/E «us di Rbgefi Auszug 4ius dem wider des Thurm'schen Inf, Regiments Gemeinen Valentin Klobutschar, insgemein Z a p v e ck Abgeführten, und am i2ten Inin 1798 zu Lai¬ bach vollzohenen Halsgerichtlichen Verfahren. Laibach 1798. -Valentin Klobutschar insgemein Zappeck voü Klanza aus dem Landgericht Krainbnrg gebürtig- 2o Jahre alt, katholisch, ledigen Standes, ein Schneider seines Handwerks > wurde vor beiläufig Z Jahren von seiner Herrschaft als ein landsian» bischer Rekrut zum Regimente Thurn gestellt, wo dr als Gemeiner bei Hauptmann Gasparini Kom¬ pagnie diente. Dieser Verbrecher Klobutschar gestund in der mit ihm borgenommenen Gericht¬ lichen Untersuchung freywiüig ein, daß er gleich lm Anfänge seiner Dienstleistung von Laibach «ach Walschland entwichen, und in Neapoli-- Manische Kriegsdienste geteerten seye. Nach einer Z jährigen Dienstleistung ist er bei dem ehema- ligett Freystaate von Venedig Soldat gewor-r ben. Als wahrend dieser Dienstleistung der Einfalt ^rt Franzosen in das Friaul- und Krain erfolgt 4 > ' te, so verließ er die dortige Dienste, und be» gab sich hieher in sein Heimath, und von da nach Kroaren, von wo er die Laufbahne eines Tobak Schwarzers beginnre. Klobittschar trieb dies, und andere derlei ver- botheue Handwerke bis am 22. August 1797. An diesem Tage betrank er sich zu Treboje mit dem ebenfalls übel berüchtigten Bettler Lorenz No- uiak, und gerietst nstt ihm in Streit; von den Worten kam er im Angesichte der Trebojaner Wirrhin Koschenina in dcm Freycn vor dem Hause zu Thärigkeiren, bei welcher Gelegenheit Klobut- schar durch dreye dem Nouiack mit einem Stillere deigebrachre rödtliche Stiche sich zum dffemlichen Mörder machte. Sein Thun, und Lassen bestund, wie er sech¬ sten bekannte, und auch dessen überwiesen wurde, im Schleichhandel mit Tobar, 1» gewaltsamen Liebereyen, in Mißhandlungen friedfertiger Per¬ sonen, und auch in Raubchalen auf offner Straffe, so lange, bis er am 28. Merz im laufenden Jahre zu Vvkarie in Krain vom Landmanne seiner ver-' zweifelten Widersetzlichkeit ungeachtet eingebracht, und, nach allen in FIddnig zur Entweichung «ui¬ dem Arreste, obschon fruchtlos, gemachte» Vers 5 suche», seiner Behörde hier in Laibach überge¬ ben wurde. Lein zu jeder Art von Verbrechen gestimmter Hang gab ihm mit Beihilfe nndree feiner SpieS- gesellen Mittel an Händen, daß er am I2ten Aprill dieses Jahrs der Wache zu entgehen , und der Fesseln sich zn entledigen wußte. Vor der Gefang'ennehnning' anw2§. Merzfnttb nach der Entweichung aus dem Arreste zeichnete sich Klvbutschar durch feine gewaltsame Frevel- thaten, und zwar mcistenrdeils in Gesellschaft seines Lastergespans des Jakob Traun (* (ins- gemcin Erjauz) , vor allen andere» Bösewichtern darin auS, daß er diesen seinen Schü« ler in dem Schiessen unterrichtete, daß er ihn iru Laufe der Verbrechen anfmunterte, und daß er *) Dieser Jakob Traun, welcher erst r-s. Jahre alt ist, har den Zappeck in der verflossenen Kastenszeit bei allen ver¬ übten Verbrechen begleitet, ist aber in dem befreiten Landgerichte Laibach ebenfalls eingebracht , wird da genan untersuche, und erwartet seinen wohl¬ verdienten Lohn. 6 mit "ihm zu Kertina den Mathias Merkuschez ohne nur der geringsten Ursache mittelst einem Flintenkolben, und einem derlei Rohr mit Schlä¬ gen bis zur Lebensgefahr mißhandelte, Die gräßlichste, und das Haupt seiner so vie¬ len Frevelthaten bestimmt der von ihm noch vor der Arretirnng am 28. Marz s» zu sagen in ei¬ nem, und dem nämlichen Augenblicke an seinen Einbringern, und Begleitern verübte zweifach? Sirassenmvrd. Am 4. Wintermonats des letzt vergangene» Jahrs wurde Klobutschar zu Stein den dortigen Tobakaufsehern als ein Tobaksschleichhändler ver- rachen, und von diesen mir Beihilfe des Mili¬ tärs aufgebracht, und Handfest gemacht. Da dieser Erzgauner bei Gelegenheit dieser Arretirnng zugleich auch als ein Ausreisser erkannt wurde, so schlug man die Vorkehrung ein, daß er unter guter Bewachung nach Laibach zur weitern Ueberlieferung an seine Behörde gebracht werden fette, ? Am folgenden Tage machten sich der Anton Thomez, ein Gefreyrer vom Regimente Thurn, und der Krarner Lobaksaufseher Johann Dell mir diesem Bösewichte, nachdem sie ihn vor der Abreise von Stein genau durchsucht, und ihm ein vorgefundnes Messer abgenowmen hakten, auf den Weg nach Laibach. Als sie mit ihm schon W zur kleinen Brücke Kei Tersein, vor Tschernutsch anlangten, und, weil sie ihn an der rechte» Hand, und au ei¬ nem Fusse gut geschloffner in ihrer Mitte hakten, von ihm nichts Arges befürchten zu dürfen glaub¬ ten , fuhr er so schnell, als unversehens mit der freyen linken Hand, die mit einem Stillere be¬ waffnet'war, unter seinem Mantel hervor, und versetzte dem Thomez unter den Rippen in einer fast unsehbaren Schnelligkeit einen solchen Stich, -er ihm nach wenigen Lagen den Tod zuzog. In dem nämlichen Augenblicke blieb seine Wuth Nicht stehen, senhern gieug noch so weit, daß er dem Tobakaufseher Dell eine in dem Unterleibe zufälligerweise tvdtliche, und eine zweyte bis in den Magen dringende unbedingt tvdtliche Wunde beibrachie. 8 Dell, so hart getroffen, sank gleich zur Erde, Lhomez, seiner Pflichte auch noch sterbend ge¬ treu, verfolgte den flüchtigen Mörder so lange, bis ihm, obschon nicht der Wille, doch die Kraft entsank. Deyde lagen mit der Härte der ungestümsten Aahrszeit, und mit dem Tode zugleich ringend in ihrem Blute so lange da, bis vorüberfahrende Militär Fuhrwesenskneckke selbe auf Wäge» luden, und sie in das nächste Dorf nach Srob brach¬ ten. Dell verblich gleich auf dem Wagen, und der Gefreyte Thvmez hörte nach wenigen Tagen an feiner empfangenen Wunde hier im Spitale zu seyn auf. Nach dieser vvrsehlichen doppelten Moichthat auf offner Strasse, und wider die Wache selbst verübt, suchte Klobutschar, statt sich zu bessern, nur neuen Spielraum zu frischen Greulthaten. Der Knecht Thomas Thoni'n zu Wresowitz, der Müller Malitsch, die Eheleute Pototschnig, 5 und Oraschen, der Gregor Serscha, Gregor Luaß, Joseph Resorscheg sind Zeugen , und zu¬ gleich Opfer seiner Wuth, und seiner Dieb¬ stahlssucht; alle diese friedfertige, und ruhige Hüttenbewohner wurden entweder von diesem Un¬ geheuer auf die unmenschlichste Art Theils ge- rnishandelt, theils bestohlen, oder gar auf öffent¬ licher Strasse ausgeraubt. Endlich ward die Zahl seiner Greulthate» ein¬ mal doch erfüllt: Am 18. May dieses Jahrs wurde er von dem kandmanne bei Egg zum ztenmale neuersdings ergriffen, und dem Arm der Gerechtigkeit aus- geliefert. Seine bei Gerichte schon behobene Greultha- ten bekräftigte er noch in der mit ihm vorgenom¬ menen Untersuchung, Die beleidigte Gesellschaft, die gemißhandelte Menschheit, und die übertret- tenen Gesetze forderten Genngthrmng, die nach MaSgabe der bei dem KriegSheere bestehenden Vorschrift dahin ausfiel: IS ZM- u r t h e i l. Nackdeme der Gemein? Valenti- Alobut schar insgemein Zappek, ge¬ richtlich einbekennet har, und auch überwiesen worden ist, daß er bereits vor vier Jahren von Laibach ins Ausland entwiche», nach z Jahren wieder zurückgekehrt, und sich sonach auf de» Schleichhandel mit Tobak, und andern Maaren verlegt habe, am 28. Mar; dieses Jahrs aber eingebracht, und hieher in Arrest geliefert wor¬ den seye, aus welchem er am iZten Aprill lau. rr senden Jahrs neuerdings entkommen, pnd, nach? dem er an Mehrern Orten verschiedene gewaltig; me Diebstähle, Mishandlungen mehrerer Perso¬ nen, und Raubereyen begangen hatte, am i8. May neuerdings eingebracht, und hieher geliefert tvorden wäre.. Nebst allen dlesen begangenen Missethaten hak Klobntschar nach seiner Einbekenntniß und nach dem gerichtlichen diesfalligen Befund Erstens am 22, August 1797 s» Treboje dem Bettelmann Lorenz Nom'ack, nachdem er mit ihm beim Trunke in Zank gerathen, mit ei¬ nem Stillete durch Z beigebrachte tödtliche Sti¬ che das Leben genommen, Zweytens hat er bei Gelegenheit, als er am Hten Wintermonats vorigen Jahrs zu Stein ein» rs gebracht, und am Tage darauf hieher geliefert * werden sollte, unter Wegs in der Gegend bei < Tfchcrnutsch auf offner Strasse die als Wach? I ihn begleitenden zwey Männer, nämlich den To- i>akqnffeher Johann Dell, und den Thurnischen Gefreyten Anton Thomez mit einem bei sich ver¬ borgen gehabten Stillere dergestalreu schnell, un^ unversehens -ngefallen, hast erstrer, närulich Dell an der von dem Klobmschar erhalte ren zu¬ fälligerweise tvdtlichcn, und dann einer bis in den Magen dringenden unbedingt tbdtlichen Wun¬ de gleich am nämlichen Tage, der Gefreyte Thomez aber in wenigen Tage» darauf ebenfalls an seiner empfangenen Wunde sein Leben en¬ dete. Wege» dieser letzten auf offner Strasse, und wider die Wache selbst verübten doppelten Mord- ' that solle der Verbrecher Klobmschar nach Ma߬ gabe der für das k. k. Kriegsheer bestehenden r? Gesetze, — zum Hochgerichte geführt, und alldorren mir dem Strange vom Leben zum Tod hitiMchret werden. Dieses dem Verbrecher zur wohlverdiente» Strafe, und andern zum erspieglenden Beispiel«. Laibach den 2. Juli 1798« Am y. Juli wurde dieses Urtheil kund ge¬ macht, und am is. darauf fiel die Hand der Gerechtigkeit schwer auf einen Jüngling hin, dessen Bosheit weit grösser als sein Alter «ar. — 12^1106