Nr. 93. Donnerstag am 21. November 1878. III Jahrgang. Cillier Jeitii ------------H Pränumerations-Bedingungen. Für t5iUi: Mit Poft- » ountiict, ... -.»5 Versendung: Aan,jÄiriz . . . «.«» lammt jtafltQimt Einzelne Skummrni 7 kr. > — - - -------- * Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen >» *" 3dtarii". Cvt- re»i>«fft ät. I (8iiflbmo«rt von Johann Raknsch). »«»ixtrl« »edmrn liir die ..JiHui «»! W. tVsflt in kb!-». und atl*0y 4. Oevdir und k So«», in Mtn. it. Attüsc, iUtWMf • Rgcatiii » ti itach. Politische Nmldschliil. Cilli, 20. November. SoniUag den 17. wurde ein Attentat auf den König von Italien versucht, wobei derselbe leicht verwundet wurde. Der König und die Königin waren um 21/« Uhr in Neapel eingetiosfen und von zahlreichen Vereinen und einer ungeheme» Menschenmenge unter enthusiastischen Zurufe.« begrüßt irorden. In der Lia Carbonare, während dem Herrscherpaare Petitionen überreicht wurden, stürzte sich ein Individuum mit gezogenem Messer aus den König und versetzte demselben am «inte» Arme eine Schramme. Der König zog kaltblütig den Säbel und hieb gegen den Kopf des Mörder». Der Ministerpräsident Eäiroli, welcher sich in Begleitung de« Monarchen befand, hielt den Attentäter fest. Dieser wehrte sich verzweifelt, stieß mit dem Messer um sich, wobei ei-> Stoß Eairoli am Schenkel verwundete. Der Thäter heißt Gio-vanni Paßament?, ist Koh. 2'J Jahre all und au« der Provinz Potenza gebürtig. Nück.st dem Attentat auf da? Heben d:S Königs Humbert erregen die Meldungen über die blutigen Vorgänge in Lembera anläßlich der Ovationen für den Abgeordneten H^usner gerechte Sensation. Den offiziell.» Depeschen zu folge hat die versammelte Menge die Polizei zur Anwendung der Waffengewalt provozirt: »ich anderweitige» Darstellungen hätte dagegen die Polizei ganz unnöthiger Weise ihre Befuguiife mißbraucht und ohne Grund ein förmlich.» Mafsaere in Szene gesetzt. Nach der „Gazeta Lwow«ka" sind vier Polizeisoldaten schwer, acht leicht verwundet worden. Achtzehn Personen wurden arretirt, wovon acht wieder freigelassen wurden. Laut den Berichten der andern Blätter wurden bei vierzig Civilpersonen, darunter auch Frauen, verletzt; »lindesten« fünf darunter sind schwer verwundet. In Pest ist am 17. November der erste Theil de« Rothduches erschienen. Derselbe führt den Titel. „Aktenstücke in orientalischen A». gelegeoheiten" und enthält den Präliminarsrieden von St. Stefano, die Protokolle de« Berliner Cougresse« und den Vertrag von Berlin. Alle« in französischer Sprache. Am Schlüsse dieser Ak-tcnftüi.fc ist eine vom militär-geographischeu In-fittute ausgearbeitete Karte der auf der Balkan-Halbinsel befindlichen Lander angefügt. Die Karte stellt sehr übersichtlich die Grenzen der einzelnen Territorien vor dem tussisch-türkischen Kriege, »ach dem V rtragi von St. Stefano und nach dem Berliner Vertrage dar. Der Inhalt der Aktenstücke selbst ist, wie nicht erst bemerkt zu werden braucht, Allgemein bekannt. In Mazedonien haben sich nun auch die drei Städte Kaslorii. Klarina und Kailar gegen die türkische Herrschaft erhoben und sich eine eigene Lirwaltung gegeben. Eine au« Vodia kommende Insurgentenbonde, an deren Spitze der Kaufmann Danilo Kareoglu steht, ist in Ianitza eingetroffen, um hier den Uebergang über den Wardar zu erzwingen und sich dann mit den bulgarischen Insurgenten zu vereinigen. Der Sitz der südmazedonischen Insurrection befindet sich in Ostrovo. östlich von Monastir. Ueber den »ufenchalt de« Grafen Schuwaloff in Pest beginnen allmählich weitere Einzelheiten in die Oeffentlichkeit zu dringen. So erfährt man heute, daß der russische Staatsmann ganz befo »der« die ostrumelifche Frage betont und dem Grafen Andrassy auf da« Entschiedenste erklärt hat, Ruß-land beabsichtige nicht, da« Bulgarien de« St. Stefano-Bertrage« herzustellen. Hierbei zeigte sich Andrafsy skeptischer a>« bei allen anderen russischen Erklärungen und wies auf die bekannten Ansprachen des Fürsten Dondnkoff und aus dessen sonstige« Treiben hin, welche« nicht gut mit den Versicherungen de« Grafen Schuwaloff harmonire. Andrassy gab zu verstehen, e« wäre angezeigt, dem Fürsten Dondukoff von feinem Posten abzuberufen und dadurch den Verdacht zu entkräften, daß die russische Regierung feiten« einzelner ihrer Organe Handlungen dulde, die direkt mit ihrer Politik und ihren Erklärungen im Widersprüche sich befinden. Graf Schuwaloff erwieoerte, er werde „versuchen", auch diese Besorgnisse Andrassy« zu zerstreuen, worau« man schließt, daß er einen bezüglichen Antrag in Livadia stellen werde. — Die Thronrede, mit welcher der preußische Landtag am 19. November eröffnet wurde, kündigt ein Gesetz wege» einer Anleihe, einen Gesetzen»-wurf über die .kompetenzbestimmungen in den Ministerien, even'uell fall« die Bearbeiten be-endigt sein werden, einen Gesetzentwurf betreffend die Uebernahme der Prioaldahneu ia die Hände de« Staates, sowie einen Gesetzentwurf über den Bau dringlicher Bahnen an. Die österreichisch ungarische Regierung erklärt sich namentlich mit Rücksicht auf den am l. Ia« nuar 1879 in Kraft tretenden autonomen Zoll-tarif außer Stande, auf den deutschen Vorschlag einzugehen. Sie macht indessen für die Regelung der beiderseitigen Verkehrsbeziehtmgen anderweitige Vorschläge, um den Eintritt eines vertragSlosen Zustande« vorzubeugen. Diese Vorschläge gehen Feuilleton. Aus dem tzagevuche eines Komödianten. Von Mar Sesoni. (Schluß.) Pfingstsonntag war«. Die Bewohner de« kleinen hart an der holländischen Grenze liegenden Städtchen« Nordhorn sollten durch einen Theater-Abend erbaut werden. Ich war mit meiueu beiden Gefährte» iu aller Frühe dahin abgegangen. Wir wollten da« längere Zusammensein mit der übrigen Gesellschaft vermeiden und da wir erfahren hatten, daß in N. seit mindesten« zwanzig Jahre» keine Vorstellung stattgefunden hätte auch die Stimmung de« Pub. likum« kennen lernen. Um acht Uhr Morgen« langten wir daselbst an und begaben un« direkt nach dem Gasthofe zum blauen Stern, wo die Bühne aufgeschlagen werden sollte. Vor unserer Ankunft schon halte der Postbote die angekommenen Zettel an die Honoralionen di« Ortes vertheilt und vor dem „blauen Stern" begaffte bereu« die muntere Stadt-jugend dit marktschreierische Affiche. Da wir sicher waren, daß man un« nicht für Mimen halten werde, so fetzten wir un« an den Stammtisch de« Gasthauses. Bald waren wir :,uch in ein Gespräch mit den ziemlich neugierigen Gästen verwickelt. Ein Lehrer de« Orte» erzählte uns, daß heute Abend hier eine Theatervorstellung stattfinde und daß auf dem Programme auch eine Szene au« dem Faust stehe, in welcher zwei H^fjchauspieler au» Meiningen mitwirken würden. Da er so viel von Meiningcu gc!cs n, so sei er aus den Abend sehr gespannt. .Ich kann nicht gut glauben. aß sich unter der Truppe, deren Direktor mir nicht besonder« Vertrauen erweckend erschien, Hosschauspieler be> finden." meinte ein schon ältlicher H:rr. Der Lehrer jedoch, der fein: Erwartungen nicht gerne so früh enttäuscht sehen w.llte, bemerkte, man müsse nicht zu vorschnell urtheilen. Eitt anderer Gast erzählte, er hätte vor Jährt» die Geschichte des verlorenen Sohne« dar-stellen gesehen, er fei damiIS davon sehr entzückt gewesen, weShilb er sich auch heute auf die Vor-stellung freue. ES ist eine Thatsache, daß wenn Verbindung«-studenlen beim Frühschoppen sitzen, sich deren Gespräch nur um Mensuren dreht; die Burschen-spräche hat dafür den Ausdruck „pauksimpeln." Ebenso ist e» bei Schauspielern. Jeder zweite Gedanke gehört der Bü>,ne. Der Komiker, der an diesem Tage den Sprechkrampf zu besitzen schien, begann unter diversen Kalauern seine vnsichien über die dra- matifche Kunst zu entwickeln und da er an dem Lehrer einen sehr aufmerksamen Zuhörer fand, so erging er sich bald ia parodistifchen Citaten. Mir wäre e« unlieb gewesen, wenn man un« schon jetzt al« Komödianten erkannt hätte, ich suchte daher den Komiker von seinem Thema abzubringen, da« ihn in kürzester Zeit verrathen mußte, und warf deshalb die Frage auf, ob wir im blauen Stern zu Mittag bleiben wollten. „Wer blie« Dir die« Wort ein? rief er nun pathetisch. ,,o der Gedanke ist göttlich schön, denn Es ist kein leerer kein eitler Wahn Erzeugt im Gehirne des Thoren, Im Magen landet der Hunger sich an Beim Weihen so laut wie beim Mohren. Und wa» die innere Stimme spricht, Ta.» überhört auch der Taubste nicht. Ich dachte der Lehrer würde nach diesem MachtauSbruche sofort Schminke wittern, allein derselbe schien dem Originaltexte nachzusinnen. Ein Neuangekommener Gast machte nun die Bemerkung, daß e« bereit« Mittag fei und daß, da die Komödianten di« jetzt noch nicht eingetroffen wären, dieselben schwerlich kommen würden. Doch der nächste Moment widersprach dieser Bemerkung. Eine Trompeten-Fanfart, jedoch ganz anders als die des Postillon« ertönte. Alle« eilte wesentlich auf einen MeistbegunstigungS-Vertrag hinau«, der, sei eS auf ein Jahr, fei e« auf längere Zeit, abzusckiließen wäe, wobei verschie« dene Modalitäten zur Wahl gestellt werden. Eine prinzipielle Verständigung aus Grund diese« Voe-schlage? scheint noch nichl erzielt, doch dürfte die deutsche Regierung geneigt sein, auf einen Vertrag einzugehen, jedoch höchsten« auf ein Jahr und unter der Bedingung, daß der Vcredlu»g«verkchr aufrecht erhalten bleibt. Aus den Delegationen. Budapest, 18. November. . Die ungarische Delegation hielt heute eine Plenarsitzung ab, in welcher Erzbischof Haynald beantragte, die Delegation möge den Minister dc« Aeußern damit betrauen, Ihrer Majestät der Kaiserin anläßlich Allerhöchst ihre« morgigen NamenSfeste« die Huldigung der Delegation zu übermitteln. Hierauf richtet Baron B«Na Banhidy ai>läß-lich der von Bo«nien anlangenden, Besorgnis) erregenden Nachrichte« an den gemeinsamen Krieg«-minister folgende Interpellation: .Hat der ge-meinfame krieMiinifter Maßnahmen getroffen, damit da« in Bo«nien befindliche Heer im Winter gebührend verpflegt werde, und welchen Erfolg erwartet er von diesen Maßnahmen?" Gras Alb. Apponyi richiet an den Minister de» Aeußern folgende Inte.peUatio»: „In Folge de« in der 18. Sitzung des Berliner Eongreffe« gefaßten Beschlnsse« haben die Kvnstantinvpler Botschafter und die türkische Regierung eine Kommisswn entsendet, um die >m Rhodope Destiikie vorgefallenen Ei-reignisse zu untersuchen. Der Vertreter der Monarchie Oberst Raab hat. nach-deni er an den Arbeiten der Kommission al« deren Vertreter thätige« Antheil genommen, auf einmal, im Gegensatze mit seiner bi«hcrizen Haltung. in Uebereinstimmung mit den deutschen und russischen Abgesandten, die Unlersertigung de« Berichte«, den die Exmittirte» England«, Frank-reich«, Italien« und der Tüikei anzenomuie» haben, verweigert und sich vorbehalten, der Re-gierung einen besonderen Bericht zu erstatte». In Folge der Ha'tung der V-rtretcr der drei Kaisermächte ist der an die Thätigkeit der Rhodope-Kommission geknüpfte humanitäre Zoeck vereitelt woiden. Auf Grund dieser Thatsache frage ich den geehrten Minister te« Äeußm : 1. Hat Oberst Raab aus Grundlage einer besonderen Instruktion die Unteifertigung deS Be-richte« verweigert, an dessen vorbereitenden Ar-beiten er thätigen Antheil genommen? 2. Auf welchen Motiven beruhte diese Instruktion, oder, zu den Fenstern und „schwer herein schwankt der Wagen" und hält vor dem blatten Stern. Die Insassen kletterten sofort über die Wände de« primitiven Fuhrwerke« und okkupirten die vor dem Hause befindliche Terrasse. Der Wirth versorgte sie mit den nöthigen Erfrisch-ungen und die ausgelassenste Laune gab sich in trivialen und banalen Phrasen kund. Direkter Müller, der indessen mit Hülfe de« Hausknechte« die diversen Theatergeräthe »ich dem Saale schleppt, hatte uns bemerkt und kam un« begrüssen. Run war unser Iukog-iio allerdin^« dahin. Doch der Lehrer schien dariiber sehr erfreut zu sein, denn er bat un« geradezu, ihn, wenn nicht zu Mittag, so doch am Abend z>t besuchen. Wir versprachen da« Letztere, weil wir da'urch einer gemeinsamen Rückfahrt mit der Truppe auf eine weniger verletzende Art euchobcn waren. Wir verabschiedeten un», nah", en nun auch ius der Terasfe Platz und unterhielten ,m« so gut e» eben ging mit der Gesellschaft. Mittlerweile war e« vier Uhr gevordeu. Ein Gewitter hatte sich zusammen,>ezogen und ein-zelne schwere Tropfen klatschten bereit« aus den Eteiafliesen. Der NachmittagSgotleSdienst war zu Ende und die fast durchweg« ländliche Bevölkerung flüchtete sich nach dem blauen Stern, um dort da« Ende de« Gewitter« abzuwarten. „Was gibt e« oen» hier/ frug ei» biederer Mufrikaner den Impressarii', der eben mit dem Aufschlagen der Bühne beschäftigt war. „Theater," erwiderte dieser. wen» keine solche vorhanden wäre, da« Vorgehen de« Obersten Raab? 3. Ist der Minister de« Aerßein geneigt, die auf diese Angelegenheit bezüglichen Korrespondenzen, besonder« aber den vom Oberst Raab unterbreiteten, auf die Thätigkeit der Rhodope . Kommission bezüglichen Sonderbericht den Delegationen vorzulegen?" Minister de« Aeußern Gras Andrassy erklärt, daß die aus diese Angelegenheit bezüglichen Schrift» stücke den Delegationen unterbreitet werden sollen, sobald dieselben geordnet sein werden. Der Minister verwahrt sich gegen den vom Grasen Apponyi in der Molivirnng seiner Interpellation gebrauchten Ausdruck : „da« die auswärtige Politik umgebende Halbdunkel" und erk ärte bezüglich der fragliche« Angelegenheit, »aß Oberst Raab, welcher Präsident der Rhodope-Kommission war, krank und zwar schwer krank war. Die von ihm demnächst zu unterbreitenden Schriftstücke werden darthu», daß !die Regierung demselben in dieser Angelegenheit keinerlei Instruktionen ertheilt hat. Kleine Chronik. Cilli, 20. November. (Der Statthalter von Tteiermark) Baron Lübeck, traf heute Nachmittag mit dem Wiener Schnellzuge hier ein und »ahm im Hotel zum „Erzherzog Johann" sei» Absteige^Quartier. (Unterstützungen) Von den bei der k. k. BezirkShauptmannschasl für hitf«bedürftigc Restrviftki'familien eingelaufene!« Geldern wurdcn bereit« verschieden« Beträge i» der Höhe von .'» bi« Gulden an arme Reservistensrauen vertheilt. Desgleichen wurden vom Herrn k. k. Statthaltereiraihc Haas Unterstlitzungen an kranke o»er derzeit erwerblose Reservisten vertheilt. (Halbe Schulgeld!,esreiung an Mittelschulen.) Se. Exe. der Herr Minister sür ttnltus uns Unterricht hat angeordnet, daß in Hinkunft würdigen un» dü.ftigc» (öffentlich n) Schülern der StaatS-Mitlelfchulen, welche gleich-wohl auf die Befreiung von der Enliichtung de» ganzen Schulgelde» nicht Anspruch zu ergeben rermögen, die Entrichtung diese« letzleren zur Halste nachgesehen werten kann. Diese Nachsicht hat einzutreten, wein nach den Lermögcn«ver-hältnissen der Schüler, beziehungsweise ihrer Er« Halter, «»zunehme.» ist, d.iß dieselben zwar r.icht zu jeder Zahlung unfähig, jedoch ohne empfind-liche Entbehrungen außcr Stande sind, der vollen gesetzlichen Schuldigkeit nachzukommen. Im Uebrigen gelten sür diese Befreiung dieselben Vorschriften wie für die Befreiung vom ganze» Schulgelde. Demnach daif auch die Befreinng vom halben Schul- „Um wie viel Uhr wird gespielt?" „Um acht." „Die« ist allerdings etwas spät, wenn sie jetzt spielen würden, könnten sie aus all die Leute al< Zuschauer rechnen." Direktor Müller ließ sich dies nicht zwei-male sagen, mit Kennerblicken überflog er die Zahl der Anwesenden und fein Plan war gefaßt. Er begab sich zur Gesellschaft, theilte derselben mit, daß er c« für gut fände eine Extra-Vorstel-lnng zu geben und da keine Probe zu dem zweiten angekündigten stücke „De« Nächsten Hau«srau" bisher ftattge'unden hätte, so wolle er dieselbe jetzt gegen Eimvc abhalten. Die Eintrittspreise wurden um die Hälste reduzirt und da noch immer nicht alle Landleute Lust zeigten da« Theater zu besuchen, so stellte sich der Direktor vor die Saalthüre und fing unter beständigen Klingen nach Art der Markt-schreie? zu locken an. Endlich füllte sich der Saal. Die Probe sollte beginnen aber nun fehlte da« Soufflirb»ch. Die Direktorin, die nichl fünf Worte in einem Athem sprechen konnte, erbot sich das Stück au« dem Kopfe zu sonffliren. Meine und meiner beiden Eollegen Geduld, die bereits manche harte Probe bestanden hatte, war zu Ende. Wir erklärten unter solchen Verhält-nissen nicht mitzuwirken. Der Direktor bat, wir gaben keine Antwort, er drohte und wir lachten ihn ou«. ES blieb ihm daher nicht« übrig als mit seinen alten Kerntruppen ein Stück aufzu» führen in dem wir Drei nicht beschäftiget unren. So wurde denn »Der gerade Weg der Beste" gelbe ausnahmslos nur solchen Schülern zuerkannt werden, die einen günstigen StuSicnerfolq. inSbe-sondere aber die erste oder zweite Note in Sitte» und Fleiß ausweisen (m steehafl, lobenSwerth, ausdauernd, befriedigend). Der Mlnisterialerlaß vom 3. Juni 1871, der unter Umständen die Schulgeldbefreianq, beziehungsweise die * istirung der Schulgelverhebung auch bei einer minder günstigen Claffifikation au« sittlichem Betragen und Fleiß zuließ, tritt außer Kraft. Weiler hat der Minister ausdrücklich bestimmt, daß alle schlilgtlodtfreiungen nur solange aufrecht zu erhalten sin», al« die Bedinglinz?» fortsauern, unter welchen sie ordnungsmäßig erlangt werden konnten. Demgemäß hat in jedem Semester mit Riickicht auf die in demselben ertheilten Fort-gangesilte» uns Fußnote» eine Revision der Schulgeldbefreiungen stattzufinden. Das der Be-freibarg zu Grunde liegende UtiltellosigkeitSzeugniß ist solange al» giltig zu befrachten, bis nicht besondere Umstände den Fortbestand der daselbst de-zeugten Be> Hältnisse fraglich erscheinen lasten. Mit Rücksicht darauf, daß >» dem Verhältnisse der befreiten zu den zahlenden Schüler« bei den einzeln.'» L-Hranstriteik' eine höchst auffallende Un-gleiimäßigkeit wahrzunehmen ist, muß bei dem AnSspruche über d!e Befreiung vom grnzea oder haben Schulgelde mit pfl.chtmäßiger Erwägung aller Unstände vogegangen und somit dafür aesorgt werden, daß zwar jeder in der gesetzlichen Inten-tion beg.ündele Anspruch voll berücksichtigt, andererseits aber auch dem Staatsschätze keine ih n gevührende Einnahme eulzoge» werde. Diese Ve^orsnung tritt mit dem zweiten Seriester de» Sch lijahreZ 1378/79 in Kraft. >,Die Geschworenen Listen' für das I>h? 187i> liegen bereits bei dem hiesigen Kreis-genchte auf un) findet daselbst am 2.'». d. eine Kommission» Sitzung behuk« eventuell'? Korrektur sowie Zusammenstellung der Generalliste statt. »Hochwasser) Da« bereit» in unserer letzten Nummer erwähnte Hochwasser erreichte so.i«tag, den 17. d. seinen Höhepunkt. Allerort« war die Sa in über ihre Ufer getreten und ihre Wogen wälzten sich verheerend durch Felder und Gärten. Sänmelibenach der Sta)t führenden Straßen waren stellenweise unter Wasser gesetzt und jeder Verkehr gehem rt. Wenige Keller der Stadt bliesen diesmal von dem eind.ingenden Waffer verschont. Seit dem Iihie 135L erinnert sich Niemand einen so gewaltigen Au«iritt der Sinn gesehen zu hafceii. Die v»a den Landgem.inZen über da« Hochwasser noch immer eintausendea Berichte lassen den ungeheuren Schaben bereit« annähernd üaersehen: Ii Lendorf wurde die Sannbrücke in t?rci« unv Lalsenfeld einzelne Vrückenjoche weg- gegeben. Im Straßenkostüm, ungeschminkt und unvorbereitet entledigten sich diese Handlanger der Kunst ihrer Aufgabe. Der Impressario hatte ein ganz nette« Nebengeschäst gemacht und sah nun mit Erwar-tiiiig ter Abendvorstellung entgegen. Ein alte« Sprichwort sagt, wer gerne tanzt, dem ist bald gepfiffen. So ging e« auch den Sin->roi,nern von Nordhorn. Sie waren äußerst zahlreich erschienen und bejubelten die höchst mäßigen Leistungen der Müller'schen Truppe, ohne zu murren, d»ß ihnen, statt „DeS Nächsten Hau«-fron" „Der gerade Weg der Beste" oktroirt wurde. Der Direktor war in der rosigsten Laune. Er halte eine gute Einnahme erzielt. Er traktirt seine Mitglieder und al« der letzte Blitz im Osten erloschen war, da wurde der Karren wieder vor-geholt und mit lebender und todter Bagage be-frachtet. Die Peitsche knallte, die Mimen sangen und vom Monde beschienen rollte der Wagen mit seinem leichtlebige» Inhalte i» die stille ?!acht hinau«. Wir Drei hatten der Einladung de« Lehrer« golge geleistet und waren in Nordhorn geblieben. Als wir nach Betheim am nächsten Tage rück-kehrten, war eS unser Erstes der Direktion zu er« klären, daß wir un» zu viel vergeben würden, wenn wir noch länger der Bande auciehörte«. Kaum hatte Direktor Müller die» vernomme»al« er zum Gerichte eilte und dort unter dem Vorwande, daß wir flschtverdächtig feien, sofort gerissen. I« Kleinsraßiau wurden g,n',e Stallungen weggeschwemmt. In Praßberg wurden Stege „ild Sannw«hr«n fortgetragen. In Leutsch stürzt« die Ovittff ein. Ebenso sansen durch Uultispilung de» Waffer« en einzelnen Orten Einstürze von Baulichkeiten statt. Mühlen und verschiedene Wohnhäuser mußten geräumt werden. Getreide« und Holzvorräthe wurden ein Naub der Fluchen. Glückli verw.ise hat man bi« jetzt kein Menschenleben zu beklagen. G.- (Tchulnachrichten) Im verflossenen Jahre bestanden im politischen Bezirke Eilli 68 öfsenlliche, 2 Privat- und 6 Nothschulen. Die «»zahl der schu'pfl chligen Kinder betrug 15970, jene der schuldesuchenden 13015, welche von 10 7 Lehrkräften urtcrrtditet w.»rden, wonach im Durch-schnitte auf je?en Lehrer 121 Schulbesuchende ent-si.'lei'. E« vestanden an 36 Schulen Schulgärtei'. an 38 Schulen Schülerbibliothckcn mit 1799 Werken, 1 gewerblicher und 3 lanZwirtbschastlich« Fortbildungekurse. Weiblicher Unterricht wurde an 30 Unterricht in der Obstbaumzucht an 48, in der Bienenzucht an 22, in der Seidenzuchl an 12, im Turnen an 32 Schulen ertheilt. Diese Daten zeigen einen offenbaren Aufschwung gegenüber dem Vorjahre, welcher die Bevölkerung den neuen Schulgesetzen nur freundlich zu stimmen geeignet ist. (Pariser Glasfotografien) 3», Fa ningersä'en Hause am Hauptplatz« werden von Donnerstag den 21. d. Pariser GlaSsoloqrasicn auSgestilll werden, welch: da« Interesse der Kunst-freund« in hohem Grade fesseln dürften. Wie wir au? unS vorliegenden Berichten entnehme«, haben diese Bilder zuerst bei der letzte» Pariser Welt-auSslellung Aufsehen erregt und bis jetzt überall »»getheilte» Beifall gefunden. (Theater) Die Leistungen der Kilder-gesrllschasl dcS Direktor Neumauu erfreuen sich «iucS guten Besuche«. Die kleinen Darsteller besitzen eine frappirende Routine, die einzelnen Rollen sind durchweg« sorgfälltig un? f uofier-fti d) einstudirt und da« fließende ui»d glatte Efemdle läßt oft vergessen, daß die «cteure nur Kinder sind. Ab^r auch die Äesaug«partien werren stet» exakt mit ganz hübschen Ttimmmi tcln durchgeführt. Da die Gesellschaft nur noch kurze Zeit hier ver-bleibt, so glauben wir alle Theaterfreunde o.;f diese Kunstspezialität aufmerksam machen zu müsse». (Mord oder Todschlag.) In der Nacht vom 14. auf den 15. d. M. wur:e der Grundbesitzer Kaspar Prißlan anf der von Fraßlau noch Franz durch den Wald führenden Straße erschlagen vorgefunden. Die Thäter sin» unbekannt. eine Arrestklage auf unsere Eff:kten. eventuell je hundert Thaler der kontraktich stipulirten Kon-ventionolstrafe erwirkte. Wir faßen in der behaglichsten Stimmung al« der G« icht^oogl bei uuS eintrat und im Namen dc« König« aus unsere Effekten Beschlag zu legen begann. Der Gerichlsvogt selbst, der nicht gut zu begreifen schien, daß Direktor Müller an un« Forderungen stellen könne, fragte ol-wir un« nicht vergleichen wollten. Miltlmveile war auch Direktor Müller erschienen. Al« dieser sah, daß der Llel'haber dem GerichlSvogte 300 Thaler für un« dcponirte, begann «S ihm doch bange zu werden uud als ich bemerkte wir würden morgen die gerichtlichen Schritte einleiten. fing er zu weine» an. Er sagte wir beabsichtigten ihn zu ruiniien. Er hätte im Bade mehrere garantirle Vorstellungen, deren Zustandekommen von unserer Mitwirkung abhinge. Er sei ein Anfänger mit seiner Direktion, we«halb e« leicht vorkomme« könne, daß ab und zu Manche« nicht am Schnürchen gehe. Komödianten besitzen immer ei» gute« Herz. Unser Groll begann zu stwinden und wir erklärten, daß wir noch vierzehn Tage mitzuwirken bereit wären, wenn er sich mittelst Rever« verpflichte, unbeschadet rer vorgefallenen Streitigkeiten un« die Gage am bestimmten Tage auszubezahlen. Mit Freuden ging der Impressario darauf ein. Die garaotirten Vorstellungen im Bade wurden absolvirt, doch bevor noch der Gagitag erschien, war eine» Mo.gen« der Direktor samn t Anhang verschwunden. lPolizeibericht.) In der Nacht zum 30. v. M. wurde dem Keuschler Simon Hlade in Geuschenberg au« versperrtem Stalle eine große Kuh gestohlen. Dem Pfarrer Anton Iaber in Ober St. Kunigund wurden am 25. v. M. durch Einbruch Viktualien und Effekten gestohlen. — In der Nacht vom 27. v. M. wurden dem Grundbesitzer Georg Kollaritsch in Dobreng zwei leere Halbstartinfässer entwendet. Am 31. v. M. wurden dem Grundbesitzer Josef Pm'nik in Tessina» berg Bez. Gonobitz durch Einbruch Silbergeld und Viktualien gestohlen. — Am 25. Oktober Nachmittag« wurde bei dem Grundbesitzer Kruch^r in Markusdorf eingebrochen und Silbergeld, Prätiosen, Effekten und Viktualien entwendet. — Nachts zum 7. November wurde dem Iohunn Vollmaier in Zellnitz bei Fall ein Ueberfuhrfchiff sammt Anker, Anhängsel, Spulen und Wagenivinde im Werthe von 321 fl. gestohlen. — Am 13. d. wurde der Keuschlcrii» Maria Iursche in deren Abwesenheit die in ihrem Bette verwahrte Barschaft von 32 fl. 30 kr. so wie ein Kilo Schweinefleisch entwendet. * * » lIllustriere Ztzrauen-Zeituna.) «Preis viertel jährlich fl. l. 60 Co. W. Die neueste Nummer (<0), enthält: Ball-, GeseUsckasls und Skating Rink Anzüge, Hüt», Kichü», Mor>renl:auben, Cravaren, Bücher, Kragen und Manschetlen, Taschentücher, .Fächer, Schmucksach«» und Schüren. Anzüge und Haarsrisuren für junge Mädchen zur Tanzstunde. Kleider und Paletots für lleiue Mädchen. Schuhtuch sür einen Lehnstuhl nnd ver-schieden« Decken mit Kreu-chrchslickerei. Plättbrett mit verteilen Decken neblt Deckchen uum Abreiben sür Plätt-eisen! Taschentuch-Vehätter, Haubcntorb, Arbeilstorb, Stehmappen, Schreiblisch-Teppich. 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Große Heiterkeit rief dieser Tage ein Zwischeusall in der basischen zweiten Kammer hervor. Man drbattirte über die Ami«-lra>tt der Richter, als welche der bithcr übliche Frack in Geltung bleibe» soll. Ein dem Richteramt ange'qörige« Ka nmermitglied rief im Tarife der Debatte mit antikem peroiSmii« : „Ich bin bereit meine» Frack auf dem Altar de« Vaterlandes zu opfern!"' worauf ein, gleichfall« da» Forum be-suchender Kollege zum großen Gaudium de« Hause« ganz trocken bemerkte: „Er wird auch darnach sein." (Bauern-Tchlauheit.) Ende Oktober d. I. — so erzählt die in München erscheinende Süddeutsche Post — fährt ein Ansiedler im Moos bei Moosinning eine» karren belade» mit Torf und bespannt mit seinem einzige» Don Quixote'schen Gaule in die Stadt (München) und bietet seine Fracht feil. Eine Dame, den besseren Ständen angchörig, fragt um den Prei«. Der Verkäufer verlangt 10 Mark für die Fuhre. „Zu theuer," sagt die Dame, „und überhaupt wünsche ich eine zweispäinige Torsfuhre". „$uch damit kann ich dienen." er?ri?de>tc d«r pfiffige Torflieferant, er fährt mit seinem Einspänner zu einem Kameraden, entlehnt dessen Gaul, spannt ihn zu dem seinigen und kommt nun zweispännig zu der Dame ange-fahren. „Wie viel kostet diese Fukre?" fragte diese. „Fünfzehn Mark!" „Gut." Und die Frau zahlt 15 Mark für die Fuhre Torf, die vorher um 1(1 Mark zu theuer war. So wirklich geschehen in der königlichen Haupt« uud Residenzstadt München E»>de Oktober dc« Jahre« 1878. (Sehr begründet.) Ein Schauspieler eine« Provinztheater« klagte seinem Direktor, daß er ihm keine bedeutende Rolle anvertraue, sondern nur Episoden spielen ließe, „lieber Freund", ent« gegnete der Direktor, „lernen Sie erst etwa«". „Sie unterschätzen meine Fähigkeiten, bemerkte > er Mime. Ueberall erntete ich bi« jetzt Lorbern, in meinem letzten Engagement, weinte man bei meinem Scheiden, man wollt« mich gar nicht ziehen lassen." „Da« dürfte Ihnen nun hier schwerlich passiren." „Warum?" „Weil man hier einem Schauspieler nicht» borgt," antwortete ruhig der Bühnentef. l»wcsendtn seinem AuSspruch. „Wir haben," sagte er mit gravitätischem Ernst, die Streitig« keilen dieser beiden D»men wohl erwogen und unser kaiserlicher Wille geht dahin, daß die Häß-liche vorangehen, dit Schöne aber ihr folgen soll." Dieser weise Urtheil«-pruch machte einen ganz fabelhaften Eindruck. Keine der beiden Damen wollte nunntehr vorangehen und man hatte die größte Mlihe, sie au» de« Saal zu bringen. Die« wvr nicht eher möglich zu machen, al» bis ein Schlaukopf da» richtig« Mittel dazu ausfand. Auf feinen Rath verließ die eine Dame durch die Vorderthüre, die andere aber durch die Hinterthllre den Saal. Sckwurgerichts-Verhandlungen vom 12. bi« zum 16. November. Mittwoch, den 13. Vorsitzender L.Ä.R. Levizhnik, öffentlicher Ankläger St.A.S. Reitter, Vertheidiger Dr. Langer. Der Angeklagte Johann Hrastnik wird von den Geschworenen de« Verbre-chenS de« Diebstahl» schuldig erkannt und vom Gerichtshöfe zu 7 Jahre schweren Kerker verurtheilt. Donnerstag den 14. Vorsitz. K.G.Pr. Heinricher, öffentlicher Ankläger St.A. Duller, Vertheidiger Dr. HigerSperger. Anton Schollinz wird dc« Verbrechen« de« Raulmorde«, begangen an feinem Schwiegervater, schuldig erkannt und vom Gerichtshöfe zum Tode durch den Strang vcrurtheilt. Freitag den 15. Vorsitzender L.G.R. v. S.trey, öffentlicher Anklüger St.A.S. Wagner, Vertheidiger Dr. HigerSperger. Josef Savetz und Maria Savetz werden des Verbrechens des Be» trüge« schuldig erkannt und Ersterer zu 2'/,. Letztere zu 1'/, Jahr schweren Kerker« verurtheitt. Freitag den 15. Vorsitzender K.G.Pr. Heinricher, öffentlicher Aokläger St.A.S. Reitter, Vertheidiger Dr. Schurbi. Der wegen Verbrechen» des Todtschlage« angeklagte Martin Lipo^ek wird von den Gesch.vo^cnen nur de» Vergehen« gegen die Sicherheit de« Leben» schuldig befunden und vom Gerichtthofe zu ö Monaten strengen Arrest« verurtheilt. Samstag Un 16. Vorsitzender K.G.Pr. Heinricher, öffentlicher Ankläger St.A.S. Reitter, Vertheidiger Dr. Sajovitz. Sebastian Pu^nik wird dc« versuchten Morde« schuldig erkannt und zu 3 Jahren schweren Kerker« verurtheilt. Unter dem Vorsitze de« L.G.R. Levizhnik, wvb.i öffentl. Ankläger St.A.S. Dr. Genscher. Ver« theidiger Dr. Sernec. wird ferner Josef Schollinz de« Verbrechen» dc« Raube« von den Geschworenen schuldig befnuden und zu 12 Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Fremden • Berzeichniß. Dom 16. bis 20. November. Hotel Erzherzog Johann Äbolf Habisrautingcr, Fabrikant au» Bregnij — W. Aritsch, Bauunternehmer auS Trisail. Heinrich Nastopil, Kaufmann aus Bnlnn. Hotel Ochsen. Karl Ritter von Pichl. Gutsbesitzer aus Sggen-wald. — Franz Wohlmuth, Kaufmann aus Bumn. — Franz Kern, Bernhard Luttner, Franz GSrfi, Adolf Pelzl, Josef Seilner, sämmtlich Kaufleute au» Wien. Hotel Elephant. Graf P. Megan aus Trieft. — Franz Meißner, Kaufmann aus Heilbronn. G a st h o f Engel. Anna Bratanitsch, Kau mannögattin Lausen. — Anton Kaman. Pelzwarenbändler Laibach. Andrea» Puzonja, Telegrafen Aufseher Schönslein. — Bernhard Dercani. Hausbesitzer Lichtenwald — Eduard Lchlefin ger. Hausbesitzer Marburg. — Johann Gornig. Grund-bescher Jaringberg. Josef Treiber. Wirt Marburg — Ferdinand Raitey, Wirt St. Lorenzen — Johann Jäger, Grundbesitzer Gatfchnig — Leopold Posch, Joh. Temerl, Hausbesitzer Marburg. — Mathias Wraischlo, Grundbesitzer PöUitschdorf. Hourse der ?9ieiler IZZörse vom -2». November 1878. Koldientc...........71.80 Einheitliche Staaisschulv in Roten . . 61.30 „ „in Silber . 62 65 1860er Staa'.S Anlchenslos« .... 112.40 L^ankaclien...........788.— Creditactici!...........229.— London............116.15 Silber ............100.— Napoleond'or.......... 9.32'/, f. f. Mitiljducaten........ 5.57 100 Reichsmark.........57.65 Ankunft und Ävfatjrt der tzisen vatjnjüge in EllTi. Wien' Tricst: Anlunst Äbiahtt Poftjug....... ...........11JJC 11.34 Mittag. Lchnellzug..... .......... 3.34 3.40 Rachmiti. Gemischter Zug ..........5.23 5.32 Abend?. Posizug....... ...........11.59 12.07 Nachlö 11 i t ft • SB i 111: Pos'zug ...... .............r.ji9 6.37 Früh. Gemischter Zug ........... 8.55 9.03 Bormilt. EchnrlljUft ... ............ 1.— 1.06 Rachin Pos'zug ...... 4.3!» Avsaört der Kosten. von Cilli nach: Cachfeiifeld. St. Peter, Et. Paul, Franz, Möttiaz, Trojaua, Lukowiy, ^sraSlau, Prasderg. Lause», Oder, bürg um 5 Uhr Früh. ZSölla», -chöustriii, Mißling, Wiudischgraz um 7 llhr Früh. ReudauS um 7 Uhr Früh und 12 Uhr Mittags. Hohtiitr.«!, Weiienstfin um 12 Uhr Mittags. Mit 1. Der. 1878 beginnt ein neues Abo»-nement auf dir wöchentlich zweimal erscheir.tilde „KiMer Zeitung" und zwar lostet dieselbe: Für Villi mit Zustellung ins Haus: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— ö»an;jähriz „ 6 — Mit PostVersendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Hwnzjührig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 30. Rov. d. I. zu Ende gebt, ersuchen wir »m sofortige Erneuerung, damit in cer Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Adiulnistratio» der „Cillier Zriliiun". Kleine Anzeiy'iMi. J?öp ir if'ese Rubrik eingeschalt ?te Anionfj b.s zu 3 Zeilen Raum wird mit 15 kr. berechnet. tutllaRt weMen in der Kxpeilitlon diese» Blattes bereitwilligst und unentgeltlich ertheilt. Ein möblirtes Zimmer, ^as8cnse;lig, wird sogleich vermietbet. 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