Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache zu Laibach veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1909/1910 durch den Direktor * Alexander Pucsko. ^ Inhalt: 1. a) Eine in der Mechanik anwendbare Näherungsmethode der Auflösung von Differentialgleichungen. Von Adrian Acliitscli. b) Schulrat Professor Alfons Paulin. Biographische Skizze von Alexander Pucsko. 2. Schulnachrichten. Vom Direktor. Jk. Laibach 1910. Verlag des k. k. Staatsgymnasiums mit deutschor Unterrichtssprache. Buohdruckeret lg v. Klemmayr & Fed. Bamberg. - - : Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache zu Laibach Inhalt: 1. a) Eine in der Mechanik anwendbare Näherungsmethode der Auflösung von Differential- gleichungen. Von Adrian Achitsch. b) Schulrat Professor Alfons Paulin. Biographische Skizze von Alexander Pucsko. 2. Schulnachrichten. Vom Direktor. veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1909/1910 durch den Dlrektor Alexander Pucsko. Laibach 1910. Verlag des k. k. Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache. Buchdruckerei lg v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Eine in der Mechanik anwendbare Näherungsmethode der Auflösung von Differentialgleichungen. Von Adrian Achitsch. Wenn sich ein Massenpunkt unter dem Einflüsse irgendwelcher in einer Ebene wirkenden Kräfte bewegt, so lassen sich die Grundgleichungen der eintretenden Bewegung auf nachstehende Form bringen: Hiebei stellen x und y die rechtwinkligen Koordinaten des Massenpunktes, Fx und Fs zwei eindeutige, stetige Funktionen der eingeschriebenen Argumente, / die Zeit vor. Die Lösung des Problems erfordert die Auflösung dieser beiden Differentialgleichungen. Sobald diese gefunden ist, ist die Aufgabe als erledigt zu betrachten; denn man erhält x und y als Funktionen der Veränderlichen t, etwa in der Form: wobei , und stetige Funktionen von t sind. Durch Elimination des t aus den letzten beiden Gleichungen kann die Gleichung der Bahn des Beweglichen, etwa <ß3 (x, y) = 0, gefunden werden. Aus den so erhaltenen Beziehungen ist die Natur der Bewegung, die Bahn, die Geschwindigkeit in jedem beliebigen Bahnpunkte zu entnehmen. Aber schon bei einigermaßen verwickeltem Bau der Funktionen Ft und Ft wird die Durchführung der Integration von 1 eine schwierige, oft sogar undurchführbare Sache, so daß die weitere Behandlung des Problems an der Unmöglichkeit der Integration scheitert. Der Physiker hilft sich dann gewöhnlich in der Art weiter, daß er behufs Vereinfachung des Problems den in Ft und Ft auftretenden, die Lagenbeziehung ausdrückenden Größen (Konstanten z. B., die die Anfangslage kennzeichnen) gewisse Beschränkungen derart auferlegt, daß daraufhin die beiden Funktionen eine einfachere Gestalt annehmen und sich so möglicherweise leichter integrieren x — 4>i W, y — 0* (*), lassen. Im folgenden soll nun gezeigt werden: 1. wie man zwei solche Differentialgleichungen wie 1 nach bekannten Grundsätzen mittelst Potenzreihen integrieren kann, und im Anschlüsse daran soll 2. ein Verfahren entwickelt werden, welches eine angenäherte Beschreibung des Bewegungsvorganges gestattet, ohne daß man über die Anfangsbedingungen der Aufgabe irgendwelche beschränkenden Annahmen zu machen gezwungen ist. I. Auflösung der Gleichungen 1 mittelst Potenzreihen. Sicherlich werden die x- und die ^-Koordinate des sich bewegenden Punktes zu einer bestimmten Zeit t durch Potenzreihen darstellbar sein und etwa die Form haben: ', = v n=o ' y = 2 b f |A=0 ‘ Aus dieser Annahme ergeben sich für die Geschwindigkeitskomponenten durch Differentiation nach t die Ausdrücke: dx dt dy dt = H=<> = 2/ibt K.=0 |A- I und analog durch eine nochmalige Differentiation nach t die Beschleunigungskomponenten: 4 . d*x dt* = 2fi(ji p= 0 d*y dt* 00 = |X = 0 -ov11-* Dabei stellen atx und b^ Konstanten vor, von denen leicht zu sehen ist, daß a0, b0 die Koordinaten, bx die Geschwindigkeitskomponenten des Massenpunktes zur Zeit t = 0 bedeuten. Diese vier Größen, die Anfangskoordinaten a0, b0 und die Komponenten der Anfangsgeschwindigkeit <*,, l\ sind gegebene, also bekannte Größen; hingegen sind alle anderen a^, b unbekannt. Nun handelt es sich darum, diese unbekannten Koeffizienten zu ermitteln. Zu diesem Behufe setze man dx dy dix d'ly die Werte für x, y, , ^ und , wie sie in den Gleichungen 2, 3, 4 stehen, in dem Gleichungspaare 1 ein. Man erhält so: OQ I OO OO QO - FA 2a.J{\ 2b.,tv\ 2,iay ~\ y- = o |x = 0 ' * -|J. = 0 |J--1 li = 0 i* = o 0 und H- — 0 2pb»t _|A = 0 ‘ |X = 0 1 IA-\ /1 = 0 |1 = 0 n = 0 Die linken Seiten dieser beiden Gleichungen 5 denke man sich nun nach steigenden Potenzen von t geordnet, so daß aus ihnen folgt: SGHt = 0 v = 0 00 V 2Hyi = 0; hiebei sind die Koeffizienten Gv und Hv Funktionen irgendwelcher =* geführt (freier Fall im luftleeren Raume, g Beschleunigung der Schwere). 00 rj. Setzt man x — , differentiiert diese Gleichung zweimal nach der Zeit und setzt den erhaltenen Ausdruck in 8 ein, so ergibt sich, den Gleichungen 6 entsprechend, 2ii{p-l)a f-'-g = ü |i=0 und hieraus der Reihe nach: 2 . 1 . tfjj — g = 0, oder — a3 = at — ac — ... = 0. _ t = 0 sein muß. Man erschließt leicht, daß k2n ^4« — Ta ..\ j *0 * (4«)! k2U 11 (4» + 1)! n -j- 1 (4« -|- 2)! rt°' rt4» + 8 — ("|;; I 3j|t>l (« = 0, 1, 2, 3 . . .) rt4« + 2 sein muß. Mithin erhält man für x den Ausdruck: oo 00 1?” , 00 A2” +1 . , , VT - ' «=0(4«)! l=0(4» + 2)! + :,r„(4« + i)!/ rt*r0(4« + 3)i s/^yg)*" _ (*W+,\ , fi j; _ (/y^"+3\ _ "UoV (4«)! (4« + 2)! / V/fe «=o\ (4« -f 1)! (4« -j- 3)! / = a0 cos (t \/k) -|—sin (t ~\fk). Y h Die beiden Konstanten //„ und a{ bestimmen sich wieder als Koordinate und Geschwindigkeit zur Zeit t — 0. Beispiel y. Es sei zu integrieren das System 10 d1x dt* d*y dt* = Ay = /.r. ti‘ly Führt man, wie immer, für x, y, ' , ■■ ihre bezüglichen Potenz- dt- dt3 reihen ein, so folgt: 2fi(fi - 1 )*»?-' - 62b,= 0 jx = 2 ft = 2 - I2a t = 2 jj. = 2 ' |A-2 o, und daraus 11 . . [ /*(/* kbv,_i = 0 | /»0* — — ^|x_2 Zunächst ergibt sich hieraus für ^ — 2: (ß 2, 3, 4 . 2.1.rta 2 . 1 . k . 1(1 ft \ für [i = 3: 3 . 2 . a% = XfÄ, 3 . 2 . Z>3 = Auch hierin sind wieder die bei der Integration willkürlich bleibenden «0, b0 durch die Anfangskoordinaten, durch die Komponenten der Anfangsgeschwindigkeit zu ersetzen. Zur Ermittlung der weiteren u (für /i ^ 4) kann man sich eine Rekursionsformel auf folgendem Wege verschaffen: Schreibt man die zweite der Formeln 11 in der Form (/'- — 2) (/* — 3) (X -2 = 0 (#* E 4) und setzt den hieraus erfließenden Wert von b^_2 in die erste Gleichung 11 ein, so wird aus derselben fi(/i — l)(ß — 2) (fi — 3)(t — kla = 0 oder fi(fi — l)(/t — 2) (fi — 3)' Man erhält daraus folgende Bestimmung der a: U\n n 1 ai n + 2 ^4 n + S (4«)! (MT (4« -f 1)! (kl)" (An ~f 2)! (kl)n [An -(- 3)! Um die Ausdrücke für b zu erhalten, braucht man nur in den eben erhaltenen Formeln a, k bezw. mit b, l zu vertauschen; es ergibt sich: bin = _ WT (4 «)!' b l n 4- I = b\ h + 2 — bin 4-3 = (kl)" (An + 1)! (kiy (An + 2)1 lan M! , (4« -f 3)! 1 (u = 0, 1,2.. .). Die gegebenen Differentialgleichungen haben also folgende Lösung: r „ SW".*- | r ? (*0“ ,*"4-1 _L hh % (k/T • *- + * , *=o (An -|- 3) 1( _ A S-W _l_ /, V W" ,*- + 11 a. y W“ ,*- + «. ' = *£.(4*51 ' + *if„ (4« + 1)! ' + la\ f. (4« + 2)1/ + + & y _Wl_/4- + « + ;,r0(4« + 3)!/ • Beispiel ö. Die zu integrierenden Differentialgleichungen seien d2x , dt* = -r+->' dH' ~ = X-y. IX II Aus x — 2ci„t und y — 2b„t und ihrer zweiten Ableitung (i“0 1 (». = 0 1 nach t folgt durch Einsetzen in das gegebene Gleichungspaar: |i = 2 2fi(fi — 1 )b t [J.-2 M.= 2 = 2(a -b)f n=o 1 1 Schreibt man auf der linken Seite der ersten Gleichung fi statt fi — 2, also /i -J- 1 für fi — 1 und fi -\~ 2 statt fi, so lautet die Gleichung: 2(fi + 2) (fi + 1 )a t» = J(« + b)t[\ jt = 0 ‘ r |X = () ‘ 1 woraus zu schließen ist, daß 12.............(f1 "1“ 2) (fl -f- 1) a\x±2 4" V = 0 sein muß. Auf ähnliche Art erhält man aus der zweiten Gleichung: 121..................+ 2) ^ + 2 — (an — V = 0> Aus 12 folgt = (fi -)- 2) (fi -f- l)«li + 2 — vergrößert man darin den Zählbuchstaben fi um 2, so liefert die letzte Gleichung: «s = 4—3 • »«w. Diese Beispiele sollen die Anwendungsfähigkeit der oben angeführten Grundsätze veranschaulichen. Freilich .soll dabei durchaus nicht verschwiegen werden, daß, wenn auch hier in jedem einzelnen Falle der Weg, den man zur Integration der Differentialgleichungen einschlagen kann, genau vorgezeichnet ist, die Behandlung des Problems doch nicht immer ganz glatt verläuft; schon bei einigermaßen kompliziertem Baue der Funktionen l'\ und 1\ stößt die Ermittlung der Koeffizienten der Potenzreihen, namentlich in independenter Form, auf Schwierigkeiten. Man wird im allgemeinen mittelst Rekursionsformeln nur eine endliche Anzahl der Anfangskoeffizienten bestimmen können, während man die Gesamtheit derselben nicht beherrschen wird. II. Näherungsmethode. Es liegt nun der Gedanke nahe, zu versuchen, ob man nicht, ausgerüstet mit der Kenntnis nur einer beschränkten Anzahl der Anfangskoeffizienten beider Potenzreihen, auch an eine Beschreibung des betreffenden Bewegungsproblems herantreten kann. Offenbar wird diese Beschreibung als erreicht zu betrachten sein, sobald es gelungen ist, die Koordinaten und die Geschwindigkeitskomponenten des beweglichen Punktes nach Ablauf der endlichen, übrigens beliebigen Zeit T und nach jedem kleineren Zeitabschnitte anzugeben; denn diese Größen sind ja für die Bewegung maßgebend, da ihre Kenntnis eben den Ort, bezw. Bewegungszustand des Punktes in der Ebene zur Zeit T angibt. Es ist nun in der Tat möglich, sich diese Größen (Koordinaten und Geschwindigkeitskomponenten) näherungsweise, aber mit beliebiger Schärfe der Annäherung an ihre wirklichen Werte zu verschaffen. Es sei zu diesem Ende vorausgesetzt, man habe mit Ausnützung des Systems 7 für die den beiden gegebenen Differentialgleichungen genügenden Potenzreihen h -\~ 1, bezw./t-f-1, Anfangskoeffizienten gefunden, so daß also ist, wo #a, , als Integrationskonstanten zunächst willkürlich bleiben, dann aber ihre Bestimmung dadurch finden, daß sie eben die Koordinaten, bezw. die Geschwindigkeitskomponenten des Punktes zur Zeit t = 0 vorstellen. Die Koeffizienten «/, + ,■ und bt + i für i^> 1 seien unbekannt, so daß an Stelle der ganzen Potenzreihen nur die Gleichungen 16 treten. Es soll nun angegeben werden, wie groß die Koordinaten und die Geschwindigkeitskomponenten des Punktes zur Zeit t — T, also nach Ablauf von Tstc, sind (gerechnet vom Beginne der Bewegung an). Um diese Frage zu erledigen, denke man sich das Zeitintervall T in n (z. B. der Einfachheit halber gleiche) Teile geteilt und wähle n (z.B. in der Form n = 1(V) so groß, daß — = t ein entsprechend kleines Zeitintervall ergibt. War das Bewegliche zur Zeit / = 0 im Punkte A0, so sei es nach Ablauf der Zeit t im Punkte AIt nach Ablauf der Zeit 2 . % in Ai usw., endlich nach Ablauf der Zeit n . t = T in A„ angelangt. Es handelt sich offenbar darum, die Koordinaten von A„ zu bestimmen und die Geschwindigkeitskomponenten dortselbst anzugeben. Die Anfangslage A0 sei gegeben durch die Koordinaten a0, />„, die Komponenten der Anfangsgeschwindigkeit in A0 seien a1 und bt. Für diese Größen möge aus einem später einleuchtenden, übrigens formalen Grunde, bezw. b/0\ aj(°>, b^> geschrieben werden, wo der obere Index (o) ausdrücken soll, daß sich diese Konstanten auf den Zeitpunkt t — 0 = x . 0 beziehen. Verfolgt man die Bewegung während des ersten Zeitteilchens t, bis also der Punkt nach Ax gekommen ist, so ergibt sich für die Koordinaten von Aj, die mit xu yx bezeichnet werden mögen, indem man für t in 16 den Wert t einsetzt: /, Die beiden Größen und werden zwar im allgemeinen nicht mit den wirklichen Koordinaten von Alt wie sie sich bei der Bewegung tatsächlich ergeben, zusammen fallen, aber der Unterschied gegen dieselben I*=o ' und für die Gesclnvindigkeitskomponenten analog: wird bei Wahl eines passend kleinen t, also bei Annahme eines entsprechend großen n, beliebig klein ausfallen.* Dasselbe gilt bezüglich der Geschwindigkeitskomponenten. Man findet also, daß der Massenpunkt in Ax für die Koordinaten die Näherungswerte x,, yJ} für die Geschwindigkeitskomponenten die Werte / dx\ (dy\ 'Ut) \ h' ^Üt t'‘ese Größen möge beziehungsweise der Reihe nach ^o(1)> ^i(1> gesetzt werden; der obere Index (l) deute an, daß sich diese Werte auf den Ablauf der Zeit x. 1 beziehen. Nun betrachte man die Lage Ay gewissermaßen als neuen Ausgangspunkt für die weitere Bewegung, die durch die Gleichungen: h n v- x — (1 = 0 y = 2b Vf beschrieben ist. Dabei sind die a/V (i — 0, 1, 2 .. . h), b,- (i = 0, 1, 2 . . . k) jetzt Funktionen der für den Punkt A, geltenden Anfangskonstanten Verfolgt man die Bewegung nun durch das nächstfolgende Zeitintervall t (das zweite seit Anfang der Bewegung), so gelangt der Punkt nach Ablauf desselben nach A2 und hat dort die Näherungswerte -r2 = 2a y, = i/;(1V Jt = 0 ‘ |A=0 r 0° * Ist nHmlich z. B. in Wirklichkeit x = und inan bestimmt nur die ersten /r —1 ji = 0 h Anfangsglieder, ersetzt also die eigentliche Potenzreihe für x durch x" = 2 n-i 'UL T (i=-* ' zu Koordinaten, und die Geschwindigkeitskomponenten Wieder sei behufs Angleichung an das Vorhergehende *2 = a0u\ yx = b0(i\ (^)2= *,(2>, (J)a= gesetzt, wo der obere Index (2) auf die Lage des Punktes A2 nach Ablauf der Zeit t . 2 hinweisen soll. Nun denke man sich dieses Verfahren fortgesetzt. Nach Ablauf der Zeit m = T findet man als Koordinaten des Beweglichen: (n — 1) M. __ («) 2 T = (Iq ^ = 0 ^ k v — 2b<-n~i\v' = b (n) /ti ^ v,± l - vo (1=0 und als seine Geschwindigkeitskomponenten zu derselben Zeit: -v-1^ *<■> (§).= ?,"< = v"- Die aK* V> und l> sind durch das bekannte Bildungsgesetz der a und £ (/i //, bezw. k) ermittelte Funktionen von «0l”—"~1), Damit ist die Aufgabe erledigt. Man hat für den Ort des Massenpunktes zur Zeit T sowohl die Koordinaten als auch die Geschwindigkeitskomponenten erhalten, und zwar dargestellt durch Näherungswerte, die von den wahren Werten der bezüglichen Größen um so weniger abweichen, je kleiner das Zeitintervall % angenommen und je größer die Zahl der bekannten Anfangskoeffizienten der Potenzreihe ist. Es sei noch kurz darauf hingewiesen, worin die Bedeutung einer solchen angenäherten Lösung, wie sie hier versucht ist, liegt. Findet der Physiker bei der Behandlung eines Problems Differentialgleichungen, deren Integration ihm Schwierigkeiten macht — und dies ist leider nur zu oft der Fall —, so trachtet er zunächst die Anfangsbedingungen des Problems entsprechend zu ändern, indem er diesen gewisse Beschränkungen auferlegt, um die Integration der auf solche Art vereinfachten Gleichungen leichter durchführen zu können. Es wird dadurch das Problem seiner Allgemeinheit entkleidet. Bei der hier entwickelten Methode ist eine solche Voraussetzung über den Anfangszustand, von dem aus die Bewegung erfolgt, nicht gemacht; man sucht sich vielmehr unter Beibehaltung der allgemeinen Bedingungen dem wirklichen Vorgänge in der Weise anzuschmiegen, daß man die ganze Bewegung zergliedert und sich über ihre einzelnen Phasen von Zeitpunkt zu Zeitpunkt orientiert, was ja immer ausreichen wird, wenn es sich darum handelt, die Bewegung nicht während ihrer ganzen Dauer, sondern nur innerhalb beschränkter Zeitabschnitte zu verfolgen. Zum Schlüsse möge nun vorstehende Entwicklung an einem Beispiele erprobt werden. Zur Integration liege die bereits behandelte Differentialgleichung d*x — = —.1- vor; die Lage und Geschwindigkeit des Massenpunktes zur Zeit T = 0‘3 Sek. sei zu suchen. Nach der eingangs behandelten Methode seien etwa nur die vier ersten Koeffizienten bestimmt, so daß man von der Potenzreihe für x nur kennt: 17................-r = a0 -f- axt — |«0/a — ,f UI1L' d~ = a, — a0t — Die Bewegung erfolge aus dem Koordinatenursprung mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 1 cm-sec-1, so daß a0 = a0(V = 0, . 0'1 - A . <*0'l). 0'01 — * . «,(*) = 0-001, welche liefert: = «0(2) + V2). 0-1 — {ä,®. 0-01 — . 0-001 = = 0'29552 . . . cm, und die Geschwindigkeit: ('^f) = — rt0<2> .01-1. a#(*). 0-01 = 0-95527 ... cm-sec“1. Damit sind Ort und Geschwindigkeit des Punktes nach 0'3 Sek. gefunden. Setzt man dagegen alle Koeffizienten der Potenzreihe für x als bekannt voraus, so ergibt sich, da a0 = 0, — 1 ist, für die Lage des Punktes nach 3 Sek. der Ausdruck: x'= 0-3 — 0, • 0-3* + * • 0'36 — ' • 0-3? = 0-29552 . . . cm, 3 3! 1 5! 7! und für die Geschwindigkeit: 1 — x-, * 0-3* 4- * . 0-3« — • 0-3« 4- . . . = 0-95534 . . . cm-sec“1. 2! 4! 6! Die Werte der Koordinaten stimmen in den ersten fünf, die der Geschwindigkeiten in den ersten vier Dezimalstellen überein; es ist also eine immerhin befriedigende Annäherung erreicht. u.st.-u. Schulrat Professor Alfons Paulin. (Biographische Skizze von Alexander Pucsko.) Mit 1. Jänner d. J. schied Schulrat Professor Paulin anläßlich seines Übertrittes in den bleibenden Ruhestand aus dem Lehrkörper des Gymnasiums und es erscheint wohl angemessen, dem um die Jugendbildung und um die Wissenschaft so verdienten Manne einige Worte der Erinnerung zu weihen. Schulrat Paulin wurde am 13. September 1853 zu Thum am Hart bei Gurkfeld in Krain geboren und legte seine Gymnasialstudien teils am Untergymnasium in Laibach, teils am Obergymnasium in Rudolfswert in den Jahren 1865 bis 1873 zurück. Hierauf studierte er an der k. k. Universität in Graz die Naturwissenschaften und Mathematik. Im Jahre 1878 den 4. Juli wurde er von der wissenschaftlichen Prüfungskommission in Graz für Naturgeschichte am Obergymnasium approbiert. Nach der Prüfung mußte er anläßlich der Okkupation Bosniens als Reserveleutnant* zur aktiven Dienstleistung einrücken und kehrte im Dezember desselben Jahres krank aus dem Okkupationsgebiete zurück. Infolge seiner Mobilisierung bis zum besagten Zeitpunkte und einer anderthalb Jahre dauernden Krankheit konnte er den zweiten Teil der Prüfung aus Mathematik und Physik fürs Untergymnasium mit deutscher Unterrichtssprache erst am 6. Juli 1880 ablegen. Außerdem wurde er noch für Slowenisch als Unterrichtssprache am 16. März 1884 von derselben Prüfungskommission für befähigt erklärt. Im Schuljahre 1880/81 war er Probekandidat an der Staatsoberrealschule in Laibach und wirkte sodann vom 16. September 1881 bis 1. September 1886 als Supplent am k. k. Staatsobergymnasinm (jetzt I. Staatsgymnasium) daselbst und von diesem Zeitpunkte an in definitiver Stellung bis zum 5. September 1908 an derselben Anstalt, mit welchem Tage er eine Lehrstelle an dem neueröffneten Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache in Laibach erhielt. Infolge seiner im Jahre 1908 auftretenden Krankheit vermochte er leider nicht seine pädagogische Tüchtigkeit und sein * Mit Allerhöchster Entschließung vom 26. April 1887 wurde er zum Oberleutnant i. d. Res. ernannt. gediegenes Fachwissen beim Unterrichte an dem genannten Gymnasium zu verwerten, sondern er sah sicli genötigt, weil sich sein nervöser Zustand durchaus nicht bessern wollte, um seine Versetzung in den bleibenden Ruhestand anzusuchen. Diese erfolgte mit 1. Jänner 1. J. und so schied der treffliche Pädagog und hervorragende Gelehrte aus dem Lehrkörper, ohne die Mitglieder desselben bis auf den Direktor, der lange Jahre zugleich mit ihm am Staatsobergymnasium gedient, näher gekannt zu haben. Aber nicht nur seiner eigentlichen beruflichen Tätigkeit als Lehrer der realen Fächer und als Jugenderzieher gab sich Schulrat Paulin mit ganzer Seele hin, seine Arbeitsfreudigkeit und vielseitige Verwendbarkeit bewies er auch zunächst als Büchereiverwalter. Er versah nämlich vom Jahre 1882/83 bis inklusive 1885/86 die slowenische, vom Jahre 1886/87 bis inklusive 1887/88 die deutsche Schülerbücherei und war vom Jahre 1888/89 bis inklusive 1902/03 Verwalter der Lehrerbibliothek. Dabei widmete er seit dem Jahre 1886 als Kustos seine größte Sorgfalt dem k. k. botanischen Garten und war noch vom Jahre 1896/97 bis 1901/02 als Hilfskraft der Direktion zur Besorgung der Kanzleigeschäfte tätig. Man sollte nun meinen, daß die Erfüllung der Schulpflichten und die Verrichtung so vieler Geschäfte die ganze Leistungskraft und Arbeitszeit des Genannten in Anspruch genommen hätte. Dem war jedoch nicht so Nebst den oben erwähnten verschiedenen Arbeiten ruhte die wissenschaftliche und literarische Tätigkeit Paulins nicht, vielmehr entwickelte er gerade hier eine erstaunliche Rührigkeit und Schaffenskraft. Seine hervorragendsten wissenschaftlichen Abhandlungen erstrecken sich auf das Gebiet der Botanik Als Botaniker war er nicht nur ein fruchtbarer Fachschriftsteller, sondern auch ein eifriger Sammler, ln dieser doppelten Eigenschaft ist er weit über die Grenzen der Monarchie bekannt geworden. Eines seiner grüßten Verdienste ist, an der Erschließung der hochinteressanten und eigenartigen Flora Krains hervorragend mitgewirkt zu haben. Damit hängt zusammen die Herausgabe und wissenschaftliche Bearbeitung der «Flora exsiccata Carniolica> samt den «Schedae ad floram exsiccatam Carniolicam». Nicht nur der Umfang und die Gediegenheit dieses einen monumentalen Werkes, in welchem bisher 1000 Pflanzenarten erschienen sind, zieht die Aufmerksamkeit auf sich, sondern auch noch eine große Zahl anderer botanischer Abhandlungen, an welche sich auch die Herausgabe eines Lehrbuches der Botanik und eines zoologischen Atlasses in slowenischer Sprache reiht. Noch bewunderungswürdiger wird die wissenschaftliche Betätigung Paulins, wenn man bedenkt, daß er weitab von wissenschaftlichen Fachinstituten in der Provinz ein so emsiges literarisches Wirken, dessen Frucht 30 fachwissenschaftliche Abhandlungen waren, an den Tag legte. Demjenigen, der ein Interesse für die krainischen Florenverhältnisse hat, dürfte es willkommen sein, sie nach ihren Titeln einzeln in einer Anmerkung aufgezählt 2* zu finden* Durch alle botanischen Arbeiten, namentlich aber durch seine «Flora exsiccata Carniolica», hat er sich unvergängliche Verdienste um die Heimatkunde Krains erworben. Ein so tüchtiges schulmännisches Wirken und insbesondere ein so gediegenes fachmännisches Forschen und Arbeiten lenkte die Aufmerksamkeit der hohen und höchsten Kreise auf sich. Und so kam es, daß Professor Paulin vom k. k. Unterrichtsministerium mit Erlaß vom 10. Oktober 1892, Z. 5476, ein Belobungsdekret «für die eifrige und von Erfolg begleitete Mühewaltung als Kustos des k. k. botanischen Gartens» und vom k. k. Landesschulrate für Krain mit Erlaß vom 28. Dezember 1909, Z. 66/Pr. L. S. R., anläßlich seiner Versetzung in den bleibenden Ruhestand «die volle Anerkennung für die langjährige, aufopferungsvolle und sehr erfolgreiche * Anmerkung. Die literarischen Leistungen sind in chronologischer Reihenfolge nachstehende : Mitarbeiter an der vom botanischen Institute der k. k. Universität Wien edierten, vom Hofrate Professor Dr. v. Kerner begründeten «Flora exsiccata Austro-Ilungarica». Seine diesbezüglichen Beiträge sind im Band I—IX der Schedae ad Floram exsiccatam Austro-Hungaricam, Wien 1882—1902, erschienen. — Vegetationsverhältnisse der Nassenfußer Höhen, der Gurkfelder Ebene und des Uskokengebirges. Laibach 1887. 4°, 14 S. — Vegetationsverhältnisse der Littaier Berge. Laibach 1889. 4°, 16 S. — Vegetationsverhältnisse des südlichen an Istrien und Kroatien angrenzenden Gebietes von Krain. Laibach 1892. 4°, 30 S. — Die Bärlappgewächse Krains. Laibach 1895. 8°, 28 S. — Über einige für die Flora Krains neue Arten, Varietäten und Bastarde aus der Farngattung Aspidium. Laibach 1896. 8°, 32 S. — Literaturbericht. Eingehende Besprechung von vier auf Krain bezugnehmenden pllanzengeographischcn Abhandlungen. Laibach 1897. 8°, 14 S. — Über Erechtites hieracifolia und andere für Krain neu eingevvanderte Pflanzen Amerikas. Laibach 1897. 8°, 16 S. — Prirodopis rastlinstva za srednje šole (Lehrbuch der Botanik für Mittelschulen). Ljubljana 1898 1899. 8°, 267 S. — F’lora exsiccata Carniolica. Fase. I. Centuria I. et II. Laibach 1900. 200 Arten. — Schedae ad Floram exsiccatam Car-niolicam. 1. Heft. Laibach 1900. 8°, 40 S. — Beiträge zur Kenntnis der Vegetationsverhältnisse Krains. 1. Heft. Würzburg 1901. 8°, 104 S. — Über das Vorkommen einiger seltener Pflanzenarten im Gebiete der Karawanken. Laibach 1902. 8°, 6 S. — Über das Vorkommen der bisher nur aus den Pyrenäen bekannten Viola cornuta in den Karawanken. Wien 1902. 8°, 2 S. — Flora exsiccata Carniolica. Fase. II. Centuria III. et IV. Laibach 1902. 200 Arten. — Schedae ad Floram exsiccatam Carniolicam. 2. Heft. Laibach 1902. 8°, 42 S. — Beiträge zur Kenntnis der Vegetationsverhältnisse Krains. 2. Heft. Würzburg 1903. 8°, 110 S. — Mitarbeiter an der vom Privatdozenten Dr. A. v. Hayek herausgegebenen «Flora exsiccata Stiriaca». Wien 1903 1907. — Flora exsiccata Carniolica. Fase. III. Centuria V. et VI. Laibach 1904. 200 Arten. — Schedae ad Floram exsiccatam Carniolicam. 3. Heft. Laibach 1904. 8°, 46 S. — Beiträge zur Kenntnis der Vegetationsverhältnisse Krains. 3. Heft. Würzburg 1904. 8°, 154 S. — Zoologijski atlant z besedilom (Zoologischer Atlas mit 24 Tafeln und Text). Ljubljana 1905. Lex., 58 S. — Flora exsiccata Carniolica. Fase. IV. Centuria VII. et VIII. Laibach 1905. 200 Arten. — Schedae ad Floram exsiccatam Carniolicam. 4. Heft. Laibach 1905. 8°, 35 S. — Über botanische Naturdenkmäler in Krain. Laibach 1906. 4°, 17 S. — Die Farne Krains. Jahresbericht des I. Staatsgymnasiums. Laibach 1906. 8°, 44 S. — Übersicht der Formen aus der Gattung Alchcmilla. Jahresbericht des I. Staatsgymnasiums. Laibach 1907. 8°, 19 S. — Flora exsiccata Carniolica. Fase. V. Centuria IX. et X. Laibach 1907. 200 Arten. — Schedae ad Floram exsiccatam Carniolicam. 5. Heft. Laibach 1907. 8°, 38 S. — Mit Privatdozent Dr. A. v. Hayek gemeinsam: Flora der Sanntaler Alpen. Jena 1907. 8°, 63 S. Dienstleistung» erhielt. Se. k. u. k. Apostolische Majestät aber würdigte die großen Verdienste des trefflichen Schulmannes und ausgezeichneten Fachgelehrten in der Weise, daß sie ihm mit Allerhöchster Entschließung vom 23. Oktober 1907 der Titel eines Schulrates und mit der vom 17. Februar d.J. das Ritterkreuz des Franz Josefordens allergnädigst zu verleihen geruhte. Es möge ihm nun gegönnt sein, als Oberleiter des botanischen Gartens und als eine Zierde der Wissenschaft nach vollständiger Genesung noch viele Jahre in beglückender Zufriedenheit und rüstigster Schaffenskraft zuzubringen! Schulnachrichten. i. Lehrkörper. 1. Veränderungen. Dem Professor an der Staatsrealschule in Pola, Adrian Achitsch, wurde mit U.-M.-Erl. vom 25. Juni 1909, Z. 25.138 (intimiert mit L.-Sch.-R-Erl. vom 12. Juli 1909, Z. 3787) eine wirkliche Lehrstelle an der hiesigen Anstalt mit der Rechtswirksamkeit vom 1. September 1909 verliehen. Der Supplent am Staatsgymnasium im XIII. Wiener Gemeindebezirke, Hugo Podrasek, wurde mit U.-M.-Erl. vom 19. September 1909, Z. 38.391 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 25. September 1909, Z. 5623) zum provisorischen Lehrer an dem hierortigen Gymnasium mit der Rechtswirksamkeit vom 1. Oktober 1909 ernannt. Aus dem Lehrkörper schieden Schulrat Professor Alfons Paulin, der zufolge Erlasses Sr. Exzellenz des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 7. Dezember 1909, Z. 47.227 (intimiert mit Erl. vom 28. Dezember 1909, Z. 66/L.-Sch.-R./pr.) in den bleibenden Ruhestand versetzt wurde, ferner der supplierende Gymnasiallehrer Karl Reiner, da keine Parallelabteilung zur II. Klasse eröffnet worden, und der Hilfslehrer für Physik, Oberreal-schulprofessor Karl Schrautser, welch beiden letzteren der Dank für ihr von schönen Erfolgen begleitetes Wirken an der Anstalt ausgesprochen wird 2. Beurlaubungen. Schulrat Professor Alfons Paulin wurde zufolge U.-M.-Erl. vom 6. September 1909, Z. 36.157 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 11. September 1909, Z. 5245) bis Ende Dezember 1909 krankheitshalber beurlaubt. 3. Andere Personalangelegenheiten. Der Religionslehrer Dr. Josef Jerse wurde im Lehramte definitiv bestätigt und ihm der Titel «Professor» zuerkannt (L.-Sch.-R.-Erl. vom 3. Juni 1909, Z. 2612). Der supplierende Lehrer l)r. Siegfried Schöppl Ritter v. Sonmvalden wurde mit U.-M.-Erl. vom 25. Juni 1909, Z. 25.137 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 13. Juli 1909, Z. 3786) zum provisorischen Lehrer an dieser Anstalt mit der Rechtswirksamkeit vom 1. September 1909 ernannt. Der supplierende Lehrer Dr. Josef Bischof wurde als Stellvertreter des beurlaubten Schulrates Paulin zufolge L.-Sch.-R.-Erl. vom 2. Oktober 1909, Z. 5470, vom 16. September bis 15. Dezember 1909 und dann zufolge L.-Sch.-R.-Erl. vom 22. Dezember 1909, Z. 7678, vom 16. Dezember 1909 bis 1. April 1910 verwendet, von welchem Zeitpunkte an er als wirklicher Lehrer (ernannt mit U.-M.-Erl. vom 13. März 1910, Z. 9383 [L.-Sch.-R.-Erl. vom 22. März 1910, Z. 1788J) an der Anstalt wirkte. Dem Professor Dr. Josef Jerše wurde eine Nebenstunde an der Handelslehranstalt Mahr, vier Nebenstunden an den Vorbereitungsklassen des Mädchenlyzeums, dem Professor Dr. Rudolf Rothaug vier Nebenstunden an der Lehrerinnenbildungsanstalt des Laibacher Schulkuratoriums gestattet (U.-M.-Erl. vom 24. Jänner 1910, Z. 106; L.-Sch.-R.-Erl. vom 7. Oktober 1909, Z. 5784, und vom 24. Jänner 1910, Z. 623). Mit Allerhöchster Entschließung vom 17. Februar 1910 wurde von Sr. Majestät dem Schulrate Professor Alfons Paulin aus Anlaß seines Übertrittes in den bleibenden Ruhestand das Ritterkreuz des Franz Josefordens verliehen, was auch eine große Ehre für die Anstalt bedeutet, welcher der Ausgezeichnete angehörte. Stand des Lehrkörpers im Schuljahre 1909/1910. A. Für die obligaten Lehrfächer. Name und Charakter Ordi-narius in der Klasse Lehrfach und Klasse Wö- chent- liche Stunden 1. Alexander Pucsko, k k. Direktor — Slowenisch I., Abt. A und B. — II. und III. Freikurs 11 2. Alfons Paulin, k. k. Schulrat und Professor der VII. Rangklasse, Verwalter des k. k. botanischen Gartens — Beurlaubt bis 1. Jänner 1910 — 3. Adrian Achitsch, k. k. Professor, Verwalter der physikalischen Sammlung VI. Mathematik III. bis VI. — Physik III., IV. 17 4. Josef Bischof, Dr. der Philosophie, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer, Verwalter der naturhistorischen Sammlung v. Mathematik I., II. — Naturgeschichte I, II., V., VI. -— Geographie I. 18 ! 5. Johann Hille, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer, Verwalter der Unterstützungsbücherei IV. Latein V., VI. — Griechisch IV., V. 21 6. Josef Jerše, Dr. der Theologie, k. k. Professor — Religion I. bis VI. Exhortator. 14 7. Josef Nerad, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer, Verwalter der Schülerbücherei II. Latein II., IV. — Deutsch H., VI. 20 Name und Charakter Ordi-narius in der Kliissc Lehrfach und Klasse Wo- chent- liehe Stunden 8. Hugo Podrasek, k. k. prov. Gymnasiallehrer l. Latein I. — Deutsch 1. — Griechisch VI. 17 9. Rudolf Rothaug, Dr. der Philosophie, k. k. Professor, k. u. k. Leutnant a. D., Verwalter der geographisch-historischen Sammlung, Leiter der Jugendspiele — Geographie und Geschichte 11. bis VI. 20 10. Siegfried Schöppl Ritter v. Sonnwalden, Dr. der Philosophie, k. k. prov. Gymnasiallehrer, Verwalter der Lehrerbücherei m. Latein III — Deutsch 111., IV., V. — Griechisch III. 20 B. Für die nicht obligaten Lehrfächer. 11. Italienische Sprache für Schüler von der IV. Klasse an, in 2 Kursen ä 2 St. w., lehrte der wirkl. Realschullehrer Alfons Eisenberg. 12. Stenographie für Schüler von der IV. Klasse an, in 2 Kursen ä 2 St. w., lehrte der Gymnasialdirektor Alexander Pucsko. 13. Gesang für Schüler aller sechs Klassen, in 3 Abteilungen ä 1 St. w. (I. Kurs, II. Kurs, gemeinsamer Kirchengesang), lehrte der Gesanglehrer Viktor Ranth. 14. Kalligraphie für Schüler des Untergymnasiums, in 1 Kurse h 1 St. w., lehrte der Zeichenassistent an der k. k. Staatsoberrealschule Johann Klein. 15. Turnen für Schüler aller sechs Klassen, in 3 Abteilungen ä 2 St. w., lehrte der Gauvorturner Franz Zirnstein. 16. Zeichnen für Schüler aller sechs Klassen, in 2 Kursen ä 2 St. w., lehrte der Zeichenassistent an der k. k. Staatsoberrealschule Johann Klein. Anmerkungen. In der französischen Sprache wurde den Schülern der IV., V. und VI. Klasse wegen zu geringer Teilnehmerzahl kein Unterricht erteilt. — In der Musik wurden mehrere Schüler der Anstall in der Musikschule der Philharmonischen Gesellschaft, im Turnen einzelne von seiten des Deutschen Turnvereines unterwiesen. * \ Gymnasialdiener: Josef Sperner. II. Lehrverfassung. A. Obligate Lehrgegenstände. In der 1. bis V. Klasse wurde nach dem mit Verordnung des Ministers für Kultus und Unterricht vom 20. März 1909, Z. 11.662, herausgegebenen Normallehrplan für Gymnasien unterrichtet. In der VI. Klasse jedoch dem Unterrichte der mit dem Erlasse des Ministers für Kultus und Unterricht vom 23. Februar 1900, Z. 5146, veröffentlichte Normallehrplan, die Naturgeschichte ausgenommen, zugrunde gelegt. Für diese ward nämlich noch eine dritte wöchentliche Stunde mit U.-M.-Erl. vom 14. Mai 1909, Z. 18.942 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 24. Mai 1909, Z. 2911), bewilligt. Übersicht der Verteilung der obligaten Lehrfächer nach den einzelnen Klassen und wöchentlichen Stunden. Lehrgegenstand I. II. 111. IV. V. VI Zusammen Religionslehre 2 2 2 2 2 2 12 Latein 8 7 6 6 6 6 39 Griechisch — — 5 4 5 5 19 1 deutsch 4 4 3 3 3 3 20 Geschichte — 2 2 2 3 4 13 Geographie 9 2 2 2 1 — 9 Mathematik 3 3 3 3 3 3 18 Naturgeschichte .... 2 2 — 3 3 10 Physik — — 2 3 — 5 Propädeutik — — — Zusammen . . 21 22 25 25 26 26 145 B. Freie Lehrgegenstände.* I. Slowenische Sprache. Mit den Unterrichts-Ministerial-Erlässen vom 2. Juli 1885, Z. 11.248, und vom 12. Oktober 1892, Z 15.862, wurden für Schüler, welche nicht der slowenischen Nationalität angehören, vier slowenische Freikurse bewilligt;** mit dem letzteren Erlasse wurde auch der dem Unterrichte in diesen Kursen zugrunde zu legende Lehrplan genehmigt. In dem 1. dieser Kurse werden die Schüler der 1. und 11. Klasse, doch auch solche der höheren Klassen, welche erst jetzt sich die slowenische * Die Angaben über die Schülerzahl beziehen sich immer auf den Semesterschluß. ** Der vierte Kurs wurde in diesem Schuljahre noch nicht eröffnet. Sprache aneignen wollen, in dem II. Kurse jene der III. und IV. Klasse vereinigt, und es wird in diesen kombinierten Klassen der lehrplanmäßige Lehrstoff, soweit dies nötig und ausführbar ist, unter Zugrundelegung des Abteilungsunterrichtes und der unmittelbaren und mittelbaren Beschäftigung der Schüler absolviert. Der III. und IV. Kurs sind für die Schüler der vier oberen Klassen bestimmt. Die Aufnahme in einen höheren als den I. Kurs erfolgt auf Grund des mit wenigstens genügendem Erfolge absolvierten vorhergehenden Kurses oder auf Grund einer Aufnahmsprüfung. I. Kurs (3 St. w.): I. Klasse: Anleitung zum richtigen Lesen und Schreiben, praktische Übungen in der regelmäßigen Deklination und Konjugation. Lesen, Sprechen, Nacherzählen und Vortragen memorierter, prosaischer und leichter poetischer Stücke auf Grund des vorgeschriebenen Lehr-und Lesebuches. Dazu (wenn tunlich) Übersetzungen aus dem Deutschen ins Slowenische. — Nach den ersten sechs Wochen monatlich zwei Schulaufgaben. — II. Klasse: Wiederholung und Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre der Substantiva, Adjektiva, Pronomina, Numeralia und ihre Unregelmäßigkeiten mit Berücksichtigung der wichtigsten einschlägigen syntaktischen Regeln. Lesen, Sprechen, Nacherzählen und Vortragen wie in der I. Klasse. Dazu Übersetzungen aus dem Deutschen ins Slowenische. — Monatlich zwei Aufgaben, abwechselnd eine Schul- und eine Hausaufgabe. — Besuch im I. Sem. in beiden Abteilungen 62, im II. Sem. 60 Schüler. II. Kurs (3 St. w.): 111. Klasse: Systematischer Unterricht in der Formenlehre. Bildung der Tempora, Modi und Genera. Lesen, Sprechen, Nacherzählen und Vortragen memorierter, prosaischer und poetischer Stücke auf Grund des vorgeschriebenen Lehr- und Lesebuches. Übersetzungen aus dem Deutschen ins Slowenische. — IV. Klasse: Syntax des Nomens und Verbums unter Bezugnahme auf die analoge Ausdrucksweise im Deutschen. Lektüre, Übersetzung, Nacherzählen, Deklamation größerer Lesestücke. — Schriftliche Arbeiten in beiden Klassen monatlich zwei, abwechselnd Schul- und Hausaufgaben. — Besuch im I. Sem. 21, im II. Sem. 24 Schüler. III. Kurs (2 St. w.): V. und VI. Klasse: Wiederholung des gesamten grammatischen Unterrichtes unter besonderer Berücksichtigung der Syntax. Übersetzung aus dem Deutschen ins Slowenische. Lektüre ausgewählter Musterstücke aus der neueren Literatur. Deklamation poetischer Lesestücke. Unterrichtssprache teilweise slowenisch. — Jeden Monat abwechselnd eine Haus- und eine Schulaufgabe. — Besuch im I. Sem. II, im II. Sem. 15 Schüler. 2. Italienische Sprache. I. Kurs (2 St. w.): Aussprache, Flexion des Substantivs und Adjektivs, die Possessiv- und Demonstrativ-Pronomina, Präsens der Hilfsverba und der Verba auf -are, -ere, -ire, Partizip des Perfekts und die sich daraus ergebende Bildung des Perfekts und Passivums, Futurum. Die nötigsten syntaktischen Elemente zur Bildung einfacher Sätze. Mündliche und schriftliche Präparationen der einschlägigen Übungsbeispiele. Sprechübungen. Lehrbuch: Italienische Sprachlehre von A. Mussafia. — Besuch im I. Sem. 16, im II. Sem. 10 Schüler. II. Kurs (2 St. w.): Unregelmäßige Zeitwörter in der Gegenwart und im Partizip des Perfekts, das Adverbium, die rückbezüglichen Zeitwörter, Personalpronomina, Relativpronomina, Komparation, Vergangenheitszeiten, Konjunktiv, Konditional, Präpositionen. Mündliche und schriftliche Präparationen der einschlägigen Übungsbeispiele. Sprechübungen. Lehrbuch: Italienische Sprachlehre von A. Mussafia. — Besuch im I. Sem. 7, im II. Sem. 7 Schüler. 3. Stenographie. I. Kurs (2 St. w.): Die Wortbildung oder die sogenannte Korrespondenzschrift Lehrbuch: Gabelsbergers Stenographie von Prof. A. Heinrich, umgearbeitet von Pucskö-Hempel. — Besuch im I. Sem. 21, im II. Sem. 17 Schüler. II. Kurs (2 St. w.): Die Kürzungsarten (Etymologie), die Wortbildungskürzungen nach Redeteilen (Formenlehre), praktische Ausbildung nach den syntaktischen Gesetzen (wann gekürzt wird), das ist die Debattenschrift. — Besuch im I. Sem. 7, im II. Sem. 5 Schüler. 4. Freihandzeichnen. I. Kurs: Geometrische Grundfiguren nach Tafelvorzeichnung: Quadrat, Achteck, Dreieck, Sechseck, Bogen- und Wellenlinien, Kreise, Fünfeck, Ellipsen, Eilinie, Spirale, Volute. Ornamentale Verwendung von Blattformen. Pinselübungen. Gedächtniszeichnen. — Besuch im I. Sem. 20, im II. Sem. 19 Schüler. II. Kurs: Erklärung der perspektivischen Grundsätze auf Grund der Anschauung und Erfahrung. Zeichnen nach Geraden, Flächen und Körpern in perspektivischer Darstellung. Zeichnen und Malen nach Früchten und Schmetterlingen. — Besuch im I. Sem. 21, im II. Sem. 18 Schüler. III. Kurs: Zeichnen und Malen nach Blüten, Schmetterlingen, Gefäßformen, Gebrauchsgegenständen. — Besuch im 1. Sem. 8, im II. Sem. 5 Schüler. Der 11. und 111. Kurs waren vereinigt. 5. Kalligraphie. An diesem Unterrichte nahmen die Schüler der 1 und II. Klasse teil, welche vom Lehrkörper über Antrag der Ordinarien hiezu verpflichtet wurden, außerdem auch solche, welche sich freiwillig gemeldet haben. In einem Kurse (1 St. w.) wurde die Buchstabenbildung der deutschen und lateinischen Kurrentschrift und der französischen Rundschrift behandelt und in fortschreitender Entwicklung eingeübt. — Häusliche Übungen und mehrere Probeschriften. Schülerzahl im 1. Sem. 22, im 11. Sem. 24. 6. Gesang. Der Gesangunterricht wurde den Schülern des Gymnasiums in zwei Abteilungen zu je l Stunde wöchentlich erteilt, und zwar wurde in der ersten Abteilung das Musiktheoretische und das Elementare der Gesangkunst mit der Einübung von einstimmigen weltlichen Liedern, in der zweiten Abteilung die Grundbegriffe der Klanglehre (Drei- und Vierklänge mit ihren Umkehrungen), ferner mit Rückblicken auf die Entwicklung des Volksliedes und des Kirchenliedes mit der Einübung von zweistimmigen weltlichen Liedern durchgenommen. Außerdem wurde das zweistimmige Kirchenlied für beide Abteilungen gemeinsam in 1 Stunde wöchentlich geübt und ein besonderer Kirchenchor zum Zwecke des Chorgesanges bei den Schulmessen aufgestellt. Die Zahl der Besucher des Gesangunterrichtes betrug im 1. Sem. 34, im II. Sem. 24. 7. Turnunterricht. Die turnenden Schüler der sechs bestehenden Klassen waren in drei Abteilungen geteilt, und zwar umfaßte die erste Abteilung die Schüler der I. und II. Klasse, die zweite Abteilung die Schüler der III. und IV. Klasse, die dritte Abteilung die Schüler der V. und VI. Klasse. Jede Abteilung hatte 2 Stunden in der Woche. — Besuch im I. Sem. 92, im II. Sem. 75 Schüler. Der Unterricht wurde nach Maulschen Grundsätzen und Lehrplan erteilt, und zwar turnte die erste Abteilung die Übungen des ersten, die zweite Abteilung die des zweiten und die dritte Abteilung die des dritten Turnjahres. III. Lehrbücher, welche im Schuljahre 1910/11 dem Unterrichte in den obligaten Lehrfächern und im Slowenischen als Freigegenstand zugrunde gelegt werden. Religion: I. Klasse: Großer Katechismus der kathol. Religion. — II. Klasse: Deimel, Liturgisches Lehr- und Lesebuch, 3. Aufl. — III. Klasse: Deimel, Altes Testament. — IV. Klasse: Deimel, Neues Testament. — V. Klasse: Wappler, Lehrbuch der kathol. Religion, I. Teil (Einleitung), 9. Aufl. — VI. Klasse: Wappler, Lehrbuch der kathol. Religion, II. Teil (Glaubenslehre), 8. Aufl. — VII. Klasse: Wappler, Lehrbuch der kathol. Religion, III. Teil, 7. Aufl. Latein: I. Klasse: Scheindler, Lateinische Schulgrammatik, 8. Aufl.; Scheindler, Elementarbuch für die erste Stufe des Lateinunterrichtes, 1. Aufl. — II. Klasse: Scheindler, Lateinische Schulgrammatik, 7. Aufl.; Steiner-Scheindler, Lateinisches Lese- und Übungsbuch für die II. Klasse, 6. umgearb. Aufl. — III. Klasse: Scheindler, Lateinische Schulgrammatik, 6. Aufl.; Steiner-Scheindler, Lateinisches Lese- und Übungsbuch, III. Teil, 6 umgearb. Aufl.; Prinz, Lateinisches Lesebuch für Gymnasien,Wien 1910, samt den erklärenden Anmerkungen. — IV. Klasse: Grammatik wie in III.; Steiner-Scheindler, Lateinisches Lese- und Übungsbuch, IV. Teil, 5. umgearb. Aufl.; Caesar, De bello Gallico, edidit Prammer, 10. Aufl.; Schmidt, Schülerkommentar zu Caesars Denkwürdigkeiten über den Gallischen Krieg; Prinz wie in III. — V. Klasse: Grammatik wie in III.; Sedlmayer-Schcindler, Lateinisches Übungsbuch für Obergymnasien, 5. Aufl.; Livius, Auswahl aus Zingerle; Schmidt, Schülerkommentar zu Livius I, II, XXI, XXII; Ovids ausgewählte Gedichte von Sedlmayer, 7. Aufl.; Schwertaseck, Schülerkommentar zu Sedlmayers Ovidius Naso; Caesar, De hello Gallico, edidit Prammer, 10. Aufl.; Schmidt, Schülerkommentar zu Caesars Denkwürdigkeiten über den Gallischen Krieg; Prinz wie in 111. — VI. Klasse: Grammatik und Übungsbuch wie in V.; Ciceros Reden gegen Catilina von Nohl, 3. Aufl.; Nohl, Schülerkommentar zu Ciceros Reden gegen Catilina; Sallust, Bellum Catilinae et Jugurthinum von Scheindler; Müller, Schülerkommentar zu Sallusts Schriften; Vergils Aeneis, edidit Klouček. —VII. Klasse: Grammatik und Übungsbuch wie in V.; Ciceros Rede gegen Caecilius und 4. Rede gegen Verres, von Nohl, 3. Aufl.; Cicero de officiis, libri III., hcrausgegeben von Schiche, 2. Aufl.; Vergilii Aeneidos epitome, edidit Hoffmann, 5. Aufl.; Briefe des jüngeren Plinius, herausgegeben von Schuster, Wien 1910, I. Text, II. Erklärende Anmerkungen. Griechisch: III. Klasse: Curtius-Ilartel, Griechische Schulgrammatik, 26. Aufl.; Schenkl, Griehisches Elementarbuch, 21. Aufl. — IV. Klasse: wie in 111. — V. Klasse: Grammatik und Elementarbuch wie in III.; Homers Ilias von Christ, 2 und 3. Aufl.; Koch, Schülerkommentar zu Homers Ilias, 1. und II. Teil.; Harder, Wörterbuch zu den Homerschen Gedichten; Hellas, Griechisches Lesebuch von Haupt, I. und II. Bd. — VI. Klasse: Grammatik und Elementarbuch wie in 111.; Xenophon wie in V.; Homer wie in V.; Herodot, Auswahl von Scheindler, I. Text, 2. Aufl., II. Kommentar, Anhang und Namenverzeichnis; Plutarch, Perikies, herausgegeben von Schickinger. —VII. Klasse: Grammatik wie in III.; Homer, Odyssee, herausgegeben von Christ; Demosthenes ausgewählte Reden, von Wotke; Schenkl-Wcigel, Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Griechische, 11. und 12. Aufl. Deutsch: I. Klasse: Willomitzer-Tschinkel, Deutsche Sprachlehre, 13. Aufl.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Mittelschulen, I. Bd. — II. Klasse: Willomitzer, Deutsche Grammatik, 12. Aufl.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Mittelschulen, II. Bd. — III. Klasse: Grammatik, wie in II.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Mittelschulen, III. Bd. — IV. Klasse: Grammatik wie in II.; Kummer und Stejskal, Deutsches Lesebuch, IV.Teil, 5. Aufl. — V. Klasse: Grammatik wie in H.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Gymnasien, V. Bd. — VI. Klasse: Grammatik wie in II.; Bauer, Jelinek und Streinz, Deutsches Lesebuch für Gymnasien, VI. Bd. — VII. Klasse: Grammatik wie in 11.; Kummer und Stejskal, Deutsches Lesebuch, VII. Bd., 6. Aufl. Slowenisch (Freigegenstand): I. Klasse: Lendovšek, Slow. Elementarbuch. — II. Klasse: wie in I. — 111. Klasse: Sket, Slow. Sprach- und Übungsbuch, 6. Aufl ; Lcndovšek-Stritof, Slow. Lesebuch für Deutsche, dazu Slow.-Deutsches Wörterbuch. — IV. Klasse: wie in UI. — V. Klasse: wie in III. — VI. Klasse: wie in III. — VII. Klasse: Sket wie in III.; Sket, Slovenska čitanka za V. in VI. razred, 3. Aufl. Geographie und Geschichte: 1. Klasse: Ileidlich, Österreichische Schulgeographie, I. Teil, 2. und 3. Aufl.; Kozenn, Schulatlas, 41. Aufl. — II. Klasse: Heidrich, Österreichische Schulgeographie, II. Teil, 2. Aufl.; Mayer, Lehrbuch der Geschichte für untere Mittelschulklassen, I. Teil, 6. und 7. Aufl.; Putzger, Historischer Schulatlas, 29. Aufl.; Kozenn, Schulatlas, 41. Aufl. — III. Klasse: Heidrich wie in II.; Mayer, Lehrbuch der Geschichte für untere Mittelschulklassen, II. Teil, 6. neubearb. Aufl.; Atlanten wie in II. - IV. Klasse: Mayer, Geschichte, III. Teil, 6. neubearb. Aufl.; Mayer, Vaterlandskunde für die IV. Klasse, 8. und 9. Aufl.; Atlanten wie in II.; Rothaug, Geographischer Atlas zur Vaterlandskunde, Wien 1910. — V. Klasse: Zeehe, Lehrbuch der Geschichte des Altertums, 5. Aufl.; Supan, Geographie, 11. Aufl.; Atlanten wie in II. — VI. Klasse: Zeehe wie in V.; Supan wie in V.; YVoynar, Geschichte des Mittelalters für Obergymnasien; Woynar, Geschichte der Neuzeit für Obergymnasien; Atlanten wie in II. -— VII. Klasse: Woynar, Geschichte der Neuzeit für Obergymnasien; Atlanten wie in 11. Mathematik: I. Klasse: Nitsche, Arithmetik für die I. Gymnasialklasse, Hočevar, Geometrie für die I. bis III. Klasse der Untergymnasien, 9. umgearb. Aufl. — II. Klasse: Nitsche, Arithmetik für die I. und II. Gymnasialklasse; Geometrie wie in I. — III. Klasse: Močni k-Zahradniček, Arithmetik für die III. und IV. Gymnasialklasse, 30. umgearb. Aufl.; Geometrie wie in 1. — IV. Klasse: Arithmetik wie in III.; Močnik-Spielmann, Geometrie für die IV. bis VIII. Klasse der Gymnasien, 26. umgearb. Aufl. — V. Klasse: Močnik, Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für Obergymnasien, 30. Aufl.; Močnik, Geometrie für die oberen Klassen der Gymnasien, 25. Aufl.; Greve, Fünfstellige logarithmische Tafeln. — VI. K1 ass e: wie in V. — VII. K1 ass e: wie in V. Physik: III. Klasse: Rosenberg, Lehrbuch der Physik für die unteren Klassen der Mittelschulen, Ausgabe für Gymnasien, 2. Aufl. — IV. Klasse: wie in III. — VII. Klasse: Rosenberg, Lehrbuch der Physik für die oberen Klassen der Gymnasien, 4. Aufl. Naturgeschichte: I. Klasse: Schmeil-Scholz, Naturgeschichte des Tierreiches, 2. Aufl.; Schmeil-Scholz, Naturgeschichte des Pflanzenreiches, 2. Aufl. — II. Klasse: wie in 1. — IV. Klasse: Ilemmelmayr, Chemie und Mineralogie für die IV. Klasse der Gymnasien, Wien 1910. — V. Klasse: Hochstetter und Bisching, Mineralogie und Geologie, 21. Aufl.; Wettstein, Leitfaden der Botanik für Mittelschulen, 4. umgearb. Aufl. — VI. Klasse: Graher, Leitfaden der Zoologie, 6. umgearb. Aufl.; Altschul, Körper- und Gesundheitslehre. Wien 1910. — Philosophische Propädeutik: VII. Klasse: Höfler, Grundlehre der Logik, 4. Aufl. IV. Absolvierte Lektüre. a) Aus dem Lateinischen. III. Klasse: Cornelius Nepos: I.—VII. Q. Curtius Rufus: I.—Vlil., XIV., XX. — Privatlektüre: Q. Curtius Rufus: IX. (Krisch, Malu), X. (Schiffrer Anton), XI. (Zeschko), XII. (Czerny, Götz, Majcen), XIII. (Baß), XV. (Schiffrer Anton), XVI. (Černe), XVI11. (Maicen), XXI. (alle Schüler), XXII. (Merkel). — Memorierte Stellen: Cornelius Nepos: II.iv. Q.Curtius Rufus: VI. iv. 11—9=. IV. Klasse: Caesar: De bello Gallico 1., IV., VII. c. 1—56, 63—89. — Privatlektüre: De bello Gallico VI. c. 9—29 (alle Schüler). — Memorierte Stellen: De bello Gallico I.e. 1. V. Klasse: Ovidius (Auswahl Sedlmayer): Metam.: Die große Flut, Phaethon, Kadmus gründet Theben, Raüb der Proserpina, Niobe, Dädalus und Ikarus; Rem.: Freuden des Landlebens; Fasten: Arion, Palilien; Klagelieder: Abschied von Rom, Strenger Winter, Selbstbiographie; Livius, I., 11. 2 — 5, 9—15, XXI. 28—38. — Privatlektüre: Ovidius: Philemon und Baucis (Celnar, Putick, Wölfling); Romulus und Ilersilia (Kenda); Pentheus (Klimesch); Deukalion und Pyrrha (Kaltenegger, Kleč, Kunz, Pammer, Praxmarer Konrad); Perseus und Andromeda (Pammer, Praxmarer Konrad); Orpheus und Eurydice (Lackner); Die lycischen Bauern (Muck, Praxmarer Leonhard). — Memorierte Stellen: Ovidius: Selbstbiographie, 1—26. Livius, I. 1, XXI. 1. — Lateinisch-deutsche Übersetzung am Schlüsse der Semester: Ovidius: Metam.: Perseus und Atlas, 1—24. Livius, II. c. 32, 8—12. VI. Klasse: Salustius, Bellum Catilinae; Cicero, I. Rede gegen Catilina; Caesar, De bello civili, I. 1—28, 111. 52 bis Schluß; Vergilius, Ekloge, I., V.; Georgicon, lib. I.: Einleitung bis Vers 70, lib. II.: Lob des Landlebens, lib. III.: Die norische Pest; Aeneis (Hoffmanns epitome), L, II., VI. (in Auswahl). — Privatlektüre: Vergilius, Aeneis, V. (Gaber, Schauta); Caesar, De bello civili, III. 1—51 (Kittag, Konschegg, Kraker, Luschan); Cicero, II. Rede gegen Catilina (Lutmann, Stedry, v. Strigi). — Memorierte Stellen: Sallustius, Bellum Catilinae, c. 1; Vergilius, Ekloge, I. 1 —10; Georgicon, 1. 1—5; Aeneis, I. 1—33. — Lateinisch-deutsche Übersetzung am Schlüsse der Semester: Sallustius, Bellum Jugurthinum, c. 31, i— Vergilius, Aeneis, IV. 53—68. b) Aus dem Griechischen. V. Klasse: Xenophon (Schenkls Chrestomathie): Anabasis, I., 111., VI., VII.; Kyrupädie, 1., X.; Memorabilien, III.; Homer (Christ), I., II., 111. (zum Teil). — Privatlektüre: Xenophon: Memorabilien, I. (Pammer). - Memorierte Stellen: Xenophon: Anabasis, 1. 1—2; Kyrupädie, I. 1; Homer: Ilias, 1.1—52. — Griechisch-deutsche Übersetzung am Schlüsse der Semester: Xenophon: Anabasis, VI11. 24—28; Homer: Ilias, IV. 73—91. VI. Klasse: Homer: Ilias, VI., XVI., XVIII., XXII., XXIII.; Xenophon: Kyrupädie, X.; Memorabilien, III.; Herodot (Scheindler), 1, 2, 3, 4, 5, 12; Auswahl aus 24, 25, 26, 28, 29. — Privatlektüre: Homer: Ilias, IV. (Gaber, Konschegg, v. Strigi), VII. (Kittag), VIII. (Gaber), IX. (Stedry), X. (Kittag, Klettenhammer), XV. (Stedry), XIX. (Alois Luckmann, Norbert Luckmann), XXI. (Klettenhammer); Herodot, IX. c. 58—88 (alle Schüler). -Memorierte Stellen: Homer: Ilias, VI. 407 — 432, 440—465; Herodot: Vorrede, VII. 104. c) Aus dem Deutschen. V. Klasse: Aus dem Lesebuche I.: Nr. 1—9, 12, 14—18, 24 (in Auswahl); II.: Nr. 1—4, 8, 9, 13, 17, 22, 23, 34, 35. Mittelhochdeutsche Lektüre: Aus dem Nibelungenliede, Nr. 10; aus der Gudrun, Nr. 11; aus dem Iwein, Nr. 13; aus Minnesangs Frühling, Nr. 19 (in Auswahl); aus Walter von der Vogelweide, Nr. 20 (in Auswahl); aus Ulrich von Lichtenstein, Nr. 21; aus Neidhart, Nr. 22; aus Freidanks Bescheidenheit, Nr. 23 (in Auswahl). — Memorierte Gedichte: I.: Nr. 10 iv, 20 6, 7, »3, 22 i; II.: Nr. 2, 3, 9. VI. Klasse: Aus dem Lesebuche: Nr. 9, 10, 11, 13, 14, 19, 25, 26, 27, 28, 29, 37 3-u, 43 ,, 45 u, b, 3a, b, 4», h, 6, 7a, b, 46, 47, 48, 49, 51, 54; aus Klopstocks Oden, Nr. 56 3, 4, 5, e, 7, s, 9l Lessing, Minna von Barnhelm (Freytags Schulausgaben). Mittelhochdeutsche Lektüre: Aus dem Nibelungenliede, N r. 22 i, 3, 4, 20 ; aus der Gudrun, Nr. 4, 6, 11, 13; aus Walter von der Vogelweide, Nr. 32 t. *, 3, 4, s, 6, 7, io, l2, 375 IC 60 h C. Vereinsvermögen: Dieses besteht aus dem Sparkassebuche der Krainischen Sparkasse Nr. 307.792, enthaltend 168 K 73 h, und dem Barbetrage von 59 K 10 h. D. Anderweitige Unterstützungen: Der löbl. Verein für Armenpflege in Laibach spendete 200 K. Der hohe Landesausschuß des Ilerzogtumes Krain 100 K. Die verehrliche Direktion der Philharmonischen Gesellschaft in Laibach übersandte behufs Verbreitung der musikalischen Kunst unter den Schülern der Anstalt zu den vier Kammermusikabenden je 25 Freikarten. Herr Karl v. Kastl, k. u. k. Oberstleutnant, ließ dem Vereinsvorstande 45 K zur Verteilung an arme Schüler im eigenen Wirkungskreise zukommen. Frau Sparkassedirektor Helene Schoeppl, Edle v. Sonnwalden, wandte dem Vereine verschiedene Kleidungsstücke für dürftige Schüler der Anstalt zu. Der Verein zählte am Ende des Schuljahres 1909/10 21 ordentliche Mitglieder und 29 Förderer. Verzeichnis der ordentlichen Mitglieder des Vereines.* Herr Achitsch Adrian, k. k. Gymnasialprofessor. » Bamberg Ottomar jun., Handelsgesellschafter. » Bela;' Albin, k. k. Landesschulinspektor. » Dr. Bischof Josef, k. k. Gymnasialprofessor. » Graf Chorinsky Rudolf, k. k. Hofrat, 10 K. > Dr. Eger Ferdinand, Rechtsanwalt, 20 K. » Eisenberg Alfons, k. k. Realschulprofessor. » Gruber Alexander, Verleger und Hausbesitzer. > Hille Hans, k. k. Gymnasialprofessor. Frau Högler Relly, Arztensgattin. Herr v. Kastl Karl, k. k. Oberstleutnant d. R. Frau Kreuter-Galle Lina, Private. Herr Nerad Josef, k. k. Gymnasialprofessor. Frau Paichel Hermenegilde, Besitzerin. » Pammer Philomene, Direktorsgattin. I lerr Pammer Kamillo, Direktor der Krainischen Baugesellschaft, 7 K. » Podrasek Hugo, k. k. Gymnasialprofessor. » Pucsko Alexander, k. k. Gymnasialdirektor. » Dr. Rothaug Rudolf, k. k. Gymnasialprofessor. » Dr. Schöppl Siegfried, Ritter v. Sonnwalden, k. k. Gymnasialprof. » Staudacher Ferdinand, k. k. Rechnungsoffizial. Der Vereinsausschuß besteht aus folgenden Mitgliedern: Pucsko Alexander, k. k. Gymnasialdirektor, Vorstand. Dr. Eger Ferdinand, Rechtsanwalt, Vorstandstellvertreter. Dr. Rothaug Rudolf, k. k. Gymnasialprofessor, Vereinssekretär. Staudacher Ferdinand, k. k. Rechnungsoffizial, Vereinskassier. Dr. Bischof Josef, k. k. Gymnasialprofessor. Hille Hans, k. k. Gymnasialprofessor. Nerad Josef, k. k. Gymnasialprofessor. * Bei jenen Mitgliedern, welche mehr als die Mitgliedsgebühr von 2 K zahlen, ist der Jahresbeitrag angegeben. Verzeichnis der Förderer des Vereines. Herr Bamberg Ottomar sen., Fabriksbesitzer, 20 K. Frau Breindl Rosa, k. u. k. Majorsgattin, 4 K. Herr Brunswik de Korompa Hermann, k. u. k Oberst, 10 K. » Cerne Josef, Sparkassebeamter, 2 K. » Dischendorfer August, k. u. k. Oberstleutnant, 10 K. • Gallfe Franz, Herrschaftsbesitzer, 20 K. » Gilg Alois, k. u. k. Artillerie-Oberoffizial, 50 K. » v. Glaser Oskar, k. u. k. Rittmeister, 2 K. Löbliche Tischgesellschaft «Grüne Insel», 30 K. Herren Herzog und Schaschel, Beamte, 20 K. Herr Kosler Johann, Fabriksbesitzer, 20 K. Löbl. Lehrkörper des k. k. Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache, 21 K 50 h. Herr Luckmann Anton, Privatier, 20 K. Frau Luckmann Viktoria, k. u. k. Hauptmannsgattin, 10 K. Herr Mahr Artur, Direktor der Handelslehranstalt, 5 K. Mark v. Traisenthal Gustav, k. u. k. Hauptmann, 5 K. » Mühleisen Artur, Privatier, 4 K. » Röger Josef, Sparkassebeamter, 2 K. » Samassa Albert, Privatier, 20 K. * Schönbacher Karl, Bauführer, 2 K. » Schöpfer Hermann, k. k. Major, 4 K. » Dr. Schoeppl Anton, Ritter v. Sonnwalden, Amtsdirektor der Kraini- schen Sparkasse, 30 K. » Schwarz Theodor, Freiherr v. Karsten, k. k. Landespräsident in Krain, 20 K. » Stacul Anton, Handelsmann, 5 K. » Stoy Karl, k. k. Hauptmann-Rechnungsführer, 5 K. » Strzelba Josef, Gutsbesitzer, 5 K. > Zeschko Albert, Handelsmann, 10 K. Ferner die Schüler: Eger Walter, 3 K. Röger Hans, 2 K. Allen P. T. Mitgliedern, Förderern und Gönnern des Unterstützungsvereines spricht hiemit der Ausschuß im Namen der unterstützten Schüler seinen verbindlichsten und wärmsten Dank aus und empfiehlt den Verein auch fernerem Wohlwollen und gütiger Beachtung. VIII. Wichtigere Erlässe der k. k. Unterrichtsbehörden. 1. U.-M.-Erl. vom 23. August 1909, Z. 27.271 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 31. August, Z. 5015), betreffend den Gesamterfolg bei einem Schüler der V. Klasse, der im I. Semester aus der Mineralogie «genügend» erhielt. 2. L.-Sch.-R.-Erl. vom 27. November 1909, Z. 6822, enthaltend Weisungen für die Benützung der Armenbibliothek und den Gebrauch der Auflagen von Schulbüchern. 3. U.-M.-Erl. vom 20. Oktober 1909, Z. 38.642 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 27. Dezember 1909, Z. 6471). Beiträge der Schüler zur Schülerbibliothek. 4. L.-Sch.-R.-Erl. vom 5. Jänner 1910, Z. 7782 ex 1909. Den Mittel- schülern in Krain ist der Besuch kinematographischer Vorstellungen im allgemeinen strenge untersagt; nur Schülervorstellungen mit einem behördlich früher genehmigten Programm sind gestattet. 5. U.-M.-Erl. vom 16. Dezember 1909, Z. 48.313 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 5. Jänner 1910, Z. 7944 ex 1909). Vorschriften für die Entlassung eines Schülers wegen ungünstigen Studienerfolges. 6. U.-M.-Erl. vom 29. Dezember 1909, Z. 49.986 (L-Sch.-R.-Erl. vom 10. Jänner 1910, Z. 123). Preisermäßigung beim Bezug von Karten aus dem Militär-geographischen Institut durch Mittelschulen. 7. L.-Sch.-R.-Erl. vom 19. Jänner 1910, Z. 3863 ex 1909. Weisungen hinsichtlich der Belehrung der Schuljugend über die Schädlichkeit des Alkoholismus für die Schüler und hinsichtlich der Behandlung der diesen Gegenstand erörternden Bibliotheksbücher. 8. U.-M.-Erl. vom 8. September 1909, Z. 35.997 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 21. Jänner 1910, Z. 456). Die Klassenkonferenz entscheidet über die geistige Reife eines Schülers zum Aufsteigen in die folgende Klasse. 9. U.-M.-Erl. vom 25. Jänner 1910, Z. 52.250 ex 1909 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 2. Februar 1910, Z. 688), betreffend die Schulgeldbefreiung auf Grund von Aufnahmsprüfungen und aus Vorbereitungsklassen aufgenommener Schüler. 10. U.-M.-Erl. vom 29. Jänner 1910, Z. 49.538 ex 1909 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. Februar 1910, Z. 820) bezüglich des Schönschreibens an Mittelschulen. 11. L.-Sch.-R.-Erl. vom 4. März 1910, Z. 1058. Norm für die Ausfolgung der Semestral- und Jahreszeugnisse. 12. L.-Sch.-R.-Erl. vom 12. März 1910, Z. 1682. Auf Grund des Beschlusses der Adelsberger Grottenkommission werden an Mittelschüler sowohl für den Einzel- als auch korporativen Besuch Ermäßigungen des Eintrittspreises auch für das Jahr 1910 gewährt. 13. U.-M.-Erl. vom 27. Februar 1910, Z. 50.355 ex 1909 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 10. März 1910, Z. 1539) rücksichtlich der Hospitantinnen an Mittelschulen. 14. U.-M.-Erl. vom 11. März 1910, Z. 40.404 ex 1909 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 22. März 1910, Z. 1859), betreffend die Verteilung der Taxen für Privatistenprüfungen und Aufnahmsprüfungen in höhere Klassen. 15. U.-M.-Erl. vom 19. März 1910, Z. 2849 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 6. April 1910, Z. 2110). Weisung betreffs der Noten aus Geographie und Geschichte auf der Unterstufe des Gymnasiums. 16. U.-M.-Erl. vom 1. Mai 1910, Z. 11.999 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 11. Mai 1910, Z. 3024), enthaltend die Bestimmungen hinsichtlich des Prozentsatzes der Hospitantinnen an Mittelschulen. IX. Zur Chronik des Gymnasiums. Im Schuljahre 1909/10 hatte die Anstalt die sechs Klassen des zufolge Allerhöchster Entschließung vom 23. Oktober 1907 aus den vier Klassen der Filialanstalt des k. k. 1. Staatsgymnasiums in Laibach hervorgegangenen selbständigen, in Erweiterung begriffenen Staatsgymnasiums mit deutscher Unterrichtssprache. Mit Beginn des Schuljahres 1909/10 wurde nach Abgang des geprüften Turnlehrers Julius Drum der geprüfte Gauvorturner Franz Zirnstein zum Turnlehrer bestellt und diese Bestellung mit U.-M.-Erl. vom 22. Dezember 1909 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 3. Jänner 1910, Z. 7803 ex 1909) genehmigt. Der Professor am Staatsrealgymnasium in Graz Ladislaus Pazdirek wurde laut Erlasses des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 27. März 1910, Z. 9618 (intimiert mit L.-Sch.-R.-Erl. vom 11. April 1910, Z. 2267) mit den Funktionen eines Fachinspektors für den Zeichenunterricht an Mittelschulen in Krain für die Schuljahre 1909/10, 1910/11 und 1911/12 betraut. Das Schuljahr 1909/10 wurde mit dem h. Geistamte am 18. September eröffnet. Die Aufnahms- und Wiederholungsprüfungen wurden am 16. und 17. September abgehalten. Am 3. November besichtigten die Schüler unter Führung einiger Lehrer eine größere Menagerie, bei welcher Gelegenheit ihnen die Dressur verschiedener wilder Tiere vorgeführt wurde. Der Herr k. k. Landesschulinspektor Albin Belar inspizierte den Unterricht in einzelnen Klassen am 4. Dezember, 22. und 23. Februar, 14. und 15. April. Um der Begeisterung für ihren Lieblingsdichter, den unsterblichen Dichterfürsten Friedrich Schiller, in würdiger Weise Ausdruck zu leihen, wurde aus Anlaß seines 150. Geburtstages am 20. November eine interne Schillerfeier begangen, ln einer Ecke des Festraumes erhob sich zwischen Baumgrün die Büste des großen Dichters. Nach den einleitenden Worten des Direktors, der auf den zu Feiernden und die Art seiner Ehrung hinwies, trugen die Schüler der I. bis III. Klasse Hermann Schöpfer, Hans Röger, Johannes Baron Schwarz, Friedrich Gerne nacheinander «Den Alpenjäger», «Den Ring des Polykrates», «Die Schlacht» und «Die vier Worte des Glaubens» sehr ausdrucksvoll vor. Daran reihte sich die Festrede des Herrn Professors Dr. Siegfried Ritter v. Schöppl, der in einer formvollendeten, von Begeisterung durchhauchten Rede die Ideale Schillers, insbesondere aber das Freiheitsideal als den Urquell all der übrigen pries und die lernende Jugend auch zu deren Übung aufforderte, da Schiller nur durch die Betätigung eines idealen Strebcns gebührend geehrt werden könne. Nun folgten noch drei Vorträge von Schülern der IV. bis VI. Klasse, nämlich Franz Palme, Paul Ritter v. Kaltenegger und Eduard Ritter v. Luschan, die sich unter den Schillerschen Dichtungen «Teils Monolog in der hohlen Gasse», «Die deutsche Muse» und «Die Ideale» zur Deklamation wählten und recht gelungene Leistungen aufwiesen. Hiemit schloß die erhebende Feier. Das erste Halbjahr endete am 12. Februar mit einem in der Kirche des Deutschen Ritterordens abgehaltenen Schulgottesdicnste, an dessen Schlüsse die erste Strophe der Volkshymne gesungen wurde. Sodann wurden die Schüler entlassen, weil die Semestralausweise schon früher den Eltern, bezw. Vormündern, mittelst Post übersendet worden waren. Das zweite Halbjahr begann mit dem regelmäßigen Unterrichte am 16. Februar. Das Gedächtnis des 100. Todestages des Volkshelden Andreas Hofer wurde an der Anstalt durch passende Ansprachen, die vorwiegend vom Geschichtsprofessor Dr. Rudolf Rothaug am 19. Februar an die Schüler gehalten wurden, gefeiert. Am 10. März überreichte der Direktor dem Anstaltslehrer Schulrate Professor Alfons Paulin, welchem aus Anlaß seines Übertrittes in den bleibenden Ruhestand von Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät das Ritterkreuz des Franz Josefordens verliehen worden, in dessen Wohnung die Allerhöchste Auszeichnung nach einer im Beisein des Herrn k. k. Landes-schulinspektors Albin Belar gehaltenen kurzen, die glänzenden Leistungen des Dekorierten zusammenfassenden Ansprache, deren Abschluß ein dreimaliges begeistertes Hoch auf den erhabenen Spender, unseren allergnädigsten Kaiser und Herrn Franz Josef I. bildete. Die österlichen Andachtsübungen wurden für die katholischen Schüler in derZeit vom 19. März nachmittag bis zum 22. März vormittag abgehalten. Am 7. April wurden die Schüler in der Zehnuhrpause wieder auf den Museumsplatz hinausgeführt. Von diesem Zeitpunkte an wurden auch wieder Schülerausflüge unternommen. Am 8. April veranstaltete der Gesanglehrer des Gymnasiums, Herr Viktor Ranth, eine kleine Schulfeier, indem er anläßlich der Beschaffung eines neuen Schulharmoniums dem Direktor seinen Dank für die dadurch bekundete Förderung des Gesangunterrichtes aussprach, in einer kurzen Ansprache an die Schüler ihnen die eifrige Pflege namentlich des deutschen Liedes empfahl, um es als einen Schatz ins spätere Leben mitnehmen zu können, und schließlich die erhebende Volkshymne, welche von den Sängern weihevoll vorgetragen wurde, als erstes Tonstück auf dem neuen Instrumente spielen ließ. Der Direktor dankte darauf dem Herrn Gesanglehrer für die an ihn gerichteten Worte, bat ihn, in derselben Weise, wie bisher, das deutsche Lied an der Anstalt zu pflegen und sprach zuletzt die Erwartung aus, den geschätzten Lehrer noch lange an seinem Gymnasium wirken zu sehen. Auch er legte sodann der singenden Jugend die liebevolle Pflege des Liedes, insbesondere des deutschen, ans Herz, weil es ein Talisman in den Wechselfällen des Erdenwallens sei, und forderte sie auf, das begeisternde Kaiserlied stets hoch zu halten. Zu Pfingsten empfingen mehrere Schüler das Sakrament der h. Firmung. Der 23. Mai wurde zu Schülerausflügen, welche nach verschiedenen Orten Oberkrains unternommen wurden, freigegeben. Am 25. Mai begann der Schulunterricht um 7 Uhr früh. Am 26. Mai nahmen die katholischen Schüler unter Aufsicht ihrer Lehrer an der Fronleichnamsprozession teil, während das Gymnasium bei der Auferstehungsfeier am Karsamstage durch den Direktor vertreten war. I). st.-u. 4 Wegen der ungünstigen Witterung nahmen die Jugendspiele erst mit 30. Mai ihren Anfang. Am 29. Juni als am Feste der Apostel Peter und Paul wurde zehn Schülern zum erstenmal das h. Abendmahl gespendet. An Sonn- und Feiertagen hatten die katholischen Schüler in der Kirche des Deutschen Ritterordens um 9 Uhr früh ihren gemeinsamen Gottesdienst. Das Orgelspiel besorgte der Schüler der V. Klasse Lothar Pammer. Den Gesang leitete bei der Messe teils der Gesanglehrer, teils der Sextaner Erich Konschegg. Der Gesundheitszustand der Gymnasialjugend war im abgelaufenen Schuljahre ganz zufriedenstellend, weil nur ein Fall einer Infektionskrankheit zu verzeichnen ist. Leider wurde den Eltern und der Anstalt der sittsame und brave Schüler der III. Klasse Johann Petač durch den Tod entrissen. Das Gymnasium gab ihm das Geleite zu seiner letzten Ruhestätte. Der Schluß des Schuljahres erfolgte am 2. Juli mit dem üblichen Dankgottesdienste und dem Absingen der Volkshymne, woran sich die Zeugnisverteilung und die Entlassung der Schüler reihten.* X. Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend. Auch im verflossenen Schuljahre wurde der körperlichen Ausbildung und Kräftigung der Jugend ein besonderes Augenmerk geschenkt. Leider waren jedoch die äußeren Verhältnisse in mehrfacher Beziehung nicht geeignet, einen regeren Betrieb zu ermöglichen. Der Turnunterricht wurde zwar durch ministerielle Bewilligung einer dritten Abteilung gefördert, doch mußte er auch heuer in dem ohnedies schon allzusehr in Anspruch genommenen Turnsaale der Realschule abgehalten werden. Unter noch ungünstigeren Verhältnissen litt der Betrieb der Jugendspiele, deren Leitung der k. k. Professor Dr. Rudolf Rothaug auch heuer übernommen hatte. Der Spielplatz des Vorjahres gegenüber der Landesregierung war nicht benützbar; die von Herrn Perles zur Verfügung gestellten Wiesengründe erwiesen sich leider als zu feucht. So wurden als teilweiser Ersatz im Herbste eine Reihe von Ausflügen in die Umgebung Laibachs, verbunden mit Spielen, unternommen. Längeren Bemühungen der Direktion gelang es schließlich, für das Frühjahr einen halbwegs geeigneten Spielplatz zu gewinnen. Das fortdauernd ungünstige Wetter jedoch im Verein mit einer durch den Zwang der Umstände notwendig gewordenen Verteilung der Freigegenstände auf alle Nachmittage der Woche behinderte einen systematischen Betrieb, da nie eine größere Anzahl von Schülern vereint spielen konnte. Erst durch den Beginn des Unterrichtes um 7 Uhr früh wurde es möglich, drei Nachmittage der Woche vollständig unterrichtsfrei zu erhalten, so daß Ende Mai eine ausgiebige Pflege der Jugendspiele ein-setzen konnte. Von diesem Zeitpunkte an wurde an jedem Montag, Mittwoch und Samstag von 4 bis 6, beziehungsweise 5 bis 7 Uhr eifrig von * Sieh weiter noch im Anhänge auf der letzten Seite. einer durchschnittlich 40 bis 50 Schiller zählenden Schar besonders dem Fußballspiele gehuldigt. Deshalb wurden noch zwei neue Fußbälle angeschafft. Dem ungeinein beliebten Eislaufsporte war der heurige milde Winter besonders ungünstig, so daß die Schüler von der ihnen vom deutschen Eislaufverein bewilligten Begünstigung einen nur sehr dürftigen Gebrauch machen konnten. Als edelste, Geist und Körper in gleicher Weise fördernde Art körperlicher Betätigung sind wohl die Wanderungen in Gottes freier Natur zu bezeichnen. Diese wurden denn auch nach Maßgabe der verfügbaren Zeit unternommen. Größeren Ausflügen bereiteten allerdings die damit verbundenen Geldauslagen eine bedeutende Einschränkung, was um so beklagenswerter erscheint, als gerade die Erschließung eines größeren Kreises heimatlichen Bodens auf die verschiedensten Unterrichtszweige ungemein befruchtend einwirken würde. Wie staunenswert gering die Kenntnis des eigenen Heimatlandes und der Nachbarländer bei dem weitaus überwiegenden Teile der Schüler ist, beweist wohl folgende lückenhafte Zusammenstellung. Es kannten aus eigener Anschauung: I. Umgebung Laibachs. (* sagt: infolge von SchulausHügcn.) Klasse: 11 III IV V VI Schülerzahl: 38 23 13 14 15 Zwischenwässern . 17 11 6 13 12 Bischof lack .... 12 4 4 11 9 Billichgraz .... 5 — 2 11* 9-> Germada .... 4 4 1 2 8'> Krim 3 — 1 l — Jodociberg 5 II. Gebiet der Julischen Alpen. 2 6 5 Kronau 6 2 l 6 5 Weißenfelser Seen 33* 15* 12* 9* 8 Saveursprung . 6 3 l 7* 3 Veldeser See . 31 15 3 14* 10 Rotweinklamm. 18 7 4 12* 6 Črna prst .... 2 — 1 — — Bahnlinie Aßling-Görz 4 6 5 4 6 I’ericnikfall .... 5 4 — 12* 5 Triglav — — — 1 1 Mangart Voßhütte .... 2 1 — 5 1 Maria-Theresienhütte — — — 1 — Deschmannhaus — — — 1 1 l’redil 1 2 — 4 — Idria 5 — — 3 1 III. Gebiet der Karawanken. Klasse: II III IV V VI Schülerzahl: 38 23 13 14 15 Grintovc — — l — Zoishütle — — — — Kahlkogel (Golica) .... 2 12* — 5* 3 Mittagskogel . . . . . — — — 2 — I .oiblpaß .... 2 2 — 2 Seebergpaß .... 2 1 — 2 1 Trojanapaß . . . . — — 1 2 2 Ursprung der Feistritz . .... 5 3 1 4 3 Neumarktl .... 4 3 — 4 4 Gallenegg IV. Karst. 2 4 3 Weixelburg .... 4 3 — 1. 5 Rudolfswert . .... 4 3 2 — 5 Zirknitz .... 4 — — 3 — Adelsberger Grotte . .... 8 8 — 5 3 St. Kanzianer Grotte — — — — — St. Kanzian bei Rakek . .... 2 — — 3 1 Kleinhäusler Grotte . .... 1 1 3 Höhlenschloß Luegg . .... 1 2 — 1 — Nanos .... 1 — — _ — Krainer Schneeberg . V. Außerhalb Krains. 1 1 Görz 5 2 4 4 Flitsch — -— — 3 1 Aquileja .... 6 — 2 1 2 Venedig .... 2 3 — 1 2 Grado 2 2 1 3 Insel Veglia .... .... 3 — 1 — 1 Ragusa ] — 1 — Cattaro — 1 1 1 — Raibl .... 1 3 2 4 2 Pontafel .... 2 2 1 4 1 Tarvis .... 30* 2 3 5 8 Dobratsch — 1 Faaker See .... 4 2 3 5 2 Klagen furt .... 10 8 7 11 7 Ossiacher See .... .... 5 6 4 5 2 Millstätter See .... .... 2 3 — •> 1 Ferlach — 1 1 Wörthersee .... 9 7 6 10 G Tauernbahn .... 2 5 — 3 Salzburg . ... 1 2 1 3 1 Innsbruck 4 1 1 l Agram 2 — — 1 VI. Industrielle Unternehmungen Klasse: II III usw. IV V VI Schülerzahl: 38 23 13 14 15 Tabakfabrik in Laibach .... 2 — 1 1 2 Spinnfabrik in Laibach 2 1 — — — Glockengießerei in Laibach 4 1 — — 1 Erdbebenwarte 2 — 1 3 — Papierfabrik in Josefstal .... 7 16* 9* 12* 1 Torfstich im Moor 3 2 1 6 5 Eisenwerke in Aßling 1 1 — 3 1 Kohlenbergwerk in Sagor .... Kohlenbergwerk in Gottschee. — — — — 1 Die Pflege der körperlichen Übungen ist aus folgender Zusammen- Stellung ersichtlich: Klasse: 1 II 111 IV Schülerzahl V VI Turnen . . . . 19 28 12 7 10 4 Radfahren . 8 15 6 7 12 9 Schwimmen 13 2G 10 7 12 8 Eisläufen 20 22 17 7 14 10 Tennis . 1 11 4 1 3 2 Rodeln . . . . 20 24 14 3 7 8 Ski — 1 1 — — l Rudern . 17 29 18 7 13 12 Reiten . . . . — — 3 1 1 2 Jugendspiele 23 23 10 10 12 3 XI. Mitteilungen, den Beginn des Schuljahres 1910/11 betreffend. Das Schuljahr 1910/1911 wird am 13. September mit dem heiligen Geistamte eröffnet werden. Bezüglich der Schüleraufnahme gelten nachfolgende Bestimmungen: a) Schüler, welche in die I. Klasse neu eintreten wollen, müssen das zehnte Lebensjahr vollendet haben oder noch im Jahre 1910 vollenden und sich hierüber durch Beibringung des Tauf- oder Geburtsscheines ausweisen. Sie haben sich in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter bei der Gymnasialdirektion persönlich zu melden und, wenn sie ihre Vorbildung an einer Volksschule genossen haben, ein Frequentationszeugnis (Schul-nachrichten) vorzulegen, welches unter ausdrücklicher Bezeichnung seines Zweckes die Noten aus der Religionslehre, der Unterrichtssprache und dem Rechnen zu enthalten hat. Die wirkliche Aufnahme in die 1. Klasse erfolgt auf Grund einer gut bestandenen Aufnahmsprüfung, bei welcher folgende Anforderungen gestellt Werden: In der Religion jenes Maß von Wissen, welches in den ersten vier Jahreskursen einer Volksschule erworben werden kann; in der Unterrichtssprache Fertigkeit im Lesen und Schreiben, auch der lateinischen Schrift, Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre, Fertigkeit im Analysieren einfach bekleideter Sätze, Bekanntschaft mit den Regeln der Orthographie; im Rechnen Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Für diese Aufnahmsprüfung wurden zwei Termine bestimmt; der erste, wozu die Einschreibungen am 29. Juni erfolgten, fiel auf den 30. Juni und 1. Juli nachmittag, der zweite ist für den 10. September festgesetzt. Anmeldungen hiezu werden am 9. September in der Direktionskanzlei entgegengenommen. In jedem dieser Termine wird über die Aufnahme endgültig entschieden. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an derselben oder an einer anderen Anstalt, ist unzulässig. Diejenigen Schüler, welche im Julitermin in die I. Klasse aufgenommen wurden, haben erst zu dem feierlichen I lochamte am 13. September zu erscheinen. Jeder neu aufgenommene Schüler hat am ersten Schultage (14. September) eine Aufnahmstaxe von 4 K 20 h, einen Lehrmittelbeitrag von 2 K und einen Bibliotheks- und Spielmittelbeitrag von je 1 K, im ganzen also 8 K 20 h zu entrichten. b) Die Aufnahme in die II. bis VII. Klasse neu eintretender Schüler erfolgt am 10. September von 9 bis 12 Uhr. Dieselben haben den Tauf-oder Geburtsschein, die beiden letzten Zeugnisse, etwaige Schulgeld-befreiungs- oder Stipendiendekrete beizubringen und eine Aufnahmstaxe von 4 K 20 h nebst einen Lehr- und Spielmittelbeitrag von 3 K und einen Bibliotheksbeitrag von 1 K zu erlegen. c) Die diesem Gymnasium bereits angehörenden Schüler haben sich am 12. September vormittag mit dem Semestralzeugnisse zu melden und einen Lehr-, Spielmittel- und Bibliotheksbeitrag von 4 K zu erlegen. Die Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen sowie die eventuellen Aufnahmsprüfungen für die 11. bis VI1. Klasse finden am 10. und 12. September statt. Das Schulgeld beträgt halbjährlich 40 K und muß von den Schülern der 1. Klasse im I. Semester spätestens im Laufe der ersten drei Monate, in allen anderen Fällen aber in den ersten sechs Wochen eines jeden Semesters entrichtet werden. Von der ganzen oder halben Zahlung desselben können in der Regel nur solche wahrhaft dürftige oder mittellose Schüler befreit werden, welche einer Staatsmittelschule als öffentliche Schüler angehört und a) im letzten Semester in Beziehung auf das «Betragen* eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenskala erlangt haben; b) bezüglich des Fortganges in den Studien des letzten Semesters einen günstigen Erfolg aufweisen, und zwar wenn das 1. Semester in Betracht kommt, in allen obligaten Lehrgegenständen (mit Ausnahme des Turnens) mindestens die Note «genügend», wenn das II. Semester in Betracht kommt, die Eignung zum Aufsteigen in die nächste Klasse zuerkannt erhalten haben, wobei es auch genügt, wenn der Schüler für «im allgemeinen» zum Aufsteigen geeignet erklärt wurde. Um die Schulgeldbefreiung zu erlangen, ist bei der Direktion in den ersten acht Tagen ein Gesuch zu überreichen, das mit dem letzten Schulzeugnisse (Ausweis) und mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behördlichen Zeugnisse über die Vermögens- und Einkommensverhältnisse zu belegen ist. Öffentlichen Schülern der I. Klasse kann die Zahlung des Schulgeldes für das 1. Semester bedingungsweise bis zum Semesterschlusse gestundet werden. Um diese Stundung zu erlangen, ist binnen acht Tagen nach Beginn des Schuljahres bei der Direktion ein an den k. k. Landesschulrat gerichtetes Gesuch zu überreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre behördlich ausgestellten Mittellosigkeitszeugnisse belegt sein muß. Die Direktion. XII. Alphabetisches Schülerverzeichnis am Schlüsse des Schuljahres 1909/10.* I. Klasse. Augustin Otto aus Laibach Bogataj Ferdinand aus Wien Cerne Ernst aus Laibach Cujnik Friedrich aus Marburg in Steiermark Czansky Rudolf aus Tarnopol in Galizien Draxler Kolomctn aus Laibach Ducke Julian, Edler von Niedenthal, aus Brünn Elbert Wilhelm aus Laibach Fritsch Viktor aus Laibach Gatsch Hans aus Loitsch Gilg Alois aus Wiener-Neustadt Herrisch Oskar aus Laibach Herxel Max aus Josefstal in ICrain Höfler Josef aus Laibach Högler Hans aus Laibach Hrovath Hermann aus Czernowitz Janiček Oskar aus Wien Kostanjec Stephan aus Laibach Künigl Karl, Graf, aus Laibach Leinert Wolfgang aus Wien Medved Josef aus Unterschischka in Krain Muck Otto aus Krainburg Rosina Josef aus Budapest Schöpfer Hermann aus Linz Sitter Gregor aus Lcsach in Kärnten Stampfl Johann aus Laibach Verderber Hermann aus Laibach Wollautsclmig Maximilian aus Unterschischka in Krain Zellich Roman aus Laibach Privatistinnen: JeSe Antonie aus Schönstein in Steiermark Komatitsch Marie aus Laibach Kriegl Robertine aus Laibach Obber Marie aus Innsbruck Roth Malvine aus Dol im Küstenlande Schneider Elisabeth aus Temesvär in Ungarn Schönbacher Hermine aus Graz Unger Erna aus Krainburg II. Klasse. Beck Wilhelm aus Laibach Brunswik de Korompa Hermann aus Wien Černivec Engelbert aus Triest Czerny Josef aus Laibach Dischendorfer Felix aus Neunkirchen in Niederösterreich Drobiunig Franz aus Obermühlbach in Kttrnten Eger Walter aus Laibach Gerstner Johann aus Laibach Gratzl Johann aus Gumpoldskirchen in Niederösterreich Höfler Alois aus Cilli Högler Otto aus Laibach Ješe Johann aus Schönstein in Steiermark Kindlhofer Ferdinand aus Laibach Kleč vSilvio aus Laibach Kren Felix aus Laibach Kreuzer Artur aus Stein in Krain Krisch Franz aus Laibach Langof Adolf aus Laibach Langof Hugo aus Laibach Lenarčič Anton aus Laibach Luckmann Franz aus Laibach Mark v. Traisenthal Gustav aus Klagenfurt Perles Paul aus Laibach Peuac Nenad aus Wien Pokorny Franz aus Pettau in Steiermark Pregel Wolfgang aus Laibach Pucsko Roman aus Laibach Röger Johann aus Laibach Schwarz Johannes, Freiherr von Karsten, aus Innsbruck Smcikal Otto aus Lemberg Stacul Viktor aus Laibach Stoy Karl aus Graz Uschan Anton aus Unterschischka in Krain Zehrer Wilibald aus Laibach Privatisten und Privatistinnen: Samassa Albert aus Laibach Breindl Ilse aus Laibach Luckmann Melanie aus Laibach Luckmann Viktoria aus Graz Röger Paula aus Laibach * Liegende Schrift bedeutet: zum Aufsteigen in die niichste Klasse «vorzüglich» geeignet. III. Klasse. Auersperg Alexander, Graf, aus Laibach Hass Johann aus Prachatitz in Böhmen Cer ne Friedrich aus Laibach Czerny Heinrich aus Laibach Glaser Franz, v., aus Galancstic in der Bukowina Götz Theodor aus Laibach Krisch Karl aus Laibach Mahr Odo aus Laibach Mcticen Martin aus Wippach Majcen Anton aus Laibach Matzele Johann aus Laibach Merkel Richard aus Komen im Kiislenlande Molnar Paul aus KecskemtSt in Ungarn Palouc Stanislaus aus Laibach Roth Robert aus Laibach Schiffrer Adalbert aus Neumarkll Schiffrer Anton aus Neumarkll Schiffrer Franz aus Laibach Somnitz Ernst aus Laibach Thalhammer Kamillo aus Cilli in Steiermark Vallentschag Otto aus Laibach Zeschho Erik aus Laibach I'rivalistin ne 11: Erben Ida aus Hcrmannstadt in Siebenbürgen Götz Josefine aus Laibach IV. Klasse. Cujnik Franz aus Graz Herzog Franz aus Tarvis Konschegg Theodor aus Krainburg Kortschak Josef aus Fohnsdorf in Steiermark Laurcnčič Walter aus Straß bei Spielfeld in Steiermark Palme Franz aus Laibach Pavlocie Franz aus Laibach Piseane Justus aus Rojano im Kiistcnlande Schenk Rudolf aus Wien Schwarz Gottfried, Freiherr v. Karsten, aus Innsbruck Skorpik Felix aus Laibach Strzelba Hubert aus Gcrbin bei Liltai Zentner Julius aus Loitsch V. Klasse. Cclnar Karl aus Klagenfurt Kaltenegger Paul, Ritter v. Riedhorst, aus Radmannsdorf Kenda Heinrich aus Zeltwcg in Steiermark Kleč Karl aus Laibach Klimesch Raimund aus Prag Smichov Kunz Karl aus Iglau Lackner Peter aus Obermüsel Modic Vitko aus Laibach Muck Walter aus Krainburg Pammer Lothar aus Knittelfeld in Steiermark Praxmarer Konrad aus Gollschee Praxmarer Leonhard aus Gottschee Putick Johann aus Laibach Wöllling Benno aus Laibach VI. Klasse. Bamberg Robert aus Wippach Gaber Franz aus Görtschach Kittag Wilhelm aus Tschernembl Klcttenhammer Johann Alexander aus Klagenfurt Konschegg Erich aus Littai KraUer Alois aus Mannersdorf in Niederösterreich Luckmann Alois aus Laibach Luchmann Norbert aus Laibach Luschan Kduard, Ritter v., aus Laibach Lutmann Karl aus Triest Pucsko Reinhold aus Laibach Schauta Hugo aus Hammerstiel bei Želimljc Stedry Gaston aus Triest Stoxreiter Konrad aus Auronzo in Italien Strigi Milan, Ritter v., aus Prag l> st <; Ergänzung zur Chronik des Gymnasiums. Am 4. Oktober wurde das Allerhöchste Namensfest Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät, unseres allergnädigsten Kaisers Franz Josef I. mit einem in der Kirche des Deutschen Ritterordens abgehaltenen Gottesdienste und der darauf folgenden Absingung der Volkshymne gefeiert. Am 19. November wurde zum Gedächtnisse weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth eine Schulmesse gelesen, der die katholischen Schüler der Anstalt mit ihren Lehrern beiwohnten. Der Lehrkörper war übrigens auch bei Scelenämtern für Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses vertreten. ■ '