________^«-«^ 36 ^»——---------- Freytag den 7. September 1827. H i n r i ch t u n g^ lieber den Raubmord, welchen der Pole I 5 * * * im Februar d. I. an dem Abbe Plant zn Wien verübt hat, werden folgende bis jetzt nicht fo im Zusammen, hang bekannt« Umstände a!s authentisch mitgetheilt Abb« PWnk, Professor der Mathematik an der Akademie der bildenden Künste, ein allgemein geachteter und von feinen Schüler,, wie ein Vater verehrter Greis, hatte sich in den langen Jahren seines Wirkens von seinem beträchtlichen Gehalte an 4oc> Duk. in Gold, und 10,000 fi. in Banko. Obligationen erspart, «nd dieses Vermögen , mittelst eines Testaments, theils feinem Neffen, theils wohlthätig,» Zwecken bestimmt. Severin von I *"- * *, ein junger Edelmann a„S Podolien, war in frühern Jahren unter der Zahl sei. ner Schüler einer der Fleißigsten gewesen, da,m auf Reisen durch Exropa gegangen, und vor einem Iah< re zurückgekehrt. Der Zufall fuhrt Lehrer und Schüler wieder zusammen , ,'"d der letztere weiß des Greises Freundschaft und Zutrauen so zu gewinnen, daß er ihn zu wiederhohlten Besuche" in feine sonst menschenleere Wohnung einladet, „nd ihm endlich meiner vertraulichen Stunde fein Erspartes und den Ori seiner Aufbewahrung zeigt. In dieser unheilvollen Minute lagerte sich in I ^ " * Seele der erste Keim zu der Begierde, das Geld fein nennen zu könnet'. I * * * * w<,ch^ in Wien Aufwand, und war in den vorzuglichsten Häusern bekannt. Dieses zwang ihn zu manchen Ausgaben, dj, s>m«,Kräfte überlegen. Von einem falsch?,, Ehrgeize gespornt, von Schmarotzern, Spielern und leichtsinnigen Frauenzimmern ausgesogen, erwacht in ihm der Gedanke seinen allen Lehrer zu be» rauben. Der schnell gefaßte Entschluß wurde eben so schnell ausgeführt. Mit einem breiten Messer und ei» nein dicken mit Bley ausgegossenen Stocke begibt er sich Morgens um 10 Uhr zum Abos. Aufsein Klopfen oss«el dieser feinem Zögling die Thüre selbst. Kaum sind sie im eigentlichen Wohnzimmer des Alten, als ihm ^ 5 -5 5 ^ ,^ dem fchwereti Stocke einen betäubenden Schlag übet den Kopf versetzt; doch der noch kräftige ^ojähl'ige Greis setzt sich ringend zur Wehre und packt seinen Angreifer verzweifelnd bey den Haaren. Da reißt I* * ^ ^ laß Messer heraus und nach einigen Stichen wälzt sich fein Schlachlopfer schon am Boden ; schnell eröffnet er nun Pull und Schatulle, nimmt das b3re Geld und die Obligationen zu sich, und eilt, sich in seinen Carbonaromantel hüllend, die Treppe hinunter. Den Tag darauf erst ftndet man des Abbe'S Leiche. Der Ermordete wurde auf gerichtliche Veranlassung, derge« setzüchen Vorschrifr gemäß, ärztlich untersucht, und dabey befunden, daß demselbenmil dein, noch bey dem von I ^ ^ ^ ^ vorgefundenen Küchenmesser, am Kopfe sieben Hiebwunden, dann in die Brust zwey, und in den Un« lerleib fünf Stichwunden, miteiner beson'dern Gewalt indem ein Scich^sogar den ganzen Körper durchdrang, beygebracht worden sind, und daß diese Wunden, schon einzeln betrachtet, nothwendig den Tod herbeygeführt , haben mußten. Die wirksamsten Maaßregeln winden i sogleich getroffen, aufdevPolizep, aufjeden Paßsuche»,- ben, an den Linien auf jeden Hmauspaffirenden invi-gilirt, und das vorgefundene Verzeichniß der Obliga» tionsnummern cirkulirle in Abschriften bey allen Ban. qmers und Kausteulen. Bald darauf meldete sich ein Kaufmann auf der Oberpolizeydirektion mi.c der AnZa« he, ein Fremder, den er beschrieb, habe ihm zwey Stunden vor Empfang des Circulars mehrere der da« rit« bezeichneten Obligationen verkauft, und sich bey ihm einen goldenen Ring gekauft; et sey in einem Fiaker gekommen. Mehr wußte er nicht. Alle Fiaker Wiens wurden nun sogleich verhört und e/aminirt,, wo und wen sie in der angegebenen Stunde jenes Tages ge» führt hatten, bis endlich einer der letzten aussagte: er habe einen solchen Herrn aus der Leopbldstadt zu dem bezeichneten Gewölbe, und dann zurück in die Leopold» sladt zu einem Sattler geführt. Der genannte Satt-ler wird vorgerufen, .und aus seinem Munde erfahrt Niün: jener Herr sey der hier wohlbekannte und an» gesehene Graf I * * * * gewesen. (I * " * "ließ sich Graf nennen, w«lche.sihm, da er KreisabZeordneter und Inhaber einiger lleine», russischen Orden luar, leicht wurde.) Zur Vorsorge wurde I '^ ^ ^ ^ Wohnung sogleich beobachtet, und man erfuhr, d^ß er auf den andern Tag früh Postpferde bestellt, heule aber mehrere Personen zu einem Mittagsmahle eingeladen habe, lim 2 Nhr Nachmittags begab sich ein Polizeyobercom, Missar mit der nöthigen Bedeckung, an der Seite des Kaufmanns in I * ^ -l n Nghnlmg. wodieser^ben bey einem Banquet« mit einem österreichischen Obersten uußer Diensten, und zwey Leopoldstübter Schauspiele-rinnen saß. Der Bediente mußte ihn herausrufeli, und als den ins Vorzimmer Getretenen der Kaufmann so« gleich als de» Verkäufer der Obligationen «rkamite, »uurde er ohne ihm Zeit zu lasse,,, sichziis>ss?n, arre. tirt, und in einem bereit stehenden Wagen aufdie Poli« zei gebracht. Allein, sowohl im ersten summarischen Constitut, als in den folgenden Verhören blieb er hart« nackig beym Leugnen, und den Verkauf der Obligationen, als die vorzüglichste Inzicht, entkräftete er durch .die feste Behauptung: er habe die Obligationen vom Mb ll r t h e i l. ^ Der Severin von I ? <- * -«-, fälschlich Grafoon I "-^ ^ ^ , ,st ^s Verbrechens des meuchier i-schen Raubmordes schuldig, und soll deshalb nebst dem Verluste seines Adels und der damit fur seine Person verbundenen Rechte in den k. k. österreichi. schen Erbftaace», nach Vorschrift des §. ,i ^, des Ge,. setzbucheS über Verbreche^ mit dem Tode bestraft, und diese Strafe an Demselben Zemciß deS io. §. ebenda, selbst, mit dem Snange vollzogen werden, ^t ^,,i' Die Hinrichtung erfolgte am Zo.Allgust nach halb »mm IHr Morgens« ' Eiserne Brücken. i^7Z wurde die erste eiserne Vrücke zu T o alb ro, ok dale in England über die Saverne gebaut. Sie hau« einen einzigen Bogen von looAiß. I7g6 wurde die zweyte eiserne Brücke i» Eng« land bey Builderne, 2 Meilen ober der vorigen, nach Telfords Plan gebaut. Sie ist iIo F„.ß hreit, 27 hoch. Um 1796 wurde von Bonrdon di« eiserne Brü« cke bey Sunderland, Ioc» Tonnen schwer, bo Fuß iiber dem Wasserspiegel hoch, a,»s einem Bogen von 256 Fuß, mittelst zusammengefügler Nosie eihmn. E ie ko. stete 20,000 Pf. St. Im Jahre 12 der Nevoliüicüi wurden zu Paris, die erste Brücke von Gußeisen gebaut. 'Sie ist am Louvr- für Fußgänger bestimmt, uud ruht auf 9 Pfeilern und eisernen Bogen und SiaWein '1806 entstanden ü, Petersburg die ersten Brücken aus Gußeisen über die Moikä,. Später errichtete m^n mehrere ' '' M'il ivur^en in Augsburg Versuche mit einem nach v. Wiebeking's ConsirAciioN gegossenen Brücketi- Mvdell angestellt. iLi5 w^de.d?r B.n',der Va uxhall-Brückc ln London nach Walkers Plan begönne,«. Ih« Länge ist 6s6 Fuß,.die'Breite 36 Fuß. ,^4 würde bie'eM grOßeetierne brücke ^NzOster« reich bey Baden errichte-t. Sie' war zu H 0 r z 0 w i z gegossen, und wich vo» den., frühern darin ab, daß ste nicht aus über einander ^egend^Röhien, sondern aus zolldicken Eisenschienen gemache wurde, die man für leichter unter «na«d^r zu verbinden und für leichter in. Hinsicht ihrer Hattbarke« zu prüfen hielt., Auch hatte man nur 58o Zentner nöthig, wahrend nach deC^tsn . Art 2ooc>Ke,»tn«r.nöthig gewesen warei,,. !> i ,.'' ,8t5 wurde die «rst< Brück« von Gußeiftn zu Stockholm in Schweden errichtet. Sie Hac5 i<2 Elw, Breite, drey parabolische Bogen, kostete 1000 Thlr. ' Panco, und wurde zu Kongsholm gegossen. ^' ^ i8l7 erhielt M'1^,-t^ ein engl< Patent für Eisenbrücken, die man in die Höhe ziehen und in's. Wasser senken kann, um die Schifffahrt nicht zu hindern.^ )lm 26. März 1819 wurdein ?2ndondie Sourh. warkbrücke eröffnet, an der man seil dem May iLi5 gebaut hatte. Sie ruht auf 3 Schwibbögen, die so wie die Geländer, von Gußeisen smd, auf steinernen Pfeilern, undMhält »i,200,000 Pfund Eisen. 1822 wurde, zu Potsdam eine BrüFe,über die Havel aus 6 eisernen Bogen gebant, 23,ooo Zeinner schwer, 600 rhein. Fuß lang, in der Fahrbahn 2c», an beyden Seiten auf dem Trottoir 5 Füß breit. Sie wurde zu Gleiwitz in Schlesien gegossen. i623 am 22. November wurde die Friedrichsbrücke in Berlin eröffnet, 244 Fußlang, Z2 breit, mit 6 Öffnungen, jede durch ZBogen von Gußeisengetra« gen , die mit G«slmsplatten, Gelanberfl !t 6236 Zent« ner wiegen. Sie kostete kaum 6o,oao Thaler. 26,24 winde an «iuer audern eisernem Brücke in Berlin gebaut. ^ , ,, ^^, <<,, ^ aL2Ö machte Söawarb den Plan zu einer Bcücke von Gußeisen über die Themse in London, welche 6ao Fuß W.eite erhalten und ungefähr 65oo Tonnen Ei^ ^er ^^-..ic ' ' nd als einen beweis, mit welchen Gefahren dergleichen.tuniquarische Forschun, gen nichtselten verknüpftsind. ^ ^- -<- Ich entdeckte eln Mal in der Nekrovolis von The, ben eine frey im Sande begrabene Mumie; dergleichen Mumien finden lich nun oft über «inem in den Felsen Mauenen Grabe; dieß und einige andere Um. stanVe'bestimmten mich, an dieser Stille eine NachZra, bun^^ veranstalte». Es geschah; bald aber wurde die Arbeit wegen deS beständig wieder hereinstnrz?nden Sandes s«hr beschwerlich und gefährlich; ich wollte die Sachs aufgehen, aber Abd-el'Hammid, der alte Auf, seher der Araber, überredete mich immer wieder fort. zufahren. In der Tiefe von etwa 20 Fuß, stieß man auf eine kreisförmige Mauer aus rohen Ziegeln, die einen mit Erbe gefüllten B'chacht von i2 Fuß Durch, messer darstellte; diese Mauer hatte, als man hier das Grab in ungewöhnlicher Tiefe in dem Felsen aushieb, dazu gedient, die Erde ringsumher zu stützen.^-Der i5 Fuß tiefe Schacht wurde mlt großer Muhe geleert, und sein Boden auf dem Felsen befand sich so etwa 35 Fuß unter der Oberflache; hier entdeckte man nun auch den senkrechten, zu der Begräbnißkammer führenden Kanal, der 10 Fuß lang und 5 breit war. Man traf die nöthigen Maßregeln, um die Mauer und die Erde darüber zu stützen; die Grube hatte die Form eines TrichterS', dessen Mündung im Umfange wenigstens loo Fuß maß; die Araber waren wie gewöhnlich in eine Neihe gestellt, wobey sie Füße und Rücken gegen die Erde und die Backsteine stemmend, sich die Erd< lörbe zureichten. So ging eö einige Tage fort, d«r Gang im Felsen war schon um 12 Fuß geleert,,und die Grube im Ganzen 47 F»ß tief. Ich schauderte, so oft sch hinunterblickte, aber'Äbd. (Die Fortsetzung folgt.) C 0 ch e n i l l,e. Man rechnet, d^ß 70,000 InfNten der Coche« nille auf ein Pfund gehen, und dc>s; jahilich gegen 6000 Centner davon aus Amerika nach Europ«'g