Preis Oin 1*50 71. Jahrgang Erscheint wöchentlich siebenmal. Schrtftleftung (Tel. Interurb. Nr. 2670) sowie Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. Interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurciceva ul. 4. Brief). Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert Nr. 80 Dienstag, aen 24. März 1931 Inseraten* u. Abonnements-Annahme In Marlbor: Jurölbeva ul. 4 (Verwaltung). Bezugspreise: Abholen, monatl. 23 Din, zustellen 24 Din. durch Post monatl. 23 Din, für das übrige Ausland monatl, 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din. Mariborer mi\m De facto Anschluß politische Schwierigkeiten, die dem Wiener Zollablommen im Wege liehen — Die Meinung der Bubapester Presse — Dr. Schobers Antwort auf die Demarche Spaniens kommender Mann Santiago Alba in Madrid. Santiago A l b a, der ehemalige spanische Ministerpräsident und berühmte Liberalensührer, ist nach Spanien nach einer beinahe achtjährigen Abwesenheit zurückgekehrt. Er hat seine Heimat nach dem Umsturz und der Diktaturproklamierung Dom 11. September 1923 verlassen. Nach dem Rücktritt Primo de River as hie st cs, daß Santiago Alba sein Pariser Exil mit dem Posten eines spanischen Ministerpräsidenten vertauschen werde. Doch Alba zog eine andere Taktik vor: er wartete ab. Das Abwarten scheint überhaupt das charakteristischste Merkmal seiner politischen Methode -u sein. Es ist nicht ganz klar, worauf letzten Endes die ungemein große Autorität beruht, die Alba besitzt. Allgemein hofft man, das; cs ihm gelingen könnte, der Schwierigkeiten Herr zu werden, in denen Spanien sich Heute befindet — wenn er nur wollte. Er tvill aber nicht. Vielleicht kennt er besser als die anderen seine Kräfte. Wie dem es auch sein mag: Tatsache ist, daß der König selbst Großes von Alba erwartet. Er hat ihn auf seiner vorletzten Pariser Reise persönlich gesprochen, - und er scheint auch in diesen Tagen auf der Fahrt nach London mit Alba persönlich in Fühlung getreten zu sein. Biel leicht ist die seit langem erwartete und doch Io überraschende Rückkehr des berühmten Politikers auf die Einwirkung des Königs iurückzuführen. Nicht zufällig ist Santiago Alba nach Madrid unmittelbar vor der Abschaffung der Zensur und von der Gewährung demo-Wisch,parlamentarisch« Garantien getont •den. Seit Sonntag, dem 22. März, ist Spanien ein freies Land. Am 12. April Lehen die Gemeindcmahlen vor sich und ^Nen folgen dann in den kommenden Mo-^aten die CorteS- und die Senatswahlen ist durchaus wahrscheinlich, daß Alba l^ch nur nach der Bekanntgabe der endgül-!‘9en Wahltermine und angesichts der Abfassung der letzten Reste der Diktatur zu pt Rückkehr nach Spanien entschlossen hat. bekommt seine Ankunft in der Heimat etbe beinahe symbolische Bedeutung. lieber die nächsten Pläne Albas ist so gut pe nichts bekannt. Es scheint nicht ausge-Mosstn. daß es sich zunächst um eine Er tun ^gungsfahrt handelt und daß Alba schon , ach zwei Wochen wieder in Paris eiruref-sAt wird. Es ist aber auch möglich, daß er ksiv in die Geschicke seines Landes schon in aernächster Zeit eingreifen wird. Es fällt Jo» daß er nach Madrid ivährend der Ab-^nheit des Königs — der bekanntlich zur ^e,t bei seiner Schwiegermutter in London — gekommen ist. Er hat dadurch die o‘öSllch!eit, sich in aller Ruhe umzusehen, sich sofort festlegen zu müssen. Was stn^ aber geschehen, wenn der König nach ttn t zarückkehrt? (Seine Rückkehr wird lei^m 1 in einer Woche erwartet). Es ist ^eimniS, daß Alba den sogenannten Qnh l ationalisten" nahesteht. Er ist mit Itor'I!1 Warten für eine fr^beitlich oemo-Monarchie, also für ein System, in Beov /Tnen äcr spanische König nach dem BietorÄt englischen Kollegen nur ^praientatwnspslichten hat. König Alfons B u d a p e st, 23. März. Die Presse beschäftigt sich eingehend mit dem Abschluß der deutsch-österreichischen Zollunion und stellt fest, daß die Nachricht über das Abkommen für Ungarn ganz unerwartet gekommen sei. Die führenden politische» und Wirtschaftskreise lege» sich vorläufig Zurückhaltung auf. Man ist der Ansicht, es gebe nicht nur wirtschaftliche, sonder» auch politische Schwierigkeiten, die diesem Abkommen im Wege stehen. Das Abkommen bedeute, wenig nicht de jure, so doch de facto den Anschluß Oesterreichs an Deutschland. Dies sei aber keine leichte Frage, die von heute auf morgen gelöst werden könne. Die österreichische Industrie sei für den Anschluß niemals begeistert gewesen und werde, soweit sie dies tun könne, ihren Einfluß geltend machen, daß ihre Interessen durch das neue Abkommen nicht bedroht werden. Ungarn werde vorläufig die weitere Entwicklung der Dinge abwarten. Wien, 23. März. Bei der gestrigen Demarche der Gesand tett Frankreichs, Englands, Italiens und der Tschechoslowakei beim Außenminister Dr. S ch o b e r gab dieser ausführliche Darstellungen über das wirtschaftliche Abkommen zwischen Deutschland und Oesterreich. Der Minister betonte u. schon gelegentlich der europäischen Konferenz in Genf sei von seiten Frankreichs die Initiative für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit aller europäischen Staaten ergriffen worden. Diese Initiative sei von allen Konferenzteilnehmern mit Begeisterung ausgenommen worden. Der Vertreter Oesterreichs habe schon damals als mögliche Auswirkung des Pan-europa-Planes den Abschluß von regiona len Verträgen bezeichnet, worüber auch verhandelt wurde. Deshalb wundere sich der Minister, wieso es zu dieser Demarche kommen konnte, da doch Oesterreich und Deutschland nichts anderes getan hätten, als daß sie in Berücksichtigung der schwer!, wirtschaftlichen Lage in beiden Staaten ein Wirtschaftsabkommen getroffen Hätten, das sich in keinem Gegensatz zum Genfer Protokoll befinde. Von einer Vertragsverletzung könne keine Rede sein, da Deutschland und Oesterreich ihre politische Selbständigkeit bewahren. Dr. Schober fügte hinzu, daß dem eben abgeschlossenen Abkommen alle übrigen Staaten Europas beitreten könnten. Von Vereec gedungen Erfolgloses Revolverattentat auf den jugoslawischen Gesandten in Belgien Auf den jugoslawischen Gesandten Doktor Milojeviä wurde gestern ein Revolverattentat verübt, das jedoch glücklicherweise ohne Erfolg blieb. Ter Gesandte wohn te der feierlichen Einweihung des jugoslawischen Vereinsbanners in Sewing bei Lüttich bei. Als sich die Gäste in die Räume des Jugoslawischen Klubs begaben, trat ein etwa 25 Jahre alter Mann zum Gesandten und gab aus unmittelbarer Nähe zwei Re-volverschüsse gegen ihn ab. Tie Kugeln verfehlten jedoch ihr Ziel. Nach der ersten Bestürzung warfen sich B r ü s s e l, 23. März, die Anwesenden auf den Attentäter und ü bergaben ihn der herbeigeeilten Polizei. Wie sestgestellt werden konnte, handelt es sich um einen gewissen Joses S a r k o t, bei dem noch ein zweiter geladener Revolver vorge funden wurde. Beim Verhör gestand Sar tot, daß ihm seine Landsleute die Waffen mit dem Auftrag übergeben hätten, den Gesandten Dr. Milojeviä zu erschießen. Alles deutet darauf hin, daß der Mann vom jugoslawischen Emigranten Gustav Percec gedungen war. ord auö Eifersucht? Festnahme des Budapester Frauenmörders Die Polizei hat Heute vormittags den seit langem gesuchten Mörder der Marie Nagy, S ch e i 6 e r, ans dem hiesigen Trödler-markt verhaftet. Er wurde dort von einer Frau erkannt, bei der er den Koffer gekauft hatte, in dem auf der Bahnstation in Hatvan die Leiche der Ermordeten gefunden wurde. Scheibet wurde einem Verhör unterzogen, in dessen Verlaufe er die Tat zugab. Der Verhaftete gab an, er sei am Mordtage aus der Wohnung gegangen. Da er jedoch bemerkt habe, er hätte die Börse daheim gelassen, sei er zurückgekehrt. Dort sah er, wie die Nagy die Photographie eines Mannes küßte. Darüber sei er derart in Wut geraten, daß er sie ermordete und die Leiche in den Koffer legte. Scheißer fuhr mit dem Koffer nach Hatvan und gab ihm auf dem dortigen Bahnhof auf. Er kehrte dann nach Budapest zurück, wo er sich die ganze Zeit versteckt aufgehalten habe. Heute früh sei er B u d a p e st, 23. März, von Hunger derart geplagt worden, daß er ausging, um am Trödlermarkt einen Lodenrock zu verkaufen und sich vom Erlös Nahrungsmittel zu kaufen. Mysteriöser Tod im Badezimmer B u d a p e st, 23. März. Freitag nachts wurde im schweizerischen Generalkonsulat in Budapest der 63jährige Sekretär des Generalkonsulats Karl Franz SzallaY im Badezimmer tot aufgefunden. Die sofort vorgenommene polizeiliche Untersuchung ergab, daß ein Gasleitungsrohr an mehreren Stellen schadhaft war. Die Gasleitung wurde jedoch seit vielen Jahren nicht benützt. Auch die Ansichten der Aerzte über die Todes Ursache gehen auseinander. Gegen die Behauptung es handle sich um eine Gastier* hat bis jetzt keine Neigung gezeigt, auf seine politische Aktivität zu verzichten. Das neu zu wählende Parlament, das verfassungsändernde Gesetze anzunehmen berechtigt ist, wird nicht umhin können, das Problem der königlichen Rechte und Pflichten! zu berühren. Alles kommt jetzt daraus an. inwieweit dieses Parlament unter Wahrung der Wahl freiheit gewählt wird, ein besonders schwie- riges Kapitel in einem Land, dessen Bevölkerung mehr als zur Hälfte aus Analphabeten besteht. Sollte Alba noch vor den Wahlen ans Regierungsruder kommen, so wird er kein anderes Ziel haben können, als die Sicherung der Wahlfreiheit, ein Programm — das in vielen anderen Ländern als bescheiden auszusprechen wäre, aber nicht in Spanten* giftung steht eine andere Behauptung, die Hcrzschlag als Todesursache feststellt. Bemerkenswert ist, das Szallay um drei Uhr nachts in voller Bekleidung im Badezimmer aufgefunden wurde. Die Polizei sucht nunmehr festzustellen, ob es sich um einen Selbst mord oder um einen unglücklichen Zufall handelt. Die sofort vorgenommene Untersuchung der Bücher ergab, daß sich alles in bester Ordnung befindet. Schlägerei während eines Fußballkampfer. Turi n, den 23. März. Die Türmer Sportwelt sieht einem interessanten Prozeß entgegen, der sich in den nächsten Tagen hier abspielen wird. Am 4. Mai v. I. artete ein Wettkampf des 6. C. Turin gegen den Fußballklub Brescia schon nach den ersten zehn Minuten in eine wüste Schlägerei aus, an der sich nicht nur die Spieler und das Publikum, sondern auch die durch das Spiel sanatisierten Sicherheitsorgane Beteiligten.-Im Laufe dieser wüsten Exzesse wurde der Turiner Spieler Janni lebensgefährlich und zahlreiche andere Personen leichter verletzt. 83 Chinesen in Kanton hingerichtet. Schanghai, 23. März. Nach einer Mit teilung aus Lanton wurden vorige Woche zwei weitere Gruppen chinesischer Soldaten und Offiziere wegen der Teilnahme an der Vorbereitung eines kommunistischen Put-sches, insgesamt 83 Personen, hingerichtet. 200 Soldaten wurden zu Zuchthausstrafen von 10 bis 20 Jahren verurteilt. Der Führer der Organisation, ein Russe, dessen Name noch nicht festgestellt ist, ist geflüchtet. Vier russische Auslandsbeamte weigern sich, nach Moskau zurückzukehren. Moskau, 23. März. Die Amtcrg-Ge« sellschaft, die in Newyork die Handelsinteres sen der Sowjetunion vertritt, hat vier Beamte, die seit Jahren in ihren Diensten standen, entlassen, weil sie sich geweigert hatten, nach Moskau zu kommen und Rechen schaft über ihr Tun abzulegen. Sie begründeten ihre Weigerung damit, daß sie in Moskau ohne gerichtliche Untersuchung erschossen werden würden. Börsenbericht Z ü r i ch, 23. März. Devisen: Beogral, 9.13, Paris 20.3325, London 25.24875, Newyork 519.575, Mailand 27.225, Prag 15.405, Wien 73.10, Budapest 90.62, Berlin 123.81. '1 ' Der neue finnländifche Ministerpräsident ist der der Agrarpartei angehörende Doktor S u n i l a, der sein Kabinett jetzt endgültig zusammengestellt hat. Schäfflers Wettervorhersage Für April 1931. Die unerwartet starken Schneefälle im März werden sich in ihren Nachwirkungen noch anfangs April bemerkbar machen. Monatsbeginn veränderliches naßkaltes Wetter mit Tauschnee, Regen, Nachtfröste zu erwarten. Einzelner Schönwettertag wahrscheinlich. Ostern fällt in eine Zeit veränderlichen Wetters mit dem Beginn zur langsamen Besserung. Ende der 2. Aprilwoche meist heiter und mild, Ansteigen der Temperatur bis Ende der 3. Woche. Um den 19. April Temperaturrückgang. trüb, windig, Sonnenschein und Regen wechselnd, , Abkühlung bis zu Nachtfrösten möglich. Ab 23. Wendung zum besseren, zu Schönwetter, warm, bis etwa um den 27. andauernd, mit einer kurzen Unterbrechung. Starke Schneeschmelze. Die letzten Tage des Monates werden ungünstigen Wettersturz bringen, Schlechtwetter, star ken Temperaturrückgang, Reifgefahr, im Gebirge Schneestürme. Josef Schäffler, Oberwölz. Das Geheimnis gelüftet ? Jack, der Aufschlitzer — Die Tragödie eines irrsinnigen Arztes Die Ehrenlegion an eine deutsche Gängerin Paris, 22. März. Matin meldet aus London: Der tiefe Schleier des Geheimnisses, das seit 43 Fahren über der Person Jacks, des Aufschlitzers liegt, dessen Verbrechen seinerzeit in der ganzen Welt Aufsehen erregten, scheint jetzt teilweise gelüftet zu sein. Der bisher unbekannte Verbrecher hat in der Zeit vom 3. April bis zum 9. November 1888 sieben Frauen in Whitechapel ermordet, indem er ihnen die Kehle durch-schnitt, den Bauch aufschlitzte und sie in entsetzlicher Weise verstümmelte. Alle Nachforschungen nach dem Täter blieben erfolglos. Nun ist in Leicester im Alter von 81 Jahren der seinerzeit sehr bekannte Spiritist James Lee gestorben, der einem seiner Freunde ein Dokument übergeben hatte mit der Bestimmung, es erst nach seinem Tode zu veröffentlichen. Darin wird behauptet, daß der geheimnisvolle Verbrecher des Jahres 1888 ein sehr geachteter Arzt aus dem Londoner Westend war, der an hochgradigem Spaltungsirrsinn litt und in seinen Wahnsinnsanfällen die furchtbaren Morde verübte. Der Name des Mörders wird in dem Dokument nicht genannt, weil sämtliche Personen, welche den Sachverhalt kannten, einen Eid oblegen mußten, das Geheimnis zu bewahren. Nach Sees Darlegung hatte er in der Zeit der Morde in seinem Laboratorium eine Vi- sion. Er sah einen Mann mit einer betrunkenen Frau in ein Haus Eintreten. Im Haus flur zog dieser ein Messer und schnitt seiner Begleiterin die Kehle durch, worauf er ihr den Bauch aufschlitzte. Es war um 12.45 Uhr nach Mitternacht. Lee machte der Polizei sofort Mitteilung von seiner Vision und tatsächlich war zur angegebenen Zeit in Whitechapel eine Frau in der Weise ermordet worden. Kurz darauf wiederholte sich die Vision und wiederum fand man sie bewahrheitet. Eines Tages sah Lee den Mörder, dessen Aussehen sich seinem Gedächtnis tief eingeprägt hatte, in der Straßenbahn und machte die Polizei auf ihn aufmerksam, fand aber wenig Glauben, da die von ihm bezeichnete Person ein bekannter Aerzt und angesehener Bürger war. Als die Polizei sich auf die dringenden Vorstellungen Sees doch zu einer Untersuchung be-guemte, stellte es sich heraus, daß der Arzt tatsächlich der Massenmörder war. Da es sich um einen Geisteskranken handelte, wurde der Arzt in ein Irrenhaus gesperrt und seit dieser Zeit hörten auch die furchtbaren Verbrechen auf. Der Name des Mörders wurde geheimgehalten, um die Angehörigen, besonders seine Frau die den besten Gesellschaftskreisen Londons angehörte, nicht bloßzustellen. Eme neue Vmüngungs-melhoöe? Die Entdeckung eines italienischen Arztes. M a i l a n d, 22. März. Der Bologneser Arzt Dr. Cavazzi hat eine neue Verjüngungsmethode erfunden, die er kürzlich dem Pariser Fachmänner-Ausschuß zur Begutachtung unterbreitete. Der Befund des Pariser Aerzte-Kollegiums soll nach eingehender Überprüfung der neuen Methode zu dem Urteil gekommen sein, daß die Entdek-kung Cavazzis geeignet sei, eine vollkommene Umwälzung auf dem Gebiete des Ber-jüngungsverfahrens herbeizusühren. Ueber die Art der Verjüngungs-methode verlautet bisher noch nichts Genaueres. I Jagd nach einem Fieberkranken Seltsame Genesung nach übermenschlichen Strapazen Rom, 22. März. In der Ortschaft B e= netutti erkrankte ein 40jähriger Guts Besitzer an einer schweren Lungenentzündung. Während der Nacht wurde der Patient von einem hohen Fieber befallen und tief pollständig nackt aus dem Krankenzimmer auf die Straße, ohne daß die Angehörigen ihn von dieser Wahnsinnstat abhalten konnten. Das Dorf wurde alarmiert und unter der Führung zahlreicher Carabinieri eine Hetzjagd nach dem Fieberkranken veranstaltet, der aber spurlos verschwunden blieb. Erst am nächsten Tag wurde der Flüchtling in der 15 Kilometer entfernten Bahnstation Ossida vollständig erschöpft von einigen Arbeitern aufgefunden und mittels Auto nach seinem Heimatsort gebracht. Der Kranke hat im Fiebertraum während eines furchtbaren Sturmes und Regens die weite Strecke nach Ossida zurückgelegt, zweimal den Fluß Tirso trotz des Hochwassers überschwommen, Mauern überklettert und sonstige Hindernisse überwunden. Nach dieser Übermenschlichen Leistung trat selsamer-weise in dem Gesundheitszustände des Fieberkranken eine plötzliche Besserung ein, so-daß er nach drei Tagen bereits genesen war und seiner normalen Beschäftigung nachgehen kann, ohne irgendwelche ernste Schädigungen seines Organismus erlitten zu haben. as Grab Jesu Der rätselhafte Fund in Palästina Von Michael A u s p i tz. Ein junger Archäologe, Dozent an der Jerusalemer Universität E. L. S u k e n n i k, hielt kürzlich in der Deutschen Archäologischen Gesellschaft einen aufsehenerregenden Vortrag. Sollten die Vermutungen, die daran geknüpft werden, eine restlose Bestätigung finden, so würde die durch Sukkenik gemachte Entdeckung einen Markstein in der Geschichte des Christentums bedeuten und für die Wi- Wettlausraserei zu Wasser Im Aufträge der französischen Regierung überreichte der frühere Minister B a r-t h o u der Kammersängerin Lotte L e h-mann das Kreuz der Ehrenlegion und heftete die Auszeichnung der großen Künstlerin persönlich an. mer wieder geöffnet werden mußte, um einen neuen Toten aufzunehmen. Bei dieser Gelegenheit Pflegte man die Knochen der alten Leiche Pietätvoll zu sammeln und sie in einen kleinen steinernen Sarg, dessen Form an einen Schrein erinnerte, hineinlegen. Dieser kleine Sarg, genannt „Ossuarium"/ wurde meistens mit einer Inschrift versehen, die den Namen des Verstorbenen angab. In der Steingrotte, in der Dozent Sukennik seinen Fund machte, befand sich eine Anzahl solcher „Ossuaria" mit menschlichen Knochen. Sie trugen die verschiedensten Namensbezeichnungen: Miriam, Magdalena, Johannes, Lazarus, Salome usw. Auch der Name Jesu kommt auf einigen Särgen zum Vorschein — es war zur Lebenszeit Christi ein verbreiteter männlicher Name Aber nur aus einem Sarg war der Name zu lesen: Jesus Josephs Sohn. Ist es tatsächlich möglich, daß dieser unansehnliche steinerne Sarg die sterblichen Ile« berreste desjenigen enthält, der die neu! Lehre der Menschheit verkündet hat und fü* Millionen und Abermillionen ein verkörpertes göttliches Ideal darstellt? Die Lage des Sarges in der Gegend von Golgatha, dei Charakter der Inschrift, die Form der Grabstätte und andere archäologischen Indikationen lassen jedenfalls darauf schließen, daß das Grab genau aus der Zeit stammt, wo bei Heiland seinen Martertod starb. Es ist au^ charakteristisch, daß das „Ossuarium", das &** Knochenreste beherbergt, einen gewöhnliches steinernen Schrein darstellt, ohne jeglich* Verzierung und Ornamente. Es ist der Sa^ eines armen Mannes aus dem Volke. WÄ' rend auf den anderen Särgen verschieben* Angaben über den Beruf, Stellung und Der nächste VerstcherungS-Mörder der jetzt abgeurteilt wird Der Amerikaner Gar Wood (oben) hat am 20. März in Miami (Florida) mit seinem Ueber-Rennboot „Miß America 9" den Schnelligkeitsweltrekord für Motorboote von 98.76 auf 101.15 Stundenmeilen gesteigert (1 Meile — 1609 Meter). Dieser Rekord wird am 25. März von den Engländern Kay Don (unten) mit „Miß England 2" in Buenos Aires angegriffen werden. „Miß England 2" ist das Unglücksboot, mit dem Sir Henry Segrave — der Inhaber des letzten Weltrekoc :a — tödlich verunglückt ist. derlegung aller um das Neue Testament entstandenen rationaliüischen Zweifel ausschlaggebend sein. Während der Ausgrabuugsarbeitcn, die unter Professor Sukenniks Leitung in jenem Stadtteil Jerusalems vorgenommen wurden, wo das ehemalige Golgatha lag, wurde ein Sarg mit gut erhaltenen Skelettresten aufgefunden, auf dessen Seitenwand eine mit hebräischen Lettern in aramäischer Sprache gemachte Inschrift zu lesen war: „Jeschua bar Jehoseph", d. H. Jesus Josephs Sohn. Der Berliner Anatom Hans von Virchow, der bei der darauffolgenden Untersuchung beteiligt war, erklärte, die Skelettreste seien nicht vollständig genug, um exakte Schlußfolgerungen und insbesondere die Altersschätzung mit voller Bestimmtheit zu erlauben. Jedenfalls handelt es sich um das Skelett eines Mannes, 1.70 m groß, der zur Zeit der Kreuzigung Christi in Jerusalem lebte. Diese Ausführungen scheinen geeignet zu sein, in der ganzen christlichen Welt die größ te Aufmerksamkeit zu erregen. Handelt es sich in der Tat um die Entdeckung des Sarges Jesu,, um die irdischen Überreste des Heilands? Der Sarg mit der Inschrift „Jesus Josephs Sohn" wurde in einem Gewölbe gefunden, das in einer Felsenwand ausgehauen war. Solche Grabkammern waren in der biblischen Zeit in Palästina üblich und sind der Nachwelt aus der biblischen Schilderung der Grabstätte des Lazarus oder aus der Beschreibung der Beisetzung Jesu durch Joseph von Arimathea gut bekannt. Die Bestattung der Toten in Palästina wurde auf die Weise ausgeführt, daß man die Leichen, in Totenkleider eingehüllt, aber oh-! Der Kaufmann Fritz S a f f r a n ne Sarg in solche Klippengewölbe hineinleg- Rastenburg (Ostpreußen), gegen den »€ te. Die Grabkammer pflegte dann mit Block-Mordes, Brandstiftung und Versichert' stemm zugemauert zu werden. Es kam des Betruges der Prozeß vor dem Bartenst öfteren vor, daß nach gewisser Zeit die Kam- Schwurgericht am 23. März begann. mögen des Dahingegangenen, über die Zahl der Arbeiter und Lehrlinge, die sein Brot aßen, zu lesen sind, findet man auf dem Sarg Jesu, des Sohnes Josephs, nur die Namensbezeichnung — kurze Worte, von einer offensichtlich ungeschickten und ungeübten Hand ht den Stein hineingehauen. Vielleicht war es ietn Maurer, sondern ein Angehöriger des Toten, der in aller Heimlichkeit, schief und auffallend wenig sachkundig die hebräischen Namensbuchstaben in aramäischer Sprache in den Stein grub. Wer weiß? Man kann nur sagen, daß wenn der Sarg mit den irdischen Ueberresten des Heilands tatsächlich jemals gefunden werden sollte, er genau so russehen würde, wie der von Professor Su-kennik entdeckte steinerne Schrein mit der Inschrift: Jeschua bar Jehoseph. Die Gefangenen von Horse ÄSiand gerettet Durch einen Eisbrecher. N c w y o r k, 29. März. Nach bedeutenden Anstrengungen ist es heute einem Eisbrecher gelungen, die Eisbarriere, welche die Horse-Jnsel von der Außenwelt abgeschlossen hatte, zu durchbrechen und sämtliche 127 Ueberlebenden der Explosionskatastrophe des Filmschiffes „Viking" an Bord zu nehmen. 30 Zahle Zuchthaus Wegen eines dreifachen Giftmordes. R o m, A. März. Vor dem Schöffengericht von Campobasso hatte sich der Landwirt Felke D e a l,e zu verantworten, der voriges Jahr seine drei Kinder im Alter dou 8, 9 und 11 Jahren durch Rattengift vergiftet hatte. Meale sagte aus, Salz mit dem erwähnten Gift verwechselt zu haben, doch schenkte ihm das Gericht keinen Glauben und verurteilte ihn zu 30 Jahren Zucht Haus. „Rribote Vost" für Ehebrecher Von einigen unternehmungslustigen Parisern wurde ein „privater Postdienst eingerichtet, der sich in den Lebekreisen von Paris eines großen Erfolges erfreut. In den Prospekten und Bekanntmachungen, die in Straßen von Paris verteilt werden, üacht die Direktion der „privaten Post" das Publikum darauf aufmerksam, daß die Beförderung von Liebesbriefen und sonstiger "fiimer Korrespondenz durch die Staatspost vst zu verschiedenen Unannehmlichkeiten und Indiskretionen führe. Die „private Post" sei dagegen absolut diskret, liefere die Briefsen-dungen direkt an die Empfänger aus. Au« tetbent übernimmt die „private Post" spe-iielle Aufträge. Ein Herr 36. z. B. begibt sich ^geblich auf Reisen. In Wirklichkeit bleibt ^ „in Herzensangelegenheiten" in Paris ^borgen. Er schreibt einige Briefe an seine Ehefrau. Der erste Brief ist angeblich in /■Hort, der zweite in Marseille geschrieben 0°tbcn. Diese Briefe übernimmt die „pti-Jk Post" und läßt sie aus den betreffenden Städten expedieren. Auf diese Weise werden Zweifel bei der zurückgebliebenen Gat-tTt gehoben und das Mbi des Ehebrechers Hilfe der „privaten Post" erwiesen. Den Bater in der Notwehr erschossen v ,^ u d fl p c st, 22. März. Einen ungewöhnlichen Fall verhandelte der hiesige Ge-rvAtsHof. Por Gericht stand ein l2jähriger vUtt9e, Ladislaus G., der vor einigen Mosten seinen Pflegevater Johann Bertalan Mordet hätte. Der Knabe sagte vor Ge-weinend aus, daß er den Bater in Not- getötet habe. Der Bater sei überall als j1( chkenbold bekannt gewesen und einmal einem Wirtshaus in eine Rauferei ver-schrworden, in der ihm ein Auge ausge-vtn to“- toutbe- Infolgedessen habe er feiste w tten °l3 Hausbesorger verlören und k'ther gezwungen, in einem un-llchen Schlupfwinkel am Rennplatz zu iUitJtCu- Der Zieh Vater habe ihn ständig Byaubelt und gezwungen zu betteln. Als lag l£ttta* erkrankte und fiebernd im Bette bittet 1 ber Dater geprügelt bis er ^r Verzweiflung habe er das blinVs'^Esser des Baters ergriffen und bog <_n’^rum sich gestochen. Dann habe er Vesi>,„ verloren. Als er wieder zur ' iei der Vater tot neben ihm %It''iw«gcBen?C ,DUtbC ciner Besserungs- folcale C/yronilt Montag, den 23. März Der Mariborer Aeroklub im vergangenen Jahre Unser rührige Aeroklub hielt gestern vormittags im Hotel „Drei" seine dies jährige Hauptversammlung ab, die uns einen Einblick in die systematische Tätigkeit dieser wichtigen Institution gewährte. Wie aus den einzelnen Tätigkeitsberichten zu ent nehmen war, wurde der Verein im vergangenen Jahre bei der Durchführung seines umfangreichen Programme? aus Schritt und Tritt von einem Mißgeschick verfolgt. Diesem Umstand ist auch die Absage des vorjährigen Meetings zuzuschreiben, für welches bereits die großzügigsten Vorarbeiten getroffen worden waren. Auch konnte in der Frage des Aerodroms keine endgiltige Entscheidung seitens der maßgebenden Faktoren erzielt werden. Trotz aller Schwierigkeiten wurde der Bau des Hangars beendet, der heute eine wichtige Unterkunft für alle in Maribor eintreffenden Aeroplane bietet. Weiters wurde eine Aktion für das motorlose Fliegen eingeleitet, die im heurigen Jahre noch einer weiteren Propaganda harrt. Für die Popularisierung des zivilen Flugwesens wurde also in den Grenzen des Möglichen alles unternommen, was nur möglich war. Bei den Wahlen wurde der verdienstvolle und 'umsichtige Präses Herr Gymna-sialdircktor Dr. T o m i n ä c k wiedergewählt, während sich der übrige Vorstand aus den Herren Ing. Draeer, Ing. Lenar-cte, Dr. Knuderl, Loos, Ing. Dolenc, Feldin, Oberstleutnant Midie, Roglie, Oberst Putuikovie, Saboty, Hauptmann Grabriö, Dr. Veble, Jezernik, Schmidichen, Oberpolizeirat Kersovan, Ing. KerSie, Oset, Direktor Pogaenik, Magistratsrat Rodosek, Ing. Celestina, Bezirkshauptmann Dr. .Hackt, Moravee und Ing. Jovie zusammensetzt. In den Aufsichtsrat wurden dagegen Herr Stadtkommandant General P av lovid als Präses und die Herren Bürgermeister Dr. Juvan, Direktor Klobuear, Dr. Leskovar, Graf Dr. Attems, Direktor Ljubinkovie, Oberst Stojadinovic, Dr. Ogrizek, Chefredakteur Kasper, Direktor Köchlet und Prokurist Lavrcnöiö gewählt. löst hatte, weshalb sich der Wagen nicht mehr steuern ließ. Der' Autobus und die Insassen sind versichert. Den. ganzen Tag mar die Unglücksstätte von Neugierigen belagert, die sich in Kommentaren über das Ereignis, das das ganze Städtchen in Aufregung versetzt hatte, ergingen. Gokolakabemie Der junge, aber sehr rührige Sokolverein Maribor 1, der das Gebiet des rechten Drau-uscrs. umfaßt, trat Samstag abends bereits zum zweiten Mal vor die Öffentlichkeit, um Beweise seines stillen, aber rastlosen und zielbewußten Schaffens abzulegen. Der geräumige Turnsaal der König Peter-Kaserne, den die Militärverwaltung dem jungen Sokolver ein seinerzeit zur Verfügung gestellt hatte, war bis zum letzten Plätzchen besetzt. Zur Akademie hatten sich vornehmlich Mitglieder und Sokolfreunde voni rechten Drauufer eiugefunden, aber auch aus der übrigen Stadt waren zahlreiche Gäste erschienen, um sich vom Fortschritt des zweiten Mariborer Sokolvereines zu überzeugen. Als Vertreter der Militärbehörde waren Stadtkommandant General P a v l o v i c und der Kommandant der Jngenieur-Untcroffiziers-schule Oberst P u t n i k o v i c mit mehreren Offizieren und als Vertreter der Stadtgemeinde Magistratsrat R o d o Z e k anwesend. Nach einer kurzen Ansprache des Bereins-starosta Dr. P i v k o traten nun Kinder, Nachwuchs und Mitglieder beiderlei Geschlech tes mit Frei- und Gerätübungeit auf, deren exakte und auch elegante Durchführung allgemein bewundert wurde. Am meisten gefielen die „Japanerinnen" (Jungmädchen), „Jungsoldaten" (Knaben), „Neue Richtung" (weiblicher Nachwuchs) sowie die symbolisierenden Freiübungen, die von einer Abteilung der Unteroffiziersschüler und den männlichen Mitgliedern nach Motiven der National lieber durchgeführt wurden. Den größten Beifall fand wohl die von weiblichen Mitgliedern aufgeführte Freiübung «Frühling". Die Pausen füllte der Tamburaschenchor der Militärzöglinge angenehm aus. Endlich ein wirklicher Frühlingstag! Der erste kalendermäßige Frühlingssonntag war nach einer Reihe von Enttäuschungen, die uns der heurige Spätwinter beschert hatte, überraschenderweise tatsächlich ein Leuzsonntag, wie wir ihn nur wünschen konnten. Die ganze Natur war sonnendurch flutet und wachte sichtlich zu neuem Leben aus. Die letzten Erinnerungen an den Nachwinter, die hie und da noch auf den Feldern und am Rande der Landstraßen liegenden Schneehäufchen schmolzen zusehends zusammen und werden schon in den nächsten Tagen verschwunden sein. Der Boden dampft angenehm und verbreitet einen anheimelus-itett Geruch von sonnendurchwärmter Erde. Die Bäume setzen bereits zum Knospen an, in der Erde schwellen die Keimlinge, immer lautere Vogelstimmen schwirren durch die Lust — der Frühling ist endlich da! Kein Wunder, daß Jung und Alt den prachtvollen Sonntag gehörig ausnützte und hinauswanderte in die neu erwachende Natur. Nach Kamni.m. Radvanse, KoZakc und auch in die entferntere Umgebung ivander- ten Tausende von Städtern und freuten sich, endlich einmal wieder trockenen Boden unter das Schuhwerk zu bekommen. In den Nachbargemeinden herrschte fröhliches Treiben; die Wirte kamen dabei voll auf ihre Rechnung. Der ddnnerstägige Josefirummel in Studenei erlebte seine Nachfeier, da die zahlreichen Buden, Echießstände, vor allem aber das elektrische Karussel noch immer ein ladend dastehen. Infolge der Schneeschmelze sind die Zuflüsse der Drau angeschwollen, sodaß auch die Drau im Steigen begriffen ist. Doch gibt der höhere Wasserstand auch im unregulierten Teil am Draufeld keinerlei Anlaß zu Besorgnissen. • Benötigen Sie ein Abführmittel? Nehmen Sie abends 2—3 Aitin-Dragees, früh morgens erfolgt eine normale, reichliche. milde Entleerung. Eine Schachtel zu 8 D genügt für 4-6 mal In allen Apotheken erhältlich. Glück im Unglück Ein Autobus stürzt in den Bach. C a f o b e c, 23. März. In der Nähe von Cakovcc ereignete sich Samstag gegen halb 8 Uhr früh ein schweres Autobusunglück. Nur einem Zufall und dem raschen Einspringen eines beherzten Mannes ist es zu verdanken, daß kein Menschenleben zu verzeichnen ist. Ein Wagen der hiesigen Autobusunter-nchmung, die den Verkehr zwischen der Stadt und dem Bahnhof aufrecht erhält, stürzte mit fünf Personen in der Nähe der Dampfmühle mehrere Meter tief in den wegen der Schneeschmelze angeschwollenen Bach, überschlug sich und begrub die Insassen unter sich. Alle erlitten Verletzungen, glücklicherweise nicht lebensgefährliche. Der Unternehmer selbst, Herr B r o d n j a k, der den Wagen lenkte, erlitt Verletzungen am Arm, Frau P c tz einen Armbruch, der Kassier Herr L o v r e n ä i L schwere Verletzungen am Kopf und.Hals, seine Gattin einen Beinbruch und eine Kellnerin aus öakovec Abschürfungen, Den Sturz in den Bach beobachtete der Postbote: Herr P o-s a v e c, der sofort ins Wasser sprang, die Fensterscheiben des Wagens zerschlug und die Tür öffnete, sdaß die Insassen mit Hilfe des Herbeigeeilten ins Freie gelangen konn ten. Wäre dies nicht geschehen, wären die Wageninsassen im Bach ertrunken. Den Verunglückten leistete der herbeigeeilte Sohn des Autobusunternehmers, Herr Dr. Br ob njak die erste Hilfe. Nach Ansicht der bald darauf eingetrof-fcneit Kommission ist das Unglück darauf zurückzilführen, daß sich der Zusammenhang zwischen Lenkrad und. den Vorderrädern ge N i z z a, 22i März 1931. * Anerkennung eines heimischen Erzeugnisses im Ausland. Wie aus Nizza berichtet wird, wurde das S ijak e r .M i ne r a l-w af f e r in der dortigen Ausstellung mit der Goldenen Ehrenmcdaille und dem Silbernen Pokal ausgezeichnet, was die außerordentliche Heilwirkung und Schmackhaftigkeit dieses heimischen Mineralwassers zur Genüge beweist. Nach diesem Heilwasser herrscht auf allen Märkten eine immer größere Nachfrage, sodaß der Absatz nichts zu wünschen übrig läßt. Derartige Auszeichnun gen und Anerkennungen internationaler Fu ryen werden in den letzten Monaten im Aus land immer häufiger. Zu dieser letzten großen Auszeichnung beglückwünschen wir den Besitzer der Sisaker Mineralquelle Herrn T e s l i 6 m. Trauungen. In den letzten Tagen wur den in Maribor getraut: Alois Pecheim mit Frl. Therese Patz, Cyrill Boje mit Frl. Marie Tepina, Josef Frank mit Frl. Katharina Pivec, Josef FerS mit Frl. Gabriele Potcö-nik, Ludwig Kuri mit Frl. Magdalena Puöko und Matthias ffrizan mit Frl. Sala» mun. m. Todesfall. Samstag nachts ist im schön sten Mädchenalter die Bahnbeamtin Fräulein Draga K o s nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Die Dahingeschiedene ist eine Schwester der Turnleiterin des So« kols Maribor 1 und betätigte sich selbst längere Zeit im Sokolverein. Das Begräbnis findet Dienstag, den 24. d. um 16 Uhr von der Aufbahrungshalle in Pobrerje aus statt. Ehre ihrem Angedenken! Der schwergetroffenen Familie unser innigstes Beileid! m. Verstorbene. In der Vorwoche sind in Maribor gestorben: Katharina Kremet geb Mansche, Eisenbahnerswitwe, 84 Jahre alti Marie Flaku» geb. Kapun, Maurersgattin, 52 I.; Othmar Pctef, Schuldienerssohn, 3 I.; Anna Polio, Private, 19 I.; Viktor Müller, Unterbeamter d. St.-B., 55 I.; Mo rie Lovrenöiö, Weberin, 26 Jahre. m. Tie ersten Schneeschwämme. Gestern tauchten am Marktplatz die ersten Schnee-schwämme auf. Trotz der kleinen Häufet war diese schmackhafte Küchenspezialität bald vergriffen. in. Stand der ansteckenden Krankheiten. Nach einer Mitteilung des städtischen Phy-sikats waren in der Zeit vom 15. Bis 31. b im Bereiche der Stadtgemeinde Maribor j< ein Fall von ansteckender Gehirnentzündung (mit tödlichem Ausgang) und ein Fall von Rotlauf zu verzeichnen. in. Bariton Balaban in Maribor. Der bekannte russische Sänger Alexander B a l a-b a n, das ehemalige Mitglied der Beugender Oper und gegenwärtiger erster Bariton des Grazer Opernhauses, veranstaltet im Rahmen der Volksuniverfität Montag, den 13. April in Maribor ein Konzert. Unserem Publikum ist der sympathische Sänger von seinem Gastspiel in der ehemaligen Mariborer Oper sicherlich noch in bester Erinnerung. in. Reue Fernsprechverbindung««! Zwischen O r m o i und Triest ist ein interur-Bauer Telephonverkehr eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Dreimitiuten-gespräch beträgt 24.75 Dinar. Desgleichen sind Gesprächsrelationen! zwischen Otitnoi einerseits und Radkersburg (Gebühr 16.60 Dinar), Leibnitz und Graz (29.70 Dinar) eröffnet worden. — P t u j erhielt- telephonische Verbindung mit Triest und Görz (Gebühr 24.75 Dinar) sowie mit Venedig (33 Dinar), Mailand (39.60 Dinar) und Genua (46.20 Dinar). — Ferngespräche wurden auch eingeführt zwischen @ rrt n j a R a d g o n a einerseits und Bad Gleichenberg, Wildon und Ehrenhausen (Gebühr 16.50 Dinar), Bruck a. d. Mur, Klaggnfurt Leoben und Villach (29.70 Dinar), Bad Aus fee, St. Pölten, Semmering und Wiene, Neustadt (37.95 Dinar), Kiyz Uyd ßolzbirn; „SPfatttoter Zerrung" Nummer SO. Dienstag, den 24. März 1931 (42.90 Dinar) sowie Innsbruck (47.85 Dinar) andrerseits. m. Generalversammlung der „Jadranjka ftraza". Montag, den 23. d. um 20.30 Uhr findet in der Jagdstube des Hotels „Drei" die diesjährige Generalversammlung der Ortsgruppe Maribor der „Jadranjka ftraza" mit der üblichen Tagesordnung statt. m. Die Jahreshauptversammlung der An-tituberkulosenligo in Maribor findet am Donnerstag, den 26. d. um halb 18 Uhr im Kino „Apollo" statt. Im Anschluß an die übliche Tagesordnung hält der Leiter des Ambulatoriums für Lungenkranke Herr Dr. V a r l einen Vortrag über die Tuberkulose bei Kindern und Erwachsenen. Der Vortrag findet bei freiem Eintritt statt und ist jedermann, der sich dafür interessiert, herzlichst eingeladen. m. „Mit Byrd" zum Südpol" betitelt sich das jüngste Filmereignis, welches ab heute im hiesigen Burg-Tonkinv zur Vorführung gelangt. Admiral Byrd, der unbezwingbare Held der Lüfte, ist gewiß eine der interessantesten Gestalten der Nachkriegszeit. Durch seinen verwegenen Flug über den Nordpol im Jahre 1926 eroberte er sich die Sympathien der ganzen Welt. Ein Jahr darauf glückte ihm ein Flug vcn Amerika nach Europa. Die schwierigste Auf gäbe löste jedoch Byrd am Südpol, wo er zwei Jahre die wissenschaftlichen Forschungen seiner großen Expedition leitete. Und gerade dieses Leben in der Antarktis bildet den Inhalt dieses großen Filmwerkes. Die Vorstellungen finden täglich um 15, 17, 19 und 21 Uhr statt. Am Feiertag, den 25. d. findet um 15 Uhr eine Schülervorstellung bei einheitlichen Preisen statt, deren Reingewinn zur Hälfte der Studentenküche zufließen wird. Als Beiprogramm gelangt ein Film, der anläßlich des Aufenthaltes des Königspaares in Zagreb gedreht wurde, zur Vorführung. m. Wieder ein Wildschwein erlegt. Der Oelfabrikant Herr Mirko K r a j n c aus Fram erlegte dieser Tage am Boö ein Wild schwcin. Weidmannsheil! m. Ein großer Steinadler wurde gestern nachmittags über Maribor gesichtet. Der große Vogel verschwand bald wieder über dem Bachernrücken. m. Der Sokolverein Maribor 1 lädt alle feine Mitglieder und den Nachwuchs ein, feinem hervorragenden Mitglied Fräulein Draga Kos, der Schwester der Vereins-Turnleiterin Mara, die letzte Ehre zu erweisen. Sammelpunkt vor der Aufbahrungs Halle in Pobresje. Ziviltleider mit Abzeichen. m. Angesichts der bevorstehenden Osterfeiertage wenden sich der arme, kranke Invalide mit vier kleinen Kindern sowie die mittellose, alleinstehende Mutter von ebensoviel kleinen Kindern an ihre edelmütigen Helfer in der Not mit der herzlichen Bitte, ihr und insbesondere der armen Kinder bitteres Los durch kleine Spenden wenigstens für die Osterzeit lindern zu helfen. Da die Redaktion der „Mariborer Zeitung" mit Ostern die Sammelaktionen einstellt, wird hofl. gebeten, eventuelle Spenden noch vor Ostern abzugeben, da nach den Feiertagen keine Gaben mehr übernommen werden. m. Unfall. Der Eisenbahner Leopold B e-l e s k o v i L glitt gestern in Studenci auf der nassen Straße so unglücklich aus, daß er beim Sturze mehrere Rippenbrüche erlitt. Die herbeigerusene Rettungsabteilung leistete ihm die erste Hilfe und überführte ihn sodann ins Krankenhaus. m. Aus der Polizeichronik. Gestern wurde ein gewisser Anton C. festgenommen, der seinerzeit im hiesigen Park-Cafe ein Silber-besteck mitgehen ließ. — Außerdem wurde noch der Handelsreisende Ferdinand L. wegen unerlaubten Verkaufes von Manufaktur waren angehalten und der politischen Behörde überstellt. m. Wetterbericht vom 23. Marz 8 Uhr: Luftdruck 738, Feuchtigkeitsmesser -s-9, Barometerstand 742, Temperatur -s-9, Windrichtung NS., Bewölkung ganz, Niederschlag Regen, Umgebung dichter Nebel. Aspirin- Tabletten nur echt rnif der:. Bayer-Kreuz wenn die Puppenkleider blendend rein werden. Aus (Seife Llmgebungs-Gemeinderat Ter Gemeinderat von Celfe-Umgebung hielt am Samstag, den 21. d. M. um 19.45 bis halb 21 Uhr eine ordentliche Sitzung unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Herrn A. M i h e l 8 i 8 ab, in welcher folgende wichtigere Angelegenheiten behandelt wurden: Die Gemeinde wird an Stelle der bisherigen Anleihe für den Bau der Umgebungsvolksschule eine andere Anleihe zu den günstigsten Bedingungen aufnehmen, der Zinsfuß darf aber nickt 8 v. H. überschreiten. — Die Banalverwaltung hat entschieden, daß die Umaebungsgemeinde zu den Erhaltungskosten für die städtische Polizei im Gesamtbetrags von 709.000 Dinar ein Sechstel, d. i. 118.167 Dinar beisteuern soll. Die Umgebungsgemeinde wird dagegen beim Innenministerium eine Beschwerde inreichen mit der Begründung, daß sie die städtische Polizei nicht benötige und eine eigene Polizei einführen wolle, — Das Gemeindesagdrevier Sp. Hudinja—Zagrad wird im Wege einer Lizitation verpachtet werden, — Ein Gesuch des Invaliden Merjasec um den Verkauf einer Parzelle an der Sann in Breg wurde abschlägig beschieden. — Ein besonderer Aus schuß wird die Frage der neuen Straße bei der Häuserkolonie unter dem Umgebungsfriedhof regeln. — Am Schlüsse der Sitzung gab der Bürgermeister bekannt, daß der Bezirkshauptmann von Celje am Freitag, den 27. d. M. um 10 Uhr vormittags Bewohner von Celje—Umgebung empfangen wird, um verschiedene Beschwerden und Wünsche der Bevölkerung zu hören. c. Der Gemeiuderat von Celje wird am 27. d. M. um 18 Uhr eine ordentliche Sitzung abhalten. An der Tagesordnung sind Berichte der Ausschüsse. c. Stationierung eines vierten Infanterie Bataillons in Celje. Am Donnerstag, den 26. d. M. um 9.43 vormittags wird ein neues Jnfanteriebata-llon mit dem Zuge in Celje Eintreffen, um hier ständig stationiert zu werden. Dem Militär wird am Bahnhof ein feierlicher Empfang bereitet werden. Bisher zählte die Garnison Celje nur drei Bataillone Infanterie. c. Todesfälle. Im hiesigen Krankenhaus ist am Samstag, den 21. d. M. die Zeitungs-ausirägerin Frau Theresia U m e k aus Celje im Alter von 53 Jahre gestorben. Friede ihrer Asche! Wagners Oper „Meistersinger von Nürnberg". 3. Akt. — 23.45: Tanzmusik. — Mühlacker, 20.15: SupöeS komische Oper „Leichte Kavallerie", — Toulouse, 20 45: Abendkonzert. — 22: Klassische Musik. 24.30: Militär musik. — Bukarest, 20: Abendkonzert. — Rom, 20.50: Opernübertragung. — Prag, 20.30: Vokalkonzert. — 21: Symphoniekonzert. — Mailand, 20.30: Operettenübertragung. — Budapest, 20.40: Zigeunermusik. — 22: Militärmusik. — Warschau, 19.50: D'Alberts Oper „Die toten Augen". * Magen- und Darmstgrungen, Anfälle von Seite)eh. Stockungen im Pfortadersystem, Aufgeregtheit, Nervosität, Schwindelgefühl, allgemeines Umvohlbefinden werden durch täglich ein Glas natürliches „Franz-Josrs"-Bitterwasier gelindert. Aerzte von Weltruf preisen die vorzüglichen Dienste. die das Franz-Joses-Wasser besonders blutreichen, korpulenten Personen, Gich-tikern und Hämorrhoidalkranken leistet. Tbeater und Kunst Wationalt&eater in Maribor Repertoire Montag, 23 März: Geschlossen. Dienstag, 24. März, 20 Uhr: „Die Kette". Abonn. A. Kupons. Letzte Aufführung. Mittwoch, den 25. März um 15 Uhr: „Cjar-dasfiirstin". Kupons. — Um 20 Uhr: „Karl und Anna". Letzte Aufführung. Ermäßigte Preise. + Brandl-Konzert in Maribor. Samstag, den 18. April findet das diesjährige Konzert des B r and e l-T r i o s im Mariborer Theater statt. Das Brandl-Trio absolviert soeben eine Tournee in Oesterreich und gibt sodann ein Konzert in Ljubljana und Maribor. Feuilleton * Mittwoch, 25. b. um 5 Uhr nachmittag große Kindervorstellung in der „Velika ka-oarna". Mitunrkend: The Recklin Comp, und die jüngste Tanzsoubrette Grete Schlesinger. 3438 ♦ Ein Leben für sich führen Kinder mit ihren Puppen. Sie bitten die Mutter um «in Stück Zlatorog-Seife und sind stolz, Kino Burg-Tonkino. Bis einschließlich Freitag „Mit Byrd zum Südpol". Byrds große Expedition als Tonfilm. Die kolossalen Filmaufnahmen werden von einem deutschen Conferencier Begleitet. Union-Tonkino: Montag zum letzten Mal „Westfront 1918". — Ab Dienstag der 100% ige Sprech- und Tonfilm „Im Kampfe mit der Unterwelt" mit Carlo Aldini als Hauptakteur. Ein erstklassiger Sensationsschlager. Apollo-Kino: Samstag und Sonntag ein nervenaufpeitschendes Doppelprogramm mit Buch Jones und Fred Thomson. Radio Dienstag, 24. März. Ljubljana, 12.15 und 13 Uhr: Reproduzierte Musik. — 18: Nachmittagskonzert. — 18.30: Deutsch. — 20: Jakl-Abend. — 22: Nachrichten und Jazz. — Beograd, 20.30: Nationallieder — 22: Klavierkonzert Laura Heim. — Wien, 19: Strauß' Oper „Rosen« koalier". — 22.40: Abendkonzert. — Bratislava, 20.05: Konzert. — London, 22.15: Glatteis Bon G ö st a T ö r n e q v i st. Wir, d. h. die nicht mehr ganz Jungen, können uns noch sehr gut daran erinnern, wie es früher zuging, wenn Glateis war An einem feuchtkalten Wintertag war immer jemand da. der sagte: „Wenn dieser Matsch heute nacht gefriert, dann haben wir morgen das schönste Glatteis!" Und Plötzlich lag das Glatteis da und und selber obendrauf; und die Glätte hielt sich mehrere Tage, so daß man verschiedene Meckerbriese über die Bummelei der Stra ßenreinigung an die Zeitungen senden konnte. In unserer Zeit mit ihrem sogenannten Tempo geht alles viel schneller. So spielt es sich heutzutage bei Glatteis ab: Um vier Uhr nachmittags ist herrliches Wintevwetter mit leichtem Schneefall. Man stellt das fest und geht nach Hause, Mittag essen. Wenn man wieder auf die Straße kommt, rutscht man gegen halb sechs aus, denn inzwischen hat es getaut, geregnet und wieder angefangen zu frieren. Um 8 Uhr 10 bescheint der Mond einen von neuem verschneiten Bürgersteig. Herr Provisor Borkenstamm betrat unter solchen Verhältnissen vor ein Paar Tagen die Cyprianusstraße. Er hatte eine daunenartige Schneedecke erwartet, rutschte aber stattdessen vier Meter westwärts aus. Und so rutschte er sich allmählich bis an die Straßenbahnhaltestelle, Ecke Emilstraße heran. Rings um ihn heruni rutschten Leute unter wildem Arm- und Beinfuchteln aus. Als sich der Provisor etwa dreißig Nieter weit von der Haltestelle befand, entdeckte er dort eine männliche Gestalt, die ihm heftig gestikulierend entgegenrutschte. Das war der Schneidermeister Apelstein. Teils wegen der Ballsaison und teils wegen des Gehaltabbaues stand der Provisor etwas mehr in der Kreide bei dem Schneidermeister als sonst. Es war ihm gleich klar, daß Apelsteins drohender Gesichtsausdruck und heftige Bewegungen ihm galten. In einer solchen Situation möchte man so schnell wie möglich verschwinden; und es ist ein kleiner Vorgeschmack vom Fegefeuer, einen Schritt vorwärts und einen halben wieder zurückrutschen zu müssen, während der immer ärgerlicher werdende Gläubiger sich nähert, wenn auch sehr langsam. Zu seinem weiteren Verdruß entdeckte i Herr Borkenstamm in der Nähe Fräulein Iris, die er sehr gern getroffen hätte. Aber erstens wollte er ihr nicht zeigen, daß er vor dem Schneidermeister flüchten mußte; zweitens wollte er vor ihr mit ungezwungener Eleganz austreten; und drittens schließlich bestand die Gefahr, daß Herr Apelstein ihm den Weg versperrtes wenn er den Kurs auf Fräulein Iris zu verlegte. Er blickte sich nach Rettung um und glaubte, diese in einem dicht dabei liegenden Postamt zu sehen. „Ich gehe ins Postamt hinein", dachte der Provisor, „und verstecke mich da, bis bei Schneider vorbei ist. Dann versuche ich Fräulein Iris einzuholen; sie kann ja Ec dem Glatteis nicht so weit gekommen sein-' Der erste Teil dieses Planes gelang; abci Herr Borkenstamm hatte noch nicht lange ge wartet, als er durch das Fenster sah, wie ihm der Schneider ins Postamt folgte. Erschrocken schrieb er eine Postanweisung aut und schickte Herrn Apelstein 25 Mark als Abschlagszahlung. Mit der Postguittung in der erhobener Hand ging er nach dem Ausgang. Durch diesen trat gerade sein Verfolger ein. Es war aber nicht Herr Apelstein, sondern ein ihm täuschend ähnlicher Herr. Immer erbitterter über seine Unüberlegtheit nahm si-f) der Provisor ein Auto und fuhr für seine letzten 1.25 Reichsmark nach Hause. Am nächsten Tage bekam er einen sehr höflichen Brief von Herrn Apelstein, mit der Bitte, hinzukommen und sich das Neueste vom Neuen anzusehen. Mit dem neuen Anzug machte der Pro* visor einen glänzenden Eindruck auf Fräulein Iris, als er das erstemal Gelegenheit hatte, mit ihr auszugehen. Aus dem Schwedischen von Äge Avenstrup ant Elisabeth Treitel. Der Roman der Mumie Das Londoner Gericht wird sich alsbald mit einer Angelegenheit beschäftigen, Enden Abschluß einer sehr merkwürdigen un|( romantischen Geschichte bildet. Es Handel' sich um den Besitz einer Mumie, die 8ul11 Objekt des Streites zweier angesehener en5' lischer Kunst- und Antiguitätensanrinl^ wurde. Die fragliche Mumie scheint eine bn' manische Kraft zu besitzen und stürzt jeden, der mit ihr in Berührung kommt, ins -Un' glück. Die Mumie ist von einem Legenden' kranz umwoben. Vor etwa 60 Jahren wur^ sie von drei arabischen Bauern in AegYp^ ausgegraben. Sie lag in einer Kiste, deren Deckel ein Frauenbildnis von ungewöhiw' cher Schönheit zierte. Es konnte 'festgeB9 werden, daß die Mumie die UeBerreste ein* Priesterin des Gottes Amon-Ra darsteb' die zirka 1500 Jahre vor Christi gestor^n war. Der englische Antiquitätenhändle Man, der Großvater des Klägers, erwor die Mumie auf feiner Aegypten-Reise. 5E1. unheilvolle Wirkung zeigte sich schnell. M seiner Rückkehr nach London erfuhr daß die Londoner Bank, der er sein Ver9^' gen anvertraut hatte, ihre Zahlungen il<1’ stellte. Er übergab die Mumie seiner Sch9^ ster, die sie in ihrem Kunstsalon ausste^ wollte. Der Mann, der die Mumie üE^ brachte, wurde auf dem Rückwege von ein6; Auto überfahren und auf der Stelle Der Bekannte Aegyptologe Robinson, der Mumie photographierte, wurde von eiuf j Herzschlag getroffen. Ein Londoner list, der über die Mumie einen Bericht ^ öffentlichen wollte, verlor plötzlich das genlicht. Darauf entschloß sich Frau 2R die Mumie zu verkaufen. Sie wurde uott nein reichen Kunstsammler, der garnicht <&, gläubisch war, erworben. Kurz darauf ^ ließ ihn seine Frau. Aus Verzweiflung er sich das Leben. Ein Londoner Körrig> rist, der über den Mumien - Aberglan eine Karrikatur zeichnete, erlitt einen M.u reu Unfall. Er stürzte die Treppe seines §,6 ses hinab und verletzte sich dabei die Hand so sehr, daß er seinen Beruf aast* mußte. Darauf wechselte die Mumie oft ^ ren Besitzer, bis sie. endlich in die ©änbe. Kunsthändlers Schaiding geriet. Nun »er gen die Erben des ersten Besitzers die - ( lieferung der Mumie. Sie scheinen Angst zu haben und wollen den Sau9 chichten keinen Glauben schenken. Unterstützet die flntituberkulosenlig^ ■ igttngtag, den 1931. Warum Pelztierzucht? Von Direktor Georg H o t h u m, Augsburg. Gold — Edel st ein — Pelz — lind nun einmal die begehrenswertesten Wertbegrisfe aller Menschen und werden es auch bleiben als die seltsamsten und beftbe-zahltestey. Alle drei sind rar und gejucht und die Jagd nach ihnen wird immer resul tatloser und schwieriger. Versucht wird Gold zu erzeugen — bis jetzt vergebens — Edelsteine werden lünstlich erzeugt u. Pelz, dieser Weltfaktyr wird in der freien Wildbahn immer rarere Eine unermeßliche Geld quelle war früher das Pelzjägertnm besonders in beit wildreichen Staaten Amerikas und Kanada. Der Weltbedarf an Pelzen wie Silber-f u ch s, N ü t r i a, N e r z u§ die Pelzjuwelen waren unermeßlich und bot den Pelzjägern eine sichere und bessere Einnahmequelle als Gold und Edelstein. Was Wun der, daß bei einem solchen Vernichtungskrieg in der freien Wildbahn das so belehrte Pelzwild immer seltener, ja heute auf dem Aussterbeetat steht. In Erkenntnis dieser Tatsache haben Amerikaner und Kanadier den Versuch gewagt, die begehrtesten Pelzträger einzufangen und Züchtungsversuche zu machen. Das war entschieden keine falsche Spekulation Und wird sie nie sein, denn im letzten Jahre hat Kanada allein an Pelzen dieser Art einen Umsatz von 15,072.244 Dollar zu verzeichnen. Man war gewiß auch in Europa uichl untätig, doch mindestens zu 75% ist die Pelztierzucht ganz verkehrt angefangen worden und bedarf einer gründlichen Säuerung. Geldfieber — Spekula nten tum — rasches Reichwerden haben unnötig hohe Kapitalen flüssig machen lassen und um das Ziel zu erreichen, hundert unwiederbringliche Millionen nur zur Einfuhr von Zucht« treten uns opfern lassen. Nicht die Großbetriebe, wo die persönlich Kontrolle über eine Masse der Tiere fehlt und ichott im .? «vnthetein das Ziel der Q u a l i t ä t einer Tierzucht fehlt, bringen den Erfolg, sondern' vielmehr wie z. B. die nordischen Länder, die mit Sicherheit arbeiten, der Kleinsarmbetrieb unter der persönlichen ständigen Kontrolle des Tierfreundes sind die Faktoren einer gesunden und sicheren Rentabilität. Nicht groß anfangen und klein aufhören, sondern umgekehrt. Ja,, das ist doch eigentlich nicht denkbar, sagt. der Laie und vielleicht klingt es wie ein Märchen, wenn der erfahrene Fachmann ihm sagen muß — daß eigentlich jeder, der nur ein kleines Fleckchen Erde besitzt, mag es auch noch so ein winziges Heimgärtchen sein, aus irgendeiner Art Pelztierzucht sich eine sichere Einnahmequelle schaffen kann, wertvoller als eine Zucht von Gemüse und anderen Dingen. Wichtig ist hier nur der fachmännische Rat und bereits akklimatisiertes allerbestes Qualitätsmaterial und ferner der Anschluß an eine Gemeinschaft der Verwertung von Nachzucht und Pelz. Man hat viel zu geringe Ahnung, auf welch kleinem Raum unsere besten Edel-pelzträger mit sicherem Erfolg, wenn sie schon akklimatisiert sind, ja 190%ig und in Pelzqualität wesentlich besser als in der freien Wildbahn gezüchtet werden können. Z. B. Sumpfbiber — Nutria — da stellt man sich vor Sümpfe, große Wasserflächen. Nichts dergleichen, ein ganz einfaches Gehege mit kleinem Wasserbassin u. eine ganze Familie Nutria läßt sich wohler gedeihen als im Sumpf der Heimat. Dazu hat Argentinien als Heimatland heute die Ausfuhr seines so wichtigen Pelztieres gesperrt, also sind wir vorerst auf e i g e n e Zucht angewiesen, eine Quelle für kommende Jahre, die nur beispielsweise erwähnt sein soll. Ein wichtiger Pelzträger, der sogenannte Garant der Kürschnerindustrie ist dann das Kaninchen. Aus Kaninchenfellen hat die Veredlungsindustrie kurzerhand eben alle" dem Publikum durch ihre Kunst vorzusetzen verstanden. Seal — Biberette — Imitationen jeder Art — alles eben Kunstfelle. — Heute ist das schon anders und die Veredelungsindustrie — die Kunstfellerzeugung — bangt bereits um ihre Existenz. Die Edelpelzkaninchenzucht — die Zucht von Naturedelfellen hat begonnen. Wenn hier einmal genügend Naturedelfelle Hermann Müller auf dem Totenbett 1 Der frühere deutsche Reichskanzler ist nach mehrtägigem Todeskampf in der Nacht zum 21. März im Alter von 54 Jahren gestorben. Etsel btt Liede Roman von Albert-Lmile Sorel Autorisierte Uebersetzung von Dora Münch. *4. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Philipp von Valfleur vermochte keine «ritik auszusprechen, und plötzlich, als er *eie Augen näher betrachtete, die die Din» je immer mit einer so resignierten Traurigst, die immer mit einem enttäuschten Blick w kranke Frau und mit einem guten und ^higen Blick seinen Sohn und seine Toch-br angesehen'hatten, deren Ernst unbeweg-lch blieb, bemerkte Philipp einen strahlen« ^ Funken, einen Funken, der aus einer Wneren Flamme in das Auge gedrungen !?n& sich selbst wie ein Stern befestigt hatte, ulancis Lautet plauderte in herzlichem 5°ne mit Odette. Philipp mischte sich von jjü’t zu Zeit in ihre Unterhaltung, durch j'si Wort, irgendeine Bemerkung, die ihn ^'Neswegs in seinen Betrachtungen störten. n,1 hatte sich auf den Divan gesetzt, seine ugen auf die Augen seines Vaters ge» ‘Met, wie hypnotisiert von ihnen Von e't zu Zeit wiederholte er seine Kritik: Q l'®8 ist sehr schön; man muß es lange _ 'e-)en, man muß es studieren." fo/riP'6 ^a6en recht", erklärte Francis. „Ein ihm - verdient, daß man sich von bri« ^eln, daß man sich von ihm durch» j^rMichlasst’ Das Wesen des Modells offen P&um innete Wesen war es eben, was ®ate ?uäItc- Dieser Mann war sein a6et rt' l°- wie er sich ihn vorstellte, wie ex in seiner tiefsten Seele map die ihm allein gehörte, in dem Mysterium seines Daseins, das vor der Geburt der Kinder begonnen hatte, und das sich fort«, setzen würde, über das er ihnen keine Rechenschaft zu geben hatte. Philipp glaubt nicht, daß Herr von Valfleur ein Mann wie die anderen war, mit denselben Gefühlen, den gleichen Tendenzen, den gleichen Bestrebungen; er war sein Vater und erfüllte seine Seele mit Ehrerbietung. Hier, auf diesem Bilde, die da brannte, die da leuchtete, es war Liebe, die diese Blicke verschönte; Liebe, die eine Frau erweckt hatte. Sein Vater hatte also geliebt. Philipp dach te zuerst an seine Mutter. Ohne Zweifel hatte Olivier dieses Gesicht gehabt, als er ihr begegnet war; er mochte kaum etwas jünger ausgesehen haben, so anziehend mußte er durch seinen frühreifen Charakter und seinen edlen Geist gewesen sein. Dieselben Augen mußten seine Mutter bezaubert haben, seine Mutter, die damals von auserlesener Schönheit gewesen war, dem Glück voll erschlossen, so wie sie das vergilb te Bild darftellte, das Philipp in der Normandie gesehen hatte. Doch warum war diese Glut erloschen? Mit welcher Asche hatte sie Herr von Valfleur bedeckt, um sie vor seinen Kindern zu verbergen? Hatte sie Odette jetzt mit ihrem Atem entfernt, um das Heim wiederzubeleben? Die Liebe war wieder da . . Dieser Stern bewies es. — Olivier hatte seine Liebe wieder erobert, er liebte. Philipp zweifelte nicht mehr daran, sein Vater liebte Odette. Er verstand plötzlich, daß sich sein Vater wiedervermählen wollte, nicht um die verlassene Wohnung wiederzubeleben, sondern um seinetwillen, weil er Freude brauchte und weil er das Leben Wiederbeginnen wollte. Philipp wur de einsilbig und vertiefte sich ganz in seine Gedanken. Die Nähe Odettens '-ritierte seine Empfindlichkeit. Er hatte zu rasch, zu spontan, den Einfluß ihrer Persönlichkeit erfahren; aber sie würde ja, wie die Dinge lagen, seine Stiefmutter, die junge Gefährtin seiiws Vaters werden, man würde Herrn und Frau von Valfleur gemeinsam einladen; sie würden miteinander in Gesell jchaft gehen, Besuche empfangen, Odette würde neue Bekannte einführen. Die Gedanken des jungen Mannes wurden rege, irrten umher, wühlten in ihm und Szenen zeigten sich ihm in voller Klarheit, bei denen sich sein Herz znsammenkrampfte. Die Räume, in denen Susannens Mutter, seine Mutter, die düsteren Tage einer Kranken zugebracht hatte, würden sich wieder verjüngen, die Möbel würden erneuert werden. Das Hans, das im Halbdunkel der Trauer eingeschlummert war, würde sich wieder der Sonne und der Freude erschließen; es würde ihnen, seiner Schwester und ihm, nur noch ihre Zimmer bleiben, in denen sie weinen konnten und wenn sie in das Arbeitszimmer eintreten würden, in dem Herr von Balsleur sie um sich vereinte, so würden sie auf diese Fremde stoßen, die als Dritte zwischen ihnen Platz nehmen würde. Manches Mal setzte sich Olivier abends ans Klavier und spielte eine Partitur. Philipp vergegenwärtigte sich nun, wie Odette neben ihm stehen würde, den Ellbogen auf das Klavier gestützt, oder mit gefalteten Händen, in jener hingebungsvollen Stellung, die eine tiefe Sympathie bezeugte. Der Platz der Herrin des Hauses, Herrn von Valfleur gegenüber, würde seiner Schwester genommen sein. 1 . Oh, wie er Odette haßte! Sich wiederKuvermählen unter dem Vormunde, daß es die Erziehung der Kinder erfordere, welch ein Jammer! Man vermählt sich wieder, weil man liebt und weil man vergessen will. „Mariborer Zeitung" Nummer SO. f-i-jBBssm-. - ■.... ■ ^ „TS* vorhanden, auch wenn es N a t u r - I an i tati on en sind, ist eben das künstlich präparierte Fell erledigt. Ja, wir haben heute so edle Naturkaninchenfelle, wie z. B. Nutria-, Blau-, Biber-, Ehin-, Schwarzrere und andere, die eine Zukunft haben, wenn sie in. genügender Menge da sind, daß jedem, selbst dem weiniger bemittelten Anfänger schon hier — in auch wenn er nur „Pelz" als Inbegriff einer Geldanelle des Verdienend' ansieht, mit bescheidenen Anfängen sich eine gute Zukunft schaffen kann. Auch sonstige Edelpelzkaninchenrassen, Imitationen jeder Art, naturell, wie Silberfuchskaninchen, Braunfuchskaninchen,, andere Fuchskaninchenrassen, täuschend ahn lieh Marder-Opossumkaninchen, sind Grundlagen vom Kleinen zum Großen zu kommen: Sollten wir hoch kommen, dann übersehen wir nicht Quellen, die richtig und rechtzeitig ausgenützt dem Tierfreund, mag er..in Land oder Stadt sitzen, selbst 'eine Quelle des Erwerbes oder Nebenverdienstes Bieten. Wirtschaft und Zolltarif Einberufung einer Wirtfchaftskonferenz nach Zagreb. In Verbindung mit der Aktion des Acker bau-ministeriums zur Abänderung des Punk tes 5 der Ergänzungen zum fünften Teile des Entwurfes über den Zolltarif Hat die Zentrale der industriellen Korporationen für den 31. d. eine Konferenz der Vertreter aller Wirtschaftsorganisationen nach Zagreb einberufen. Vor dieser breiteren Konferenz werden die Wirtschaftsorganisationen eine besondere Enquete abhalten, auf der der Standpunkt der Wirtschaftskreise zur Frage der Aufhebung des Einfuhrzolles auf Maschinen festgelegt werden soll. X Die Verhandlungen der jugoslawische« Holzindustrie. Die Verhandlungen der jugoslawischen mit der rumänischen Holzindustrie, die auf Grund der letzten Holzenquete unter der Leitung des Ministers Sernec in Wien geführt werden, scheinen zu einem guten Ergebnis führen zu wollen. Man nimmt an, daß der Plan des Ministers Sernec auf Schaffung eines jugoslawisch-rumänischen Holzkartells für Exportzwecke unmittelbar vor der Verwirklichung steht. X Export jugoslawischen Mehls «ach Oe» sterreich und der C. S. R. Agr. Im Zusammenhang mit den Handelsvertragsverhandlungen zwischen Jugoslawien und Oesterreich und der. Tschechoslowakei hat der jugoslawische Mühlenverband dem Handelsministerium ein Gesuch überreicht, in welchem verlangt Francis Lautet verabschiedete sich und verließ das Atelier, von Fräulein Livois hinausgeleitet. Obgleich Philipp erst ganz kurze Zeit da war, empfand et doch ein so starkes Unbehagen, daß er Weggehen wollte. Mit einer instinktiven Voreingenommenheit, die sich durch den herzlichen Empfang, der ihm zuteil geworden war, abgefchwächt hatte, war er in das Atelier gekommen; jetzt fühlte er sich von der Frau, die sein Vater so sehr liebte, 'daß sie ihm die Tote ersetzte, abgestcßen. Odette war zu verführerisch, um nicht die Eifersucht des Sohnes zu erwecken. Sie trat wieder in das Zimmer. „Ich mutz mich bei Ihnen entschuldigen", . sagte Philipp, „meine Schwester erwartet mich, und ich habe ihr versprochen, sie nicht lange allein zu lassen." „Sie wollen schon gehen?" rief Odette mit aufrichtiger Enttäuschung; „ich hätte noch so gern mit Ihnen geplaudert . •. . Ich habe Ihnen sc viel zu sagen!" Philipp zögerte, sie Bemühte sich, ihn liebevoll zu überreden: „Bleiben sie doch; legen Sie Ihren Hut her, ziehen Sie Ihre Handschuhe aus, tun Sie nicht so, als ob Sie ein fremder Besuch wären. Setzen Sie sich hier auf dieses Fauteuil, es sitzt sich da sehr gut; ich werde Ihnen gegenüber Platz nehmen, auf diesem alten Stockerln Rauchen Sie? Nicht? Fühlen Sie sich doch behaglich und machen Sie nicht sc ein ernstes Gesicht!" Sie hotte einfach, mit melodischer Stimme gesprochen. Philipp hatte sich einer Gegnerin gegenüber geglaubt, einer Feindin oder Rivalin, und eine wunderbar intuitive Freundin, eine Freundin bot sich an ihn in seinen bitteren Gefühlen zu trösten Wie hätte er sie nicht hübsch finden sollen? (Fortsetzung folgt.) wird, daß die Einfuhr jugoslawischen Mehls nach Oesterreich oder die Tschechoslowakei gesichert wird und zwar entweder aus Grund von Kontingenten oder aber zumindest aus Grund der gleichen Vorteile, wie sie ungarische- Mehl genießt. X Zollsatzänderungen bei der Maschinen-entfuhr in Jugoslawien. Agr. Beograd. DaS Handelsministerium hat einige Jndu-striekorporationen verständigt, daß es bestimmte Aenderungen im Zollregim bei der Einfuhr von Maschinen und Fabrikseinrichtungen einführen wolle. Bisher ist eine Verordnung in Gültigkeit, nach welcher die Einfuhr ganzer Fabrikseinrichtungen zollfrei vor sich geht. Selbst Bestandteile, die im Inlands hergestellt werden, unterliegen dem Zolle nicht. Um der heimischen Industrie zu helfen, sucht das Ministerium Wege zur Neuregelung dieser Angelegenheit. Bis zur Neuregelung bleibt die gegenwärtige Verordnung in Kraft. X Fahrpreisermäßigung für die Messe in Ljubljana. Die Generaldirektion der Eisenbahnen hat den Teilnehmern an der 11. internationalen Messe in Ljubljana eine 50= prozentige Fahrpreisermäßigung auf allen Zügen außer dem Orient-Expreß zugebilligt. Die Ermäßigung gilt in der Zeit vom 30. Mai bis zum 18. Jum. Auf Grund der Messelegitimation kauft der Teilnehmer die Fahrkarte, die zur freien Rückfahrt berechtigt. Für den Transport von Messegütern gelten die Begünstigungen der Tarifes 2. Teil, Abschnitt B—13. Bücherschau 6. Neues vom Großen Brockhaus. Wie wir soeben erfahren, wird der achte Band dieses größten volkstümlichen deutschen Nach schlagewerks Ende März d. I. erscheinen. Er wird alle Stichwörter umfassen, die mit dem Buchstaben H beginnen Wir kommen nach Erscheinen des Bandes an dieser Stelle darauf zurück. 6 „Der unvollkommene Abenteurer" von A. E. Johann. Verlag Universitas, Berlin. 3.20 Mk., Lw. 4.80 MI. — Johann gestaltet in diesem Roman das Schicksal jener Jugend die den Krieg nicht mehr mitgemacht hat, sondern nur, durch ihn entwurzelt, von den Wirren der Nachkriegszeit hin- und hergeworfen lourde. Der Sohn des Milttärgou-verneurs von Wladiwostok, von der Revolution vertrieben, wird Adjutant Koltschaks. Nach dem Zusammenbruch dieser Armee flieht er. Es glückt ihm, mitten im Winter ganz Sibirien zu durchqueren; endlich in Tokio findet er eine Lebensmöglichkeit: er wird Sekretär einer Völkerbundskommission, die Japan,, die Vereinigten Staaten und Kanada bereist. Doch er ist für einen ruhigen Beruf verdorben. In Kanada reißt er sich los, wird Holzfäller, Erntearbeiter und schließlich Fischer. b. Handbuch der Musikwissenschaft. Heraus gegeben von Univ.-Prof. Dr. Ernst Bücken. Köln. Etwa 1300 Notenbeispiele. In Lieferungen zu je RM. 2.30. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion m. b. H. Wildpark-Potsdam. Lieferung 43—44. Mit dem ersten Heft der „Musik des Mittelalters und der Renaissance" ist nunmehr das letzte Hauptthema'des Handbuchs der Musikwissenschaft in Angriff genommen. Damit steht die größte musikwissenschaftliche Publikation der Gegenwart kurz vor ihrer Vollendung. — In seiner „Aufführungspraxis d. Musik" spricht Prof. Haas-Wien von der mittelalterlichen Chor- und Gesangspraxis. Die Nachwirkungen orientalischer Musikübung ist noch an vielen Stellen bis in die Sequenzen und Tropen zu spüren. Besondere Bedeutuna kommt seinen Ausführungen über den Sinn, die Art und Technik der großen mittelalterlichen Festaufführungen, der Weih nachts-» Oster- und Passionsspiele zu. Beide Be:trä-ge, mit instruktiven Notenbeispielen u. Textabbildungen wieder reichlich versehen, werden wieder den Wert dieses ungewöhnlichen Werkes bestätigen. Witz und Humor Lottchen gehört der Töchterschule an. Als die Lehrerin gerade ein sehr ernstes Thema behandelt, kratzt sich Lottchen unaufhörlich am rechten Bein. Schließlich wird die Lehrerin ungeduldig und fragt: „Aber was haben Sie denn nur?" Zum allgemeinen Gaudium der Klasse ruft Lottchen: „Mich beißt ein Floh!" — Die Lehrerin ist hierüber sehr entrüstet. „Hätten Sie gesagt: Ich habe einen schmerzhaften Punkt! so hätte ich Sie auch verstanden", meint sie. — Eine Weile vergeht, der Unterricht nimmt seinen Fortgang. Da fängt Lottchen wieder zu kratzen an, diesmal am linken Bein. Die Lehrerin wird nervös. „Aber was haben Sie denn nun schon wieder?" Lottchen antwortet hierauf treuherzig: «Jetzt ist's ein Doppelpunkt!" JCteinec A Verschiedenes Generalvertretung einer deut scheu Firma wird an junge Dame oder Herrn sofort vergeben. Keine Reise. Einarbeitung erfolgt. 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Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß ihr innigstgeliebter, unvergeßlicher Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr MARTIN |MG Besitzer und Kaufmann Samstag, den 21. März 1931 nachts nach langem schweren Leiden und versehen mit den Tröstungen der hl. Religion im 70. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis des teuren Dahingeschiedenen findet Dienstag, den 24. März 1931 um 9 Uhr vormittags vom Trauerhause in Sv. Peter pod sv. gorami aus auf den Ortsfriedhof statt. Die hl. Seelenmesse wird in der Pfarrkirche in Sv. Peter pod sv. gorami gelesen werden. 3437 Sv. Peter pod sv. gorami, Maribor, den 23. März 1931. Rosa jug, Gattin. Lea Peönlk, geb. jug, Gerichtsratsgattin, Angela Dr. jn-van, geb. jug, Advokatens- bezw. Bürgermeistersgattin, Töchter. Beide Schwiegersöhne und alle übrigen Verwandten. Statt feder besonderen Anzeige. I »Man kann Wäsche waschen ohne Plagen/« hört man Zlatica an solchen Tagen. »Es Ist ganz leicht, wenn Dn nur weisst. dass die Waschseife ZL'ATOROG heisstU Später kommen Hausfraaensorgen — Zlatica hat grosse Wäsche morgen! Beim Waschen verschwindet jeder Fleck —> mit Zlatorog Terpentin geht alles weg! ^Fortsetzung folgt) 1 Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: Udo KASPER. - Druck der »Marlborska tiskarna« in Maribor. - Für den Herausgeber und den Druck verantT wörtlich: Direktor Stanko DETELA. — Beide wohnhaft in Maribo