Donnerstag den 7. Jänner I836. Wt i e n. ^»ach den zur öffentlichen Kenntniß gebrachten Ve-silmmungen des am 21. Mai H85^ abgeschlossenen Staats' Anlehens von fünf und zwanzig Millionen Gulden Convenlions'Milnze sind über di^sftlde 50,000 Staatsschuldvcrschreibungcn, jede über 500 fl. C. M, l« fünf Abcheilungen zu l0U fl. C. M., wit den fortlaufenden Nummern von » bis 50000 bezeichnet, ausgefertiget, und in 2500 Oerien eingetheilt worden. Jede Serie enthält zwanzig Staatsschulbverschreibungen mlt. 20 in arithmetischer Ordnung aufeinander folgen» d-, brauche für die Verlosung des folgenden IahreS auf-bewahll. Am t. Mai jeden Jahres werden zwei GlLcksrF« der, deren smcs die Nummern dcr Staalsschuldver-schreibungen, welche in den am 1. Februar desselben Jahres gehobenen Serien begriffen sind, und das an. dere die Zetteln, mit den planmäßig unter diese Scaals-schuldverschreibungen zu vertheilenden höheren G«v!n> nen bezeichnet, enthält, unter dem Siegel der bcidcn Hof-sommissäre verwahrt, vor die Verlosungs « Com-nMion gebracht, und es wird gleichzeitig, immer aus dem einen Glütksrade eine Staatsschuldverschrcidungs-Nummer, und aus dem andern Glücksrade der dar: auf fallende Gewinn, bis zur Erschöpfung der höheren Gewinnzeltel öffentlich gehoben werden. Dic gchobe. nen Nummern werden mit den darauf gefallenen G?: winnen jedes Mal öffentlich ausgerufen werdc:,. Den nach beendeter Ziehung der höheren Gewinne m dem andern Glücksrade zurückbleibenden Staatsschuldver-schreibungs-Nummern fallen die in dem Vcrlosungs-plane fur jedes Jahr bestimmten niedrigsten Gewinne zu. — Die Resultate der Serien- und der Nummer' Verlosungen werden in besonderes Protocols ausgereicht net, und nach jeder Verlosung durch den Druck zur allgemeinen Kemwuß gebracht werden. 6 Fur das Jahr l336 wirb die Verlosung von 65 Serien des Staats-Anlehens vom 2l. Mai 1824, am z. Februar 1826, und die Verlosung der in den gehoben«» Serien begriffenen 1200 Staatsschuldverschrel-dungs.Nummern, da der erste Mai 1856 auf einen Sonntag fallt, am 2. Mai 1836, jedes Mal um 10 Uhr Vormittags im Franziskaner-Klostergebäude in dM,e der Marschall ^ Gou>. vcrneur alle seine Maßregln ft gut getroffen, daß dle Armee ihren Zug nach Mascara ohne ernstere Hindernisse als die Araber fortsetzen konnte. An einigen Tlel« len mußten die Soldaten clst dcn Weg für di? Arlid-lcrie bahnen, die, ohne etw'.is gelitten zu habcn, cmgl. kommen ist. Das Dampfboot Scyx, das dcr M<«-schall vor der Einnahme von Mascara milder Nach-richt von einem Treffen an dcm C»g abgeschickt H.UK, isi uoch nicht angekommen. Die Gabarre i^onne, welche die Details davon überbrachte, ist äm, t?„ ia Toulon eingelaufen, und hatte sonach eine schnülkr« Fahrt als jenes Schiff gem^chl, das wahrschekttich 7 durch die Gewalt der Stürme an die italienische Küste getrieben worden. (Allg. Z.) Spanien. Das zweite Bataillon des zweiten Gardercgi-wents wird morgen mit vier Geschüyen nach Navarra ausbrechen. Das dritte Bataillon der portugiesischen Grenadiere von Oporto hat in Barcelona gelandet. Aus Galicien hören wir, daß in der bisher treuen Provinz Pontcvedra eine etwa 150 Mann starke Insurgenten, dande sich gebildet und sich Vigo genähert habe. In Valencia und Arragonien spotten 4 bis 5000 Mann Insurgenten aller Anstrengungen des Generals Palarea. Vayonne, 20. Dec. Die Generale Cordova und Evans sind am tt. d. in Burgos angekommen, um den'Kriegsministtr und Hrn. Alava zu erwarten; letztere trafen am 11. in derselben Stadt ein, und alsbald begannen die Konferenzen zwischen diesen Oberhäuptern dls Christinischen Heeres. Nachdem sl'e sich über die zu ergreifenden Maßregeln verständigt hatten, reiste Hr. Alava von Vurgos nach Saniander, der Kriegsminister aber mit Cordova und'Evans nach Victoria, ,ro sich ein Herr von 20 bis 20,000 Mann versand ,wM soll. Das briltische Corps in letzterer Stadt besteht aus L000 Mann; am 6. Dec. wurde eine Ne-v«e über dasselbe gehalten, Hlnd Abends gaben die Einivohner den englischen Officieren einen Ball. —Die erste Lieferung von den 25,000 Uniformen, welche man in Bordeaux für das Heer der Königinn verfertigen laßt, wird m einigen Tagen Statt finden. Man schickt ditßmal 6000 Uniformen, und das Uebrige soll schnellmöglichst nachfolgen. (Alig. Z.) Der Moniteur und das Iournc. l de Pa -ris'vom 2^l. Dec. enthalten keine neueren Nachrichten vom Kriegsschauplätze im nördlichen Spanien. — Die Oacctte de France gibt folgendes Schreiben ihres Correspondence» aus Vayonne vom 19. Dec.: «Die Nachrichten aus Onate sind vom 15. j Carl V. und der Infant Ton Sebastian erfreuen sich der bcstcn Gesund-reit. — Der General Eguia, der drei Tage zu ,Mon« dragon geblieben war, um den Soldaten seiner Armee graue Uebcrröcke und rothe Pantalons austheilen zu lasscn, war ant 15. unter den Mauern von Victoria. Sechs Carlistische Bataillons, unter den Befehlen Itur-ralde's hielten Cirauqui, Maneru und Oteiza besetzt, tvo sie 5000 Christluos, welch« in Laraga und Men-digorria standen, deobachtetcu. — Am i!?. wurde gegen das Fort von Guctaria Bresche geschossen, das sich heute wahrscheinlich hat ergeben müssen. Die Ar. , dciten gegen S. Sebastian »retdcn mit Thätigkei>fort-8?,'cht; die Belagerung wird erst p/gen den 2^i. ernsthast rrcrden; bis dahin werden die Weckt beendigt seyn. — Am 16. wäre eine von Socoa aus mit ?e-bensmilteln nach S. Sebastian expcdirte Trincadura, die von einer Windstille überfallen worden war, in die Gewalt der Carlisten gefallen, wenn nicht das französische Dampfschiff Meteore sie ins Schlcpplau ge-nommen und in den Hafen geführt hätte. Eine Car-listischc Batterie, welche an dem Kloster links von S. Sebastian errichtet ist, hat auf die Trincadura ge. schössen, um sie in den Grund zu bohren, aber der Me» teore, der sie vertheidigen wollte, gab auf die Carlisien Feuer, die dasselbe dann erwiederten. — Am 16. hat Quilez die Christines zu Ateca (bei Cacalayud) überfallen und geschlagen, H00 Mann zu Gefangenen gemacht und Geld und Waffen erbeutet. Die Commu. nicationen zwischen Madrid und Saragossa waren in Folge dessen durch 2'! Stunden unterbrochen: ein Courtier der französischen Votschaft zu Madrid mußte mch. rcre Stunden lang zu Ariza stille halten, um einer Durchsuchung von Seit« der Carlisten zu entgehen, d'e auf Befehl Carls V. die Gesandtschaftscourriere passeren lassen müssen, nachdem sie sich versichert haben, daß sie keine andern Briefschaften als die von den Oc>s,ind. ten bei sich haben. — Sämmtliche Provinzen südlich von Madrid haben nur 8000 Rekruten liefern können welche man in der Hauptstadt versammelt balle, um sie gegen Vurgos aufbrechen zu lassen: zu Saraqossa brachte man 7000 Mann zusammen; dieß ist beiläufig alles, was die berüchtigte Aushebung der 100,0c» Mann liefern wird.« (Ocst. V ) V l, r t u g ll l. Das Packetboot Pantaleon hat Nachrichten aus Lissabon bis zum 6. December und zugleich M-messen von 20, nach einigen von 30,000/< St. fur Rechnung der portugiesischen Regierung nach England über-bracht. Die Stellung des neuen Ministeriums ist, den mit obgedachtcm Fahrzeug eingegangenen Briefe» zufolge, schwierig; denn im Staatsschatz ist Ebbe cm? getreten, da der Verkauf der Nationalgüter erst den Cortes zur Genehmigung vorgelegt werden soll, und die Königinn hat große Neigung, das Ministerium Pal. mella wieder zu Gnaden anzunehmen. Die neuen Minister seyen nämlich so unvorsichtig gewesen, im Ge« heimrathe den Antrag zu stellen, die Kinder der Mar: suise von Loul« (Tante der Königinn) für fähig zur Thronerbfclge zu erklären. Die Königinn Dona Ma. ria sey von einem solchen Antrag sehr überrascht wor» den. Vier Exmmister sind in der Provinz Minho zu Mitgliedern der Cortes gewählt worden. — Dit lrste Brigade der portugiesischen Hülfslegion liegt immer noch in Zamora und die Neservcn haben nicht einmal di? Gränz« überschrrltru, sondern wüllcn in AlmeibH 8 auf weitere Befehle. — Die von dem Finanzministcr angeordneten Gehaltsabzüge haben viele Unzufriedene gemacht und die entlassenen Minister spielen jetzt die populären—wie die meisten Erminister. — Die offi-cielle Zeitung enthält drei Decrete. Durch das erste wird die Entlassung des Herzogs von Tcrceira yon der Stell? eines Oberbefehlshabers der Armee angenommen j mit dem zweiten wird das Regiment britlischer Grenadiere aufgelöst und das dritte ernennt, in An: tlkennung dtr Wichtigkeit der Nationalarchive, Don Francisco Solano Constancio zum Archivar, mit dem Auftrag,?, Nachforschungen in Paris und an andern Orten anzustellen. (Ocst. V.) A r a ß 5 r i t 3 n n i c n. London, 56. Dec. Das Linienschiff »Melville» von ?^ Kanonen wird in einigen Tagen mit dem Vi-ce:Admiral Sir Peter Hallkett, der zum Nachfolger des Sir George Cockburn als Befehlshaber auf der 'vestindischen Station ernannt ist, von hier absegeln. London, 17. Dec. Gestern Nachmittags wurde im aus'.vältigen Amte ein Cabincttsrath gehalten, der dritthalb Stunden dauerte, unds dem die Lords Melbourne, John Ruffel, Palmerston, Glenelg. Min-te, Holland und Howick und die Herren Spring - Nice uO Poulett Thomson beiwohnten. (Prg. Z.) London, 2t. Dec. Viscount Melbourne, Lord I. Rüssel, Lord Glenelg, Hr. Sprmge'RIce, Lord Pal-merston und die meisten andern CabinettZmiiiist^r fuh« -ren heule Morgens nach Brighton, um bei Sr. Maj. dem Konige einen Cabincttsrath zu halten. DaS Wichtigste, was heute zur Berathung kommen, wird, ist eine Ordre in Council hinsichtlich der künftigen Negierung der Kassern am Cap, welche Ordre sogleich an den dortigen Gouverneur abgesendet werden soll. Die Minister werden erst am 23. nach London zuruckkchrtn,. Die gcc.qrapbische Gesellschaft hat den zu ihrer Verfugung stehenden königlichen Ehrenpreis dem Ca» Pilän Back für seine letzten schätzbaren Entdeckungen in? den arktischen Regionen zuerkannt. Das Wallsischschiff Duncomb, Capstan Scoffin, eines von denen, welche in der Vassins-Vay eingefroren lagen, ist wohl-erhalten in Hull eingelaufen. Das Eis war durch einen Orkan gebrochen worden, und man hoffte, daß auch tie übrigen Fahrzeuge glücklich nachfolgen werden. Ca. Män Vcossin erzählt, er sey Vierzig Tage lang vom Eis «ingeschlossen gewesen. (Mg. Z^ Osmannisches Reich. Constantinopel, 25. Nov. Vorige Woche «rhielt die Pforte Berichte aus Syrien, welche die frü- here Nachricht von der Entwaffnung der Drusen durch Ibrahim Pascha bestätigen; 18,000 Flinten wurden ihm ausgeliefert, und ein Theil derselben zu Deri! Kamncny öffentlich zerbrochen. Da man indessen die Zahl der bewaffneten Krieger im Libanon auf ^0,000 anschlug, so vermuthet man, daß die Mehrzahl ihre Waffen versteckt oder vergraben habe, blu sich ein günstiger Moment zu-deren Wiedercrgreiftmg darbiete. Am letzccn Freitag wurde Hr. Hudson, von der Hof» Haltung der Königinn vim England, von Namik Pa« scha in dem,Pallaste Dolma B^kscha zu Veschik Tasch bei dem Sullen eingeführt. Die Audienz war eine gl-heime. Man weiß jedoch, daß er auf das schmeichele hafleste empfangen wurde, und daß Mahmud innig fur die Güte und Herablassung dankte, womit seme Gesandten und Unterthanen in England von Sr. Ma» jestät behandelt worden seyen. Auch erkannte er die Vortheile cines engen und aufrichtigen Bündnisses zwl« schen beiden Nationen an, und äußerte den Wunsch, dasselbe durch jedes ihm zu Gebole stehende Mittel zu fördern. (Allg. 3.) A m e r i k a. In Havre ist. das Packetboot «Rhone« au« Ncw« Z)ork angekommen. Es hat diese Etadt am 2«. .November verlassen, und bringt ziemlich friedlich lallte», de Nachrichten von dort mit Nachstehendes ist em Auszug «lus dem in New>Z)ork erscheinenden Journal of Commerce: „Die allgemein verbreitete Meimmg ist hier jetzt, daß die Botschaft des Präsidenten Iack>, in Ausdrücken abgefaßt seyn wird, lüie Frwkreich vel« anlassen müssen, uns freundschaftlich die Hand zu rel« chen. Er wird allerdings kein Zugcständniß in Betreff dlr Entschädigung machen, über deren Zahlung auch beide Nationen einverstanden sind; aber er wird das Hinderniß aus dem Wege räumen, welches Frankreich unllr d?n gegenwärtigen Umständen vewnlaßt, 'ftm< Schuld nicht zu zahlen, aus Furcht, die Wttt könnte glauben, daß es unter dtm Einflüsse einer Drohung Hand!?.« (Prag. Z ). Australien. In Australien bemüht man sich s»hr, in' der Nähe von Sidney Weinberge anzusäen. Hr. Busby hat zweimal di? Weinlä'nd?r Europa's besuchl, und alle vorzüglichen Tlaubenarttn in dem botanischen Ga»' ten in Sidney eingeführt. Es sind bereiis mehrere Weinberge angelegt, und einiger guter W^n ist darin gewonnen worden. Auclf hat man versucht, den Oehl-bäum anzupflanzen, und es scheint unzweifelhaft, daß dieß gelingen wird. Kürzlich erhielt ein Bü^mZärt-mr in London aus Sidney den Auftrag, für 200 Pf. St. Bäumc, Sträucher und Pflanzen, welche inter Nähe von London im Freien fortkommen, zu übsr« senden. (Allg. Z.) NeüHMur: ^r. 5;U. Ocinrich. Verleger: Mn^ M. Odl« v. ^leinmavr.