Mbmher ^O eitunlu Vonnerftag den it. Jänner 1836. K l l 8 r l c n. 3»m !0. dieses, Vormittags, während d:r 2t«n Andacht, find im Dorse S a l l i I o g, dcs Bezirks Lack, zu Häuser, 20 Stück Nind- und 60 Stück Kleinvieh ^Schafe) durch eine ausgebrochene Feuersbrunst ein Raub der Flamme geworden, wodurch mehr als 10 Familien dieser ohnehin armen Gebirgsbewohner um Obdach und all' ihre Lebcnsmittel gekommen sind; daß hei diesem Unglücke nicht auch die Pfarrkirche sammt dem Pfarrhofe mit den übrigen Häusern des Dorfes lingcäscherl wurden, hat man bloß der Hülfe der her-«bgeeilltn Bewohner Eisnerns zu verdanken, welch« mit rastloser Anstrengung der weiteren Verbreitung deS Feuers entgegen wirkten. —> Da dies« unglücklichen Familien »vohl ihre Un« tttkunft bei den übrigen Nichtverunglückten fanden, da« gegen an allen übrigen Subsistenzmitteln den größten Mangel leiden; so findet sich daS k. k. Kr.l^amt in der traurigen sage, die stets bewährt gefundene Wohl-, tdätigkeit der Bewohner der Hauptstadt Laibachs und der übrigen Kreisinsassen mit dem Ersuchen in An^ spruch zu nehmen, ble gütigst ertheilt werdenden Spen-den an Naturalien, deren Versendung es nachSalli» log besorgen wird, an den Sladtmagistral, die baa» ren Betrage aber an ihren Herrn Pfarrer, oder an die hiesige Kreiskasse abzuführen. — K. K. Kreisamt L.nbach am 12. Jänner 18)6. Ungarn. Das Schiff «Widra« überwintert milder in London erbauten, für die Ausschlemmung des Donaufluß-bcltcs bestimmten, und auch im verflossenen Jahre auf der Streck« von Preßburg bis Somerein bereits ver» n'eudeten Baggar - Maschine, nebst den drei Dampf» schissen: Franz I., Pannonia und Zrinpi, iu dem Do- nauarm bei Alt.Ofen, wo die Slrommühlen aus der Nachbarschaft zu überwintern pflegen. Die ,Widra" ist, ungeachtet der Eisdecke, fortwährend in Thätigkeit, den Grund des Stromes für die Dampfschiff, führt auszutiefcn', indem sie die Arbcitspunct» jederzeit aufeist. Im Szathmarcr Comitat dauert das Erdbt« ben in der Gegend von Endrcd und die leidige Viehseuche noch immer fort. (Wandr.) V e I g i e n. Brüssel, 21. Dec. Der Senat hat baSBud« get der Wege und Mittel angenommen. — Ihre MM. haben gestern Laeken verlassen, und für diesen Winter die königliche Residenz in Brüssel bezogen. — Zur größern Verbindung der Vertheidigungslinie gegen Holland will man einen Zweig der Eisenbahn über Diest und Hasselt führen, welche beide Städte befestigt wer» den sollen. Man arbeitet auch an dem Plane zur Vollendung des großen Nordcanals längs der holländischen Gränze. ' (Allg. Z.) N e u t s ch l a n d. Aus Ulm wird unterm 29. Dec. geschrieben: Der Plan einer Eisenbahn-Anlage von Kannstadt über Göppingen und Geißlingen nach Ulm, sodann von da über Viberach und Navensburg nach Friedrichshafen, findet unter Hohcn und Niederen immer größere Theilnahlne, welche sich durch Unterzeichnung zahlreicher Aktien bethätigt. Auch die städtischen Behörden verkennen nicht, wovon es sich handelt. So bat in der heuligen Sitzung der hiesige St«dtrath, in Ueber» einstimmung mit dem Bürgerausschusse, den diese Be, Horden selbst am meisten ehrenden Beschluß gefaßt, für das Ulmer Unternch men zo0,NW fl. aus ö'ffcmlichcn Mitteln zu unterzeichnen. Seil gestern besino.n sich hier Deputationen aus Fricdrichshaftn und Bidcrach, l5 welche Unterstützung mit namhaften Summen versprechen. Oberschwaben erkennt wohl, daß es sich nicht ' allein um Erhaltung des bisherigen Verkehrs, sondern 'um Steigerung desselben und um Zuleitung neuer Nl^ellen zu dem großen Handelsstrome handelt. V- Auszug aus einem Handelsschreiben von Regens-bürg. Es hat sich ein provisorisches Comite zur Aus« führung der Dampfschifffahrt auf der Donau seit einer Woche hier gebildet, und zu diesem großartigen Um ternehmen, das auf ^00,000 fl. berechnet ist, eine Subscription eröffnet, die in den ersten Tagen gleich hier in unserer Stadt mit 225,000 st. unterzeichnet wurde, und ohne Zweifel binnen 14 Tagen vollends gedeckt seyn wird. (V. v. T.) Lahr, 30. Dec. Der französische Plan, dcn Rhein mit der Donau durch einen Canal von Kehl nach Ulm zu verbinden, welcher durch die Iuliusreuo» lutian unterbrochen worden, wurde neuerdings wieder aufgenommen, zu welchem Zweck sich vor wenigen Ta» gen außer den Unternehmern mehrere Ingenieure, französische, englische, in Straßburg vereinigten, zu denen auch unser Landsmann, Geometer Carl Lorenz in Lahr, welcher früher zwei Iihre lang in dieser Sache arbeitete, die Vermessungen vornahm und die Plane fertig« te, beigezogen wurde. Statt 3a Fleche, der inzwischen gestorben, steht nun ein Amsterdamer Vankierhans an der Spitze dieses riesenhaften Unternehmens, das schon tn sechs Wochen begonnen werden soll, und zu welchem bereits 10 Mill. Gulden fundirt seyn sollen, von welchen die meisten in den Händen fleißiger badifcher Vür-ger bleiben werden. (Allg, Z,) Frankreich. Die Witwe des Marschalls Lefevre ist am 28. December zu Paris, 76 Jahre alc, gestorben. Sie hinterlaßt den Nichten ihres verstorbenen Gallen ein Vermögcnuon mchr als l5 Mill. Fran'ken. (Oest. V.) Z)er Mcffager schreib: unterm 50. Dec.: »Gestern ging das Gerücht, es sey eine neue Verschwor rung Dsgcn das Leben des Königs entdeckt, und mehrere Häuser der Straße, welche an. die Bibliothek dcr Kammer'stoßt, seyen von dcr Pol'zey durchsucht worden. In zwei oder drei dieser Häuser wurden die Namen aller Einwohner aufgeschrieben; eS ist jedoch wahrscheinlich, daß diese Vorsichts-maßregel veranlaßt worden sey, , durch eine Stclle im Berichte des Hrn. v. Portalis, worin von dem Vorhaben des Morep die Rede ist, eine Mine in den Umgebungen des Palais Vourbon, unter dem Platze, wocüber der König zu fahren hatte, errichten zu wollen« Wir waren nicht im Stande, fugte der Messager bei, den Grund dieses Gerüchtes zu erfahren^ es scheint jedoch durch die ungewöhnlichen Vorkehrungen der Regierung veranlaßt worden zu seyn, da man den Weg des Cortege änderte, und den Gar» ttn der Tuillericn schloß. (W. Z.) Vermöge einer königlichen Ordonanz vom i6.Dec. soll eine neue Fremden-Legion errichtet, und das erste Bataillon derselben unverzüglich organisirt werden. (Allg. Z.) K p «i n i e n. Der Madrider Zeitung zu Folge, hatte der Kriegs-minister eine, aus Molina vom 15. Dec. dalirle De« pesche des Generals Pallirea empfangen, wornach derselbe über die vereinigten Carlistcnbanden unter Cabrera, Torreadelle, Quilez, Orangista ?c. einen glänzen» den Sieg erfochten hatte. Das Schlachtfeld war mit Waffen und andern Trophäen bedeckt. Die Carlisten hatten WO Mann ihrer besten Truppen, Pa!ar,ea dagegen nur zwei Todte (?) und 15 oder 16 Verwundete verloren. Die meisten Gefangenen dcr von den Car' listen früher geschlagenen Colonne von Soria, die man erschossen glaubte, wurden befreit. — Man schreibt auS Äayonne unterm 2Z. Dec.: Der Infant Don Sebastian?ist am lg. von Onate abgereist, um dem Angriffe auf das Fort von Guecaria beizuwohnen; General Eguia leitet persönlich dies, Belagerung, die aufs Eifrigste betrieben wird. Dreißig Verwundete, worunter der Commandant des Forts, ssnd zu Schiffe nach San Sebastian gebracht worden. Vor letzterem Platze ist alles ruhig. —Die Vayonne, Sen' tinelle sagt: Don Carlos Hauptquartier ist ln Tolo-sa. Man versichert, daß eine große Anzahl englischer Deserteure, und darunter mehrere Musiker, bei dem Prätendenten eingetroffen seyen. Die Correspond«^ der Gacette de France versichert dagegen mit Bestimmt» heit, daH sich Don CarloS am 21. fortwährend und in bester Gesundheit zu Onate befunden habe. (W. Z.) Die Gacetta de Madrid widerspricht in ihren Nummern vom 21. und 22. Dec. dem Gerüchte, als beabsichtigte die Regierung der Königinn Isabella It., in eine Unterhandlung irgend einer Art mit Don Carlos zu treten. — Der englische Courrier theilt mehre: re Briefe mit, welche ihm aus San Sebastian von einem Off-ciere der brittifchen Hülss-Legion, dem Ma> jor Grcville, von den Lan:iels dcr Königinn, der jetzt die in jcner Festung stehenden englischen Truppen com. mandirl, zugesendet worden sind. Sie reichen bis zum 17. Dec. Es bestätigt sich darnach, daß San Skba» stian, welches nach Beendigung dcs Bombardements in den erstcn Tagen des Decembers noch imme« von den Carlisten blockirt wurde, am io. Verstärkungen aus dciv in Santandcr siehendi'n Äepat der englischen Hülfs Legion erhielt. Es wurden nämlich unter bem 55 Befehlt des Depot.Commanbanten, Obersten Arbulh-not, 150 sMann Infanterie, 50 Mann Kavallerie und zi0 Mann Artillerie, nebst 4 Geschützen und einer be. deutenden Menge Munition, auf dem spanischen Kriegs-Dampfschiffe Isabella von Santander nach San Sebastian übergeführt. Kaum waren diese Hülfs-Truppen zwei Tage in der Festung, als, nach Ablauf des von den Carlisten bewilligten Waffenstillstandes, daö Bombardement, dieses Mal jedoch von den Vela» gcrten begonnen, von neuem seinen Anfang nahm. Vei Abgang des letzten Briefes soll der größte Theil des Carlistischen Geschützes bereits zum Schweigen gebracht gewesen seyn, so daß die Einwohner von San Sebastian, welche ihr bewegliches Eigenthum und ihre Personen bisher in bombenfesten Gebäuden geborgen hatten, größten Theils wieder in ihre Wohnungen zurückgekehrt waren. Nur eines der Außenwerke, die Guetaria, wurde noch stark vom Feinde beschossen. Am l>». hatte der zum provisorischen Commandanten «ou San Sebastian ernannte Oberst Arduthnot mit dem Carlisiischen General-Commandanten von Tui-puzcoa, Sagastibelza, der sich bei dem Velagerungs» corps befand, eine Confcrenz, um zu erfahren, ob das We-rncht wahr sey, dem zu Fclge Don Carlos das De- daß diese und dic Chapelgorris g'.nz wie dic Soldaten der fremden Hülfscorps behandelt werdcn, wurdrn. Nach einem Schreiben von S. Jeanne Luz vom 2>'l. Dec. machte am 22. selben Monats die Garnison von San Sebastian rlncn Ausfall, wurde aber von ei. nem l>bhafttn Muskfttnfeuer empfangen, und mufte sich m!t Verlust mehrerer Todten und Vlessl'rtcn eiligst in den Platz zurück ziehen. — Auf Don Carlos Befehl wird dieser Tage eine neue Aushebung von Männern zwischen l8 und W Jahren vorgenommen wer; den. Diese Quinta soll sich zu Tolosa versammeln. (V. v. T) Der Moniteur und das Journal de P a-ris enthalten seit einigen Tagen kcine Nachrichten vorn Kriegsschauplatze in Spanien. — Im Journal dep Debals vom 51. Dec. heißt es: «Das Carlistische Hauptquartier war am 22. noch in Onate. Don Carlos befand sich im besten Wohlseyn. Die widcrspre« chendsten Gerüchte waren über die Operationen vor Guetaria in Umlauf. Briefe aus St. Jean - de - Luz vom 25. melden, daß man Kanonendonner in dieser Richtung hörte. Der Graf von Almodovar und G» neral Cordon find, wic es heißt, am 20. in Pam» plona eingelroffen, wo die Christines ihr Hauptquar-tier aufschlagen ;u wollen scheinen. Man spricht auch von der Ankunft des Infanlen Don Francisco de P.m-la in dieser Stadt am 2l. December; diese Nachricht bedarf jedoch der Bestätigung. Briefen aus Madrid zufolge hat das zweite Garderegiment, welches zur Operationsarmee abgehen sollte, Befehl erhalten, nach Guadalarara aufzubrechen, welches von Serrador bedroht wlrd, während Cabrera an der Spitze von 3lz0(1 Fußgängern und 200 Pferden in der Provinz Sor'a vordringt. In Galicien sind neue Carlistische Colon-nen in der Gegend von Ponlcvcdra und Vigo erlchie.-uen. Man hat Verstärkungen aus Madrid bcglhrl.* (Ocst. N.) Nach dem Heralb ist Don Carlos gegenwärtig im vollen Besitz von neun Zehnteln, ja von neunzehn Zwanzigsteln der insurgirten Provinzen, und die Kb'< niginn hat, ohne eine 50,00(i Mann starke Vermehrung ihrer Armee, gar keine Aussicht, sich derselben zu bemächtigen/ und selbst unler dieser Voraussetzung wird das Resultat zweifelhaft seyn, wenn Don Carlos seine Cavallcrie zu verstärken im Stande ist. Die Morning-ßhromcle schickte kürzlich den Uebcrrest von Carlisten, geschlagen, entmuthigt und barfuß aus Catalonicn nach Navarra zurlick. Unser Correspondent meldet uns dagegen, indem er sich auf französische Offiziers, die vor Kurzem in jener Gegend gedient haben, und nicht auf Spanier beruft, daß in Catalonicn l6,900 Mann regelmäßig organisirte Carlistische Truppcn sind , «iny 6000 in Arragonien, und daß sich >ede Smnbe Soldaten anbieten, die man aber nicht annehmen kann, bis man Waffen für sie hat. (Dcst. B.) P art u S a I. Am 3. Dec. war das Gefängniß in Moura von sechs bewaffneten und vettarVtcn Individuen nl^chc.^ 16 worden, welche dreiMiguelistische Gefangene, die darin saßen, ermordeten. Eine in der Regierungszeitung enthaltene Bekanntmachung mißbilligt diese Gewaltthat Und befiehlt, alles aufzubieten, um di? Morder zu ent-decken. Man glaubte aber, daß, ungeachtet dieses Befehls, bei der Sache nicht viel herauskommen werde, da seit Dom Miguels Vertreibung aus dem Königreiche wenigstens dreihundert seiner Anhänger auf solche Weiss ermordet worden sind, ohne daß man die mindeste ittotiz davon genommen hätte! (Oest. B.) Durch den Brigg Espoir hatte man in Eng« land Nachricht aus Lissabon bis zum 15. Dec. erhal« ten, welche dem neuen Ministerium keine lange Dauer mehr weissagen. Der Schatz sey leer, und die Armee in hohem Grade unzufrieden. In einer der letzten Ca-bineccssltzungen sep der Vorschlag gemacht worden, um sich die Stimmenmehrheit in den Corles zu sichern, die Deputirtenkammer aufzulösen und dreiundzwanzig neue Pairs zucreiren; die Königinn aber habe ihreZ'u« siimmung hiezu verweigert, und den Ministern erklärt, daß sie mit den gegenwärtigen Kammern stehen oder fallen müßten. — An Vord dcs Espoir befand sich «in portugiesischer Courrier mit Depeschen für die portu» giesische Gesandtschaft in London und den Insignia verschiedener portugiesischer Orden für den Prinzen von Sachs««-Loburg. Dcr jetzige portugiesische Finanzminisier soll, als lebhaft in ihn gedrungen wurde, daß er dem Lord Ve-ltssord den rückständigen Feldmarschallsgehalt auszahl lcn solle, sich dazu bereit erklärt haben, wenn diesee durch drei glaubhafte Zeugen beweisen könne, daß er nie im Interesse Dom Miguels gehandelt habe. Da der Bevollmächtigte des Marschalls sich aber auf diesen Beweis nicht einlassen »rollte, so soll Hr. Campos sich auf ein Gesetz berufen haben, welches ihm in diesem Fall die gefordet« Zahlung zu leisten verbiete. — Das United Service Journal liefert eine Veranschlagung von den Einnahmen und Ausgaben Portugn vollen Besitze der Herrschaft, allein nur die Vajonnelle sind deren unsichere Stütze, die der kleinste Unfall nie-dcrreißen kann. Die Drusen sind übrigens in lctzl,r Zeit so gedeinülhigt worden, daß die AeylMicc nun ohne Widerstand unter ihnen Rekruten ausleben. (Allg. Z.) Afrika. Ein Schreiben aus Tunis vom 13. Nov. schildert den Zustand dieser Scadt alS wirklich beunruhi: gend. Das Anscbeu des Bey ist im schnellen Adueh» men, und scine Negjerungsagenten erfuhren bei m?h. rern Gelegenheiten Beschimpfungen, seit der Zeit, als er zur Unterstützung der französischen Interessen in Afrika enge Verbindungen eingegangen hat. Sobald d.i« her Mustapda die Ankunft der türkischen Flotte erfuhr, so lud er seine Schätze auf eine Goelette, um sie nach Malta und Frankreich in Sicherheit zu bringen. (A. v. T.) Nevacteur: Fr. t'av. Aeinrlch. Verleger: Mnaj M. Vvler v. Kleinmayr.