Nr. 294. Dienstag, 22. Dezember 1908. 127. Jahrgang. Mbacher Zeitma VranumeratiunöprtiS : Mil P ostder < en du ng : «»„ziiiliril, 30 «, halbjäliiin lb li. Im Kontor: ganzjühril, ^ »ll ll. halbiälmg m«gcbühr: ffür Neine Iuscratr ! bi« zu 4 Z,Nr. 2!'2 und 293) wurde die Weiterver« breitung folgender Preslcrzcugnisse verboten: Nr. 50 «^»rcxtui I.i8t» vom 10. Dezember 1908. Nr. ö0 «?näiip8k6 Klavo» vom 12. Dezember 1908. Nr, 100 Sonderausgabe «Vrüxcr Vollszeitung» vom !2ten Dezember 190«. Nr. 98 «Mk6«dolL8l»,v8ll6 I^ist^» vom >6. Dez. 1908. Nr. 9? «^i/<',l-kn» vom 1mber 1908. Nr. 224 >4tt «1/1ll00 «Egerer Neueste Nachrichten» vom 12. Iulmonds (Dezember) 1908. Nr. 9? «?rvni noollvi»!^ list prkinlcFe!» ploclmöLti Voluö ßwvo» > om 12. Dezember l908. Die im Verlage der Zeitschrift: «^itwöosk/ völilill» in Vudweis heransgegcbrue, bei O. Oma (Franz Nümec) in Stra» lonitz gcdrnckte Äloschüre. Nr. 288 .Dieieinlik (Äo»?,)i',8ki» vom 15. Dezember 1908' Nr. 288 «Znaimer Tagblatt» vom 12., richtig 13. Dczcm. ber 1908. Nr. 43 «L«, ßiovino 1'iilmo» vom 5, Dezember 1908. Nichtamtlicher Heil. Östcncich-Unssarn und die Türkei. Aus Koustautinopel wird berichtet: Die freundliche Wendung, die vor kurzem im Verhalten der öffentlichen Mcinuug der Türkei gegenüber Österreich-Ungarn eintrat, dürfte sich als anhaltend erweisen, da sich in ihr die Befriedigung wider- spiegelt, welche man in den hiesigen politischen Kreisen über die ohne Rücksicht auf den Stand der Voylottbcwegung erfolgte Wiederaufnahme der unmittelbaren Verhandlungen zwischen der Pforte und dein Wiener Kabinett empfindet. Die Diplomatie konnte die Wahrnehmung machen, daß seit dem Be> ginne der Valtankrisc, so vielfach verfchluna.cn auch ihre Fäden sind, die Auseinandersetzung mit Österreich-Ungarn immer den wahren Mittelpunkt der Erwägungen und Bestrebungen der türtischen Negierung bildete. Wenn auch von den Einzelheiten, die dem jetzigen Meinungsaustausch zwischen Konstan-tinopcl und Wien zur Grundlage dienen, nur ein enger Kreis Kenntnis hat, so empfing man doch aus verschiedenen Anzeichen allgemein den Eindruck, daß in diese Verhandlungen von beiden Seilen mti günstigen Erwartungen eingetreten wurde. Der freundschaftliche Eharakter, welchen die gegenseitigen Gesinnungen der beiden Staaten feit längster Zeit tragen, und die auf beiden Seiten zutage tretende Aufrichtigkeit des Bestrebens, zur Beilegung der entstandenen Meinungsverschiedenheiten zu gelan-gen, gestatten nach der herrschenden Überzeugung die zuversichtliche Erwartung eines glücklichen Ausganges der jetzigen Verhandlungen. Es läßt sich unschwer begreifen, daß unter diesen Uniständen das Interesse der politischen Kreise in Konstantinopel im gegenwärtigen Zeitpunkte weniger dein Fort-gange der von, Petersburger Kabinett angeregten Konferenz als der Weiterentwicklung der Verständigung mit Österreich-Ungarn zugewendet ist, die, wie bereits angedeutet, für die Türkei inmitten aller in jüngster Zeit ausgeworfenen Fragen die zunächst zu lösende Aufgabe des jetzigen Ballanprobleins bildet. Englische Marine. Man schreibt aus London: In Marinekrciscn neigt mall zu der Annahme, daß das neue Flotten- bauprogramm sechs Kapitalschiffe und eine Anzahl von mittleren Kreuzern in sich begreifen wird. In den Werften ist es bereits bekannt, daß im nächsten Jahre vier neue Riesenschiffc bestellt und begonnen werden sollen. Ferner sollen von jetzt ab die im Frühjahr genehmigten Tchiffsbauten bereits im Sommer begonnen werden, anstatt wie bisher, häusig erst im Winter oder sogar nach Neujahr. In Devonport werden emsige Vorbereitungen getroffen, um Anfang Februar den Kiel für das neue Schlachtschiff „Indefatigable" zu strecken, welches eines der beiden Kapitalschiffe des diesjährigen Programms ist. Es wird die drei Schlachtschiff-Kreuzer der „In-Vincible"-Klassc beiwcitem übertreffen und das schnellste und längste Kapitalsschiff der britischen Flotte werden. Es beträgt bei der „Indefatigable" die Länge 570 Fuß, die Breite 79 bis 80, Fuß, das Deplacement 18.000 Tonnen, die Pferdekräfte 15.000, die Geschwindigkeit 28 Knoten und die Kampfarmierung acht II-zöllige Geschütze. Man erwartet, daß die Turbinen der „Indefatigable" sogar 30 Knoten erreichen werden. Die neue, achte „Dreadnought", welche Anfang Jänner in der Werft von Portsmouth begonnen werden soll, wird den Rainen „Neptun" führen und unter Anwendung der neuesten Grundsätze noch größer werden als alle ihre Vorgänger. Die „Neptun" wird ein Deplacement von 20.250 Tonnen erhalten gegenüber den 19.250 Tonnen der kürzlich vom Stapel gelassenen „St. Vincent", den 18.K00 Tonnen der „Bellerophon", welche jetzt für die nahe Indienststellung vorbereitet wird, und den 17.900 Tonnen der „Dreadnought", also 2^50 Tonnen oder über zehn Prozent mehr als das ursprüngliche Vorbild. Tic Länge wird 510 Fuß betragen, 10 Fuß mehr als die der „St. Vincent" und 20 Fuß mehr als die der „Dreadnought". Die Breite 8li Fuß oder zwei Fuß mehr als die der „St. Vincent" und vier Fuß mehr als die der „Dreadnought". Selbstverständlich werden Turbinen-Maschinen zur Anwendung gelan- FenMeton. Es läuft ein armes Kind. . Paris, vor Weihnachten. (Schluß.) Da stehen schlanke Damen ohne Kopf; sie tragen prachtvolle Kostüme, es flimmert von goldenen Plättchen zwischen den gestickten Blumen, den duftigen Schleiern, den weichen Pelzen. Ja, so etwas müssen die schönen Fräulein haben, die mit rotem und weißem Gesicht so stolz dahinwandelu, die so köstlich duften und Jean als verkappte Prinzessinnen erscheinen. Sieh da, Reihen von schwarzen, grauen, braunen Stiefeln, von glitzernden Ballpantöffelchen und schweren, nägelbeschlagenen Jagdschuhen. Die Reihen scheinen sich ins Unendliche auszudehnen; Jean erkennt endlich, daß die Seitcnspicgcl diese Unendlichkeit vortäuschen. Ganz geblendet steht er vor einem Juwelierladen. Die Diamanten, Rubinen senden flimmernde Strahlen aus, in der Mitte drehen sich die Schmuckstücke auf einem kegelförmigen Aufbau unter vielfarbig sprühenden Blitzen. Träume von Pracht und fabelhaftem Reichtum, un. deutliche Märchenerinnerungen umgauleln Jean. Auf die solide Erde bringt ihn ein Geschäft zurück, wo gelbe und rote Gipfel sauber ill Körbchen zwischen Papierschnitzel geordnet sind und von oben mächtige Trauben herabhängen. An den Scheiben die kleine Hand ausspannend, sucht Jean die unerhörte Größe einer Birne zu messen; melancholisch betrachtet er ein Reh, das an der Tür mit dein Kopf nach unten hängt und an dessen Nase ein kleines rotes Tröpfchen haftet; er streichelt mit zag- hafter Zärtlichkeit über das graubraune Fell. Plötzlich sieht er sich vor einer Mauer von Wagen. Zu zweien und dreien nebeneinander rollen sie unablässig, einer dicht hinter dem anderen. Jean fällt das Herz in die Hoseil, da wird er niemals durchkommen. Aber ein Polizist hebt den weißen Stab, die Wagen stocken, die Menschenflut strömt über den Fahrdamm. Jean gefällt das so gut, daß er mehreremalc hin- und hergeht; in dem Polizisteil erblickt er so etwas wie den Präsidenten der Repu-blick. Dann gewahrt er eine Spielwarenhandlung, Bataillone von Bleisoldaten, der Fahnenträger und der Hnuptmann auf schwarzem bäumenden Roß voran. Er drückt sich die Nase am Glase platt, um die Festung mit Türinen, Zugbrücken und Kanonen genau zu mustern, gegen welche die kühnen Soldaten anrücken. Er hat niemals geglaubt, daß so etwas in der Welt existiere, ebensowenig die lächelnden Puppen mit blondeil Locken und Spitzenhüten, mit Muff und Sonnenschirm, die Dampfbooie mit Schrauben und Kaminen. Das alles gibt es auch eigentlich nicht, es ist nur eine glänzende Vision, Jean empfindet nicht den leisesten Wunsch, solche Sachen zu besitzen, das wäre überwältigend, undenkbar. Wieder eine Frau aus Marmor! Jean starrt sie an. Die weißen Glieder heben sich von dunklem Samt ab, zuweilen scheint es, als bewegten sie sich leise. In Jean leimt ein sonderbares Gefühl auf, er weiß nicht, ist es Trauer, ist es Sehnsucht, ist es fernwirkendes Glück, däiniuernde Hoffnung auf etwas Großes, Herrliches. Mit Mühe reißt er sich los. Er sieht viele Leute vor den Gasthäuser,, sitzeil, aus denen ein wohliger Duft von heißem Kaffee und Anis weht. Die Herren tragen Zylinder, 'ie kommen sicher von einem Begräbnisse. Aber lustig und schwatzhaft sind sie trotzdem. Jean tastet nach den zwei Sous ill seiner Tasche; der Kaffee-geruch lockt ihn, aber er wagt nicht, sich etwas zu bestellen. Seine Beine wollen nicht mehr recht vorwärts, die Stimmen, das Rasseln der Wagen, die Rufe der Kutscher verwirren sich in einem brausenden, gärenden Ehaos, die scharfen Lichter und dunklen Schatten tanzen durcheinander. Jean setzt sich auf eine abseits stehende Bank und schläft ein. Eine energische Hand rüttelt ihn aus. Ein Polizist fragt den Knaben barsch nach dem Woher und Wohin und nimmt ihn mit zum Bureau. Dort eraminiert ihn ein anderer Beamter und sagt endlich kopfschüttelnd: „Also nur um die Läden zu sehen, hast du den weiten Weg nach Paris gemacht? Tonst wolltest du nichts? Seltsam!" Dann bringt ein Schutzmann Jean auf der Straßenbahn nach Hause. Es ist spät. Die Mutter empfängt ihn an der Tür, sie schwankt, ob sie ihn umarmen oder ihm eine Ohrfeige geben soll. Aus pädagogischen Grün-ocn entschließt sie sich zu letzterem. Der Vater bestätigt dem Polizisten die Angaben Jeans, der behend ins Schlafzimmer schlüpft. Dann faßt der Vater die noch immer scheltende Mutter am Arm und sagt mit müdem Lächeln: „Ach, laß nur den Jungen. Er hat den Mut gehabt, fortzulaufen, um Schönes und Glänzendes zu sehen. Nicht alle haben den Mut. Und weil sie nicht suchen, finden sie nicht!" — „Aber wenn der Junge unter einen Wagen kommt, wenn er gestohlen wird!" Der bleiche Mann zuckt die Achseln und murmelt vor sich hin: „Wer weiß, ob das nicht besser ist, als nie zu wagen und vielleicht — zu gewinnen!" Laibacher Zeitung Nr. 294, 2750 22. Dezember 1908. gen, welche 25.000 Pferdekräftc entwickeln sollen. Bei ihren vergrößerten Dimensionen wird die „Neptun" damit etwas größere Geschwindigkeit als die Vorgänger, also über 21 Knoten erreichen. Die Kampfarlnierung soll aus zehn 12-zölligen Geschützen, in fünf Barbetten Paarweise aufgestellt, bestehen. Drei Barbettcn werden sich im Vorderteil, zwei in der Kiellinie auf dem Hinterteil befinden, die eine von letzteren ist so erhöht, daß sie über andere wegfeuern kann. Auf diese Weise kann man nach den Breitseiten wie nach rückwärts mit acht, nach vorwärts mit sechs Geschützen feuern. Zur Abwehr eines Torpedo-Angriffes sollen 4'7-zöllige Geschütze Verwendung finden. Auch die Panzerung wird Verstärkung erhalten. Die Bauzeit ist auf zwei Jahre bemessen. Mit diesem Schlachtschiff und der im Februar zu beginnenden „Indefatigable" wird die britische Flotte acht Schlachtschiffe und vier Echlachtschiff'Kreuzer des Niesen-TyP besitzen. Politische Uebersicht. Laib ach, 21. Dezembber Mit Rücksicht auf die im Umlauf befindlichen Gerüchte über schwebende Verhandlungen bezüglich der militärischen Fragen gehen dem t. k. Telegraphen-Korrespondenzbureau von maßgebender Seite folgende Mitteilungen zu: Die nationalen Wünsche der Ungarn in militärischer Beziehung sind an maßgebender Stelle seit nahezu zwei Jahren wohlbekannt und werden daselbst — vom militärischen Standpunkte aus gesehen — für erfüllbar gehalten, da die Gemeinsamkeit und Einheit des Heeres durch ihrc Erfüllung nicht berührt erscheinen. Daß diese Forderungen noch immer nicht verwirklicht werden konnten, liegt nur in dem Umstände, daß die Versicherungen, den militärischen Forderungen würde auf Grund der Erfüllung der Gesamtwünsche auf eine Reihe von Jahren eine rein objektive, von nationalen Gravamina freie Beurteilung gesichert sein, bis nun noch nicht durch eine reelle Garantie gewährleistet werden konnten. In dieser Frage hat sich die Situation nicht geändert. Die Gerüchte übcr nationale Konzessionen als Notbehelf zur Beseitigung momentaner Verlegenheiten entbehren jeder tatsächlichen Grundlage. Folgerichtig konnten von der österreichischen Regierung bisher keinerlei Mitteilungen über bestimmte, in Aussicht genommene Beschlüsse in diesen: Belange gemacht werden, was unter jeder Bedingung, wie es auch schon seinerzeit in den Delegationen angekündigt wurde, zur rechten Zeit geschehen würde. Es soll damit aber nicht bedeutet werden, daß mit Rücksicht auf die politische Lage nach innen sowie nach außen der Moment der Entscheidung dieser Frage in nächster Zeit eintreten könnte. Aus Belgrad wird gemeldet: Nachdem die Iungraditalcn der Bildung eines Äoalitionskabi- netts als einem nach ihrer Beurteilung der Lage gegenwärtig unnötigen Regierungswechsel Widerstand entgegensetzen, traten die altradikalen Delegierten mit den nationalistischen und fortschrittlichen Parteiführern in Verhandlung, um im Falle, daß die Iungradikalen bei ihren: Standpunkte auch weiterhin verharren, ein Koalitionskabinett ohne Iungradikale zu bilden. Der Regierungswechsel dürfte sich erst in einigen Tagen vollziehen, da das eventuelle Ergebnis der Delegicrtenverhandlungen vorerst von den einzelnen Parteien gebilligt werden müßte. Das „Neue Wiener Tagblatt" führt in einer Betrachtung über die Zustände in Indien aus, man solle in dem bibelfesten England sich die Weisheit, die da vom Splitter und vom Balten spricht, vor Augen halten. Anderwärts mit Anklagen schikanieren und selbst die Erledigung schwerer Anklagen, die an die eigene Adresse gerichtet sind, auf Generationen vertagen, das ist ein sonderbares Rechtsgcfühl. Die Indier haben gegen englische Waren den Voy-kott eingeleitet. Vielleicht haben sie auch etwas davon gehört, daß mit englischer Unterstützung ihre Brüder in Europa gegen eine europäische Macht gehetzt werden, welche seit dreißig Jahren den ihr unterstehenden Moslems Freundin und Förderin war. Der „Daily Telegraph" bringt einen bemerkenswerten Artikel, durch den das Auswärtige Amt in London in dürren Worten die Öffentlichkeit darauf vorbereitet, daß der Zerfall Persiens bevorstehe. Das nördliche Persien sott Rußland zufallen, während England vom Golfe landeinwärts zu arbeiten hat, und auch das nicht in übertriebenen! Umfange. Der Artikel läßt den Schluß zu, daß eine Aktion Rußlands in Vorbereitung ist. Tagesneuigleiten. — lDer dichtende Vriqant.j Vor den Geschworenen in Perugia steht jetzt zum zweiten Mal, wie man der „Frankfurter Zeitung" aus Nom schreibt, der letzte „grüße Vrigant" Siziliens Salomon. Er scheint das Opfer der Verfolgung des Bürgermeisters seines Hei. matsortes zu sein, durch dessen Schuld er unschuldig zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Da er durch die Manöver seines Feindes niemals die Revision sei» nes Prozesses erreichen konnte, verfiel er nach altem süditalienischen Rezept auf die Selbsthilfe des Nrigan° lentums, nachdem er den Bürgermeister »lach der Rück. lehr aus dem Gefängnisse erschossen hatte. In dem Nänberleben, das ihn populär machte, weil er die Schwachen schützte, hatte er viel Muße, die er dazu be. nutzte, sich in der klassischen Literatur auszubilden. Cr lernte nicht nur die „Göttliche Komödie" Dantes ans» wendig, sondern beschrieb auch seine einzelnen Rache» taten im „Giornale di Ticilia", und als er durch eigene Schuld in die Hände der Gendarmen fiel, die er immer verschont hatte, verfaßte er sogar im Gefängnis ein Epos über seine Abenteuer. Die italienischen illustrierten Blätter bringen auch sein Vild, wie er im Wartezimmer von Perugia den Gendarmen Bruchstücke dieses Epos vorliest. Jetzt kommt noch eine schönere Nachricht. Sala» mone hat eine besonders romantische Episode, sein Lie» besleid sder Bürgermeister stahl ihm seine Geliebte), zu einem Drama verarbeitet, das er von der berühm» ten sizilianischen Trnppe, Grasso ausführen laffen will. Es trägt den Titel: „Der Bürgermeister als Verfüh. rer". Salamune gedenkt die erste Aufführung seines Dramas den» — Staatsanwalte, der gegen ihn im Pro» zesse auftritt, zn widmen. — sDie düpierten Marseilles) Die Bewohner von Marseille haben viel Sinn für einen guten Witz, jedoch nnr dann, wenn er aus Kosten anderer gemacht wird. Sie ahnten nicht, daß sie das Opfer ihrer eigenen Neu» gierde werden sollten, als ein scherzfroher „Flug. techniler" sie zur Nennbahn einlud, um Zeuge seiner Flugversuche zu sein. Er hatte angekündigt, daß er sei» nen Äroplan, den er „König von Spanien" getanft hatte, zeigen und dann fliegen würde. Viele Tansende eilten herbei. Neben dem Aroplan sah man einen gewöhnlichen (instballun. „Meine Herrschaften, zunächst will ich Ihnen zeigen, wie ich das Velodrom dnrchsliege." Sechs lräf. liqe Männer hoben den Äroplan mitsamt dem Erfinder nnd lrngen ihn gemessen durch den Raum. Dann ver» beugte sich der Fluglechniker: „Und nun, meine Herr» schasten, werde ich fliegen." Mit einem raschen Sprunge war er im Vallon, der sofort aufstieg und den Spaß. Vogel in die Wolken entführte. Die guten Marseilles waren erst starr vor Verwunderung' dann übermannte sie die Wnl, sie sielen üoer den „König von Spanien" her und nnr mit Mühe rettete die Polizei seine arg mitgenommenen Neste. — Mfhundcrt Heiratsanträsse) hat Fräulein Frey erhalten. Allerdings handelt es sich bei ihr nicht um eine der gewöhnlichen Frauen, sundern nach dem Spruch eines Nichlerlolleginms nm die „schönste Frau Ame> rikas". Nach welchen Grundsätzen diese Richter ge> urteilt haben, ist nicht näher bekannt geworden; aber es wurde dieser Wettbewerb in Franenschönheit auf Grnnd einer Wette zwischen amerikanischen ttlubleulen ausgeschrieben. Natürlich richteten sich die Preisrichter nicht nach dem persönlichen Geschmack, nach den seelischen Vorzügen, nach dem unerklärlichen, durch leine äußer» licheu Merkmale zu bestimmenden holden Liebreiz des Weibes, sondern echt amerikanisch, nach ganz genanen Maßen, die für die willkommene Schönheit angeblich bezeichnend sein sollen. Es wurden also vorher die Merkmale einer unfehlbaren Schönheit ansgestellt und i'ach diesen die Vewerberinnen gemessen. Also gleichsam eii' Steckbrief der Schönheit! Die Taillenweite betrug 53 Zentimeter, ihr Gewicht 73 Kilogramm, ihre Größe 1:75 Meter. Dazu ist das Haar blond, das Gebiß gut, kurz, alle Eigenschaften einer schönen Frau sind vor» Handen, sogar das klassische Profil. Anf Grund dieses Nichtersprüchs erhielt nun besagte junge Dame eine Unmasse von Heiralsanlrägen, da natürlich jedermann cmnahm, daß die Fran, die für die schönste erklärt wurde, auch ihm gefallen müsse. Das ist natürlich ganz verkehrt, denn bekanntlich ist zwischen dem gesetzmäßig Schönen uud dem, was aus Männer anziehend wirkt, manchmal ein großer Unterschied. Unter den 1099 Män> nern, die von der schönen Miß notgedrungen Körbe er» hielten, sind also sicher sehr viele, die darüber nicht ge> Die junge Exzellenz. Roman von Georg Hartwig. (42. Forts.'hllNss.) (Nachdruck verboten.) „Das wäre das Grab aller Disziplin. Das eine will und darf ich zugeben: Hätte ich ahnen können, in welcher Erregung sich Ihr Bruder zu jener Stunde befand, fo würde ich meinen Tadel milder eingekleidet und ihm hinterher dem Oberstabsarzt zugeschickt haben. Damit ist dieser Punkt für mich erledigt." „Für mich auch, für uns, die Familie", sagte Wechting mit neu ausbrechcndcr Erregung, „die wir gehalten sind, das Märchen von der Geistesumnachtung meines Bruders festzuhalten und aus-zuspinncn zum Besten seines Andenkens. Aber daran zu glauben, kann uns Ihre Selbstverteidigung —" „Herr von Wcchting —!" rief der Oberst nut drohender Entrüstung. „Wir haben uns auszusprechcn", sagte der junge Mann fest, „dazu stehe ich hier. Dazu litt ich, was ich in diesem Hiersein gelitten habe. Verzweiflung und Wahnsinn sind nahe verwandt. Dieser Brief" — er nahm ihn hastig wieder an sich — „verbietet mir zu tun, was mein Herz allein erleichtern könnte, und meine Liebe zu Ihrer Tochter, meine unaussprechliche —" Die Worte versagten ihm — er brach ab, drückte die Hand gegen die fieberhaft Pochende Schläfe und fuhr in abgerissener Hast fort: „Genug! Ich liebe sie zu sehr, um sie in die Unnatur widerstrebender Verhältnisse hineinzuzwängen. Sie wissen nun — das Ärgste ist geschehen — was jetzt noch kommen kann — Eva ist frei. Die Welt wird sie beklagen, mich verdammen." Herr von Solden, weit entfernt, den tiefen Schmerz dieser Worte besänftigend auf sich wirken zu lassen, sagte mit schneidendem Nachdruck: „Niemals würde ich meine Tochter dein Hasse Ihrer Schwägerin, noch Ihren Skrupeln zum Opfer gegeben haben. Mögen diese letzteren sich gründen, worauf es immer sei. Meine Tochter ist noch Kind genug, diese erste Täuschung zu verwinden und bald zu vergessen, wie es mein höchster Wunsch ist. Doch kann ich mir in diesem Augenblicke die traurige Genugtuung nicht versagen, mein Bedauern auszusprechen, Ihrer Werbung gegenüber nicht auf meiner ablehnenden Haltung bestanden zu haben. Der Wille meiner Tochter besiegte meine Voraussicht und Erfahrung. Hiermit ist auch diese Sache erledigt. Ich hebe die Verlobung namens meines lindes auf." Der Assessor verneigte sich. „Was die Zurückgabe aller —" „In der kürzesten Frist!" fiel Wechting mit unsäglich schwer erkämpfter Haltung ein. „So wäre nichts weiter zu erledigen", sagte Herr von Soldcn, nach seiner Taschenuhr sehend. „Man erwartet mich." Wechting ergriff seinen Hut. Auch er fühlte etwas wie Haß gegen diesen Mann in sich aufzüngeln, der sein Herz in den Tod verwundet. Und er ging aus dem Zimmer.-------- Gegen drei Uhr, bei herrlichem Frühlings» sonncnschcin und unter Andrang einer ungeheuren Menschenmenge, begannen sich die Teilnehmer des Trauerzuges vor der Villa Wechting cinzufinden. Das vergoldete Gittertor des Gartens war weit geöffnet, wie die große Eingangstür des Treppenhauses, zu welchem ein Paar Stufen emporführtcn. .Herr von Wechting, welcher keinen Elagcnlärm vci> trug, hatte die hübfche Villa nur aus diesem Grunde käuflich erworben. Die Sonne funkelte über den Helmen der Offiziere, die sich im Garten versammelten, während draußen auf der Straße die Traucrparade anmarschierte. Der blumengeschmücktc Leichenwagen fuhr langsam aus dem Hoftor vor die Front des Hauses, als der Garnisonsprcdiger die Treppenstufen hinaufstieg, um droben die Einsegnung der Leiche vorzunehmen. In demselben Moment erschien Herr von Soldcn. Er sah sehr bleich aus. Die Falten auf seiner Stirn hatten sich vertieft. Keiner der An» wesenden, welche ihm auf seinem Weg ehrerbietig Platz machten, ahnte, welche Kämpfe sich hinter dieser aufrecht gehaltenen Stirn abgespielt, mit welchem Aufgebot von Selbstüberwindung er die Stätte betrat, wo seine Dienstchrc auf das schwerste verleumdet und er da verletzt worden war, wo es seinem Familienstolze und Vatcrherzen am wche-sten tat. Aber der Öffentlichkeit mußten diese Erfahrungen verborgen bleiben. Und so prallten Haß und Unverstand, Neugier und Fürwitz an seiner festen Haltung ab. Er erfüllte die Pflichten seiner Stellung, in-dcm er den ältesten Offizieren seines Regiments voran, den zum Traucrsaal umgeschasfenen Salon der Frau von Wechting betrat. Das Gemach, vom gelblichen Flackcrlicht- starker Wachskerzen ungewiß erleuchtet, war von betäubenden Vlumendüften erfüllt und dein durchdringenden Geruch einer scharfen Efsenz, mit welcher die Baronesse von Zeit zu Zeit die Slirn der in einem Sessel ruhenden Witwe befeuchtete. Die Mitte des Zimmers nahm der reich aufgebahrte Sarg ein. An seinem Kopfende stand )1lichard von Wcchting, so fahl im Antlitz, als sei er in diesen letzten drei Tagen um Jahre gealtert. (Forts folgt) Laibacher Zrikmg Nt. 294 2751 22. Dezember 1908. rade sehr uuglücllich sein werden. Findige ninerikanischc Berichterstatter haben die Höhe dos Einkommens aller Bewerber anfgeftellt; die meisten gehören den oberen Zehntausend Newyorks an. Diese Snmmc bildet einen ziemlichen Gegensatz zn den» Monatsgehalt der schön, sle» Amerikanerin, der — ganze 13l> Kronen beträgt. Was der Kaiser au Geschenken erhielt. Dem „Neuen Wiener Tagblalt" entnehmen wir folgenden interessanten Artikel: Es soll hier nicht von all jenen offiziellen Ehrun. gen die Rede sein, die dem Kaiser anläßlich seines Regierungsjnbilänms znteil wnrden, sondern von den mannigfaltigen Hnldignngen, die dem Kaiser ans dem Polte unmittelbar znlamen. liefen doch in den lebten Wochen Tausende von Paketen in Wien ein mit der Adresse! „An den Kaiser Franz Josef I. oder- in Wien." „An Seine Majestät Franz Josef I., Kaiser von Österreich." oder auch, von Kinderschrift mühselig gemall: „An unsern lieben Kaiser." Sie alle wurden in die Hosbnrg befördert und den einzelnen Amtern als „Naturalien", „Erzeugnisse der .Handfertigfeil" und „Huldigungen artistischen nnd lite-rarischen Inhaltes" zur Erledigung zugewiesen. Denn es wäre direkt nnmöglich, jene Unmasse von Geschenken, die dem Kaiser von Vauern und Taglöhnern, Hand» werlern nnd Kleinbürgern zukamen, an einem einzigen Orte aufzustapeln' dazu müßte man beinahe ein Lager» Hans errichten. Was einfache biedere Landlenle nur immer selbst mit aller Aufbietung ihrer Phantasie als das Begehrens, und Newunderungswerieste ersinnen sonnten, was Hans nnd Huf, Flnr und Feld hervor» gebracht, was fleißige nnd geschickte Hände in Feier-nnd Festesstunden znstnndebringen konnten, das wurde dem Kaiser zn seinem Ehrenlage zn Füßen gelegt, nm ihn der Liebe nnd Verehrnng zn versichern. Nnd an diesen Liebesgaben hat sich nicht nnr die österreichische und ungarische Provinz und zahlreiche im Auslande und über See weilende Österreicher, sondern anch das Ausland beteiligt. Und wie viele wollten dem Kaiser persönlich ihre Gabeu überbringen. Kam da ein armer' alter Patschenmacher, der Bauer Hradovsly, aus Walachisch-Mescritsch nach Wien und wollte partout dem Kaiser ein Paar warme, weiche Iagdpatschen ans Filz überreichen. „Damit si halt der K.iiser net wieder verkühlt, wann er ans 'm Stand a so lang warten mnß." Der brave Alte hat die Patschen in seinen Freistunden von den Abfällen, die er von der bezahlten Arbeit erübrigte, ebenso tunsl» wie geschmackvoll gearbeitet. Und richtig: die Kabinetts» kanzlei nahm das (beschenk zur Überreichung an. Ganz beglückt von dem Bewußtsein, den Kaiser vor Ner» kühlunge» beschicht zn haben, trat der brave Mann die Heimreise an. Ein anderer Vauer brachte ein mit Bändern in den nngarischeu Landessarben geschmücktes Lämmchen, das anch dem Kaiser gezeigt wurde, der Ans. Nag gab, es nach Cchönbrunn zu bringen. Ein alter Mann ans Galizien teilte mit: Er habe ein Huldignngsgedicht von achlundsiebzig Strophen ver^ faßt. Ob ihm der Kaiser nicht am 2. Dezember Audienz erteilen nnd ihm die Gnade erweisen wolle, das Hnl-digungspoem anzuhören? Es sei wirklich sehr patriotisch nnd iuteressaul. Natürlich wnrde der Antor informier!, er solle die beschwerliche und kostspielige Reise uach Wieu nicht nnteriu'hmen, da der Kaiser so überbürdet sei, daß ihm nicht Zeit dazn bleibe, sich Gedichte vor» Nagen zn lassen. Ein findiger Drechsler sandle einen Ehristbanm, den er gedrechselt. Um einen kunstvoll gearbeiteten und polierten Stamm breiteil sich nach Art der Edeltannen in Qnirlen die gedrechselte», Zweige ans, mit Fähnchen in den Farben aller Provinzeil besteckt. Tiroler nnd Calzburger Bildschnitzer schickten Büsten des Kaisers, Marien», Christus» lind Heiligenstalnen, Bilderrahmen mit den Jahreszahlen 1848 und 1908 oder den Im» tialen des Kaisers, Schreibtischgarnituren, Schreib» zeuge, Salatbestecte, bunte Kassetten, Geweihe, Gamo» nnd Rehkrickeln. In einem 15l» Zentimeter langen und mctcrbreiten Nahmen vou mühsamster Schnitzarbeit ist eine getreue Darstellung der Habsbnrg aus Kork zu sehen. Kaiserbilder ans allen Lebensaltern, gemalt, ge» druckt, von Amateuren photographiert, gezeichnet, go tuscht und gestillt, stehen in stattlicher Anzahl im Oberst» kämmereramle, wo sich überhaupt alle eingesendeten „Erzeugnisse literarischen nnd artistischen Inhalts" be» finden. Was nnter diesem Namen zusammengefaßt werden mnß, nm doch irgend eine endliche Erledigung der Sendungen zn ermöglich'.'», ist wirklich sehenswert. Da sind vor'allem die Erzeugnisse literarischen Inhalts. Ausfallend ist die stattliche Anzahl von Kompositionen: Kaiser», Jubiläums» nnd Krönungsmärsche, Jubiläums» und Huldigungsgavollen, Kaiser», Jubel», Dankeswalzer, Hymnen, Oden, ja sogar eine Sinfonie wurden dem Kaiser gewidmet. Die poetischen Huldigungen umfassen Huldigungsgedichte iu allen Sprachen der Monarchie, Epen von behäbiger Breite, schwungvolle Oden nnd ver» herrlichende Hymnen. Novellen nnd Essays, AbHand, lnngen, Statistiken und Kaiserbiographien beschäftigen sich mit der Entwicklung des Vaterlandes unter der Re> gierung des Kaisers. In Rollen und Kassetten sind Adressen, Aquarell», Stahlstich» nnd Photographiesamm- lnngen von Orten eingebettet, die der Kaiser aus seinen Reisen berührt hat. Die Zahl der Erzengnisse artistischen Inhaltes ist Legion. Was der Kops einer sorgenden, liebenden Fran ersinnen mag, das haben geschickte Finger ausgeführt. Damen aller Stände, von dem Mädchen des vornehmen Bürgerstandes bis zum greisen Mütterchen ans dem Volke, das nnr noch mit der Hornbrille ans der Nase dem Strickstrnmpse zn gebieten vermag, sandten ihrem Kaiser Liebesgaben: Gemalte nnd gestickte Photographie» rahmen, Sachets, Tischlänser, Milieux, Serviertassen, Kaffee» nnd Teeservices, Nachttasleldeckchen, Bettvor» leger, Fußwärmer, gestrickte ud gehäkelte Pulswärmer, Waschtischgarnituren, Schwammbehälter, Aschenbecher, Rauchgarnilureu, Dutzende Strümpfe nnd Socken n,it gemerkten Inilialen, Hunderte von Taschentüchern vom selbstgesponnenen Leinen bis zum zartesten Batist, alle mit zarten Säumen und kunstvoller Stickerei geschmückt, Wäschestücke von allerlei Material für alle Jahreszeiten, hauptsächlich für den Winter — „damit der Kaiser sich nicht krank macht" wie es immer nnd immer wieder in den Begleitschreiben heißt. Nanersfranen aus der Bukowina sandten prächtige Stickereien, Siebrnbürger» innen arbeiteten aus Hausgespinst kunstvolle Wappen, Teppiche oder Wandbehänge tragen in leuchtenden Far» ben den Doppeladler nnd die Worte: Heil dem Kaiser! Viele der gnlgemeinten Gaben inachen nicht nnr dem frommen und kaisertreuen Sinn der Spender alle Ehre, fondern sie üben nnch ans den Beschauer besondere Wir» lung durch ihre Naivität. Da schreitet der Kaiser über einen tiesllassenden Abgrund und geleitet an jeder Hand ein Kind heil und ungefährdet ans Ziel. Dort bringt der Kaiser mit sicherem Schusse ein Rudel Wölfe, die ihn überfallen, zur Strecke. Dann wieder schreitet der Kaiser über die Wogen, den Wellen gebietend. Und doch, welch rührendes Vertrauen spricht ans diesen Werken! Fast so viel entzückende Naivität nnd reine Liebe wie ans den Senduugen der Kinder. Die brachten dem Kaiser nnzählige Glückwunschschreiben, ein» fache Gedichtchen nud mannigfache Illustrationen jener Szenen aus dem Leben des Kaisers dar, die in den Lesebüchern geschildert werden. Am hänsigsten ist jener Moment dargestellt, wie der vierjährige Erzherzog Franz Josef dem Wachtposten das Geld in die Patron» lasche steckt. Und was für herzige Inschriften erläntern die Zeichnungen! „Dem Herrn von Kaifer gratuliere ich" — „Weil ich den Kaiser so lieb habe! — „Weil mich der Kaiser auch so lieb hat". Vou Kiudern wurden auch Ansuäh. und Flechtarbeiten, Häkeleien und Strickereien sowie allerhand Körbchen und Teckchen in Kreuzstichstickerei dem Kaiser gewidmet. Die originellsten Geschenke bekam der Kaiser zn seinem Jubiläum aber unbedingt in Naluralieu. Da kann man fast bei jeder Gabe auf den Absendnngsort schließen. Mit Gurken nnd Zwiebeln dürfte die tai» serliche Küche jedenfalls für längere Zeit versorgt sein, vom Grünzeng gar nicht zu reden- das ließ sich Mähren angelegen sein. Neben böhmischein Bier lagert Tiroler, Niederöslerreicher nnd dalmaiinischer Wein, Ungarns schwere Weine bilden ganze Batterien von Flaschen, da» neben stehen Fäßchen' mit Essig. Dnftendes Obst aus Äozen und Görz, Kletzenbrol ans Tirol, Käse ans Salz-bnrg, gemästete Poularden aus Sleiermark, gestopfte Gänse ans Ungarn, Vnlter, Eier, Hansgeselchtes nnd feiste Leberwürste, Salami und Schinken wnrden von braven, biederen Bauersleuten dem Kaiser verehrt. Handwerker nnd Knnstarbeiter snchlen dem Kaiser durch' Uhren und Ketten, Spazierstöcke nnd Regen» schirme, Schuhe nnd Schreibrecniisilen Frende zn machen. Ein handfertiger Friseur unternahm es, ein Kaiserbildnis ans Haaren, von einem Allwiener Kranze umgeben, von den zwei typischen Jahreszahlen gekrönt,, zusammenznstellen. Ein Schlosser machte aus Blech eine ganz nette Kaiserplakette, von einem Lorbeerlranze um« säumt, in dessen Maschen die verschlungenen Initialen des Kaisers Platz gesunden zn haben. Ein Tischler» gehilfe hat sich sicherlich monatelang mit feiner Hut-digungsgabe, einem dreiviertel Meter hohen Rahmen ans Laubsägearbeil, der ein Kaiserbildnis in gleicher Technik umschließt, abgemüht. Eine freiwillige Fener» wehr aus Ungarn sandte dem Kaiser eine Feuerhaue aus blankem Stahl mil Messinggriff, iu deren Keil der Wahlspruch der Vereinigung, die Zahlen !848 nnd 19l>8 und das Monogramm des Kaisers eingraviert waren. Die Geschenke waren meist sehr sorgfältig, oft in viel zn große Schachteln nnd Kisten mit großem Auf. waud an Papier und Holzwolle verpackt, was durchaus nicht hinderte, daß viele zerbrochen oder verbogen an> kamen. Sache der Kabinettskanzlei nnd des Oberstlämme» leramtes ist es, sich in dem nngehenren Material zu-rechlzufinden. Aber durch jahrelange Gewohnheil — kommen doch anch jahrans, jahrein derlei Gaben, Wid-mungen nnd Briefe in die Hofbnrg — haben fich die Herren Übung angeeignet, mit sicheren, Empfinden das zu lesen, was zwischen den Zeilen der Begleitschreiben stehl, und mit untrüglichem Scharfblicke zn beurteilen, was Liebe und Palriotismus und was Spekulation ge-sendet. So gelingt es nach Wochen, die Überfülle zu sichten uud den Dank des Kaisers, die Annahme der beschenke durch die Kabinettslanzlei, die Erwiderung des Kaisers, sei es ein Bild des Monarchen, eine Brosche oder eine Busennadel mit den Initialen des Kaisers, milnnter anch die Rückstellung der Objekte zur Verfügung des Absenders mit dem gleichzeitigen Aller^ höchsten Danke des Kaisers bekanntzugeben. Lolal- und Provinzial-Nachrichten. — lNeuc Venennungen für Iustizbeamic.) Mit Allerhöchster Entschließung vom 10. d. wurde genehmigt, daß die Gerichtsadjnnkten den Titel Richter, die Gerichtssetretäre den Titel Nezirlsrichter und die Aezirtsrichter den Titel Bezirtsrichter und G e r i ch t sv o rst eh er zu führen haben. Diese Neu» bestimmnngen tragen der geänderten Stellnng Rech» nung, welche die betreffenden richterlichen Beamten ihrer überwiegenden Mehrheil nach infolge der Zivilprozeß, reform im Organisunis der Gerichte einnehmen. Durch die Neubenennungcn werden die organisatorischen nnd jnrisdiklionellen Normen nicht berührt. Es bleiben da» her insbesondere die für die Erlangung der Eigenschaft eines Richters im Sinne des Staatsgrundgesetzes bis. her maßgebenden Vorschriften nnverändert in Geltung. Um anch den als Gerichtssekretären oder Gerichts» adjunlten aus dem aktiven Dienste ausgeschiedenen rich, lerlichen Beamten die Möglichkeit der Erwerbung des der neuen Benennung entsprechenden Titels zu eröff» nen, wnrde mii Allerhöchster Entschließung der Leiter des Justizministeriums zugleich ermächtigt, diesen rich, terlichen Beamten ans ihr Ansuchen die Führung des ihrer bisherigen Raugsklassenbezcichnung entsprechenden neuen Titels zu gestalten, sofernc nicht der Anlaß ihres Ausscheidens aus dem aktiven Dienste der Willensfrei, heil ihres Begehrens hinderlich entgegensteht. — sVom Tteuerdienste.j Das Präsidium der trai» nischen Finanzdirektion hat die Steurroffiziale Eduard S ch u bitz, Johaun S p l i ch a l und Vinzenz Premk zu Sleuerverwaltern in der neunten, und die Steuer, assistenten Wilhelm Wolf, Johann Goriuv, Alerander Hrufchla und Karl Be feg zu Steuer» usfizialen in der zehnten Rangsklasse ernannt. — lDic organischen Nestimmnnqe» für die Korps» offizicrsschulcnj wnrden mit dem znletzt erschienenen Verordnungsblatte ausgegeben. Im nachstellenden ver> lautbarei, wir die wesentlichsten Bestimmungen, welche gegen die früheren abweichen: Der Zweck der Korps» offiziersschnlen besteht in der nach einheitlichen Grund» sätzen zn regelnden Ansbildnng der Snbalternosfiziere «») in der niederen Truppenführung, namentlich zwecks Heranbildung tüchtiger Unterabteil ungs» l o m Mandanten, b) in dem Erwecken des Ver» ständniffcs für die höhere Führung bis inklusive der Trnppendivision, jedoch nur i» dem Maße, daß hiedurch die Vorbedingungen für das weitere Selbststudium ge» schaffen sind. Grundsätzlich wird in jedem Militär» territorialbereiche alljährlich auf die Zeit vom 1. De» zember bis Ende Juni früher 8. Jänner bis 2l>. Junij eine ein» oder duppeltlassige Korpsofsiziersschule errich» tet. Die Zahl der einzuberufenden Frequentanlen soll 30 per Klasse tunlichst nicht überschreiten. Für die Ein» berufung werden nur jene Oberleutnante in Erwä» gung gezogeu, welche zur Beförderung zum Hanplmaun oder Rittmeister in ihrer Waffengattung geeignet sind und welche ein U n t e r a b l e i I u u n g s k o m. m a ndo a n st r e b e n. Dieselben sollen eine minde» stlns sechsjährige (früher dreijährige) allive Dienstzeit als Offizier bei der Trnppe, hierunter wenigstens zwei Jahre bei einer Unlerableilnng (Kompanie, Eskadron, Batterie) zurückgelegt haben. Von der Freguentierung der Korpsofsiziersschule sind enthoben: l>) Offiziere, welche nach Absolviernng des 2. oder 3. Jahrganges der Kriegsschule definitiv zur Truppe einzurücken haben, bezw. jene, welche den höheren Artilleric»sGenie')snrs mit mindestens genügendem Erfolge absolviert habe», b) Offiziere der Sanitätstrnppe, <^) jene Offiziere, welche den weiteren Verbleib im Frontdienste oder die Rückkehr zn demselben nicht mehr anstrebe» lArmeestand, Kom-lnandierte, in besonderer Verwendung usw.). Die uci cj genannten Offiziere haben eine diesbezügliche Erklä» ri'ng abzugeben. Jenen Offiziere»,, welche als Lehrer in Mililär»Erzichuugs» und Nildungsanstallen in Ver» wenduug stehen, wird eventuell ein Ausschnb der Ab» solviernng der Schule bewilligt. Als Kommandanten der Korpsoffiziersschulen werden in den Anfstellnngsorten der Schulen stationierte Generale verwendet, welche ihr Kommando fortführen, aber von allen besondere» Dien» sten enthoben sind. Als ständige Lehrer fungieren in jeder einllassigen Schule drei bis vier, in jeder doppel» llassige» Schnle fünf bis sieben Stabsoffiziere oder Hanplleule, welche vom 1. Ollober bis zum Schluß des Kurses vou allen Diensten enthoben sind. Nach Abschluß des Kurses wird den ständigen Lehrern und den Fre» qnentanlcn der Schule eine 14iägige Frist für das Ab» gehen an ihre nene Dienstbestimmung gewährt. Den Fieqncntanten ist vom Schullunmiando schriftlich be» lanntzugeben, ob sie die Schule mit „en.sprechendem" oder „nicht entsprechendem" Gesamterfulg absolviert haben. Für die seinerzeitige Netrauung mit der Führnng eines Unternbleilungs.lkompanie', Eskadrons», Bat» terie»)lommandos ist die mindestens entsprechende Absolvierimg der Korpsossiziersschulr erforderlich. Ofsi» ziere, welche die Korpsoffiziersschule mit „nicht ent» sprechendem Erfolge" absolviert haben, können dieselbe e i n m a I wiederholen. Wenn anch dann einstimmig der Erfolg als „nicht einsprechend" bezeichnet wird, so wird über die Weiterverwendung im Truppendienste dus Reichslriegsministeriu!!! unter Berücksichtigung des An» tiages des Truppenlummcmdos entscheiden. In allen die Korpsosfiziersschnlen betreffenden Angelegeiiheiten fun» giert ei» Generalinspeklor als Hilssorgan des Reichs» lriegsministcriums, welchem unter anderen diese Schu» LaibaclM Zeitung Nr. 294. 2752 ________________________________ 22. Dezember 1908. k'ii betreffenden Agenden auch deren Inspizierung ob-liegt. Dem Generalinspcktor der Korpsoffizicrsschnlcn sind ein Stabsoffizier des Gcneralstabslorps und ein Offizier des Armccstandes zugewiesen. — Erledigte Militnrstiftungsplätzc.) Zur Be-setzung gelangen: Aus der Ersten Lorenz Nilter von Di tt rich-Stiftung ein Platz mit 260 X als zcli» licher Unterstützungsbcitrag für einen vcrwundeteil, mittellosen Offizier des Ruhestandes und für drei ver» mundete Invaliden des Maunschaftsstandcs. Die mit dem ärztlichen Zeugnis lmit Nachweis der Verwundung) und dem Mitteilosigleitszcugnis instruierten Gesuche sind bis 15. Jänner an die Evidcnzbehörde einznscnden. — Aus der Obcrkriegstommissär Franz von Nach-m a n n - Stiftung, Anzahl der Plätze unbestimmt, Stif. tungsbetrag znsamulen 504 X, eininalige Bcteilung. Hicranf haben Ansprnch in erster Linie hilfsbedürftige, subalterne, im Vereich des 2. Korps wohnhafte pen» sionierte Militärbcamten, mit Vevorzngnng der Vcr» heirateten; in zweiter Linie derlei qualifizierte Per-soneu aus anderen Bereichen. Stempelfreie Gesuche, in-struicrt mit dem Vermögensstaudausiveis, womöglich mit dem militärärztlichen Zeugnis, eventuell Familien-anslunftsbogen, find bis 20. Jänner beim Platztom, mando in Wien fällig. — 7.138 Abonnentenneben-slationen, ferner 225 selbständige öffentliche Sprechstel-len, 37 selbständige Amtsanschliisse mit 23 Ncbenstatio-nen; die Zahl der Bezirtstelephonnetzc betrug 4. Außer» dem bestanden 307 interurbane Telephonleitungen mit einer Trassenlängc von 18.789 320 Kilometern. Dies bedenlet gegenüber dem Stande vom 1. Inli I. I. einen Zuwachs von 40 Lotaltelephonnetzen mit 40 Haupt« und 18 Nebenzentralen, 67 öffentlichen Sprechstellen, 4 öffentlichen Telephonantomaten, 2729 Abonnentenhaupt» und 772 Abonnenteniiebenstalionen, ferner von 40 selb-ständigen Amtsanschlüssen, dagegen einen Abfall von ständigen öffentlichen Sprechstellen, 2 selbständigen Amlsanschlüssen, dagegen einen Abfall von 7 Neben-stationen zu Amtsanschlüssen. Die Anzahl der inter-nrbanen Telephonleitungen stieg nm 31, ihre Trassen» länge um 1,444.655 Kilometer. — Icrischen V creinigung, die den Künstler in mir uur im Hinblick auf seine Kunst ehren will, ihn damit der höchsteil nnd volkstümlichsten Anszeichnung teilhaftig werden lafsend, die es im Reiche der Kunst» Republik geben kann. Ein anderes ist es freilich, daß ich selbst mich unmöglich so hoch einschätzen kann, um mich als dieser hohen Auszeichnung würdig zu erachten, die nur den Ersten unserer Kunst von Rechts wegen ge» bührt. Das drückt meine freudige Stimmung herab, wie jcde Schuld, die man auf sich nimmt. Wenn ich dessen-ungeachtet die mir von Ihnen angebotene Wahl zum Ehrenmitgliede annehme, so geschieht das in der Hoff» niülg, daß es mir noch gelingen werde, die von mir empfundene Kluft zwischen meinem Wollen uud Leisten wenigstens einigermaßen anszuglcichcn, um dereinst der mir erwiesenen (shre würdig zu sciu. Auch behalte ich mir vor, meinem Dante außer mit diesen schlichten Zeilen durch die Widmung eines größeren Wertes Alls» druck zu verleihen, um deren freundliche Annahme ich schon heute bitte. Und so sehe ich denn der gütigen Ein» sendung des mir zugedachten Ehrenmitgliedsdiploms freudigen Herzens entgegen uud zeichne mich unter Wiederholung meines Dantes mit Stolz als Ihr in ausgezeichneter Hochachtung ergebenes Ehrenmitglied Dr.' Wilhelm K ienz l. Graz, 16. Dezember 1908. — Öffentliche Arbeiten.) In den letzten Tagen wurden bei Alleebäumen einige Gärtnerarbciten sAb» stntzen der Aste usw.) vorgenommen. AIs letzter erhielt heuer die Gasbeleuchtung der Valvasorplatz; zu Ende geführt wurde dieselbe in der Vegagasse. Die stärkste Beleuchtung haben derzeit der Ralhansplatz, die Slrilar-gasse lind der Marienplatz. Diesen schließt sich dann die Inbilänlnsbrücke mit ihren 32 elektrischen Glühlampen an. Von den 800 projektierten nenen Gaslampen mit Auerlicht sind bisher 330 montiert und steheil in Funk-lion. Der Rest wird im Frühjahre 1909 ausgestellt wer-den. x. " sTanitärcs.) Wie man nils mitteilt, sind vor kurzem in den Ortschaften Vrh, ^eje, La^en Vrh, Zalog nnd Kolu^anc, Gemeinde Arezovica, politischer Bezirk Stein, 14 Kinder an Scharlach erkrankt. Von diesen sind zwei gestorben und 12 verblieben noch in ärztlicher Behandlung. Behufs Hintanhallung der Weiterverbrei-ti.ng der Krankheit wurden sanitätspolizeiliche Vorkeh-rullgen getroffen. —'-. — 1<>m!5i", die im Jahre 1892 im hiesigen Landeslheater znr Ans» führung gelaugte. Überall zeigt er sich als licbenswür» diger Komponist von zu Herzen gehender Schlichtheit; viele seiner Lieder sind geradezn volkstümlich geworden. Er sonne sein unlängst verstorbener Bruder Dr. Gustav Ipavic bleiben in der slovenischen Musittunst nnver-geßlich. Das Leichenbegängnis wird heule nachmittags stattfinden. — Am 20.' d. M. ist in Areo der Direktor der Zenlralanstalt für Meteorologie nnd Geodynamik, Hofrat Profefsor Dr. Josef Maria P e, r n t e r, im 6!. Lebensjahre gestorben. Sein Tod bedeutet für die Wissenschaft einen schweren Verlust. — litterarische Abende.) Man schreibt nns aus Gottschee: Herr Professor Dr. A. Hirsch beabsichtigt mit Beginn des nächsten Jahres eine Reihe von Vor-trägen über die Literatur der Gegenwart zn hallen, sobald sich genügendes Interesse dafür zeigt. Die Vor-träge, auf die schon jetzt aufmerksam gemacht sei, sollen Donnerstag den 16. Jänner um 5 Uhr nachmittags anfangen, jeden Donnerstag um dieselbe Stunde fort» gesetzt werden und folgende Kapitel umfasseui 1.) Ibsen und Zola; 2.) Lyrik der Gegenwart; 3.) und 4.) Ro-mane nnd Novellen; 5.) nnd 6.) das moderne Drama. Soweit es die Zeit gestaltet, werden aus den bespro-chenen Werten Bruchstücke vorgetragen, um den Eindruck lebhafter zu gestalten; ebenso werden literarische An-fragen aus dem Zuhörerkrcisc bereitwillig beantwortet. — Das Unternehmen des Herrn Professors Dr. Hirsch, der ähnliche Vorträge bereits unter großem Beifall in Wien hielt nnd in literarischen Gesellschaften eine be-tannte Persönlichkeit ist, verdient die eifrigste Förde» rung, nicht nur weil es jedermann Gelegenheit bietet, sein Wissen über einen anziehenden Gegenstand in der anregendsten Form zn bereichern, sondern auch weil der Ertrag der Vorlesungen ljede einzelne 1 K, alle sechs im Snbstriptionswege 5 K) dazu dienen soll, Schülern des Obergymnaslnms, die klassische Dramen lesen, den Besuch von Theatervorstellungen in Laibach zu ermög-lichen und sie in die Lage zu versetzen, sich ein Bild der szenischeil Aufführung zu machen. ES ist daher zu hoffen, daß Herr Professur Dr. Hirsch für seine Bestrebungen die gewünschte Teilnahme finde und durch zahlreichen Besuch in jene Wechselbeziehungen zur Bevölkerung trete, jene Fühlungen gewinne, die dem Gedeihen des Gymnasiums uur förderlich sein können. Anmeldungen zum Besuche der Vortrage werden in der Diretlions-kanzlei des f. k. Gymnasiums entgegengenommen. — . " lSelliststcllnna. eines Nrandlcqcrs.) Zur Winters-zeit snchl sich jedermann gerne einen Ort aus, wo er sich wenigstens sür kurze Zeit vor der Kälte schützen lauu. Obdachlose, die im Sommer bei Mutter Grün gastliche Aufnahme finde», strömeu im Winter iu Scharen anf die Polizeistalionen, wo sie auch mit dem Arreste vorlieb nehmen. Am Sonnabend erschien nun der mittellose 18jährige Schneiderlehrling Peter Veree alis Vregausko Selo, Bezirk Gurkseld, b'ei der hiesigen Polizei und bat um ein Nachtlager. Als er nach einiger Weile seine Glieder erwärmt halte, löste sich seine Zunge uud er berichtete, am 10. d. M. nach zweimonat-licher Kerlerstrafe wegen eines Fahrraddiebstahles aus dem Kreisgerichtsgesängnisse in Rudolsswert entlassen worden zu sein. Weilers gestand er, ans Rache im Monate Inni d. I. einem Besitzer in Vreganslo Selo einen Heuschober in Brand gesteckt zn haben, wozu er bemerlle, daß wegen dieser Tat ein anderer Bursche stchs Wochen im bezirksgerichtlichen Gefängnis in Land-slraß gesessen sei. Die Polizei lieferte den Brandleger dem hiesigen Landesgerichle ein. " Mn Ttraftenräubcr verhaftet.) Als Sonntag gegen 6 Uhr abends die Tabalsabriksarbeiterin Mar-garela Koncilja auf dem Wege in die Stadt begriffen war, hörte sie schon längere Zeit Schritte hinler sich. Wie sie zum Furslgarten an der Triester Straße kam, wurde ihr eine lederne Handtasche, worin sich ein Geld-betrag von 5 K nebst mehreren Schlüsseln befand, mit solcher GeWall aus der Hand gerissen, daß sie fast zu Boden stürzte. Sich umsehend, erblickte sie einen kleinen Mann, der mit ihrer Tasche anf dem nebeil dem Forst-garten führenden Wege gegen das Eisenbahngeleise lief. Sie rannte dem Räuber nach, gab aber, da fie zu Boden stürzte, die Verfolgung auf und rief ans Leibeslräflen „Haltet den Ränber!" Nnn kam desselbeu Weges der Nachtwächter iu der Tabalfabril Franz Zupaue, der dcnGauner ergriff und solange festhielt, bis zwei Knechte hinzukamen, die den Räuber einem Sicherheitswach, manne übergaben. Der Angehaltene entpnpple sich als der 1888 ill ^erovniee, Bezirk Lutlenberg, geborene Maurer und Schuhmacher Ludwig Kosi, der i» Gleinitz wohnhaft ist. Er gestand die Tat renmütig ein und gab als Motiv Arbeitslosigkeit an. Die Polizei leilete in der Vermutung, daß Kosi noch andere strafbare Hand-lungen am Kerbholz haben dürste, weitere Erhebnugen über ihn ein. Der Räuber wurde dem Gerichte über» stellt. — sNichti.qe Zeit.) Landhausuhr am 22. Dezember: — 41 Sekunde», das heißt, es müssen von der Zeit des ersten Viertelstuudenschlages 4! Sekunden abgerechnet werden, nm die richtige mitteleuropäische Zeit zu er» ballen. Thratrr, Knust und Litrratnr. "" lDcutsche Bühne.) Den Schwanken von Blumen» thal uud Kadelburg haftet insgesamt wenig nalionakr Erdgeruch an, ob sie nun diesseits oder jenseits der Spree spielen, denn sie bringen dieselben Charaktere, die Situationen weisen eine verblüffende Ähnlichkeit aus, ja selbst die Wortspiele, Witze und Kalauer treffen den Znliörer nicht unvorbereitet. Von folcher Gatlnng ist anch der Schwank „Zwei Wappen", der die zwar nicht nene, aber stels dankbare Idee vom Gegensatze zwischen dem ahnenreichen Adeligen und dem ahnenlose», durch eigene Kraft emporgetommeuen Plebejer, der «nil Ver-achtnng auf jenen blickt, behandelt. Wie schließlich die Siaibadjer Beitung 9^.294. 2753 22. fcejember 1908. Gegensätze durch die ^icbo der bcidcrseiliqen Kinder auö° qeqlichen werden, wird etwas breitspurig, aber harmlos ssllln'itlich, l)uu».,rvo1l erzählt, zwcir nicht ucu, aber gan? nett durchsscsiihr!. Der Zweck des Schlvantes, den Zu. hiirer in dehaqliche Stinunnnq zu versetzen, ohne ihm ziiznmulen, über dir Wahrscheinlichleit "uud Uuwahr. scheinlichleil der Vurqänqe auf der Bühne nachzudenken, wurde um so mehr erreicht, als der hier stets will-ll>mmene ^tünsller Herr Tewele das belebende und erheiternde Element des Abends bildete. Der Gast hub den ahnenftrutziqen Adeligen weit über das Niveau der dichterischen Gestalt. Er brachte iu ihr den etlvas be-schränkten, selbstqefälligen, trotz seines Dünkels biederen Mann, den die ^iebe zum Sohne selbst die Standes. Vorurteile vergessen läßt, in einem köstlichen Vilde, voll natürlichen, trockenen uud dabei so wirksamen Humors, schlicht und einfach, wie es nur ein Mustier seiu kann, Hum Ausdruck. Ohne den wesentlichen Eindrnck zu schä. digen, schwächte er das Übertriebene oder sehte der Ge> stalt neue, komische Lichter aus, um über ode Stellen hinwegzuhelfen. Sobald Tewele auftrat, kam die froh. lichsle Stimmung zum Durchbrüche, die sich nach allen Aktschlüssen iu ungezählten Hervorrufen loste. An den trefflichen Lustspiellrästeu der deutjrhen Bühne hatte der Gast die beste Untersuchung. Besonders war Herr Hans Walter in Maske und Verkörperung des biederbeu anglisierte», reichen Schweinezüchters gelungen und die Auüspiachen mit Herrn Tewele schlugen kräftig ein. ^n liebenswürdiger, eleganter Weise stattete» die Dameu K o v a c s und W e r n a y , die Herren Null m a n n und Hofbauer mit sein komischen, daher doppelt belustigenden Nuancen ihre sollen aus. Alles in allem ein wahrhaft erheiternder Abend, dem Mittwoch ein zweiler mit „Hasemauus Töchter" folgen wird. — Das Theater war sehr gut besucht. .!. Telegramme des k. k. Telegraphen-ilorrespondenz-Bureaus. Wien, 21. Dezember. In der heule uuter dem Vor. sitze des Gouverneurs Ritter von Bilinski abgehaltenen Situing der Österreichisch.ungcirischeu Bank wurde be-schlössen, im Sinne des von der außerordentlichen Ge» ueralversammlnng der Vankallionäre am 30. Dezember v. I. gefaßten Beschlnsfes das Anfucheu um weitere Verlängerung des Privilegiums bei den beiden Regie» rungen einzubringen. Dem Geschäftsberichte des Ge° ncralsetretärs war zu entuehmen, daß eine Tarierung der diesjährigen Akliendividende mit etwa W Kronen zulässig erscheint. Hieraus erledigte der Generalrat eine Reihe von Gegenständen der laufenden Verwaltung. Äonstantinopel, ^l. Dezember. Die Boykottbewe-gung in Valona hat eine Verschärfung erfahren. Da ein» zelne exaltierte Stiminen dafiir agitieren, die Ausfchis-sung der nächsten Post zu verhindern und die für die Konsulatsbeamlen ankommende» Postsendungen zu ösf> neu, befürchtet man Zusammenstöße. Der österreichisch, ungarische Botschafter hat heule neuerdings bei der Pforte Schritte gegen diese Boylottverhällnisse unter» nommen. .^onstantinopcl, 2l. Dezember. „Schuray Umet" sagt in Besprechung der serbischen und der monlene» grinischen Aspirationen und des Projektes der Adria» Bahn, es sei zweifelhaft, ob die Pforte das Projekt gün. stig ausnehmen werde. Das Blatt meint, die mililä-rischen Vorbereitlingen Serbiens und Montenegros seien beunruhigend und die !^age der Pforte sei nicht beneidenswert. Wenn sich ttiamil-Pascha entweder mit Bulgarien oder mit Österreich-Ungarn verständigt hätte, brauchte ma» sich nicht zn bennruhigen. Wenn man dar-über ^iaiilil-Pascha befrage, a»t»uorle er, wie gelegeul. , lich des Zwischensalles Ge'-ov, mau solle unbesorgt seiu, er habe Versicherungen erhalten. ät. 44 V torolr, Äns 22. üoooindr«.: I'iil. Lodrili 8motll,n«,. ^»öowil ob '/,«. llonoe d> 10, Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Am 17. und 18. Dezember. Haschef, Techn., Trieft, — Poliher. Wonel. Nsde.; Valencal, ttfm,; Dr, Rosteggcr s. Frau, Graz. — Majdic samt Tochter, Besitzerin. — Uroancii, Gutsbesitzer. Schloß Thurn. — Spider, Linaj, Kflte.; Äühm, Ploha, Scinbersscr, Füchsl, Detter, Schweizer, Mein, Rjdc.; Schmirdrelicr, Obcrinss., Wien. — Fischer, Rsd.; Dctrich, Not,, ttand., Cilli. — Kovat, l,«ristl,, Kraindurg. — Runstelj, Kfm., Odcrlaibnch. — Szclely, Dir.; Heindlhofer, Fabrikant, Fiunie. — Ebcrz, Kfin., Klagenfurt. — Dr. jtaisersbel-ger, Ado,. Gurl» feld. — Lauric. Lcdncsiie. — Premrou, Besitzer, Zirlmtz. — Schegula s. Tochter, Nudolfswert. — ^agar, Nfm., Ältenmarlt. — Fricdmaml, In^.. Fricdmann. — Ehrlich. Postmeister, Reif. nitz. — Tausrs, Not. Kand., Idria. — Valeniak, ttfm., Ww.. Graz. — ttenda, Ugowiy. — Ioancic, Großssrundbes, Zwi-schenwässern. — Wilberti samt Schwester, Trieft. — Ielovscl s. Tochter, Oberlaibach. Verstorbene. Am 19. Dezember. Maria Tonin, Stadtarme, 79 I., Karlstädterstraße 7, 'I'ubor«ul. pulin. — Maria Sluga, Sladtarmc, 79 I.. jlarlstädterstraftc 7, U»i-»8mu8 8bni1l8. — Maria Iuvan, Näherin, 18 I.. Na milti 3, Herzfehler. Am 80. Dezember, Franz Petlvvscl, Rotgcrbergehilfe, 30 I., Nadctzlystraßc II, Dementia. Am 2>. Dezember. Maria Vabnil, Inwohnerin, 75 Jahre, Iapeljgasse ^, Marasmus. Im Zivilspitalc: Am 17. Dezember. Johann Narobe, Arbeiter, 49 I., ^lilotur», eruui. Am 18. Dezember. Franz Cerar, Arbeiter, 2« I., luoumnma. — Sebastian Prezclj, Arbeiter, 50 I., 6Iioiuu, elirobi-i. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Scchöhe 30« 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. H 5"- «^____ ___"' „i 2Ü. N. 741 6 l g 3i SO. schwach bewüllt " 9N. Ab. 742 3! 1-9 NW. schwach » 2^l"ž U. F. s743 1 I 1'b SO. schwach ' » j 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 2 1°, Nor» male -2 2°. Wettervoraussage für den 22. Dezember für Ztnc,> mark, Kärntcn und .ft rain: Trüb, meist heiter, lalt und unbeständig; für Trieft: Trübes Wetter, abstauende Winde, sehr liihl, unbeständig. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibachcr Erdbebenwarte (gegründet vo» der ilrain, Sparlnsir l«97), (Ort: Gebäude dci l, l. Staats»Obcrrealschule.) Lage: Nördl.Vrcitc4k" 03'; Östl.Länae von Greenwich 14« 31'. Die Budenunrnhc hat gestern in den Abendstunden an den beiden lurzprriodischcn Pendeln etwas zugenommen. Von der KaiserjvbiliiuiBS ° Festausaabe der saibacher Zeitung ===== oom 2. Dezember 1908 === sind, solange der Vorrat reicht, noch Cxemplare zu haben in der Buchhandlung lg. o. Kleinmayr & fed. Bamberg und n der fldminiltration der saibacher Zeitung, preis i K. 1 MB^ ..... 9ü«*laz* fgntoa ===== pm*> Pianino ^^^^^ Hoffirma, wird wegen Abreise sofort ver-flflH^^ kauft. Anzufragen in der Administration P^^F dieser Zeitung. (5022) 2—1 Vil hllien's l!llch henlich «eil zklracht. >W>W das; man die Heilkraft berühmter Quellen m der Westentasche mitnehmen und nach Bedarf verwenden l>! lann. ssays Sodrner Mineral »Pastillen sind nämlich ! > ! ln ihren wirtjamen Bestandteilen ein reines Quellen» l>> prodult und so ertlärt sich'S auch ohne weiteres, daß >WI sie bei allen Afseltionrn des Halses, der Lungen, bei ! I! ernsten und selbst ganz veralteten Katarrhen so aus» gezeichnete Dienste tun, Fays echte Sodener gehören DMM wie Brot in jeden Haushalt, Die Schachtel lostet k 1 25 (483) 2-2 R! und ist in allen Apotheken, Drogerien nn> > ! Miucralwasscrhandlungcn zu haben. R! Man hüte sich aber vor Nachahmungen. General Repräsentanz für Österreich-Ungarn: W. Th, Gunhert. Wien, IV., Große Neugasje «r, 17. (5021) Laibach, im Dezember 1908. P. T. Ich beehre mich hiernit zur Anzeige zu bringen, daß ich das am hiesigen Platze, Schellen-burggasse Nr. 0, bestellende Büchsenmachergeschäft käuflich erworben habe und dasselbe unter der Firma: F. K. Kaiser weiterführen werde. Gestützt auf meine jahrelange Tätigkeit in dieser Branche, bin ich in der Lage, sämtliche Reparaturen an Gewehren, Revolvern, Pistolen etc. prompt und billigst zur Ausführung zu bringen. Auch übernehme ich alle Reparaturen an Fahrrädern, deren solide Ausführung ich Ihnen zusichere. Gleichzeitig bitte ich zur Kenntnis zu nehmen, daß ich Waffen aller Gattungen, Munition und sämtliche Jagdrequisiten, sowie auch alle Bestandteile für Fahrräder stets und billigst am Lager habe. Indern ich höflichst ersuche, mich mit Ihren geschätzten Aufträgen beehren zu wollen, zeichne ich mit vorzüglicher Hochachtung F. K. Kaiser. #»«*£- Hn den iilKlttffip ~**~a$g? wird in der Restauration des Hotel „UNION" das berühmte St. Paulus-Bier Laibacher Zeitung Nr. 294. 2754 22. Dezember 1908. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kurslilatte) vom 2l. Dezember 1908. Die notierten Kurse »erstehen sich in Kronenwähruna Die Notierung sämtlicher Vlllien und der „Diverlen Lose" versteht sich per Stück, Geld Ware Nllgemeine Staats» schuld. Einheitliche «ente: »»'. lonver. steuerfrei, Kronen (Viai-Nov.) per Ku„e . , 94 3' 94 5b dttto (Iänn.-Iuli) per Nasse «4 3b 94 5b 4-2°/« ö, W. Noten (Febr. «lug.) per Kasse......97 30 975' 4-2°/« «, W, Tllber («lMil-Ott, per Kasse......H? »0 97-50 lsSUer Ktaatslose 500 fl, 4">lbu bu >b4b0 18«0er „ «- l»»4tr .. 100 sl. . . 2.,4 - 2««- !8S4cr „ 50 sl. , , 264'- 'S^'— Dom.Pftlnbbr. b 120 /,°/< »4 40 »4 6« GVahn in Silber (biv. St,) . , . . 5>/<«/, >1« - «19--«al«z. Karl Undwig-Bahn (div, Klücte) Kronen , . , 4"/^ 9b 20 9« 20 Nudolf-Vahn in Kronenwähr. steuerfr. (div. St,) . . 4"/., 95 2b 9S-25 Vorarlberger Bahn, stfr,. 400 und 2000 Kronen . . 4°/, 9K 50 »S bv )» 3glße»<>ell» llsendllhu.AKNln «lisabeth-V, 200 fl. KN, b'/<"/, von 400 Kr.....45b—4b?- detlo Linz-Vudwei« 200 fl, ö. W. S. b>///„ .... 42« - 429 — detto Salzburg-Tirol 200 sl, ö. W, S. 5"/„ . . , 421 - 424 — «kremstal-Vahn 200 u. 2000 «r. 4°/°........192 — 194 — Gelb Ware st!«« Zl»aVn........1141b lib tb Ferdinands-Norbbahn drtio Em, 1904 97'l>l< 98 b« Franz Ioseph-Vahn Ein 1»«4 (div. El.) Nilb. 4"/c,. , . 9b'üN4 c>s>!to 400 u. 5000 Kr, »>/,«/<, 8b 2b «« Lb Porarlveraer Aahn Em, 1884 !div, El.) Eilb. 4"/„ . . 95-10 9S 10 Staatsschuld der lländer der ungarischen Krone. 4°/n ung. Voldieittc per Kasse lon^s. no 0b 4"/„ detto per Ultimo lou'sb i i«) ol, 4"/„ unssar. Ncnte in Kronen- währ. stsr. per Kasse . . 91 ib ul-3ü 4",„ deito per Ultimo 91 Il< l»^3b 5>///n detto per Kasse «0-!'l, «1 1b Ungar, Hrämien.Unl. k 100 sl. l«3 i«? -dctto k 50 fl 183 - «7 - IbeikReg.-Lolc 4",. . . . .139 25 14:!^ 4"/<, uliaar. Griinbentl.-Oblig. 92 »f> 9^»ki 4"/„lroat. u. slav, Vrdeutl.-Obl. 93 50 u< b« Andere öffentliche Nnlehen. Busll, La»dcs.'.'I»I. (diu.) 4"/u t>8'7b «s «b Buin-Hereeg, «tiscnb. -Landes- «niche» sd:v.> 4>/,<>/„ . . 96 4<> 974« 5"» Donau R>„..Anleihe 18?» !U3-Ll)l04 2! Uiexer Verlchrs-Anl. . , 4°/„ 94'6^ »b «c detto 1900 4°/» 94 6« 9b «li Anlehen der Stadt Wien , . >oi — >02 — detto 7b>21 7« detto (I8U4).....9ü-iu «4 1« detlo 2N bl Geld Ware Vulg. Staat« - Goldanleihe 190? s. 100 Kr. . . 4>/,°/a 86'20 8? 20 Pfandbriefe usw. Äodcntr,.allss,»st.i,ü0I.vl.4''/<> 9390 94-80 Äühm. bupothelenb. veil. 4"/„ 9«- 97--Ne!itrsi!-Äud,.Kred,-Nl., üsterr., 4b I, veil.....4>/,°, Kat, ^, 4«/„ 95 - »b-95 Landesb d. Kön. Galizien und iiodom. b7>/, I. rüclz. 4«/., 93 0b 94-/2^° 8x 2b 89 2b detiu K.-Echuldlch.verl. 8>/l"/« 88 2b 89-2b detto verl......4°/» 9«-2b 97-^b Ostcrr.-ungar, Baut 5<» Jahre verl. 4"/» ». W..... 97-?c> 98-72 detto 4<7„ Kr...... 98-?b 99 75 Zparl,, Crste üst.,U0I. verl. 4"/» 99-- 99 9b Eisenbahn-Prioritäts. Obligationen. «Lsterr. Nordwestb. 200 sl. 2. , «03-10 104-1» ^taatöliahn .'«!U Fr..... 8^-, 8X7-— Lüdbah» il 8"/„ Iäuncr-Iuli 50« Fr. ^per St.) . . -. 2< 3'«^ 26b ^l> Lüdbahn il 5"/„ lO0 sl. S. o. 11y-«b 1l?-Sb Diverse Lose. l>ei;in»l>ch« fast. 3«/<, Vodtlilredit-Lose Lm, 1880 265'- 2?«- delto Em, 188« '.'«ob« 2«e b< 5"/„ Tl,!!llüMessi:l-^o!e 10« fl 2b7-?l> ü«3-75 Lerb. Prüm, Aül.p, 100 ssi,2"/„ 92- 98-— flm>lrzw,l»cht ss«ft. V»dap,-Vasllilll (Dombau) ü sl, l9S0 21-80 «redillose in» sl...... 4L3-— 473 - Clary-Lole 4" fl, KM, , . . 143-- ibl- Qinier Los« 40 N...... 22b'- PalffU-Loir 40 s>, «W. . , , 19b-- 205' Roten Kreuz, üst, «es. v. 10 fl. 5!'2i 55 2b Nuten Krcuz. »!>„. Ges. v. 5 fl 2«-e0 28 6? Nudols-Lolc iu >l...... S«>- 7N-- Nalm Lose 40 il. KM . , . 2««-- 240-lürl. lt..V.-Ä»l, Präm.^lDbli». 400 Fr. per «c>sse . . . l?«>«5 177 «5 detto per Medio . . . 177-2Ü i?>,'2b Veld Ware Wiener «omm,-L°!e u. I, 1874 481'— 4Vl — Gcw.Sch. d. 3«/«Präm,.Schuld d. Vodenlr.-Nnst, Em, 18«!! 70-- 74' - Aktien. tzl»u»p»rt'stntemtl>»nugen. «ussin-Iepliyer ltilenb. b00 fl. 2280-- ^290>- Vöhmischc Nordbahn 1b0 fl. . 399'bü 40>» — i<»lcht!ehrabcr Ei!b b00 sl, KM, 280» - L«il)'— dl'tto l>'t, tt» 200 fl. per Ult, 103« - «04« — Donau - Lainpfschiffahrtö-Ves.. I., l, l. priv.. 500 si, KM 9N9-— 9>b'- Tux Vodcnbaclier 0 II,, ,ftM. 4N!-. 4!5' ^steri ^iordwestbaln, 200 !l, E. 442 ,. 44!,-— dttlo Nit. I!) 200 fl E. p Ult, 441 — 442 2« '^lan-DuxrrViseub, loofl.übttst, 214-,. 2<8' Tlaalöcijent!, ^00 fl, S, per Ult. S«8 50 ««9bn -ildbal,» 200 fl, Silber per Ult, 102 20 ,og z><; Ziidnorddentlck? Verbindiiügsb, 200fl, KM...... 89»'— 399'- Transport-Ges,, intern,, «l.-G. 200 Kr........ UV - 120'.- Ungar. Westhahn (Raab-Graz) 200 fl. E....... 403-— 406'- Wr. Lolalb.-llltien Ges. 200 !l, 200 — 20b-b0 Banken. «nglo-Öslerr. Äaiil, 120 !I. , 290 75 2917b Banluerei», Wiener per Kasse —'- -- delto per UKimo bu3 b>' 504 bv Blit,snir,-?lnst, öst,, «00 Kr. . 102»'- 1034- i>!!tr..^od,-Kredbl, «s» , 200 fl. 52«'— 527'-,i»redi!a>lstal! snr Handel und Gewerbe, 320 Nr.. per Kasse 820 75 »2!-4l, dello per Ultimo 620 40 «!ii-40 «lrcbitbai't, ,ma. allg., 20« II, 718 5^ 7>9b0 Depositcnbant, alla.. 200 fl. , 452'— 455 -H«lumpte - Oelellschast, nieder- öslerr,, 400 NT..... 572— 576- Miro- », Nasisiivrrein, Wiener, 200 sl........ 445- 448- - HtipMelenbanl. bst. 200l,, per Kasse....... —-- detto per Ultimo 421 50, 422'7b ,.Mert!ir", Wechselstub.-Altien- Oesrllschait. 200 s!. . . . b9N>- 594- Ostrrr,.unaar. Vanl 1400 Nr 17^9-- u 338-^ HnouNlll'flntenlehmnngtu. Äausseselttch,, all», öst., 100 sl. 14350 146'— Vn^erKohlenbernh-Ges, INNfl, 7l>0'- ?0b — ltisenbalüiverlehr«.Anstatt, llst., 100 fl........ 330 39!i- — Elsenbahnw-Leiha,, erfte, inosl. ,9U - 203 — ..Elbennihl", Papiers, u. V.-W. ion fl........ 1?»' i«o-— Elcltr.Wes, allss, ßsterr,, «O0fl. 875- 377' — Eleltr.-Gelelllch., intern. 200 fl. -' - - -- (elellr.-GcseNsch,, Mr. in Liqu. 216' 217'50 Hirtenberger Patr,-, ^jündh. u. Mel.-Fabril 4<>U Kr. . . l»?«'- «?5-— Licsinger Äranerei ion fl. . . 214'— 220'- Montan-Mes,, »st. alpine 100 fl. «2?'«5 «2i< l«b> ,,Poldi.Huttf", Lirnclsslihslahl- F,-«.-G. 200 sl..... 41450 4lL>— Praneröa,lmill)l", Papiers.,200sl, 301'— 80b'— ..Ochudnica". «.-<», s. Petrol.- Industrie, b0» Kr. ... 425'— 435-— .,Stcnrermuhl",Papierf,!!,V.G. 4lb' 4»o — Trifailer Kohlenw-G, 70 sl. . 2?«-- 27?---lürl. Tabatienie-Ve!, 200 Fr. per Kasse..... —'-- —'— detto per Ultimi, . . , 348-- «51 — Wassens.-Ge!,, Usterr., i«0 sl, , i?l2 «17-32 .>ialil'»>ische Banlvlähe . . , 9b'llb 9.»> 40 London........ «89 80^ 239 95' Pari?......... 95 85 9^55 Nt. Peterslmra...... 25087 2b l 8? Zürich und «asel..... 9b 30^ 95-42!' Valuten. Dulaten........ 'i 3» 113? 20-Franlen-SMctc..... 19^9 1911 20-Marl-Stucle...... 2»-4« 2» 50 Teutsche Neichsbanlnote., , , 11? 10 117,0 Italienische Ocmlnute» , , , 95 <« »5'80 Rubrl-Nolrn..... , 2-b!" 2b« Aktien, Losen etc., Devisen und Valuten. -£- ßank. ««cl W^eclislox-ftOSichiVft "5?" untcr e|Benem VerschluO der Partei. Los-Versicherung.__________(34) ____________I^nii:>rioyi, F-jtritztrir-.-i^r-n*.___________________Yerzliriis.q von Barelnlaqea Im Konto-Korrent und auf Giro-Konto. I