poLtnina plsLans v gotovini. Rr. 30. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. K. (23.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 —Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'— Dinar Mittwoch, den 20. Oktober 1926. Briefe ohne Unterschrift werben nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigm-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje' Lur MMrung. Von edel gesinnten deutschen Bürgern wurde vor Jahrzehnten die „Sparkasse der Stadt Gottschee" ins Leben gerufen und Jahre hindurch blieb sie das einzige Geldinstitut' auf Gottscheer Boden. Ihre Wirksamkeit dehnte sich im Laufe der Zeit selbst über die Landesgrenze hinaus und das Vertrauen, das man ihr nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Lande entgegen brachte, war wohlbegründet. Zog ja doch die Stadt aus ihr reichen Nutzen und war sie die Hauptteil¬ nehmerin am jährlichen Reingewinn. Das Land war zwar mehr gebend als nehmend, aber immer¬ hin dafür erkenntlich, daß man ohne größeren Zeitaufwand seine ersparten Kreuzer fruchtbringend anlegen und in großer Not gegen grundbücher¬ liche Sicherstellung ein Darlehen erhalten konnte. Daß trotzdem vor zwanzig Jahren Anregungen zur Gründung von Raiffeisenkassen gegeben und solche in mehreren Orten eingeführt wurden, das geschah in der Überzeugung, daß die Sparkasse der Stadt Gottschee den Anforderungen der neu¬ eren Zeit nicht mehr voll genüge. Dieser An¬ sicht werden wohl auch jene beipflichten, deren Werk die Merkantilbank ist. Seit der staatlichen Neuordnung sind nun bei der Sparkasse der Stadt Kočevje solche Ver¬ änderungen eingetreten, daß die bodenständige deutsche Bürgerschaft und Landbevölkerung in überwiegender Mehrheit den Wunsch nach einem neuen eigenen Geldinstitute schon lange hegte und Die vergessene deutsche Sprachinsel Gottschee. (Fortsetzung.) Jetzt liegt von halber Höhe schon ein erheb¬ licher Ausschnitt des Gottscheer Landes im Osten vor uns ausgebreitet. Die Troggestaltung der mit weißen Siedlungsflecken betupften Talebene wird kenntlich. Weit gestreckte, mehr oder weniger hohe Bergmassen umschließen die Längsseiten des Beckens, indes niedere Querriegel die Schmalseiten der einzelnen Wannen trennen. Wie eingestreute Schneefelder wirken die auf den Anhöhen zwischen dem Grün und den dünnen Waldbeständen lie¬ genden Steinlager der Karstregion, ein goldiges Glitzern, das die Töne südlicher Sonne hat, steht auf den Acker- und Wiesenstreifen, auf dem mäch¬ tigen, saftigen Waldteppich und den wie schmale Kerzenlichter brennenden Kirchen- und Kapellen¬ türmen, die über den winzigen Häusergirlanden der Dörfer auf den Kämmen der Höhen als Zei¬ chen treuer Andacht gar häufig aufgerichtet sind. diesen Wunsch vor wenigen Monaten zur Aus¬ führung brachte. Die neue Gottscheer Spar- und Darlehenskasse nimmt seitdem Einlagen entgegen und haften hiefür mit ihrem ganzen Vermögen alle jene, die der Kaffe mit einer schriftlichen Erklärung als Mitglieder beigetreten sind. Diese unbeschränkte Haftung verbunden mit der persönlichen Ehren¬ haftigkeit und Fachkenntnis der Mitglieder im Vorstande und Aufsichtsrate vermag ganz gut jeden Vergleich mit der in der Sparkasse der Stadt KoLevje gebotenen Bürgschaft auszuhalten, selbst dann, wenn man sich auf die behördliche zugestandene Pupillarsicherheit berufen wollte. Denn wo man schwindeln will, geht es trotz der Bezeichnung pupillarsicher; wo man ehrlich sein will, — ist man dies in einer gewöhnlichen Kassa so leicht als in der pupillarsicheren. Die neue Gottscheer Spar- und Darlehenskasse macht es sich dann zur Pflicht, die anvertrauten Gelder sicher anzulegen, wie jedes solide Geldinstitut. Spekulationen sind ausgeschlossen. Eine der Hauptaufgaben der neuen Kasse be¬ steht in der Gewährung billiger Kredite an be¬ dürftige und vertrauenswürdige Mitglieder. Die großen Spesen, mit denen die Erlangung eines Darlehens bei der Sparkasse der Stadt Kočevje verbunden war, drängten förmlich dazu, ein billi¬ geres Institut zu schaffen. Nun ist es da, zu aller Nutz und Frommen. Darum wollen wir ausbauen und stark machen — die neue Spar- und Darlehenskasse. Noch ein halbstündiges zähes Klettern über Steintrümmer und Bergrippen, wobei wir uns stellenweise durch üppig wucherndes Untergehölz des dichten, von Fichten und Buchen gemischten Waldes zu winden haben, führt zu einem schmalen Plateaustreifen, der mit Mauerresten aller Art erfüllt ist. Am Steilabfalle nach Norden und nach der östlichen Kammseite zu ragen einige brü¬ chige, aus roh behauenen Steinblöcken bestehende Wände des ehemaligen festungsartigen Schlosses noch am deutlichsten empor. Nach der Westseite der Kammrichtung, also nach der Stadt Gottschee zu, stand wohl ein Wehrturm, zu dem eine Zug- brücke über einen künstlichen Graben führte. Sonst vermelde: nichts von Gestalt und Anlage des Schlosses, an das erst zur Franzosenzeit die Hand gewaltsamer Vernichtung gelegt wurde. Eine Ka¬ pelle mit einem Altar, der um die Mitte des letzten Jahrhunderts in eine Kirche von Gottschee eingeführt wurde, sowie einige Wohngeschosse standen auch dann noch sechs bis sieben Jahr- zehnte. In der Gemeinde Oöermösel starb vor Der Handelsmimster über neue Sparmaßnahmen und Reformen. Das Ministerium für Handel und Industrie hat Vorschläge ausgearbeitet, die der Handels¬ minister hinsichtlich der Ersparungsmaßnahmen im Staatshaushalte sowie zur Linderung der allge¬ meinen Wirtschaftskrise im Ministerrate vorgelegt hat. Handelsminister Dr. Kcajac tritt zunächst für eine Abschaffung sämtlicher Geldstrafen, und dies in Hinsicht auf den empfindlichen Geldmangel, ein. Mindestens sollten aber solche Strafen für den ganzen Staat gleichgestellt werden, um zu vermeiden, daß gleiche Vergehen weiterhin noch an verschiedenen Orten ungleich geahndet werden. Statt der Geldstrafen sollen kurze Freiheitsstrafen, insbesondere zur Zeit, da die Feldarbeit ruht, ver¬ hängt werden. Freiheitsstrafen für administrative Vergehen wären zu einer Zeit, da die Landbe¬ völkerung durch Feldarbeiten nicht in Anspruch genommen ist, abzutragen. Die Regierung möge guten Willen zeigen und verhängte Strafen für kleinere politische Vergehen sowie Preßdelikte min¬ dern, bezw. Nachlassen. Dr. KrajaL tritt weiters für eine restlose Durchführung der Agrarreform ein. Aufgabe der Ministerien sei es, zu verhindern, daß in staatlichen oder vom Staate privilegierten Unternehmungen und Anstalten bevorzugte Kreise irgend welcher Art Einfluß gewinnen. Kein Staatsbeamter darf gleichzeitig die Funktion eines Verwaltungs- oder Aufsichtsratcs in einem staat¬ lichen oder vom Staare privilegierten Unter¬ einigen Jahren ein Mütterchen, das noch als Magd beim letzten Kastellan des verfallenen Ge¬ bäudes hier in Waldesstille gehaust hatte. Eines zeigt mit Eindringlichkeit der Umblick von der höchsten Stelle des Plateaus, auf der ein Lugaus des stolzen Friedrichsteiner Schlosses stand: die beherrschende Lage über den größten Teil des Gottscheer Landes, dessen Mittelpunkt der Fried¬ richsteiner Bergzug bildet. Wo einst über die glatten Steinfliesen des Schloßhofes die Sporen geharnischter Ritter klirr¬ ten und die Kleider minnesangfreudiger Edelfräu¬ lein rauschten, haben sich in trümmerbesätem Erd¬ reich an Alter ehrwürdige dickstämmige hohe Fichten eingenistet, deren vom Abendwinde be¬ wegte Äste in die Dämmerung des rötlich über¬ hauchten Himmels tasten und von den versunkenen Tagen Heller Lustbarkeit auf Schloß Friedlichstem erzählen. Graf Friedrich von Cilli, aus dem Geschlechte, welches Erbe der Ortcnburgschen Besitztümer, also auch des Landes Gottschee, geworden war, hatte S: te nehmen ausüben. Die Tantiemen bei Staats- Unternehmungen sind auf ein Minimum zu re¬ duzieren. Im Handelsministerium soll eine Ab¬ teilung für einen Jndustriekataster eingeführt werden, so daß dem Staate die Möglichkeit ge¬ geben ist, Produktionsspesen, Produktivität eines jeden Unternehmens, sowie seine allfällige Um¬ stellung auf Kriegsindustrie zu ermessen. Die Re¬ gierung möge weiters die Frage der Kartelle und Schutzzölle einer Lösung zuführen. Gegen den überhandnehmenden Luxus sieht der Handelsminister durch verschärfte Besteuerung scharfe Maßnahmen vor. Staatsangestellte dürfen kein luxuriöses Leben führen, widrigenfalls sie aus dem Staatsdienste entlassen werden. Schule und Kirche sollen insbesondere gegen den Luxus der Damenwelt auftreten, als da sind auch Schminke, Lippenstifk u. drgl. mehr. Den Beamtinnen soll der Gebrauch von Puder und Schminkstift während der Amtsstunden verboten werden. Die Staats¬ beamtin soll ins Amt schlicht gekleidet, ohne lu¬ xuriöse Kleidung, ihrem Verdienste angemessen, kommen. Ausländische Badereisen und Vergnügungs¬ fahrten sollen durch hohe Taxen verhindert wer¬ den. In den Ministerien muß das obligate Kaffee¬ kochen mit staatlicher Beheizung eingestellt werden. Sämtliche Staatsämter, der Hof einbegriffen, decken ihren Bedarf im Jnlande bei heimischen Unternehmungen. Preistreiberei wird strengstens geahndet. Die heimische Schiffahrt soll tatkräftigst unterstützt werden. Insbesondere verlangt der Handelsmi¬ nister eine erhöhte Kontrolle über die Tätigkeit der Gerichte, Arbeitsschule, lässige Beamte, sowie alle, die Amt und Stellung zu Parteizwecken mißbrauchen und gleiches Recht nicht für alle Staatsbürger gelten lassen, sollen entlassen werden. Eine gleiche Kontrolle soll auch in den übrigen Staatsämtern eingeführt werden. Weiters verlangt Dr. Krajac eine Revision sämtlicher Kommissionen im In- und Auslande. Staatliche Lieferungen sollen durch ein neues Verfahren geregelt und die bisherigen Mißstände ° auf diesem Gebiete beseitigt werden. Jede Arbeit in eigener Regie soll seitens der Regierung ab¬ gelehnt werdtn. Eine besondere Reform ist der Parlaments¬ tätigkeit zugedacht, die mehr positive Arbeit erhei¬ sche. Die Staatsmonopole sollen umgestellt, in sämtlichen Ministerien sowie allen Staatsämtern strenge Einhaltung der Amtsstunden durchgesührt werden. Schließlich schlägt Dr. KrajaL eine Zollunion zwischen den Balkanstaaten vor, die den jugosla¬ wischen Arbeits- und Handelsmarkt beeinflussen würde. gegen die Mitte des 16. Jahrhunderts hier zu geheimer verbrecherischer Liebe ein gar behagliches Nest gebaut. In eine rassige Kroatin aus niederm Adel mit Namen Veronika hatte er sich verliebt, „von deren schönem Blick er Feuer gefangen hatte", wie die Urkunden zu melden wissen. Seines an¬ getrauten Weibes satt, erstickte er dieses in den Kissen des ehelichen Lagers und erhob die Vero¬ nika von der Geliebten zur Gattin. Doch die Tat ward ruchbar und die neidvolle Welt klagte die verführerische Veronika der Mithilfe am Morde an. Graf Friedrich wurde auf Betreiben des Kai¬ sers in einem Turm gefangen gesetzt, gegen die Kroatin aber begann ein arges Kesseltreiben. Von Verfolgern gehetzt, flüchtete sie sich in verborgene Hütten der Gottscheer Wälder, bis „zween Ritter" aus Geheiß des alten Grafen Cilli sie ergriffen und das „schönste Weibsbild" jener Zeit „in einer Badewanne ersäuften". Ihren Gemahl, der in seinem Turmverlies kränkelte und der einzige männ¬ liche Erbs war, ließ man nach Veronikas Tode frei. Er entschädigte sich für ihre vergangene Schön- - s? Z-itun"- — ss'r. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Worte der Anerkennung.) Vor kurzem hat unser Landsmann, der bekannte Besitzer des Hotels „Zum Südbahnhof" in Ljub¬ ljana, Herr Franz Miklitsch, ein gebürtiger Mer- leinsrauter, sein 60. Lebensjahr vollendet und dies im Kreise seiner Familie gefeiert. Aus diesem Anlasse widmet ihm der „Slovenec" folgende an¬ erkennende Worte: „Franz Miklitsch ist ein echter Altkrainer, tätig, brav und ehrlich; sein Hotel ist bei allen sehr beliebt." Wir beglückwünschen den Jubilar. — (Personalnachricht.) Bezirkstierarzt Herr Philipp Kälterer ist von der Cillier zur Gottscheer Bezirkshauptmannschaft versetzt worden. — (Todesfall.) Am 11. Oktober ist Jo¬ hann KajfeL, ein Sohn des Großindustriellen Herrn Anton KajfeL, nach mehrjährigem Siech¬ tum, zuletzt infolge einer Lungenentzündung, in Abbazia verschieden, von da nach Gottschee über¬ führt und hier am 14. Oktober in der Familien¬ gruft beigesetzt worden. Eine große Menschen¬ menge gab ihm das letzte Geleite. Durch be¬ scheidenes, freundliches Auftreten, sowie durch die ruhige Gelassenheit, mit der er sich in sein Leiden fügte, hat der Dahingeschiedene ein schönes Bei¬ spiel hinterlassen. Er ruhe in Frieden! — (Einstellung der Strafverfol¬ gung.) Wie allgemein bekannt sein dürfte, wurde gegen alle diejenigen Gottscheer, die sich am 5. Juni l. I. an dem Klagenfurtner Ausfluge be¬ teiligt halten, die Voruntersuchung wegen Ver¬ brechens des Hochverrates nach Z 87 3, b Straf¬ gesetz, 8 90 serbisches Strafgesetz, sowie Z 1 P. 5 des Gesetzes zum Schutze des Staates ein¬ geleitet und die Beteiligten auch einvernommen. Laut Verständigung des Bezirksgerichtes in Ko- Levje vom 9. Oktober 1926 G. Z. 766/26/2 hat nun die Staatsanwaltschaft in Novomesto die Strafverfolgung eingestellt, da hiefür keine Gründe vorhanden sind. — (Reserveoffiziere, Achtung!) Re¬ serveoffiziere und Offiziere in Pension, die noch nicht in das Heer ausgenommen worden sind, bezw. deren Gesuche um Aufnahme in das Heer noch nicht erledigt sind, sollen sich in ihrem eigenen Interesse zuversichtlich und ausnahmslos bis 24. d. M. bei oen Gemeindeämtern ihres Wohnsitzes melden, damit den Gemeindeämtern die Möglich¬ keit gegeben ist, der Aufforderung der Heeres¬ verwaltung nachzukommen, die Verzeichnisse dieser Offiziere anzulegen. — (Zur Not wieder geflickt.) Inden letzten Tagen drohte infolge übereilter Äußerungen des Stefan Radic die Einigkeit zwischen Radi¬ kalen und Radicianern iu Brüche zn gehen. Man heit an den Reizen vieler Frauen. Valvasor, der Chronist jener Tage, sagt vom Grafen Friedrich von Cilli: „er eralterte bey immergrünender Geil¬ heit und blühendem Glück". Als ein guter Freund den Neunzigjährigen ermahnte, „der Büberei Ur¬ laub zu geben und sich zum Sterben zu bereiten, indem er zum Grabe so reiss als eine überreife Birne zum fallen", da bestellte der Nimmersatte Erdenpilger lachend bei seinem wohlwollenden Mahner einen Leichenstein mit der höchst frivolen Inschrift: „Nichts trage ich ins Grab, als was Speise und Trank und eine unerschöpfliche Wollust an meinem Körper unverzehrt ließ". Ein kalter, vom Tale herausziehender Wind, der breite, finstre Wolkenbünde über Berg und Ebene treibt, zwingt zum Abstieg von diesem Flecken, der im Gottscheer Lande ein so denkwürdiges Zeug¬ nis ablegt von mittelalterlicher Unverwüstbarkeit in irdischer Begierde. Beinahe vier Wochen weile ich nun im Gott¬ scheer Lande. Mit einer Reihe prächtiger, auf¬ recht und aufrichtig denkender Menschen, die mir V i. J-r^n- sprach wieder einmal von baldigen Neuwahlen und Neubesetzung aller Ministersitze. Da sich Radiä beeilte, beruhigende Erklärungen abzugcben, hat sich der Ministerpräsident damit zufrieden gegeben und die schon vollzogene Demission des Gesamtministeriums wieder zurückgezogen. Die Einigkeit ist somit wieder hergestellt, doch bleibt sie ein Flickwerk. — (Ein neuer Feiertag) ist das von Pius XI. eingesetzte Fest des Königtums Christi, das alljährlich am letzten Sonntag im Oktober mit der Weihe an das Herz Jesu begangen wird. Heuer fällt das Fest auf den 31. Oktober. — (Gepreßtes Heu.) Gegenwärtig sieht man wiederholt Fuhrwerke mit gepreßtem Heu beladen zur Stadt fahren. Die Heupreise sind so niedrig, daß der Bauer besser täte, sein Heu zu behalten, als es mit 1'40 X — 35 Para pro Kilo abzugeben. Jedoch die Not zwingt manchen zum Verkaufe, da er keine anderen Einnahmen zur Bestreitung seines Haushaltes zur Verfügung hat. Wäre es nicht vernünftiger, den Viehstand zu vergrößern, eventuell auch Kleinvieh einzustellen? Wo der Bauer die Milch nicht verkaufen kann, verwende er sie zur Butter- erzengung, denn Butter bringt er leicht an den Mann, oder er mache Rindschmalz daraus. Ohne gehörigen Viehstanb gibt es nur wenig Dünger und wie sehen in ein paar Jahren die Felder aus? Ohne tüchtige Düngung gedeihen auf unserem mageren Karstboden die Feldfrüchte nicht. „Mist ist des Bauers List!" heißt das bekannte Sprichwort und jener Bauer hatte recht, als er jüngst zu seinem Nachbar, der mehrere Fuhren Heu verkauft hatte, sprach: deine Äcker werden weinen. — (F e tts chw e i n e) sind Heuer billig. Derzeit zahlt man sie mit 44—45 X pro Kilo Lebend¬ gewicht. — (Derpolilischeundwirtschaftliche Verein der Deutschen in Slowenien) hat auf seiner Jahreshauptversammlung am 26. September 1926 für das Geschäftsjahr 1926/27 satzungsgemäß eine Neuwahl seines Ausschusses vorgenommen, die folgendes Ergebnis zeitigte: Ämterführer: Obmann: Dr. Lothar Mühleisen, Rechtsanwalt, Maribor, 1. Obmannstellvertreter: Dr. Walter Riebl, Rechtsanwalt, Celje, 2. Ob¬ mannstellvertreter: Valerian Spruschina, Mecha¬ niker, Ptuj, Schriftführer: Hubert Kolletnig, Hoch¬ schüler, Maribor, Zahlmeister: Leopold Ambrosch, Gärtner, Maribor. Erweiterter Ausschuß: Dr. Otto Badl, Kaufmann, Maribor, Franz Kreinz, Schlossermeister, Maribor, Karl Nasko, Privat¬ beamter, Maribor, Dr. Hans Schmiderer, Rechts¬ anwaltsanwärter, Maribor, Dr. Hermann Wies- haler, gew. Notar, Maribor. Führer zur Kenntnis der Landschaft und des Volks¬ tums wurden, verbindet mich herzliche Freundschaft. Durch die lang sich streckenden Talmulden bin ich gewandert, in denen dürre Viehweiden mit fetterer Ackerkrume abwechseln und jede Marsch¬ stunde eine andere saubere Dorsschaft sich zeigt. Langhin dehnen sich mit einer einzigen Hauptgasse diese Dörfer der Ebene mit ihren Erdstockbauten, die meist ihre Schmalseite nach Art des fränkischen Hauses der Straße zukehren. Eingetaucht bin ich auch in die an den Hängen sich lehnenden Wald¬ dörfer, wo gefällige Holzhäuser mit Altanen im Stile des bayrischen Voralpenhauses stehen. Und einen Reiz deutscher Romantik fühle ich in den stillen waldbedeckten Talmulden, wie sie ähnlich Thüringens Berglaud gibt, desgleichen in den saftigen Hochtalmulden der Südketten, die an das Algäu oder das Berchtesgadener Land erinnern. Nur daß keine Bergwasser in diesem Karstlande rauschen und die Einsamkeit und Stille noch tiefer und die Seele bezwingender ist. (Fortsetzung folgt) Jac- an a Vi.i. Gorim Z ll.u I a - -'l . ,.^ . — (Die Sparkasse der Stadt Ko- Le oje) ist das älteste und das einzig pupillar- sichere Geldinstitut in der Stadt. Für seine Ein¬ lagen haftet die Vermögensverwaltung der Stadt, die bekanntlich riesige, holzreiche Waldkomplexe und zahlreiche Häuser in der Stadt ihr eigen nennt. Der Zinsfuß für Darlehen der Sparkasse der Stadt KoLevje ist außerordentlich günstig; gegen grundbücherliche Sicherstellung werden Darlehen auf go/o, gegen Wechsel auf 1O°/o gewährt. In die Sparkasse der Stadt KoLevje legen auch Behörden, wie das Gericht und andere ihr Geld ein. Die Sparkasse der Stadt KoLevje ist eine der mächtigsten wirtschaftlichen Säulen in unserem Bezirke, eine Wohltat für den Bauer, Gewerbetreibenden und Kaufmann. Um Veröffentlichung vorstehender Notiz wurden wir von der Sparkasse mit Berufung auf den noch geltenden Jnsertionsvertrag ersucht. Im übrigen stehen wir dem Inhalte der Zuschrift als Unbeteiligte gegenüber. — (Die Kukuruzernte) ist im Gott- scheeischen nun doch besser ausgefallen, als der nasse Sommer befürchten ließ. Die schönen Herbst¬ tage haben die Frucht gut ausreifen lassen. Im Waldviertel zumal ist man mit dem türkischen Weizen sehr zufrieden. Um den Ausfall an Edel¬ obst wett zu machen, griff man zu Säuerlingen und Holzbirnen und verwendete diese zur Most- und Branntweinerzeugung. — (Ein halbes Jahrhundert im Ge¬ fängnis.) Bei einer Revision der amerikanischen Gefängnisse wurde festgestellt, daß den Rekord im „Sitzen" ein gewisser Harding Pomeroy in Boston hält. Er wurde im Herbst 1876 als dreizehnjähriger Junge wegen eines Mordes zum Tode verurteilt, dann zu lebenslänglichem Ge¬ fängnis begnadet, und kann also demnächst sein fünfzigjähriges Jubiläum als Gefängnisinsasse feiern. — (Statistik der deutschen Vereine in Südslawien.) Die Schriftleitung des „Deutschen Volksblattes" beabsichtigt eine Sta¬ tistik aller deutschen Gesang-, Lese-, Theater-, Kasino-, Feuerwehr-, Turn-, Sport- usw. Vereine im Königreiche der Serben, Kroaten und Slo¬ wenen aufzustellen und ersucht hiemit alle Ver¬ einsvorstände, den Namen des Vereines, des Vereinsobmannes und des Schriftführers sowie deren genaue Anschrift ehestens bekannt zu geben. Die Namen der Ämterführer der Kulturbunds¬ ortsgruppen und der Parteiortsverbände brauchen nicht eingesendet zu werden, da die Verzeichnisse ohnehin in den Hauptleitungen aufliegen, wo sie evident geführt werden. — (Vereitelter Raubübersall auf einen P o st a m bul a n z iv a g en.) Auf der Un- terkrainer Strecke (Slowenien), zwischen der Sta¬ tion ömarje und Skofelca übe,fielen unbekannte Räuber am Dienstag abends während der Fahrt den Postambulanzwagen, der 260.000 Dinar Bargeld mit sich führte, und versuchten, sich des Geldes zu bemächtigen. Dem diensthabenden Beamten im Wagen, den die Räuber mit Re¬ volvern bedrohten, gelang es noch rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, worauf die Räuber im Dunkel der Nacht das Weite suchten. Die sofort aufgenommene Verfolgung ist bisher noch erfolglos geblieben. — (Schillers „Räuber") wurden im Ber¬ liner Staatstheater neuinszeniert. Eine besonders schwierige Aufgabe hatte unser Lands¬ mann Herr Erwin Faber zu lösen, zumal das Stück zu einem Tendenzstück umgearbeitet und in modernen Kostümen gespielt worden ist, er sich daher dem Stil des modernisierten Dra¬ mas anpassen mußte und dies in Maske und Bewegung zum Ausdruck zu bringen hatte. Als Darsteller des Franz Moor hatte er eine der schwierigsten Rollen, die er jemals gespielt hat. Die Berliner Montagspost vom 13. Sep¬ tember schreibt anläßlich seiner Erkrankung: „Die für gestern angesetzte Wiederholung der neueinstudierten „Räuber"-Vorstellung im Schau¬ spielhaus konnte nicht statlfinden, weil der Dar- steiler des Franz Moor, Erwin Faber, sich krank gemeldet hatte. Unter den am Staatlichen Schau¬ spielhaus engagierten Kräften sind zwar drei Schauspieler für Franz Moor studiert, aber keiner konnte in die von dem Regisseur Piscator neubearbeitete Inszenierung einspringen. Infolge¬ dessen wurde gestern Kleists „Amphitryon" gegeben. — (Was geht wieder vor?) Jüngst wurden, wie uns von mehreren Seiten mitgeteilt wird, viele Eltern verständigt, daß ihre Kinder, die bis jetzt deutsche Abteilungen besuchen, von nun an in die slowenischen Klassen eingereiht werden, da sie nicht reindeutscher Abstammung seien. Die Eltern, darüber erstaunt, erbrachten den gemeinde- und pfarrgmtlichen Nachweis, daß sie echte Gottscheer sind, in deren Familien von jeher nur gottscheerisch gesprochen wird. Hoffentlich genügt dies. — (Einenicht alltäglicheWeltreise.) Ein sehr vermögender höherer Offizier aus Phi¬ ladelphia hat zwei besser gestellte Leute engagiert, die ihn im Rollstuhl um die Erde fahren sollen. Der Offizier ist nämlich Beinamputierter des Weltkrieges. Er beabsichtigt, überall durch seine Begleiter sammeln zu lassen, um mit diesem Gelde in seinem herrlichen großen Waldpark mehrere Kriegsbeschädigtenheime für deutsche und ameri- kanische Schwerkriegsbeschädigte sowie für Voll¬ rentner bauen zu lassen. — (Die Stellung der Deutschen zu den slawischenParteien.) Welche Stellung die deutschen Abgeordneten im Parlamente wei¬ terhin einnehmen wollen, darüber hat sich kürzlich Dr. Kraft klar ausgesprochen und haben seine Ausführungen auf slawischer Seite allgemein Be¬ achtung gefunden. Richtig und für jeden ver¬ ständlich betont Dr. Kraft die Bereitwilligkeit eines innigeren Zusammenarbeitens mit einer slawischen Parlamentspartei; „ob nun — so führte er aus — und in welchem Umfange die Anbahnung eines engeren Verhältnisses zu der einen oder anderen stärkeren parlamentarischen Gruppe möglich sein wird, hängt in erster Linie von deren Be¬ reitwilligkeit ab, in eine grundsätzliche und kon¬ krete Erörterung der Minderheitenfragen einzu¬ treten und reale Garantien für die faktische Durch- Linweicken mit k^muenlob, WLLcken mit HirsciiLeike, rnacbt äie Wascbe der absoluter LcbonunA, rnübeloser Arbeit, ^rööter Lparsarnlceit, in äer kürzesten ^eit wrrbbcb tadellos sauber. scmcm - ?03OHI_^0H in - r. n. 2. - 8^ bk- unci ^8X^888 - e. 6. m. u. bi. im I-flause cles lflsrrn tflans tflöniZmann - ZsZsnüber clsm I^ost- amts - übernimmt ZeZen ZünstiZs Vsr-in- sun§, ZswLbrt unci 80^68OtflZ^P8OH5?- - sowie XO^OXOK- bei entspreobsncler 8icbsrstsi!unZ unter clen kulantesten LectinZunZen. s^artsienverksbr täZiiob von bald 9 bis belb 12 Obr. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 30. Jahrgang VIII. führung der politischen, kulturellen und wirtschaft¬ lichen Gleichberechtigung der Minderheiten zu geben und den Minderheiten das Recht aus un¬ behinderte kulturelle und wirtschaftliche Initiative zu gewährleisten. — (Welcher Landsmann in Amerika) wäre bereit, einem jungen Maschineningenieur, der bereits seit 3 Jahren ohne Stellung ist, zu einem Posten zu verhelfen? Dessen Anschrift ver¬ mittelt die Schriftleitung. Stakzerze. (Sterbefall.) Nach langem Krankenlager ist hier am 3. Oktober Frau Maria Leusky geb. Skiber im 68. Lebensjahre gestorben. Am 5. Oktober wurde sie unter starker Beteiligung der Bevölkerung begraben. R. i. P. Mahovnik. (Nach Kanada) ist abgereist zu ihrem Manne die Wagnermeistersgattin Pauli Manfred samt Kindern, desgleichen auch die Gastwirtin Helena König samt Kindern. Grearice. (Diebstahl.) Am 12. Oktober gegen 3 Uhr nachmittags wurde die Wohnung des hiesigen Kleinhäuslers Karl Levstek erbrochen und es wurden daraus drei Anzüge und ein Paar Schuhe entwendet. Der Dieb ist spurlos ver¬ schwunden. Brooklyn. (Trauung.) H. Friedrich Kropf und Frl. Stephanie Engele schlossen am 8. August den Bund fürs Leben. Trauzengen waren die Herren Hamel und Manchen. Viel Glück! Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schrütleiter: Carl Erker, Kočevje. Buchdruckerei Josef Pavüöek in Kočevje. Danksagung. Allen jenen, welche unserem lieben, unvergeßlichen lean siafler das letzte Ehrengeleits gaben, sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonders danken wir der hochw. Geistlichkeit, dem Glasbeno društvo für die ergreifenden Trauergesänge, den Vertretern der Behörden und Anstalten, den Freunden und Bekannten, sowie für die herrlichen Aranz- und Blumenspenden. Aoäevje, im Oktober 1926. Die trauernden Hinterbliebenen. 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