Philharmonischen Gesellschaft in Laibach
unter freundlicher Mitwirkung des Herrn
Franz Hilpert,
Kammervirtuos des Herzogs von Sachsen-Meiningen,
Dienstag den 13. Jänner 1880 im la,nd.sc!b.a<ftl- ZE3ed.o-u.te:n.sa,a,le.
Anfang 7 Uhr abends.
1. Goltermann:
2. et) J. Rheinberger: b) F. Mendelssohn-
Bartholdy:
3. a) F. Schubert: b) St, Heller:
4. a) Fr. Ries:
b) Prinzessin Marie v. Sachs.-Mein.:
c) M. Hauser:
5. F. Mendelssohn-Bart hohly:
6. Fr. Kiel:
Programm:
Concert D-Moll für das Cello mit Pianofortebegleitung,
voi'getragen von Herrn Fr. Hilpert.
Im stillen Grunde, j gem. Quartette, g^sung- von Frl.
_	i	M. l'erko, Frau A nt. v. Wurzbach
Die Primel,	...	„
I u.d. Herren Razinger u. Kaguus.
Impromptu,	|	für	das Pianoforte, vor-
Saltarello über ein Thema aus	getragen von
Mendelssohns 4. Simphonie Introduction und Gavotte,
Wiegenlied,
j Frl. Anna Schukle.
für das Cello mit Pianofortebegleitung, vorgetragen von Hrn. Fr. Hilpert.
Ungarischer Tanz,
| Drei Volkslieder, gemischtes Quartett, gesungen von Frl. M. l'erko, Frau Ant. v. Wurzbach und den Herren ) A. Jtazinger und J. Kagnus.
Quartett für das Pianoforte, Violine, Viola und Cello:
a)	Allegro moder, ma con spirito, ) die Herren:
b) Adagio con moto,
c) Scherzo,
d) Finale,
Clavierbegleitung: Herr J. zöhrer.
Per Saal wird um 6 Uhr geöffnet.
Zöhrer, Gerstner, NedvM und Hilpert.
“UBUAIM
Der Eintritt int nur den Vereinsmitgliedern gegen Abgabe der Ulli' Namen lautenden Eintrittskarten gestattet. — Da nach Paragraph 10 der neuen Statuten Familien das Recht zum Eintritte fUr drei in gemeinschaftlicher Haushaltung lebende nicht selbständige Angehörige zusteht, so wolle für jedes weitere an den statutonmässigen musikalischen Aufführungen theilnehniende Familionglicd eine separate Eintrittskarte boim Herrn Vereinskassier €arl Karinger gegen Rntrichtung des sta* tutenmilssigen Jahresbeitrages von 1 fi. gelöst werden.
Anmeldungen zum Eintritte in die philharmonifche Gefellfchaft werden in der Handlung des Herrn G. Karinger am Hauptplatze entgegengenommen.
Kltlamayr & ftaiutorg, Lftlbacb.
Texte.
Im stillen Grande.
Gedicht v. R. Reinick.
In Musik gesetzt von Josef Rheinberger.
1
Am Rosenstrauch im stillen Grund Ein Waldbach zog vorüber.
Das Röslein liatt’ so rothen Mund.
Der Hach, er schaut herüber.
Er blinkt’ und winkt’ ihm fort und' fort, Das Roslein war so glücklich dort In soinom stillen Grunde
n.
Da schlich der Bach sich leis’ heran Und selnvatzf in süssen Weisen.
Manch’ lockend Verslein hub er an Vom Wandern und vom Reisen,
Von neuer Lust an neuem Ort.
„Ach!“ sotifzt das Röslein. „könnt’ ich fort Aus diesem stillen Urunde!“
m.
Das Röslein neigt zum Husch sich vor, Wollt’ immer mehr noch wissen;
Her Bach, er flüstert ihm in’s Ohr,
Vom Flüstern kam’s zum Küssen.
Und Blick um Blick und Wort um Wort, Bis er geküsst das l.iebchen fort Aus seinem stillen Grundd
IV.
Das Röslein mit dem falschen Bach Ist in die Welt geschwommen Und ist zuletzt mit Weh und Ach Verblichen und verkommen Du armes schönes Röslein du,
So fand dein Herz doch endlich Ruh ln einem stillen Grundo!
Die Primel.
Gedicht v. Lenau.
In Musik gesetzt t. F. Mendelssohn-Bnrtholdy.
I.
Liebliche Blume, bist du so früh schon Wieder gekommen ?
Sei mir gegrüsset. Botin des Frühlings,
Sei mir gegrüsset.
II.
Leiser denn alle Blumen der Wieso Hast du geschlummert,
Liebliche Primel. Botin des Frühlings, Sei mir gegrüsset.
’*1--------
Drei Volkslieder.
1.	Entflieh’ init mir.
Entflieh' mit mir und sei mein Weib,
| Und ruh’ an meinem Horzen aus, in weiter Ferne sei mein Herz j Dir Vaterland und Vaterhaus.
II.
Und flieh’st du nicht, so storb’ ich hjor, Und du bist einsam und allein,
] Und bleibst du auch im Vaterhaus,
Wirst doch wie in der Fremde soin.
2.	Es fiel ein Reif.
i.
Es fiel ein Reif in der Friihlingsnacht.
Er fiel auf die turnten Blaubliimclein,
Sio sind Vorwelket, vordyiret.
U.
Ein Jüngling hatte ein Mädchen liob, i Sio Hoben heimlich vom Hause furt,
! Es wusst wodor Vater, noch Muttor.
III.
Sio sind gewandert hin und her,
Sie haben gehabt wodor Glück noch Stern, Sio sind gestorben, verdorben.
i$. Auf ihrem Grab.
i.
Auf ihrem Grab, da stobt eine Lindo,
D’rin pfoifen dio Vögel und Abondvvindo, Und d’runtcr sitzt auf dem grünen Platz Dor Müllorsknecht mit soinom Schatz.
I	“■
Dio Winde weh’n so still und so schaurig. Die Vögel singen so süss und so traurig,
Die schwatzenden Buhlen, sie werden stumm, Sie weinon und wissen selbst nicht, warum.