Erscheint v , ciientiicb seclisinn (mil Ausnahme der Feiertage, Schril Heilung, Yerwallimg umi Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68. 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6, irseraten- und Abonnements-Annahme in dei Verwaltung Bezugspreis: Abholen oder durch die Fosi monatlich Um 23.— bei Zustellung Uin 24. . itiJ das Ausland monatlich Uin 35— Finzelntimmer Uin I 56 und Uin 2. Manuskripte werden nicht retourniert Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. l^fSlS 0112 S'50 Mari bom fltitmm Die neue Offensive im Westen in vollem Bange Sowohl Saris als auch Berlin meiden den Durchbruch Ser GommeGtellungen Ser Alliierten seitens der deutschen Truppen ^«e Haupttämpfe spielen sich im Naume Somme-Mündung-Amiens - Sochons-Laon m einer Breite von 200 km ab Paris, 6. Juni. Die Agence H a v a s Meldet mit Datum vom 5. Juni: Das Oberkommando der französischen Armee er-Ek frühmorgens den nachstehenden Bericht: Alle von der Front einlaufenden Nachrichten besagen, daß beim Morgengrauen eine neue deutsche Offensive eingesetzt hat Die deutschen Truppen greifen auf dem gesamten Sektor an, der sich von der Der Uebergang über die Somme zwischen der Mündung und dem Oise-Aisne-Kanal wurde erzwungen und die dahinter im Ausbau befindliche sogenannte Weygand-Linie an mehreren Stellen zu Fall gebracht.« Paris, 6. Juni. Havas berichtet: Der Vertreter des Kriegsministers erklärte den Vertretern der Pariser Presse, daß es deutschen motorisierten Verbänden Somme-Mündung ins Meer bis zur Straße am ersten Tage der Schlacht an der Som von Laon gegen Soissons erstreckt, Die Agence Havas berichtet zusätzlich zum Heeresbericht, daß die Front, auf der beim Morgengrauen die deutsche Offensive einsetzte, 200 Kilometer lang ist. Das Operationsgebiet erstreckt sich entzog der mittleren und der östlichen Som-me auf das Gebiet südlich der Oise bis zum Westende des Chemin des Dames. Der furchtbarste Druck wurde in den Vor Mittagsstunden bei Amiens verzeichnet, Wo die Deutschen von der Durchbruchstelle bis zum Meere die Brückenköpfe am Südufer der Somme hielten sowie auf dem Gebiete südöstlich der Oise zwischen dem Leiette-Kanal etwas südlich vom Chemin des Dames. Um 4 Uhr früh setzte heftiges Artilleriefeuer ein. Gleichzeitig gingen die deutschen Bomber wellenartig zum Angriff a«f die französischen Stellungen und den wmittekar anschließenden Etappenraum über. Um 6 Uhr begannen die ersten Massenangriffe der deutschen Infanteriedivisionen. In diesen Kämpfen war bis 10 Uhr Lein Panzerwagen zu bemerken. Die Kämpfe erreichten gegen Mittag ihren Höhepunkt. Einzelheiten darüber sind bisher noch nicht gemeldet worden. In Paris haben die Nachrichten von der neuen deutschen Offensive starken Eindruck gemacht. Die Menschen sind jedoch gesammelt und entschlossen, jeden Kampf mit dem Gegner aufzunehmen. Alle wissen, daß der Gegner jetzt die Ab sicht hat, den Schlag unmittelbar gegen das politische und wirtschaftliche Herz Frankreichs zu führen. Eine neue, bedeutsame Phase des Krieges im Westen ist angebrochen. Berlin, 6. Juni. (Avala.) DNB berichtet: Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht im Führferhauptquartier gab gestern bekannt: »Wie schon durch Sondermeldung bekanntgegeben, wurde am 4. Juni die Festung Dünkirchen nach schwerem Kampf genommen. Drei Generale und etwa 40.000 Mann verschiedener französischer Verbände ergaben sich unseren siegreichen Truppen. Bei Abbevllle ist ein mit starkem Artillerie- und Panzereinsatz geführter feindlicher Angriff abgewiesen worden. Ebenso scheiterte ein Angriff auf unsere Ge-fechstvorposten südlich Longwy unter schweren Verlusten des Feindes. Mit Kampf- und Sturzkampffliegem griff die Luftwaffe feindliche Ansammlun gen südlich Abbevllle sowie die Hafenanlagen von Le Havre erfolgreich an. ln den frühen Morgenstunden des heutigen Tages haben neue Angriffsoperationen auf der bisherigen Abwehrfront in Frankreich begonnen.« Berlin, 6. Juni. DNB berichtet: Das deutsche Oberkommando gab gestern kurz nach 22 Uhr bekannt: »Unsere Armeen sind heute früh in brei ter Front zum Angriff gegen das Heer Frankreichs angetreten. me gelungen ist, die alliierten Stellungen an der Somme an fünf Stellen zu durchbrochen. Er fügte jedoch hinzu, daß der Erfolg des ersten 'Tages der deutschen Offensive an der Somme für die Alliierten im allgemeinen günstig sei. Paris, 6. Juni. Havas berichtet: Der gestrige offizielle Abendbericht besagt, daß die Kämpfe besonders bei Amiens, Peronne und Ailette heftig seien. Der Feind warf sehr starke Panzerabteilungen und Flugzeugverbände in den Kampf. Der Angriff wurde allgemein zurückgewiesen. Wo die deutschen Tanks unsere Stellungen durchbrachen, werden die Positionen von unseren Truppen nach wie vor gehalten. London, 6. Juni. (Avala.) Reuter meldet; Die »Times« befaßt sich mit der neuen deutschen Offensive u. schreibt daß die Deutschen den Versuch unternommen hätten, eine neue Bresche in die französische Front zu schlagen. Demgegenüber sei die französische Wehrmacht schwächer sowohl im Hinblick auf die Verbände wie auch hinsichtlich der Panzerwagen und Flugzeuge. Es sei zu berücksichtigen, daß der französischen Armee große Teile des britischen Expeditionskorps fehlen. Berlin, 6. Juni. (Avala.) DAS DNB meldet: Die deutschen Blätter berichten mit großen Schlagzeilen über die ersten Erfolge der neuen deutschen Offensive. Die Schlagzeilen lauten etwa: »Der Durchbruch über die Sommer erzwungen«, »Die Weygand-Linie an mehreren Stellen durchbrochen« usw. Die »Deutsche Allgemeine Zeitung« betont, die Weygand-Linie sei an dem Tage entstan den, an welchem Gamelin infolge der deutschen Einkreisung der drei französischen Elitearmeen und des englischen Expeditionskorps in Flandern gehen muß te. Diese Weygand-Linie sei die große Hoffnung des Feindes gewesen. Von dieser Linie habe man wie von einer Hauptfront des Widerstandes dank der strategischen Geschicklichkeit Weygands ge- sprochen, dem die Rolle der Verteidigung von Paris zufiel. Die deutsche Armee habe indessen der Weygand-Linie ihren Nimbus genommen. Rom, 6. Juni. (Avala.) Die Agenzia Stefani meldet: Die deutschen Truppen dmigen gegen Paris und Le Havre vor. Die Operationen nehmen einen planmäßigen Verlauf. Enorme deutsche Trup penmassen ziehen aus Flandern und den Ardennen zur neuen Frontlinie. Die Stimmung der deutschen Truppen is stark gehoben. Berlin, 6. Juni. DNB berichtet: Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat nach dem siegreichen Ende der Schlacht in Belgisch- und Französisch-Flandern den Dank des ganzen deutschen Volkes an den Führer in folgendem Telegramm zum Ausdruck gebracht: »Mein Führer! Das deutsche Volk dankt in tiefer Ergriffenheit und Liebe Ihnen und unseren Soldaten, die unter Ihrer begnadeten Führung die größte Vernichtungsund Entscheidungsschlacht in der Geschichte zum einzig bestehenden Sieg gestaltete. Gott wird weiter mit denen sein, die den Sieg verdienen. Rudolf Heß.« Z.aliens Küsten Durch Minenfelder gesperrt EINE AMTLICHE ITALIENISCHE VERLAUTBARUNG Rom, 6. Juni. (Avala) Stefani meldet: Amtlich wird verlautbart, daß die Schiffahrt in den italienischen Gewässern bis zu 12 Meilen von der Küste entfernt eine Gefahrenzone darstellt. Schiffe, die in die italienischen Häfen einlaufen wollen, müssen hiezu eine besondere Bewilligung erlangen. Rom, 6. Juni. (Avala). Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Amtlich wird verlautbart, daß die Gewässer an den Küsten Italiens, Albaniens und der italienischen Kolonien in einer Breite von 12 Meilen als Gefahrenzone proklamiert werden. In der amtlichen Verlautbarung werden die Kapitäne der Schiffe, die in die italienischen Häfen einzulaufen beabsichtigen, aufgefordert, sich rechtzeitig mit den italienischen Konsulaten bzw. mit den Militärbehörden in Verbindung zu setzen. Diese Maßnahme ist mit sofortiger Giltigkeit in Kraft getreten. In einer zweiten, gleichzeitig herausgegebenen Verordnung heißt es, daß ab heute Sirenen nur im Falle der Gefahr von Luftangriffen zur Verwendung gelangen dürfen. Alle übrigen Sirenensignale haben von nun an zu entfallen. Einlaufende Schiffe, die die verlangte Bewilligung erhalten haben, werden durch Lotsen in die Häfen geführt. Schiffe, die sich an die Bestimmungen der Verordnung über die Zwöif-Meilenzone nicht halten sollten, tragen selbst die Ver antwortung für die Folgen. Daladier aus dem Kabinett Reynaud ausgeschieden ÜBERRASCHENDE UMBILDUNG DER FRANZÖSISCHEN REGIERUNG Paris, 6. Juni. (Avala.) Reuter meldet: Paul Reynaud hat gestern in der Nacht eine Umbildung seiner Regierung vorgenommen. Der Ministerpräsident übernahm gleichzeitig auch das bis jetzt von Daladier geführte Außenministerium und bleibt auch weiterhin Kriegsminister, da diese beiden Ministerien die Kriegführung sichern. Gehilfe Re> nauds im Außenimnisterium wurde Paul B a u d o i n, im Kriegsministerium hingegen General de G a u 11 e t. Das Finanzportefeuille übernahm der bisherige Generalsekretär d. Finanzministeriums B o u tillier. Das Ministerportefeuille der französischen Familiengemeinschaft, das den Wirkungskreis des früheren Volksge sundheitsministerium übernahm, erhielt Georges Pernot. Das Informationsministerium übernahm Jean P r o v o u s t, die öffentlichen Arbeiten hingegen der bisherige Informationsminister Frossard. Die Rekonstruktion der Regierung, in der Daladier nicht mehr Mitglied ist, wur de gegen Mitternacht durchgeführt, und zwar nach der Sitzung, die um 23.30 Uhr im Elysee stattfand. Die neuen Minister erstatteten sodann dem Staatspräsidenten Lebrun einen Besuch. Stefani über die deutsch-italienische Zusammenarbeit Rom, 6. Juni. (Avala.) Stefani berichtet: Der diplomatische Redakteur der Agenzia Stefani konstatiert in einer Ueberprüfung der europäischen Lage, daß England und Frankreich in den ersten neun Kriegsmonaten zu der Immobil! sierung von 50 Divisionen in den Alpen und im Mfttelmeer genötigt worden seien, so daß diese Divisionen für die Front nicht benützt werden konnten. Auf diplomatischem Gebiet hat Italien durch seine Haltung die Erweiterung des gegenwärtigen Konfliktes auf die Balkanländer ver hindert. Deutschland kann sich auf diese Weise noch weiter mit Lebensmitteln und Rohstoffen versorgen. In deutschen amtli chen Kreisen wurde offen und ehrlich anerkannt, daß diese militärisch-diplomatische und wirtschaftliche Hilfe Italiens in den ersten neun Monaten des Krieges spontan erfolgt sei. Die Achse Rom-Berlin bleibt nach wie vor eine solide Basis der deutsch-italienischen Politik, die einen entscheidenden Einfluß auf das Schicksal des neuen Europa haben wird. Die Blocke der Alliierten hat Italiens Stet lungnahme nicht im geringsten beeinflußt, diese Stellungnahme stimmt mit den Interessen Italiens überein, die wie folgt definiert werden können: Schaf- fung der nationalen Einheit und Unabhäm gigkeit zur See. Die Streitfragen des Mittelmeers und Afrikas, die die Alliiertes: nicht friedlich lösen wollten, müssen ein-für allemal geklärt werden. Die italienische Nation weiß sehr wohl, daß sie für ihre Freiheit kämpft, da die demo.pluto* kratischen Mächte die Souveränität Italiens durch ungerechte Sanktionen bedroht haben. Dieses Unrecht am italienischen Volke muß repariert werden. Curih, 6. Juni. Devisen : Beograc 10, Paris 8.075, London 14.25, Newyork 446, Mailand 22.50, Berlin 178.25, Stockholm 106.25, Budapest 90.79, Athen 3, Bukarest 2.25, Istanbul 3, Helsinki 8.50, Bu-nos Aires 101. London erwartet unannehmbare Forderungen Ztalienö Die Ablehnung werde Italien als cafus belli gegen die Alliierten hinnehmen / Die deutsche Offensive und Italiens Vorgehen / Heute abends spricht Mussolini London, 6. Juni. Havas berichtet: Jn Londoner diplomatischen Kreisen erwartet man, daß Italien den Westmächten seine Forderungen in einem Umfange und in einer Form unterbreiten werde, die für die Alliierten unannehmbar sein werde. Sobald die Westmächte die Ablehnung formefl ausgesprochen haben würden, werde Italien erklären, daß es die Ablehnung als Grund für d'as Eintreten in den Krieg betrachten müsse. In Londoner diplomatischen Kreisen wird angenommen, daß Italien seine Schritte unter dem Druck des Deutschen Reiches unternehmen werde. Es wird hier angenommen, daß sich Italien erst d'ann zum Eingreifen entschließen werde, wenn man die Entwicklung der im Gange befindlichen deutschen Offensive genau festgestellt haben würde. London, 6. Juni. Havas berichtet: Wie man in hiesigen diplomatischen Krei sen erfährt, wird Mussolini heute abends P a ri s, 6. Juni. Havas berichtet: Gestern nachmittags gab es in Tours und in Bourges Fliegeralarm. In der erstgenannten Stadt dauerte der Alarm von 14.55 bis 15 Uhr, in Bourges hingegen von 13.20 bis 15.05 Uhr. Die deutschen Flugzeuge belegten zahlreiche Gebäude mit) Bomben. Die Flugabwehr und die französischen Jagdmaschinen begannen sogleich mit der Vertreibung der feindlichen Bomber. Paris, 6. Juni. (Avala.) Hava s be richtet: Das Informationsministerium erklärt, daß die deutschen Behauptungen, denen zufolge während des Luftbombardements von Paris 104 Flugzeuge abgeschossen und in Hangars weitere 400 Ma schinen zerstört worden seien, als unrich tig bezeichnet werden müssen. Die Franzosen verloren sieben Maschinen. Insgesamt wurden 25 deutsche Flugzeuge abgeschossen. Unter den gefangengengom-menen deutschen Fliegern befindet sich ein Oberst, der Kommandeur der Eskadrilje. In den Hangars wurden 14 französische Maschinen zerstört. Es handelt sich meistenteils um Privatflugzeuge. Paris, 5. Juni. (Avala) Havas berichtet: Im Lauf des gestrigen Tages entfalteten die französischen und die britischen Luftstreitkräfte eine lebhafte Tätig-ikeit. Aufklärungsflugzeuge unternahmen eine ganze Reihe von Flügen, die wichtige Ergebnisse brachten. Sie verfolgten die Bewegungen der deutschen Truppen und ihre Ansammlungen an einigen Stellen der Front. Als Vergeltungsmaßnahme für die Bombardierung von Paris unternahmen die verbündeten Luftstreitkräfte einige Aktionen über Deutschland. Diese Flüge hatten den Charakter von Repressalien. Alliierte Flugzeuge bombardierten einige große deutsche Industriezentren. So wurden Flugplätze und Fabriken in München und Frankfurt am Main, ferner Fabriken und andere Einrichtungen im Ruhrgebiet mit Bomben beworfen. Alle alliierten Flug zeuge, die an diesem Angriff feilnahmen, sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Was den deutschen Luftangriff auf Paris betrifft, so ist nun endgültig festgestellt, daß von den 125 deutschen Apparaten, die an dem Angriff teilnahmen,- 25 abgeschossen wurden.« Berlin, 6. Juni. Das DNB meldet: Die Vertreter der ausländischen Presse in Berlin wurden gestern verständigt, daß im französischen Luftraum Kämpfe zwischen deutschen und schweizerischen Flugzeugen ausgetragen wurden. Die schweizerisch. Maschinen seien über fran zösischem Gebiet zum Angriff gegen die Deutschen übergegangen. Eine deutsche Maschine wurde durch die Schweizer ge- eine große Rede halten, in der er die Forderungen Italiens aufzählen und ausdeuten wird. Die Rede Mussolinis wird! die letzte große psychologische Vorbereitung des italienischen Volkes für den Eintritt in den Krieg sein. London, 6. Juni. Wie United Press berichtet, sind die Telephonverbindungen zwischen Frankreich und Italien abgebrochen worden. Rom, 6. juni. Havas berichtet: Die Mehrzahl der Mitglieder der englischen Botschaft hat gestern Rom verlassen und ist nach Paris abgereist. Auch mehrere englische Journalisten haben Rom verlassen. Im Botschaftsgebäude weilen nur die höheren Beamten der Botschaft und einige Journalisten. Die Polizei hat umfassende Sicherungsmaßnahmen vor der französischen und der englischen Botschaft durchgeführt. Rom, 6. Juni. Reuter berichtet: In italienischen politischen Kreisen und in zwungen, auf französischem Gebiet niederzugehen. Aber auch vier schweizerische Maschinen wurden gezwungen, auf französischem Boden zu landen. Bis jetzt konnte festgestellt werden, daß zumindest zwei Flugzeuge bei Beginn des Kampfes bereits im französischen Luftraum gewesen waren. Die deutsche Regerung hat bereits diplomatische Schritte in Bern unternommen. Bern, 6. Juni. (Avala.) Ag. Havas berichtet: Wie der schweizerische Generalštab berichtet, sind in der Nacht vom Sam tag zum Sonntag drei deutsche Flugzeuge im Verlaufe von Luftkämpfen über schweizerischem Gebiet abgeschossen worden. Vier Insassen fanden hiebei den Tod'. Am Sonntag wurde, ein deutsches Flugzeug bei Iverdon abgeschossen. Es konnte jedoch notlanden. Von den fünf Insassen war einer ohnmächtig und starb sodann im Krankenhause. Die übrigen un verletzten Insassen wurden interniert. In Berl5i5n, 6. Juni. DNB berichtet: Das Hauptquartier der deutschen Wehrmacht hat einen Bericht über die Kämpfe seit dem 10. Mai ausgegeben. Der Bericht beginnt mit der Feststellung, daß die gro ße Schlacht in Flandern und im Artois beendet sei. In der Kriegsgeschichte werde diese Schlacht als die größte Schlacht aller Zeiten verzeichnet sein, die mit der Vernichtung des Gegners geendet hat. Dann werden die Kampfhandlungen vom 10. Mai bis zum 4. Juni (Erstürmung Dün kirchens) im einzelnen dargestellt. Es folgt die Feststellung, daß der gewaltige Erfolg nur dank dem entschlossenen Ein satz der Luftwaffe möglich gewesen sei. Im Bericht heißt es dann weiter: »Den ganzen Umfang des in Holland, Belgien und Nordfrankreich erfolgten Sieges kann man aus den feindlichen Verlusten und aus der Menge des in deutsche Hände gefallenen Kriegsmaterials erkennen. Ueber 1,200.000 Franzosen, Engländer, Belgier und Holländer sind in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten. Die Verluste an Gefallenen, Ertrunkenen und Verwundeten können noch nicht annähernd geschätzt werden. Die deutschen Truppen haben die Ausrüstung von etwa 75 bis 80 feindlichen Divisionen zum Teil vernichtet, zum Teil beschlagnahmt. Die der Presse hat die Erklärung des französischen Ministerpräsidenten Paul R e y-n a u d über die Verhandlungsbereitschaft der Westmächte keinen Widerhall gefunden. Die Blätter setzen demgegenüber ihre Kampagne gegen die Westmächte fort. »II Popolo di Rom a«« ergeht sich in heftigen Angriffen gegen die jetzige freundliche Einstellung der Westmächte. Kairo, 6. Juni. Associated Press berichtet: Alle Italiener im Nahen Osten verlassen ihre bisherigen Aufenthalts- und Tätigkeitsorte, um nach Italien zurückzukehren. Aus Syrien, Palästina und Ägypten sind schon fast alle Italiener nach Italien abgereist. Wie in poetischen Kreisen erklärt wird, sind die beiden italienischen Dampfer, die sich soeben auf der Fahrt aus dem Nahen Osten nach Italien befinden, die beiden letzten Schiffe, die vor dem Eintreten Italiens in den Krieg ausgelaufen sind. Neuenburg wurden den gefallenen deutschen Fliegern militärische Ehrenbezeugungen erwiesen. Der Totenfeier wohnte auch der deutsche Gesandte und hohe schweizerische Offiziere bei. Auf die Särge wurde ein Kranz der schweizerischen Luftwaffe niedergelegt. Die Schwei zer Truppen erwiesen den deutschen Soldaten den letzten Gruß. Die Särge wurden sodann unter militärischem Geleite an die deutsche Grenze gebracht. Bern, 6. Juni. (Avala.) Reuter mel det: Auf dem Gebiet von Konstanz wurde gestern abends Bereitschaftsalarm gegeben. Ausländische Flugzeuge überflogen schweizerisches Gebiet und warfen sechs Bomben ab. Die Bomben fielen auf Kreutzlingen und Tegerwillen in der Umgebung von Konstanz. Menschenopfer sind nicht zu beklagen. Eine Straße und' mehrere Häuser wurden beschädigt. Eine Untersuchung soll die Herkunft der Flugzeuge feststeilen. Kragsbeute umfaßt Geschütze bis zu den schwersten Kalibern, Kampfwagen und andere Motorfahrzeuge aller Art. In der Zeit vom 10. Mai bis zum 3. Juni zerstör- te die deutsche Luftwaffe 1431 feindliche Flugzeuge. Davon wurden 114? in Luftkämpfen zum Absturz gebracht und 695 von Luftabwehrgeschützen abgeschossen, während auf feindlichen Flugplätzen min destens 1600 bis 1700 Flugzeuge noch auf dem Boden zerstört wurden. Der Ver such, das britische Exoeditionskorps mit Hilfe von Kriegs- und Handelsschiffen zu retten, kostete die fe'ndliche Flotte sehr schwere Verluste. Durch Fliegerbomben wurden fünf Kreuzer, sieben Zerstörer, drei Unterseeboote, neun Kriegsschiffe an dere Art und 66 Handelsschiffe bzw-Transporter zerstört sowie zehn Kreuzer, 24 Zerstörer, drei Torpedoboote, 25 Kriegsschiffe anderer Art und 170 Handelsschiffe, bzw. Transporter beschädigt-Unsere leichten Seeinbeiten versenkten bei außerordentlich kühnen Vorstöße» sechs Zerstörer, zwei Unterseeboote, einen Transporter und ein anderes Kriegsschiff. Gegenüber diesen großen Verlusten des Feindes sind die Verluste der deutsche» Wehrmacht in der Zeit vom 10. Mai bis zum 1. Juni unbedeutend, wenn man de» gewaltigen Umfang des erzielten Erfolges bedenkt. Auf dem Schlachtfeld haben 10.252 Offiziere, Unteroffiziere und Solda ten den Heldentod gefunden. Die Zahl der Vermißten beträgt 8463. Ein Teil der Vermißten muß als tot gelten. 42.523 Off' ziere- Unteroffiziere und Soldaten sind verwundet. Die deutsche Luftwaffe verlor vom 10. Mai bis zum 3. Juni 432 Flugzeuge, während die deutsche Kriegsflotte an der Küste Hollands, Belgiens und Nord frankreichs nicht ein einziges Schiff einbüßte. Alle Einheiten der bewaffneten Macht, die an den Operationen teilnahmen, wett eiferten miteinander in kühner Angriffslust und im Ertragen der Kriegsstrapazen. Obwohl sie häufig mit einem zahlen mäßig überlegenen Gegner zu kämpfe» hatten, führten sie ein Unternehme» durch, das in der Kriegsgeschichte einzig dasteht. Unzählig sind die Beispiele vo» Heldentum, Opfermut, treuer Pflichterfül-lung und unerschütterlichem Siegeswillen, die in diesen Kämpfen verzeichnet wurden. Diese Beispiele werden in unsere Geschichte eingehen als neuer Beweis für* den Geist des deutschen Soldatentums. Zwischen den einzelnen Teilen der Wehr macht und den einzelnen Waffengattungen herrschte die schönste Kriegskameradschaft. Der deutsche Soldat hat, vom unerschütterlichen Vertrauen zum Führet des Reiches und Obersten Befehlshabet der bewaffneten Macht erfüllt, etwas erreicht, was unmöglich schien. Holland u. Belgien haben kapituliert. Die französischen und die britischen Stoßarmeen sind vernichtet. Erfochten ist einer der größten Siege, welche die Weltgeschichte kennt. Großdeutschland beherrscht die ganze Ost- und Südküste der Nordsee und die Küste des Kanals. Da die Gegner nichts von Frieden wissen wollen, wird der Kampf bis zu ihrer völligen Vernichtung fortgeführt.« Belgische Rekrutierung in Frankreich. Paris, 5. Juni. (Avala.) Die belgische Regierung hat beschlossen, alle in Frank reich lebenden Belgier von 19 bis 33 Jah ren am 19. d. M. unter die Fahnen zu rufen. Deutscher Nachschub in Norwegen «mi nun v'oiiiuusch in das norwegische Hochgebirge Der „totale Luftkrieg" Deutsche Flugzeuge über Mittelfrankreich und alliierte Flieder über dem Industriegebiet Westdeutschlands / Schweizerische Fmgzeuge über französischem Gebiet Im Stampfe mit deutschen Maschinen / Diplomatische SchMe Deutschlands in Bern Der Verlauf der großen Flandern -Schlacht EIN BERICHT DES OBERKOMMANDOS DER DEUTSCHEN WEHRMACHT Das Kräfteverhältnis im Westen EngjjMe ©arjieliimo der beuMm Offensivlrälte / Reue öeuMe Xom an Der Somme und Msne / Auch englische Truppen In Den neuen Kampf enigefetzt 'Ch' ° n ^ °.n> Jun'- ^'e man in engli- Der Vertreter des französischen Kriegs ? en Militärfachkreisen in Erfahrung Ministers erklärte gestern vormittag, daß , •.Miuu.iauiMHOCIi 111 ingen konnte, haben die Deutschen ihre tfensive an der Somme und im Raume fischen Oise und Aisne mit 40 bis 65 Visionen begonnen, d. i. mit 450.000 bis nOO.000 Mann. Die Deutschen verfügen aach Ansicht der englischen Militärfach-Kreise über 2000 Flugzeuge, 2250 Tanks Und 1500 Transportautos. An der Offensi-^ sind alle jene Truppen beteiligt, die Holland und Nordbelgien besetzt haben. Lbenso wurden aber auch neue Reserven aus dem Inneren des Reiches herangezo-Sen. Auf der anderen Seite steht General J; e y g a n d mit einer größeren Anzahl Rischer französischer Divisionen und größerer englischer Verbände, die schon von aHem Anfang an westlich von der Maginot-Linie konzentriert waren. Die englischen Truppen haben bereits in den Kampf eingegriffen. Diese englischen kuppen sind mit den modernsten Fahrigen und automatischen Waffen ausge-rUstet. Die Franzosen haben die neue Verteidigungslinie Somme-Aisne in den Rtzten 14 Tagen während der Kämpfe in Flandern stark befestigt. man über die Ergebnisse der neuen deutschen Offensive noch nichts sagen könne, er betonte jedoch, daß die Deutschen bereits in den Vormittagsstunden schwere Verluste an Infanterie und an Fliegern erlitten haben. Außer bei Amiens hätten die Deutschen auch an anderen Stellen die Somme zu übersetzen versucht, weshalb sie eiligst Pontonbrücken bauten. Der Hauptkampf entwickelt sich entlang der mittleren Somme. Eine überaus große An zahl von deutschen Bombern und »Stukas« wurden zu dem Zweck eingesetzt, die alliierten Truppen zu demoralisieren. Eine Novität in der deutschen Offensivtaktik liegt darin, daß jetzt nach erfolgter Artillerievorbereitung und nach dem Einsatz der Luftwaffe die deutsche Infanterie zu Massenangriffen übergeht. Diese Angriffsform ist, wenn man die Luftwaffe wegzählt, ein klassisches Beispiel der deutschen Angriffstaktik im letzten Weltkriege. London, 6. Juni. Reuter berichtet: Nach offiziel'en englischen Daten, die ge stern abends veröffentlicht wurden, wa- ren an der Flandern-Schlacht 80 deutsche Divisionen beteiligt. Zehn hievon waren Panzerdivisionen, fünf hingegen motorisierte Divisionen, Die Panzerdivisionen verloren nach englischen Schätzungen ein Drittel ihrer Einheiten. An der Flandern-Schlacht haben auf deutscher Seite 2.5 Millionen Mann teilgenommen. Hievon sind' nach englischer Schätzung 400.000 Mann gefallen. Besonders große Verluste hatten die Infanterie, die Fallschirmspringer und die Luftwaffe. Die Versorgung der deutschen Heere hat nach Feststellun gen der Alliierten gut funktioniert. Beson ders hervorragend waren die deutschen Pioniere, die überall raschestens die notwendigen Brücken für das Vordringen der Panzer herstellten. Die deutschen Pioniere hatten ebenso schwere Verluste. Die Erfahrungen in der Flandern-Schlacht ha ben gezeigt, daß die englischen Panzerdivisionen weniger zweckmäßig waren für das flandrische Terrain als die deutschen Kampfwagen, die besondere Konstruktionen aufweisen. Die deutschen Pan zerdivisionen erwiesen sich als überaus beweglich, besonders bei den Flußübersetzungen. Evwkkllmppm konzentrieren sich in Galizien Budapest ist erstaunt. _ die truppen konzentrieren sich an t>ER UNGARISCHEN GRENZE. — INFORMATIONEN AUS UNGARISCHEN KREISEN. Budapest, 6. Juni. Die Agence H a-vas berichtet: In gut unterrichteten ungarischen diplomatischen Kreisen wird erklärt, daß die Sowjets in Galizien um-*”-ngreiche Truppenkonzentrationen durch zuführeh begonnen hätten. Die Sowjet-Ruppen werden im Raume zwischen Sta-uislau und Stry zusammengezogen. Die Truppen bewegen sich in der Richtung auf die ungarische Grenze. Infolge dieser Truppentransporte so heißt es nach den genannten Informationen aus ungarischer Quelle — können die Russen den Deut- schen nicht die für den regelmäßigen Handelsverkehr erforderliche Anzahl von Waggons leihen. Auch der deutsch-rumänische Transitverkehr leidet unter diesen Truppentransporten. In Budapest erhebt man erstaunt die Frage, gegen wen diese Truppenzusammenziehungen gerichtet sein mögen. Zwischen Ungarn und der Sowjetunion gab es in der letzten Zeit keine Schwierigkeiten zu verzeichnen. Ein Beweis hiefür ist die Tatsache, daß gestern eine ungarische Wirtschaftsabordnung nach Moskau abgereist ist. Das Echo der LhurchM-Reöe AMERIKA: ENGLAND WILL DEN KRIEG AUCH DANN FORTSETZEN, WENN DIE BRITISCHE REGIERUNG NACH KANADA ÜBERSIEDELN MÜSSTE — BERLIN: CHURCHILL WILL NUN AUCH DIE WESTL. HALBKUGEL IN DEN KRIEG HINEINZIEHEN Washington, 6. Juni. In einer Befrachtung zu den Ausführungen Churchills im Unterhaus erklärt die »Sun«, daß die Demokratie im englischen Unterhaus Dienstag wieder einen Triumph gefeiert habe. Churchill habe klar gesprochen, das Volk auf weitere Überraschungen auf Merksam gemacht, und die weitgehende Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß eines Tages die englische Regierung nach Kanada übersiedeln und von dort aus den Krieg fortsetzen könnte. Dies sei der Sinn der Rede Churchills gewesen, um den vordringenden Deutschen zu sagen, daß sie niemals Großbritannien besiegen oder ver Nichten könnten. Jede Mühe sei Vergehens. Hitler werde niemals Kolonien erhalten, und nur deshalb führe er den Krieg. Deutschland brauche Kolonien und einen Welthandel.. Solange aber die alliierte Flotte bestehe, werde es weder das e'ne noch das andere erreichen. Was hätte aber Hitler von einem europäischen Krieg, ohne seine wirklichen Ziele verwirklichen zu sehen? »Vorderhand aber sind wir nicht so Weit«, fährt das Blatf fort. »Es sind viele Politische und militärische Unterlassungen geschehen und dies- haben die Alliierten durch eine eroße Einbuße an Material; schwer bezahlen müssen. Zum Glück aber stehen den Alliierten alle Fabriken der Weh: zur Verfügung und man hofft, daß noch recken'fig Anstrengungen . geni acht werden, um. das verlorene Material zv komplctt>er.en, um nicht nur die Defensive zu stärken, sondern, wie Churchill in die Uebersee-Dominions zu verlegen, d:e sie mit ihrer Flotte jederzeit schützen und abwarten können, bis die Neue Welt, das ist nach Ansicht Berlins Amerika. Europa ein neues Recht bringen würde. In Berlin ist man der Auffassung, daß dieser Passus sehr charakteristisch sei, weil er die früheren Meldungen über die von der englischen Regierung beabsichtigte Weiterführung des Kampfes selbst von amerikanischem Territorium, besonders von Kanada aus, bestäbge. Soweit sich dieser Teil der Rede auf die künftige Aktion der USA bezieht, wird >n Berlin hervorgehoben, es sei bemerkenswert, daß Churchill die westliche Halbkugel in den Kreg hineinziehen möchte, was ein Beweis dafür sei, daß England Um jeden Preis den Krieg auf die ganze Welt auszudehnen wünsche. In Berlin bemerkt man in diesem Zusammenhänge kurz, man Werde abwarten müssen, was die USA auf die Erklärung zu sagen haben. versprach, auch einmal zu einer Offensive vorzugehen, denn mit Evakuierungen und Defensiven könne man keinen Krieg gewinnen.« Berlin, 6. Juni. Die letzte Rede des englisch. Premierministers Churchill ist Gegenstand der gesamten Pressekommentare. Von amtlichen Berliner Kreisen wurden jene Punkte in Churchills Rede als bedeutungsvoll angesehen, in denen davon gesprochen wird, daß England u. Frankreich ihren Boden bis zum letzten Atemzuge verteidigen und den Krieg auch dann fortsetzen würden, wenn ihre Regierungen gezwungen wären, ihren Sitz Washington, 5. Juni. (Avala) Reuter teilt mit: Präsident Roosevelt hat gestern das Demissionsgesuch des Marineministers Charles Edison genehmigt. Edison ist zurückgetreten, weil er für den Posten des Gouverneurs von New Jersey kandidiert. 2lu* dem ietz-en Londoner Mimfierrai Der Monat Juni bringt d e Höchstzahl der in England ehzbermenen wehrfähigen Männer London, 6. Juni. In der letzten Sitzung des Unterhauses kamen auch einige interne Fragen zur Sprache. So wurde die Frage aufgeworfen, was mit den Kriegsgefangenen zu geschehen habe, d:e im Falle einer deutschen Invasion eine große Rolle spielen könnten. Die Regierung hat daher deren Importierung auf eine Insel erörtert, doch wurden nočh keine definitiven Beschlüsse gefaßt. Kriegsminister Eden meinte, daß die 400.000 Mann Freiwilligen, die sich bisher zum lokalen Verteidigungsdienst gemeldet haben, nicht genügend seien und daß weitere Freiwillige erforderlich wären. Auf eine Anfrage teilte Eden noch mit, daß im Laufe des Monates Juni die Höchszahl von wehrfähigen Männern ein berufen würde. Der Unterstaatssekretär wurde befragt, was an den Mitteilungen Wahres sei, daß Deutschland die Vereinigten Staaten von angeblichen Attentatsversuchen der Alliierten gegen die amerikanischen Dampfer »Präsident Roosevelt«, »Manhattan« und »Washington« verständigt habe. Der Un terstaatssekretär Buttler erwiderte, daß laut amtlicher amerikanischer Meldung die deutsche Botschaft in Washington tat sächlich eine solche Warnung ergehen ließ. In Großbritannien wolle man auf diese Manöver nicht näher eingehen. Er zweifle nicht daran, daß man in den Ver einigten Staaten derselben Meinung sei. 3)anf des englischen Kömgs an Frank eW London, 6. Juni. (Aväla.) Reuter berichtet: König Georg VI. hat an den Präsidenten der Französischen Republik folgende Depesche gerichtet: »Unsere Truppen, die Schulter an Schul ter kämpfen, unterstützt von den tapferen Bemühungen der alliierten Luft- und Seestreitkräfte, haben Prüfungen zu erdulden, in denen sie ihre Tapferkeit und ihren Kampfgeist erweisen. Diese mutige Kriegskameradschaft hat dem Feinde die Tüchtigkeit und Entschlossenheit gezeigt, auf die er in den kommenden Kämpfen stoßen wird. Erlauben Sie mir, Herr Präsident, Sie der tiefen Dankbarkeit und der Bewunderung zu versichern, mit denen ich und mein Volk die Mitwirkung des französischen Heeres an diesen geschichtlichen Ereignissen verfolgen. Wir fühlen die Schwere des Verlustes, den Frankreich erleidet, und zollen seinem He roismus und seiner Anhäng1ich,'c:t Anerkennung«. Italiens Ariegsziele ANSALDO: DIE MOBILMACHUNG BEREITS IN VOLLEM GANGE Rom, 6. Juni. DNB berichtet: Der bekannte Journalist und Außenpolitiker A n-saldo, Direktor des dem Außenministerium nahestehenden »Telegraf o«, nannte in einer Rundfunkansprache an das italienische Heer als italienische Kriegsziele Korsika, Tunis, Gibraltar und Suez. Jedermann weiß, erklärte Ansaldo, wie die Italiener seit mehr als 50 Cripps und Labonne — Botschafter in Moskau DIE SOWJETRUSSISCHE REGIERUNG DAMIT EINVERSTANDEN. Moskau, 6. Juni. (Avala.) DNB berichtet: Amtlich wird mitgeteilt, daß der englische Geschäftsträger in Moskau den Kommissär für auswärtige Angelegenheiten Molotov besucht und von der Absicht der englischen Regierung in Kenntnis ge setzt habe, den bisherigen Botschafter Seeäs durch Cripps als Botschafter ohne Sonderfunktionen zu ersetzen. Molotov habe dem englischen Geschätfsträ-ger mitgeteilt, daß die Moskauer Regie- rung ihre Zustimmung dazu gebe. Später habe auch der französische Geschäftsträger Molotov besucht und ihm mitgeteilt, die französische Regierung wolle den französischen Botschafter Nagyar durch L a b o n n e ersetzen. Molotov habe geantwortet, er sehe dafür kein Hindernis, und setzte hinzu, er werde am 5. Juni der französischen Regierung seine Antwort übermitteln. Jahren in Tunis behandelt werden. Gibraltar ist eine Festung in der Hand der Engländer. Suez stellt einen Engpaß dar, für dessen Passieren eine hohe Abgabe erhoben wi^d. Korsika, Tunis, Gibraltar und Suez sind Kontrollstützpunkte gegen Italiens Unabhängigkeit. Diese Stützpunkte und diese Mißbräuche und Übergriffe müssen verschwinden, mit anderen Worten, Italien muß seine Gerechtigkeit und Freiheit im Mittelmeer erlangen. Das muß Italien mit eigenen Mitteln und eigenen Siegen erreichen. Es wäre töricht, darauf warten zu wollen, daß uns, Ansprüche uns vom Himmel in den Schoß regnen. Im übrigen ging Ansaldo auf die Vorbereitungen Italiens ein, die in der letzten Woche besonders intensiv geworden seien. Die Vorbereitungsarbeit sei in die Schlußphase eingetreten, die Mobilmachung bereits in vollem Gange. Doch handle es sich hier nicht um eine überstürzte Mobilmachung, sondern um eine in aller Ruhe durchgeführte Arbeit, bei der die Truppenbestände immer größer werden. Die Losung des Duce: »Glauben, gehorchen und kämofen« sei mit dieser in aller Stille vor sich gehenden Mobilmachung zur Tatsache geworden. Das Geheimnis dieser Mobilmachung sei das volle Vertrauen auf den Duce. Dieses Wort Ver- 4ks Stodi Maribor. Donnerstag. Sen 6. Suni Die RegimenISfeier unserer Arlilleristen EINDRUCKSVOLLER VERLAUF IN ANWESENHEIT ZAHLREICHER ILLUSTRER VERTRETER DER MARIBORER ÖFFENTLICHKEIT trauen schließe aber nicht aus, daß der einzelne Italiener auch die Gründe kennen müsse, die Italien heute leiten und wegen derer der Duce den Marschbefehl geben könne. Ein Volk wie das italienische könne bei seiner Tatkraft nicht außerhalb einer großen Auseinandersetzung bleiben, an der alle Großmächte Europas beteiligt sind und die über das Schicksal Europas entscheiden werde. Wenn Italien abseits stehen wollte, so würde es damit in unwiderruflicher Weise sich selbst disqualifizieren. Italien müsse schon aus Gründen seiner Selbstbehauptung handeln, das heißt, kämpfen. Das sei der moralische Grund der Haltung Italiens, während der zweite Grund die Unabhängigkeit Italiens auf dem Meer sein müsse. England wendet fich an Amerika um Hilfe Washington, 6. Juni. Der britische Botschafter Sir Lothian sprach gestern im diplomatischen Klub, wo er der Überzeugung Ausdruck gab, daß die Alliierten den Krieg gewinnen würden, denn die »freien amerikanischen Völker« würden nicht zugeben, daß die halbe Welt von freie Männern und die andere Hälfte von den Nationalsozialisten regiert würde. Der amerikanische Landwirtschaftsminister Wallis erklärte ebenfalls, daß Amerika alles unternehmen müsse, um den Alliierten zu helfen. Jeder Arbeiter, jede Fabrik müsse zum Siege der Alliierten etwas beifragen, denn die Front der Alliierten sei zugleich die »vorderste Front der Amerikaner«. Washington, 6. Juni. In der Columbia-Universität sprach der britische Botschafter Lord Lothian und bezeich nete in seiner Rede die Lage der Alliierten als ernst. Hitler habe eine fürchterliche Organisation geschaffen, die nicht nur die Alliierten bedrohe, sondern auch Amerika erreichen werde, falls es Hitler gelingen sollte, die Alliierten und ihre Flotte zu besiegen. »Wenn Sie mich fragen, ob wir dringend Hilfe bedürfen, so kann ich darauf antworten »Ja« und zwar eine Hilfe, die ohne Verzug geleistet werden müßte. Für den Fall, daß wir besiegt werden sollten, würde die Gefahr für Amerika nicht in wenigen Jahren, sondern in wenigen Monaten erfolgen...« Eine dreizehn Jahrhunderte alte Handwerkstechnik. Rom, Juni (Agit). Seit über 1300 Jahren verwandeln die Meister von Mura-no, wie die »Agit« schreibt, die weiche Masse des gestaltlosen Glases, mit zarten und verständigen Handgriffen in einer traditionellen Technik in Kunstgegenstände von unübertrefflicher Schönheit. Bereits im VII. Jahrhundert nach Christi bestand ln Venedig eine blühende Glasindustrie: heute sind ca. 30 Betriebe in Murano in Tätigkeit, die über 500 Arbeiter beschäftigen und eine Jahresproduktion liefern, deren Wert sich auf mehrere zehn Millionen Lire beläuft. Bemerkenswert ist auch die Ausfuhr dieser typisch handwerklichen und autarkischen Industrie: Die Murano- Erzeugnisse, die vor allem nach den Vereinigten Staaten und nach Deutschland versandt werden, nehmen eine führende Stellung ein, die in dreizehn Jahrhunderten niemand in der Welt zu übertreffen oder zu erreichen vermochte. »Mit meiner Frau ist es wirklich ein Kreuz! Wenn ich mal abends vortgehe, spielt sie die Beleidigte. Und wenn ich zuhause »bin, spielt sie Klavier!« Genaue Auskunft »Wo haben Sie eigentlich das Licht der Welt erblickt?« »Im Bett!« Wie bereits gestern kurz berichtet wurde, gestaltete sich die traditionelle Regimentsfeier des Mariborer Artillerieregiments, die gestern am festlich geschmück j ten Kasernhof in der Stritarjeva ulica abgehalten wurde, überaus eindrucksvoll. Wie jede Person bei uns alljährlich ihre Feier begeht, vor allem den Geburts- oder Namenstag, so haben auch unsere Militäreinheiten ihre Jahresfeiern zur Erinnerung an ihre Gründung, hervorragende Taten im Kriege usw. Diese Feier, die »Slava«, wie sie bei uns genannt wird, ist das größte Fest des betreffenden Truppenkörpers im Jahr und dokumentiert die enge Verbundenheit zwischen Führung und Mannschaft. Heuer kam der Regimentsfeier mit Rück sicht auf die außerordentlichen Zeiten, in denen wir leben, noch besondere Bedeutung zu. Der Feier wohnte alles bei, was in Maribor Rang und Namen besitzt. Anwesend waren u. a. die Befehlshaber der einzelnen Truppenkörper mit dem Stadtkommandanten General G o! u b o v ič an der Spitze, dann Bürgermeister Dr. J u-v a n mit Vizebürgermeister 2 e b o t und mehreren Stadträten, Fürstbischof Dr. Tomažič mit dem Direktor des Priesterseminars Domherrn Dr. Osterc, die Bezirkshauptleute Dr. šiška und Eiletz, Altbürgermeister Dr. Lipoid, Polizeichef Kos, Grenzpolizeikommissär 2 u n, Kreisgerichtspräsident Hudnik, Erster Staatsanwalt Dr. Z o r j a n, Richter Štukelj für das Bezirksgericht, die Gymnasialdirektoren Mastnak und Dr. Die Barvarska ulica, die infolge der Wagenverkehrssperre in der Gosposka ulica einen großen Teil des Fußgänger, Radfahrer- und Wagenverkehrs über nehmen mußte, ist nach Jahren ihrer Ver nachlässigung nunmehr in einen definitiven Zustand gebracht worden. Sie erhielt bereits die Betondecke, die den Asphalt tragen wird, während gleichzeitig die Rinnsale rechts und links verschwanden. Inmitten der neuen Asphaltgasse, die nach innen geeigt ist, befinden sich bereits die verlegten Kanäle. Auf diese Wei se ist ein wichtiges Problem unserer innerstädtischen Gassen im Zusammenhänge mit der Kot- und Staubbekämpfung gelöst worden. Diese kleinen Verbindungsgassen sind meist sehr kotig bzw. staubig, je mehr sie dem Durchgang dienen. Auf diese Weise werden aber die Weitere Kräftigung des Aftjf-fonös der Antituberkuiosenliga Als Ergebnis der Sammelaktion anläßlich der diesjährigen Antituberkulosenwoche kamen der hiesigen Antituberkulosenliga weitere Spenden zu. So brachten auf: die Kassenfabrik Karl Hitzl 200, die Textilfabrik Stanko Bren 100, die Fa. Berndorf-Richter 50, die Mariborska tovarna svile in Melje 2638 Dinar (davon die Arbeiterschaft 401 und die Beamtenschaft 295, außerdem die Firma selbst je 2 Dinar, für jeden Arbeiter, demnach 802 Dinar und für jeden Beamten 20 Dinar, somit 1140), die Kartonagefabrik Hergo 222 (davon 111 Dinar die Bediensteten), Die Arbeiterschaft der »Kovina« 103, die Beamtenschaft der Seidenfabrik Thoma 820 und der Pappefabrik Ceršak 162.50 Dinar. Heric, der Chef des Steueramtes Maribor-Stadt Sever, Direktor Loos für den »Putnik«, ferner die Reserveoffiziere mit dem Präses Major Perhavec an der Spitze, Sokolmitglieder und Jungmannen, Vertreter verschiedener patriotischer Organisationen, der Kultur- und anderer Vereine usw. Die kirchlichen Zeremonien verrichteten Militärkurat Z a v a d 1 a 1, Prota I vose v i č und der Iman Halil Imamovič. Nach dem rituellen Brotbrechen hieß der Regim en tsikom man da n t Oberst K i 1 e r die erschienenen Gäste herzlich willkommen worauf er an die im weiten Hofe in Reih und Glied angetretene Mannschaft eine zündende Ansprache richtete, in der er die Bedeutung des Tages hervorhob und an die soldatischen Tugenden eines jeden Regimentsangehörigen appellierte. Die Feier verschönte die Militärmusik unter der Leitung des Kapellmeisters Hauptmann J i r ä n e k. Die Festgäste vereinigten sich nach dem Defilee der Mannschaft vor der Ehrentribüne mit dem Offizierskorps zu einem Imbiß, in dessen Verlauf mehrere begeistert aufgenommene Trinksprüche auf unsere Wehrmacht, auf das Königshaus und den Staat ausgebracht wurden. Die Mannschaft hatte gestern frei. Im Kasernenhof wurden nachmittags verschiedene Unterhaltungen veranstaltet, wo bei bis zum Abend allenthalben bei fröhlichen Gesänge eine lebhafte Stimmung herrschte. gepflasterten oder asphaltierten Hauptstraßen durch den Kot der kleinen Verbindungsgassen verschmutzt. Werden jedoch die kleinen Verbindungsgassen asphaltiert, so können sie uach mit d. Hydrantenwasser abgewaschen werden, was bis jetzt nicht der Fall war. Die Regulierung der Barvarska ulica ist demnach ein begrüßenswerter Anfang. Die nach ihr am meisten frequentierte Verbindungsgasse der inneren Stadt ist auch die Volkmerjeva ulica zwischen dem Grajski trg und der Gosposka ulica. Auch diese Gasse müßte so bald wie mög lieh in ähnlicher Weise asphaltiert werden. Dasselbe gilt für die Tkalska ulica. Es ist zu hoffen, daß auch diese kleinen Gassen ein würdigeres und zweck massigeres Aussehen erhalten werden. Die Pfartämter lieferten weitere Ergebnisse ihrer Sammelaktion ab, so in Kapela 20, in Braslovče 120, in Sp. Polskava 35, in Sv. Lenart 70, in Ruše 85 und in Sv. Jedert 25 Dinar, ferner der Jungmannen-Unterverband in Maribor 100 u. die Private Frau Therese Suppanz 500, das Gemeindeamt Jarenina 100 und die Feuerwehr in Zg. Polskava 10 Dinar. Eine überaus rege Sammeltätigkeit leg ten auch diesmal die Lehranstalten an den Tag. So spendeten die 2. Mädchenbürgerschule in Maribor 260, die Lehrerbildungsanstalt und die Uebungsschule der Schulschwestern 244 und die 3. Knabenvolksschule in Maribor 176 Dinar. Mit Feuereifer gingen die Kinder am Lande ans Werk. So sammelten die Volksschulen in Studenice bei Poljčane 62.50, in Tinje 32.50, in Laporje 97, in Marija Puščava bei Sv. Lovrenc 83.50, in Zg. Sv. Kungota 80, in Pobrežje 150, in Sv. Venčeslav 30, in Marija Snežna 28.50, in Lehen 20 und in Sv. Marjeta ob Pesnici 10, die private Mädchenvolksschule in Sv. Peter 20, die Knabenvolksschule in Slov-Bistrica 10 und die Mädchenvolksschule in Slov. Bistrica 350 Dinar. Den edlen Spendern wird der herzlichste Dank ausgesprochen! Neue und gelöschte Gewerbe rechte Im Mai wurden von der Stadtgemeinde folgende neue Gewerberechte erteitb Antonie Vicman, Kleinverschleiß, Aleksan drova cesta 71, Franz Novak, Holzhandlung, Jurčičeva ul. 6, Franz Sei, Schmied, Taborska ul. 10, Marie Jelen, Buffet, Melj ska c. 63, Stefanie Cizelj, Gasthaus, Pristan 1, Juliane Cajnko, Buffet, Radvanjska c. 5, Josef Bogataj, Hut- und Modegeschäft, Gosposka ul. 3, Ludwig Franko, Gasthaus, Aleksandrova c. 17, Josef Kirbiš, Gasthaus, Vetrinjska ul. 3, Ivan Verbič, Gasthaus, Koroška c. 48, Marie Gobec, Gasthaus, Linhartova ul. 13, Ivan Fu-žir, Autotaxi, Gosposka ul. 13, Lukas Orešnik, Autotaxi, Aleksandrova c. 33, Franz Klemenšek, Autotaxi, Stritarjeva ul. 5, Konrad Zišt, Tischler, Koroška c. 43, Erika Gilih, Gasthaus, Pobreška c. 46, Ferdinand Ošlak, Parfumerieautomaten, Meljska c. 43, Danila Ledvinka, Gemischt warenhandlung, Koroška c. 26. Gelöscht wurden im Mai die Gewerbe-rechte: Milka Ivančič, Kaffeehaus, Meljska c. 12, Katharina Peršuh, Ölhandlung, Hauptplatz, Juliane Lepej, Gemischtwaren Handlung, Kneza Koclja ul. 18, Juliane Reisman, Kleinverschleiß, Aleksandrova c. 17, August čopič, Maschinenvertretung, Pipuševa ul. 12, Rudolf čopič, Straßen-watzu-ng und Steinzerkleinerung, Pipuševa ul. 12, Franz Hoinig, Gemischtwarenhandlung, Aleksandrova c. 17, Michael Trček, Fleischhauer, Kneza Koclja ul. 2, Ferdo Berman, Uhrmacher, Radvanjska c. 23, Stefan Gril, Schuhmacher, Cankarjeva lil-6, Franz Hiter, Fleischer, Dr. Turnerjeva ul. 41, Antonie Achtig, Gasthaus, Frankopanova c. 55, Karl Theodor Mayer, Photo manufaktur, Gosposka ul. 5, Ivan Kostanjevec, Frachtentransport, Tržaška c. 98, Helene Verstovšek, Gemischtwarenhandlung, Stritarjeva ul. 17, Stefan Vrataric, Gemischtwarenhandlung, Koroška c. 26, Anton Potočnik, Autotaxi, Vrtna ulica 17, Karl Belak, Autotaxi, Vrtna ul. 17. m. Todesfall. Gestern ist der hier hfl Ruhestande lebende Gendarmerie-Wachtmeister Karl Vračko im Alter von 72 'Jahren gestorben. R. i. p.l m. Promotion. An der König-Alexan-der-Universität wurden der Diplomjurist Marijan Bartol zum Doktor der Rechts Wissenschaften und der Assistent des botanischen Isntituts Gabriel Tomažič zum Doktor der Philosophie promoviert» Wir gratulieren! m. Nene Professoren der Ljubljanaef Universität Der Senat der König Alexander-Universität hat dem Unterrichtsminister die Ernennung von mehreren neuen ordentlichen Professoren vorgeschlagen und zwar an der erweiterten medizinischen Fakultät den Dozenten und Primär arzt Dr. Božidar Lavrič aus Ljubljana, den Direktor und Prosektor des Allgemeinen Krankenhauses in Maribor Primararzt Dr. Franz Hribar und den Assisten ten der Zagreber Universitätsklinik Doktor Karl Lu ši čki sowie an der philosophischen Fakultät Dr. Niko Zupanič und Dr. Franz Šturm. m. Die Postlerlotterie vor der Hauptziehung. Wie bekannt, haben die Mariborer Postler eine großangelegte Effek-tenlotterie organisiert, die insgesamt 218 Treffer, hievon allein 18 Haupttreffer, auf weist. Als erste Prämie ist ein herrliches Luxusautomobil ausgesetzt. Die schon mit größtem Interesse erwartete Trefferziehung findet Sonntag, den 9. d. nachmittags in der Veranda des Sokolheimes statt. Die schönen Preise sind im Schau- Für die Asphaltierung der inner-städtischen VerbindungSgaffen MIT DER ASPHALTIERUNG DER BARVARSKA ULICA IST EIN BEGRÜSSENS-WERTER ANFANG GEMACHT WORDEN. Angehende Geschichtsforscher in Nordslowenien EXKURSION DER UNIVERSITÄTSHÖRER AUS LJUBLJANA AM DRAUFELD UND IN MARIBOR fenster der Firma »Obnova« in der Jurčičeva ulica zur Schau gestellt. m. In Ljubljana ist die Stadtlehrerswit-. we Antonie Germek aus Triest im Aller von 67 Jahren gestorben. R. :. p.l m. Mädchentage in Betnava. Die Katholische Aktion der Lavantiner Diözese veranstaltet am 29. und 30. Juni im Schloß Betnava bei Maribor die 3. Mädchentagung in deren Rahmen verschiedene religiöse Verrichtungen sowie eine Versammlung vorgesehen sind. to. Der letzte Weg Ludwig Hantič’, des Populären »Präsidenten von Pobrežje«, der gestern am Magdalenenfriedhofe beigesetzt wurde, wies eine überaus stattliche Beteiligung auf. Unter den Trauergä sten bemerkte man u. a. auch den Bürgermeister S t r ž i n a von Pobrežje sowie zahlreiche Bürger aus der Stadt. Ein Sängerchor sang mehrere Trauerchöre. ®as Grab bedeckten zahlreiche Blumen und Kränze, auf einer Schleife entdeckte man sogar Hantič’ urwüchsiger Lebensmotto »Oba jo...« m. Die Eigentümer der Theaterblocks sowie die Theaterabonnenten werden ersucht, etwaige Rückstände unverzüglich begleichen zu wollen. Die letzte Schauspielaufführung findet heute, Donnerstag, statt, während am Samstag und Sonntag die letzten musikalischen Aufführungen folgen. m. Yoghurt-Aktion unserer Hausfrauen. Im Rahmen einer Werbeaktion veranstaltete die Anschaffungsgenossenschaft der Staatsangestellten einen besonderen Lehr gan für die selbständige Zubereitung d’es Joghurts. Der bekannte Molkereifachmann France Pavlica aus Škofja Loka gab unseren Hausfrauen wertvolle Anleitungen und stellte ihnen auch die erforderlichen Hefekulturen zur Verfügung. m. Die Firma Max Jaš macht auf die heutige Anzeige aufmerksam. m. Sträfling aus dem Krankenhaus entsprungen. Aus dem Mariborer Krankenhaus ist gestern der 35jährige Karel Roher entsprungen, der aus der Mariborer Strafanstalt zur Untersuchung ins Spital überführt worden war. m. Unfälle. In Pobrežje stürzte die 30-jährige Fabriksarbeiterin Josefine Hanžek vom Fahrrad und brach sich den rechten Arm. Einen ähnlichen Sturz erlitt auch der 10jährige Finanzerssohn Slavko šuman, der schwere Verletzungen am Gesichte davontrug. In Brestemica fiel der 39jährige Besitzer Anton Gozdnik vom Pferd und brach sich das rechte Bein. m. Wetterbericht vom 6. Juni, 9 Uhr: Temperatur 15.2 Grad, Luftfeuchtigkeit 55%, Barometerstand 738.3 mm, Windrichtung NW-OS. Gestrige Maximaltemperatur 22.4, heutige Minimaltemperatur 14.8 Grad. Ms Mk c. Evangelische Kirchengemeinde. Sonn lag, den 9. Juni, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr, der Kindergottesdienst vorher um 9 Uhr in der Christus-kirche statt. c. Jubelfeier. Der Lehrerverein des Bezirkes Celje hält am 8. Juni mit Beginn um halb 9 Uhr vormittags in der Stadtvolksschule sein 70. Stiftungsfest ab. An der Feier beteiligt sich auch der Jugendchor unter Führung des Liederkomponisten Ciril Pregelj. c. Streit mit tödlichem Ausgang. In Drevenik gerieten auf der Straße der 27 Jahre alte Georg Furman und ein gewisser Ivo Bratuša in Streit. Bratuša schlug mit einem Knüppel auf Furman, der einen Schädelbasisbruch erlitt und bald nach seiner Einlieferung ins hiesige Krankenhaus starb. c. Auf dem Bauernmarkt zeigt sich nun von Tag zu Tag immer reichere Zufuhr. Der Kopfsalat beherrscht den Grünen Markt, überall sieht man ihn in großen Mengen aufgehäuft. Da und dort zeigen sich die ersten frischen roten Rüben und Erdbeeren. Es mehren sich bei sinkenden Preisen die Rettiche und Radieschen, Schnittsalat ist da und auch die grünen Erbsen fehlen nicht. Auch dalmatinische Kirschen sind zu haben zum Preise von 12 bis 14 Dinar. Spargel kostet 16 Dinar In den vergangenen drei Tagen veranstalteten die Hörer der Seminaren für Geschichte, Archäologie u. Kunstgeschichte an der Universität Ljubljana unter der Leitung ihrer Professoren eine Exkursion nach dem Drau fei d und nach Maribor, um an Ort u. Stelle die Geschichte vergangener Zeiten in unseren Gegenden zu studieren. Derartige Exkursionen sind den angehenden Geschichtsforschern sehr förderlich, da sie an den Stätten vergangener Kulturen bzw. am topographischen Bilde ihr Wissen nicht wenig bereichern und das Erlernte durch das Gesehene vertiefen. Unter der Leitung der Universitätsprofessoren Dr. Stele, Dr. Saria, Dr. Kos und Dr. Zwitter wurde Montag die Gegend zwischen Črešnjevec bei Slovenska Bistrica und Ptujska gora in Augenschein genommen, vornehmlich wo verschiedene Bauwerke besichtigt wurden, die vom Gesichtspunkt der Kunstgeschichte Anregungen zu weiterem Studium bieten. Am zweiten Tag wurden die Ergebnisse der Ausgrabungen aus der Römerzeit in Ptuj eingehend besichtigt. Die Bestellung der Kulturen ist am flachen Lande in Nordslowenien überall in vollem Gange. Der heurige abnorme Winter sowie der andauernde Aprilregen, der diesmal eigentlich im Mai vom Himmel rieselte, verzögerten sich die Feldarbeiten um mehrere Wochen. Es ist kaum an zunehmen, daß durch ein eventuell klagloses Wetter im Sommer und Herbst die bisher an den Kulturen angerichteten Schäden werden wettgemacht werden können. Vor allem war es der strenge Frost, der, ähnlich wie vor elf Jahren, an den Kulturen große Schäden angerichtet hatte, namentlich in den Niederungen. In den Slovenske gorice beispielsweise haben unter den Auswirkungen des strengen Winterfrostes besonders die Rebstöcke sehr gelitten, die höchst unbefriedigend treiben und teilweise sogar gänzlich erfroren sind. Es wird mit einem ; sehr geringen Weinertrag für das laufende Jahr gerechnet, da die Sommerwärme nicht imstande sein wird, alle Winterschäden zu beheben, vorausgesetzt, daß sich der heurige Sommer normal gestaltet. Stark gelitten haben auch einige Obstarten, so besonders Kanadaäpfel und Nußbäume, ferner Baum- und Rebschulen und auch Ziergebüsche. Die zweite Schadenquelle war das nasse Spätfrühjahr. Der Aprilregen wirkt befruchtend auf den Boden ein, da er ihm rechtzeitig Nässe bringt. Diesmal war jedoch der April nach kaum überwundenen Winter vornehmlich trok-ken und ziemlich warm, sodaß die Bestellungen aufgenommen werden konnten. Der Wonnemonat Mai war jedoch und Paradeisäpfel 32 Dinar. Bohnenschotten kosten 24 Dinar. c. Der Arbeitsbereich der Rauchfangkehrer in Celje umfaßt 88.866 Einwohner mit 14.720 Häusern. Dieser Arbeitskreis zerfällt in nur vier Kehrbereiche, die von den Firmen Franz Fuchs, žurman, Johann Ključar und Maria Košenina betreut werden. Wie wir hören, sollen nun zwei weitere Kehrbereiche gebildet werden und zwar einer in der DečkostraBe in Celje und der zweite in Teharje. c. Kino Metropol. Donnerstag und Freitag »Das Geheimnis der Lady Scarlett«, ein Film, wie er spannender und schauriger nicht sein kann. In den Hauptrollen Fernand Gravey und Edwige Feuillere. vorwiegend regnerisch und nahm diesmal Aprilcharakter an. Die Arbeiten in den Der gestrige Mittwoch galt Maribor. In Begleitung der hiesigen Geschichtsforscher und Archäologen wurden die Burg, die Domkirche und Alt-Maribor an der Drau in Augenschein genommen, worauf sich die Teilnehmer auf den Kalvarienberg begaben, von wo sich ein herrlicher Rundblick auf das Drau tat und das Drau feld boten. Hier trat vor allem das topographische Moment in den Vordergrund, da die Lage der Siedlungen aus der Hallstätter- und der Römerzeit, wie auch aus der Zeit der Türkeneinfälle von der Höhe aus gut auszunehmen ist. Gegen Abend vereinigten sich die Exkursionsteilnehmer mit ihren hiesigen Freunden im Gasthaus Slokan auf der Lend zu einem Imbiß und kehrten sodann nach Ljubljana zurück. An zwei Abenden nächtigten die männlichen Teilnehmer in der hiesigen Wein- und Obstbauschule, während die Hörerinnen Gäste des Klosters der Schulschwestern waren. Die Exkursionisten waren voll des Lobes ob des ihnen gegenüber in den beiden Anstalten an den Tag gelegten Entgegenkommens. Anlagen mußten größtenteils ruhen, was der Entwicklung der Pflanzen selbstredend nicht förderlich sein kann. Die Obst bäume blühten im Regen und auch dies nur teilweise, sodaß der heurige Obstertrag nicht wird zufriedenstellend ausfal-len können. Hingegen wächst unter der Einwirkung der vielen Nässe das Gras recht gut und wird diesmal mit einer sehr guten Heumahd gerechnet. Viel zu wünschen läßt die Entwicklung auch der übri gen Ackerpflanzen, so besonders der Kartoffel, des Maises usw. äus p. Der Fremdenverkehr im MaL Nach vorliegenden Daten wurde die Stadt Ptuj im abgelaufenen Monat Mai insgesamt von 283 Fremden besucht, davon von 18 Deutschen und 3 Italienern. p. Der rote Hahn am Draufelde. In Gorišnica bei Sv. Marjeta am Draufelde brach beim Besitzer Johann M u n j a im Wirtschaftsgebäude ein Brand aus, der das ganze Objekt einäscherte. Dem gehässigen Element fielen auch große Futter- und Nahrungsmittelmengen sowie Ge räte und Brennholz zum Opfer. Der Gesamtschaden beläuft sich nach einstweiliger Schätzung auf etwa 40.000 Dinar. Die Brandursache konnte bisher noch nicht einwandfrei festgestellt werden. p. Unfallschronik. Der 16jährige Besitzerssohn Alois Cvetko aus Bukovci kehrte von der Stadt heimwärts. Plötzlich wurde auf der Straße das Pferd scheu und ging durch. Beim Abspringen vom Wagen geriet Cvetko unter den Wagen, wobei er eine schwere Verletzung am Kopfe erlitt. — In Gruškovje in den Haloze stürzte der 20jährige Besitzerssohn Josef ž u r a n im Walde zu Boden, wobei er sich den linken Oberarm brach. — Beide Verletzten wurden ins Krankenhaus nach Ptuj überführt. p. Mit schweren Verletzungen wurde der 30jährige Winzer Johann S t r ü c 1 aus Gorca ins Spital in Ptuj eingeliefert. Er war mit einem Bekannten in einen Wortwechsel geraten, in dessen Verlauf er vom Gegner mit einem Wagendrittel arg mißhandelt wurde. Unterstützet die fJntituberkulosenliga! fHmirnt Ikešies REPERTOIRE. Donnerstag, 6. Juni um 20 Uhr: »Eine Reise nach Venedig«. Erstaufführung. Freitag, 7. Mai: Geschlossen. Samstag, 8. Mai um 20 Uhr: »Ein Maskenball«. Zum letzten Mal. Sonntag, 9. Juni um 20 Uhr: »Geisha«, Gastspiel Jos. Povhe. Letzte Aufführung der Saison! Ermäßigte Preise. ff Eplanade - Tonkino. Der größte Abenteuer- und Sensationsfilm aller Zeiten »Der Schatz des Königs Salomon« nach dem Roman von Rider Haggard. Die erschütternde und spannende Handlung dieses Filmes, welche in den exotischen Erdteilen der sonnendurchgluteten Erdteilen Afrikas spielt, ist für jedermann ein Erlebnis. Paul Robeson, genannt der »schwarze Schaljapin«, singt eine Reihe wunderbarer Lieder. Burg-Tonkino. Der große tschechische Film »Gottes Mühlen« mit Jarina štep-nickova in der Hauptrolle. Ein schicksalsvolles Lebensdrama aus dem Dorf, in dessen Mittelpunkt zwei Brüder und eine schöne Frau stehen. Liebe und Leidenschaft, Haß und Entsagung ziehen sich wie ein roter Faden durch diesen deutschsprachigen Film. Als nächstes Programm »Dr. Robert Koch«. Union-Tonkino. Bis einschließlich Freitag das große Lebensdrama »Mutter oder Dime« mit Barbara Stanwyck und John Boies in den Hauptrollen. Die mitreißende Lebensgeschichte einer Frau, die bereit war, jedes Opfer für ihr Kind zu bringen, aber dennoch dem Vorurteil der Mitwelt nicht entgehen kann. — Es folgt der Kr? minalschlager »Sherlock Holmes«. ApoHekennachldienft Bis zum 7. Juni versehen die M o h-r e n-A potheke (Mr. Ph. Maver) in der Gosposka ulica 12, Tel. 28-12, und die Schutzeng e 1-A potheke (Mr. Ph. Vaupot) in der Aleksandrova cest.-’ 33, Tel. 22—13, den Nachtdienst. Freitag, 7. Juni. Ljubljana, 7 Morgenmusik. 7.15 Fröhliche Klänge. 11 Schulstunde. 13.02 Mittagskonzert des Radioorchesters. 18 Frauenstunde. 18.40 Französisch. 19.50 Kammermusik (Rossini). 22.15 Leichte Musik. — Beograd, 13 »Figaros Hochzeit« vom Mozart (Schallplatten). 18 Rezitationen. 19.40 Volkslieder. 21.10 Symphoniekonzert. 22 Zeitgenössische Musik (Schallplatten). — Sofia, 19.50 »Der fliegende Holländer« von Wagner. — London, 22 Or? gelkonzert. — Poste Parisien, 19.52 Elisabeth Arden erteilt kosmetische Ratschläge. 20.20 Buntes Programm. — Rom I, 22.10 Violoncello. — Rom II, 21 Sym-phoniekonzert. — Budapest, 18.50 Zwei Klaviere. 20.20 Konzert des großen Orchesters. — Wien, 18.50 Lieder und Märsche. 18.30 Schallplatten. 20.15 Konzert des römischen Kammerorchesters. — Beromünster, 21.30 Trio. 22.10 Vokalkonzert, Das Wetter Wettervorhersage für Freitag: Teilweise Bewölkung, windig, keine weitere Temperaturzunahme. Im Amtsgebäude »Was haben Sie, daß Sie so ärgerlich umherlaufen?« »Ich kann den Ausgang nicht finden!« »Schlagen Sie doch Lärm, da werden Sie rausgeschmissen!« Bissig »Mein Mann ist ein großer Erfinder!« »Ich weiß. Er erfindet die Ausreden ftit meinen Mann immer gleich mit.« Bescheiden »Was hat sich Ihre Frau zum Geburtstag gewünscht?« »Fünf Jahre weniger!« Große Schäden durch Wetterunhilden DIE ERNTE DÜRFTE HEUER IN GANZ SLOWENIEN EINEN UNBEFRIEDIGENDEN ERTRAG ABWERFEN. Deutschlands Blick nach dem Balkan AN DER WENDE DES SÜDOSTHANDELS — ERGEBNISSE DES MITTELEUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTSTAGES — MASSNAHMEN DES REICHES ZUR HEBUNG DER WIRTSCHAFT DER BALKANSTAATEN Berlin, Anfangs Juni. in der Hauptversammlung des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages, die dieser Tage in Berlin stattfand, kam zusammen, was Rang und Namen in der Exportwirtschaft hat. Selten wurde so grundsätzlich über Deutschlands Ausrichtung naoh dem Südosten gesprochen wie hier. Eine genaue Betrachtung der Außenhandelsstatistik zeigt, daß der Höhepunkt des Südosthandels Mitte 1938 erreicht worden ist. Mit den bisher angewandten Methoden ist eine weitere Steigerung des Warenaustausches kaum mehr zu erreichen. Wenn man die Beziehungen mit dem Südosten weiter ausbauen will, so meinten die Redner, dann muß man jetzt die Methode ändern und die dortige Wirtschaft in großzügiger Weise entwickeln. Die Anleihen, die die Südoststaaten von den Westmächten bekamen, gingen zum Großteil für militärische Zwecke auf, hatten also keine produktive Wirkung. Deutschland hingegen muß mit mehr Verantwortungsbewußtsein dafür sorgen, daß sie mit dem Gegenwert ihrer Guthaben nun ihre eigene Wirtschaft entwickeln. Diese Entwicklungsarbeit wird sich demnach auf drei Gebiete verteilen: 1. Die Mitarbeit an der Intensivierung der südosteuropäischen Landwirtschaft. Großzügigkeit ist unbedingte Voraussetzung dafür. Der deutsche Pionier darf nicht verlangen, daß stets die gesamte Produktion oder die wesentlichsten Teile einer Produktion, die er neu entwickelt, nach Deutschland geliefert werden. Dem Reich ist am meisten damit gedient, wenn die Südoststaaten blühen. Ihre Produktionskapazität ist noch lange nicht ausgenutzt. Je weiter man sie nutzt, umso reichhaltiger wird der Handelspartner für den Handel mit Deutschland ausgestattet sein. 2. Deutschland darf keine Angst vor der Industrialisierung des Südostens haben. Im Gegenteil, es muß sich selbst daran beteiligen, denn es ist unmöglich, den südosteuropäischen Arbeiter allein in der Landwirtschaft zu beschäftigen. Ohne Industrialisierung kann der Südosten nie frei von Arbeitslosen und sonstigen Krisenerscheinungen werden. Alle Arten von Ka- pitalbeteiligungen, die bisherigen sowohl wie die neuen, würden sich für diese Industrialisierungsaufgaben eignen. Auch hier wäre es gänzlich falsch, wenn die deutschen Unternehmer glaubten, sie könnten nur dann Investitionen vornehmen, wenn sie die ganze Produktion dafür nach Deutschland liefern könnten. Zunächst ist für den eigenen Bedarf des Südostens noch so viel zu arbeiten, daß man keine Sorge für den deutschen Industrieexport zu haben braucht. Diese Frage wird ja überhaupt umso gesünder gelöst, je mehr die deutsche Industrie selbst die Investitionen macht und daher allfällige Fehler vermeiden hilft. Einen gewissen Prozentsatz des Bedarfes muß jedes Siidostland schon allein aus devisentechnischen Gründen aus der eigenen Industrie decken. Daher wäre jede kleinliche Einstellung gegenüber diesem Problem völlig falsch. 3. Besondere Aufgaben werden auch im Ausbau der Verkehrswege liegen. Freilich sind das Aufgaben der dortigen Regierungen, doch könnte man Vereinbarungen treffen. Es ist verwunderlich, wie wenig deutsche Firmen bisher am Ausbau der Verkehrswege beteiligt waren. Soweit es zum Beispiel betonierte Straßen gibt, wurden sie von Schweden oder Frankreich gebaut. Der Warenaustausch kann in Zeiten wie der heutigen zu einer vorwiegend transporttechnischen Frage werden. Einleitungen für Vfund-Sermingefchäfte Ein Rundschreiben der Devisendirektion der Nationalbank Die Devisen'direktion der Nationalbank hat folgendes Rundschreiben ausgegeben2 Der Devisenausschuß hat beschlossen, Termingeschäfte mit englischen Pfunden zu gestatten. Gelegentlich des Abschlusses von Termingeschäften sind die hiezu ermächtigten Geldanstalten verpflichtet, sich an folgende Weisungen zu halten: 1. Termingeschäfte mit englischen Pfun den können ermächtigte Geldanstalten über die Börsen in Beograd, Zagreb und Ljubljana für Rechnung von Exporteuren jugoslawischer Waren im Ausland ab- Üksete Huttyesdüdde Die Doppelgängerin (Schluß) »Ach wo, Sie haben sich geirrt, das war nicht ich. Aber ich habe jetzt eine Doppelgängerin. Leider. Bevor dieses lästige Frauenzimmer nicht wieder verschwunden ist, werdr ich von diesen Ver wechslungen keine Ruhe haben.« Aber das hätte Melitta doch nicht gedacht, da ßauch e r zu den Bekanten von Daisy Beardorn gehörte. Dieser E r war ein hübscher und ansehnlicher junger Mann, den sie vor zwei Jahren in ihrer Heimat gesrhen hatte, wohl wissend, daß er ein Amerikaner sei. Unbemekt von ihm hatte sie ihn dazumal beobachtet. Dabei phantasierend: »Das ist mein Mann.« An jenem Abend hatte sie sich noch vor dem Einschlafen mit wundervollen Träumen beschäftigt, in de nen er der Held und sic die Heldin gewesen war. Allerdings nur an jenem Abend, aber solch unerfüllte Glücksträume und ihr Urheber bleiben noch lange in den Erinnerung. Nun, und hier in Pitts bürg, auf der Treppe dieses Hauses stand er ihr plötzlich gegenüber. Genau wußte sie nicht, ob er es wirklich war, am Ende konnte auch er. einen Doppelgänger haben. In einer Art, die altbackene Ver- traulichkeit verriet, hat er sie, von der Straße heraufkommend, begrüßt: »Warst du bei mir, Daisy?« Aha! Aber Melitta tat das Beste, was sie in diesem Fall tun konnte: sie gab wahrheitsgetreu die Auskunft: »Ich war hier im Modesalon.« »Ach so«, sagte er nur. Aber er besah sie sich auf einmal aufmerksam. Etwas befremdete ihn an Daisy. War ihr etwas über die Leber gekrochen? — Warum war sie heute so anders, bescheiden und sänftiglich? — Diese Feststellung war der Anlaß, daß er sie jetzt fast mit Mitleid einlud: »Du kommst doch auf einen Tee zu mir?« Vieles widerstrebte in Melitta, aber sie konnte ihm nicht widerstehen. Fast gehör sarn ging sie mit. Ein Junggesellenheim nahm sie auf. »Was bist du denn heute so schweigsam, Daisy?« fragte er sie allda nach einer Viertelstunde, in der sie sich Mühe gab, sich durch alle Fährnisse der Unterhaltung geschickt hindurchzulotsen, um sich nicht zu verraten. Das Beste war, daß sie womöglich schwieg. Die größte Schwierigkeit war, daß sie seinen Namen nicht kannte. Aber jener Amerikaner hat- schließen. Gelegentlich der Übernahme des Auftrages für den Terminverkauf haben die ermächtigten Geldanstalten von den Exporteuren die schriftliche Erklärung zu fordern, daß die Devisen für bereits abgeschlossene Warenverkäufe zum angeführten Termin bestimmt sind, bis zu dem sie verpflichtet sind, die Devisen auszufolgen. Ferner haben die ermächtigten Geldanstalten die Vorlage von Beweisdokumenten über abgeschlossenen Verkauf zu fordern (Abschlußbrief, Korrespondenz, Ausfuhrbewilligung, usw.). 2. Den Terminkauf von englischen Pfun den können die hiezu ermächtigten Geldanstalten im Wege der heimischen Börsen für Rechnung von Importeuren für Waren aus Nichtclearingsländern, u. zw. nur für deren sachliche Bedürfnisse, vornehmen. Gelegentlich der Entgegennahme des Auftrages über Pfund-Terminkäufe sind die ermächtigten Geldanstalten verpflichtet, sich von den Importeuren Einfuhr- und andere Dokumente gemäß Art. 3 des Devisenstatuts sowie die übrigen Genehmigungen, die für die einzelnen Fälle vorgesehen sind (z. B. Zahlung von vor mehr als einem Jahr eingeführten Waren, usw.) zu beschaffen. Ist der Importeur noch nicht im Besitz der Einfuhrdokumente, hat er der ermächtigten Geldanstalt für Einfuhrbewilligung, die Bewilligung für Zahlungen im vorhinein und einen Verpflichtungsschein zu übergeben. Die Eintragung dieser Transaktionen in das Impor-teure-Kontroltbuch sowie auch die Vorlage der Rechtfertigung, falls Einfuhrdokumente bestehen, erfolgt an jenem Tag, an dem der Terminabschluß abgewickelt wurde. 3. Die Frist für den Terminhandel mit englischen Pfunden erstreckt sich auf einen Monat. Deutsche Firmen suchen Vertreter Deutsche Firmen suchen Vertreter für Jugoslawien für folgende Artikel: Musikinstrumente, Friseurbedarfsartikel, Holzbeizen zum Färben und Überzugsmittel, Feuerlöschapparate, anorganische Feinchemikalien, Türen- und Fensterbeschläge, Kältemaschinen, Musikinstrumente, Pelze, Kreasit-Kunstdärme, Fleischessenzen, Reißbrettstifte, Polsternägel, Möbelnägel, Lederimitationen usw.; für folgenden Industriebedarf: für den Bergbau: Abbauhämmer, Bohrhämmer, Kohlendrehbohrmaschinen, Förderwagen-Aufschiebe-| Vorrichtungen für Haupt- und Neben-I Schächte, Gleissperren, Förderwagen, Ab- te Rolf Thorn geheißen. Sie wagte es, ihn mit »Rolf« anzusprechen. Und siehe, es verfing. Er hieß also Rolf mit Vornamen. Sie lächelte entrückt: »So, ich bin schweigsam?« »Es ist dir was Unangenehmes passiert«, stellte erteilnehmend fest. »Oder bist du krank? — Du bist nicht in Ordnung, Daisy.« »0, durchaus«, hauchte sie schelmisch. »Also, was dann? Nun?« zärtelte er. »Ach, nichts«, beteuerte sie und tat dann kaum mehr den Mund auf. Ihre Wangen glühten, ihr Bück verschwelgte wie in einem Traum. Zu gelöst war sie, um die Teeschale bis zum Grunde auszunippen. Er betrachtete sie wiederum erstaunt. »Wie kann ein Mensch sich nur so ändern« erwog er. Wo war die Daisy, die er bis jetzt gekannt hatte, die selbstsichere? Sie sah heute auch anders aus, viel weicher, kindlicher, naiver, und so — fügsam! Das paßte ihm recht gut. Der leise Groll der Auflehnung schmolz dahin, den er in der letzten Zeit schon gegen sie geführt hatte, gegen diese Frau, die an ihm nur klettenhaft festhing, weil sie das Vergnügen nicht missen wollte, das Vergnügen des Seitensprungs. Aber endlich stand Melitta doch abschiedsfertig in der Türe. Und da sagte sie: »Ich muß Ihnen gestehen, daß ich nicht Daisy Beardorn bin. Ich bin bloß ihre Doppelgängerin. Sie sind nicht der druckvorrichtungen, Vorschiebevorrichtun-gen, För.derzylinder, Druekluft-Geradzahn-motoren, Schleppernäspel mit Geradzafin-motoren, Seil-Umlenkrollen, Kettenbahn mit Geradzahn- oder Elektromotor, Grubenkreissäge mit Geradzahnmotor, schlagwettersichere Druckluft - Lichtanlagen, Schrapperhäspel, Raubwinden, Bandrollen, Förderwagen-Rüttelapparate; für die Eisenindustrie: Eisenbohrmaschinen mit Rechts- und Linkslauf, Niethämmer, Niet-gegenhalter, Meißelhämmer, Kesselsteinklopfer, Röhrenreiniger, Stampfer. Mode-Stoffhandschuhe, Herren-Kammgarnstoffe. gewalzte und blank gezogene Edel- und Sonderstähle u. a. Chrom-, Chrom-Molybdän-, Nickel-, Chrom-Nickel-Stähle, Konstruktionsstähle, Kugel- und Rollenstähle, Spindelstähle, Einsatz- und Vergütungsstähle legiert und unlegiert, Profilstahl usw. Stahlwaren wie Haarschneidemaschinen, Viehscheren, Rasiermesser usw., Haarschmuck wie Haarklemmen u. Haarkämme, Drahtseile, Email- und Stahlgeschirre, Isolierröhren-Zubehör. Reflektanten mögen sich unter Angabe von Referenzen an folgende Adresse wenden: Nationalkomitee der Jugoslawisch-Deutschen Handelskammer, Beograd. Kralja Milana 11, II. Postfach 610. Tel. 27-056. Börfenftmcftte Zagreb, 5. d. Staatswerte: 2y3% Kriegsschaden 390—391, 4% Agrar 50.50 —51.00, 6% Begluk 0—64, 6% dalmatin. Agrar 0—55, 7y, Stabilisationsanleihe 0 —94, 7% Investitionsanleihe 0—96, 7% Blair 0—84.50, 8% Blair 0—94.50: Ljubljana, 5. d. Devisen: London 140.96—144.16 (im freien Verkehr 174.40—177.60), Paris 79.59—81.89 (98.53—100.83), Newyork 4425—4485 (5480—5520), Zürich 993.81—1033.81 (1228.10—1238.10); deutsche Clearing- , Schecks 14.70—14.90. X Eine dritte Lizitation wurde für den Bau d'es neuen Realgymnasiums neben dem Magdalenenpark in M a r i b o r ausgeschrieben. Die Angelegenheit scheint Schwierigkeiten zu begegnen. X Die Beglaubigungsbescheinigungen für den ermäßigten Einfuhrzoll wird fortan die Direktion für Außenhandel ausstel len statt wie bisher die Industrieabteilung des Finanzministeriums. X Der Beschäftigungsgrad in Jugoslawien. Nach Mitteilungen des Zagreber Zentralamtes für Arbeiterversicherung waren im Monat März d. J. bei ihm und seinen Organisationen insgesamt 704.824 Personen versichert, davon in Slowenien 108.498. Der Saisonzuwachs vom Feber auf März betrug 38.676 gegenüber 23.013 ein Jahr zuvor. Der versicherte Lohn stell te sich im März im ganzen Staate auf | 447.8 Millionen Dinar gegen 417.3 Millio j nen vor einem Jahr. erste, der mich mit ihr verwechselt hat.« »Aber was fällt dir denn ein, Daisy, spiel’ doch nicht eine so simple Komödie«, tadelte er. Nachlässig stupft er sich dabei eine Zigarette ab. Sie schließt halb die Augen, gleichmütig und in ihr Schicksal ergeben. »Ich bin nicht Daisy Beardorn«, beharrt sie. »Ja, wer bist du denn dann, wenn man fragen darf?« spottet er. »Melitta Erdström.« Unsinn, sagte er sich, wieder so eine verrückte Anwandlung von ihr! Und ich lasse mich beinahe übertölpeln. »Mein Gott, mach mich nicht noch wirklich verwirrt«, schilt er gereizt. »Ich muß Ihnen leider die Wahrheit sagen«, erläutert sie, »ich hätte es sonst nicht getan, aber Sie werden wahrscheinlich noch mit der wirklichen Frau Beardorn Zusammenkommen. Spielen Sie dann irgendwie auf diese Begegnung an, so wird sie Sie nicht verstehen. Sie werden dann nur entweder sie oder sich selbst für wahnsinnig halten.« Er blickt, ohne es zu wissen, auf seine Hände hinab. Wenn er nun wirklich in dieser Stunde das Opfer eines Irrtums gewesen wäre und seine Gefühle an falscher Adresse abgegeben hätte! Er fühlt sich tief beschämt und ist empört. »Warum haben Sie mir das angetan?« Sie meint: »Aber ich muß mich von ihr ja doch unterscheiden.« Er, fast boshaft: »Gewiß, Sie sind nicht so souverän und prätentiös.« Sie schweigt betreten. Dann: »Auch an Anmikani Washington, 5. Juni. (United Preß). Aus dem Bericht, den der Pariser Berichterstatter der »United Preß« Montag abend über den Luftangriff auf Baris sandte, geht hervor, daß dieser erste Luftangriff auf die Hauptstadt Frankreichs in weit größerem Umfang erfolgte and bedeutend mehr Opfer forderte, als man im ersten Augenblick angenommen hatte. In Washington wird bestätigt, daß Präsident Roosevelt am Nachmittag ein längeres Telephongespräch mit dem amerikanischen Botschafter B u 11 i t in Paris hatte, der den Verlauf des Luftangriffs ausführlich schilderte. Bullit -selbst entging nur mit knapper Not dem Tode. Er speiste eben — es mochte 13.30 Uhr gewesen sein — in der Wohnung eines Freundes zu Mittag, als eine Bombe das Dach des Gebäudes und die Decke des Speisesaales durchschlug. Zum Glück explodierte die Bombe nicht. Laut amtlicher Angabe fanden in Paris selbst bei dem Bombardement 45 Menschen den Tod. während 149 verletzt wur den. In den Vororten und in der Umgebung der Hauptstadt gab es 83 Tote und 557 Verletzte. Der Angriff hat also insgesamt 128 Todesopfer gefordert. An dem Angriff nahmen 155 deutsche Bomber teil, die insgesamt 1050 Bomben abwarfen. Um 13.50 Uhr wurde Fliegeralarm gegeben. Bald darauf erschienen die deut sehen Flugzeuge über der Stadt. Als die Euftschutzbatterien in Tätigkeit traten u. französische Jagdflugzeuge aufstiegen, gingen die Deutschen auf etwa 5000 Meter Höhe und warfen aus dieser Höhe Bomben ab. Um 14.15 Uhr wurde das Zeichen gegeben, daß die Gefahr vorüber sei. Der Berichterstatter von »United Preß« Schildert, wie er im Auto den Wagen der Rettungsgesellschaft und den Feuerwehrautomobilen folgte, um die Wirkung der Bombeneinschläge aus der Nähe zu sehen. Laut seiner Angabe wurden meist Häuser an der Peripherie der Stadt getroffen, wo die ärmsten Leute leben. Er sah u. a. ein halbzerstörtes Haus, aus dem die Retter zehn Leichen und zahlrei-g che Verletzte heraustrugen. Im Zentrum der Stadt sieht man nach seiner Schilderung große Trichter, die Bomben in die Straßen gerissen haben. Die Bäume der Boulevards wurden durch den Luftdruck entwurzelt. An verschiedenen Häsern gin gen Tausende von Fensterscheiben in Scherben. Später erfuhr man, daß auch das Haus, in dem das Herzogspaar von Windsor wohnt getroffen wurde. Das Herzogspaar weilt gegenwärtig nicht in Paris. Das französische Amt für Informationen dementiert die Angabe im amtlichen deutschen Bericht, daß das Ziel des deutschen Angriffes der Pariser Flughafen und meh rere Flughäfen in der Umgebung von Pa- ris gewesen seien. Das Amt für Informationen behauptet, die deutschen Flugzeuge hätten absichtlich einzelne Gebäude im Zentrum der Stadt bombardiert.!), a. sei ein »wichtiges« Gebäude getroffen worden. Wie der Berichterstatter von »United Preß« meldet, konnte man nicht erfahren um was für ein Gebäude es sich handelt. Man nimmt jedoch an, daß das Gebäude eines Ministeriums getroffen worden sei. Die Rolle Italiens unö Deutschland Berlin, 5. Juni. UTA berichtet: Die deutsche Presse verzeichnet sorgfältig die neuen Äußerungen italienischer Kriegsbereitschaft, die am Wochenbeginn erneut e unbedingte Entschlossenheit der faschistischen Politik bestätigen, die vom italienischen Volk längst als dringlich empfundene Lösung der Mittelmeer-Probleme in Angriff zu nehmen. Besonderes Interesse findet die sonntägige Rundfunkansprache des bekannten italienischen Publizisten Ansaldo an die italienischen Wehrmachtsangehörigen, in der durch Aufzählung von Korsika, Tunis, Gibraltar und Suez der italienische Revisionsanspruch ausdrücklich konkretisiert wurde. In diesen Hinweisen sieht man in Berlin die Tendenz der italienischen Politik, die Wiederherstellung der Freiheit des Mittelmeeres für alle anliegenden Völker als das eigentliche italienische Kriegsziel zu bezeichnen. Die gleichzeitig in der spanischen Hauptstadt stattgefundenen Demon- strationen für die Wiedereingliederung Gibraltars in das spanische Reich zeigen die spanisch-italienische Übereinstimmung hinsichtlich der Neuordnung im Mittelmeerraum. Die deutsche Presse beschränkt sich indessen auf die Wiedergabe der italienischen Stimmen, ohne selbst dazu Stellung zu nehmen. Die deutsche Zurückhaltung ist vermutlich von der Überlegung bestimmt, sich jeden Anscheins einer deutschen Einflußnahme auf die Entscheidung des Achsenpartners zu enthalten, da hier immer schon betont wurde, daß für die Behandlung der Mittelmeerfragen allein Italien zuständig sei. So sehr man auch in Berlin vermutlich von der inneren Zwangsläufigkeit der Entwicklung im Mittelmeergebiet überzeugt sein dürfte, so hat man jedoch nie einen Zweifel darüber gelassen, daß die Initiative ausschließlich nur in Rom liegen kann. Die neuen Erklärungen des amerikanischen Präsidenten, durch die anscheinend <& jfl Ož Jf Semifinale der Fußballmeisterschaft meinem Sprechen müssen Sie erkennen, daß ich nicht Daisy bin.« »Ihr Organ ist dem ihren sehr ähnlich.« »Aber meine Aussprache?« »Wieso, sind Sie Ausländerin?« »Ich bin aus Kopenhagen.« »Ich kenne übirgens Kopenhagen«, bemerkt er. »Sie waren vor zwei Jahren dort.« »Wieso wissen Sie das?« wundert er sich. »Weil ich Sie gesehen habe.« Und sie gibt ihm genau Ort und Zeit an, wo sie ihn beobachtete. »Und da haben Sie mich wiedererkannt?« fragt er geschmeichelt. Kommenden Sonntag werden bereits die beiden Spiele der Vorschlußrunde der Fußballmeisterschaft von Slowenien bestritten, an der beide Mariborer Titelanwärter beteiligt sind. Einvernehmlich wird das Match »M a r i b o r« gegen »č a k o-vec« diesen Sonntag in Maribor gespielt, während »Ž el e z n i č a r« nach Kranj fährt, um dort gegen den SK. Kranj anzutreten. Am 16. d. kommt dann »Kranj« nach Maribor, während »Maribor« nach Čakovec zu reisen hat. Beide Begegnungen sind von größter Wichtigkeit, zumal von jedem Goal das weitere Schicksal der beteiligten Mannschaften abhängen kann. Die Gäste aus Čakovec, die heuer zum letzten Mal im slowenischen Fußballbe-trieb mitwirken, haben gerade in den beiden Spielen gegen »Mars« gezeigt, daß sie nach wie vor zu den aussichtsreichsten Meisterschaftsanwärtern zählen, sodaß man auch ihrem sonntägigen Start mit regstem Interesse entgegensieht. Auch »Železničar« steht vor keiner unschweren Aufgabe, denn der SK. Kranj lief im Rück spiel gegen »Amateur« zu einer Form auf, der Versuch einer Beeinflussung der römischen Entscheidung gemacht werden soll, werden daher in Berlin ignoriert. Offenbar soll es Mussolini überlassen bleiben, sich damit auseinanderzusetzen. Allerdings dürfte man in Berlin davon überzeugt sein, daß Mussolini sich ausschließlich von den italienischen Interessen bei seinen Handlungen leiten lassen wird, daß er zweifellos aber auch ebenso entschieden sich nicht von dritter Seite das Gesetz des Handels bestimmen läßt. In dem Versuch der Londoner und Pariser Propaganda, die schwere Niederlage der Alliierten in der flandrischen Vernichtungsschlacht durch Verbreitung von Erfolgsmeldungen über das angebliche Gelingen der englisch-französischen Rückzugsbewegung zu verschleiern, sieht man in Berlin die Absicht Englands und Frankreichs, auch auf diese Weise in Italien Eindruck zu machen und die Entscheidung der römischen Politik zu beeinflussen. Allerdings wird in Berlin darauf hingewiesen, daß gerade Mussolini und seine militärischen Ratgeber die wirkliche militärische Lage auf dem nordfranzösischen Kriegsschauplatz viel zu genau kennen würden, um sich durch Propagandamittel täuschen v lassen. Raimund-Feiern in Wien Wiens Kunstleben steht im Zeichen Fer dinand Raimunds. Im Zusammenhang mit der Raimund-Festwoche werden in der Nationalbibliothek Ausstellungen gezeigt, zu denen nicht nur die öffentlichen Institutionen, sondern auch prominente Schauspieler beigesteuert haben. Leben, Wirken und Tod des gottbegnadeten Dichters rollt in einer Unmenge von zeitgenössischen Stichen, Bildnissen, Gemälden, Aquarellen, Miniaturen, Handschriften, Büchern und Urkunden ab, die alle in einer Unzahl von Vitrinen untergebracht und zugleich einen Ueberblick über das Theaterwesen in den verflossenen 150 Jahren. Anläßlich der Raimund-Festwoche hat die Stadt Wien eine Gedenkmünze aus Silber prägen lassen, die den Kopf des Wiener Schauspieler-Dichters nach einer Lithographie von Kriehuber zeigt und den Ehrengästen der Raimund-Festwoche als Erinnerungsgabe der Stadt Wien überreicht wurde. Außer den Festaufführungen im Burgtheater und im deutschen Volkstheater finden auch in Niederdonau Raimund-Feiern statt, so am 7. Juni in Baden bei Wien und am 9. Juni in Pernitz. -f 100 Jahre kroatisches Theater. Dieser Tage wird in Zagreb der 100. Jahrestag, seit das erste Mal ein kroatisches Bühnenwerk im Theatergebäude aufgeführt wurde, begangen. Im Rahmen der feierlichen Woche kroatischer Bühnenkunst vom 9.—16. d. werden dramati- Dae erste Tennis urnier Im Tennisbetrieb hat sich das heurige anhaltende Schlechtwetter recht unan- Daraufhin unterhalten sie sich über Kosgenehm ausgewirkt. Nahezu der ganze penhagen, über seine Umgebung, über »Mai war verregnet, sodaß man nur an das ganze dänische Land. »Wie lange Espärlichen Tagen den weißen Bällen nach bleiben Sie noch hier?« will er mit einem®jagen konnte. Dessenungeachtet haben Male wissen. »Bis morgen abends, weiter.« Er sagt sich: Jetzt gilt’s zu handeln! »Können Sie nicht hier bleiben?« unsere weißen Musketiere das Training Da reisen wir|nun mit umso größerem Eifer aufgenommen und am Sonntag bringt die Tennisriege des ISSK M a r i b o r als erste dies jährige Konkurrenz einen Doppelwettbe- Sie überlegt: »Darf ich denn hier blei-f.werb zur Austragung, für den der hiesige ben? Ich habe keine Bewilligung für län-| bekannte Sportförderer Kaufmann F. ge-en Aufenthalt.« gMastek eine schöne Trophäe ausge- »Das werde ich in die Wege leiten. Als «setzt hat. Die Spiele, die einen propagan- Frr.u eines amerikanischen Bürgers wer den Sie kaum Schwierigkeiten haben.« Ihre Augen werden groß. »Als Frau — von wem?« »Von mir natürlich!« Sie bleibt vor Jubel stumm. »Haben Sie dagegen etwas ehznwen-den?« fragt er. »Daisy«, sagt sie leise. Unvermittelt neigt er sich zu ihr1 »Ich hätte Sie nicht iestgeha'ten, wenn idistischen Charakter tragen,, werden Sonntag vormittags ab halb 9 Uhr auf Iden Tennisplätzen des ISSK. Maribor be j stritten werden. In Borovo kam ein leichtathletisches 'Meeting zur Durchführung, an dem auch !Athleten aus Osijek und Sombor an den Start gingen. Einige beachtenswerte Lei-[stungen stellten auf: 100 Meter Vučkovič (Borovo) 12.1, 400 Meter Lenert (Som- ieh nicht schon sogHkh irgendwie begrif-lbor) 56.9, 1500 Meter Klass (Osijek) fen hätte, daß Sie nicht Daisy sin’.« ”4:38.2, Kugel Bakov (Sombor) 11.29, gen. Speer Goldisch (Borovo) 45.75, Weitsprung Lenert 6.62, Stabhochsprung Lenert 3.20, 4x100 Meter Borovo 49.3. : Groß-Country der Arbeiter-Sportvereine. Sonntag, den 9. d. bringt in Zagreb der Verband der Arbeiter-Sportvereine einen Groß-Country-Lauf über 3 Kilometer zum Austrag. Es sind zwei Kategorien vor gesehen und zwar starten in einer die Leichtahtleten, Skiläufer und Schwerathleten und in der zweiten Kategorie die Fußballer. : Für das Motorrad-Bergrennen in Zagreb, das am Sonntag auf der Jelenovac-Straße bei Zagreb vor sich geht, liegen auch 4 Nennungen aus Slowenien vor. Bürgermeister Starčevič hat u. a. einen Sonderpreis ausgesetzt. : Die Leichtathletikmeisterschaft der Ljubljanaer Hochschüler wird am Samstag und Sonntag in Ljubljana ausgetragen. Die größten Aussichten besitzt der »Marathon«-Mann Lužnik. : Der Tenniskampf Jugoslawien—Italien, der für den 7. bis 9. d. nach Mailand vergeben wurde, wird nicht ausgetragen werden. Der Jugoslawische Tennisverband hat einen neune Termin vorgeschla- die ihn auch zu anderen Leistungen befähigt. Jedenfalls spitzen sich die Ereignisse. . , . . in der Fußballmeisterschaft derart zu, daßlsche und musikalische Werke kroatischer nmn nicht mehr uninteressiert bleiben8Eühnenautoren von den ältesten bis zü kann. den modernsten bei niedrigsten Volks- preisen gegeben. Gespielt werden: Marin Držič, Ivan Gundulič, Tituš Brezovački, Ivan Kukuljevič, Vatroslav Lisinski, Josip Freudenreich, Mirko Begovič, August Šenoa, Ivan pl. Zajc, šandor Ksaver-Gjalski, Ivan Ogrizovič, Miroslav Krleža und Jakov Gotovac. -j- Ein neues kroatisches Drama aus dem Zeitgeschehen. Der kroatische Schau spieler und Dramatiker Tito Strozzi hat ein Bühnenwerk unter dem Titel »Cha-mäleone« geschrieben, in dem der aktuelle Kampf zwischen Links und Rechts in der internationalen Politik zum Ausdruck kommt. Für das Drama herrscht in den Zagreber breitesten Kreisen ein regeš Interesse. + Das Mickiewicz-Haus unter den Sow jets. Das Moskauer Blatt »Iswestija« schreibt in seiner letzten Nummer über das Schicksal des M i c k i e w i c z-Hau-ses in Nowgorodsk. Diesen Berichten zufolge soll ein Sowjetoffizier, der zur Zeit des russischen Einmarsches in Polen in das Haus gekommen ist, in das Gedenkbuch den Wunsch eingeschrieben haben, daß anstatt des Mickiewicz-Hauses ein Mickiewicz-Museum gebaut werden möge. Vor kurzem wurde eine Kommission gebildet, die die Initiative des unbekannten Offiziers in die Tat umsetzen soll. Mdmmkm b. Gradjevinski vjesnik. Nr. 5. Zeitschrift für Architektur und Technik. Fach artikel über bautechnische Fragen. b. Die neue Linie. Heft 10. Preis 1 RM. Verlag Otto Bayer. Leipzig-Berlin. Interessante Bildberichte aus der Slowakei u. aus dem Kriege, wie ein ausführlicher Modedienst macht die Zeitschrift lesenswert. b. Mladika. Familienzeitschrift. Nr. 6. Literarische Beiträge von Jalen Glavan, Dular, Stanek, Velikonja, aufschlußreiche Artikel über die Slowakei u. ä. sowie Bilderreproduktionen geben der beliebten Zeitschrift ein heimisches Gepräge. b, Jadranska straža. Die 6. Nummer der großen jugoslawischen illustrierten Seezeitschrift bringt unter anderem Beiträge über die jugoslawische Handelsmarine, die Geschichte der dalmatinischen Inseln und über Seekriegsfragen. b. Umetnost. Zeitschrift für künstlerische Kultur. Das Juniheft enthält an einleitender Stelle einen Beitrag des Kunsthistorikers F. K. Kos über Rembrandt. Der Artikel ist mit gelungenen Reproduktionen von Rembrandts Werken ausgestattet. Lojze Bizjak ver öffentlicht einige Betrachtungen über Kunst; Dr. Dragotin Cvetko schreibt über Kunst und Nationalismus. Außerdem befinden sich in diesem Heft noch Dichtungen und Nachdichtungen von Gradnik, Stanek, Gaspari, Jarc und Savinšek. Besonderen Wert geben dieser Zeitschrift schöne Reproduktionen heimischer und ausländischer Kunstwerke. b. Jugoslavenski tekstilni vjesnik. Nr. 5 Fachbeiträge über dirigierte Wirtschaft, über Webereipraxis, Veredlung des Textilmaterials usw. b. Handbuch der Kulturgeschichte. Lieferung 54. W. Bauer. Deutsche Kultur von 1830—1870. Heft 4. Akademische Ver lagsanstalt Athenaion, Potsdam. — Der Kampf zwischen der Überlieferung und dem Streben nach neuer Lebensgestaltung in einem Zeitraum, der namentlich durch die großen technischen Erfindungen des 19. Jahrhunderts revolutionierend auf das Lebensgefüge des deutschen Volkes wirkte, bietet in dieser meisterhaften Darstellung eine Fülle der fesselndsten und überraschendsten Ausblicke und Erkenntnisse. Hier wird deutlich, wie sehr Kultur geschichte Lebensgeschichte ist, und gerade Bauer versteht es vorbildlich, die Sphären des geistigen und des äußeren materiellen Lebens zu durchleuchten und in ihrem Wesenkern klar zu machen. Wie hier etwa die tiefe und umfassende Umgestaltung des kulturellen Lebens durch das Eisenbahnwesen geschildert wird, das ist von einer zwingenden Unmittelbarkeit. Man muß es lesen, wie die Deutsche Gesellschaft unter dem Einfluß der Dampfkraft anfing, sich im wahrsten Sinn des Wortes zu »bewegen«, wie der Einzelne, ebenso aber die Gemeinschaft völlig umgeformt wurden. Denn das ist ja vielleicht das Größte an dieser Erfindung, daß die Eisenbahnen erst eine geistige, politische, nationale, wirtschaftliche wie gesellschaft liehe Durchblutung Deutschlands ermöglichten. Ähnlich ist es mit der Telegraphie, den Dampfschiffen, der Post: sie sind, vom Standpunkte des Staatlichen aus betrachtet, sämtlich Werkzeuge einer vertieften Nationalisierung des deutschen Volkes. — Ähnlich tief und weitreichend in Anlage und Durchführung sind die großen Kapitel über »Frau und Familie« und den »Alltag«, überall künden sich neue Ideen und mit ihnen gewaltige Umgestaltung an, die Bauer mit bewundernswerter Sachkenntnis und prachtvoller Anschaulichkeit darstellt. Ein ausgesucht schönes und instruktives Bildmaterial gibt dem schilderndem Wort auch hier erhöhten Reiz und Wert. JCteinec A Heitere Fcke Erfahrung. Der Lehrer macht den Kindern klar, was Freundschaft bedeutet. Lehrer: »Woran merkt man, ob man gute Freunde hat?« Karle: »Wenn man einen neuen Roller geschenkt bekommen hat!« * »Hör mal, hast du eigentlich vergessen, daß du mir 100 Dinar schuldig bist!« »Vergessen? Bestimmt nicht! 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Sie wollte mich nur auf die Probe stellen.« Er sagte das alles hastig, selbst seinen Worten keinen Glauben schenkend, Mabel zog den Ring langsam vom Finger. In ihrem Gesicht spielte Enttäuschung und daneben ein anderes böses Licht, das aussah, als wollte sie sich rächeif an der Frau, die ihr diese Schmach antat. Daß Christi gar nichts dafür konnte, daran dachte sie nicht. Mabel hatte gehofft, den Ring behalten zu dürfen. Sie hatte fest daran geglaubt, Zdenko würde ihr den Ring lassen und sie bitten, ihn als bindendes Geschenk zu behalten. Es wäre Günther gegenüber ein Triumph ohnegleichen gewesen. Statt dessen gab es für Mabel eine schlimme Niederlage, eine große Demütigung. Das er, trug sie nicht. Die Gräfin sah Mabels Gesicht und erschrak. Jetzt sah sie mit ihren rotglühenden Haaren und den böse funkelnden, grünlichen Augen wie die böse Fee im Märchen aus. Die alte Dame versuchte gütlich zu ver mitteln. Sie brachte das Gespräch auf die Reise nach München. »Zdenko will selber nach München fah ren, lieber Günther!« wandte sie sich an ihren Neffen. »Es wäre dann vielleicht doch möglich, daß du und Miß Wellington noch ein paar Tage hier bliebet!« »Ich bedauere, verehrte Tante! Aber ich muß heute nach München zurück!« entschied Günther. »Ich fahren auch mit! Du können in meine Wagen fahren!« »Danke, Miß Wellington! Aber ich nehme wirklich lieber den Zug!« Das war so deutlich, daß selbst Mabel keine Antwort mehr einfiel. Sie murmelte etwas Unverständliches und verließ rasch das Zimmer. »Kinder!« sagte die Gräfin, »jetzt sind wir unter uns und können die Sache vernünftig besprechen. Ich fahre auch mit nach München! Ich habe das Gefühl, daß Christi vielleicht mich am notwendigsten braucht. Wir nehmen das Anerbieten der Miß Wellington an. Der große Wagen hat eine starke Maschine, und wir schaffen die Fahrt rascher und bequemer. Sollte sie uns aber nicht mitnehmen wollen, dann müssen wir unseren eigenen Wagen nehmen. — Zdenko! Ruf bitte unser Hotel an, damit sie uns Zimmer bereithalten. Eigentlich hätten wir ja erst morgen fahren können.« Zdenko bestand darauf, heute zu fahren, nachdem auch Günther erklärt hatte, er müsse heute weg. »Du wohnst im Hause der Christi, Günther?« »Ja, ich wohne schon seit Monaten in der Pension Schramm!« »Dann bereitest du vielleicht Christi durch ihre treu Dienerin Rosa schonend auf unseren Besuch vor!« »Ich gehe heute zu Christi!« sagte Zdenko hartnäckig. »Sie ist meine Braut, nach ihrem freien Willen. Ich habe das Recht, meine Braut auch noch am späten Abend zu besuchen; dieser zurückge- schickte Verlobungsring war doch nur ein Spaß von Christi!« Die anderen beiden schwiegen. Sie hatten so ihre besonderen Gedanken und wußten, daß Christi nicht zum Scherzen zu Mute war. Aber Auseinandersetzungen waren jetzt sinnlos. Die Reisevorbereitungen mußten so rasch als möglich getroffen werden, und die Gräfin drängte jetzt selbst zur Eile . * Miß Wellington steuerte ihren großen Wagen allein nach München. Die Abreise war überraschend schnell gegangen. Mabel hatte wahllos ihre Sachen in den Koffer geworfen und dem Diener befohlen, mit dem Wagen vorzufahren. Ohne sich von jemand zu verabschied,n, ja, ohne jemand von den Gastgebern noch einmal zu sehen, war sie weggefahren. Die Gräfin und die beiden Vettern waren mit Einpacken beschäftigt. Sie hatten weder Zeit noch Sinn, sich um Miß Wellington zu bekümmern. Die Sorge galt Christi. Günther sah den Dingen mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Er hatte allein nach München fahren wollen. Er hatte mit Christi sprechen wollen, ehe die anderen dazwischen traten. Nun sah er seine Pläne vereitelt. Inzwischen fuhr Mabel in rasendem Tempo nach München. Sie mußte ihr Ziel erreichen, ehe die anderen kamen. Einen Wohnungsschlüssel zur Pension Schramm besaß sie selbstverständlich, wie alle anderen Gäste. Er ruhte neben Puder und Lippenstift in ihrem Täschchen. Sie konnte also, wie und wann sie wollte, m Christls Heim eindringen. Während der Motor surrte, die Landschaft in der Dunkelheit vorbeiflog, arbeitete Mabels Gehirn einen Plan aus. Christi mußte auf unbestimmte Zeit verschwinden, unauffindbar für jedermann. Wie das geschehen würde, damit beschäftigte sich Mabel, soweit ihr die anstrengende Fahrt auf den fremden Wegen Zeit dafür ließ. Mabel wollte aus diesem Spiel nicht leer ausgehen. Sie hatte bisher im Leben immer noch das große Los gezogen. Nun kränkte sie die Niete so sehr, daß sie in verzehrendem Haß an Christi dachte. Von Christi kamen all die Ungelegenheiten, die ihr Leben verdunkelten. Sie hatte mit ihrem scheinheiligen Wesen gewußt, sich beide Männer einzufangen. Das durfte nicht sein. Indes waren die Gräfin, Zdenko und Günther zur Abfahrt bereit. Sie wunderten sich nicht sonderlich, Miß Wellington nicht mehr vorzufinden, Als Zdenko seinen eigenen, großen Wagen aus der Garage holen lassen wollte, da stellte es sich heraus, daß sämtliche Reifen durchgeschnitten waren. Am kleinen Wagen zeigte sich der gleiche Schaden. Drei Menschen sahen sich an. Wer mochte so viel Interesse daran haben, naß sie zu spät nach München kamen? Der Zug ging erst in einer Stunde und lief gegen Mitternacht in München ein. Man mußte also nach einem anderen Wagen Umschau halten. Die Gräfin war verzweifelt. Ihr ganzes Haus schien von bösen Geistern besessen. Lisei war nirgends mehr zu finden. Der Verdacht fiel auf das Mädchen. Nur Günther dachte sofort an Mabel, und seine Angst um Christi wuchs. Mabel hatte den Schlüssel zu Christls Wohnung. Wenn die Rosa nun nicht da war? Christi war mit ihrem kranken Fuß so hilf los und allen Zufälligkeiten ausgesetzt. Die Amerikanerin führte nichts Gutes im Schilde. Sie hatte sich zu deutlich verraten im Augenblick, als Zdenko ihr den Ring abgenommen hatte. Günther wollte selbst nach einem Wagen schauen. Die Gastwirtschaft, wo er ihn zu bekommen hoffte, lag nicht allzu fern. Ein Diener wurde außerdem ausgesandt, sich in der Nachbarschaft um einen Wagen zu kümmern. Nervöse Unruhe lag über dem Haus. Zdenko tobte. Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der „Mariborska tiskarna“ in Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft in Maribor.