Freytag den 19. Ianncr 1627. S tatisiische Notiz. ^Fm-Verlause des verflossenen Jahres 1^26, beliefsich die Sterblichkeit in der Provinzial. Hauptstadt Laiboch auf Z77 Individuen, nähmlich ,^3 mannlichen, und 2s>4 weiblichen Geschlechtes. Darunter erreichten «in» Lebensperiod« von »Tag bis zu , Iahe ......... "5. von 1 bie 7 I^hr......... 3^- » 7 « 20 „ . . ....... 21. ^ 2a , 4o „ ,......' » 60. « 4c» „ 5c> „......... 2g. „ 5o „ 6a „ . . ....... 36. „ 6a „ 70 „......... 40. »» 7a « 80 »......... 25. » 6" « 9" »......... »?. »» I« und darübel . ....... 5. Aus der vorstehenden Zah? waren die veranlassende Ursache deS Todes, folgende: Am N,rvensieber starben....... ,, »» Lungenlähmling ........ ^^ « Konvulsionen und Fraisen..... 70. " Ab.u„h Auszehrung....... 4,. „ Luny?lisucht ........ ^» " ?ch!°üsiuß -........ . 29' » Uberseh^g des Krankheilistoffes ... 6. „ KlndbetlKsber........ ^ »» Wassersuchtf,, ........ 26. Am Hartlblasenbrand.........^ „ Entzundungssieber ........5. „ Faulsieber, als Folge natürlicher Blattern . 2. „ Asthma ...........2. „ Gelbsucht...........1. „ Altersschwache.........25. y Entkrafiung .......... i^» u chronischen Durchbruch.......4» ^ Blattern........... 3. „ Gebährmiitterblutfluß ....... 2. „ Lungenbrand .......... 5. ,, Halsbrüßenentzündung ......4. „ Skorbut...........2. „ Folge des Scharlachs...... . 3. , Keuchhusten..........3. ^ Wasserkopf ..........2. „ Starrkrampf..........1. „ Gallensieber.......... 2. ^ Ruhr............6. „ häutigen Bräune ........ 1. „ Gehirnapostem ......... 1. Ertrunken i^ ...........1. Todlgeboren wurden ......... 17. Die Nothtailfe erhielten........'4. Der Monath May hatte di» großes, der Monath October die geringste Sterblichkeit. Im erstem gab es 44 , im letztern nur 2o Todesfälle- Da sich die Mortalität im Jahre ,625 auf 4l<> belaufen harte, so zeigt sich im verflossenen Jahre eine geringere Zahl um 5Z. ff Oeconomische Pssanzen-Patholsgie. W«rsucheund Erfahrungen des nordam«ri, kanisch « n Generals Fi«ld üb «r d i« E n t. stehttng d«s Mutterkorns (^lavas »eeiliinu«, ungarlsch »n^a-raiH). Die Meinungen darüber sind sehr verschieben und folgende drey vorzüglich angenommen: 1) Dos Mutterkorn sey ein unregelmäßiger kiank» haftet Auswuchs, ein Mittelding zwischen Sa» «en und Blatt, von zu vieler Nässe und Hitz« hervorgibrachc. 2) Es sey di« Felge «in«< Insektenstiches zu» Eyer« legen. 2) Es sey ein Schwamm, wieder Brand, Rostlc. Hier meine Beobachtungen: Das Roggenfeld, auf welchem ich sie anstelle«, war öa Pacos von meinem Haus« entfern», ich konnte also mehrere Wochen hindurch täglich meine Untersuchung leicht fortsetzen. Der Voggen war der sogenannte N o r» ni a y ober Whit« Rye, der vorzüglich zum Mutter, torn geneigt seyn soll, und weit mehr als der englisch« Früh, Roggen. In keinem früheren Jahr« war das Mut» telkoin so häusig, als gerade in diesem. Der Norway . Roggen blüht hier so früh als d«» englisch« Früh «Roggen, allein er reifc um zwey Wochen spater. In diesem Umstand« li,gt vielleicht schon ein Grund, warum erstere, piel mehr Mutterkorn erzeugt/ als der andere. Je läng« der Kern in breyartigem oder milchigem Zustande bleibt/ um so günstiger ist hie Ge< legenheit zur Wirksamkeit der Ursache, welche daS Mut» lertorn erzeugt. Daß dieß der Fall ist/beweist di« Er-fahrung deutlich. Das Roggenfeld, welches ich so oft untersuch««/ stalld ungefähr am Za.Iuny in voller Blüthe; allein bis zum 22. Iuly bemerkte ich kein« Spur von Mutterkorn. NZon dieser Zeit an bis zum l2. August, wo der Roggen geerntet wurde, war eS aber in verschiedenen Großen zu finden. Bey genauer Untersuchung fand ich, tzsh jede» einzelne Kern des Mutterkorns/ wenn er aus der Spelze herauskommt, an seiner Spitze die runzelige Rind« eines Roggeuker„es hat, so daß es scheint, daß de,selh« einst gesund war. Dieß leitet« mich zum Schluss«, daß ei» krankhafter Zustand des Roggens die erste Ursache des Mutterkornes sey. Um die Richtigkeit dieser Beobachtung üu6zumitteln , begab ich mich wiebll auf das Roggenfeld ; ich fand Gruppen von Fliegen auf den Ähren, die wahr. scheinlich etwas iimerhalb der Spelzen suchten. V?ym Offnen der klappernden Spelzen, auf w?tchen die Flie» gen gesessen hatten, fand ich den zuckerigen Saft der Roggenkörner au5gfschwitzl u„d kleine Tropfen bildend. Dieß überzeugte mich, daß es diese zuckerhaltig« Flüs? slgkeil sep, welche so viele Fliegen auf jene Roggen-ähren lockte, die einen kranken Kern enchielien. Da ich mehrere angewachsen« Körner/ an welchen sich die angegebenen Erscheinungen zeigten, gesammelt hatte, lo brach:« ich sie umer «in Mckrofcop, und entdeckte nun deutlich in jedem derselben an dem Ende, welches jenem, an dem sich der Samenstrang befand, entge» genHesetzl war, ,ine kleine Öffnung. Ich konnt, auch den Saft beobachten , der aus dieser Öffnung heraus, kam. Am Morgen d«S ersten Augusts, wo ich einige Gruppen Fliegen beobachtete, fand ich zwey Roggen, ähren neben eiiiander, von welchen jede einen angestochenen oder kzanlen Kern enthielt. Um diese Halme leichter finden, und i» der Folge besser beobachten zu können, band ich sie an einen Stab, der zwlschen sie gesteckt wurde. Um diese Zeit zeigten die angestochene» Körner keine andern krankhaften Symptome, als daß sich etwas von der Flüssigen e»nleene. Am ersten Tage waren die Fliegen sehr ü'schafcig, ihr köstliches Getränk an der Öffnung eines jeden Kernes aufzusaugen und floß dasselbe nicht in hinlänglicher Meng« für sie, so stachen sie den Kern neuerdings an. Am i. August schienen beyde Kerne sich in einem Zustande von Gah-rung zu befinden, u"d sehr schnell zum Verdeibcn g«. neigt zu, seyn. Am 5., Htt Stunden, nachdem ich meine Beobachtungen begonnen hatt«, wurde jedes Korn eine faule und formlos« Mass», di« nur eine geringe Ähnlichkeil mil gesundem Roggen besaß. Bey sorgfältiger Öffnung der Klappen der Spelzen entdeckte ich nun in jeder ein kleines schwarzes Kügelchen, das et. was größer als ein Sticknadelkopf war. Diese Kugel, chen befanden sich an der Spitze der Stiele der krallten Kölner, mid zeiglen sich spater alS Muttelkom. Die rsten vier Tage nach der Entdeckung dei Mutterkorns chs", sie innerhalb 24Stunden jedesmahl beynahe uin l^ey Linien, und verdränglesi die Überreste des kran» ken Roggens au« den Spelzen, in welche« sie sich besän, den. Am »2. August war d»S Mutterkorn vollkommen ausgewachsen, und maß zwölf Linien in der Länge, und drey im Durchmesser. Dss andere Korn war e^ was kleiner. Am 3. August, wo ich überzeugt war, daß der Stich einer Fliege in den gesunde» Kern die erste Nr. suche des Mutterkornes sey, kam ich auf den Gedanken, daß ich dasselbe vielleicht auch künstlich erzeugln könnte. Um dieß auszlnnirteln, stach ich mit de» Spitze einer feixen Nadel in einer Ähre vier Roggen» Körner, di« sich in grünem breiartigen Zustand« befanden, und voll, kommen ausgewachsen waren. Bald darauf entleette sich aus jeder der Öffnungen der Körnersaft, und die Füegen ka-nen, um denselben aufzusaugen. Am vierten Tage nach dies«r Operation zeigt« sich statt zweyer der onglstochenen Körner, Mutterkorn in den Spelzen. Di zwey andern Korner zeigten keine Spur von Ver, t erden, ssndern blieben vollkommen gesund. DerAna' logie zufolge, glaube ich schließen zu können, daß bey warm?» trockenem WeNer viel« Roggen» Körner ange» 'ftochen wecden, welche dadurch nicht materiell leiden. Die Öffnung verschließt sich nähmlich, «h« sich so viel Saft entleeren konnte, als no.hwen.dig ist, umGah. rung und Verderben hervorzubringen. Dieß mag viel-leichr die einzige Ursache seyn, warum bey trübem und feuchtem Wetter vielmehr Mutterkorn entsteht, als bey heiterem und trockenem. Ich untersuchte das Mutterkorn und die Roggen. Körner in jedem Zustande des Verderbens unter einem guten Mikroscope; allein nie konnc« ich Eyer ober Larven eines InsecteK entdecken; ich glaube daher, daß dl« Fliegen diesen Einstich machen, um sich Nahrung i» verschaffe,,, und nicht um ihr« Eyer hinein zu legen. Die Fliege gehört zu den haarigen oder borstigen Arten der Galtung Hlugca, und auch zu der Art, die man dlo^'N). ,,^,„ Sie legt ihr? Eyer auf frisches und faules chierischeö Fleisch. Ihre Flügel sind durch, sichtig, der Unterleib dunkelgrün, größer als an tcr gewöhnlichen Hüusfiiege. In unseren Gegenden ist sie 1 ^^ in den Monathen Iuly, August und September die hailngstc Fliege, und den Pferden, Ochsen und ander,, Thieren s«hc lästig. Ich konnte nie sinden, daß der Halm durch dat Mutterkorn auch nur im Mindesten angegriffen wurde; allein beständig fand ich, daß in einer Ähre, in welcher sich —;o Kerne von Mutterkorn befanden, kein gesunder und vollkommener RsZgen'Kernzu sindeN war. In solchen Füllen scheint es, daß alle Nahrung, welch« der Hall» bedarf, von dem Mutterkorn verzehrt wird, und daß der Roggen sehr mißräth. Die Große des Mutterkorns steht gewöhnlich mit der Zahl der in einer Ähre enthaltenen Körner im Ver-hälmisse. Findet sich nur ein Muttertornkern in einer RoggeN'Ähr«, so hat er gewöhnlich 10—14 Linien in der Länge, und 5—4 Linien im Durchmesser; beftnben, sich aber 25—5o Körner in einer Ähre, was nicht selten der Fall ist, so sind die Dimensionen derselben ver. hä!tnißm«ßig kleiner, und sie sind oft nicht größer, als der gesunde Roggen, (^m^rjcan ^uusnal ol «c>!)i.<',e. ^nn2l5 ospniloso^i,^. ^Änner 1626, undDinglels po» lptechnisches Journal 1826 April.) Mittel, UM den Brand von heißem Wasser unschädlich zu machen. Sobald man sich mit heißem Wasser beschüttet und verbrannt hat, leibt man di» beschädigte Stelle mit einigen Handen »oll Mehl, schlägt dieses darauf, und befestigt eS mit einem Umschlag von Leinwand nach einigen Stunden findet man keine Spur des Brand, schadens mehr. Hr. Dieudonne, «in französischer Arzt, Hai auf diese Art ein Kind geheilt, welches vom K»ne bis zum Fußende durch heißes Wasser velbrannt nisr. Geschwindes Mittel, den Urin zu treiben. Wer an Harnwinden leidet, der eile, folgendes Mittel zu gebrauchen: Man nehme eine Messerspitz« voll feinen Zucker, eden so viel fein gestoßenes Kochfalz, rühre Beydes in einer Kassehschale mit Simonien« saft gut al», verdünne damit die Mischung, uinle sie ou5, und crink« sogleich Eibischthee nach. WM Feine Waschkunss. U ' Jemand macht Folgendes bekannt: «Die Ehefrau eines Tischlermeisters in Regensburg, die da als eine de« «tsten Fein« und besonders als Spitzenwascherim, bekannt war, behauptete, daß nur das Bleichen im 3)?onbscheine, besonders der Spitzen-, ihr den Vorzug, verschaffe, woraus sie denn natürlich ein Geheimniß macht?. Wer es noch nichr weiß, daß die sogenannte niederländische Ohl.oder Schmier.Seife die beste zum Spitzen - und Blondenwaschen sey, dem will ich es als-ein Geheimniß eine« Wäscherinn hi«r gelegentlich ver» rathen haben. Großer und starker Epheubaum ^Ileclel-K kelix I^iriri. ^) In dem Dorfe Stadt haßöach, Kreis Eschwege, der Hurhessischen Provinz Niederhessen, an dem Hause des Nicolaus Ullrich stehr ein Epheubaum, der , ^ Fuß über der Erde gemessen, »16 Zoll Kaffeier Werk, maß Durchmesser an der breilen, und 6 Zoll Durchmesser an der schmalen Seite hat. Die von dem Epheit« bäum mit seinen Ziveigen ganz bedeckie Giebelseite des Hauses hat beyläufig 35 Fuß Höhe und 24 Fuf; Brette. Bey 6 Fuß Stammhöhe beginnt die Astausacbeitu«g' Der Boden, in welchem derselbe steht, ist ein sandiger Lehm, auf dem in dasiger Gegend an thonichtem, nicht sehr eisenschüssigen Bindungsminel reichen , bunten Sandsteingebirge. Die Obersiache des Bodens wird als Gartenland behandelt. Die Höhe über dem Meere be. tragt beylausig 6ao Fuß. Die Wand, welche der Epheu bekleidet, ist eine rauhe Lehmwanb. M i s c e l l e n. Es ist bereits in öffentlichen Blattern von einem großen Modellier Stadt Petersburg die Nede gewesen, welches in seiner Art einzig seyn soll. Dieses Kunstwerk/ welches in den Hauptstädten Europens nach und nach zur Schau gestellt werden wird, ist laut Briefen aus «) Aus VehIen' s Forst, und Iagdzeitung. 1S26. Königsbei-g in Preußen am ig. .Oct. dort angekomme,, und hat schon durch die äußere Gestaltung des Trans» portes allgemeines Aufsehen erregt. Dieser Transport bestand nähmlich aus nicht weniger als fünf ungeheuern Rüstwagen und au» zwey russischen Kibitten , zu deren Fonschaffung vierzig Pferde erfordert werde!». Der Eanstrucnons »Verein, dem über dieses Kunstwerk ein besonderes Privilegium ertheilt worden ist, konnte des bedeutenden Aufwandes an Zeit und Kosten wegen, «el. che das Auspacken und die Aufstellung dieses riefeuhaf» ten Werkes erfordert haben würde, den Wünschen des Publicums in Königsberg nicht nachgeben, dieß Modell dort öffentlich sehen zu lassen; um aber den Kennern wenigstens einen Vorschmack davon zu geben, und sie zu überzeugen / daß der Ruf, der diesem Kumtbille be> reits voran gegangen ist, nicht im mindesten übercrie, ben sey, wurden im Beyseyn der angesehensten Personen zwey Kisten geäffüei, und in deren Inhalt ein Hmdlicl gestattet; dann aber sehte die ganze Wagenburg ihrin Zug weiter fort, der, wie verlautet, zunächst nacy Ber« lin gerichtet ist- Der Professorder Chirurgie zu Maila>,5, Cuma. no, hat sich aus England eine der neuerfunüenen Ma» schinen zur Ausziehung giftiger Substanzen aus dem Magen bringen lassen. Sie besteht in einer messingenem Spritze, von beyläufig 7 Zot! Länge und einem Durch« Messer von 3jH Zoll., welch« di, Wirkung emer Saug« uno Druckpumpe hat. An selbe ist eine lange Röhre von Gummi ° Elasticum befestigt, mit welcher man in den M^gen hinabfährt» Mittelst selber wird eine bestimmte Quantität warmeS Wasser eingespritzt, welche das Gift dilunt, und es dann schnell wieder heranzieht.'^er Ernnber dieser Spritze, deren sich in de:i brittischen Spitälern und von den Ärzten mit dem besten Erfolge bedient wird, hat darüber ein Patent erhallen. Will man «in Paar gute Schuhe haben, die nimmermehr zerreißen, so nehme man zum Oberleder die Gurgel eineS Weinsaufers, denn die nimmt lein Wasser an; zur Sohle die Zunge einer alten Verl?"-n. beei'u, und Klatschsch'vester, denn diese nützt sich nie« mahls ab- Gedruckt bey Ignaz Aloys Edlen vsn Klein mayr.