Listek. 317 schen Sagendichtung. Die prachtigen Motive, die in alten Geschichtsbiicheni verborgen liegen, die abgerissenen Klange der Vorzeit, die noch gegenvvartig im Volke forttonen, er beniitzt sie mit feinem Verstandniss fiir seine Schopfungen, er haucht den friscben poetischen Odem in die todtenstarren Gestalten, ohne jedoch seine Originalitat einzu-biissen. Wir finden Gedichte ureigeiister Erfindung, in denen ein tiefes Dichtergemiith sich machtig offenbart; wir begegnen reizenden Stelleu voli kosdicher Naivitat und thaufrischer Naturwahrheit ; wir sehen Bilder voli drastiscber Komik, aber auch Scenen voli diisterer Tragik und ergreifender Gevvalt Die Manner der Vorzeit, um deren Haupt die Sagendichtung ihren Glorienschein gevvoben, die Gestalten der Gegenwart, die so oft unbeachtet an uns voriiberwandeln, sie stehen vor uns in ihrer Wirklichkeit und und doch vom verklarenden Lichte der Poesie beleuchtet! Wir belauschen deu bleichen Monch, der da im bluhenden Klostergarten traumet von vernichteten Horfnungen, von verloreuer Freiheit; wir sehen die grubelnden Kuiistjtiiiger, die da schaffen in verschlos-senen Zellen; wir lacheln endlich bei den frohlichen Gesangen, die da erklingen aus dem verborgenen Mysterium des Klosterkellers. . . . Und dazwischen rauscht es von Schlachtengesangen, vom verzweifelten Ringen der sterbenden Bauenischaren, es jauchzt das hohe Lied begliickender Liebe, es klagt \vie von gebrochenen Menschenherzeii. . . (Gospod Funtek priobčuje na to dve baladi Aškerčevi v dovršenem nemškem prevodu, kateri moramo pa za danes odložiti, ker nimamo prostora.) Einfach und dabei erhaben, knapp und dabei zutreffend, dies sind die Vorziige, die wir bei Aškerc besonders hervorheben mussen. Dass der drangende poetische Ge-danke hie und da zum Nachtheile der Form hervorbricht, wir konnen es nicht unbediugt verurtheilen. Doch will es uns bisweilen diinkeu, als hatte der Dichter so manche Harten der Sprache mildern, so manche mangelhafte Reime mit Leichtigkeit durch bessere ersetzen konnen; einzelne "VVortformen, die er mit einer gevvissen Vorliebe gebraucht, billigen wir nicht. Doch ist der Gesammteiiidruck, den \vir von seinem Werke gewonuen, ein nachhaltender, und wir gestehen es gerne, einzelne Gedichte sind geradezu wunder-schon, sowohl in der Auffassung als Ausfiihrung, Nach dem bisher Gesagten und bei dem Anklange, den die Aškerc'schen Balladen und Romanzen schon bei ihrer jevveiligen Veroffentlichung im »Ljubljanski Zvon« ge-funden haben und noch mehr in der vorliegenden Sammlung finden vverden, glauben wir von einer besonderen Anempfehlung derselben absehen zu konnen: wir vermissen zu unserem Bedauern nur so manche der bereits in fruheren Jahren erschienenen Gedichte, hoffen aber, dass sie vielleicht in einem weiteren Bandchen Aufnahme finden werden. Wir begliickwiinschen den Verfasser zu semen bisherigen Erfolgen und sind unter einem iiberzeugt, es vverde ein Dichter von so eminenter Begabung seinem Volke und allen Freunden echter Poesie noch viel Schones bieten konnen und sich in seinem Schaffen durch etwaige Ausfalle seiner Gegner nicht beirren lassen! Die aussere Ausstattung des Buches ist glanzend, der Preis verhaltnismassig gering; broschierte Exemplare sind um fl. 1*30, elegant gebuudene um fl. 2 bei Kleinmavr & Bamberg zu haben. Slovenskaproklamacija francoskega brigadnega generalaFrianta izleta 1797. Ko so si Francozje meseca sušca 1797 prvič osvojili Kranjsko, izdal je najprej general Bernadotte iz Logatca dne" 29. sušca, potem glavni poveljnik Buonaparte iz Celovca dne" 30. sušca 1797 v francoskem, nemškem in slovenskem jeziku proklamacijo na Kranjce, v kateri sta oba skušala pomiriti kranjsko prebivalstvo, ki se je od sovražnika balo raznih grozodejstev in vojinskih naklad. Ko pa je Buonaparte odrinil s Koroškega proti 3i8 Listek. Judenburgu, poklical je za seboj v Celovec dne" 5. malega travna generala Bernadotta, vojaškega poveljnika na Kranjskem, kateremu je dal za naslednika brigadnega generala Frianta, dotlej poveljnika v Trstu. Tudi general Friant je skušal potolažiti Kranjce z nemško-slovensko proklamacijo, katere izvirnik nam je te dni prišel v roke in katero kot važno zgodovinsko listino tukaj ponatiskujemo: FRAJOST. ENAKOST. Zovniršina Laške Dežele. General Friant, poglavar čez francoske žovnirje v' Kranjski Deželi. Na Krajnce. Poglavitni General Bonaparte (sic!) inu njemu podložni General Bernadotte so že skuzi njih oznaneno povele vam skazali taisto pravico inu dobroto, po katirih se oni vižajo. Oni so vam oblubili, de vaša vera, vaše premoženje, inu vaše peršone bodo pred usako škodo inu zabavo obvarvane. Vse to vam spet perterdim. Vi ste že te dobrote leteh dveh Generalov skušali, kir niste bli nobenimu davku podverženi. Kaj ne, de za vol leteli toko posebnih gnad ste vi dovžni pruti njim hvaležni biti? Vender oni od vas nič nočejo imeti. Očejo samo, de bi vi mirno inu pokoino v' vaših hišah ostali: de bi vi nič ne imeli opravit v' leti vojski, katera bode v kratkim s' enim srečnim miram sklenena; inu de bi vi radovolno dopolnili, kar bo vam k' postrežbi te francoske žovniršine naloženo. Če pak, vse drugači kokor je vupat, nekateri nehvaležni ljudje na njih dovžnost pozabijoči, bi se podstopili ukup se spravit, inu francoskim žovnirjam super se postavit, bodo na eno nar bol strašno vižo postra-fani, inu taisti kateri bodo s' orožjam v rokah ujeti, bodo precej okoli perneseni. Leta je štrafinga hudobnim name niena; nič satorei ti dobri inu mirni ludje se nimajo batj. Iz poglavitniga Cjuartierja Teržaškiga Mesta na 28. dan Mesza Germinala, ali zelenarja, v' petim leti ene inu nerazdelive francoske republike, ali na 17, dan maliga travna. (1797. Ured ) General Friant. FRE1HEIT. GLEICIIHEIT. Kriegsheer in Walschland. Der Brigadegeneral Friant, Befehlshaber der franzosischen Truppen an die Bevvohner Krains. Der Heerfiihrer Buonaparte und der Abtheilungsgeneral Bernadotte gaben Euch die Gefiihle der Gerechtigkeit und Mensch-lichkeit, die sie beseelen, bereits selbst zu erkennen. Sie versprachen Euch Sicherheit eurer Personen, eures Eigenthums; Ver-ehrung eures Gottesdienstes. Ich erneuere Euch hier diese Versicherung. Die Wohl-thaten dieser zween Befehlshaber fiihltet Ihr durch die Befreiung von allen Kriegs-beitragen. Es ist kein Zweifel, dass Euch so viel Giite zur Erkenntlichkeit verbindet. Und doch fordern sie keine von Euch —. Sie wollen blos, dass Ihr Euch stili und ruhig in euren Wohnungen haltet; dass Ihr Euch auf gar keine Art in einen Krieg, dem der Friede schnell ein Ende machen wird, mischet, und die Lieferungen zum Dienste des franzosischen Heeres, die man von Euch verlangen wird, leistet. Sollten jedoch wider alle Ervvartung, undankbare Kopfe alle Empfindung ver-gessen, und durch Zusammenrottungen fiir die Sicherheit und Ruhe der Kriegsvollcer Besorgnisse zu erregen suchen ; diese vviirde das schrecklichste Beispiel treffeu, und alle, die man mit den Waffen in der Hand er-griffe, wiirden des Todes sein. Dieses ist die Strafe fiir Uibelgesinnte; ruhige Einwohner haben nichts zu fiirchten. Aus dem Hauptquartier zu Triest am 2Sten Tage des Keimmonats im 5ten Jahr der einen und untheilbaren franzosischen Republik, das ist am I7ten April 1797, Der Brimdes;eneral Friant,