Hummer 20. Pettau. den 19. Juli 1903. XIV. I«hrg«ng. PettauerZeitung. Erscheint jeden Sonntag. ?re«« für P^tau mit Zustellung in« Hau«: Monatlich 80 h. «Hrrtetja^rifl K 2.40, holdjähria K 4 80, ga»« schwer bedrohten nationalen Interessen rück-ichtslo« preiszugeben entschlossen find- nicht« kann die pervotische Hetzpresse freudiger aufjauchze» mache«, al« wenn ein deutscher Herostrat die Brandfackel in die eigenen deutschen Reihen wirst — hei, wie da gerne und willig au« vollen Backe» in da« Feuer geblasen wird, auf daß e« sich weile und breite und seine Glut soviel deutsche« Gut und deutsche« Interesse al» nur möglich verschlinge und verzehre. Und so wurde Ein Frauenberehrer. Bereit« von Lind auf liebte Willy Heck-bauer die weibliche» Wesen — schon in der Person seiner Mama. Nun sind alle Mama'« weibliche Wesen; aber e« ist doch ein gewisser Unterschied zwischen Tierbändigerinnen in Zir-küssen und einer feinen, sanfte» Frau Konsulin und Frau Konsulin Heckbauer war eine« der weiblichsten Wesen auf der Welt und ihr Willy bewies schon früher einen starken Zug zum ewig Weibliche» hiu. Er war, außer von seiner Mama, von drei Basen und zwei Muhmen, einer Amme, einem Kindermädchen und drei Dienstmädchen vom ersten Tage an umgeben. Er bekam feinen erste» Unterricht bi« zum zwölften Jahr von einer Gou-vernante; und seine letzte Gouvernante war seine erste Liebe; und seine« kleinsten Bruder« Kindermädchen war nahe daran, um seiuetwillen iu den Fluß zu gehen. Er konnte eine halbe Meile sür die PensionSfreundiniien seiner Schwester nach eiaer seltenen Blume wandern. Im Sommer trug er sich an den Regenmänteln der Mädchen ganz schief und im Alter von fünfzehn Jahren drohte er. sich wegen der Schwester de« Küsters zu erschießen — einer Posthalterin an dem Ort, wo Konsul« ihren Sommersitz hatten — da sie nicht die gaine» Tage mit ihm im Walde herum» laufen nnd sich von ihm küssen lassen wollte. auch der .Fall Ornig" von d,r wii.diichen Hetzpresse sofort in seiner qanzen Tragioeite irtonnt »nd mit aller jener Tücke und Perfidie. welche diese ehrabschneiderische Gesellschaft seit jeher an«-zeichne«, begann sie geyen den Bürgern«, ister Ornig einen Feldzug. «n dem auch nicht eine ehrliche Waffe von ihr geführt Wa« jwrf) dem Bekanntwerden de« Kalchbei^sW«»Wirsk« an die> Parteileitung der „D. B." von der slovenischni Lügen- und Hetzpreffe über den Bür-germeister zusammengelogen und gegen ihn gehetzt wurde, läßt sich auch nicht annähernd andeute». In dem „Falle Ornig" war ja ein außerordentlich fetter Bissen zu erblicken, der nach den Werktag«-Disteln alltäglicher Beschimpfung und Ber-naderung deutscher Beamter, Kaufleute ,c. auf die berufsmäßigen Ehrabschneider geradezu fafzi» nierend wirken mußte. Mit dem Bürger» meister sollte zugleich daSDeutsch» tnmderStadtgetroffen werde». und wer die windischen Preßerzeugnisse vom.Narod" angefangen bi« zum allerdümmste» Marburger PreßNässer «Na* Dom» in dieser Zeit gelesen hat. der konnte über die ^höhere» Absichten" der pervakischen und journalistischen Giftmischer nicht einen Augenblick im Zweifel sein. Für diese hbheren Zwecke wurde die E h r a b s ch n e i-dung in Permaaeuz erklärt, alle Scham-losigkeiten feierten Orgie», man überschüttete den Bürgermeister in jeder Nummer der Hetzpresse mit wilden Fluten de« Hasse», der Lüge und der Berleumdnng. E« war ja ein wertvolle« Wild, welche« zur Strecke gebracht »verden sollte, der Prei». den die schamlose Preßschnrkerei erringen wollte, «var zu verlockend, al« daß man auch nur die primitivsten Erfordernisse menschlicher Kaum rvar er konfirmiert, so wurde er überall al« Hoch,ei»«marschall eingeladen und h,elt Reden aus die Brautdame», natürlich in Bersen. Eine seiner Tanten hatte eine Köchin, die Liese hieß; sie wog 170 Psund. «var pockennarbig und 45 Jahre alt. Wenn Willy sie sah. warf er ihr eine Kußhand zu, lüftete de» Hut und fragte: „Wie geht e« dem lieben, kleinen Lie«chen?" Willy »var nicht schön, eher da« Gegenteil; aber klein, fein, elegant, liebenswürdig, zärtlich und herzlich. Stieg er in ein EisenbahukoiipS ein und saß da vorher eine Dome oder stieg später eine ein, so gab er sich nicht zufrieden, bis er erfahre» hatte, ob sie vorivärt« oder rück-wärt« fahren wollte, ob sie fände daß e» .ziehe." ob sie bisher eine angenehme Reise gemacht habe, wa» sievon Byron meine und ob sie die Musik oder da» Theater mehr liebe? Biele Züge mit Mädchen darin fuhren ihm davo». weil er ihnen Wasser. Backwerk. FruchlbonbonS oder Blume» holen wollte. Ei«mal wurde eine Volksschullehrerin ganz toll und verrückt. nachdem sie eine Reise zu ihren Eltern in ihre Heimat gemacht hatte. Lange konnte niemand den Grund dafür ausfindig machen; aber dann kam jemand und erzählte, sie wäre auf dem Bahnhöfe mit einein Herrn zusammen-getroffen, den mau nach der Beschreibung al« Willy Heckbauer erkannte. Dieser hätte bedauert. Anständigkeit eingehalten hätte. Bürgermeister Ornig war in dieser laugen harten Zeit völlig vogelfrei; jeder Haderlump durfte da« Oberhaupt der Stadt beschimpfen und in de» Kot ziehen, jeder Hetzkaplan, der mit »och feuchten Ohren kaum da» Seminar der ehren-festen Herren von Marburg verlassen hatte, durste mit der journalistischen Kotschleuder nach Herzenslust den Bürgermeister beiverfeu, der i» Jahren voll ernster Arbeit und mühevoller Sorge sich um da» Gemeinwesen unserer Stadt verdient gemacht hat. wie kein anderer je zuvor. Die Freunde und Gesinnungsgenosse» der Belgrader Mördergrube wäre» redlich bemüht, de» Nachweis dafür zn erbringen, daß sie da« H a l »a b-schneiden gerade so gut verstehen wie ihre Geiiosse» i» Belgrad. Der .Deutsche" Herr v. K a l ch b e r g hat der windischen Presse eine Freude bereitet, «nie sie seit Menschengedeiiken noch nicht da war; er hat an dem Bürgermeister tausendfältig dasür Rache genommen, daß dieser infolge de« nach-drückliche» Verlange»« der Grazer Parteileitung der deutsche» BolkSpartei die Entlassung de» Schriftleiter» v. Kalchberg durchgesetzt hatte. Au« einem begreiflichen Gesühle herau« erstand im Inneren Kalchberg» einen Rachsucht, die hoch »nd weit über da» Maß de» Entschuldbaren hina>>«wuch». Denn die Rache, die Herr Kalchberg aus persönlichen Gründe» nahm, «oandte sich a» die falsche Adresse, al« sie sich den Bürgermeister zu ihrem Opfer erkor: da er sich aber a» der Parteileitung der „D. B welche seine Entlassung aus Partei rückfichten erwirkt hatte, nicht räche» konnte, so richtete er seine Pfeile gegen die persönliche Ehrenhaftigkeit de» daß er nicht noch ein kleiner Junge sei, un« in ihre Schule gehe» zu können. Er hatte die Meinung ausgesprochen, daß das Heim, dessen Zierde sie würde, in de» Tage» ihrer Abwesenheit kalt und düster werden müßte. Er versicherte, e« würde gerade so sei», als wen» nach der Nacht die Sonne auf-gienge und durch da« geöffnete Fenster feine, wohlriechende FrühlingSdüfte hineinzögen, wenn si: ihre Füßchcn aus dessen Schwelle setzte. Und er bezweifelte stark, ob sie dat Recht hätte, so lange an einem Platz zu weilen nnd Millionen in UnkennluiS ihre» Dasein« zu lassen. Er fragte sie. ob sie Kaffee oder Tee Vorzüge, bat sie, über ihn z» befehlen uud hielt den Mann, dessen Be-lehrung. Leitung uud Unterweisung sür da» Leben sie übernehmen wollte, sür den Glücklichsten unler den Sterblichen. AIS sie dann nach Hause kam und der Bizepastor und SchulratSvorstaiid einige kleinere Bemerkungen über den Unterricht in der biblische,» Geschichte machte, bekam sie hysterische Ansälle. weinte und sagte, sie wäre sür einen ganz a»derr» Platz im Lebe» geschaffen. Aus der Station vor seinem Geburtsort traf er einmal eine junge Dame, die einsach und auspruchlo» gekleidet war. aber frisch und hübsch aussah. Er lud sie zum Frühstuck ein, hörte, daß sie in seiner Balerstad eine Stellung antreten sollte und hoffte, daß et ihm vergönnt sein würde, sie wiederzusehen. Bürgermeister«. gegen da« höchste Gut d,« SWanne«. Wahrlich, bet Hob uud die Rachsucht müssen im Inneren biefet Manne« zu einer un-«rmäßliche Hohe gewachsen sei», sie «äffen ihn wie feurige Stute» d«nhströ«,n and ihm die Besinnung raube». Den» ohne diese psycholagisch iutrr*ffantc Erscheinung ließe e» sich wohl nicht erkläre», daß Herr v. Kalchberg diesem seinem unbefriedigten Rachedurste alle« opferte, wa« ihm al« einen Mann an« den gebildete» Stättden und al« Deutsche» unantastbar und heilig sein sollte: Die Ehre eine« in hervorragender Stellung befindlichen Manne«, der ohnehin ununterbrochen die Zielscheibe der grimmigste» Angriffe der slovenische» Hetzpresse ist. hat er in geradezu furchtbarer Weise zu Tode martern »volle»; den wilben Todfeinde» unsere« deutschen Volte« hat er zu eiuem monatrlangen Festessen verhelfen, welche« selbst in der slovennchen Presse ohne Gleiche» dasteht. Herr v. Kalchberg hat sich vom deutschen Standpunkte au« eine« schwere» Ber-brechen« schuldig gemacht; die Empörung der deutschen Öffentlichkeit stellt sür dasselbe die An« klage schrist und be» UrteilSspruch zugleich vor. Eine wilbe, erbitterte, empörende Hetzjagd ist vorüber. Aber nicht da« gehetzte Edelwild, sonder» Kalchberg. der .wilde Jäger", blieb aus der Strecke. Die sloveuische Preßmeute windet sich haßerfüllt. Ihr wilde« Treiben hat ihr offenbar bie Kraft geraubt, einmal wenigsten« in einigen Zeilen — anständig zu sein und ihren Lesern mitzuteilen, baß sie wieder rinmal al« ehrlose Halöabsch»eiderin gebranbmarkt ist. Den Bürgernieister von Pettau haben seine unb unsere» Volkes erbitterte Gegner in einem viele Monate wahrenbk» Martyrium eine Dornenkrone aus sein Haupt gesetzt. Wie sich aber die Rose von Jericho wandelt, so wurde au« der Dornenkrone dri Bürgermeister» nunmehr ein RuhmeSkranz, dessen Blätter die Wunden verdecke» möge», die der Dorneiilranz dem Bürgermeister schlug. AUS Stadt und L»nd. Der Generaldirektor der Südbahn und Ehrenbürger der Stadt Pettau, Hosrat Dr. E g e r ist in den Ritterstand erhoben worden. Diese Auszeichnung hängt mit bem Abschluß de« Übereinkommen« mit den Prioritären der Gesellschaft zusammen. (|)r«BJti»l.) Gestern würben auf der Karl Franzen«-Universität in Graz bie Herren Gustav Roboschegg und Rudols Sadnik au« Pettau zu Doktoren der gesamten Heil-kundt promoviert. Heil! .Ich hoff, e» fast auch," sagte da« Mäb-chen, .d,n» ein, große, schöne Photographie^von Ihn,» stand aus riner Staffeln in bem Zimmer der Frau Konsul Heckbauer, al« ich bei ihr war, um mich bei ihr al» Sammerjuugser zu ver. mitten. Als er einmal in einen Waggon dritter Klaffe auf einer sehr schmalspurige» Nebenbahn hinanskl,tt,rte. weil eS der einzige im Zuge war. der ein weibliches Wesen in sich barg, fand er in dikskm ei» n,tte», ungekünstelte Mädchen, dessen ganze« Wesen aber von tiefer Wehmut erfüllt war. Aber ma» denk, sich Willy Heckbauer« Verblüffung, al« er nach einer rücksichtsvolle» uud zartfühlend,» Anrede ihr Konfekt aus einer Schachtel anbiete» wollte, si, aber beharrlich ihr, Hand, im Muff hielt. Es war ei», KiudeSmörderin, bi, burch bie Hanbskffrln unb bie Anwesenheit de« TranSpor-t,ur« sich gkniert fühlte. Willy Heckbauer hatte auf Bällen eine solche Art mit den Damen zu reden, daß mindesten« dr,i der .bessern, Töchter" der Stadt bei sich im Stillen dachten: .Bin ich nun mit Willy Heckbaner ver» lobt oder nicht? Erst sollte er Kaufmann w,rden und war in fünf Kontor» innrrhalb anderthalb Jahren. Aber ,r verlor all, Gtkllungkn, w,il die Frau,n drr Prinzipale öfter an Willy'» Hal» hinge», al» Willi selbst aus dem Kontorsessel. .Donnerwetter Willy, wie schmutzig fikht (•»■rta Michklitsch ertrinke«.) Gestern | Nachmittag tobet, der Geometer Herr Mi ehe-litsch in Oberpristova in ,i»,m Tümpel der Drot». Er sprang «rhitzt ja da» Aaffer und er-schie» nicht mehr aus der Oberfläche. Herrn Mi-chelitsch wird wahrschrinlich ein Herzschl^g ge-troff,» habe». Um 3 Uhr w«rd« eine Pionier-abtnluvg nach Pristova geschickt, um die Nach-sorschungen nach der Leiche vorzunehmen. Nähere Detail» über diese» U»glück»sall bring,» wir iu unserer nächsten Rummer. (Schliß »er k«»f»S»»ischr» F»rlbilt»»gs-fch»lr.) Sonntag, den lS. Juli wurde die kauf-»iSnnische Fortbildungsschule in ei »sacher und würbiger Weise geschlossen. Der Schüler Franz Matz un. &hrliHfl bei H»rrn Kaufmann Al«i» Muchitsch. sprach uam,»» der Mitschüler den Dank an den Lehrkörper und den SchaulauSichuß au«, versprach, die ,rworbe»,» theoretischen Kennt-»iff, zu verwerten und j,»e Ehorakt,reigknschaften zu erwerben, die den deutschen Kausmann«stand ganz besonder» zier,» unb brachte zum Schlüsse dem Schulvorstaiibt Herrn Biktvr Schulfink ein breifache« Hoch. Herr Schulvorstund B. Schul-sink sprach seine Freube au«, daß versprochen würbe, man werde sich weitn bilden und wolle sich tüchtig, deutsche Kaufleut, zum Must,r nehmen und ermttnterte die Schüler in herzlicher und eindringlicher Weise, ihr Wort auch treu zu halten, damit sie auch ein, ehrenvoll, und glück-lich, Zukunst haben. Er betonte hieraus, daß da« heurige Schuljahr sehr erfreuliche Resultate brachte und belobte ganz besonder« die Schüler der 3. Klaffe, di, durch ihr ernste« Streben den aiiber» zum Vorbild, bien,n mögen. Er banste hierauf bem Lehrkörper unb ganz besondn« b,m tüchtig,n Leiter. H,rr» Direktor Oberbuchhalter I. K a s p e r sür ben bewiesenen Flk'ß und Eisrr. Wertvolle Bücher al« Prämien erhielten: Franz M a tz u ». Schüler ber 3. Klaffe und Anton Posch. bei Hrer» Kaufmann Hickl, Schüler der 2. Klasse. Jene Schüler, die die 1. Klaffe wieberhole» müssen, wurden eindringlichst belehrt. Hiebei mag ein Wunsch ganz offen ausgesprochen werden: da sich nicht jeder 14phrige Junge zum Handettstandeeignet, so möge man beim Ausdingen skin EntlassungSzengni» gut ansehen, damit der Geschäftsmann keinen F,hl-griff begeht und d,r Junge nicht in eine» Kr,i» | kommt, in dem er sich uie einleben wird, da ih« hi,zu der nötig, Grund fehlt. Die Schule wurde von 3S Lehrlingen besucht, al» Fachlehrer wirkten: Herr Oberl,hr,r Anton S t e r i u g und Herr Lcheer Franz Mühlbauer. (Schl»ßfeß te« ßiidt. Miater§«rtt»i) den» dein Zimmer au«.' sagte eine« Tage« ein Freund zu ihm. .Di, Deck, schaut wie eine Landkarte au« von lauter Regentropseu. der Boden bksteht a»« (auter Splittern und Asten und die Tapeten hängen in F^>«»." .Ja. sagte Wlly und zuckte di, Achseln. .Wa« soll ich tun? Die Wirtin ist eine seine Dam, und die kann man doch nicht zu etwa« zwingen." (Si, war ,in, 60-jährig, MHg,r«witw,. die in ihrer Jugend Kellnnin gewesen n»r.) Seine erst. Braut hob ihr, Verlobung mit ihm auf, weil sie ihm kni,end vor d,r Kammer-jungfer de« Haufe« überraschte, der er half, di, Stiefeletten de« Fräulein« anzuziehen. Al« er einmal mit nur zw,i Kronen i» der Tasche zu seiner Stammkneipe gi ng, fiel ihm ein. daß der G,burt«tag da Kellnerin sei; er lauste ein Bouquet sür da« Geld und ging hungrig zu Bett. Er hatt, zwei Royalphotographien. rin, von der Trebelli und ,in, von der liristina Nil«son. beide mit eigenhändigen Dedikationen. Die Tre-belli nannte ihn „mon ami" und die Nil«son .^nilll« dorr Neekdauer". (.Lieber Herr Heck-bauer)". Al» er eine« Morgen« nach eiuem großen Feste erwachte, entdeckte er. daß er mit zwei jnn-gen Damen verlobt s,i. Da reifte er in'« Ausland. Glücklicherweise wer die eine »ach einem Jahr verheiratet und die anbete an der gallo- Vorgestern S Uhr vormittag« versammelte sich ein zahlreiche«' Publikum im großen Kasinosalt, u» sich zu überzeugen, daß da« verflossene Schuljahr auch für unsere Kleinste» Schüler nicht ohne große Erfolg, vorübergezogen ist U»sere Kindergärtnerin Jof. H tde r. «euueu wir dieselbe, wie sie »tt Recht von de» Deinen genaust wird .unsere liebe Taute." hatte ein ganz allerliebste« Programm für di,!,« Fest zusammengestellt. welche» vo» ihren kleine» Zög-liiigen vorzüglich erledigt wurde. Ein reizend,« Morgtuliedche». gesungen au» den frischen Kehlen der Kleinen. ei» innige« Gedichtchen, vortreffllich vorgetragen, begrüßt, die Erschienenen. Dann folgte ein Marschierlied und diesem ei» Krei«-spiel: .Die Handwerker.* Der Tischler. Maurer, Bäcker und der Schuster hatten wahrlich keine kleine Aufgabe, die A»sorderuageu dieser Beruf«» zweige darzustellen. Da« sich hieran reihende Ge-dicht .Kind und Taube." ba« Marschierlied .ba ist er der liebliche Mai." sowie die Darstellung de» Märchen» Rotkäppchen uud da« Liedche», .Sommer ist geworden," fanden lebhasten, uuge-teilten Beifall aller Erschienenen. Und erst der Reigen! Ja wahrlich, da ist der .Tante" uud ihrer Helferin Frln. Mitzi Müllender der Wurf gelungen. Welch' unendliche Geduld und welche Mühe mußte da wohl a»gewe»det werden, um diesen kleinen Tänzern und Tänzerinnen diese« wunderhübsche Kinderspiel beuubringen. ES gab wohl kaum eiuen Zuschauer, der uicht davou be-geistert gewesen wäre und »och viel mehr glänzten und strahlten die Auge» der Kleinen in Lust »ud Freube. ihren Eltern uub Angehörigen zeigen zu können, wa» sie von den .lieben Tanten" alle« erlernt haben. Unb ba« Adschieb«lieb ber Kleinen. wie innig, wie zart r« klang! Räch biesem ergriff die Vorsteherin dt« Kinder-garten« Frl. Höber da« Wort u»d dankt, im Ramk» der Kleiutn alle» Erschienenen, die ihr Jnterrffe für die gewiß nicht zu verachtende Bit-dungSstätte der Kleinen im lausende» Schuljahr, und auch diesmal durch ihr zahlreiche« Erscheinen bei dem Feste an de» Tag gelegt haben. Nach-dem die Redner»» da« Wesen und die Bedeutung de« Kindergarten« mit kurzen Worte» klar und deutlich barg,tan, baust si, speziell dem Herrn Bürgermeister Ornig. al« dem Vertreter der Gemeinde, seiner Gemahlin und dem hochwürdige» Herrn Propst Fleck sür ihr Erscheinen. Sie spricht nochmals den Dank aus a» die Elt,rn und Gäste sür di, Beteiligung a» d'ksem Feste und widmet schließlich ausrichtige Worte der Aner-kennung ihre? Mithelferin Frl. Müllender. Herr Bürg,rm,ift,r Ornig dankt der Vorsteherin des pi,r,nden Schwindsucht gestorben. Ja. da« Glück war ihm immer hold bei den Damen. Al« er wieder verlobt war. schickte er seiner Holde» Blumensendungen, daß die Ulmerdogge der Schwiegermutter von dem Dust .krepierte." Dennoch erreichte er e». mehrmal« verheiratet zn sei». Seine erste Frau fragte er z« Tode dadurch, daß er sie fortwährend fragte, wie e« ihr denn ginge, al« sie einen staNen HalSkatarrh hatt, und so heiser war, daß sie nur krächzen konnte. Die andere starb vor Schmerz, als sie nach der Geburt ihres kleinen Jungen zum ersten Mal aufstand und beim Hineingucken in'« nächste Zimmer bie Amme in Willy'« Armen sah. Ber-geblich versuchte er ihr einzureden, daß er ihr nur da« Kind an die Brust gelegt habe. Wenn er »nn al« Witwer zum zweiten Male au«gi»g, steckten alle Mädchen die Köpfe zum Fenster hiuau« und da« Ladenfräulein seine« Handschuhladen« stürzte sich um seinetwillen au« der fünften Etage herab. Während dieser zweiten Witwerschaft ver-liebte er sich in eine Zirku«reiterin und war im Begriff, sich dadurch zu ruiniere», daß er ihr von Stadt zu Stadt solgte und die Blumenläden plünderte bei ihren» Auftreten. Er ließ nicht von ihr, bi« sie ihm gesagt hatte: .sie wäre verheiratet und zivar mit einem Frauenzimmer; sie wäre nämlich selbst ein Man» ; sie hieße Henri statt Henriette Frankoni und daß Kindergarten» sür ihre aufopfernde Mühe, rr banst ihr im Namen der Stadtgemeind«. welche gerne die Opfer »ergche. die sie für den Sinder» garten zu bringen habe, da sie solch« Erfolge sehe, er dankt ihr in Nomen der Mütter und Väter, sowie im Namen der Aleiiten und schließ« mit einem dreifachen Hoch auf de» Kaiser, in welche» die Kinder sowie die Erschienenen be« geistert einstimmte». Und frisch und fröhlich erklingt au« den zart?» jhiitxrfehWu da« Kaiserin, womit die allerliebste Schlußseier deend-t wurde. Fränlein Höber muntert uun die Kleinen auf. schön brav nach Hause zu gehen und lieb und artig zu sei». Da stellt sich ein Neiner herziger K»irp« vor da« Fräuleiu uud ruft: Die Tauten müssen mit un« gehen, denn die Tanten sind brav! Daß diese« gewiß unparteiische Lob bie beide» Fräulein« verdient gtxii. hat diese Schlußseier zur Genüge bewiesen. >e fleißig aber auch die Arbeiten der Kleinen waren, zeigte die «»«stellung der Arbeiten im Kindergarten. Wohl jeder, der nicht die Mühe gescheut hat, dieselbe zu besichtigen, mußte sich wundern, wie gnchirft alle« au«gesührt uud geordnet war. fbit schließ,» mit dem Wunsche der Vorsteherin: .Unser Kindergarten möge Muhen und gedeihen, da« Interesse der Erwachsenen für denselben wie bisher stetig steigen!" (Die Sch»lschl»ßsrierlichkeitr« i» JMUi.) Einmal im Jahre tritt Schule uud Hau« in be» sonder« enge Verbindung, da« ist der Tag de« Schulschluffe«. Ger nur irgend einige Zeit er» übrigen kann, nimmt an den einzelne» Schluß» feierlichteiten bei, eine«teil«. um seine Schul» und Lehrerfrenndlichkeit zu bezeugen, audererseit«. um seine» Kindern eine Freude zu machen und der Kunstverständige, um zu sehen, welch mächtiger Anlauf genommen wird, um die Schuljugend schon in die Kunst de« Gesänge«, der Musik, de« vortrage« u. s. ». einzuführen. Ja, iu Pettau geht man sogar »och einen Schritt weiter, ma» lehrt den vorgeschrittenen Zöglingen de« Deutschen Mädchenheime« außer den genannten Künsten noch die Schönheiten anderer Weltsprachen kennen, ma» erzieht die Mädchen aber auch zur Kunst im Hause, man lehrt ihnen die, »ie sie einer ge» funden Hau»hallu»g vorstehen sollen, man lehrt den künstigen Hausfrauen die Kochkunst. Schul, schlußseierlichkeiten haben für Gemütsmenschen — und das sind wir Deutsche ganz besonder« — immer etwas ergreifende«. Man gedenkt feiner eigenen — entschwundenen Jugend, man freut sich der Entwicklung seiner Kinder, man sieht, wa« die ideale, rastlose Arbeit der Lehrer und er kopfüber die Treppen hinabkäme. wenn er sich jetzt nicht au« dem Staub, machte!" Da wurde Willy Heckbaner wütend und ging fort; aber 4m Nachimuag kam er zum Kaffee wieder und fragte mit Tränen in den Auge», ob nicht Mr. Frm>!o»i eine Schwester habe, die ihm ähnlich sähe, dann wollte Willy aus sie reflektieren. Im Frühling starb Willy, nachdem er zum dritten Mal Witwer geworden war. an gebro» chenem Herzen, al« er von der Gouvernante feiner Tochter eiuen Korb bekommen hatte. Al» er gerade im Todeskampf lag, kam Frau Pipping. um nach ihm zu sehen. Da unterhielt er sich mit ihr eine ganze Stunde artig und lebhaft und seufzt» al« sie ging und sagte: .Eharmante«. süße«, Keine« Frauchen; aber e« war doch ein di«chen schwer; denn au« Hbf» lichkeit konnte ich ja nicht sterben, so lange Sie hier drinnen wäre»!. Dann schloß er die Augen und log ganz starr, wie tot da. so daß wir fast alle glaubten, er wäre schon tot. Aber dann blickt, er noch einmal aus und flüsterte feiner siebzigjährigen Dienerin z»: .«am»?. mein liebe« Mädchen, kaufe sogleich «inen Strauß sür süns Kronen und schicke ihn «>t meiner Visitenkarte zur Frau Majorin Stahr- heute ist ihr Geburt«tag." Und dann starb er. — S — Lehrerinnen zu enielen vermag, man freut sich mit berechtigtem Stolze de« großartiaen Fort» schritte«, den die zwar kleine, aber wackere Stadt Pettau besonder« auf dem Gebiete de« Schul-»nd Erziehu»g»weseu« oufzuweilen vermag. Wenige Städte Österreich«, deren Einwohnerzahl der der Stadt Pettau gleicht, ja sie oft weitau« übertrifft, werd«» eine solche Fülle von Schulen und Erziehu»g«a»stalten aufweisen könne», vom Kindergarten au, der die kleinen Kinderchen spielend beschästigt und die ersten Bildung«-keime durch Entwicklung der Sinne legt, bi« zur Bürgerschule, zur Fortbildungsschule für Mädchen, bi« zum vollständigen Kaiser Hrauz Iosef-Gym-nasium, ivelcher Weg der geistigen Entioicklung da durchzumachen ist, werde» nur jene ermessen, die liebevoll der Entwicklung ihrer eigen.'» Hindu folgen. E« wurden dazu muslergiltige Anstalten S(schaffen, die zwar hochanerk»n»,»«werl, Opfer !>ten« einer bildungtsreundlich,,, Bürgerschaft erforderten. Opfer aber, die gewiß nicht fruchilo» (lebracht sei» werden; denn 011 alle» diesen An-talten wirk«» Lehrkräfte, denen ihr Beruf Ernst unb auch Freude ist und die olle« daran setzen werden, um die Schulfreundlichkeit der weil über die Grenze» der grünen Mark bekannten P«ttau«r Bürgerschaft durch gediegeue Arbeit zu erhalten. Wollte man nun den Verlauf der in dieser Woche stattgefuiidenen Schlußseieilichkeiten ein» ÖK»d schildern, so müßte man ganz, Bogen chreibe», e» muß aber Kürze plahgreise», sonst erichiene die Pettauer Zeitung al« rein pädagogische« Fachblatt. Am 15. wohnte die Jugend der städtischen Volk«» uud Bürgerschulen mit der gesamten Lehrerschaft, vielen Eltern uud Ehrengäste» einem seierlicheu Da»kgotte«die»ste in unserem schon oft altehrwürdig g«»annten Dome b«i; H«rr Propst Joses Fleck la« eine Dankmesse und die Lehrerschaft besorgte mit einer Schülerabteilung den kirchlichen Gesang. Nach d«m feierlichen Tedeum fangen alle da« Kaiserlied, worauf die Kinder in ihr, Lehranstalten geführt wurden. Die städtische Knabenschule hielt die Schlußseier im Turnsaale ob. der mit einem eichenlaubgefchmückte» Kaiserbild« gezirrt war. Oberlehrer Steriug begrüßte die zahlreich er-schienen«» Festgäste, ganz besonder« die Vertreter de« Siadtschulrate«, die Herren Joses Kollenz und Adolf Sellinschegg. sowie nachträglich den im Lause de« Feste« erschienene» Herrn Propst I. Fleck. Zu d«r Ansprach,, die der Schulleiter an die Schüler richtete, gab er ihnen beherzigen«-werte Ermahniinge» und bat auch die Eltern, »ach wie vor die schwere Erziehung«orbeit durch treue« Zusammenwirken mit der Lehrerschaft fruchtbringend zu unterstütze». Schließlich dankte er der edle» Bewohn,rschajt sür die reiche Weih» »achtSspende, womit 40 arme Knaben der Stadt gute Winterschuhe erhielten. Nach mehreren vor» trägen seiten« der Schüler ergriff Herr Stadt-schulrat Josrf Kollenz da» Wort, anerkannte den Pflichteifer der Lehrerfchast, wie« in kernigen Worte» auf die Bedeutung der Reuschule hin. zeigte, wie deren Leistungen gefördert werden könne und brachte zum Schlüsse em dreifache» hoch auf deu Monarchen, in da» alle unb besonders die Knabenschar jubelnd einstimmten, worauf bie Kaiserhymne gesungen würbe. Dieser einfachen Feier folgte eine im großen Stile. ES war bie erste Schlußseier der Mädchenvolt«- und Bürgerschule. Sie fand im Festsaale der Anstalt statt, der durch die Bereinigung de» Speise» und Turnsaale» gebildet wird und reich mit Blatt-pflanzen und Tannenbäume» geziert war, ein herrlicher Hintergrund sür da» Kaiserbild. Die Mädchen waren auf einem hohe» Podium ausge» stellt. Herr Bürgerschuldirektor Josef Löbel be» grüßte zunächst alle Festgäste. beso»d,r« den Herr» Bürgermeister Joses Ornig, die Stadtschul-und Gemeinderäte, den Herrn Propst Joses Fleck, die Beamtenschaft, die Lehrer und Katecheten und die ganz besonder« zahlreich erschienene» Eltern. Der Redner beglückwünschte die Stadt zur neue», schön ausgestaltete» Anstalt, betonte, heute woyl nicht den Schulbetneb z» zeigen, sondern ein Fest zu begehen, da« die Jugend ersreuen soll. ES würd« nun ein vom Herrn Dirrktor u»gemein genau und vollendet einstudierte« Festspiel .Der -chivolben Heimkehr" von de» Schülerinnen dnrch Gesang und Bortrüge zur sreudigsten übn-raschung der gesamten Zuhörerschaft vorgeführt. Da« umfangreiche Liederspiel eingehend zu besprechen. mangelt e« an Raum; e« ivar au«, gettichuet gelungen und unser Damenchor kann sich freuen, in nicht zu seruer Zeit einen so wohl geschulten Nachwuchs zu erhalten. Die Klavierbegleitung besorgte in trefflichster Weis« Herr Direktor Löbel und Frl. Hermiue von Kremer. Herr Direktor Löbel richtete nun ein« treffliche Ansprache an die Mädchen und gab ihnen Winke, wie sie da« Heim ihrer Eltern schmücken sollen, wie sie aus den Hauthalt schon srüh Bedacht zu nehme» habe» und »ahm die Verteilung der Zeugnisse der 3. Klasse vor, an jede« Mädchen noch einig« herzliche Worte richtend. Nun ergriff Herr Bürgermeister Joses Ornig da« Wort, gab seiner tiefempsundenen Freude Aut-druck, daß di« F«ier zeigte, wie schön da» jüngste Werk gelungen sei. dankte dem Herrn Direktor wie allen Lehrerinnen und den Fachlehrern der Anstalt und brachte dem Monarchen in schwung-vollster Weise ein dreifache» Hoch, da« bemusterten Widerhall fand, woraus die Bolkshumne erklang. Am IS. Juli sand die erste Schlußseier im Deutschen Mädchenheime statt, die sich in einem ähnlichen Rahm,», vor einer vielleicht noch größeren Zahl von Ebcengäste» bewegte. Die zahlreichen Borträge, fernerhin Klavierkonzerte. Einzel- oder Ehorgesänge, Deklamationen, dra-malische Vorstellungen in deutscher, sranzösijcher oder englischer Sprache, bewiese», wie emsig die Frau Vorsteherin Antoiiie Kellenberger mit ihre» Dame» gearbeitet hat, um ein, solche Fülle von durchau« gediegenen vortrügen zu bieten. Zum Schluss, d,rs«lben sprach ein Heimch«» einen tief empsuiidene» .Epilog", der da« neue Teutsche Mädchenheim feierte, so gelungen, daß sich aller Augen feuchtete». Die Frau Vorsteherin richtete sodann an die Schülerinnen eine ungemein herz-liche Aiispracht und verteilte die Zeugnisse, die zumeist .mit Vorzug' lautete». Ein kleine« Heimchen überreichte der Frau Vorsteherin einen Blumenstrauß mit Worten de« Danke«. Herr Bürgermeister Joses Ornig war so ergriffen, daß er nur wenige, aber so tiefernste Worte sprechen konnte, daß kein Auge trocken blieb. Mit Aitter-keilen. Traurigkeiten wurde diese schöne Anstalt in« Leben gerufen und d»r erste Schulschluß ist so erhebend, so herrlich geworden. Er bat die Mädchen, ihn immer wie bisher mit .Heil Papa" zu grüße», dankte d«r Frau Borskherm. den An-staltSdame». Herr» Direktor Löbel. wie dem ge» samten Lehrkörper sür die tüchtigen Leistungen und mußte rasch schließe», da ihn die Rührung übermannte. Er brachte dem Kaiser ein dreifaches Hoch, woraus die Feier geschlossen und die Be-sichtigung der Koch- und ArbeitSauSstellung vor-genommen wurde. Beide Ausstellungen bewiesen, daß man im Deutsch,» Mädchenheime bestrebt ist. tüchtig, Hau«sra»e» zu erziehen, die nicht nur eine geistige Ausbildung erlangen, sondern auch jene Künste de: einsten« so berühmten deutschen Hau«srau sich aneignen, die einem bür» gerliche» Ha»«stande unbedingt notwendig sind, die aber l» der Neuzeit leider immer seltener werde»: Einfachheit. Handarbeit nnd Kochkunst. Zum Schlüsse sei der Wunsch nicht unterdrückt, es »löge jener Man», der mit so harten Kämpsen diese herrliche Anstalt schus, ein besserer Dank werden, al« er ihm bi»her zuteil geworden war l Möge man allseitig einsehen, welche Werke, die von jedem Fremden bewundert werden, eil* einfacher, aber für Peltau begeisterter Bürger in«L«btn rief und möge mau ihm reichlich mit Gutem vergelten, was nian bisher vielfach unterlassen hat. Lt. «prnfu-qe» an irr Musikschule ies Mxstk-weine«.) Boin 8. bis 11. d M. fanden an der Musikschule die öffentlichen Prüfungen statt; eröffnet wurden selbe mit den violinschülern de« - 41 - Herr» Hohberg. Die Fortschritte derselben find mit wenigen «»«nahmen schr anerkennen»werte; tüfksonbert ist die Boaenführui'g und Reinhtil im Tone, bei den Erwachsenen auch die Vortragsweise eine zufriedenstellende Richt günstig war e». tat die kUurtragifHWe oh« Kiavierbegleitung gezielt nmrtm. «» nSchstei, Tage kamen die Klovierschlller de« Herrn Larenz an die Reihe, welche durchweg» befriedigten; bei den gespielten Schulübungr« zeigte sich nicht nur eine Gleichmäßigkeit im Spiele. sondern auch eine schr gnte Handhalwng. Am folgenden Tage Km?« die vor-geschrittenen vchaler de« Dir. Hern, Kundigraber an die Reihe; e« ist wobt srldsN>eisläM>ch, daß deren Äistungen vollaus befriedigten; dieselben boten an Technik. Freiheit der Handgelenke. Bor» tragöwrife in dem Spiele frei au« dem Gedächt-nisft, sehr Anerkennenswerte«. Am letzten Teige fanden die Prüfung»» in Cello, Hör«, Klarinette und Fagott, ferner« in Solo- and Chorgche Konzerte tu veranstalten und zwar gerade im Schweizerhause, da e« fich ?!zeiat hak. wie vorzüglich geeignet deffen olalitäten für derartige Bolkbelnstigungen sind. (,.A» ihre» /rßchte» »er>rt Zhr ße er» keifte«".) von mehr al« IS Pfarren kamen letzten Sonntag nach Hl. Dreifaltigkeit und St. Leonhard in W. B. Prozessionen, angeführt von Kaplänen und Pfarrern, am dortselbst die söge-nannke zweite dießjährige Iängling»versammlnng abzuhalten. Wir wollen heute nur die ^ri^chte diese« abermaliaeu .Kinderkreuzzuge»" mitteilen. Während der M-sfe, welche anläßlich der Ver-sammlnng mit großer Assistenz i» Dreifaltigkeit abgehalten wurde, gab e« wahre Skundaiszenen in den Gasthäusern von Dreisaltigßnt, wobei die Gendarmerie einschreiten mußte. Die .Jünglinge', welche mit den einzelnen Prozessionen gekommen waren und die mit Marienmedaillen geschmückt erschienen, mußten von der Gelstsichkeit in die Arche wie Schafe getrieben werden. In St. Leonhard benahmen fich die .katholischen Marien-brklder" derartig, daß die Bürgerschaft in be-greisiiche Erregnng geriet. Rufe wie: .Ihr leeren Geldbeuteln", ihr .Remtfchurische Bagage". .Wis werden e« machn, wie in Kroatien' ! und dergleichen waren die Früchte dee Kehret« de« ,J»nglwg»führer»' Ko«o«ec and feiner. Clique. Da sich die dentsche Bevölkerung absolut nicht verleiten lassen wollte und fich aä der provozieren-den Menge nicht vergriff, so rauften natürlich die lieben Brüderchen mrttreinaNder. Aas dem Heimweae von St. Leonhard gab e« großartige Rausereten mit Gchwervenrmndeten in Schöirf», St. Bemdikten, St. Georgen, Audreuzeu. St. Anton, wobei die Messer. Zaunpfähle und Hanen die Hauptrolle spielten. Au« weil nie dem wackeren Raummangel und gtojerc' nicht vorgreifen wollen, werden wir über diese grenzenlose, gemeine Dentschenhetze im großen Stike und klerikale Demonstratton. die so .würdig' verlief, noch zq spreche» kommen. fVraftfeß.) Heute abend» veranstalten einige flotte Junggesellen ein Draasest auf dee Dra»-inset. Freunde und Freundinen von gemütlicher Unterhaltung find herzlich willkommen! (De? trt i» finmet.) «in sonderbarer Ungiück»fall ereignete fich in der Nacht vom 12. auf den 18. d M. in St. Audrä in W.-B. Der Taglöhner Aloi» B l i f ch von eben dort geriet, wahrscheiulich in trunkenem Zustande in da« Gehöfte de« dortigen Pfarrer«, woselbst fich ein 18 Klafter tiefer Brunnen befindet. Der Brunnen ist mit einem hohen Kranze versehen und mit einem hohen Lattenzaune umgeben. Der Knecht de« Pfarrer«, welcher um 3 Uhr früh die Pferde fütterte, hörte plötzlich im Hose um Hilfe rufen. Sofort durchsuchte er da« ganze Gehöfte, ohn« jedoch jemanden zu finden. Nachdem et den Nachbar herbeigeholt, suchten beide vereint nach dem um Hilfe Niifeuden und entdeckten schließlich, daß die wimmernden Laut» au« dem Brünne» k^men. Sie befestigten daher auf dem Eimer eine breftneude Kerze und ließen denselben in den Brunn?« hinab. Hier bemerkten sie einen Mann, welcher auf der Oberfläche de» Wasser» mit de» Tode rang. Sie riefen demselben zu. er mög« sich am Eimer festhallen, doch die Hilfe war zu spät gekommen. Der Unglückliche versank. Am Mo?» gen nmebe der Brunnen mit Haien und Stangen durchsucht «nd in demselben die Leiche de« Biisch " luden. Wie der verunglückte in da« versperrte löste gekommen sein mag. ist bi« jetzt noch aufgeklärt. Ein Verbrechen scheint nicht an«gtschloffen z» fei». Die Leiche wurde gericht«-ärztlich obduziert,an derselben jedoch a»r geringsögige Hanlabschilrfungen a» Händen »nd Fftßen konstatiert. «lisch hinterläßt eine Witwe und vier unmündige Kinder. (Eine mefchweftMrt? seicht.) De? Pioniee H »« njak, der am Anfange v M bei der hiesigen Dranbeücke ertrank, wurde i» Petrinja in Kroatien al» Leiche angeschwemmt aufgefunden. Die Identität de» vernngl»ck»en konnte nur nach der Montur festgestellt werden. <*th»ft»», elfte, fl«be»isch^ «ejirtf-fffcretttr».) An« Eilli schreibt man vom 17.». Wt. »roferf «nfsehe schetz wird beschuldigt, an dem Schuhmacher-«eistee Horvat von ebendon eine« Mordversuch verübt zu haben. ^ (frtmtnr.) Am 16. d M. «rtra»! der Tischlerlehrling de» Her?, Roman Höcker. Anton Wo!»?, beim B-de» in der Drau. Er badete am rechten Ufer, »Nllbe i» die Strömung unter de? Eisenbahnbrücke geriffen und verschwand in den Wellen. Er war ei» brade? Lcheliug und eifriger Gewerbeschüler. erhielt ei» Prä»..um und würbe vom Schulleiter gnuz besonder» belobt. Am 11. d. war er 18 Iah?« alt Traf de» Verbote« »ird gerade aa dieser G»»lle. die auch geSble Schwimmer »l» eine gefährliche be-zeichnen, immer wieder im Freie» auch VS« Kindern gebadet. Die Gemeindevertretung von Rann hat zwar im Einvernehmen mit der Stadtgemeinde die Bestraf»»« eine« fM», der an diesem Platz« badet. z«grficher«. Leider schein, e« nur bei der Zuficherung gebliebe» p sein. Im übrigen hat dieser abermalig« Unglück»f»ll wi«der deutlich bewiese», wie notwendig e« ist. daß i» unsern Stadt für Lehrlinge und Gesellen «i»e Badehütte errichtet werbe, wie solche i» anderen Städten bestehen. Die Badeanstalten in »us«r«r Stadt find den Genannten an» begreiflichen Gründe» nicht zugänglich u»d gerade der Geselle, der Lehrling bedarf de» erfrischenden Bade» am allermeisten. Könnten fich dieser Sache nicht die Gewerbegenossenschaften «»nehmen? »nk»g — 5 — (Jrcgr.) Warum siad die BolkSdompfbüder in der hiesigen Badeanstalt de» Bauverein»« nicht an nacheinanderfolgendm Tagen den Bade-lustige» zugänglich? Die ländliche Bevölkerung, welche die fc&dn einige Tage htvdarch in An» ipruch nehme» will, mnft aus die Bäder verzichte», da e» ihr nicht möglich ist. auf jede« Bad zwei Tage zu warten. Kann diesem Übelsiande zu« Vorteile der Anstalt nicht abgeholsen werden? (Stusrfurtf fois ann -Gtüün bocAaßtn tvar unc/ tvoduxcA *r ptounJ &ir. £6. Sommer-Fahrordnunfl der Station Pettau. Poatzüge. -1 Ankunft Früh Uhr fantti flüiu 7 1 17 Abfahrt V 8l«ail* > r Nl.tlr Nach Früh 7 L2 Trieat a. Mirazastkla; Kachmitt 6 9 Nachmittag 6 14 Wlea aal Trint Vormitt 9 as Vormittag 9 41 • Win »ad Badapeat Abends 8 4» Abend* 5 6 56 lWiea,Ba«apNtWaraa4 Früh — — Früh 00 fl Markars. ürax Früh 8 63 Früh 1 — «» *«rfcmrg ScbnelliUge. NachU i M NachU '' 1 66 Wiea aad Triaat Nachts ■3 49 Nachts 8 60 Wie a. Radapert, Waraad. Nacbmiti Nachmitt« 1 16 Ifachmittag ! ! WWa nd Trkat 3 13 Nachmittag 8 J Badapeit MT" tW BMcMaafl Wie Abftehrtazaftm 6«r ^mrner-l'thronJnurrg ifnd weaeirtllcM atwelcbeid von jenen der Winter-Fahrordnung. UwlTtkMkanilaft« Mio«. f. «>rlch»>»»» wu« was ___1 Rn. - r«. fi* Qafr H. HUsch»«,'« awmwtmUt, ***. «. «. > ö Pettauer Ansichtskarten ä 2, 3| 4 und 5 kr., Künstlerkarten in feinster Ausführung sind zu haben in der Buch- und Papierhandlung W. BLANKE, Pettau. = :> o a 1 K—nwwtw^f MMnnt«rfn»*m*r^i;PTa Buchdrucherei Hauptplatz 6 eingerichtet mit Motoren-Betrieb, den neueeten Maschinen und modernsten Lettern, empfiehlt sich zur Steh er nähme aller ^adidrack-Jlrbfiten, aß: Geschäftsbriefe, Rechnungen, Quittungen, Fakturen, Tabellen, Circulare, Prospecte, Preiscour ante, Adresskarten, Briefköpfe, Einladungskarten, Liedertexte, Programme. Yisitkarten, Tansordnungen, Statuten, Speisen- und Getränke-Tarife, Verlobungsund Vermählungskarten, Placate, Sterbeparte% Jahresberichte etc. Uebernahme des Druckes von Broschüren und Werken. 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Kundmachung Bor einigen Tagr» erhielt eine Frau in Prttau out Madrid von einem an^e blichen Hauptmann», welch«r gegenwärtig wegen Desertion ic. im Militärgesängnisse eine 14 jährige Kerkerstrase abbüßen soll, S Briefe, in welchen sie aufgesordert wird, an seinen Diener einen Be» trag von 2000 ti zu senden, damit seine Tochter nach Österreich flüchten könn». Seine Tochter hab« in einem Koffer einen Plan, mit welche« diese Frau einen Platz in der Umgebung von Pettau finden könne, auf welchem er eine Kassette mit 600.000 Ftt. eingegraben hab«; al« Entlohnung könne sich diese Frau ein Dritteil der Summe behalten. Unter Bezugnahme auf die in dieser Richtung seitens der i. k. Statt« Haltern wiederholt erga»genen Weisungen wird die Bevölkerung auf das Treiben dieser sogenannten spanische» Schatzgräber ausmerfsam gemacht und nachdrücklichst gewarnt mit dein Bedeuten, derartige Briefe tinge» säumt zur behördlichen Kenntnis zu bringen, damit gegen diese offenbore Schwindlerbande mit dem entsprechenden Nachdrucke vorgegangen werden kann. S t a d t a m t Pettau, am 14. Juli 1S03. Der Bürgermeister: Issef Ornig. ist billig zu verkaufen. — Anzufragen bei W. Blanke in Pettau. 40 Stück Rosshaarmatratzen 3-teilig, neu, von schönem rotgestreiften Leinengradl, welche für ein Hotel bestellt waren, sind wegen Nichtzahlung um den halben Preis, pro Bett 16 fl., zu verkaufen. Größe 193 Zentimeter lang, 95 Zentimeter breit, 16 Kilo schwer, versendet per Nachnahme E. Stelninger, Graz, Sackstrafte 11. Verpackung 50 kr. mehr. Pari«: 1900. Original Orand Prix. Singer-Nähmaschinen für Famlllengebraach and jede Branche der Fabrikation. 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M rtana Int Mm (CIXI4i.ciuw w cxtaiWiiiaiMi ■atm flatnlti «•anantm M 3»m SatchltuOl ?>»» Urtn»«f*a £etnlet«. «Mltaa d« «un •tt»4« I» AafnUau Ht Rächn SHa ra»»Wt ■Mnka MMMk Mtnihil . «Hin«! Rutu^n «taut «chach«, ■(fttwutiol ®*. «. ct«»«a, «»!„»> t» iniiRt md«, «nt«ei icctTtf Rni It M# ftac* ÜZZm IM«^te m« im Stn ialcs l mU Na MmW m*tn Mm Onf«: «MO* ». «ettz. •«■tchn^iilU.'Mtta. ladt«. Rt«« «ui» alt m ~ Qaaniiuaifiatli |»W " "" " urautDomalt la feaktm. M h Umtl* Un Mi nt un» schart« Wlilaa» Kkt tmt* (ÜT ta finm |rr «»ch! mital Hat Mntnt rtaSTW«^ «Hat ■«- «Htchaoni twMM MM« «ar MH% Warnung. Wer uf «eine Gesundheit bi» in'« »u»*rste Minneaalter bedacht sein «UI. der vermeide Riemen, Gurten oder unpraktische veraltete Hoaentrüfer, well dadurch die Blutxirkulation gehemmt wird, und alle edlen Organe, wi« Magen, Nieren, Milz ete. in ihren Verrichtungen gestört werden, waa su ernsten Krankheiten führt. „K. k. »OMChl. prlT. M*oh'a Qe»osdheiU-Ho«entrAgor" vermeidet diese Nachteile, gestattet gesundes und bequemes Tragen der Hose deshalb, weil sien die Strupfen jeder Kürperbewegung anpassend in der Schnalle verschieben u. gaoa besonders, «eil die Gewwdbeita-Hosenlräger au« gutem, dehnbarem Gummibande hergestellt sind. Bei . k. auachi Mir. MMh'i Qe»nBdWta-H»»«ntrELgern" werden die Strupfen nur einmal auf die Hoeen-knöp/<> angeknüpfelt, und bleibe» so lange darauf, eofange die Hoee getragen wird. Beim An- und Auaklaidn der Hosen werden die Strafe« einfach in die Schnallen ein- und «uafdblagL Da nun das fortgesetzte Ab- und L Abknöpfein der Strupfaa von den Hosenknöpfen entfallt, gebt daa An- und Aus-kleidea doppelt so rasch und ist dadurch das unangenehme KnopfverHeren gftnxKeh abgeschafft, weil der Knopf nur durch daa fortgesetzte Drehen loareiaet. „K. k. «tuohl priv. Maoh'a Oesundheita-Hoaentrager" verleihen der Hose am Körper richtige Form. Wer sich zu jeder Hose Reeerve-Strupfen kauft, (für eine Hose koaten die Reser-ve-Strupfe« 10 kr}, und die Hosen an den Strupfcn im Kasten a«fh&ngt. der bat immer glatte und faltenfrete Hosen, ohne die»» Wtgeln ta müssen. Weil sich rliek. Friedau: Otb- Gedenket bei «fielen, Wette» und Vermächtnisien der Pettauer B»d«l«st»U, welch« jtr jebervuuu» »> grchem Stutze» ist m* ge»»e dem A«t. schritte entspreche»^ BergrSßerungeu vor-nehmen möchte! Apotheker fl. Cbierry's Balsam. teste« bttfeetische» ««»«aUiM argen verdau» eobbrtnnrn. Bfi na»stöki,ng««. SdpnSch«, Üdlichfeitt». Nsbungkn x, husteiilindentd, trumpf ulftfenb, trinigrnb. 12 Qeiat ober t: stillend. schleimlSseub, rtiaiarnb 12 deine ober 6 Toppet-FIaken« franko samt Kiste K 4.—. Apocheke znm Sdsawmael b«s A. Chlerry in preyrada bei «sditfch Saiierbrann. Scht »ar »it aedeaftebeader R,RRe»sch»tz«»rkr. E« empfiehlt sich sehr, dir Irt Mittel stell auf Helfen für olle Fälle mitzuhaben. Ä. 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ES war, wie der klügerifche Vertreter ganz richtig betonte, eine seelische Marter, welcher der Bürger-meister unserer Stadt seit Monaten ausätzt war. eine Marter, eine Pein, die für den Bürgermeister umso furchtbarer gewesen sein mußte, al« er seit Jahren mitten im öffent-liche» Leben steht und durch da« Vertrauen seiner Wähler mit bohen Ehrenstellen, dieser Zierde hochachtbarer Männer, bedacht war. Monatelang wurde er in vielen Müttern wie ein bereit« verurteilter Verbrecher behandelt, trotzdem er in seinem Inneren sich frei wußte vo» jeder dieser eutehrenden Handlungen, deren ih» der Haß. blinder, wilder, leidenschaftlicher Haß zieh! Und nun haben wir e« im Gericht«-saale gehört, wa« die Angeklagten — uud wir können mit dem Vertreter de« Kläger« mit Fug vo» mindesten« zwei Angeklagten sprechen, nach» dem auch der .Kronzeuge" Mayer bald die Rolle eine« „Zeugen" mit der eine« Ange» klagte» tauschen mußte — vorbringen konnten, um ihre ungeheuerlichen Beschuldigungen klar und deutlich vor aller Welt in Gerichtssaale zu erweise»! E« war eine Reihe wechselnder Szenerien, die gestern an unserem Auge vorüberzog und manchmal schien e« beinahe, al« ob die Person de» Angeklagte» zurücktreten würde hinter andcre Faktoren, die hinter den Kulissen standen. Da •fl einmal der .Kronzeuge" Mayer, dessen Oua. litäten un« erschöpfend fhu gelegt wurden, wir hören au« dem Munde de« Angeklagte», daß e« angeblich der „gute Freund" de« Bürgermeister«, sei» Parleigenosse Dr. A m brosits ch gewesen sein soll, welcher den Angeklagten angeblich in eine herostratische Rolle einführte, wir höre» so manche« andere uud da« dunkle Empfinden beschleicht un«. daß c« eine im Hintergrunde gebliebene Koterie war, welche au« irgend welchen Gründen dem Bürgermeister von Pettau sozusagen den Hai« abschneiden, ihn politisch, bürgerlich u n d persönlich unmöglich ma chen wollte. Man wollte einem ehrlichen Menschen da» Grab seiner Ehrenhaftigkeit ausschaufeln, man wollte sein Haupt mit Schande bedecken, auf daß jeder Mensch mit Fingern auf ih» weisen und sagen könnte: Seht, der war der Bürgermeister und auch Landtag»abgeordneter and jetzt ist er al« Fälscher entlarvt! Und wandelbar ist de« Menschen Erinnern. Wa« der Bürger-meister al« sorgende« Oberhaupt der Stadt ge-schaffen, wa« unter ihm erblüht ist zum Wohl und znm Ruhme der Stadt, da« würde man vergessen haben unter dem kalten Giststrahle de» furchtbaren Worte« .Fälscher!" Reichliche Aele-genheit war gegeben zur Führung eine« umfang-reichen Wahrheitsbeweise«, aber mit Staunen und mit Empörung mußte man im Gericht«saale e« ver nehmen. mit welcher frivolen Leichtfertigkeit die infamierenden Beschnldiguugen gegen da« Ober-Haupt der «tadt erhuben wurde»! Richt rinmal der Schatten eine» Beweise« wurde er-bracht und der .Kronzeuge" mttfe,e ^ .£4 still und schweige«d gefallen lassen. ba& '£»« ein ehrenfester Bürger. "" «ewrb#- meister unserer Stadt in ei» Meer von seelischen Qualen gesetzt? Die Verhandlung Al« Richter amtet der delegierte Marburger Gerichtasekretär W e n e d i k t e r. al« Vertreter de« persönlich erschienenen Bürgermeister« Herr Dr. M r a v l a g - Marburg und al« Verteidiger Dr. H a a « - Marburg. Zuerst werden die Er-gebttisie der letzten am 30. März stattgefundenen Verhandlung verlesen, worauf der Angeklagt,: einen Ausgleich anbahne» will. Der kläge-rische Vertreter ist geneigt darauf einzugehen, wen» der Angeklagte ihm seine Hintermänner bekannt gibt, eine Ehrenerklärung in den Blättern veröfientlicht, die sämtlichen Kosten bezahlt und etnen Sühnebetrag sür nationale Zwecke widmet. Der Angeklagte erklärt, keinen anderen Hinler-man», als den Dr. A m b r o f i t s ch (!) nennen zu können. Infolgedessen zerschlugen sich die Ver-Handlungen und das BeiveiSverfahren wurde fortgesetzt. WaS die Ingenieure sagen. Als erster Sachverständiger im Baufach? wurde der Wasserbau-Jngenienr Herr Schenkel aus Graz einvernommen. Derselbe führte folge»-deS auS: ES wurde der heutige Bauzustand deS linken UferdeckwerkeS und de« Sporne« uniersucht und gefunden, daß die in de» Akten genannten Materialmengen und Gattungen tatsächlich zur Verwendung gelangt sind. Die Baukosten dieser Werke wurden unter der Voraussetzung bestimmt, daß die Werke von dem Bauunternehmer (der Sladtgemeinde) unter Rücksichtnahme aus die Konkurrenz und unter Einhaltung der lande»-üblichen Preiie und Löhne hätten hergestellt wer-de» müssen. Beide Untersuchungen ergaben fol-gende«: t. Daß da« verwendete Material vollkommen allen Ansprüchen genügt, die an ein Uferwerk gestellt werden können; 2. der Bauzustand der Werke ist ein derartiger, daß von ihm auf eine technisch vollkommen richtige Durchführung de« Baues gc-schloffen werden kau»; 3. daß mehr M a-terial verwendet wurde, al« den Akten entnommen werden kann; 4. daß die bekannten ausgewiesenen Kosten, wesentlich g e-ringe r sind als der auf Grundlage des Ma-terialverbronches und der Löhne basierende Wert der Werke; 6. daß die Bauausführung allerding« nicht ganz genau den Bedingungen der Drau.Banleitung in Bezug auf die Baulänge der Werke entspricht, daß aber diese Änderung im E i n v e r st ä » d n i s s e mit der genannten Leitung durchgeführt wurden. Wo bleibt die Schädigung des Staates? Der Wert deS linken UferdeckwerkeS beträgt 26.981 62 K, deS Sporn« 1012 66 K. zusammen also 27.99418 K; hätte der Staat den vollen Sv-perzentigen Anteil leisten müssen, so hätte er IS.997 09 K beitragen müssen, während Pettau tatsächlich nur einen Subsidiarbei-trag von 10.800 K erhielt. Die Mehr-l f i st u n 9 der GtHdt Pettau gegenüber it 3i4.r* iltw*. ter > al verwendet. aU dasselbe von der &W' bauleitung vorgeschrieben war. Die Mi-nimalstärke der Piloten sollte 18 cm im mittle« ren Durchmesser betragen; tatsächlich aber hat die Sladtgemeinde Piloten in der Stärke vo» 20 bis 28 cm verwendet, nodurch sich natur- 8ewäß die Minderanzahl der Piloten gegenüber on Kost,»Voranschläge ergibt. Die Sladtgemeinde gab also stärkere« Holz zu demselben Prei«, welcher für die schwächere n Hölzer bestimmt war! (Wo bleibt also auch hier die „Schädigung de« Staate«?") Die Länge de« Leitwerke» war mit Meter bestimmt. Hiervon wurden tatfäd 264 Meter ausgebaut und im Einversti nisse mit der Draubauleitung wurde a!» satz sür da« fehlende ein Sporn von 23 Meter' Länge eingebaut. Jm »ostenvoranschlage wurde die Abdeckung de» UferdeckwerkeS mit Bruch-steinen und einer Kronenbreite von 1 Meter vorhergesehe»; tatsächlich aber hat die Stadt-gemeinde die Abdeckung in g u t e m P o r t l a n d-z e m e n t betoniert und in einer Kronenbreite von 1 50 Meter durchgeführt I Die Differenz zwischen de» ausgewiesenen B a u k o st e » und dem höheren! Wert der Werke findet wahr-scheinlich i» folgende» Punkten ihre Begründung: 1. Die Stadtgeineinde hat wahrscheinlich au» eigene» Beständen Holz und Eisen-Material beigestellt, da» dem Bausonde nicht zur Lost gelegt wurde. 2. Die Sladtgemeinde hat keine Kosten sür Errichtung de» GerüsteS, keinen Abzug für Benützuug de« Schlagwerke» und keine Regie-auSlagen in genügender Weise dem Baufond« zur Last gelegt. 3. Die Bauleitung wurde wahrscheinlich von einigen städtische» Beamten durchgeführt und auch hiefur hat die Sladtgemeinde keinen Kostenersatz verlangt! (Die Schädigung deS Staate» wird immer schöner; solche .Schz. digungen" wird sich der Herr Staat öster» wünsche»! Anm. d. Schristl.) Der vom Sachver-ständigen Ingenieur Schenk! ausgestellte Kosten-Voranschlag enthält überdies in Einheitspreisen die perzentuellen Zuschläge sür Regie, Kranken-kassa und Unfallversicherung. Gerüstuiig. Bau-leitung und Banabrechnung. wie sie in üblicher Weise von den Bauleitungen zu tragen wären. Für alles die« hat die Stadtgemeinde dem Drau-Baufonde (dem Staate) nichts berechnet! Für Holz- und Eijenniaterial wurden dem Bau-fonde geradezu lächerlich niedrige Preise verrechnet, worau« eben hervorgehen dürfte, daß die Stadt Materialien au» eigenen Bestände» »ahm. (Eine sonderbare Schädigung de» Staate»!) Verteidiger Dr. Haa »: Herr Sachverstän-diger. wie habe» Sie den Schlüssel sür die Zu-schlägt zu de» GcstehungSpreisen gefunden, bezw. gemacht? Ingenieur S chen kl: Ein bestimmter Schlüssel kann nicht vorliegen; mir sind nur be-kannt die Zuschläge sür Krankenkasse. Uiifallver-sichernng und Steuerbeträge al« fixe Pro-zentzahlen; der Rest muß aufgeteilt werden nach der Lage de« Bauwerke«, ibejdtaffriitjeit desselben und de« Flußgrunde» und der «rbritßzeit (j. B kurze Tage im Winter ic) Der zweite ©öCtMxritfnto*. Ober Gerlcbtet! Orneb ©rnig kontra Ikalcbberg. Nach langen, fast ein Jahr währende» Sarre» wurde gestern endlich vom Richter da« rteil gefällt in dem .Fälscherprozess«" drt Bürgermeisters Herr» Ornig gegen den ehem. Postbcamte» Fr. v. Kalchberg. Es war. wie der kläaerische Vertreter ganz richtig betont«, ein« seelische Marter, welcher der Bürgermeister unserer Stadt seit Monaten ausgesetzt war. eine Marter, eine Pein, die für den Bürgermeister umso furchtbarer geioesrn fein mußte, al« er seit Jahren mitten im öffeut-liche» Leben steht uud durch da« Vertrauen seiner Wähler mit hohen Ehrenstellen, dieser Zierde hochachtbarer Männer, bedacht war. Monatelang wurde er in vielen Blättern wie ein bereit« verurteilter Verbrecher behandelt, trotzdem er in seinem Inneren sich frei wußte vo» jeder dieser entehreuden Handlungen, deren ihn der Haß. blinder, wilder, leidenschaftlicher Haß zi?h l Und nun haben wir «4 im Gericht«-saale gehört, wa« die Angeklagten — und wir können mit dem Vertreter de« Kläger« mit Fug vo» mindeste»« zwei Angeklagte» sprechen, »ach-dem auch der .Kronzeuge" Mayer bald die Rolle eine« .Zeugen" mit der eine« A n g e -klagten tauschen mußte — vorbringen konnten, um ihre ungeheuerlichen Beschuldigungen Nar und deutlich vor aller Welt in Genchtssaale zu erweisen! E» war eine Reihe wechselnder Szenerien, die gestern an unserem Auge vorüberzog und manchmal schien e« beinahe, al« ob die Person des Angeklagte» zurücktreten würde hinter andere Faktoren, die hinter den Kulissen standen. Da ist tiumal der .Kronzeuge" Mayer, dessen Quo. litäten un« erschöpfend Nar gelegt wurde», wir hören au« dem Munde de« Angeklagte», daß e« angeblich der .gute Freund" de« Bürgermeister«, sein Partkigenosfe Dr. A mbrosits ch gewesen sein soll, welcher den angeklagten angeblich in eine herostratische Rolle einführte, wir höre» so manche« andere u»d da« dunkle Empfinden beschleicht un«. daß e« eine im Hintergründe gebliebene Koterie war, welche au« irgend welchen Gründen dem Bürgermeister von Pettau sozusagen den Hal« abschneiden, ih» politisch, bürgerlich und persönlich unmöglichmachen wollte. Man wollte eiuem ehrlichen Menschen da« Grab seiner Ehreuhastigkeit ausschaufeln, ma» wollte sein Haupt mit Schande bedecken, aus daß jeder Me»sch mit Fingern auf ih» weise» »nd sagen könnte: Seht, der war d«r Bürgermeister und auch Landtag«obgeordaet?r und jetzt ist er al« Fälscher entlarvt! Und wandelbar ist de« Menschen Erinnern. Wa« der Bürger-meister al« sorgende« Oberhaupt der Stadt ge-schaffe», wa« unter ihm erblüht ist zum Wohl uud zum Ruhme der Stadt, da» würde man vergessen haben unter dem kalten Giftstrahle de« furchtbare» Worte» .Fälscher!" Reichlich« Gele, gendeit war gegeben zur Führung eine« umfang-reichen Wahrheitsbeweise«, aber mit Staunen und mit Empörung mußte man im Gerichtssaale e« vernehmen, mit welcher frivolen Leichtfertigkeit die infamierende» Beschnldiguugen gegen da« Ober-Haupt der Stadt erhöbe» wurde»! Richt einmal der Schatte» eine» Beweise« wurde er-bracht und der .Kronzeuge" mußte e« sich still und schweigend gefallen lasse», daß ih« ei» ehrensester Bürger, ein sctjltcfjtrr •ewerM-maan. unter seinem Eide die Worte zurief: .Da« ist eine Lüge!" Also ist man au«-gezogen unter den wilden Klängen de« Hass« mit den Batterie» der infamsten veschvld Zungen »nd im Gericht«saale erwie« e»M, man da» frivolste Spiet getrieben Spiel «it der u n b e sch ° l t e»e »Eh re eine« Manne«! «in« bef"«™lwnden U«stande« muß aber noch gedacht we^»> bero bat selbst in seinem an die Parteileitung der deutschen Bolk»paNei gerich't.en «r.e,e zug^,ben. dak man aus sei»« Angriffe nicht« geben wurve. Aman^dem Brief! ei« solche" meister »«serer Stadt in ein Meer von seelische» Qualen gesetzt? Die Verhandlung. Al« Richter amtet der delegierte Marburger GerichtSsekretär Weuedikter. al« Vertreter de« persönlich erschienenen Bürgermeister« Herr Dr. M r a v l a g - Marburg und al« Verteidiger Dr. H a a « - Marburg. Zuerst werden die Er-gebuisse der letzten am 30. März stattgefunden?» Verhandlung verlefen. worauf der Angeklagte einen Ausgleich anbahne» will. Der kläge rische Vertreter ist geneigt daraus einzugeheu. wenn der Angeklagte ihm feine Hiutermänner bekannt gibt, eine Ehrenerklärung in den Blättern veröfientlicht. die sämtlichen Koste» bezahlt und etne» Sühnebetrag für nationale Zwecke widmet. Der Angeklagte erklärt, keine» anderen Hinter »ran», als den Dr. A m b r o s i t s ch (!) nennen zu könne». Infolgedessen zerschlugen sich die Ver Handlungen »nd da« Bewei«verfahren wurde fortgesetzt. Was die Ingenieure sagen. Al» erster Sachverständiger im Baufache wurde der Wasserbau-Jngeni?»? Herr Schenkel aus Graz einvernommen. D?rs?ld? führte folg?u-de« au«: E« wurde der heutige Banzustaiid de« linken Uferdeckwerke« »nd de« Sporne« untersucht und gefunden, daß die in den Akten geaannte» Materialmenge» und Gattungen tatsächlich zur Verwendung gelangt sind. Die Baukosten dieser Werke wurden unier der Voraussetzung bestimmt, daß die Werke von dem Bauunternehmer (der Sladtgemeinde) unter Rücksichtnahme auf die Konkurrent und unter Einhaltung der landeS-üblichen Preil? »nd Löhne hätten hergestellt wer den müssen. Beide Untersuchungen ergaben fol gende«: 1. Daß da« verwendete Material vollkommen allen Ansprüch?» genügt, die an ei» Uferwerk gestellt werd«» können; 2 der Bauzustand der Werke ist ein derartiger, daß vo» ihm aus eine technisch vollkommen richtige Durchführung de» Bau?« g?-schloss?» werden kaiin; 3. daß m?hr Ma-terial verwendet wurde, al« de» Akten entnommen lverden kann; 4. daß die bekannten ausgewiesenen Kosten wesentlich ge-ringer sind als der auf Grundlage de» Ma-terialverbrancheS und der Löhne basierende Wert der Werke; 5. daß die Bauausführung allerding« nicht ganz genau den Bedingungen de? Drau-Bauleitung iu B?zug auf di? Baulänge der Werk? ?ntspricht, daß aber diese Änderung im E i n v e r st ä » d n i s s e mit der genannt?» Leitung durchgesührt wurden. Wo bleibt die Schädigung des Staates? Der Wert de« linken Uferdeckwerke« be-trägt 26.981-62 K. de« SpornS 1012 56 K. zusammen also 27.99418 K; hätte der Staat de» vollen 60-p?rzentig?n Anteil leisten müssen, so hätte er 13.997 09 K beitragen müssen, mäh-rend Pettau tatsächlich nur einen Subsidiarbei-trag von 10.800 K erhielt. Die Mehrleistung der Stadt Pettau gegenüber der Drauvauleitui'g beträgt also 8197 09 Kl (wo bleibt also die vo« AngeNogten behauptete .Schädigung de» Staate«" durch den Bürger meister? — Anm. d. Schriftl.) Weit bester und billiger. Ingenieur Schenkt spendete den Drau-bauten fane vollste Anerkennung und fuhr dann fort: Die Etadtgemeinde Pettau hat also ei» »och bessere» und billigere« Leitwerk hergestellt, al« e» die Draubauleitung plante und erwarte» konnte. Wa» die erwähnte Abänderung de» «auvoranschlage« be-trifft, ist folgende« festzustellen: 1. Wurde ein stärkere« Piloten«-- it 32& sächM 'W- terial verwendet, al» da»selbe von der ©TW*" bauleitung vorgeschrieben war. Die Mi-nimalstärke der Piloten sollte 18 cm im mittleren Durchmesser betragen; tatsächlich aber hat die Etadtgemeinde Pilot«» in der Stärke von 20 bi« 28 cm verwendet, »odurch sich uatur» gemäß die Minderanzahl der Piloten gegenüber dem Kostenvorauschlage ergibt. Die Stadtgemeind« gab also stärkere« Holz zu demselben Prei«, welcher für die schwächeren Hölz?r bestimmt war! (Wo bleibt also auch hier die .Schädigung de« Staate«?") Die Läng« de« Leitwerke» war mit Meter bestimmt. Hiervon wurde» tatsäcj 264 Meter au»g«baut und im EiaversU »isse mit der Draubauleitung würd« al» satz für da« fehlende ein Sporn von 23 Meter Länge eingebaut. Jm Kosteuvoranschlage wurde die Abdeckung de» UferdeckwerkeS mit Bruch-steinen und einer Kronenbreite von 1 Meter vorh«rg?sehen; tatsächlich aber hat die Stadt-gemeinde die Abdeckung in gutem Portland-z e m e n t betoniert und in einer Kronenbreite von 1 60 Meter durchgesührt! Die Differenz zwischen den au»gewiesenen Baukosten uud dem höhere».' Wert der Werke findet wahr-scheinlich i» salzenden Punkten ihre Begründung: 1. Die Sladtgemeinde hat wahrscheinlich au» eigenen Bestände» Holz und Eisen-material beigestellt, da« dem Baufonde nicht zur Last gelegt wurde. 2. Di? Stadtg?m?inde hat keine Kaste» sür Errichtung d?« Gerüste«, keinen Abzug sür Benützuug de« Schlagwerke« und keine Regi?» au«lag?n in g?»üg?nd?r Weise dem Baufonde zur Last gelegt. 3. Die Bauleitung wurde wahrscheinlich vo» einigen städtischen Beamten durchgeführt »nd auch hiefür hat die Sladtgemeinde keinen Kostenerfatz verlangt! (DieSchädigung de« Staate« wird imnier schöner; solche .Schä-digungen" wird sich der Herr Staat öfter« wünsche»! Anm. d. Schrift!.) Der vom Sachverständigen Ingenieur Schenkt aufgestellt? Kosten-Voranschlag enthält überdie« in Einheitspreisen die perzentuellen Zuschläge für Regie, Kranke»-kassa und Unfallversicherung. Gerüstung, Bauleitung und Ba»abr«chnung, wie sie in üblicher Skis« von d«n Bauleitungen zu tragen wären. Für alle« di?« hat die Sladtgemeinde dem Drau-Baufonde (dem Staate) nicht» berechnet! Für Holz- und Eisenmaterial würd«» dem Bau-soiid? geradezu lächerlich niedrige Preise verrechnet, woraus eben hervorg«h«a dürste, daß die Stadt Materialien au« «igtnen Beständen nahm. (Eine soiiderbare Schädigung de» Staate«!) Verteidiger Dr. H a a «: Herr Sachverständiger, wie haben Sie den Schlüssel für die Zu-schlage zu de» Gest?hu»gSpr?is?n gefunden. b?zw. gemacht? Ingenieur Schenkt: Ein bestimmter Schlüssel kann nicht vorliegen; mir sind nur be-konnt die Zuschläge für Krankenkaffe, Unfallversicherung und Steuerbeträge al» fixe P ro-zentzahle»; der Rest muß aufgeteilt »»erde» nach der Lage de« Bauwerke«. Beschaffenheit de«-selben und de« Flußgrunde» und der Arbeitzeit (z. B kurze Tage im Winter ic.) Der zweite Sachverständige, Oberingenieur Herr G t e i n k o au« Marburg, schließt sich den Ausführungen de» Herrn Ingenieur Schenkt voll-ständig an. Auf eine Frage de« Germditjer». ob nicht vielleicht «och andere Ursachen al« die vom Ingenieur Schenkt erwähnten die Überr a» schend billige Arbeit der Stadtge-me>. ^e erklären können, bemerkt der Sachverständig.: Ja. auch eine recht günstige Arbeit»gruppieruag kann dazu bei» tragen. Dr. H a a «: Ich danke. Die Buchsachverständrge». Run gebe» die Buchfachoerständigen, der ehemalige Bankdirektor Herr B a r e n u-äWar&urg und der Finan^Revident Herr Puschnig. Marburg, ihr Gutachten ab. Dir Sachverstaudigt» haben ritt schristlichts Elaborat ausgearbeitet uud erläutern daijelbe mündlich. Das Wesentlichste ihrer AuSsührunge» gipfelt darin, daß sie eS bemängeln, daß da» Konto „Ustrbau" nicht voll-ständig von axderen Konti» geführt wurde, son-der» zum Teile in anderen KontiS mitgeführt erscheint. Auch hat die Stadtgemeinde dem Staate mehrere Arbeiten nicht verrechnet, obwohl sie von der Stadtgemeinde bezahlt wurden. (Da» ist die heitere Äeichichte von der „Schädigung deS Staates" durch den Bürgermeister Ornig.) Die „gefälschten Rechnungen." Mit großem Interesse wird nunmehr den Zeugenaussagen entgegengesehen, welche nachweisen sollen, daß Herr Bürgermeister Ornig Rech-nungen „gefälscht" habe »nd zwar teils selbst, teil« durch ftiibt. Organe dies habe besorgen lassen. Die Zeuge» wurden vom AiigrNagteu geführt. Zeuge Bezirkskommissär Herr v. Pichler: Herr Kalchberg teilte mir im Caf6 „Europa" mit, daß Rechnungen für die Draubauten teils ge-fälscht wnrden, teil« zu hohe Beträge auswiesen. Ich maß diesen Behauptungen keinen Glauben bei, zudem wurden sie mir nicht in meiner ümtlichen Eigenschaft mitgeteilt. Außer diesen Mitteilungen de« AngeNagten weiß der Zeuge über „Fälschungen" natürlich nicht da« geringste. Zeugin T a m m . SchmiedmeisterS-Wilwe. soll »ach der Behauptung des Geklagten vom damaligen städt. Beamten Mayr im Auftrage des Bürgermeisters veranlaßt worden sein, eine leere Rechnung sür Schmiedearbeiten mit ihrer Unter» fchrist z» versehen. Richter: Kam Mayr mit einer „ge-fälschten" Rechnung zu Ihnen? Zeugin: Nein! Richter: Können Sie sich erinnern, ob ^Mayr sagte. Sie sollen nur unterschreiben. eS Mandle sich nur um eine .Formsache" wegen der - Matthalterei? Zeugin: Rein, davon weiß ich nicht». Übrigens stellt die meisten Rechnungen meine Tochter Betti auS. Der Richter verfügt die sofortige Vorladung der Tochter, während Frau Tamm im Saale zu verbleiben hat. Zeuge K o d b a . Schmiedemeister: Wacht-meister Toplak kam im Austragt MayrS zu mir und verlangte, ich solle eine Rechnung unter-schreiben, deren Ziffern Herr Mayr nachträglich auisülle» >ver>e. Richter: Haben Sie u»terschrieben? Zeuge: Da« weiß ich nicht. Bon höher eingesetzten Beträge» weiß ich »ichtS. (Wie eS sich herausstellte, benötigte Mayer infolge seiner eigenen, mehr als nachlässigen Rech-nungSführung ein solche« Blankett, um „mani-pulirren" zu können.) Bctti Tamm. die mittlerweile erschienen ist, wird ebenfalls wie die früheren Zeugen be-eidet. Auf die Frage deS Richters erklärt sie: Ich habe niemals leere Rechnungen unter-schrieben, sondern immer nur bezahlte! Um 12 Uhr wurde die Verhandlung unterbrochen. Wie der „Kronzeuge" Mayer aussieht! Um >/»3 Uhr wurde die Verhandlung wieder aufgenommen. Zuerst wird einvernommen der Zeuge, Gemeinderat R 0 ß m a n n, welcher über den „Kronzeugen", bczw. über dessen ArbeitS-leistung auszusagen hat. Mayer war. so führt der Zeuge auS, städt. Verwalter und gab als solcher An fuß zu vielen Klage». Er war seinem Posten nicht gewachst». Gemcinderat Kasper imeil*I!i"tC deshalb einst in einkr Sitzung dt» Bürgermtisttr. ?.«« lange er noch ditse» uufähi-gen Mensche» bthaUe» Hjftoel* Zeuge Fr. Berg hauS. städt'" Äu^^r,. führt mehrere Fälle von bedeutendem Material» verbrauch sür die Userwerke an, die der „Krön-zeuge" Mayer gar nicht einmal aufgeschrieben hat! . ES wnrden nun als Zeugen einvernommen I der städt. Wachtmeister Toplak und die Wach-leute M a r i n z und I a k 0 p i n. Sämmtliche ergänzen das Bild des „Kronzeugen" in einer für ihn nicht sehr vorteilhaften Weife. Das „gebratene" Buch. Zeuge Toplak soll in?beso»ders aussagen über die Behauptung Mayer«, daß Toplak daS Buch mit Eintragungen über die Kaiarbeiten ge-fälsch! und die Blätter mit den Fälschungen der Sonne ausgesetzt habt, um die Blätter „alt" zu machen. Zeuge Toplak stellt dies mit aller Ent» schiedenheit in Abrede. Gerade vom „Kronzeugen" Mayer, der sein unmittelbarer Vorgefetzter war, habe er einst, als der Bürgermeister verreist war, den Auftrag bekomme», rasch die Rechnungen zu-samme» zu stelle», wobei sich Mayer »och der charakteristischen Worte bediente: „bevor noch der Alte (der Bürgermeister) kommt"! Ge-rade Mayer habe also vor dem Bürgermeister etwas zu fürchten, vielleicht auch zu verbergen gehabt. Zeuge Mayer bleibt nach wie vor dabei, der Bürgermeister habe ihm „Fälschungen" aufgetragen, kann jedoch nicht die Spur eines Nachweises erbringen. Zeuge Gemeinderat Steudte, Mitglied der Bausektion: Mayer hatte nicht die geringsten Fähigkeiten, aber man hielt ihn wenigsten» für ehrlich. Man beließ ih» in seiner Stellung nur aus Rücksicht ans seine Familie. Die vo» Mayer angelegten Kairechnunge» waren sehr mangelhaft. Zeuge Amisvorstand Eberhartinger: Die Fähigkeiten waren sehr mangelhaft; Selb-ständigkeit mangelte ihm gänzlich, er mußte immer geschoben und geschupft werden. Der Zeuge kommt danu auf die Stampiglien de» Bürgermeister» zu sprechen und erNärt, Mayer habe deshalb »ach einer erregttn Szene mit dem Bürgermeister gekündigt, weil er wußte, daß er ohnedies entlassen würde. Das ist eine Lüge! Zeuge Wreßnig, Maurermeister: Mayer wollte von mir eine Rechnung, wie er sagte al» „Beleg". Ich entgegnetc ihm: Ich werde selbst zum Bürgermeister gehen. Mayer wendete ei», die» sei nicht n 0 t w e » d i g (!) es handle sich nur um eine „Formsache". Wreßuig tat dem Mayer den Gefallen aber nicht. Nach den Angabe» KalchbergS und Mayers soll Wreßnig derjenige sein, den Bürgermeister Ornig persönlich zum „fälsche»" seiner Rech-nung aufgefordert haben soll. Wreßnig und Mayer werde» deshalb konfroutiert. Wreßnig gibt nun unter Eid an, daß er in der ganzen Rechnung»-legung mit dem Bürgermeister nicht einmal ein einziges Wort gesprochen habe; nachdem Mayer bei ihm war, wollte rr wohl einigemale den Bürgermeister anfsuchen, fand ihn jedoch nie. Mayer zu Wreßnig: Sir habtn ja dtm Bürgermeister mitgeholfen bei der Fälschung! ? Wreßnig, erregt: „Da« ist eine Lüge!" Mayer schweigt und erwidert kein Wort! Dr. M r a v l a g uimmt den „Kronzeugen-Mayer in ein längere» Verhör, in welchem Mayer au» einem unlösbaren Widerspruch in de» anderen gerät, wa» Dr. Mravlag ausdrück-lich feststellt. Es werden noch einvernommen die städt. Beamten T r e 0 und L a u r e n t s ch i t s ch und der GaSmeister Krivetz, woraus der Richter die betreffende» Aktstücke. Zuschriften und Er-klärungen des BandepartementS der Statthaltern verliest. " * ~ Die Schln^amrage. Um 8 Uhr abends begann unter großem Zudrang de» Publikum» der Vertreter de« Klä-gers Dr. Mravlag mit stiner Schlußrede. | Aus Gründe» de« Raume« können wir ans die-lelbe leider nicht näher eingehen. Dr. Mravlag wie« an der Hand der ZeugtiiauSsagen »ach. daß der ganze angebotene Wahrheitsbeweis total ver-unglückt ist, nachdem ver Geklagte mit seinem „Kronzeugen" auch nicht die leiseste Spur eine» Beweise» für die schweren Beschul-digungen erbringen konnte, die er argen ihn erhoben hatte. Mayer mußte sich sogar den V 0 r w u r f der Lüge in« Gesicht schleudern lassen, ohne darauf erwidern zu könne». Mayer war gehässig, weil er entlassen wurde und entlasten wurde er, weil er unfähig war, da haben wir die Geschichte der schweren Beschuldigungen de« Bürgermeister«. Jeder, der Pettau früher kannte und heute kennt, wird Ornig» Tätigkeit zu würdigen wisse». Auf Schritt und Tritt sehen wir hier die Schöpfungen Ornig» und alle» hat er geschaffen ohne technische Beihilfe. Und nun wird er von einem Manne, bei dem er aus Dank rechnen sollte, denunziert. Er wußte Schritt sür Schritt, wa» Ornig tat. er wußte aber auch, daß er selbst für die Stadt nicht» getan hat. Durch Monate hindurch wurde Bürgermeister Ornig in einer Unzahl von Zeitungen bi» Böhmen hinauf al« Fälscher beschimpft. Diese seelische Marter ist freilich durch nicht» mehr gut zu mache». Und immer war man hinter dem Bürgermeister her mit der öffeullicheu »nd versteckte» Drohung: „Wir wissen noch mthr. viel mehr!" Das ist Tücke, da« ist P e r s i d i e! Da ist auch die größte Strenge de« Gesetzt« noch zu milde. Dr. Mrav-lag beantragt die strengste Anwendung de« Ge-setze« mit Ausschluß einer Geldstrafe. Der Ver-leidiger sucht feiiirn Klienten nach Möglich-keit zu entlasten, bestreitet die Strafbarkeit ein-zelntr Punkte aus der Anklage und bittet um einen Freispruch, eventuell um eine milde Strafe sür Kalchberg. Was der Angeklagte sagt. Nach seinem Verteidiger ergreift der Angeklagte selbst daS Wort. Leider bin ich, sagte er. meiner „aiitikorruplionistischen Gesinnung" zum Opfer Sefallen, einer Gesinnung „die heute sehr über-üssig fei." Weil ich ein Mitglied der Parleilei» tung der deutschen Volkspartei beleidigt habe, soll ich über Antrag eines anderen Mit^liede« derselben Parteileitung mit der strengsten Strafe belegt werde». Dr. A m b r 0 f i t f ch wäre», der mich durch seine ebenfalls „antikorruptio-nistische Gesinnung" z u diesem Schritte gegen den Bürgermtister brachte und trieb. Dr. Ambrositsch hat mir die ersten gegendenBürgermeisterverwendbaren Waffen geliefert und mir diese Mitteilungen gemacht! Diese letzten Äußerungen deS Angeklagten errege» im Zuschauerraume ungkmeiiie» Aufsehtn und Bewegung. Nach einer Pause von 20 Minuten verkündete um tl) Uhr abend» der Richter. Gerichts-fekretär Wenedikter, das Urteil. DaSftlbe «kennt den AngeNagten v. Kalch-btrg mit Ausnahme vo» zwei nach der Auf-faffung de» Richter» keine Beleidigung involvie» rende» Punkten in allen Übrigen PunNen de« Vergehen» nach HZ 49t und 488 St. G. schuldig und verurteilt ihn ?ur Strafe de» Arreste» in der Dauer von vier Wochen mit einem Falttage wöcheutlich und Zahlung sämtlicher Gerichtskoflen. Bürgermeister Ornig wurde »ach der Ver-külidignng des Urteil» von dem Publikum, welches in der „drangvoll fürchterliche» Enge" de» GerichtSsaale» so viele Stunden ausgehalten hatte nnd auch in großer Anzahl vor dem Ge-nchtsgebäude stand, allseits aus da» herzlichste beglückwünscht. Stf»T«T»T»f»i»wrinf!TinT«TiT«TiTi Meltage zur ^Aett»uer Deitvrrrg. Verlag von W. Blanke in Pettau K M » . . ..... ........... ... ....... Seine lDirtschafterin. Erzählung Du» Klara Schott. (CHxiicfeutifl.) £d) bin schwächer als Sie, danach fragte» Sie freilich nicht," fuhr der Herr Doktor fort. .Sie wollten, wie die große Menge da draußen, .versorgt' sein und kamen dazu in mein fimii#. Dur Sie »un aber mit Ihrem Fortgehe» — Sie wollen da» — ich seh« es an de» ge-packten Koffer» — und eS soll auch so sein — meine Ruhe mitnehme» — stört Sie sehr wenig. — A» mir habe» Sie sehr »»recht gehandelt, sehr!'. Er sagte da» langsam und scharf pointiert. Sie sprang auf. Ihre mit dunkle» Ringe» umgebene» Singe» erschiene» krankhaft groß, ihre Lippen fast weiß >i»d doch sah sie engelhaft schon a»S, als sie ihm entsebt zurief: .Aber, mein Gott, wieso?! Wa» tat ich den», wodurch ich Ihre Rnhe geraubt, was den»??' .O nichts,' eutgegnete er bitter, ironisch lächelnd, .gar nicht».' Wie strafend er sie ansah. .Wieviel Jahre zählen Sie, wenn ich mir die Frage erlaube» darf?' .SechSundzwanzig Jahre.' sagte sie tonlo». .Für Ihr Alter sehr naivl' Wieder der fast höhnische Ton, der ihr i»S Herz schnitt, der sie aber auch aufbrachte. .Naiv glaube ich niemals gewesen zu sein, Herr Doktor,' e»t< geguete sie gereizt, .und was Si« jetzt mit Naivität bezeichnen, hätte mir ei» wkiliger galanter Herr mit .dumm' zugestände» .Nun, welches Bild Sie sich auch über mich gemacht, welches Urteil Sie sich auch gebildet habe», nachdem Sie mich ganz nach meinem Bergehen, welches Sie nicht vergeben können, beurteilen — ich muß mich darliber hinweg-sehen. Nehmen Sie an. was Ihnen beliebt, aber denken Sie nur nicht von mir, daß ich zu jene» aus dem Schlamm Kommenden gehöre, dir alles tun, nin .versorgt' zn sein, wir Sie so sarkastisch brmcrkten. »Freilich habe ich, als ich z» Ihnen kam. nur an mich gedacht; ich hätte ja viel schneller als Arbeiterin, als ,Fräulein' «nd dergleichen in nntergeordneter dienender Stellung Unterkom-inen gesunde», aber ich wollte mich lieber in ein Hans vergraben, wollte lieber Maschine sei», die alle Tage gleiche Bewegungen macht, ehe ich mich der Zahl derer zugesellen wollte, die frei »nd wohlgemut leben, die aber dem Laster tag-täglich gegenübei zustehen habe», bis sie selbst nur zu oft darin versinke». .Iu dieser Weise habe ich au mich gedacht! Und als ich zu Ihnen kam, glaubte ich Sie ganz alt; da» ich Sie jünger gesunde», war schwer ge-»ng fiir mich, aber eine Natnr wie die meine kehrt nicht um.' .Wie kamen Sie »nr ans die unglückliche Idee, z» einem Herrn als Wirtschafterin zn gehen? Es gibt doch in Familie» ge»»g Stellungen." .Gewiß,' sagte sie bitter »nd fuhr fast heftig fort: .Ist eS den» nicht verzweifelt genng, das; ich mir da» vo» einem Herr« sagen lasie» muß? Begreifen Sie den» meine Lage gar nicht? — O, wie habe ich. ehe ich z» Ihnen kam, oftmals sehnsuchtsvoll am stillbewegte» Fluß gestanden, seine kosende Bewegung, dir sauf (HtiKralfriitiiant v. (Fiiiciu. «Aiii Text.) Dlii flkiifbiH. vo» t'üftliDf- Hoi»d>»,'. (Dill IHM teil Wellenschläge betrachtet, und wie grr» hätte ich mich so mit gauzrr Srrlr drr falsch?» Flächr, dir so verlockend winkte, anver-traut, in dem selig«-» Bewußtsein, dort «i» seelisches Selbftver-gesien zu finde», ans. .tt hier aus drr Welt eine Brrlassrur zu sei». Aber in meiner Seele stand ein Satz, de» mir meine Mutter eingeprägt hatte: Den Mut zum Leben muß jeder habe» — Selbst' mord ist Feigheit!' Er wollte sei» Mitleid durch strenge verberge» und hub schein-bar nugednldig an: .sie wollte» mir ja sagen, was Sie veran-laßie, iiberhanpt Ihr Heimathaii» zu verlasie», schweife» Sie, bitte, nicht so weit ab." .Ich bin die Tochter eines Äanfmann»,' begann ste mit nieder-geschlagenen Augen so leise, daß die Worte wie gehaucht über ihre Lippen kamen. .Als einziges Kind wnrde ich in den erste» Jahren meine« Lebens sehr verlmtschelt. Zum Lernen spornte mich nie-mand aii, und da ich selbst kaum Sinn dafür hatte, lernte ich auch nicht». .WaS ich weiß, kam so ganz natürlich in mich herein oder von der Mutter her, die sehr gebildet gewesen. .In der Schule lernte ich.'der jedes S»stem zuwider, so gut wie nichts. Später aber zog ich mich vor aller Welt zuriiek. Schon während meiner Kinderzeit war die Sorge in uuserem Hause eiugezogeu, uud diese verträgt sich mit der lachenden Außen-weit nicht, ich befaßte mich also »nr mit der Wirtschaft. ,R»n. ich will nach Ihrem Wunsche kurz sein. Eines Tages starben Bater und Mutter, und ich stand allein auf der Welt mit der ftniift — zu wirtschaften. Uud nun kamen »och so und so viel Herren. daß die Wirtschaft ihnen gehöre, mein Bater hätte Schnlde» gehabt. Ma» verkaufte mir Hau» uud Hof uud alles was darin war. und ich hörte nur noch de» Schlüssel lant auskreische», de» ein Fremder hinter mir herumdrehte, als er das Haus verschloß. .So stand ich da, fremd in der Welt, ohne die Menschen »nd ihre Lebensweise zu kennen. .In der strömende» Zeit, i» der wir leben, darf ma» kein Beilche» im verborgenen sei»." fuhr die Wirtschafter!» fort, ,niei»r Mutter hatte mich viel zu sehr a»s Hauswesen gebannt, nur die Sorge »nd das Seelenleben der Meine» habe ich gekannt, nichts aber von dem, was draußen in der Welt vorgeht. .Ich verknuste einige Goldsachen, dir mir gr-hörte», »nd ging z» meiner einstigen Aininr, einer altr» Frau, dir selbst kaum z» essen hatte: dort gedachte ich z» bleibe», bis sich ei» Unter-kommen fiir mich fände. .Ich a»»onrierle um Stellung ganz »»blos, bis ich für Annonce» meine» lehte» Heller her-gegeben. Mich de» Arbeiterin»»?» zugesellen wollte ich nicht. Als Erbteil meiner Eltern blieb mir nur ei» überstiissiges Bündel Stolz. Zu einer nntergeordnete» Stellung konnte ich mich nicht verstehe». .Als ich scho» fast gezwungen war. das Gna-denbrot der alten Frau essen zu müsse», las ich unter viele» ander» a»ch Ihr Inserat. .Ans alle, die i» dein betreffenden Blatte standen, hatte ich mich gemeldet, »»d nur vo» Ihnen erhielt ich Antwort. Der Ertrinkende klammert sich an einen Strohhalm — ich kam zn Ihnen, das war mein Bergeheii!" Ievt weinte sie heftig, nnaushaltsain sielen grö' Tränen iu ++ 114 ^ ihr Taschkiitilch. von Zeit zu Seit schluchzt, sie aus. sie hatte ihren I .Den« am End«. Armin, vo» den Reizen eine» schöne» Mild- Nerven zu viel zugetraut. Er stand ai» Fenster uud trommelte nervös an die Scheiben. Langkani wandte er sich jetzt ihr zu. .Weshalb haben Sie sich nicht verheiratet?" Gespannt hing er an ihrem Munde. Sie Halle die Tränen getrocknet uud blickte wie eine büßende Magdalena drein. .Well mich niemand habe» wollte," klang eS einfach ohne jede Koketterie zuriick. Wieder eine peinliche Pause. .Ich reis, heute abend »ach SB.," begann sie endlich, .deshalb ließ ich Sie gerade zn mir bitten; ich wollte mich, nachdem ich Ihnen mitgeteilt, wa» mich veranlaßte, in die Fremde zu gehen, bei Ihnen verabschieden." Sie schritt aus Armin zu. drr. mit dein Rucken an eine» Schrank gelehnt, sie unverwandt anschaute, und mii flehendem Blick reichte sie ihm die band. .Lebe» Sie wohl uud verzeihen Sie mir mein Eindringen in Ihr Haus, da» ich freilich al» ^nflucht»-ort ausgeuiitzt habe' Plötzlich fiihlte sie ihre beiden Hände nmsaßt »nd: .Wollen Sie bei mir bleiben?" tönte e« so zum Herzen sprechend, so süß bestrickend air ihr Lhr Ihr ward schwindlig, dnrfte sie dem Zauber, der in seine» Wor-»e» lag. erliegen? — turfte sie — sie schloß die «»gen. »Willst du bei mir bleiben?" fragte er nochmal». Jäh dnrchsnhr der tvedankr ihr Hirn, daß er soeben »och so ohne Gefühl zu ihr gesprochen, daß sie ih» zu vergessen wünschte und — daß sie sich vor ihm selbst zu schlitzen hatte. .UmGotte» willen, »ei», nein!" rief sie fast entsetzt und flüchtete bis in den äußerste» Winkel de» Zimmer«. »Nein, ich will fort," rang e« sich nochmals wie erstickend au» ihrer Kehle. »So gehen Sie mit Gott!" klang es dumpf, in beklommenem Ton zurück. * » Zwei Jahre sind verflosien. Ar» min ist von einer langen Reife, welche er »ach dem Auslande ge-uiacht, zurückgekehrt. Ruhig und still, wie er sich sein Lebe» gestaltet, fließt es dahin. Nur die Priese von seinem Freunde Er-win vermögen ihm ei» Interesse abzugewinnen, soust steht er dem Lebe» teilnahmlos gegenüber. Auch heute hat der Postbote eine» solche» gebracht, und immer von neuem liest er eine Stelle, die ihm ganz »»faßbar ist. Erwin uud solche Gedanken! — .Menschen, die so innig verbünde» si»d, wie mir. meiu Armin, müssen sich selbst über ihr Fühlen und Denke» auösprecheu. Aber ich gestehe es offen, es wird mir heute schwer. eS z» tun. • »Bespricht man ein Gefühl, welches man sich vielleicht am lieb-ste» selbst nicht mal eingestehen sollte, so gewinnt es dadurch Ge-stalt, und wen» e» da»» gar Dimensionen annähme? — »Nun. kurz und gut: Ich gedenke mich, stannr »nr, d» hast ein Recht dazu — ich gedenke mich zn verheiraten." Das Blatt entsank Armin« Händen. »Auch er geht dir ver-loren," tönte e» in ihm, aber er war doch Frennd genug, uni weiter zu lese». »Ich dachte daran," las er, »ob es aber das Wefe», dem mein Herz eutgegeuschlägt, je getan, bezweifle ich. »E» ist wohl bei mir auch nur die Liebe zu meinem Kinde, dir sie mich lieben lehrte, sie ist nämlich seit zwei Iahren dessen Erzieherin, und was feine andere fertig gebracht, ist »nter ihrer sanften Leit»»g geschehe», Vi»r» ist g?s»nd und aufgeweckt unter ihrer Lbhnt geworden. Ich gratulier«! Roch dem i»«müld« vou R Wunsch Copyright IHM !■>' Krane n»nf«t»»ngi. chen» werde ich mich doch gewiß nicht fangen lasse». Ich. fünf, nndvierzig Jahre alt. Historiker nnd der trockenste Mensch, der je gewesen. Schließlich sieht man doch nur ,da« Wesen an sich' Wa« kümmern mich ihre wundervollen Angen, die so schwermütig dreiublicken und ans welche» ei» ewiger Tau liegt. — »Was geht e» mich an, daß ihre Lippen wie Rosenblätter u» zum Küsse» einlade» — wa» kümmert mich der Teint, der dri, Blüten gleicht? — »Ich sehe nnr das Gute in ihr uud da« zieht mich au. Und ihre wnudervolle Figur! Aber da« ist ja Nebensache. Ich habr meine Bibliothek einer Renovier»ng uuterzogen, die altklassische» Sachen habe ich link« gestellt, weil e« mir bequemer ist, meine Historiker recht« zu haben. Ich drnke. du kommst bald einmal zu mir. um dir alle« anzuseheu, d« sollst mir anch sagen, ob ich zur Ehe noch tauglich bin. .Zur Ehe! Mein Himmel, die .erste Auslage' hätte doch jedes weitere verscheuchen sollen. Aber nicht wahr, Armin, ich denke mir de» Kinde« wegen daran? Du wirst da« einsehen?" — »Ja. nur de» Kinde« wegen." sagte sich Armin lächelnd nnd er beschloß, der Aufsorderuug seines Freunde« nachzukommen, um z« sehen, ob Tannhäuser noch an« den Händen der Penu« zu retten sei. * O Ein Sornmerabend! Wie eine silberne Sichel lugte der Mond au» leichtbewegten Wolken. Die Schat« teji der Bäume hoben sich dunkel von dem hellen Kie« drr Garten-anlagen ab. Ringsumher war e« still, kein Luftzug drang durch die Blätter. Die Bogel waren schon zur Ruhe gegangen, nur Nacht-falter uud Käfer waren noch hör-bar. Laut summend schwirrten sie durcheinander. Wie tausend Dia-mante» glitzerte der Tau auf alle» Blumen ringsum. Kristallrei» siele» die feinen Wasserstrahlen der Fon-täne in spielender Bewegung in da» Bassin zurück, so daß sie im Hiu-einfalle» kosend mnrmelte», al» wüßten die Wafferperlen so viele» zu erzählen von Lust uud Herr-lichkeit, vo« Jugend und Kraft, in der sie schäumten. — Wie die junge Dame den Strah-len zusah und sich traumverloren nicht satt sehen konnte! »Tante Helene, weinst du wie-der?" unterbrach ei» liebliches Kinderstimmchen die heilige Stille ringsumher, »du versprachst mir doch, nicht mehr zu weinen." »Ich weine auch nicht, mein Kind; sieh nur, ich lächle dich ja an, warum sollte ich weinen?" .Deine Augen erscheinen so trüb." Die junge Dame »ahm die Kleine anf ihren Schoß, nnd deS Kindes Armchen legten sich liebkosend um ihren Hals. ..Erzähle mir eine Geschichte, Tante Hela, oder bitte, singe ein Lied." bat e« schmeichelnd. Und »im erklang im Abendschein volltönend da« Lied; Ai« so gelind« di« Flut bewigtl Wie si« so rnhig den Roch«» triigt! Frrn liegt da» Leben. da« Zugcndiand! g«rn liegt d«r Schi»«rz, der dort mich band, Sanft tragt mich Flut«» jiint feinen Land. Droben der Sterne stiller Ort, Drunten drr Strom flirrt fort nnd fort, Wohl warst du r«ich mein gug«„dland, Wohl war «» silft, «ai dort mich band; Sanst tragt mich ffl»««« zum lerne» Land! Der Gartensand knirschte unter leichte» Schritte». Betroffen hielt die junge Danie im Gesang i«ne, die Kleine sprang von ihrem Schoße unb beide horchten. Niemand erschien, leise verhallten die Schritte mehr und mehr.----------- ..Armin! Du?" Mit offene» Arme» kam der Professor seinem Freund entgegen. 115 AIP«»N<»t« Nach einer Licdhaberpholographie. «Mit 3>jt.) Ganz »»erwartet war er eingetroffen; der Professor saß bei sein?» Bücher» aus der Veranda, der Abend war la» genug, um die Lampe brenne» zu lassen, und ausschauend, erblickte er seinen treuen Kameraden. Run saßen sie im Zimmer; die Magd hatte ein leichtes Abenvrflen für Armin gebracht und der Professor erzählte mit jugendlichem Eifer vo» seiner zweiten ei«zugehe»dt» Ehe. „Ihr seid also nun schon einig?' fragte Armin. .Wo denkst dn hin,' gab der andere zurück, .sie weiß ja gar nicht, daß ich sie liebe." .Nnd doch so siegesbewußt, mein Freund? Nun, viel Glück." — tSchluh folgt) mildernde Umstände »nd Motive möchten auffinden laste». War di<\-»»möglich. so schob er dennoch dir Sache zurück, bi» er wiederholt daran erinnert werden mußte. Sfir alle sei» Gemüt angreifenden Dinge brauchte er immer daS Wort: .Er-schrecklich!" und er betonte es mit einem EchmerzenSlaute. Aus diesem psychologischen Ge-stchtSpunkte ist zu benrteileu das Benehmen de» König» bei dem be-rühmten, zu seiner Zeit vielfach be> sprochenen »nd beschriebenen Fonk-fchen Kriminal-Prozesse, wo der Asst-senhof fast einstimmig da» Tode»-urteil ausgesprochen hatte, der «ö-nig aber die Bestätigung und Voll-ziehnng verweigerte, weil er. sub jektiv. vo» der Gerechtigkeit des gefällten Urteil» sich nicht überzeugen konnte. Er ließ damals feinen bof-Prediger zu sich rnfen. um seinen Rat zn hören. Er ging gereizt nnd in starker Gemütsbewegung im Zim< mer aus und ab. nud konnte sich nicht zufrieden gebe», daß, »ach ein-gegangenen Nachrichten, die Ankläger und Feinde de» unglückliche« Fonk, voll Freude über feine Verurteilung zum Tode, ein Ballfest angeordnet rief er dann au», .sich zu freuen, wenn Wo solche Gefühle uud (Lin schweres Recht. Snig Friedrich Wilhelm Ul. von Preußen, der Gemahl der -vl Königin Luise, wurde von nicht» in seiner Krone so schwer bedrückt, als — wie er e» »annte — .von dem beklagenswerten Recht über Leben und Tod." Ein Todesurteil unterschrieb er auch höchst ungern, mit widerstre bender, wie der Geheime Ka-binettsrat sag-te, mit zittern-der Sand, und er war dann, wenn e» ge-schehen und ge-schehen mußte. eine Zeitlang still und in sich gekehrt. Gewöhnlich verwandelte er aberdie TodeS-strafe in Ge-fängniSstrafe, >uid wo die», beiderSchwere des begangenen Verbrechens, unznläf-sig war, for> derte er noch-inals Bericht vom Justiz-minister, mit deina»Sgefpw-chenen Wun-fche: daß fich hatten. .Erschrecklich!" ein Mensch znm Tode verurteilt ist. Äußerungen hervorbrechen, da herrscht leidenschaftlicher Partei geist, da sehlt aber auch alle prüfende Ruhe. Ist der Verurteilte wirklich schuldig, so »niß man ihn ja doch am meisten beklagen. Schadenfreude ist satanisch. Gott soll mich behüten! Mein Ge-wissen leidet das nicht!" Diese Milde trug er aus alle LebeuSverhältnisfe, Sache» und Mensche» über, mit denen er in Berührung kam, und in den drei-undvierzig Jahre» seiner Regierung ist nicht leicht ein Tag ver-gangen, wo sie nicht in den verschiedenartigste» Richlnttge« geübt hätte. Die Welt weiß das wohl; aber das wenigste hat sie davon er-fahren, da» beste ist ihr verborgen geblieben. Nur große, bei außer-ordentliche» Landes-Kalamitäten gegebene Wohltaten sind dem Publikum bekannt geworden; die fortgesetzten kleineren übte er im stillen, entweder unmittelbar oder mittelbar, dnrch vertraute Diener, denen er Verschwiegenheit gebot, so daß e« nicht bekannt gegeben werden sollte und konnte. ll. x. ____ .1 ' . -'! Plan 6tr in «au begriffene» «ah» »ach de», Gipfel »er „Z«»,fra>" in Btr»tr («it tat.) "h 11 si I- 5 ufcr Hat. ikI)I dich die Freud», flrüfi» sie! , Sie schmückt d.i« (irdenlebeu: Aib Raum ihr, doch l»c»(\ifi e« nie, tos! Flügel ihr gegeben! Hub wen» dich Leid «nd Weh ereilt, Mus,i sie geduldig tragen, Und hoffen, das, die Wunde heil» tir Hand, die sie geschlagen! ^«liu« «IHM«. um.mig Bumm -rT?: iUeurrnliciitiimit von (filiern, der Nachfolger des «riezSministerS von (Koller. Mit der Verlretnng de« auf drei Monate beurlaubte« «rirgtmiiiister« Von Aofiler inurd» Generalleutnant Vo» Eiueiu, genannt im» Rothmalee, bi«-her tirektor de« allgemeine» »rieg«departemeut«. beaustragt: er ist mithiu al» d»mnächsliger krieg«miiiist»r iu Bexierbild. Au«sicht genommen, «e»eral von (linein ist am l. Januar I8&3 zu Heezberg in Hannover geboren, hat als» erst vor kurzem sein süuszig. sle« Leben»jahr vollendet. Beim Vl»«bruch de« französischen Kriege« trat er al» Fähnrich in da» 2. hau-»oversche Ulanenregiment Rr. 14 ei» nnd zeichnete sich mehrfach so an», daß er trotz seine» jugendlichen Älter« da« Eiserne Kreuz erhielt, llr hat dann eine glänzende Laos, bahn im Aeneralflabe zurückgelegt, war kurz» Zeit Kommandeur der 4. westfälischen Kürassiere «nd dem-nächst von 1M95 bi» IB'.M ghef de« Weneialstab« de» VN, Armeekorp« in Münster. Seit Ende September I«OH gehbrt er dem Krieg«ministe< rium an, zunächst al» Abteilung», chei und seit dem Frühjahr 11)00 al« Nachfolger de« Generalleui-«ant« von der voeck al« Direktor de« allgemeinen K,ieg«departe. inent». In militärischen Kreise», in denen Oeneral von Einem we-ge» seiner großen Kenntnisse, seiner ImRorarngraue» kommt mir dieser Zchltnael nun rrsl »ach Hause, »»d wie er «»»slrlit? !»j>o strck! «er Hrrun»reil>er> Aeichäfltgewandthrit und Entschiedenheit seit Jahren al« der küuflig» Krieg«, minister galt, wird seine Berufung a» die Spitze der obersten «riegtverwal. t»»g allseitige Zustimmung finden. Auch im Reich»tage, wo er der ständige Vertreter der verbündeten #l»<)l»ruije* in der Budgetkommission bei Beratung de» Militäretat» war, hat er e» verstanden, sich rasch Freund« i» den verschiedenen Parteien zu erwerbe«. Alpeitklitiige. Wo» der Großstädter im Hasten und Treiben de« täg. lichen Leben» so sehr entbehre» muß ,ben stillen Frieden", di» «emiit. lichkeit im »igenen Heim, — da» stnden wir »och in so mancher einfachen Bouernstub« »n«»r harmlv» frdhlichcn Menschen. Wird dir'» nicht wohl »m« Herz, lieber L»I«r, wenn du da« hübsche Bildchen betrachtestHa»«jörg, der stattliche B»rsche, der so geschickt und gefühlvoll di« Zither zu spiele» versteht und nebe» ihm die sinnig blickende Broni und die lächelnd lauschende Marei. Selbst Heini, der Wildsang, dem nicht« so sauer fällt, al« da« ABa-Lerne» und Stillesitze», hat sich herangeschlichen, stemmt den Arm auf den Tisch und hört achtsam z«. Will er mal ein richtiger Bnrsche werden, wie'der Han«. sorg, »ins, er auch die Zither verstehen, denkt er bei sich. Da« wird er frei-lich lieber lerne» al« die Buchstaben in der Tchulfibrl. « ist ei» neue« Stück, lein, da« der Han»j»rg probiert- die Dirnen habe»'« noch nicht gehvrt und er hat « anch «och »ich! so geläufig in de» Fingern, aber da« schadet nicht» — gefallen tut sie ihnen doch, die melodische Weis«. .Alpenkläng»" — so recht ein Lied au« Ihren Berge», da» zu Herzen geht nnd diese schlichten Äaturkinder iiir Augenblicke über da« oft recht mühevolle Dasei» hiuau«hebt. tif Zanberklänge ber Musik versagen ja nie ihr» Wirkuug und je reiner, n». verdorbener da« wemüt, je empfänglicher ist e« sür diese« Zauber, selbst wen» »« nur ein jitherspielender Bursche ist, der ihn s«i»em Instrument entlockl. (sine neue Alpenbahu. Hochgebirg«tonren haben heutzutage, >oa« da« (Hebtet der Alpe« anbetrifft, viel von ihrem einstige« Schrecke» verlöre»: er-schlief» nn« doch die Technik immer beqnemere Zugang«wege zu den Wundern der «lpenwelt. Nur wenige Jahre noch wird e« dauern, dann wird sogar der «ipsel der Zungsra«, diese« «»wältigen vergriese» im Berner cberland, leicht durch eine jetzt im Ba» befindliche Bah» z» erreiche» sei«, ter geistige und materielle Begründer diese« Unternehmen« war der am 3. April IH'Ji) verstorbene H»rr «»»er-Zeller an« Zürich Bon ihm rührt i» erster Linie der geniale (tntwnrs zu dieser Bahn her. die nach ihrer Bollendnng bi« mitten in« ewig» (si* führen wird, vo» der au« man di» (Sletfchernieere «ich! vo« unten nach ob»«, sondern vo» oben nach uuten sieh« und besteigt. Wie v«r lautet, soll in 3100 Meter Hdhe bei der Station Ei«m«er »ine Stätt» für Rrnnsport von Schneeschuhlänsern, für Schlitt»nfahrten und Re»«w»lssal,rten geschaffen weiden, (tiii solcher Sportplatz hier i» der Region de« ewigen Eise« würde wohl I» der ganze» Welt nicht s»inr«gl»ichen haben. Bon dort oben aus Schlitten entweder über da» tk!»meer »ach («riudelwald oder über den Strom de« Aletschgletschrr« »ach der italienischen Seite herunter zu sausen angrlicht« de» Finsteraarhor»,. drr Fnngfra» »i.d all der anderen Bergiiesen, da» niiire ein» Fahrt durch eine Szenerie, wie sie gigantischer und phantasti-scher nicht gedacht werde« kan». Po» der lei te« Frl?,„patio» „Anngn..«' lliili.» Meter an« wird «an veimilleist eine« elektrisch»» Auszug.'» von 73 Meter Länge den litivsel der Jungfrau erreiche». Die Schönheit und Grob-artigkeil de« Rundblicke« vo» hier au« i» Worte zu fassen, wär» vergebliche« Bemühen. Wie »in Märchen, wie ein schöner Traum »richrlnl dem Beschauer da« vor ihm sich an«brcilendc Bild, die tantend »lagensörmig übereinander gehäusi»» Berg» >»il ihren sie lrennend»« Tal»i«sch»ilt»n, nach Nord»» H« zum grosse» Feldberg, »ach tslen bi« zur Silvrelta- »nd Bernina-ftir»v) znm Monl» Leone, nach Süden bi« zni» Monte Rosa, dein Matterhorn, Muni-bla»e, Deut d« Midi n. a , nach Weilen bi« lief »ach Fraakreich hinein. Te. Ba» ber Zungfraubahn wirb jetzt von der Statio» (kigcrgleticher au« betriebe» Hier ist »ine fsrmliche Kolonie entstanden: »in grobe« Sta»io»»g»bä»de mit Restauration, ein L»b»»»»iitlelmagazin, vier grof>» Wohnhäuser sür die Be-Hinten nnd Arbeiter, verschiedene Werkstätten, ein Lokomolivschnpp»« und a«> der» sür den B»tri»b »rsorderlich» Gebäude. Hier hausen im Winter »nd Som-mer die Ingenieure «nd Arbeiter, denen die Autführnng de» Tunnelbaue« iiberlragen ist. Tie Häuser si»d sotgsällig und unl»r Berücksichtigung der Witteru»g»v»rhäll«isie de» Hochgebirge« gebaut »nd werden elektrisch geheizt »nd beleuchtet. Da» Lebenamilirlmagazi» enthält di» Wintervorräte aus 7 bi» «Monate für eine Mannfcha't vo» Iho bi« 200 Man», meist italienische« Arbeit»»«, (ii» grober Backofen liefert täglich frische» Brot. Irinkwalsrr im da« Arb»it«perso»al mnf) in den Winlerinonaten durch Schmelze» von (Jltf und Schnee vermittelst ttlektrizität gewonnen werde». H G'l. Immer beim fluche». Stadtbahnschaffuer '.') llii»r», welche» rech! tüchtig gequirlt und geschlagen wirb. Dann legt man in eine 0»la«ichale abwechselnde Lagen von Bi«k«it oder Makrone» »nd dann Shaudeau, da» auch de» Schi«» niache» muss. Man fährt so fort, bi» die Form oder Schale voll ist uud reicht die Speise kalt. Da« Beweiben der Wiesen, bi» nach der Heuernte mit Thomaischlacke (»streut wurden, hat sür da« Vieh kein» nachteilige Wirkung, wen» da» frisch-gewachsene Ära» wenigsten« eiämal tüchtig abgeregnet wurde und da« Be-weiden nicht unmittelbar nach dem Au»s!reuen vorgenommen wird. I II! I 15 I? i fl It S 7 K :t 9 w S T » II 1 I« II 13 13 IU IT is 12 .1 ; » 7 17 1 III I! ! I I Zahlenräisel. 4 7 3 II .1 » III i H IS 13 li 17 3 I IS IM iahten in vorsiehrndcr ififliir tliib Briie in letze», d»s> (o(iK"«c *lc nrnnunarn tutfltbcii: I) ltin »uiitonfliit. Wn «leite ver ?»chsiadrn in ber ! MM> (lin!S»e namc. Sin nlicrtümlichr« Musikiuftrimenl. «) Ifin «ildk« Tier. AI (tlnc -lad! In Crflrriclch. II) Hin europäiichc» Slanlennfliiltir. 71 (tinc fuljnrt. »I liin, Uinlnac Imi cver». »> (Im rtlffi'tiW vc» siutrmc«. un (Sin Zier II) (tin Äonsonanl. - Zind dir 'JVörtci richtig ai'luntwii, so i(t bie srnlr»snnß. Mcin Srftr« slrrbt tühn zu bcu Wolkrn empor, CH ttoBi'nd dem «turn,.- ber.^«iirn! Mrin Vrvir» rin Zier sich znm «leibe rrkor, ledlr! an «nilrn zum «Ireiten. ?a» '«aiize. vom (trilcn grdvttn, er^ogr». uoini«! weit an« der jlcrn' liier spiegelnde Wogen ftullüfing solg! In uiichitcr Hummer. Ausiöslinge» and voriger Nnmmer: ?e« vi'monvm«: lerliv. — ler-chnrabe: ÄlNil, Slriiinpl, itilaiisliiimps. — ?e» Umwand l»na»riltiel«: lanir Mob K>>«-. »larr A„li^. V'otin - »»»<-. «iafl uinnk. Sloni »i«.|i, Hil *rr, :Haal> 'Ndnir. Oai 4>u«. »Aeue Vri.» krhrr» „iii.» V F. II K IC s i' ZI <> X [ II | A " s i: t, ,, A N K K K ; «He Aechie »or»rdi>!ien. verniilworiliche Nrbaklion van Srnsl Pselfser, ardrnckt »nd licraii«^eb«n v»n «»reiner K Vs'ifsrr in itiiiifliHt.