Macher NölchMati. Inhalt: I. Eröffnungsfeier der Freiin von Lichtenthurn'schen Waisenmädchen-Anstalt in Laibach. — II. Schreiben des apostolischen Vikars für Central-Afrika und Bischofs i. p. i., Herrn Daniel Comboni. — III. Aufruf des apostol. Präfecten von Norwegen und Lappland B. Bernard zur Sammlung für zwei Kirchen. — IV. Sammlung für die Abbrändler von Nadanjeselo. — V. „Gemeinde-Zeitung". — VI. Konkurs-Verlautbarung. — VII. Chronik der Diözese. Nr. 12. Eröffnungsfeier der Jreiin von Kchtenthurn'fchen Winfenmädchcn-Anstnlt in Milmch. Die Eröffnung der Freiin von Lichtenthurn'schcn Waifenmädchcn-Anftalt fand am 10. Dezember 1878 ftott. An diesem Tage hatte sich um 10 Uhr Vormittags eine ansehnliche Gesellschaft von Weltlichen und Geistlichen in ^ei,t Hause Nr. 30 der Poljana-Vorstadt versammelt. Der Herr Landcspräsident Franz Kallina Ritter von Urbanow •Hit der Frau Gemahlin, der Herr Landeshauptmann Hofrath Friedrich Ritter von Kaltenegger mit Frau Gemahlin, die Herren Bürgermeister Anton Laschan, Regierungsrath Graf Rudolf Chorinsky, Landeshauptmann Stellvertreter Dr. Johann leiweis, der Herr Amtsvorsteher der Sparkasse, kais. Rath JaneMc, der Herr Obmann des Bezirksschulrathes Stadt Laibach Ferdinand Mahr und andere hohe Herren und Damen waren so freundlich die Feier mit ihrer Gegenwart zn ^höhen. Auch die Schwester Visitatorin der Töchter der christlichen Liebe des heiligen Vinzenz von Paul, Gräfin Brandis ^on ®raz und die Schwester Oberin von Vigann, Freiin von Lazarini haben sich dabei eingefnnden. Der hochwürdigstc Fürstbisä)of J. Chrysostonius Pogacar nahm zuerst unter zahlreicher Assistenz die Benediction ei Hauötapelle, der Statue der unbefleckten Empfängnis Maria und jener des H. Josef und des h. Vincenz von Paul **nb des Tabernakels und dann die Bencdiction des Hauses vor. Darnach zclebrirte er in der neubenedizirten Kapelle die Eilige Messe und hielt nach der Blesse zur Erklärung der Feierlichkeit des Tages an die Versammelten folgende Ansprache: Hochansehnliche Versammlung! Wir haben heute an diesem Hanse die kirchliche Weihe vollzogen. Ich nähre die »Öffnung in meinem Busen, daß dasselbe dem Lande und insbesondere der Landeshauptstadt Laibach zum großen Segen gereichen erde. Der Herr, dessen heiliger Name über die Kapelle des Hauses heute angerufen worden ist, wird dem Institute, a* darin gegründet wird, immer nahe sein, und die unbefleckte Mutter des Heilandes, unter deren Schutz und Schirm wir es gestellt haben, wird vor dem Throne Gottes für dasselbe immerdar einstehen. ^ Was ist die Bestimmung dieses Hauses? Es ist bestimmt zur Hebung von ausgezeichneten Werken der christlichen ochstenliebe: arme Waisenmädchen sollen darin Aufnahme, Pflege, Unterricht und Erziehung finden, cs soll eine oisenmädchen-Anstalt werden, welche für alle kommende Zeiten den Titel: Freiin von Lichtenthurn'sche Waisen-odchen-Anstalt führen soll. t Das Haus nämlich, in welchem wir uns jetzt befinden, sammt dem zunächst daran liegenden gehörte einem err» Freiherr:: von Lichtenthurn, welcher auch Inhaber des Gutes Savenstein war, gelegen in Unterkrain an: rechten ler &er (ga0C( gegenüber der Eisenbahnstation Lichtenw.ald. Derselbe vermählte sich 1807 schon im vorgerückten Alter in ^c’hr Ehe mit einer frommen Bürgcrstochter Fräulein Katharina Mahkot. Er starb schon am 27. Jänner 1813 in StP ^tCl ÜDn ^0 Jahren. Die hinterlassenc dreißigjährige Witwe, nunmehrige Katharina Freiin von Lichtenthurn, blieb ^ 111 seines nicht unbedeutenden Vermögens. Das Gut Savenstein wurde nachher verkauft und der Erlös meistens in ix oatspapin'm angelegt. Die kinderlose Witwe, welche schon bei Lebzeiten ihres Mannes die zwei verwaisten Schwestern 9Qnna und Maria zu sich genommen hatte, behielt diese fortwährend in: Hause, damit sic ihr in Besorgung der blchaftUchen Geschäfte bei dem dazu gehörigen Besitzthnme treu zur Seite standen. Und so lebten die drei Schwestern äulich mit einander unverdrossener Arbeit, frommer Andacht und der Hebung von Werken christlicher Nächstenliebe "'gegeben. Im Jahre 1837 hatte ich selbst als Kaplan von St. Peter Gelegenheit deren Bekanntschaft zu machen und e"9e zu sein von der Weisheit und gewissenhaften Treue, mit der sie das von Gott ihnen anvertraute Gut verwalteten nb verwendeten. 13 Durch eine Reihe von 30 Jahren hatten sich die drei Schwestern so ziemlich ungetrübten äußeren Glückes zu erfreuen. Das war zu selig für diese Erde. Gott wollte, daß sic auch von dem Bittern Seidenweiche des Lebens verkosten sollen. Frau Katharina Freiin von ßichtenthurn ward von einer schweren Krankheit heimgesucht. In Folge wiederholten Schlagansalles führte sie durch beiläufig 7 Jahre ein müheseliges Leben. Und eben in dieser Zeit hat sich die Liebe der zwei jungem Schwestern gegen ihre Wohltäterin als reines Gold bewährt. Sic dienten ihr in dem ganz hilflosen Zustande mit beispielloser Hingebung und Geduld; nie kam ein Wort des Unwillen« über ihre Lippen. Am 29. April 1850 hat der Herr die fromme Dulderin in einem Alter von 67 Jahren aus der irdischen Zeitlichkeit abgerufen und, wie wir zuversichtlich hoffen dürfen, ihre Treue gekrönt. Nun blieben die zwei Schwestern Johanna und Maria die alleinigen Erbinen des Freiin von Lichtenthnrn'scheN Vermögens. Sie verwalteten dasselbe als treue Haushälterinen, ohne in ihrer einfachen Lebensweise im geringsten etwas zu ändern, bis endlich auch an sie die Reihe des Abscheidens in die Ewigkeit kam. Johanna Mahkot starb am 23. Februar 1874, 83 Jahre alt, Maria Mahkot am 23. Oktober 1875, 81 Jahre alt. Das Testament, welches die letztverstorbeue Maria Mahkot Hintcrliejj, enthält int Absätze Nr. 6 ein bedeutungsvolles Legat. Dasselbe lautet nämlich so: „Die zwei in der Poljana-Vorstadt gelegenen Häuser Nr. 63 und 64 alt (30 und 32 neu) summt Neben- und Wirtschaftsgebäuden mit allem An- und Zugehör, Garten, Aecker und Wiesen, sowie den fundus instructus, ein Pferd, drei Kühe, sämmtliche Wirthschastswägen, Ackergeräthe, den zur Zeit meines Todes vorhandenen Vorrath an Getreide, Heu und Einstreu vermache ich dem Bisthume Laibach derartig, daß der zur Zeit meines Todes das Bisthum possedirende Bischof oder dessen Stellvertreter oder im Falle der Sedisvakanz der Bisthums-Verweser oder Kapitelvikar die Frauen vom guten Hirten nach Laib.ich wenn möglich binnen Jahr und Tag berufe »nd ihnen dieses Vermächtnis ins volle Eigenthum überlasse, so daß die Frauen vom guten Hirten mit demselben als rechtmäßige Besitzerinen zu verfügen berechtiget fein sollen." „Sollte jedoch die religiöse Gesellschaft der Frauen vom guten Hirten in Laibach nicht cmgcführt werden können, oder sollte diese Gesellschaft, nachdem sie eingeführt worden ist, wieder aufgehoben werden, so ist das Vermächtnis einer ändern weiblichen religiösen Gesellschaft, die sich mit dem Unterrichte und Erziehung von WufenmcMjen beschäftiget, zu übergeben; oder sollten endlich alle religiösen Gesellschaften oder Vereine je in unserem Lande was Gott behüte aufgehoben werden, so ist dafür Sorge zu tragen, daß verläßliche römisch-katolisch gesinnte Lehrerinen und ErzieherineN die Heranbildung von Waisenmädchen zu braven Dienstboten in diesem und mit diesem Vermächtnisse übernehmen werden, wonach die Anstalt den Titel: Freiin von Lichtenthnm'sche Waisenmädchen-Anstalt immerwährend führen solle, zur dankbaren Erinnerung, daß ich und meine verstorbene Schwester Johanna als verlassene Waisen von der seligen Schwester Katharina Mahkot verehelichten Freiin von Lichtenthurn in Liebe auf genommen und znletzt mit reichlichem Erbe bedacht worden find." Nach dem Zusammenhänge der Textesworte dieses Testamentsabsatzes, nach den Erklärungen des im Testamente ausgestellten Testamentserklärers und nach den sonst bekannten Intentionen der Erblasserin Fräulein Maria Mahkot ist das Bisthum respeetive der Bischof von Laibach der immerwährende Eigentümer des angegebenen Legatsvennögens-Dieses durch das kommissionclle Erhebungs-Operat vom 18. Juni 1877 genau beschriebene Vermögen wurde von der Mahkot’fchen Universalerbin der wohlgebornen Frau Theresia Hoeevar im Wege des hohen k. k. Landes-Präsidinins nnterm 15. Oktober 1877 dem Bisthume wirklich übergeben und von mir übernommen. Das Bisthum, refp. der Bischof ist aber, ebenfalls nach dem Zusammenhänge der Textesworte des Testaments-absatzes Nr. 6 und nach den sonst bekannten Intentionen der Erblasserin, nur unter gewissen Beschränkungen EigcN-thümer des bezeichueteu Legatsvermögens. Er darf nicht den geringsten Theil desselben für sich oder für von ihm beliebte Zwecke verwenden, sondern hat dafür zu sorgen, daß in und mit diesem Vermögen eine Waisenmädchen-Anstalt gegründet werde, welche den Titel: „Freiin von Lichtenthurn'sche Waisenmädchen-Anstalt" führen soll, zur dankbaren Erinnerung' daß Johanna und Maria Mahkot als Waisen von ihrer Schwester Katharina Freiin von ßichtenthurn in Liebe ausgenommen und mit reichlichem Erbe bedacht worden sind. Unter solchen Umstünden war es meine Aufgabe, mich dem Willen der Erblasserin gemäß zuerst an die Provinz-Oberin der Frauen vom guten Hirten in Wiener-Nendorf mit der Frage zu wenden, ob sie das Legat zu iibe^ nehmen und im Sinne der Erblasserin zu verwenden bereit sei. Nach mehreren: Hin- und Herschreiben erhielt ich endM am 23. April 1878 die Erklärung, daß die Frauen vom guten Hirtcn auf die Uebernahme des Legates verzichten. Nach dieser Verzichtleistung seitens der Frauen vom guten Hirten hielt ich es für meine Pflicht dafür zu Morgen, daß das in Rede stehende Vermächtnis einer ändern weiblichen religiösen Gesellschaft, welche sich mit dem Unterrichte und der Erziehung von Waisenmädchen beschäftiget, übergeben werde. Heber die Wahl einer solchen Genossenschaft konnte ich nicht lange unschlüssig bleiben. Die Töchter der christlichen Liebe des heiligen Vincenz von Paul wirken schon in der Laibacher Diözese in mehrern Häusern mit außerordentlicher Hingebung und mit vielem Segen. In Graz hatte ich mich mit eigenen Augen überzeugt, mit welch' erleuchtetem ®tfcr sic dort das ihnen anverlraute ausgedehnte Waisenmädchen-Jnstitnt leiten. Man wird es daher begreiflich finden, ich den Wunsch hegte, daß dieselben ihre aufopfernde Thätigkeit auch in der hier zu gründenden Freiin von ^chtenthurn'schen Waisemnädchen-Anstalt zu entfalten Gelegenheit bekommen. Unterm 25. April 1878 eröffnete ich meinen Entschluß, die Töchter der christlichen Liebe des heiligen Vincenz doii Paul zur Leitung der neuen Anstalt zu berufen, dem hochwürdigen P. Visitator in Graz und nach erhaltener Zustimmung übergab ich das inventirte Legatsvermögen der hiesigen Oberin der Töchter der christlichen Liebe des H. Vincenz bon Paul, Schwester Leopoldine Hoppe unter Einem die hohe k. k. Landesregierung davon in Kenntnis setzend. Mein in die besagte Congregation gesetztes Vertrauen ward nicht getäuscht, meine Erwartung vielmehr weit nöertrosfen. Die wohlehrwürdige Schwester Oberin schritt rasch und mit aller Energie ans Werk. In wenigen Monaten ^urde das größere Haus 9ir. 30 umgebaut, in allen seinen Theilen nett und sauber hergestellt und zum Zwecke einer E^isenmädchen-Anstall adaptirt. Aber nicht blos das; es wurden auch ansehnliche Zubauteu unternommen, die im nächsten jMhre ihre Vollendung erreichen werden; also vergrößert dürfte das Haus für mehr als 100 Waisenmädchen Raum Wen. Ei„e so große Anzahl ist wohl erst in der Zukunft zu erwarten. Der Herr, welcher den Anfang gegeben hat, ^'rd auch den Fortschritt geben. Ich danke Gott, der die Herzen der Matschen wie Wasserbäche lenkt, daß heute nach Monaten der Vorbereitungsarbeiten das neue Institut mit 7 Waisenmädchen eröffnet werden kann. , Eine ansehnliche Versammlung von hohen Herren und Damen und frommen Gläubigen aller Klaffen hat die wtige Eröffnungsfeierlichkeit mit ihrer Gegenwart beehrt; das ist ein trostvoller Beweis der Theiluahme, welche das ^stilut überall findet, und eine Bürgschaft des künftigen Gedeihens. Möge der Herr allen jede Bewegung des Herzens christlichen Liebeswerken reichlich lohnen! Wohlan denn, ehrwürdige Schwester Oberin! Ihnen übergebe ich jetzt feierlich vor dem dreieinigen Gott, im ^"gesichte ber makellosen Jungfrau und Mutter Gottes Maria, im Angesichte des heiligen Josef und des heiligen Vincenz 011 Paul, im Angesichte des ganzen Himmels und der hier versammelten gläubigen christlichen Gemeinde die Freiin von 'wuthunVjdje Waiseumädchen-Austalt. In Ihren mütterlichen Händen sind die armen Waisen wohl geborgen. Der ^en wird Ihre Mühen segnen. Unter diesem Segenseinfluß von Oben wird die Anstalt wachsen und gedeihen, blühen Früchte bringen, welche ewig bleiben. >. Freden koncam, se obernem se k vam, predrage deklice! Ve ste pervenstvo nove sirotisnice baronice lehtentliurnove. To je velika sreca; z ocesom polnim neskonene milosti vas je Bog pogledal. Zemeljski ocetje, Uleljske niatere so vas zapustili, ker so se po nesprevidljivih sklepih bozjih preselili v veenost. Vendar niste ^ zapuseene. Imate Oceta, ki najljubeznjivse skerbi za vas. K njemu klicete vsak dan: Oce nas, kteri si v ^ esih! daj nam danes nas vsakdanji kruli! Milostljivi Oce odpre svoje ;roke in usliSi vase proänje, vam UariVSakdanji ^1U^' ne samo to> on vam da tu v sirotisnici tudi druge matere, ki prav z materno ljubeznijo vami cujejo, da vas nikako dusno ali telesno zlo ne zadene. Predrage! veste kaj Gospod Bog veleva v ceterti Povedi: Spostuj oceta in mater, da bos dolgo Live! in ti dobro bode na zemlji. Spostujte, ljubite te blage vam v nel)eskega Oceta podeljene matere; nikdar jih ne Lalite, to bi ne bilo dobro za vas; ubogajte jih, kar jim boste Vsep^ ^rale radostno spolnujte, da bodo z veseljem za vas skerbele, ne zdihovaje. Le tako smete upati, da boste eJ ljubljeni otroci Oceta svojega, ki je v nebesih. Bodite dobro seine v njivi boLji, ki jo nebeski sejavec danes 111 delavkam v obdelovanje izrocuje. Solnce milosti boije naj vedno jo ogreva! Z zaupanjem gledajoc v prihodnost nove ustanove Se enkrat iz serca podelim vam dobre deklice, . “Ijetiini sestram vaäim dobrotnicam in vsim castitim pricujocim blagoslov v imenu Oceta, Sina in sv. Dulia. "^en. 13* II. Schreiben des apostolischen Mars für Central-Asrilra und Bischofs i. p. i., Herrn Daniel Comboni. Der hochwürdigste apostolische Vikar für Central-Afrika und Bischof i. p. i. zu Chartum, Herr Daniel Comboni, hat unterm 31. August 1878 das nachstehende Schreiben au Uns gerichtet. CELSISSIME PRINCEPS, EXCELLENTISSIME AC REVERENDISSIME DOMINE! Notum est Excellentiae Tuae Vricariatum Apostolicum Africae Centralis, qui omnes totius Orbis terrariun apostolicas Missiones longius excedit et amplitudine et incolarum numero, de Sanctae Roinanae Sedis mandato amplissimo sacrae Caesareae Majestatis Imperatoris Nostri Francisci Josephi I. gaudere protectione et erectam fuisse pro illius sustentatione et conservatione piam Societatem Marianam a Romano Pontifice et ab Exeelso Imp. Reg. Gubernio approbatam eamque sub Celsissimi ac Reverendissimi Principis Cardinalis Archiepiscopi praesidentia Vindobonae extare. Non ignorat etiam Excellentia Tua laboriosissimum hujus amplissimae Missionis apostolatum, sicut et caetera Dei opera quae semper ad radices Calvariae prodire debant, variis perculsum calamitatibus praesertim ob venerabilium Missionariorum interitum, qui verae charitatis victimae hanc derelictam Domini Sabaoth vineani sanetificarunt, a Sancta Romana Sede anno elapso Vicario Apostolico ad Episcop.il etn dignitatem in humilitate mea evecto decoratum fuisse maguamque spem praebere, ut haec mundi pars infelicissima horrendo Satanae imperio adhuc subjacens ad veram fidem convertatur et novissima ad undecimam horam vocata in Diademate aethereis distincto lapillis, quo Victricis Deiparae sine labe Conceptae augustum Caput redimitur Nigrorum gens jam Christo adjuncta inter gemmas „Nigrigans Margarita effulgeat.“ Ego vero cum primus Africae Centralis Episcopus et Vicarius Apostolicus die 12. Aprilis hujus anni ad mei Chartumii Residentiam perveneriin inveni (prob dolor!) majorem Vicariatus partem acerbissimis obrutam calamitatibus propter extremam cibariorum inopiam et summam caritatem nec non ingentem siccitatem et aquaruö defectum quae luctuosissima infortunia ob imbrium et pluviarum anni elapsi parcitatem vel deficientiam orta sunt. Horrescit mens et deficit animus conspicientibus tot pauperes Aethiopes indigentesque Nigritas per vicoS et pagos errantes ad deserta loca vel etiam in viis publicis languentes inedia ac siti consumptos. Quamobrem vix cogitari potest quam gravi urgentur discrimine apostolicae nostrae missiones et Instituta in quibus ing ens viroruö et mulierum numerus nutriri debet in remotissimis hisce Centralis Africae regionibus, ubi duodecim abhinc mensibus annonae et cibariorum pretia in immensum exarserunt et fere omnia primae necessitatis alimenta ut triticuffli hordea, carnes, milium Jndicum, lacticinia, quae ita excandescunt in dies ut emantur pretio decies, duodecies quindecies majori quam antea constare solebant. Atque nonnulla istorum sicut frumentum et caseus jam deficei'6 coeperunt adeo ut nullo pretio inveniri possint et tribus abhinc mensibus aliquae ex nostris missionibus pane saturari nequeant. Quid pluris ? In Cordofanensi Ditione ubi tria Missionariorum, Sororum Charitatis et Nigritaruin Instituta seu Collegia utriusque sexus fundavimus, gravissima urgemur aquae penuria ad bibendum et ad cibos suppeditandoS necessariae; quaeque majori emitur pretio quam vinum et cerevisia in Europa. — Monialis cum orphanis puell*8 pergit aliquando summo mane ad remotos puteos ut aquam omnibus numerata pecunia comparet et non raro ad meridiem inter multitudines expectare debet, ut aliquas „bormas“ scilicet cretacea vascula quadrilibras subsalsae et turbulentae aquae capientia recipere possit solvendo „pro qualibet bormi Florenum et amplius.“ Illinc mib1 compertum est, quandoque ipsos Sacerdotes Missionarios sero sitientes aquam variis diei lotionibus adhibita«1 bibisse ne e siti adventuram mortem obirent. — De agrorum incuria propter siccitatem et de animalium interitu ob pabulorum defectum ac aliis super rebus conticesco. Ad sustendandas omnes Vicariatus Nostri Missiones et domos ubi cum Sacerdotibus missionariiSi Sororibus charitatis et Fratribus coadjutoribus Europeis extat ingens utriusque sexus alumnorum, orphanorutfi' mancipiorum, aegrotorum et pauperum numerus et etiam ad extremas calamitates et miserias Christianorum et aliquando infidelium paululum sublevandas non solum omnes Vicariatus proventus erogavi, sed etiam aes alienuin* quo jam gravatum Vicariatum inveni, nova pecunia foenore sumpta augere coactus sum. Nunc vero quomod0 urgentes totius Vicariatus necessitates sublevabo ad Centralis Africae apostolatus conservationem prospicienduö1 omni pecunia et proventibus me omnino carente? Hisce acerbissimis obrutus angustiis tantisque perculsus calami-tatibus numquam animo fractus totamque spem meam in Domino reponens et in sanctitate et magnitudine Rei Bobilissimae cui me cum acerrimis laborum Sociis totis viribus devovi quae inajorem Dei gloriam et salutem totius Africae interioris omnino respicit ad Christianam Charitatem confugere decrevi. Quapropter ab Excellentia Tua etTusis lacrimis enixe posco, Illustrissime ac Reverendissime Domine, ut a pietate amplissimi Capituli Cleri ac Fidelium in Ecclesiis Tuae jurisdictioni subjectis fervidissimas preces ac supplieationes ad Sacratissimum Cor Jesu et ad Deiparam efflagitare nec non ab iisdem obulum charitatis et beneficentiae stipes, etiam per catholicas Ephemerides, si adsint, pro Centralis Africae Missionibus expostulare et völligere et ad Marianam Viennensem Societatem transmittere faeere dignetur; pro quibus gratiis Deus erit Tibi et Dioecesi Tuae merces magna nimis. Nobilissimam hanc sanctamque Causam Tibi Excellentissime Rraesul, humillime ad tua genua provolutus eommendans, etiam atque etiam Tibi manum osculatur Excellentiae Tuae OBSEQUENTISSIMUS ADDICTISSIMUS FAMULUS DATUM CHARTUMII IN NUBIA DIE 31. AUGUSTI 1878 DANIEL COMBONI EPISCOPUS CLAUDIOPOLITAN. I. P. I. VICARIUS APOSTOLICUS AFRICAE CENTRALIS Mondam subditus nunc autem SUCCESSOR PR.ECLARISSIMI s. m. DOMINI IGN. KNOBLECHER a S. CANTIANO DIOEC, LABACENSIS. ORATIO PRO CONVERSIONE CHAMITARUM AFRICAE CENTRALIS AD ECCLESIAM CATIIOLICAM Oremus et pro miserrimis Africae Centralis populis Aethiopum, qui decimam partern universi generis humani constituunt: ut Deus omnipotens tandem aliquando auferat maledictionem Chami a cordibus eorum, detque Es benedictionem, unice in Iesu Christo, Deo et Domino nostro consequendam. Pater, Ave, Gloria. ORATIO Domine Iesu Christe, unicus Salvator universi generis humani, qui iam dominaris a mari usque ad märe ** a flumine usque ad terminos orbis terrarum: aperi propitius SACRATISSIMUM CöR TUUM etiam miserrimis Africae -Interioris animabus, quae adhuc in tenebris et umbra mortis sedent; ut intercedente piisima Virgine Maria Matre Immaculata, eiusque Sponso gloriosissimo beato Iosepk, relictis Idolis, coram Te procidant Aethiopes, et eclesiae tuae sanctae aggregentur. Qui vivis etc. Pius IX Pont. Max. S. R. C. Decreto 2 Oct. 1873 concessit 1° Indulgmtiam 300 (Herum has preces pro qualibet vice corde contrito recitantibus. 2° lndulgentiam Plenariam easdem semel in die per integrum mensem recitantibus, dummodo confessi et Sacra Synaxi e ecti, iuxta meutern S. S. oraverint. III. Aufruf *l,t Sammlung für die Kirche vom H. Michael in Hammerfest und für die St. Josefskirche in Attengaard (Aippland). Geehrte Wohlthäter! Die Mission von Norwegen und Lappland, ein Zweig der Nordpol-Mission, dürfte Ihnen dem Namen nach Elleicht auch aus der Erfahrung bekannt sein; ihre mühevolle Erbauung hat zu wiederholten Malen einen Appel an trie christliche Nächstenliebe nothwendig gemacht, und die christliche Liebe, immer großmüthig und bereit, hat demselben jederzeit auf das Wohlwollendste entsprochen und hat sie bis auf den heutigen Stand erbauen helfen. Vom Cap Siudeimeg, im 58° N. 39., bis zum nördlichen Vorgebirge, im 71°, besitzt die Mission in Norwegen sieben Stationen mit je einem Missionshause, einer Kirche oder Kapelle, welche zusammen von 13 Missionären unterhalten werden; es sind dies die Stationen zu Christiania mit einer Kirche und zwei Schulen und einem Institute für arme Kinder der Umgegend, welche ohne diese Zufluchtsstätte keine Vorbereitung für ihre erste Hl. Communion haben würden; die Mädchenschule u»d das Institut stehen unter der Leitung der Schwestern vom Hl. Josef; zn Frederikshald, wo die Kirche zum Hl. Petrus großenteils fertig, bereits dem Gottesdienste übergeben wurde; zn Bergen mit einer neuen Kirche zum Hl. Paulus und einer Schule; zu Throndhiem, welche Station dem göttlichen Herzen Jesu geweiht ist, und wo gegenwärtig an einer Kirche, dem Pfarrhaufe und der Schule gebaut wird; zu Tromsö, welches eine Kirche und eine Schule hat; zu Altengaard, wo eine große Kapelle zum Hl. Joses sich befindet und woselbst auch kürzlich eine Schule eröffnet wurde; und endlich jene zu Hammerfest, deren Kapelle ungenügend ist. Diese Stationen sind großenteils mit einer Convertiten-Congregation verbunden, wo der Gottesdienst gefeiert wirv und regelmäßig Missions-Instructionen gegeben werden. Was die materielle Lage betrifft, so hat sich die Mission nach und nach entwickelt, obwohl unter mühevoller Arbeit wegen des Mangels der nöthigeu Hilfsmittel: Wo aber Mangel ist, da ist es eine Pflicht zu bitten. Hinsichtlich des Personalstandes hat zwar der Tod, die Unbeständigkeit und die durch Alter bedingte Zurückziehung der Mission einige Missionäre genommen, aber ein um so mehr apostolischer und reinerer Eifer hat Dieselben wieder ersetzt: Suchet, so werdet ihr finden. Hinsichtlich des geistlichen Lebens sind der Mission zwar nie Prüfungen erspart geblieben, nichts destoweniger aber haben diese Prüfungen, Gott sei es gedankt, nicht vermocht ihren Fortschritt, so langsam cs auch geht, zu hemmen: Ihr Wagen rollt vorwäts: Jährlich belaufen sich die Konversionen auf 25 bis 40; auf meiner Rundreise (1877) konnte ich an 42 Personen die hl. Firmung spenden; es waren dieß größtentheils Erwachsene und Neubekehrte. Ueberall steht die Mission in Ehren; ihren Predigten wohnen eilte ziemliche Anzahl von Protestanten bei, die Civilbehörde ist ihr, so weit es die Gesetze gestatten, wohlwollend gesinnt und sieht anch ohne Mißvergnügen die katholischen Kirchen sich vermehren. Norwegen, welches der Kirche nur durch Begierlichkeit und Gewalt entrissen wurde, ist gewiß ans dem Wege des Heils begriffen, cs hat hievon erst in den jüngsten Parlamentsbeschlüssen ein öffentliches Zengniß abgelegt; am 12. März hat die Versammlung des Storthing mit 88 gegen 22 Stimmen den Artikel über Religionsfreiheit, welcher bestimmte, daß von den öffentlichen Aemtern alle Diejenigen ausgeschlossen seien, die nicht zur lutherischen Staatskirche gehören, abgeändert, und diese Exclusion nur aus die Person des Königs, der Minister und der Richter beschränkt. Allerdings läßt auch die Beschränkung noch eilte bedeutende Schcidemancr stehen; diese Mauer aber ist durchlöchert, sie hat offene Eingänge, und das ist schon viel; wenn Gott Hilst, wird die Zeit das Weitere thun: Das Himmelreich leidet Gewalt, aber die Gewalt brauchen, reißen es an sich. Vertrauen, Arbeit und Geduld ist unser Losungswort. Heute erlaubt sich die Mission mit vollem Vertrauen au die christliche Liebe zu appetliren zum Zwecke der Erbauung einer Kirche in Hammerfest, der entlegensten Stadt des Erdkreises, welche sich im 70° 45" N. B., unweit vom Nord-Cap befindet. Diese kleine neue Stadt, welche sich zwischen nackten Felsen auf dem unfruchtbarsten Thcil bet. Erde erhebt, ist der Mittelpunkt der entferntesten Fischereien des nördlichen Eismeeres, der große Tran- und Stockfischmarkt. Ihr Hasen ist, wahrscheinlich durch den wohltätigen Einfluß des mexikanischen Stromes, des „Golf-Strommes", der ihn bespült, obwohl in so entlegenen Brcitegraden, doch immer frei vom Eise, und zwar selbst während der langen Abwesenheit der Sonne, und wird daher von einer großen Anzahl von Schiffen der verschiedensten Nationen besucht; er ist in Europa gleichsam das nördliche Thor der Erde. Aus diesem Grunde erscheint es nicht unpassend hier die Missions-Station unter den Schutz des hl. Erzengel Michael zn stellen, welcher der Patron der Kirche und der Wächter der Erde ist, hier soll er die Wacht des Herrn halten: wir haben ihm daher die Station von Hammersest geweiht und eine Kirche versprochen. Für die Erbauung dieser Kirche vom hl. Michael und des Pfarrhauses zu Hammersest erlassen wir nun die inständige Bitte an die christliche Liebe der Gläubigen, indem wir ihnen zu gleicher Zeit die dringende Nothwendigkeit einer Reparirung der Kirche des Hl. Joses in der Station Altengaard (Lappland) an das Herz legen, damit in dieser letzten Station' sowohl Kirche als Pfarrhaus wenigstens gegen die ärgste Kälte geschützt sind, indem unter diesem Himmelsstriche der Winter neun volle Monate unter einer drei Monate währenden gänzlichen Abwesenheit der Sonne dauert. Aus dieser doppelten Nothwendigkeit, so glauben wir mit vollstem Vertrauen, wird die Stimme des hl. Michael und des hl. Josef trotz aller gegenteiligen Einsprechungen wohlwollendes Gehör finden. Die P. T. Wohlthäter nehmen hierfür Zeit ihres Lebens an einer alle Samstage gelesenen Hl. Messe theil und für die verstorbenen Wohlthäter wird jeden Monat ein Requiem abgehalten, ebenso kommen ihnen die in der Mission Tage verrichteten Gebete fiir die Wohlthäter zn Statten; überdies wird für Diejenigen, welche eine Sammlung zu Gunsten der Mission übernehmen, an jedem ersten Freitage des Monats zu Ehren des Hl. Herzens Jesu eine hl. Messe aufgeopfert. Wir bitten, die milden Spenden unter der besonderen Angabe: „Fiir die Mission von Ltppland" an das hochwürdigste bischöfl. Ordinariat jeder Diözese zn übersenden, welches die Gnade hat die Gesammtsumnie der Apostolischen ^untiatnr von Wien zn übermitteln. — Auch können dieselben direct an Se. Hochw. B. Bernard, apostolischen Präfecten ln Ehriftiania (S. Olafs Kirke) in Norwegen gesendet werden. Möge der besondere Segen des Hl. Herzens Jesu und der Schutz des hl. Michael und des hl. Joses der Lohn unserer Wohlthäter und ihrer Angehörigen sein, das ist unser inständiges Gebet. E ScrimrD, Apost. Präfect timt Norwegen und Lappland. Commendatio 1878. Nos Ludovicus Jacobini Dei et Apostolicae Sedis gratia Archicpiseopus Thessalonicensis, ad sacram Caesaream et Regiam Apostolicam Majestatem cum Potestate Legati de Latere Nuntius Ordinarius etc. etc. etc. iversis ac Singulis hasce Nostras Literas inspecturis fidem facimus et testamur, R. D. Bernardum Bernard esse Praefectum P°stolicum Missionum catholicarum in Norvegia. Cum autem Nobis de praefati Praefecti bonis qual tatibus indubie constet, eundem et M’ssiones supradictas fidelium charitati et beneficentiae enixe in Domino commendamus. Datum Vindobonae ex aedibus Nuntiaturae Apostolice Kaalendis Januarii A. D. MDCCCLXXVHI. Ludovicus Arcliiepiscopns Thessalonicensis, Nuntius Apostolicus m. p. IV. Sammlung für die Abbrändler von Nadanjeselo. _ Nach einem Berichte der k. k. Bczirkshauptmanuschast Adelsberg an das hohe k. k. Landes-Präsidium für 1^nin vom 10. Dezember l. I. Z. 8595 ist am 4. ö. M. zu Nadanjeselo eine Feuersbrunft ausgebrochen, bei welcher Wohn- und 8 Wirtschaftsgebäude, alle Futtervorräthe, Lebensmittel, Getreide und Einrichtungsstücke, 4 Stück Rinder 11 2 Schafe ein Raub der Flammen wurden. Der beiläufige Gesaimntschade, den die verunglückten 10 Grundbesitzer, von neu nur zwei asseknrirt waren, dadurch erlitten, beläuft sich nach der gemeindeämtlichen Erhebung auf beiläufig 10.000 fl. Zur thnnlichst ergiebigen Linderung des durch dieses Braudunglück bei der gegenwärtigen rauhen Jahreszeit ^"getretenen empfindlichen Nothstaudes der ohnehin verarmten Abbrändler hat das k. k. Landes-Präsidium eine Sammlung Silber Beiträge int ganzen Laude Kram durch die k. k. Bczirkshanptmannschaften und den Stadtmagistrat in Laibach unterm • Dezember l. I. Nr. 2638 angeordnet. Hievon wird der hochwürdige Kuratklerns mit der Einladung in die Kenntnis gesetzt, zum besagten Zwecke Iric Almosensammlung in der Knratkirche in üblicher Weife öorjunehmen, und das Ergebuiß derselben an die k. E. Bezirks- Wmannschaft des eigenen Bezirkes zu übersenden. V. „Gemeinde-Zeilimg". te . Die „Grmrindc-Zritnng" soll ein Volkslilatt int vollsten und besten Sinne des Wortes sein. Mit dieser toirCl tUn^ 9nnSe Richtung des Blattes angegeben, und diese können wir noch deutlicher bezeichnen, wenn r lagen, was wir wollt« und was wir nicht wollen. Sagen wir zuerst, was wir nicht wollen, denn daraus wird sich am einfachsten auch ergeben, was wir wollen, b« echtes Volksblatt muß vor Allem bestrebt fein, die Interessen und die Rechte des Volkes einerseits zu Last n m'k ^ar 3U machen, und anderseits zu schützen und zu vertheidigen. Wir wollen darum nicht, daß dem Volke toerd** aU^er*e9t ^krden, die es zn tragen nicht im Stande ist; wir wollen nicht, daß der Wohlstand des Volkes geschädiget ÜU[r6 un^ daß man die Masse des Volkes zu einer Masse von Bettlern und Hungerleidern mache; wir wollen aber benn mc^' daß man die sittlichen Grundlagen des Volkslebens untergrabe und das religiöse Leben des Volkes schädige, daß Cln ^Egiöses Volk ist allzeit auch ein unglückliches, aber auch ein gefährliches Volk; wir wollen darum auch nicht, £jn ’ncm dem Volke Jrrthum und Lüge predige, denn es ist nicht nur ein Unglück für die Könige, sondern es ist auch "Eck für die Völker, wenn sie die Wahrheit nicht zu hören bekommen; endlich aber wollen wir nicht, daß das Volk auf irgendeine Weise geknechtet werde, und das wird nie geschehen, so lange die Wahrheit die Grundlage deS Volkslebens ist. „Die Wahrheit wird euch frei machen", lautet ein schon nahezu zwei Jahrtausende alter Satz. Damit haben wir Alles gesagt, was wir nicht wollen, aber auch zugleich Alles erklärt, was wir wollen. Das Glück und die Freiheit des Volkes wollen wir erringen und schützen, mit den Waffen der Wahrheit, im Kampfe gegen die Lüge. Unser ganzes politisches Programm läßt sich nunmehr mit wenigen Worten sagen. Wir anerkennen die gegenwärtig bestehende Staatsverfassung Oesterreichs, weil sie eben gesetzlich besteht, bedauern aber dabei, daß diese Verfassung nicht besser in's Leben trat. Wir wünschen daher, daß eine für Volk und Land bessere Verfassung geschaffen werde, lassen es aber bei dem einfachen Wunsche nicht bewende», sondern wollen alle gesetzlichen ÜDiittcl, die uns iit die Hand gegeben sind, benützen, um das Schlechte in das Bessere zu verwandeln. Diesen Kamps für das Bessere aber wollen wir mit der Znnge und mit der Feder gleichmäßig durch geführt wissen, und zu diesem Zwecke soll die „Gemeinde-Zeitnng" gelten als das Organ jener katholisch-patriotische» Partei Oesterreichs, welche dasselbe für das Volk will nnd nicht will, was wir Oven als unsere Wünsche und Nichtwüiische für das Volk angegeben haben. Fehlt es dieser Partei' nicht an Einigkeit und Mnth, so wird es ihr auch nicht au ihrer Zukunft fehlen. Und diese Zukunft muß uoch kommen, denn käme es anders, so hätte auch Oesterreich feine Zukunft mehr, und doch rufen wir mit dem alten Dichter Opitz aus: „Im Himmel nur Ein Gott, tur stets sich selber gleich, Auf Erden nur das Haus von Oesterreich!" Schließlich brauchen wir über den Inhalt der „Gemeinde-Zeitung" nur wenig beizufügen. Sie behandelt alle politischen Fragen der Zeit, sie bringt ferner alle nichtpolitischeu Ereignisse des Tages zur Sprache, sie wendet eine besondere Sorge den finanziellen, den volks- und laut wirtschaftlichen Fragen zu, sie bringt alle Nachrichten aus dem kirchlichen wie aus dem militärischen Leben, und widmet endlich auch einen bedeutenden Raum für eine gute Unterhaltungs-Icctüre• und dabei gehen wir überall von dem Grundsätze ans: „Wer Vieles bringt, der bringt Jedem Etwas." Unsere P r ä n u m e r a t i o u s b e d i n g u n g e n find: Täglich (mit Ausnahme der nach einem Sonn- oder Feiertag fallenden Tage), portofrei zugesendet: Monatlich 1 fl. 60 kr., Vi Jahr 4 fl. 50 kr., */» Jahr 9 fl., 1 Jahr 18 fl. Dreimal in der Wo die (jeden Dienstag, Donnerstag nnd Samstag), portofrei gesendet: lh Jahr 2 fl. 90 kr., i/ü Jahr 5 fl. 80 kr., 1 Jahr 11 fl. 60 kr. Einmal in der Woche (als Wochenblatt — jeden Donnerstag) portofrei zugesendet: 1U Jahr 1 fl. 50 kr., */» Jahr 3 fl., 1 Jahr 5 fl. 70 kr. Außerdem bemerken wir »och, daß alljährlich jeder Abonnent den von der Redaction herausgegebenen illustrirtcu, mindestens IGO Seiten starken, sehr reichhaltigen „Gemeinde-Kalender" gratis und franco zugestellt erhält. Die Nedaclio» und Ädniiniliralion der „Gemeinde-Ieüung", Wien, Manahilf, Kaunitzgasse 2. V. Konkurs-Derlautblirnng. Die durch Beförderung in Erledigung gekommene Pfarre Lucine tut Dekanate Lack wird unterm 18. November d. I. zur Bewerbung ausgeschrieben. Die Gesuche sind an die hohe k. k. Landesregierung für Krain zu Laibach zu stilisiren. Die bisthnmliche Collations-Pfarre Horjul im Dekanate Oberlaibach ist durch Todfall in Erledigung gekommen, und wird dieselbe unterm 9. Dezember d. I. zur Bewerbung ausgeschrieben. Die Gesuche sind an das snrstbischöfliche Ordinariat zu richten. Die Pfarre ÖermoSnjice im Dekanate Rudolfswerth ist durch die erbetene Entlassung des Herrn Pfarrers Ignaz Böhm in die Kongregation der Mifsionspricster des hl. Vincenz von Paul erledigt, und wird dieselbe unterm 16. Dezember d. I. zur Bewerbung ausgeschrieben. Die Gesuche sind an Seine Durchlaucht den hochgebornen Herrn Karl Wilhelm Fürsten von Auersperg, Herzog von Gottschee etc. zu stilisiren. ___ Chronik der Diözese. Dem Herrn Josef Ramroth ans Gurkfeld, Abiturienten des Rudolfswerther Gymnasiums wurde unterm 5. Dezember d. I. die Ausnahme in den Diözesanklerns und das Klerikalseminar gewährt. Für die Pfarre Hörigstem wurde der Pfarrer von Mariathal, Herr Johann Dovic prnfentirt. Die kanonische Investitur erhielten die Herren: Martin Indof auf die Pfarre St. Michael bei Seisenberg am 5. Dezember, und Balthasar Bar toi auf die Pfarre Jhan am 11. Dezember d. I. Herr Alex Jerala, Pfarrer in Horjul ist am 4. d. M. gestorben, und wird derselbe dem Gebete des-Diözesanklerns empfohlen. Nom fürstbischöflichen Ordinariate Laibach am 16. Dezember 1878. HeiauSgeber und für die Redaclio» verautivortlich: Martin Fogacar. — Druck der „Näiodna tiskarna“ in Laibach.