IV) ,x „ PräuumeratiouSpreise: _ . — , „ 3ni e 11 i i n « p t ei 1e: ffiin» Nr. 279. Donnerstag, 4.Dezember 1879.—Morgen: Sabbas 12.JahrgA Mit ker «oft: Tan,«ähr. fl. 18. °r u U jetgen M« 6 Seilen 20 lt. ^ 7 Das Attentat auf den Zaren. In demselben Augenblicke, in welchem die russischen Organe von der Nothwendigkeit einer Art von Ausgleich mit den Polen sprechen und in welchem durch die polnische Presse die Sage von dem bevorstehenden Erlasse einer Constitution für den Zarenstaat geht, trifft die Kunde von einem frevelhaften Eisenbahnattentate auf den Hoftrain ein, welcher den Beherrscher aller Reußen in die alte Haupistadt deS russischen Reiches bringen sollte. Noch fehlen die Details über die Anlage deS Verbrechens und die Art und Weise seiner Verhinderung. Nach den bisher gegebenen Andeutungen dürfte der Zar dem Tode nur mit knapper Noch entronnen sein, während ein Theil feiner Begleitnng weniger glücklich gewesen zu fein scheint. Doch so mangelhaft auch die bisherigen Nachrichten sind, darüber ist kein Zweifel vorhanden, dass auch dieses neueste Attentat abermals auf das mächtig anwachsende Schuldconto jener Partei von Revolutionären zu setzen ist, deren sich die russische Gesellschaft trotz aller polizeilichen Sorgfalt, trotz aller Abschreckungsmittel nicht zu erwehren vermag. Wohl ist eS der rigorosen Strenge des Po-lheiregiments gelungen, die unter dem Namen der nihilistischen Bewegung bekannte gesellschaftsfeind« liche Bewegung in schwerer zu entdeckende Schlupfwinkel zurückzudrängen. Dass aber damit noch ?lor nichts gewonnen ist, beweist der jüngste Vorall. Fällt einer der Bande dem Henker in die Hände, werden ganze Rotten von Verdächtigen nach Sibirien transportiert: sofort treten neue Adepten der Zerstörungslehre in die Lücken der Partei, deren einziges Ziel darauf hinausläuft, die bisherige Ordnung über den Haufen zu werfen und auf den Ruinen des Staates und der Gesellschaft das Hirngespinnst einer socialistischen Republik zu verwirklichen, in welcher selbst der Familie ihr Anrecht als Grundlage der gesitteten Gesellschaft versagt werden soll. Je größer die Zahl der Unzufriedenen im Zarenstaate wird, umsomehr steigen die Hoffnungen dieser Partei, während anderseits die russische Regierung kurzsichtig genug ist, das Treiben dieser verwerflichen Bande von Meuchelmördern der verwegensten Sorte mit jener politischen Opposition zu vermengen, welche in richtiger Erkenntnis der Unhaltbarkeit der gegenwärtigen politischen Verhältnisse den Ruf nach verfassungsmäßigen Reformen erhebt. Wiederholt wurde zwar der Welt verkündet, dass Russland durch eine Regeneration seines inneren Lebens den gewaltigen StaatSbau auf eine neue Grundlage stellen wolle. Aber immer blieb es bei den Verheißungen; immer schreckte man vor ihrer Durchführung zurück, weil man von dem Wahne geleitet wird, dass die Gewährung bürgerlicher Freiheiten auch den Revolutionären von Profession zugute kommen werde. So wurde die kostbare Zeit versäumt, so hat man darauf verzichtet, durch billige Zugeständnisse die Opposition der Ordnungsfreunde zu den festesten Stützen des Staates umzugestalten, und glaubte die Aufmerksamkeit der großen Masse dadurch von der Beachtung der eigenen traurigen Verhältnisse ablenken zu können, dass man die officiösen Organe wie eine Meute von Hetzhunden gegen Deutschland und gegen Oesterreich losließ. Allerdings sah man schließlich die Folgen ein, zu welchen dieses fortgesetzte Verhetzungssystem führen müsse. Die Presse erhielt Gegenordre, und der Besuch des russischen Kronprinzen in Wien und Berlin wurde allenthalben nur als Versuch zur politischen Umkehr gedeutet. Noch ist diese Umkehr nicht zur vollendeten That geworden, doch sprach man schon von einer Reihe von Berwak-tungsreformen, welche dieselbe auch nach innen hin zum Ausdruck bringen sollten. Letztere werde» nun unausgeführt bleiben. Dafür bürgt das jüngste Attentat und die bereits telegraphisch signalisierte Anrede des Kaisers, dass er es für seine Pflicht erachte, die Partei der Unordnung mit den Wurzeln auszurotten. Nur wenige Fürsten sind gleich dem Könige Humbert von Italien großherzig genug, das, was Einzelne in leidenschaftlicher Verblendung gegen die Majestät der Krone und ihres Träger-sündigen, nicht dem ganzen Volke entgelten zir lassen. Am wenigsten dürfte dieses in Russland der Fall sein, das nun einer neuen Aera der Polizeiwirtschaft entgegengehen wird, welche es für überflüssig hält, hie Grundlage der socialen Ordnung im Volke selbst zu suchen. Wir werden von Hinrichtungen und Verbannungen — aber von feinen gedeihlichen Reformen zu hören bekommen. Man wird die nihilistische Partei einschüchtern, dabei aber auch jene Elemente treffen, welche als die wirklich liberalen im Lande der Ueberzeugung sind, dass Russland auf dem bisher begangenen Wege dem Untergange entgegeneilt. Auf diese Weise wird der Keim der Unzufriedenheit nicht ausgerottet. Im Gegentheil wird er im Geheimen neue Triebe treiben, und die Lenker des russischen Staatswesens mögen zusehen, welcher Art die Erbschaft sein wird, die sie auf solchem Wege ihren Nachkommen vorbereiten. Glücklicherweise bleiben die Gähruugsstoffe, durch welche die revolutionäre Partei Russlands ihre Wirksamkeit erhält, auf Russland selbst beschränkt. Wir sagen glücklicherweise; denn es hat noch nie an Feinden des Fortschrittes und der Volksfreiheit gefehlt, welche bei jedem Attentat schon auf das Vorhandensein einer internationalen Verschwörung schlossen, welche man nur durch eine allgemeine, rücksichtS- IeuMton. Janos und Jonas. Eine Erzählung aus Tirol von Adolf Pichler. (Fortsetzung.) Er setzte sich auf das Stühlchen hinter der Älasthüre uud begann zu blättern. Nach einer Weile schnalzte er mit den Fingern, er hatte ein Muster gefunden, so reich an Blumen, Herzen Und Amoretten, wie die Zeichnung seines Papiere-; das passte ihm. , Er versprach, das Buch sorgfältig zurückzulenden, und erhielt es geliehen. Zu Mieders schrieb er den Brief ab: die Anrede mit Karmin und Fractur, die erste Zeile in Kanzleiletteru und dann Cursivschrift. Voll Selbstzufriedenheit, denn welches Mädchen sollte dieser Bombe widerstehen? — siegelte ^ schrieb die Adresse: „An die ehrsame und tugendhafte Jungfrau Gertraud Neuner Fräulein Achter in der Zeinismühle" und schickte einen «oldaten mit den nöthigen Erläuterungen. „ Dieser fand Gertraud zwar nicht wie Sancho Pansa Dulcineen im Stalle, wohl aber bei einem 'veete, wo sie gerade Zwiebelröhre schnitt. Er stellte sich am Gartenzaun steif aufrecht, salutierte und begann: „Corporal hat sie mich an Madel geschickt, soll geben Ihr diesen Brief!" Er zog ihn aus dem Stulp des Rockärmels, überreichte ihn und salutierte wieder. Gertraud zitterte vor Freude, die Buchstaben tanzten vor ihren Augen, so dass sie kaum all' die zierlichen Sprüchlein und Versieht lesen konnte, die im bunten Farbenschmuck der Einfassung prangten. „Komm' in einer halben Stunde dort zur hintern Thüre!" flüsterte sie. Der Soldat begriff allfogleich ihre Absicht, salutierte und verlor sich in den Wald. Sie warf die Zwiebelröhre weit weg, pflückte die schönsten Herbstblüten und band einen Strauß mit einer Dolde „brennende Liebe", so heißt nämlich eine feuerrothe Blume von symbolischer Bedeutung. Vorläufig legte sie ihn unter die Bank, eilte in das Haus und kehrte mit einem Seidel Schnaps in der Schürze zurück. Der Soldat stellte sich pünktlich ein, die Blumen gab sie ihm für den Corporal, den Schnaps als Belohnung für den Gang. „Prächtiges Madel das!" sagte der Soldat zum Corporal, der ihn nicht ohne Sorge erwar- tete, „prächtiges Madel, hat mir Schnaps geben eine ganze Flasche!" Als wär' ihr der Tact schon in den Füßen, lief Gertraud zur alten Margareth und naschte voll Freude in die Hände: „Uebermorgen wird beim Neuwirt getanzt, nicht wahr, du führst mich hin." Aus dem Nebenzimmer schob sich der Kopf deS Müllers: „Nimm sie nur mit, kann sie noch ansgumpen, vor sie in's Kloster geht." „Man kann auch tanzen, ohne in's Kloster zu gehen!" schnarrte die Häuserin zurück. „Vroni lasst Ihr zu Hause, dass ich jemanden habe, für solche Lappereien ist sie überhaupt noch zu grün!" Der Alte verschwand wieder. „Diendl, was ist denn das auf einmal mit dir?" fragte Grell verwundert, „das ganze Jahr hast nicht tanzen wollen, und jetzt hüpfst du, ehe noch eine Geige klingt." „Ja, der Himmel hängt voll Geigen," rief Gertraud heiter. „Morgen wollen wir lustig sein, der Vroni bring' ich Torte und Muscazoner heim, dass sie auch eine Freud' hat." Sie trällerte ein Liedchen, das damals die Burschen nicht selten sangen: „A Buss! ist a gspaßig, Ding!" lose Knebelung der Völker bewältigen könne. Aber noch ein anderer Trost liegt in den traurigen inneren Verhältnissen des Zarenstaates: der Trost nämlich, dass ein Reich in solchen Zuständen unmöglich den Muth haben kann, den Frieden Europas zu stören, gleichviel ob ein Vortschakow, ein Jgnatiew oder sonst ein anderer Gönner deS panflavistischen RevolutionSprincipS an der Spitze der Regierung steht. Die Wehrgesetzdebatte. (Zweiter log.) Vorgestern war der mährische Fux, der Vertreter der Znaimer Landgemeinden, der Held des Tages, welcher in die Wehrgesetzdebatte des Abgeordnetenhauses mit einer für die Regierungsvorlage wahrhaft niederschmetternden Rede ein-griff. Vor ihm hatten neben dein Fürsten Liechtenstein der Ruthene Kowalski mit der für die rulhenischen Abgeordneten charakteristischen Re-gierungSfrömmigkeit im Sinne des Wehrgesetzes und die Abgeordneten Dr. Rabl und Wiesenburg egen die Regierungsvorlage gesprochen. Dr. Rabl atte erklärt, dass es ihm und seiner Partei nicht einfalle, die Schlagfertigkeit der Armee zu vermindern. Aber den Friedenspräsenzstand wolle er vermindert und die übergroße Anspannung des Örebits aus Jahre hinaus vermieden sehen, wobei er in Bezug auf die verlangte zehnjährige Giltigkeit des Wehrgesetzes bemerkte, dass der ganze kostspielige parlamentarische Apparat überflüssig lei, wenn nicht die Möglichkeit bestünde, gegen den Willen der Regierung Beschlüsse zu fassen. Wiesenburg hielt sich an die finanzielle, volkswirtschaftliche Folge der Wehrgesetzvorlage in einer Zeit, in welcher die Steuerrückstände und die Zunahme der Executionen den deutlichsten Beweis deS Elends und der Verarmung liefert. Redner verweist schließlich auf die Türkei, dessen militärische Niederlagen in erster Linie auf Rechnung der miserablen finanziellen Lage der Pforte zu setzen seien. Noch sprach Fürst Alfred Liechtenstein von den Uebelständen eines in ein gemeinsames Heer und in zwei Landwehren zerfallenden Heeres als einem Grunde dafür, an der Organisation der gemeinsamtn Armee nicht zu rütteln. Dieses frappante Musterstück sublimer Beweisführung und der Hinweis, dass man lieber bei den Kosten für die Durchführung der liberalen Theorien sparen solle, genügte der clericalen Durchlaucht so vollständig, dass sie diesmal die Bauern, welche „sozusagen" auch Menschen sind, fein säuberlich zu Hause ließ. Nicht wahr, Gertraud ist ein leichtfertig Ding? Fast fürchte ich, sie hat die Gunst mancher Leserin verscherzt und ich mit ihr. Ich dachte eine Weile nach, ob es sich wohl schicke, dass sie so mit beiden Füßen in die Liebe hineinspringt und mit einem Soldaten anbandelt, ohne auch nur zu erwägen, ob er heiratsfähig sei, und die Erlaubnis dazu von einem hohen Militärkommando im Sack trage. Aber Natur bleibt eben Natur, und dass diese beim Volk im Guten und Schlechten unverpfuscht und ungeschniegelt hervor» bricht, gerade aus diesem Grunde gehe ich gerne mit dem Volke um. Eben deswegen muss man aber von mir keine Honigfarbe verlangen, ich male, wie ich schaue; meine Bauern und ich sind viel zu ungeschlacht und knorrig, um uns anders zu geben, als wir sind. WaS übrigens Gertraud betrifft, könnte ich wohl einen Vers aus Goethes römischen Elegien citieren; der passt jedoch auch nicht mehr in gute Gesellschaft. Man ist in Deutschland prüde geworden, aber nur gegen den deutschen Autor; den Unflat französischer Demimonde verschlingt auch unser gebildeter Philister, der sich sonst nur an dem lauen Abguss tugendhafter Wochenschriften labt, mit Behagen. . , Während dieses Seitensprunges, den wir Auf den Fürsten Liechtenstein, den Träger eines erlauchten Namens, der leider unter pfäffi-schem Einflüsse nur eine von jenen Nullen repräsentiert , aus welchen sich der parlamentarische Heerbann des österreichischen UltrainontaniSmus rekrutiert, sprach der Abgeordnete Fux, ein schlichter Bürger der Stadt Znaim, welchen die Bauern in der Umgebung dieser Stadt mit dem Mandate ihrer Vertretung betraut hatten. Welch' ein Unterschied ! Dort nichts als der gute, alte Name — hier die ganze patriotische Willenskraft eines fortschrittlich gesinnten Liberalen; dort nichts als eingedrillte Phrasen — hier die lebendige Begeisterung eines echten Volksniannes, welche sich in funkensprühender Beredsamkeit gegen die Wehr-Vorlage und deren Vertheidiger kehrte. Redner wendete sich zuerst gegen die abgeschmackte Behauptung, als ob die Liberalen Feinde der Armee feien. Wer für die Reichseinheit einstehe, könne doch unmöglich gegen dieses letzte Bollwerk des österreichischen Einheitsgedankens sein. Auch sei es unrichtig, die Niederlagen unserer Armee vom Jahre 1866 auf deren ungenügende Stärke zurück-zuführen, während eine gefüllte Kriegskasse a la Spandau ein nicht zu unterschätzender Behelf aller kriegerischen Aktionen sei. Bei liiis dagegen ist es so weit gekommen, dass der jetzige ungarische Kriegsminister Szapary geradezu erklären musste, dass, wenn nicht bald Abhilfe getroffen werde, Oesterreich unter dem Gewichte der Militärlast zusanimenbrechen müsse. Die Regierung habe jedes Compromiss in der Wehrfrage zurück-gewiesen. Sie verlange unbedingtes Vertrauen und trete an die Majorität in schmeichelnd verlockendem, an die Minorität aber mit rauhem Tone heran. Redner betont, dass unter solchen Umständen das Rekrutcn-BewilligungSrecht zu einem Rekrutierungs-Bewilligungsrecht werde, welches dein Parlamente nur die Wahl lasse, entweder daS ganze zur Aufrechterhaltung deS Kriegsstandes erforderliche Eontingent zu bewillige», ober kurzweg die ganze Rekrutierung zu verweigern. Letzteres sei unmöglich, während er eS im Widerspruche mit der Würde eines Volksvertreters findet, zehn Jahre hindurch auf jedes Recht der Initiative in einer der wichtigsten Staatsfragen zu verzichten. Nicht nur allein der Abgeordnete Dr. Herbst, sondern auch der ehemalige Führer der staatsrechtlichen Opposition habe sich in einem unbewachten Momente gegen den Militarismus ausgesprochen, den er in seine^Eifer als eine Hauptstütze des Centralismus bezeichnete. Jetzt werde er bei der Stellung seiner Partei zur Regierungs- nicht ohne Grund gewagt, hat sich Gertraud für den Tanz geputzt. Es stand ihr alles vortrefflich, der breite Filzhut mit goldenen Quasten, der braune Spenfer aus Merino und der blaufeideite Schurz mit den eingewobeiieit rothen Rofen. Beim Fortgehen aus der Mühle überluftig wie ein Kitzlein, wurde sie, je näher die Klänge der Musik aus dem Wirtshaus tauschten, umso befangener. Die Burschen standen vor der Thür, welche so wie die Fenster von Laubwerk und Blumen eingefasst war — schöner als bei irgend einer Primiz, — musterten die Mädchen, die niedergeschlagenen Blickes und doch voll Verlangen von allen Seiten ankamen, um ein Schätzchen, ober was sonst jedem gefiel, abzufangen. Trutzig, die Hände im gestickten Bauchgurt, wo die Thaler klapperten, hatte sich Rochus hingepflanzt; in der Ueberzeugung, dass jede nur auf ihn warte, würdigte er die armen Dinger keines Blickes. Gertraud wollte *durch das Gedräug' in den Saal, er packte sie beim Arm. „Heut' Abend wirst wohl mir gehören?" Sie kräuselte stolz die Oberlippe, schlug ihm ein Schnippchen und lehrte ihm den Rücken. Ringsum lautes Gelächter, er grinste vor Wuth, jeder gönnte eS ihm, dass er „abgetakelt" worden. (F»rtsetzuug Vorlage sehr bald in die Lage kommen, einen Stent zum Baue der Zwingkaserne herbeizuschleppen. Wenn die Regierung zu Gunsten der zehnjährigen Bewilligung des Wehrgesetzes erklärt, dass matt nur auf diese Weise dem Auslande imponiere« könne, so müsse er darauf verweisen, dass die fremden Mächte durch ihre Gesandten und Agenten über die reellen Grundlagen, die ihneu imponieren sollen, weit besser instruiert sind, als dass sie sich diesbezüglich an ein Wehrgesetz mit zehnjähriger Giltigkeit halten müssten. Die Thronrede habe uns versichert, dass Oesterreich mit dem Auslande in trefflichen Beziehungen stehe, und Redner selbst habe geglaubt, dass die deutsch-österreichische Allianz, von welcher ein englischer und ein preußischer Minister gesprochen hat, eine Friedensallianz fei. Jetzt gebe man aber von Seite unserer Regierung Erklärungen ab, als ob dieselbe ein Kriegsbündni» bedeute. Redner sei kein Schwarzseher; aber wenn er auch die österreichischen Finanzen nicht für unheilbar ansehe, so müsse er eS doch als Zeichen einer tiefgreifenden finanziellen Krisis anfehen, wenn ein Großstaat vom Range Oesterreichs wegen eines Deficits von nur 12 Millionen zu einer förmlichen Krämerei mit Steuervorlagen greifen müsse. Er bedauert schließlich, dass die vom Eintritt der czechischen Abgeordneten erwartete Auffrischung des parlamentarischen Lebens nicht eingetreten sei, indem dieselben Männer, welche durch volle 18 Jahxe hindurch den Regierungen ein starres „Nedejme se!“ entgegenriefen, schon jetzt ihr politisches Ca-pua finden und sich in einer der vitalsten Fragen des Staates und des Volkes von einer wahrhaft schilfrohrartigen Biegsamkeit zeigen. Trotzdem müsse die Verfassungspartei darauf bestehen, dazu bleiben, waS sie ist: „Eine Partei der finanziellen Ordnung!" Darum müsse sie gegen da$ Besetz in feiner vorliegenden Form stimmen. Der jungczechische Abgeordnete Dr. Gregr nimmt die großen Heere als eine vorliegende Thatfache, die im Momente nicht geändert werden kann, obgleich er für feine Perfon sich gegen die Confequenzen eines solchen Systems sowohl vom finanziellen als auch vom politischen Standpunkte auS erklären müsse. Wenn er und seine Genoffen dennoch für die Wehrgefetzvorlage stimmen, so könne das nicht als Vertrauensvotum für eine Regierung gelte», in welcher ehemalige Mitglieder der politischen Gegenpartei sitzen. ES geschah vielmehr nur deshalb, weil man die Erfüllung der nationalen Wünsche erwarte. Gregr dementierte also daS von Mattufch Gesagte und drohte schließlich der Verfassnngspartei, dass, so lange die Wünsche der Czechen unerfüllt blieben, auch von keinem eigentlichen Versassungsleben die Rede sein könne. Wahrscheinlich wollte Redner damit sagen, dass in diesem Falle die Czechen jeder ihren nationalen Ansprüchen freundlichen Regierung selbst bann zu Willen sein werden, wenn sie durch diese ihre Haltung mit dem Willen ihrer Wähler und den Principien des Parlamentarismus in Widerspruch gerathen werden. In scharfer Beweisführung erörterte sodann der Abgeordnete Dr. Menger, dass die meisten Niederlagen Oesterreichs auf die Unzulänglichkeit feiner finanziellen Mittel zurückzuführen seien, und wieS die Behauptung, dass nach dem Urthcile von „Fachmännern" die zehnjährige Dauer der Wehr-verfaffung zur Erhaltung der Kraft deS Heere» ganz unerlässlich sei, mit der Bemerkung zurück, dass mich dem Urtheile der „Fachmänner" ja auch das Fallenlaffen der vierzehnjährigen activen Dienstpflicht als der Ruin der österreichischen Wehrkraft betrachtet werden musste. Schließlich ergriff unser nationaler Abgeordnete Klun zu feiner „Jungfernrebe" das Wort. Wenn er geschwiegen hätte, wäre es für ihn besser gewesen, benn wir glauben kaum, dass man im Abgeorbnetenhause ein sonderliches Verlangen darnach trug, den Stil und die Beweisführung deS „Slovenec" näher kennen zu lernen. Doch find seine Ausführungen deshalb von Interesse, weil sie die Wähler deS Herrn Pater Klun darüber aufklären, dass die zehnjährige Bewilligung eines die Steuerkraft der Bevölkerung übermäßig anstrengenden Gesetzes den Wünschen der Wähler entspreche. Was der Abgeordnete Klun vom Föderalismus. vom An-die-Wand-drücken der ©luven, vom Krach und seinen Ursachen sagte, sind alte, abgedroschene und so vielfach widerlegte Phrasen, dass es sich wahrhaftig nicht der Mühe verlohnt, darauf zurückzukommen. Dafür war eS recht drollig, als Herr Klun in witzig sein sollender Wendung meinte, wenn schon der Militarismus eine Krankheit Europas sei, so solle man wohl Deutschland an den Leib gehen, welches denselben einführte. Man sieht, die clericalen Freunde Hohenwarts sorgen für die Erheiterung des Hauses. ThutS der Fürst Alfred Liechtenstein nicht, so besorgt daS der krainische Pater Greuter. Wie sehr die ultramontanen Tiroler Blätter über den Misserfolg ihrer Agitation gegen die Ernennung stuatsfreundlicher Bischöfe verblüfft sind, geht daraus hervor, dass die „Tiroler Stimmen" nicht einmal die amtliche Publikation der Ernennung des Weihbischofs Della Bona und des Stadtpfarrers v. Leiß zu Fürstbischöfen von Trient und von Brixen in ihre Spalten aufnahmen. Dafür Süßer» die liberalen deutschen und Welschtiroler Blätter ihre Freude über diese Ernennung umso offener, und der Gemeinde-Ausschuss von Brixen hat auch bereits den Bischof v. Lech einstimmig zum Ehrenbürger ernannt. * * * In der vorgestrigen Sitzung der französischen Deputiertenkammer hat der Abgeordnete Baudry d'Asson seine Interpellation wegen Absetzung einer Anzahl von Bürgermeistern in der Bendee mit der Erklärung zurückgezogen, er wolle an ein Cabinet, welches im Berscheiden begriffen sei, keine Interpellation stellen. Thatsächlich hat er sich zu diesem Schritte doch nur entschlossen, weil er voraussah. dass bei der vorhandenen parlamentarischen Situation seine Interpellation der Regierung nur zu einem billigen Siege verhelfen würde. WaS dem Ministerium gerade jetzt sehr vom Nutzen sein dürfte, ist die Festigkeit, mit welcher Waodington erklärte, das müßige Gerede in der Presse könne für keine Regierung maßgebend sein. Man möge die hierauf bezüglichen Ansichten in das Parlament dringen, und dann werde die Regierung Rede und Antwort stehen. Eine Fortdauer der gegenwärtigen Situation sei jedoch unerträglich; daS Cabinet lasse sich kein Programm aufdrängen und keine Tyrannei gefallen. Er bitte, baldmöglichst die Vertrauensfrage zu erörtern. Der Eindruck, den diese vom linken Centrum und von der republikanischen Linken lebhaft beklatschte Erklärung hervorbrachte, wird alS «in ausnehmend günstiger im Sinne der Regierung bezeichnet. * * * Die republikanische Linke der französischen Deputiertenkammer hat sich in ihrer letzten Versammlung für die Beibehaltung deS CabinetS ausgesprochen. In einer diefertage abgehalteneu Versammlung der Vertrauensmänner aller republikanischen Parteien unterstützten Präsident Lavergne und andere Delegierte der Linken die Beibehaltung des ^abineteS. Die Delegierten deS linken CentrumS beobachteten eine zuwartende Haltung; dieselben Watten den diesbezüglichen Beschluss ihrer Gruppe klb. Die Delegierten der republikanischen Union «nb äußersten Linken fordern ein neues Mini« P't'urn. Es wurde keinerlei Beschluss gefasst, doch 2 b,r allgemeine Eindruck der Beibehaltung deS abinets günstig. Im weiteren Verlaufe der Si-*ttn8 setzten sich die Bureaux der Linken ins Ein» rt*iehrnen über folgende Programmpunkte: Per-lonalputlflcjfrun9 REM des Richterstandes, selbst unabsetzbaren, Abkürzung der Militärdieustzeit, Aufhebung deS Einjährig - Freiwilligendienstes, Widerstand gegen Eingriffe des Clerus und größere Unterordnung der Gendarmerie unter daS Ministerium deS Innern. * * * Die serbische Skupschtina hat vorgestern in dritter Lesung mit 113 gegen 35 Stimmen eine Adresse angenommen, in welcher dem Fürsten die vollste Ergebenheit und der Regierung warme Anerkennung ausgedrückt w>rd. Eine Deputation der Skupschtina wird die Adresie dem Fürsten überreichen. Mrmijchtcs. — Ein wohlmeinender Gatte. Die „Linzer Tagespost" schreibt: Am 14. v. M. gegen 3 Uhr nachmittags brach zu Steinbach a. d. Steyr im Hause des Holzschuhmachers Joses Mostberger Feuer aus. und zwar im Kuhstalle, im Wohn-, im Nebenzimmer, in oer Küche und in dem mit Heu und Stroh stark gefüllten Dachboden. Das Feuer wurde, ohne erheblichen Schaden angerichtet zu haben, von dem Hauspeisonale (Dem Besitzer, dessen Gattin und dessen Mutter) imeöer gelöjcht. Es wurde nach der Entstehungsursache geforscht, und da ergab sich ganz Eigenartiges Mostbecger lebte schon feit längerem mit seinem Weibe Magdalena in Unfr.ede» und führte mit feiner Mutter die Hanswirtfchait. Kurz vor Ausbruch des FeuerS brachte er Betten uuo Kleidungsstücke in Sicherheit, lockte feine Gattin in den Kuh!iall, sperrte sie ein und zündete den Stall an, in der Absicht, seinem Weibe einen Tod durch Feuer zu verschaffen. Ans dem Dachboden, wo eS zu brennen angesangen, fand man noch fünf Stück abgebrannte Zündhölzchen. Mostberger und seine Mutter wurden nun, als der Bianvstistung verdächtig, dem Gerichte Grünburg eingeliefert. — Aus Madrid, 28 November, wird geschrieben : Erzherzogin Marie Chcift.iie hat bereits Gelegenheit gehabt, einen Gnadenact auszuüben. Ein zum Tode oerurtheiltec Verbrecher, Francisco Giorla in Cadix. den der 82jährige Henker statt zn lösten nur verstümmelte, touroe, nachdem er drei Viertelstunden laug Todesangst ausgehenden, aus Einschreiten der Volksmenge ins Spital geführt. Der von diesem Fall avisierte Abgeordnete für Cadix, Herr Garrido Estrada, wendete sich an die eben angelangte Prinzessin, und diese erlangte von ihrem Bräutigam die Begnadigung des Verbrechers. Local- und provin)lat-^ngetegenheiten. — (Matttverbot.) Laut Kundmachung des Stadtmagistrats Laibach wird wegen der in der Ortschaft Podgier, Bezirtshanptmannschast Stein, neuerdings ausgebrochenen Rinderpest der auf den 9. d. M. fallende monatliche Rindviehmarkt nicht abgehalten — (Der Schnee) hat sich im Verlaufe der letzten Nacht in einer zweite», vermehrten Auflage eingestellt, welche in den ersten Morgenstunden Weg und Steg mit einer mehr alS schuhhohen Schneeschichte bedeckte. Wir wollen nicht in Abrede stellen, dass man schon zeitlich daran gieng, den Schnee wenigstens von den am meisten begangenen Trottoirs zu beseitigen. Aber es will uns scheinen, dass bei einem derartigen Schneesall diese Maßregel nur einen sehr problematischen Erfolg haben wird, wenn man nicht gleichzeitig daran denkt, den Schnee selbst aus der Stadt wegzuschaf. sen. Es ist das sowohl im Interesse des Verkehrs als auch aus sanitären Gründen wünschenswert, da ein bei unseren klimatischen Verhältnissen durchaus nicht unwahrscheinlicher Witterungsumschlag völlig hinreichen würde, um die leichte, flockige Masse zu einer unpassierbaren Matsche umzuwandeln, deren Auftreten nach den bisherigen Erfahrungen stets mit einer ausgiebigen Vermehrung deS Krankenstandes verbunden zu sein pflegt. — (ZugSverspStungen.) Infolge de» Schneefalles der gestrigen Nacht find fämmtliche Bahnzüge mit großen, mehrere Stunden betragenden Verspätungen hier eingelangt. In erster Linie gilt das von dem morgeuS in Laibach eintreffenden Postzuge und dem Frühzuge der Rudolfbahn, und hat infolge dessen auch die Expedition der Posteinläufe eine zum Theil nicht unerhebliche Verzögerung erlitten. — (Von unseren Abgeordneten.) Der Abgeordnete Klun, dessen parlamentarische Jungfernrede wir an anderer Stelle würdigten, sprach unter anderen bei Begründung seiner Abstimmung für das Wehrgesetz folgenden Satz gelassen aus: „Ein Mann, welcher sich nicht scheut und schämt, anders zn stimmen, als der eine oder andere Parteiführer will, der hat keine Berechtigung, als wahrer Oesterreicher zu gelten." Was er mit dieser neuesten negativen Definition deS „wahren Oesterreicherthums" sagen wollte, ist nicht recht klar, doch hat er damit einen vollständigen Lacherfolg erzielt, welcher seine ^Befähigung als unfreiwilligen ReichS-rathskoiniker nicht verkennen lässt. — Der Legiti-»latwnsansschnss des Abgeordnetenhauses hat in seiner vorgestrigen Sitzung die Wahl der beiden Abgeordneten aus dem krainischen Großgrundbesitze, Freiherrn v. Schwegel und Freiherrn v. Tanfferer, verificiert. — (Theater.) Julius Rosen verzichtet bei feinen Schwänken auf die strengen ästhetischen Anforderungen, liefert aber dafür in seinen Schwänken bühnenwirksame und unterhaltende Stücke, welche trotz ihrer oftmals etwas starken Anforderungen an die Leichtgläubigkeit des PubticumS doch stets einen ganzen und vollständigen Lacherfolg für sich haben. Jedenfalls erreicht Stofen feinen Zweck durch löblichere Mittel, als die moderne französische Bühne«* literatur, und so lange man eben, wie eS jetzt leidet der Fall ist, das Theater nur als eine Unterhaltungssache auffasst, erfüllen die Rofen'fchen Schwänke vollauf den selbstgestellten Zweck. Die gestern auf« geführte Novität „Starke Mittel" gehört allerdings zu de» gewagtesten ihres Genres, aber sie erhielt das Publicum in ununterbrochener Heiterkeit und erntete, Dank dem lebhaften und animierten Spiele, allgemeinen Beifall. Besonders Vorzügliches leisteten die Damen Bellan.Andreae-Kühn und B e r t h a l, sowie die Herren Balajthy und End-tresser, obgleich letzterer die Farben etwas stark austrug. Herrn Bernthal hätte etwas mehr Beweglichkeit nicht geschadet. Das HauS war nur mittelmäßig besucht. — (Biographie berühmter Krainer.) Doli nar Thomas. öftere. Rechtsgelehrter, k I. Hosrath, geb. zu Dörfern (Bezirk Lack) 12. Dezember 1760, gestorben zu Wien 15 Februar 1839, er» hielt feinen erste» Unterricht zu Hause, studierte hierauf zu Tarvis. Laibach und Wien, wurde bereits 1788 nach Beendigung seiner juristischen Studien als Professor des natürlichen Privat- und allgemeinen Staats- und Völkerrechts an der orientalischen Akademie angestellt »nd zugleich mit der ©upplierung des Lehrfaches ans dein Sachenrechte an der Universität betraut. Seit 1789 lehrte er an der theresianischen Ritterakademie, seit 18U0 an der Prager Universität, übernahm im Jahre 1805 die Professur des Kirchenrechtes zu Wien. Außerdem, dass Dalinar feine Lehrtätigkeit an der Wiener Universität erweiterte, ward er auch der Justiz-Hoscoinmission als Beisitzer zugetheilt und nahm als solcher an der Rrdnetion des bürgerlichen Gesetzbuches theil. I» dieser Stellung verblieb er bis zum Jahre 1831. In diesem Jahre zog er sich in einem Alter von 70 Jahren nach 42jähriger Dienstzeit in den Ruhestand zurück, unterließ es jedoch nicht, jeder Sitzung der Justiz-Hof-commiffioi! beiznwohnen. Dolinar war sowohl auf dem juristischen wie geschichtlichen Gebiete unanf-hörlich literalisch thätig Sein Hauptwerk auf juristischem Gebiete ist das „Handbuch deS österreichischen EherechtS" ,in fünf Bänden, 1. Auflage, Wie« 1834-6, 3 Auflage, Wien 1849. Auf dem Ge-sammttitel des Werkes erscheint neben D. noch Dr. Ignaz ©reffet (derzeit Ritter v. Rechten), von »rlchem der fünfte Band verfasst ist. Die zwei ersten BLnde behandeln daS österreichische materielle Eherecht, der dritte und vierte Band den EheprocesS. Trotz der mannigfachen gesetzlichen Veründernngen nimmt daS Werk in der österreichischen Rechtsliteratur aus diesem Gebiete no<) immer den ersten Rang ein. Keiner der nachfolgenden Comrnentatoren hat es auch nur annähernd erreicht, denn Ungers System, soweit «ft erschienen ist, behandelt bas Eherecht nicht. Der ausgezeichnete Scharfsinn, mit bem D. bie zahlreichen im Gesetze ungelöst gebliebenen Fragen auf« findet unb auf dem Wege der Interpretation und Analogie löst, ist bei diesem Werke besonder» her* vorzuheben. Während ber Herrschast des kanonischen EhrrechtS 1856—68 war bie Bebeutung bes Werkes eine geringere. Seit ber Aufhebung bes Con-rordatcs hat in ber Weife, als daS alte rechtliche Verhältnis wieder in Kraft trat, auch daS Werk feine volle Anwendbarkeit erhalten. Außer diesem Werke zeichnete sich noch D. durch die Ausgabe bes „Codex epistolaris Primislai Ottocari“ Vienn. 1803, einer Sammlung der Briefe Ottokars II., welche in den Jahren 1276 bis 1278 von dem königlichen Notar Heinricus de Jsernia angelegt wurde, aus. Für die Geschichte dieser Jahre ist diese Sammlung eine Quelle von hohem Werte. Witterung. Laibach, 4. Dezember. Bormittags dichter Schneesall, nachmittags Graupen, sehr schwacher SB. Temperatur: morgens 7 Ubt — 116 , nachmittags 2 Ubr — 6'7° 0. (1878 + 2 6“; 1877 -l 12» C.) Barometer rasch fallend, 723 75 Millimeter. gestrige Tagesmittei der Temperatur — 161°, um 17-1« unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 12 80 Millimeter Schnee. Verstorbene. Den 1. Dezember. Joses Merjasee, Bürstenbinder, 76 I., Kaiser-Josess-PIatz Nr. 2, Lungenemphyscm. — Maria Nachtigall, Inwohnerin, 57 I., Pctersstraße Nr. 45, Lungentuberculose. Den 3. Dezember. Barbara Cepon, Postamts-dimerS-Tochter, 15 I., Karlstädterstraße Nr. 15, starb pliMch und wurde sanitäts-polizeilich obduciert. Im Livilspitale: Den 2. Dezember. Gertraud Poglaj, Inwohnerin, 56 3-, Lungen- und Kehlkopstubereulose. — Joses Einkovec. Bergknappe, 42 I., Hirnlähmung. Angekommene Fremde am 3. Dezember. Hotel Stadt Wien. Stern, Troppau — Urbantschitsch, tßflein. — Pogaknik und Serko, Kauslte., Zirkniz — ella Giacomo, Ingenieur, f. Frau: Katz und Beck, ff fite., Wien. — Neugebauer. k. k Lleut., L«ibach. — Mohoröit, Sessana. — Gras Thum, Herrschastsbesitzer, Radmannsdors. Hotel Elephant. Demscher und Hafner. Eisnern. — Aich-ner, Reg.-Schneider, Slagtnfurt. — Frau Dornig sammt Tochter, Neumarktl. — Gorttar, k. t. Postmeister, und Lipoid, Sßraiibetg. — Fleiß I , Gutsbesitzer; Rieder, Fleischhauer: Fleiß 6H. und Gasser, Äflte., Hermagor. — Achat, Fleischhauer, Ferlach. — Hambrusch, Wirt, St. Beit. — Luser, Hrastnig. — Badl, FabrikSbes., Marburg. Mohren. Urban, Schlosser, Freibüchl. Kaiser von Oesterreich. Lohr, Bilderhändler, Klagenfurt. Lebensmittel-Preise in Laibach am 3. Dezember. Weizen 9 fl. 75 kr., Korn 6 fl. 34 kr., Gerste 4 fl. 55 tr., Hafer 3 fl. 9 fr., Buchweizen 5 fl. 20 fr., Hirse 4 fl. 87 ft., Kukuruz 6 fl. — fr. per Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 3 fr. per 100 Kilogramm; Fisolen 9 fl. — ft. per Hektoliter; Rindschmalz 85 ft., Schweinfett 70 fr., Speck, frischer 48 kr., geselchter 60 kr., Bullet 70 fr. per Kilo-aramm; Eier 3 kr. per Stück; Milch 8 kr. per Liter; Rindfleisch 58 kr., Kalbfleisch 50 tr., Schweinfleisch 46 fr., Schöpsenfleisch 32 fr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 fr., 5troh 1 fl. 42 fr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. 60 fr., weiches Holz 5 fl — fr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Theater. Heute (gerader Tag): Giroslö - Giroslä. Komische Oper iu 8 Arten von Charl. Secocq. Morgen (ungerader Tag): Die Sünderin Sittengemälde in 3 Acten von Bictorin Sardou. Worl'esungen, gehalten von Professor Carl von Naav über neuere ößerreilkiskäe Nläter. Diese Vorlesungen finden Freitag am 5, Samstag am 6., Dienstag am 9. und Mittwoch am 10. Dezember von 6 bis 6‘/« Uhr nachmittags im physikalische» Hörsaale der StaatSrealschule im zweiten Stocke statt. Eintritts-farten für den ganzen Eyclus: Sitzplätze zu 3 fl., Stehplätze zu 1 fl. 50 fr., sind in Herrn Bambergs Buchhandlung zu haben. Für Lehramtscandidatinnen halber Preis. (584) 2-2 Telegraphischer Kursbericht am 4. Dezember. Papier-Rente 68 60. — Silber-Rente 70 65. — Gold-Rente 81 05. - 1860er Staats-Anlehen 131—. Banf- actitn 841. — Creditactien 28050. — London 116 50. — Silber — —. — K. f. Münzducatcn 5 53. — 20-Francs-Slückc 9 30. — 100 Reichsmarf 57 60. Spitzwegerich-Saft. Dieser unschätzbare Saft dient als Heilmittel für Brust- und Lungenlciden, Bronchial-Ber-schleimung, Husten, Heiserkeit re. Eine große Flasche sammt Anweisung kostet 80 fr., eine kleine Flasche sammt Anweisung 60 fr. Depot für Krain bei Victor v. Trnkäczjr, Apolhefer „zum goldenen Einhorn" in Laibach, Rathausplatz Nr. 4. (572) 15 -3 Gedenktafel über die am 6. Dezem« ber 1879 ftattfinbenben 2icitationen. Z.Feilb. Zdravje'sche Real. tggdors, BG. Laibach. — Feilb., Pirman'sche Real., Brunndorf, BG. Laibach. — 3. Feilb., Bergles'sche Real., Retx'e, BG. Laibach. — 3. Feilb., Poznik'sche Real., Bisoko, BG. Laibach. — 3. Feilb., Gorenc'sche Real., Medvedjek, BG. Nassenfuß. — 1. Feilb., Stendler'sche Real., Kotredes, BG. Littai. — 1. Feilb., Debelak'sche Real., Heil. Geist. BG. Lack. — 3. Feilb., DernovSek'sche Real., Arch, BG. Gurkfeld. — 3. Feilb., Kvva^sche Real., rfu, BG. Oberlaibach. — Feilb., Svete'sche Real., Rakitna, BG. Oberlaibach. — 1. Feilb., Jzvolenif'sche 8t cal. ad Gleiniz Urb.-Nr. 4/2, BG. Laibach. — 1. Feilb., Kmettt'schc Real., JeSca, «G. Laibach. — 3- Fetlb., äab-forsche Real., Ardru, BG. Gurkseid. _____________________ C. F. B. 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Verleget: Ottomar Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Dr. HanS Krau».