Durchbruches noch nicht verloren zu haben, denn der Beginn der achten Offensive an der Jsonzolinie steht bevor. — (Unsere Stellungen in Galizien) bezeichnet der Kriegsberichterstatter der russischen „Nowoje Wremja" als beispiellos fest, beinahe uneinnehmbar. Daher hätten die Kämpfe dort einen zähen, hartnäckigen Charakter angenommen. — (Die Friedensbewegung in Rußland.) In diplomatischen Kreisen ruft es Aufsehen hervor, daß sich Rußland dem Schritte Frankreichs und Englands nicht angeschlossen habe, nach welchem jede Friedensvermittlung eines neutralen Staates als un-freundlicher Schritt betrachtet werden soll. — Kriegsberichterstatter Barn teilt folgenden Bericht des Bulgaren Dr. Morvow, der sich zwei Jahre in Rußland aufgehalten hat, mit: Zu Beginn war der Krieg in Rußland äußerst volkstümlich; sogar Hindenburgs Siege machten wenig Eindruck; man glaubte allgemein, die Verluste leicht zu ersetzen und dann die Mittelmächte entscheidend schlagen zu können. Die zweite übermächtige deutsch-österreichische Offensive rief aber einen niederschmetternden Eindruck hervor. Die ungeheuren Verluste wurden allgemein fühlbar. Auch der gegenwärtige Stand des russischen Angriffs wird wenig hoffnungsvoll beurteilt. Die allgemeine Auffassung ist überzeugt, daß die Mittelmächte nicht geschlagen werden können und die russische Armee für englische Interessen kämpfe. Sasonows Rücktritt wurde deshalb mit Genugtuung ausgenommen, da man von dem Konservativen Stürmer eine Friedensorientierung erwartete. In den konservativen Kreisen herrscht ausgeprägte Friedensneigung, wogegen die linksliberale Partei unter Miljukows Führung unablässig den Krieg bis ans Ende predigt. — („Einsamkeit im Hochgebirge.") Herr Stephan Hönigmann, Korporal bei der 24 cm Mörser-Batterie Nr. 12, sendet uns das Lichtbild eines einsamen Soldatenfriedhofes im Hochgebirge mit folgendem Gedichte: Einsamkeit im KochgeSirge. Er saß im Geröll. Sein Herze hing G'rad an vergangenen Tagen — Da hat ihn jählings im Heimattraum Eine welsche Granate erschlagen. Es gruben ihn aus und gruben ihn ein Ganz still seine Kameraden Und sprachen ein kurzes Soldatengebet Und empfahlen ihn Gottes Gnaden. Und hieben aus Kienholz ein dürftig Kreuz, Draus Namen und Tag und Stunde. Von Alpenrosen ein Buschen gibt Letzter Liebe welkende Kunde. — Zum einsamen Grab zwischen Felsen und Schnee Sich meine Schritte lenken; Will g'rad dort, wie der, der drunten liegt, An die liebe Heimat denken. — (Geteilte Zweikronennoten.) Seit kurzem nimmt die Österreichisch-ungarische Bank, um dem Hartgeldmangel abzuhelfen, bei ihren sämtlichen Kaffenstellen und Filialen Hälften und Viertel von Zweikronennoten ohne Abzug in Zahlung. Die Hälften gelten für eine Krone und die Viertel für fünfzig Heller. Die Teile müssen jedoch genau geschnitten sein und werden nachgemessen. Dieser neue Modus der geteilten Banknoten gelangt selbstverständlich auch in allen Filialen der Österreichisch-ungarischen Bank zur Durchführung. — (Vom Wetter. — Reichtum an Pilzen.) Kalte Regenschauer begleiteten den Herbst ein. Um den 20. September herum schien es fast, als ob ein zweites Hochwasser zu befürchten wäre, es kam aber glücklicherweise nicht dazu, nur die tiefer gelegenen Niederungen wurden überschwemmt. Dann trat eine frühzeitige Kälte ein, so daß es sogar zur Bildung von Reif kam, der den Fisolen schadete. Eine Folge des nassen Wetters war wohl auch das reichliche Gedeihen von Pilzen. An den letztvergangenen schönen Tagen wunderten zahlreiche Schwämmesucher hinaus, um zu sammeln. Körbe und Rucksäcke voll schöner braunköpfiger Herrenpilze wurden nach Hause gebracht, auch Körbchen voll gelb leuchtender Eierschwämme. Trotz dieses seltenen Reichtums an Pilzen waren die Preise hoch, echte Kriegspreise. Für ein Körbchen Pfifferlinge wurde 1 K, für die gleiche Menge Herrenpilze 3 bis 4 X verlangt und bezahlt. — (Bevorstehende Ermäßigung des Einlagenzinsfußes.) Die Wiener Banken wollen den Zinsfuß für Spareinlagen, der bisher 3 3A Prozent beträgt, auf 31h Prozent ermäßigen, also um 74% herabsetzen. Die Ermäßigung des Einlagenzinsfußes wird zunächst damit begründet, daß die Rentensteuer auf Spareinlagen, welche die Banken und Sparkassen aus Eigenem tragen, durch das neue Steuergesetz von 1auf 3 Prozent erhöht wurde. Infolgedessen werden voraussichtlich auch die Provinzsparkasien und sonstigen Geldinstitute den Zinsfuß für Spareinlagen herabsetzen. — (Neuartige Maismehlbereitung.) Regierungsrat Professor Josef Häusler hat eine neuartige Maismehlbereitung erfunden, durch die es möglich wird, das Brot auch bei 75, ja bei 100 Prozent Maismehlbereitung so tadellos schmackhaft und namentlich leicht und verdaulich zu bereiten, daß man das beste Roggenbrot zu essen wähnt. Diesen Vorteil erreicht Prof. Häusler durch eine eigens konstruierte Mazerationsmaschine, die dem Maiskorn die unangenehmen Eigenschaften nimmt, ohne aber dabei das dadurch gewonnene Mehl schwerer verdaulich zu gestalten. Das neue Maismehl wird gegenwärtig in einer Fabrik für Trocknungswefen und Mehlbereitung auf dem Schlosse Feffental des Großgrundbesitzers Karl von Volpini bei Sankt Valentin in Niederösterreich bereitet und soll nach Erweiterung der Fabrik auch nach auswärts in Handel kommen. — In Innsbruck wurden nach einem von Prof. Häusler gehaltenen Vortrage Proben von diesem 75 Prozent - Maisbrot herumgereicht, das den besten Geschmack und gute Verdaulichkeit aufwies. — (Vie hpäs se für Schweine.) Für die Dauer des Kriegszustandes ist behördlich angeordnet worden, daß die Bestimmungen der Verordnung vom 21. Mai 1916, L. G. Bl. Nr. 23, betreffend die Ausfertigung von Viehpässen für Rinder, auch auf den Verkehr mit Schweinen ausgedehnt werden. — (Zur Friedensfrage.) Kein Mensch zweifelt daran, daß wir an der Endphase des Krieges angelangt sind, aber wie lange diese Endphase dauern wird, ob noch ein halbes, ein ganzes Jahr oder noch länger, weiß ebenfalls niemand. Ein Endkampf naht, wie ihn die Weltgeschichte noch nie gekannt. Der günstigste Fall wäre der, daß Österreich-Ungarn und Deutschland mit ihren Bundesgenossen im Osten und Südosten noch im Herbste dieses Jahres entscheidend siegen und Rumänien zerschmettern. Dann hätte es für unsere Feinde — die Engländer ausgenommen — keinen rechten Sinn mehr, den Krieg über den Winter hinaus fortzusetzen. Aber das sind Hoffnungen, die wohl kaum in den wenigen Wochen vor Eintritt des Winters in Erfüllung gehen können. In Österreich-Ungarn und Deutschland erwartet man den Frieden noch nicht in naher Zukunft, aber man ist davon überzeugt, daß man so lange aushalten kann, bis der Frieden von selbst kommt. Durchhallen, das ist unser Wahlspruch 1 Österreich-Ungarn und Deutschland haben sich mehrmals für den Frieden geneigt gezeigt. Es war vergebens, die Feinde wollten davon nichts wissen, ja sie legten diese Bereitwilligkeit sogar als ein Zeichen der Schwäche und Ermüdung aus. Unsere Feinde setzen den Krieg fort, sagte der deutsche Reichskanzler in seiner jüngsten großen Rede, weil sie utopische (unmögliche) Kriegsziele zu erreichen hoffen. Ihre Eroberungssucht ist es, die Schuld trägt, daß sich täglich die Berge von Leichen immer höher türmen. DMei verblÄtßt'Frankreich'Mck''Vorteile'EttgKnds. Fünf Millionen Franzosen sind bereits ein Opfer des Krieges geworden, 60 Milliarden hat der Krieg Frankreich bisher gekostet! Wann wird Frankreich endlich zur Besinnung kommen? Der Russe Sucharow gibt in seinem Buche „Warum führen wir den Krieg?" die Antwort: „Für Frankreich, das uns so viel Geld geborgt hat, und für England, das die schwerste Last des Krieges auf unsere Schulter legt." Führer der Rechten der russischen Duma sagen ganz offen, die Interessengemeinschaft zwischen England und Rußland sei zu Ende, nur durch ein rasches Ende des Krieges vermöge Rußland sich die Vorteile zu sichern, die ihm einen unabhängigen Bestand verbürgen. Auch der russische Bauer sehnt sich nach dem Frieden. In den nächsten Wochen wird es sich zeigen, ob die kriegsfreundlichen und am Kriege verdienenden industriellen und liberalen Kreise Rußlands oder ob die Anhänger eines Sonderfriedens in dem Ringen um die Zukunft Rußlands den Sieg davontragen werden. — Der englische Kriegsminister Lloyd George sagte vor ein paar Tagen, der Kampf werde fortdaueru bis zur Niederfchmetterung Deutschlands. Es werde unter den Verbündeten keinen Ausreißer geben. Ein Mittel, dem Schrecklichen ein Ende zu machen, bestehe darin, den Urhebern des Verbrechens gegen die Menschheit--eine solche Strafe aufzuerlegen, daß die Versuchung, ihr Beginnen zu wiederholen, ein- sür allemale aus den Herzen der Regierenden getilgt werde. Diese auf Deutschland gemünzten Worte haben ihre volle Richtigkeit und Geltung — aber nicht für Deutschland, sondern sür England, den Anstifter des ganzen Weltkrieges von der Einkreisung bis zur Hungersperre und Vergewaltigung der Neutralen. Die rücksichtslose Anwendung der Zeppelin- und U-Boot-Waffe zur Niederzwingung Englands ist der einzige Weg zu einem baldigen Frieden. Für uns alle aber gilt die Parole: Ausharren und siegen! — (Regelung desVerkehres mit Rohfetten, Fett-produkten und Speiseölen.) Mit der Verordnung des k. k. Landespräsidenten in Krain vom 18. September 1916, Z. 27.925, wird angeordnet, daß vom 1. Oktober 1916 an in den Städten und Jndustrialorten in Krain, darunter auch in der Stadt Gottschee sowie in Reifnitz und Großlaschitz die entgeltliche Abgabe von Rohfetten, Fettprodukten und Speiseölen unmittelbar an den Verbraucher nur gegen eine amtliche Ausweiskarte (Fettkarte) zulässig ist. In den übrigen Gemeinden und Orten (auf dem Lande) ist vom 1. Oktober 1916 an die entgeltliche Abgabe von Rohfetten, Fettprodukten und Speiseölen unmittelbar an den Verbraucher nur gegen Vorweisung und Einziehung einer vom zuständigen Gemeindeamte ausgestellter Bescheinigung zulässig. Die Ausweiskarten (Fettkarten) gelten für eine Person und sind unübertragbar.' Sie werden für je vier Wochen ausgestellt, berechtigen jedoch innerhalb einer Woche nur zum Bezüge der auf diesen Zeitraum entfallenden Fettmenge. Die Fettkarten sind mit sechs Abschnitten für jede Woche ausgestaltet. Die Abschnitte der Fettkarte für körperlich schwer arbeitende Personen sind mit „S" und jene für Kinder im Alter bis zu drei Jahren mit „K" bezeichnet. Die von den Gemeindeämtern auszufertigenden Fettkarten sind für die jeweilige vierwöchige Verbrauchsperiode auszustellen und so einzurichten, daß auf einmal nur die Verbrauchsmenge für eine Woche bezogen werden kann. Die Gewichtsmenge, die bezogen werden kann, wird vom Minister des Innern jeweils festgesetzt und öffentlich kundgemacht. Die Ausfolgung von Ausweiskarten (Fettkarten) und Bescheinigungen ist jeweils von der Erklärung abhängig, daß die Vorräte an Rohfetten, Fettprodukten (reine Fette, Speck, Schmalz, Butterschmalz, Pflanzenfett, Margarine, Kunstfell) und Speiseölen in einem Haushalte eine Menge von 1 kg für jede anspruchsberechtigte erwachsene Person, einschließlich der Kinder von mehr als drei Jahren, und von kg für jedes Kind im Alter vom vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahre nicht übersteigen. Falls die sohin zum Bezüge von Rohfetten, Fettprodukten und Speiseölen ausgeschlossenen Haushalte über Butter nicht verfügen, sind sie über Verlangen und gegen Abgabe einer Erklärung über die Menge und Art ihrer Vorräte mit einem besonderen Ausweise zum Bezüge von 100 g, bezw. 50 g (für Kinder) für jede attMüchLNnchtW^-PMsvn "kkNi>>^Woche"fo tetrge^p^&etHen, bis ihr Vorrat an Fett bei einem das Maß des Zulässigen nicht überschreitenden Gebrauche auf die oben angeführte Menge gefunken ist. In der Erklärung verschwiegene Vorräte verfallen zu Gunsten des Staates. — (Erhöhung der Post- und Telegraphen tarife.) Seit 1. Oktober ist die Gebühr (Briefmarken) sür den Brief der niedersten Gewichtsstufe (bis zu 20 Gramm) 15 h (bisher 10 h), für die Postkarten 8 h (bisher 5 h); für Ansichtskarten 10 h; bet Drucksachen wird eine Gebühr mit 3 h sür je 50 Gramm bemessen, für Warenproben mit je 5 h für je 50 Gramm. Die Gebühren für die Wertbriefe setzen sich wie bisher zusammen im Auslands- postverkehr aus der Gebühr wie sür einen eingeschriebenen Brief und aus der Wertgebühr, die im Julandsverkehr 5 h, im Verkehr mit Ungarn, Bosnien und dem Deutschen Reiche 10 h für je 300 K beträgt. Die niedrigste Gebühr für einen Wertbrief ist mit 60 h festgesetzt. Bei Paketen wird das Zonensystem ganz beseitigt und die Gewichtsabstnfüng von 5 in 5 Kilo festgesetzt. Außerdem wird das Höchstgewicht aus 20 Kilo herabgesetzt. Die Gebühren betragen bis 5 Kilo 80 h, bis 10 Kilo 200 h, bis 15 Kilo 300 h und bis I 20 Kilo 400 h. Im inländischen Verkehre wird noch eine Gewichts-stuse bis zu 1 Kilo mit einer Gebühr von 60 h eingesügl. Für Postanweisungen sind, und zwar für die Belräge bis 50 Kronen 20 h, darüber hinaus für je weitere 50 K 5 h mehr zu zahlen. Im Telegraphenverkehre ist die Wortgebühr von 6 auf 8 h unter Festsetzung einer Mindestgebühr von 1 K für ein Telegramm festgesetzt worden. Von diesen Tarifmaßnahmen erwartet man sich im normalen Friedensverkehr eine Einnahme von jährlich 90 Millionen Kronen. Mit 1. Oktober sind neue Postwertzeichen ausgegeben worden, die alten Postwertzeichen (Briefmarken usw.) gelten noch bis 31. Dezember 1916. — (Verordnung zum Schutze der heranwachsen-denJngend.) Nach der Kundmachung des k. k. Landespräsidenten in Krain vom 20. September 1916.,. Z. 5277/Mob., ist es jugendlichen Personen (männlichen und- weiblichen Personen vor dem vollendeten 17. Lebensjahre) verboten, öffentlich Tabak zu rauchen und sich nach 9 Uhr abends auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen sowie in anderen öffentlichen Anlagen umherzutreiben. Jugendlichen Personen ist ferner der Besuch von Wein- und Bierstuben, Kaffeeschenken, Automatenrestaurationen und allen anderen Gast- und Schank-wirtschaften nur in Begleitung erwachsener Angehöriger, Vormünder, Pfleger oder anderer Aufsichtspersonen (Lehrer-, Dienst- oder Arbeitsgeber, Lehrherren und ihrer Stellvertreter) gestattet. Nach 9 Uhr abends ist den jugendlichen Personen das Verweilen in allen Gast-und Schankwirtschaften auch in Begleitung Erwachsener nicht gestattet. Das Betreten von Branntweinschenken ist jugendlichen Personen überhaupt verboten. Jugendlichen Personen ist es auch verboten, an öffentlichen Orten oder in öffentlichen Lokalen Karten zu spielen, ferner ist es ihnen verboten, Tabak, Zigarren oder Zigaretten, unnütze Luxusgegenstände oder Spielwaren und Erzeugnisse der Schundliteratur sowie Bilder, Schriften und Darstellungen, die das geschlechtliche Empfinden ungünstig zu beeinflussen geeignet sind, zu kaufen oder mit diesen Sachen untereinander irgend einen Handel zu treiben. Gewerbetreibenden jeder Art ist es verboten, diese Sachen an jugendliche Personen unmittelbar oder mittelbar zu verkaufen oder ohne Entgelt zu verabreichen. Jugendlichen Personen ist das Betteln in jeder Form, insbesondere auch das Hausieren, verboten. Übertretungen dieser Anordnungen und Verbote werden an den Gast- und Schankgewerbetreibenden nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung geahndet. Andere Personen, die sich gegen diese Verordnung vergehen, werden nach der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, R. G. Bl. Nr. 96, und der Ministerialverordnung vom 30. September 1857, R. G. BI. Nr. 98, von den politischen Behörden l. Instanz bestraft. Jugendlichen Personen, die auf öffentlichen Orten jeder Art rauchend oder Karten spielend angetroffen werden, sind der Tabak und die übrigen Rauchwerkzeuge sowie die Spielkarten von, den Sicherheilsorganen abzunehmen und zur Verteilung an kranke yfl^^vWvuudete MilMrWrsoueNr-qbzulieseM^OugMdllche Personen unter 14 Jahren, die sich gegen diese Verordnung vergehen, sind im Sinne des § 273 St. G. der häuslichen Zucht zu übergeben, in Ermangelung dieser aber oder nach dabei sich zeigenden besonderen Umständen der Ahndung und Vorkehrung der Sicherheitsbehörde zu überlassen. Jugendliche Personen über 14 Jahre sind nach der katserlichen Verordnung vom 20. April 1854 und der Ministerialverordnung vom 30. September 1857 zu bestrafen. — (Kühe einspannen statt Ochsen!) In einem Aufrufe der „Krainischen Landesstelle für Schlachtviehbeschaffung in Laibach" heißt es: Heilige Pflicht des Landwirtes ist es, gutwillig das Vieh für das Militär abzugeben, wenn er es — obzwar schwer — aber doch irgendwie entbehren kann. Damit die heimische Viehzucht auch für die Friedenszeit soweit als möglich erhalten bleibe, sollten zu Militärzwecken vor allem Ochsen, und zwar in erster Linie alte Ochsen, abgegeben werden, zur Bespannung aber sollen soweit als möglich Kühe verwendet werden. Die Kühe sind ein sehr gutes Zugvieh und können leicht eingefahren werden. Wenn sie einigemale eingespannt werden, ziehen sie schon ruhig und gut. Leichtes Einspannen der Kühe befördert zugleich deren Milchergiebigkeit und Gesundheit und ermöglicht ein leichtes Kalben. Die Erhaltung der Kühe ist viel wichtiger als die der Ochsen. Binnen kurzem werden die Militäranforderungen an Schlachtvieh eine bedeutende Steigerung erfahren, weshalb der Landwirt Vorbereitungen treffen soll. Schon jetzt soll er neben den Ochsen eine Kuh einspannen, um sie einzufahren. Mit Kühen werden auch Frauen leichter umgehen als mit Ochsen. Nur etwas Geduld und Mühe ist dabei notwendig. Ehe die Kühe eingespannt werden, sind ihnen die Klauen zu beschneiden; einzuspannen sind sie jedoch anfangs, wenn nur möglich, nur einige Stunden vormittags und einige Stunden nachmittags oder nur für halbe Tage. Anfangs soll langsam und ohne Anwendung von Zwang verfahren werden. Unrichtig wäre es, die Kühe beim Einfahren zu schlagen, auch sollen die Wagen nicht zu sehr belastet werden. Wie gesagt, wird in Krain eine erhebliche Menge Schlachtvieh aufzubringen sein, und sobald dies vom Militär verlangt werden wird, wird auch zur zwangsweisen Requirierung gegriffen werden müssen, wenn auf gütlichem Wege nichts zu erreichen sein wird. Dies mögen sich die Landwirte vor Augen halten, um rechtzeitig darauf vorbereitet zu sein. Deshalb, Landwirte, beginnet sogleich mit dem Einfahren eurer Kühe, damit ihr sie anstatt der Ochsen bei der Feldarbeit werdet benützen können I — (Schädlichkeit verzinkter Eisenkessel für das Vieh.) Zufolge telegraphischer Weisung des k. k.Handelsministeriums vom 19. v. M. werden die Besitzer darauf aufmerksam gemacht, daß sich verzinkte Eisenkessel wegen ihrer Schädlichkeit für das Vieh nicht eignen. Es sollen nur Emailkessel verwendet werden. — (Die Landesfutter mittel st eile) liefert nur jene Futtermittel, die ihr von der Futtermittelzentrale in Wien angewiesen werden. Bis jetzt wurden ihr kein Hafer, keine Weizenkleie und kein Maisfuttermehl zugewiesen. Dies diene den Interessenten zur Kenntnis, damit sie die ganze Sachlage richtig beurteilen können. Heute steht nur Maiskleie und Gerstenkleie und selbst diese in unzulänglichem Maße zur Verfügung. Schon heute ist es klar, daß die Futtermittelstelle einen äußerst schwierigen Stand hat, da sie beiweitem nicht in der Lage sein wird, die Besteller angesichts des allgemeinen Mangels an Futtermitteln zu befriedigen. Sie kann nur das liefern, was ihr angewiesen wird. Es wird jedoch an allem mangeln, so daß die ganze Approvisionierung mit Futtermitteln stark zu leiden haben wird. Den Bestellern diene weiters zur Kenntnis, daß sie sich mit ihren Bestellungen an die zuständigen Gemeindeämter zu wenden haben, den Gemeindeämtern diene jedoch zur Darnachachtung, daß die Bestellungen nicht in ihrer Gesamtheit, sondern unter Anführung jedes einzelnen Bestellers zu machen sind. Da die Futtermittelstelle derzeit über keine Weizenkleie verfügt, wollen die Gemeindeämter gleichzeitig angeben, ob sie sich statt dieser mit der Lieferung von Gerstenkleie, bezw. Matskleie, zufrieden geben. (Laib. Ztg.) (Unsere Ernährung gesichert.) Bei der" Sitzung des Beirates der Kriegsgetreideverkehrsanstalt in Wien am 21 v. M. legte Kammersekretär Dr. Tausche dar, es könne erwartet werden, daß die zur Sicherung der Brotversorgung ergriffenen Maßnahmen ihren Zweck erfüllen und die Ernährung bis zur nächsten Ernte sichern werden. Jedoch müßten alle Vorschriften genau durchgeführt werden, wobei Redner insbesondere auf Gerste und Hafer hinwies. Diese beiden Fruchtarteu ließen sich als wertvolles Surrogat zur Brotmehlerzeugung verwenden, wobei bei Hafer eine Ausmahlung auf 30 Prozent Brotmehl und 70 Prozent Futtermehl als wirtschaftlich angesehen werden könne. Den Selbstversorgern möge die Möglichkeit geboten werden, Gerste vermahlen zu lassen und aus der ihnen verbleibenden Gerstenmenge von einem Viertel ihres Ertrages Rollgerste zu erzeugen. Weiter empfahl der Berichterstatter, die Vermahlung von Hafer unverzüglich in Angriff zu nehmen. Bei der Zuweisung von Mehl solle auf Gegenden, die sich im engeren Kriegsgebiete befinden oder mit Flüchtlingen belastet seien, besondere Rücksicht genommen werden. — Es wird heuer in Österreich eine Kartoffelernte von 140 Millionen, in Ungarn von 60 Millionen Meterzentner erwartet. Hievon sind für den Anbau 10 Prozent, für die Verwendung im Betriebe der Landwirtschaft 20 Prozent in Abzug zu bringen. — Bei uns in Gottschee haben die Kartoffeln in den Niederungen durch das Hochwasser gelitten (Fäule), sonst ist die Kartoffelernte günstig. Witterdorf. (Sterbefall.) Der Besitzer Josef Kump aus Ort 10 ist am 22. September im Landesspitale in Laibach nach nur wenige Tage dauerndem Krankenlager im Alter von 58 Jahren gestorben und zur Beerdigung nach Mitterdorf überführt worden. Das Begräbnis fand am 26. September statt. Der so schnell Dahingeschiedene war einer der strebsamsten Bauern und als Familienvater mustergültig. Er ruhe in Frieden! — (Kriegsauszeichnungen.) Dem in Kerndorf 17 geborenen Leutnant Herrn Franz Krische wurde die Silberne Tapfer- keitsmedaille 1. Klasse verliehen. — Dem Herrn Daniel Posnik wurde das Eiserne Verdienstkreuz verliehen. — (Wasserschaden.) Durch die letzte Überschwemmung wurden in der Gemeinde Erdäpfel, Mais, Bohnen, Rüben u. dgl. verdorben. Der Schaden an Mais trifft die einzelnen Besitzer am schwersten. — (Gefallen) ist am 27. August l. I. der Ers.-Reservist im 27. Landw.-Jnf.-Reg. Franz Stalzer aus Rain 15. Er war ledig und 29 Jahre alt. In Borzcov in Galizien wurde er begraben. Göttenitz. (Ein seltsamer Apfelbaum) findet sich in dem hiesigen pfarrhöslichen Garten. Der Baum hat einige Früchte, aber tatsächlich auch einige schöne, rosarote Blüten, wie wir sie sonst nur im Frühjahre zu sehen gewohnt sind. — (Hausverkau s.) Bei der gerichtlichen Versteigerung am 1. September hat die Grund- und Hausrealität Nr. 51 Josef Kajfe2 aus Banjaloka um den Preis von 8500 K erstanden. Derselbe beabsichtigt den neuerlichen Verkauf im Parzellieruugswege. — (Lebensgefährlich verletzt) wurde am 1. d. M. der neunjährige Richard Wold in Nr. 56 von Franz Michitfch Nr. 22. Die Kinder spielten mit einem Flobertgewehr, wobei Michitfch den Woldin unglücklicherweise in die Stirne traf. Eltern und Vormünder sollten den Kindern größere Sorgfalt zuwenden. — (Verwundet) wurde Franz Web er Nr. 100 und kam in ein Reservespital nach Brünn. Lienfekd. (Richtigstellung.) Wir erhalten folgende Zuschrift: Geehrte Schriftleitung! Das gefertigte Gemeindeamt ersucht um die Aufnahme nachstehender Richtigstellung: In Ihrem geschätzten Blatte vom 19. September l. I. heißt es unter „Hochwasser", daß schuld an der längeren Dauer der letzten diesjährigen Überschwemmung die vier oder fünf im Bereiche der Gemeinden Lienfeld und Schwarzenbach gelegenen Sauglöcher seien, da sie verlegt waren. Dies trifft nicht zu. Alljährlich werden die Kanalgitter entsprechend gereinigt, fu datz das Wasser unbehindert abfließen kann. Heuer aber wurde 14 Tage vor der Überschwemmung ein Kanalgitter ganz neu hergestellt, durch einen Fachmann wurde das betreffende Saugloch gereinigt und es wurden auch größere mit Zement ausgeführte Maurerarbeiten ein demselben vorgenommen, so daß dabei die Gemeinde große Auslagen halte. An der Überschwemmung, die übrigens auch vor zwei Jahren und auch früher, so 1907 und 1911 derart groß war, daß der Verkehr auf der Straße nach Obermösel tagelang eingestellt war, trifft die Gemeinde Lienfeld keine Schuld. Zur Verhütung der Überschwemmungen int Gott« scheer Tale müßten vielmehr noch mehr Sauglöcher errichtet werden Gemeindeamt Lienseld, am 28. September 1916. Ostermanu. Sei einmaliger Linschalmng kostet die oiergesxallen-rlleindruckzeile oder t«n Raum 10 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Sei Linschallllngen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Iadr -ine zwanzigprozentige Ermäßigung gemährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltunz gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten (Ein» schaltung zu erlegen. — (Es wird Höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. verein Her Deutschen s. Sonscbee —- in Wien. ■ Sitz: L, Himmelpfor wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Vereinslokale „Zum roten Igel", I., Alörechtsplatz Mr. 2. Reichhaltiges Lager der besten und billigsten TabrrMer und Rähmascbinen für Familie und Gewerbe. Schreibmaschinen. Langjährige Garantie. 3ohann Jax § Sohn «Caibacb lüiener$tra$se Hr. i§. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten? Selmer Kruhme Zahntechniker aus Laibach ist Sonntag den 8. und 15* Oktober im Hotel Stadt Triest zu sprechen. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger Joses Eppich, — Buchdruckerei Joses Pavlice! in Gottschee.