sir. 286. Mittwoch, 15. Dezember 188«._______ 105. Jahrgang. Mtmcher Zeitung. »r««»ml,» N li ha biiihr««, b 50, »ür ble Zust«N»ng in« Hau« »»nzjiihii« fi, i. - I»,ert,««««»«rl »ill G Di« «»»«»»ft»««»» »lstnbet sich ^ahuhosft^aß« ^l.. dle «l»«tl°« wien«N««t l» - llnfianNert« V^,, »ll^ne Fnle«te'b<« ,u 4 Zellen »6 lr.. gr»W« pr, ^eile « lr. - ».. öftc«n Wi.ketholungtn Pl. Zelle « fr. O »«ber nl«t a°««n°mm« nnb «annscr.ft« n»chl «»«««»«Iltlll, Umtlicher Hheil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben aller-gniidigst qeruht. den, Professor Ernst Mayer an der Marine-Akademie in Fiume in Anerlemmng seiner im Interesse der kön. ungarischen Seeverwaltllug entfalteten unermüdlichen und uneigennützigen Thätigkeit den Orden ber eisernen Krone dritter Classe taxfrei zu verleihen. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. September d. I. in Würdigung der verdienstlichen Leistungeu bei dem Balle bes neuenDomes in Linz dem Architekten Otto Schir» !"er das Ritterkreuz des Franz'Ioseph-Ordens und dem Pfarrvicar und Capitular des Stiftes Krems-"'ünstcr I'. Florian Wimmer das goldene Verdienst-"euz mit der Krone allergnädigst zu verleihen gcrnht. Nichtamtlicher Theil. Die Situation iu Frankreich. Josef Ioubert, der Zeitgenosse Chateaubriand« und dole's und mit diesen eng befreundet, definierte das ^esen der Politik dahin, «die Massen zu führen, nicht wohin sie wollen, sondern wohin sie sollen,» denn, be-Nlerlt er an einer andern Stelle, «die Freiheit ist ein ^u seinen eigenen Lannen regierter Tyrann.» Ioubert, hat seine Franzosen grlannt. Das Volk regieren zuz V",, heißt nirgends mehr als in Frankreich. de< Staat dcm Chaos überliefern. Die dritte Republik^ ^erzeichnet auf jedem Blatte ihrer Geschichte einen Be- ^ leg dafür. Was war das für eine schwere Geburt, bei Welcher das letzte Ministerium Freycinet zur Welt kam! Die Mouarchisten hatten bei den Wahlen einen «rohen Sica errungen, es bedlirfte, nm eine repnbli« "Nische Majorität gegen sie ins Feld zustellen des ssten ZusammensäMses aller Fractionen dieser Parte«. ^ einen solchen zu ermöglich'«, schwenkte Herr Frey. ""et soweit nach links, als eine Regierung, dle noch °?s Princip der Ordnung vertritt, überhaupt vermag; ^ große Mehrheit unter den Republikanern, dle einst ^ules Ferry getragen, gieng nur mit Widerwillen m ^s Bündnis'mit'Herrn Clemenccau; aber es galt ""2 System, die Staatsidce zll retten, und sie fügte slch.' ^ Nie bitter wurde sie von der Linken getäuscht! Nicht ein Jahr gieng vorüber, so verbanden sich die Radicalen mit ihren schlimmsten Feinden, den Monarchisten, und stürzten bei einer ganz nnwichtigen Frage die Regierung. Höhnisch sagte ihr Führer, das Mini-stcrinm hätte die den Radicalen gemachten Versprechungen nicht gehalten, und so sei es nicht nur das Recht der Radicalen, sondern ihre Wicht gewesen, dem Cabinet eine Falle zu legen, wie dies mit dem Amen-dement über die Gehalte der Unterpräfccten geschehen sei. Man kann sich denken, welche Art die nicht gehaltenen Zusagen gewesen sind. Bei der maßlosen Corruption, die derzeit in Frankreich durch die Abgeordneten im Lande verbreitet wird, dürften die Beschwer, den des Herrn Clemcnceau dahiu auszulegen sein, dass seinen Genossen und Handlangern nicht genug Sine^ curen zugeschanzt wnrden. und dass die Regierung wenigstens in einzelnen Fällen weniger auf die Protection durch einen Deputierten, als auf das Talent eines Bewerbers Rücksicht nahm. Pailleron gestattet^ in seinem Lustspiele «Die Welt, in der man sich lang» weilt», einen Blick in die gegenwärtige Regierungsmethode Frankreichs, der uns über die Fehler, welche ein französisches Ministerium unfehlbar stürzen müssen, leicht und sicher orientiert. So fiel denn also durch die Treulosigkeit der änßcrsten Linken das Cabinet Freyciuet. Diesem eine Thräne nachznweinen, wäre Verschwendung an edlem Gute. Der Chef des beseitigten Ministeriums war im ganzen doch eigentlich nicht mehr als ein mittelmäßiger Politiker, der sich dnrch hänfige Aenderung der Gesinnung für eine thunlichst lange Zeit möglich machen wollte. Die Kunst, zu errathen, welcher Partei die nächste Zukunft angehören wevde, und sich ihr geschickt zll nähern, war die Summe der Begabung des ab» gethanen Premiers. Als Staatsmann hat er nichts geleistet lind selbst seinen bescheidenen Ruf als Techniker geschmälert. Den europäischen Cabincten war er des» halb am wenigsten uuangcnehm, weil auch ihuen gegenüber seine Schmiegsamkeit zur Geltung kam; sie konnten bis zu einem gewissen Grade auf ihn rechnen, weil er auch auf sie zählte, und durch ihr Wohlwollen sein? heimische Stellung befestigen zu können glaubte. Der Sturz eines solchen Mannes kann an nnd für sich kein Verlust für ein Land sein. Allein, es handelt sich auch nicht um die Person des sehr ehren« werten Herrn Freycinet, sundern um die Art, wie er beseitigt wurde und um die Consequenzen seines Falles. Er wurde nicht durch die Mehrheit der Republikaner fortgeschickt, sondern durch jene kleine Fraction derselben, welche der Gegner aller Ordnung überhaupt ist, und er fiel ferner den Monarchisten zum Opfer, die jedes republikanische Ministerium abthun wollen, bis mit dem letzten anch die Republik dahin sein würde. Wie man sieht, erwartete jeder der beiden Verbündeten eine andere Folge ihrer That; der eine hoffte auf die Anarchie, der andere glaubte einen Schritt näher zur Monarchie gelaugt zu sein. Fast schien es, als ob sie sich wirklich eines halben Triumphs erfreuen sollten. Nachdem selbst der aalglatte und compromiss-bereite Freycinet erklärt hatte, es sei unmöglich unter solchen Verhältnissen überhaupt zu regieren und sogar eine Art Gesinnungstüchtigkeit, die freilich mehr der Utilität entsprang, zur Schau trug, hatte es wirklich den Anschein, als ob die Republik selbst am Eube ihrer Weisheit angelangt sei. Herr Grivy war kaum minder rathlos als die Mehrheit der Republikaner. Endlich hat sich doch ein Muthiger gefundeu, der es unternahm, eine republikanische Regierung zu bilden. Dieser Mann heißt Herr Goblet, sein Cabinet ist be. kannt. Man kann aber schon heule sagen, dass die Herrschaft beider eine kurzlebige sein werde. Das einzige Programm, auf Grund dessen eine dauernde Regierung vielleicht noch möglich wäre, ist in dem citierten Satze Iouberts enthalten. Auf die dritte Republik angewendet, bedeutet er nichts anderes als eine intensive Schwenkung in die Mitte der Republikaner und das Begehren, diese zu führen und nicht von ihnen geführt zu werden. Wenn die französischen Republikaner sich endlich dazu bequemen wollten, vom Eonstitutionalismus anderer Länder zu lernen, dass eine Partei, sobald eine Regierung aus ihrer Mitte gebildet wurde, nichts anderes zu thun hat. als dieser zu folgen, bis es diese etwa versucht, ein Fundament der Partei selbst zu erschüttern, dann wäre es denkbar, dass ein Ministerium eine gewisse Lebensdauer gewinnt und Zeit gewinnt, auch die Republik zu consoli-dieren. Dazu müsste freilich das Ministerium selbst ein homogenes sein. Das ist aber bei dem neuen Cabinet Goblet keineswegs der Fall. Eigentlich fiel nur Herr Freycinet und an seine Stelle trat der leidenschaftliche Goblet. Sonst aber repräsentiert diese Regierung nach wie vor das Compromiss der republi- Feuilleton. Verein der Aerzte in Krain. l. Der Verein der Aerzte in Krain hat anlässlich ^ ^"? 25jähriqen Bestandes eine Festschrift heraus-«Dben. Dieselbe liefert in nmfassender We.se die Ge-?lchte des 25iäbriaeu Lebens und Strebeus des Ver-?«s. In ihrem Vorworte hebt die Festschrift mit Mer Berechtigung hervor, dass ans dem Kramer "n^lne hervorgehend der Autrag auf Verstandiguug l..^ ärztlichen'Vereine Oesterreichs durch Zusammen-Fft von Delegierten durchdrang und dass aus dieser 3^qung die Aerztevereinstage mit allen ihren we,-s 5" Consequenzeu hcrvorgicngen. Der Verem nennt V "it Stolz den ältesten Verein in Oesterreich und ^s die erste ärztliche Association, welche Doctoren S Wundärzte als gleichberechtigte Mitglieder veremigt di ^ edelste Vereinsblüte bezeichnet die Festschrift 'Mner-Stiftnng.. . . Jak» " gliche Verein in Krain gieng aus dem im I« 18K1 durch Professor Dr. V a lenta und Pn-U"«. ^ 3"r mit Feuereifer und Energie begrün-!° " "ztlichen Leseverein hervor, welcher nur d.e Doc-<' und Wundärzte Laibachs zu Mitgliedern hatte. lenV/'Nwber 1«62 wnrde auf Anregnng Dr. Va-ü Gchmdheitsrathes, des dritten in Cisleithanien. Beide setzten als cnnäkio «ine qua non ihre« und der übrigen Mitglieder Verbleibens die Stabilitäts-erllarung des Gchmdheitsrathes durch, und als diese der Gememderath ablehnte, legten sie ihr Mandat nieder. Der Verein hieß den Vorgang seiner Delegierten in einer begründeten Resolution an den Magistrat gnt, indem er eine wettere Betheiligung seinerseits nur für den Fall der Stabilitätsertlärung des Gesundheitsrathes in Aussicht stellte. Die hohe l. t. Regierung theilte die Ansicht des Vereines, und darauf erfolgte die Creierung eines stabilen Gesundheitsrathes, als dessen indirecter Urheber also der Verein angesehen werden muss. Logischerweise gab nun der Verein seinen passiven Widerstand auf und entsendete, da die Mit« glieder Dr. Eisl und Dr. Valenta jede Wiederwahl bedingungslos abgelehnt hatten, als Delegierte Dr. Karl Bleiweis Ritter von TrsteniHki und Dr. Keesbacher, um nämlich durch diese Herren als Gemeinderäthe auch auf die Executive der im Gefundheitsrathe gefassten Beschlüsse einwirken zu können. Die errichteten Lesesilialen wlzrden als unpraktisch und undurchführbar nach einem I«hre ihres Bestandes wieder aufgehoben, dafür wurde die «Oesterreichische ärztliche Vereinszeituncz» als Veremsorgan erklärt und für die Mitglieder auf dem Lande pro 1880 je ein Exemplar derselben abonniert, eine Maßregel, welche allgemeine Zustimmung fand. Am 28. Juni feierte Schriftführer Professor Dr. Valeuta sein 25jähriges Dienstjubiläum als Professor der Geburtshilfe an der hiesigen t. k. Hebammen-Lehranstalt. Der Kaiser zeichnete den verdienstvollen Jubilar aus diesem Anlasse durch Verleihung des Titels eines k. k. Regierungsrathes aus, die Stadt Laibach verlieh demselben aus gleichem Anlasse taxfrei das Bürgerrecht, alle Kreise der Stadt, auch der Landespräsident Baron Winkler persönlich, beglückwünschten denselben, und aus nah und fern kamen dem Gefeierten Glückwünsche zu, darunter in erster Linie von den Koryphäen der medicinischen Wissenschaft. Der Verein aber veranstaltete zu Ehren des Gefeierten eine Festsitzung, welche ausschließlich der Feier Valenta's galt, und es ergriff, nachdem das Protokoll der letzten Sitzung verificiert worden, das Wort das Mitglied Dr. Keesbacher, um in längerer freier Rede ein Bild des Entwicklungsganges des Jubilars und eine Würdigung seiner Verdienste als Fachschiiftsteller. als Arzt, 'als Spitals-director, als Bürger der Stadt und als Gründer und Seele des Vereines zu geben, in fachwiffenschaftlicher Beziehung, namentlich sein Werk: «Lehrbuch der Ge« burtshilfe für Hebammen», sein Werk über die (^alke-risalio mvri. seilte Statistik über die Kindesmorde in Krain, als Arzt sein energisches, felbstbewusstes und stets humanes Vorgehen besonders hervorhebend. «^ (Valenta's) Werk ' - sagte Dr. Kcesbacher wörtlich ^7 ist die Gründung des ärztlichen Vereines. Seine r«! lose Thätigkeit, seine unermüdliche Arbeitskraft und o" Energie seines Auftretens hat den Verein belebt un erhalten; er hat Verbindungen mit allen andern « einen angebahnt, er hat ein ganz hübsches path^.6''A anatomisches Museum, eine beachtenswerte Vi'vlM^ geschaffen; feiner Thätigkeit ist es zu danken, da!» für die vor wenig Jahren mit kleinen Mitteln gefangene Löschuer-Stiftung für Witwen und W"^ der Vereinsmitglieder den heutigen Betrag zus""'" i brachte.» Redner schloss mit den, Antrage, den P^ Dr. Valenta zum Ehrenmitgliede zu eruelllMl. was au / unter lauter Acclamation zum Beschlusse erhöhen wur ' Durch seinen Delegierten im GeschiiftsausM,, des österreichischen Aerzte-Vereinsverbandes. Negier"^ rath Dr. Valenta, stand der Verein stets ,m reg,» Verkehre mit dem Vereinsverbande und entsendete ? dem in Graz stattgehabten V. österreichischen ^erz vereinstage als Delegierte die Doctoren Kapler , Dornig; in den Geschäftsausfchüss war auch d,e» wieder Dr. Valenla gewählt worden. .^gZ Die Vereiusannalm verzeichnen im Iah« ^ die schöne und seltene Feier des 80. Geburtsfesteo ^ Seniors Andreas Oregoric — wobei dem ^5" H außer der Adresse auch ein Ehrengeschenk "ve" ^ und ein Festsouper veranstaltet wurde — "",-^„g die erfolgte Allerhöchste Auszeichuung durch ^"^ ^ des Fraliz-IoschOrdens an die Mitglieder ^r^ ^ rich Keesbacher und Dr. Wilhelm .Kow^M juwie des goldenen Verdiensttreuzes an dielen. ^ des Vereinsobmanncs. Frau Cölestine Scyl,, ^ Präsidentin des krainischeil Frauenvereins der ^, schaft vom rothen Kreuze. _»»".« s"">n« !N>. Ws.______________________________23s9_________________________ ,5. 2,,,,.,,^, ,^«. das Match mit einer Serie lion 33 Points ein, welche >em Partner mit einer Serie von 12 Points beantwortete, Beim 13. Stoß ließ er einen leichten Siher "us, und Kaufmann wusste die Position trefflich auszunutzen, indem er eine Serie von 60 mittelst Masftstößen U'>d sogenannten Zurückzichern machte. Beim Aussteigen Mterliesi er einen schweren Triptt-Swß und kam auch, ba sein Gegner aus dieser Position keinen Nutzen ziehen ^nnte, wieder gleich an die Reihe, um seine schönste ^erie, 136 Points, auszuführen. Professor Robert war ^cht imstande, irgend eine nennenswerte Serie denen mnes Partners gegenüberzustellen; er hatte gegen Kaufmanns 500 Points im ganzen nur 102 auszuweisen. Astern abends fand der Entscheidungskampf statt. Vei demselben geht's noch, da die Partie auf 1000 Points ^spielt wird, auf die restlichen 500 Points. —- (Ein Phän om e n.) Aus Großenzersdorf wird Achrieben: Wir haben hier Samstag eine prachtvolle Naturerscheinung beobachtet. Es war ungefähr 11 Uhr "achts, als jemand meldete, es sei ein Mondregenbogcn A sehen. Wir eilten in den Hof und sahen mitten am hlmmel u,n den Mond, etwa viermal fo groß als dessen Durchmesser, einen ganz geschlossenen, breiten, ringkreis-lonnigen Regenbogen durch eine Wolke durchschimmern, fn welchem alle Farben, insbesondere aber die violette, ln breiten Streifen vertreten waren. Die Wolke zog Drüber, aus der Kreislinie wurde ein Halbkreis, der ^>er nach kaum einer Minute ganz verfchwand. Wir Aren entzückt von der Schönheit dieses feltenen Natur-Hausvielcs. , ^- (Ein neuer Orden.) Wie verlautet, soll hässlich des fünfzigjährigen Rcgierungs-Iubiläums der ^nigi,, von England ein nener Orden gestiftet werden, ^ ausschließlich an ausgezeichnete Schriftsteller und Künstler verliehen werden soll. Er wird wahrscheinlich er «Rosen-Orden» genannt werden. -^ (Kindermund.) Lieschen: Mama, es beißt ^lch in die Nase. — Mama: Lieschen, es heißt: in ^er Nase! — Lieschen: Das ist nicht richtig; bei mir ?e>ht es: in die Nase, weil meine Nase doch weib-uch ist! Local- und Provinzial-Nachrichten. Krainischer Landtag. Sitzung vom 1A. Dezember. (Schluss.) Abg. Dr. Josef Voönjak referiert namens des 'Ni'ailzausschusses über Subventionen für Volksschulbauten. ^cn diesbezüglichen Bericht haben wir gestern an leiten-d" Stelle veröffentlicht.) Landcövräsidcnt Baron Winkler erklärt, er müsse "ls Regierungsvertreter den eben gestellten Antrag wärme's llntcrslühcn und die Munificenz und Freigebigkeit ^ hohen Landtages für die Unterstützung der Schulhaus-l""en im Lande anerkennend hervorheben. Diese Ausübe sei wohl die vroduclivste, denn was zur Förderuug °" Volksbildung gethan wird, werde sicherlich reichliche 6'nsen tragen. Der Herr Landespräsidcnt bemerkt writers, ^ habe bereits der Herr Berichterstatter der Unterstützung ^Volksschulwesens seitens des hervorragendsten Geld- institutes im Lande, der krainischen Sparcasse, gedacht. Doch erachte auch er sich verpflichtet, der krainischen Sparcasse für die munificente Förderung des Vollsschul-weseus in Krain seine vollste Anerkennung namens der Regierung auszusprechen und gebe sich der Erwartung hin, dass dieses Institut seine ausgiebigen Mittel der Förderung des Volksschulwesens auch in Hinkunft nicht entziehen werde. Es seien in der letzten Zeit 80 neue Schulen errichtet und die bestandenen um 100 Classen erweitert worden; etwa 30 directivmähige Schulen seien noch zu errichten. Indem der Herr Landespräsident auch die Opfcrwilligleit der Gemeinden bei Errichtung und Erweiterung der Volksschulen anerkennt, gibt er schließlich wiederholt der Hoffnung Ausdruck, dass sowohl die Landesvertretung als auch die krainische Sparcasse den Schulhausbauteu in der bisherigen hochherzigen Weise ihre Hilfe angcdeihen lassen werden. Sämmtliche Anträge des Finanzausschusses werden hierauf angenommen. Abg. Dr. Ritter von Bleiweis-Trsteniski referiert über den Bericht des Landcsausschusses, betreffend die Verpflegsgebürcn für zahlungsunfähige Kranke in nicht öffentlichen Krankenhäusern und im Königreiche Serbien. Da sich öfters Fälle ereignen, dass arme Krank in Spitälern, die das Oeffcntlichleitsrecht nicht besitzen, behandelt werden, müssten derlei Kosten die Gemeinden für ihre Gemcinde-Infassen aufbringen, wiewohl dieselben zu den Kosten für sämmtliche in öffentlichen Spitälern behandelten Kranken beitragen. In solchen Fällen sind die bezüglichen Verpslegskosten vom Landesausschusse auf den Landesfond übernommen worden. Behufs definitiver Erledigung dicfer Angelegenheit stellt nun der Landesausschuss den Antrag: Der hohe Laudtag wolle beschließen: Die Verpflegs-kosten für die nach Krain zuständigen Kranken, welche in nicht öffentlichen Krantenaustalteu behandelt werden, werden auf den Landesfond übernommen: 1) wenn der Kranke oder dessen zahlungspflichtigen Anverwandten die Zahlungsunfähigkeit nachweifeu, 2.) wenn in dem Orte, wo der Kranke verpflegt wird, lrin öffentliches Spital besteht. Die Verpflegstosten jedoch dürfen höchstens nach dem für das Laibacher allgemeine Krankenhaus für die dritte Ver-pflegsclasse geltenden Tarife vergütet werden. — Die k. k. Landesregierung übermittelte dem Landesausschusse eine Zuschrift des Ministeriums des Innern vom 20sten März 1886, Z. 611, enthaltend den Vorschlag der lünigl. serbischen Regierung um Einführung der Reciprocität bezüglich der Behandlung serbischer Unterthanen in den öffentlichen österreichischen Spitälern und der österreichischen Unterthanen in Serbien. Die zahlungsunfähigen Kranken würdeu demnach verpflegt lverden, ohne dass hiefür von Seite Serbiens für österreichische Unterthanen und umgekehrt cine Vergütung der Verpflcgslosten angesprochen werden würde. Der Lanbesausschuss stimmte diesen. Vorschlage bei, indem voraussichtlich mehr Krainer i» Serbien als Serben im hirsige» Krailkcnhause verpflegt werden. Der hohe Laudtag wolle diesem Beschlusse des Landesausschusses seiue Zustimmung ertheilen. Die Anträge werden angenommen. Ueber Antrag des Finanzausschusses werden folgende Petitionen erledigt: Dem Untcrstützungsvcreine an der Hochschule für Bodcncultur in Wien wird eine Unter-stützung von 30 fl., dem Kronprmz-Rudolf-Hospitale der barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan in Kärn« ten wird eine Unterstützung von 50 fl. bewilligt; der Gemeindevertretung von Trata wird die Abschreibung einer Schuld für den Schulhausbau im Betrage per 100 Gulden und eine Subvention für Uferfchutzbauten im Betrage per 200 fl. bewilligt; das Gefuch des Vereines der Thierärzte Oesterreichs in Wien um Subvention wirb abgewiesen; der Ortschaft Amarata wird zum Baue einer Brücke eine Subvention von 100 fl. bewilligt und dem Zwangsarbcitshaus'Aufseher Franz Bajec sowie den Lchrerswaisen Anna Adamic und Juliane Dürfeld ihre bisherigen Gnadengaben auf weitere drei Jahre verlängert. Hierauf wird die öffentliche Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung Freitag. Laibacher Gemeinderath. Gestern um 6 Uhr abends hielt der Gemeinderath unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters Peter Gras-selli eine ordentliche Sitzung ab. Nachdem der Herr Bürgermeister die Beschlussfähigkeit des GemcinderatheS constatiert und als Verificatoren des Sitzungsprotokolles die Herren Gemeinderäthe Benedikt und Povse nominiert hatte, theilte er mit, dass die Stadtgemeinde Nrünn den Rechn'lngsabschluss für das Jahr 1885 eingeschickt habe, der in der Magistrats-Registratur zur Einsicht vorliegt. Sodann trug er vor die Zuschrift des k. l. Landespräsi« diums vom 8. Dezember l. I., Z. 4200, mit der Mit« theilung, dass Se. Majestät der Kaiser dem Gesetzentwurfe des krainischen Landtages wegen Errichtung einer städtischen Sftarcasse und Haftung für dieselbe seitens der Stadtgemeinde Laibach mit der Abänderung des H 5 des Entwurfes der Sparcasse-Statuten mit der Bestimmung, dass die Gebarungs-Ueberschüsse bloß sür Gemeinde- oder Wohlthätigkeitszwecke der Stadt Laibach zu verwenden sind, die Allerhöchste Sanction zu ertheilen geruht haben. Der Herr Bürgermeister betont, dass der Gemeinderath diese Allerhöchste Sanction gewiss mit Freude zur Kennt" nis nehmen lverde, da das Bedürfnis nach einer städti« schen Sparcasse sehr fiihlbar sei. (Bravo-Rufe.) Was die Aenderung des 8 5 des Entwurfes der Sparcasse-Statuten anbelangt, so gehe diese dahin, dass die Gebarungs-Ueberschüsse nur für die Gemeinde oder zu Wohlthätigteits-zwecken verwendet werben lönxen, für diese Verwendung aber sei die Zustimmung der k. l. Landesregierung einzuholen. Für das Land dürfe man die Gebarungs-Ueber-schüsse nicht verwenden. GR. Hribar gab ebenfalls der Freude Ausdruck, dass dieser Gesetzentwurf die Allerhöchste Sanction erhalten und befürwortete die Annahme der erwähnten Aenderung des § 5, da ja diese Aenderung vortheilhaft für die Stadtgemeinde sei. Er drückte den Wunsch nach einer baldigen Eröffnung der städtischen Sparcasse aus, und um diesen Zweck leichter und schneller zu erreichen, beantragte er die Wahl eines Ausschusses von fünf Mitgliedern, welchem die Aufgabe zufallen solle, zu ermitteln, auf welche Weise am schnellsten und zweckmäßigsten die baldige Eröffnung der städtischen Sparcasse bewerkstelligt werden könnte. Nachdem noch GR. Murnik für die Annahme der Aenderung des § 5 der oben erwähnten Statuten gesprochen, wurde bei der Abstimmung diese Aenderung stimmeinhellig angenommen. 'War c^""U'' ^ der Jahresbericht pro 1884. ''lden, ^ verein, »it v6nia V6rb0, ein Rumftfverein, dereim f"'^ "^ Kategorien der Aerzte thatsächlich Unser? ^' > ^ ^ ^ wu'drr cm Vulluerein, indem nun Mtet '"s.^"lschel, CoNegen demselben vollzählig bei- ^elH^r^ erscheint in diejem Jahre ein Ereignis, die?- ^usa.lM als e,i lumü!« zu bezeichnen wäre: '"an« »" ^ 80. Wivqenfcstes des hochverehrten Ob-Theil l^ ^- 3r°"ä Schiffer, welche wohl allen 2? H hl""» lmvergesslich bleiben wird. In der am Ech.ss M.uer abgehaltenen Festsitzung wurde Professor V^Ner durch eine von, Schriftführer Dr Valenta welche von allen HesM " ""lcrfertia.t worden war, begrüßt. Dieser dez ' s""s war die Vcgrühuna. des Jubilars seitens selbst . Bandes-Sanitätsrathes s^wie des Vereins ^hrn^? ^ Apothekergremiums vorausgegangen. Als dlischv.urger der Stadt Laibach wurde der Jubilar li>,d a>,^ Bürgermeister Pckr Grasselli beglückwünscht. t»el> ^ der Laudespräsident Baron Winklcr bcgrußle an die 3^ feierten persönlich. Abends schloss sich Fest ^Aslsihllnq cm Bankett, welches, ein wahres sten Ni w«thlichkcit und Collegialität. in der heiter-"lch ^, 'serin's. Ulbcr 30 College» a»s der Stadt " Gar s '^'' ebenso fast sämmtliche Militärärzte ^l)rte>, !?" ^"' erschienen, um dem allgemein ^tiilia , Granen der Aerzte Krams ihre Hoch-Äi^'r Dr m^igel,. Am Schlüsse einer vom Schrift-3^rych. ^alcnta gehaltenen lalmigcn und markanten ^llde ^ ^ die Hülle von dem wohlgclungeueu! ^führen Teerten, welches der Verein hatte in Oel deinen '^" als Geschenk für den Jubilar und ^arlst^^ahr 1885 bildet einen ganz hervorragenden "l der Entwicklung des Vcreincs. Es ist das Geburtsjahr eines Vercinsstatutes. welches nunmehr dm Mitgliedern nicht nur Pflichten, fondern wesentliche materielle Rechte, um nicht zu sagen Wohlthaten, zuerkennt und wodurch die Zusammengehörigkeit aller Kategorien von Aerzten ermöglicht wurde. Man kann daher mit Fug imd Recht behaupten, dieses Vereinsjahr reiht sich nicht nur würdigst an seinen Vorläufer an, nein es übertrifft factisch alle! Den neuen Sta» tuten entsprechend, gehören nunmehr alle Mitglieder des Vereines dem Witwen« und Waisen-UnterstütznngK. institute drs österreichischen Arrzte>Vereinsvcrvandcs au, indem von den Jahresbeiträgen fill jedes Mitglied an das Institut der bezügliche Beitrag geleistet wird. so dass bei dem weiteren Umstände, als jedem Mitgliede auch die «Ocslerreichischc ärztliche Vereinszeitung» auf Vkreinskostcn eigenthümlich abonniert wird, die Lai< bachrr Mitglieder eigentlich nur 3 st- 25 kr. und die vom Lande gar nur 1 fl. 25 kr. jährlich zu Vereins« zwecken beitrageu. Uutcrm 1. Jänner 1886 übermittelte der Ge-schäftsausschuss des Aerzte Vereinsverbandes eine Zuschrift ^ dce Vereines der Aerzte in Schlesien und eine Pe-tition des Vereines böhmischer Aerzte in Prag. betreffend die Krankencafsen, zum eingehenden Studium. Unter gleichem Datum übcrmachte der genannte Oc-schäftsausschuss die Mittheilung, dass der Antrag vor« liege, den diesjährigen Arrztcveremstag m Verbindung mit einem Acrztetaye in Innsbruck stattfiudcn zu lassen; Innsbruck empfehle sich schon deshalb, weil dort eben ein neuer ärztlicher Lanoesoerein ins Leben gerufen wurde. Zu Delegierten des VII. österreichischen Aerzte-Vcreinstagcs in Innsbnlck wurden Regiernngsrath Dr. Valenta und Regimcutsarzt Dr. Thurnwald er» wählt. Der Geschäftsausschuss des Aerztc-Veremsver« bandes betraute mit dem Referate bezüglich der ob« ligatonschcn Spitalspraxis am österreichischen Aerzte- vereinstage in Innsbruck den Delegierten Professor Dr. Valenta. «Ans den Verhandlungen des VII. österreichischen Aerztevereinstaa.es', heißt es im Berichte, «sind zwei wichtige, unsere Standesinteressen vornehmlich tan-gierende Beschlüsse hervorzuheben, deshalb, weil selbe sozusagen, wenn auch indirect, initiativ aus dem Krainer Vereine hrrvorgegamjen sind. Der Antrag des Delegierten Dr. Valenta, dass alle Verbandsvereine gleich dem Krainer als solche, d. i. für alle ihre Mitglieder dem Unterstützungsinstitute beitreten sollen, wurde von der Versammlung dankend angenommen, weil derselbe den richtigen Weg zur Förderung dieses eminent wohlthätigen Institutes einschlage. Ebenso wurde der zweite, in vier Punkten gipfelnde Antrag des Regierungs-rathes Dr. Valenta, betreffend die obligatorische Spitalsdienstzeit vor Ausübung der ärztlichen Praxis, einhellig angenommen.» Seit dem Bestände des Vereins fanden 24 ordentliche und 8 außerordentliche Eleneralurrsammlungen und 124 Monatssitzungen statt, in welchen von 53 Vor-tragenden 280 Vorträge und 155 Demonstrationen aus allen Zweigen der medicinischen Wissenschaft abgehalten wurden, deren Titel mit Namen der Vortragenden die Festschrift t;n Mail mittheilt. Die Vcreinsbibliothek umfasst 1219 Werke. Am Schlüsse des 25. Vereinsjcchres gehören dem Vereine an: 9 Ehrenmitglieder. 5 erwählte auswärtige Mitglieder. 84 wirkliche und 5 auswärtige Mitglieder infolge Ucbersiedlung aus Krain nach tz 7 der Statuten, somit im ganzen 103 Mitglieder. Die Festschrift schließt mit den Worten: Wahrheit sei die Leuchte im VereinSstreben. Ordnung die Seele im Vereinslebr» ! Wllalbel Zeituna str. 286 2370 15. Dezember 1886- In den vom GR. Hribar beantragten Ausschuss von fünf Mitgliedern wurden über Antrag des GR. Dr. Tavcar per Acclamation gewählt: Bürgermeister Gras» selli, die Gemeinderäthe Hribar, Klein, Dr. Moschi und Petricic. Hierauf berichtete GR. Trtnil namens der Po-lizeisection über eine neue Fiakerordnung und einen neuen Fiakertarif für die Stadt Laibach. Die neue, 56 Pa-ragraphe umfassende Fiakerordnung normiert mit ängstlicher Genauigkeit nebst den für die Eoncefsionierung eines jeden solchen Gewerbes geltenden nöthigen Bestimmungen auch die Haltung, Kleidung und Reinlichkeit der Fiaker, das Führen des Zügel und die Beschaffenheit der Pferde. Der Berichterstatter stellte im Namen der Section den Antrag, der Gemeinderath wolle nebst einigen unwesentlichen Abänderungen diese Fialerordnung annehmen. GR. Dr. Tavcar meint, diese Fiakerordnung sei zu lang, zu weitläufig, einige Nestimmungen seien unpassend, überhaupt aber seien darin ganz überflüssige Bestimmungen aufgenommen. Das Elaborat sei unklar und die Sprache lasse an Schwerfälligkeit und Uncorrect-heit nichts zu wünschen übrig. Uebrigens nimmt es den Redner wunder, dass über diese Fialerordnung, worin doch so viele juridische Bestimmungen vorkommen, nur die Polizeisection berathen und nicht auch die Rechts-section zurathe gezogen worden ist. Man will da etwas Bleibendes codiftcieren, und das muss gut sein. Redner beantragt daher, die neue Fiakerordnung sei nochmals der Polizei- und der Rechtssection zur Berathung und Verbesserung in materieller und formeller Beziehung zuzuweisen. GR. Murnik stimmt mit Vorbehalt den Ausführungen des GR. Dr. Tavcar bei und stellt den Antrag: Die neue Fiakerordnung sei der Rechtssection zuzuweisen, die dann einverständlich mit der Polizeisection dem Gemeinderathe Anträge zu stellen hätte. Nachdem sich an der Debatte noch die Gemeinderäthe Benedikt, Ritter von Nleiweis-Trstenisli, Gogola, Dr. Vos-njak, Velkovrh, Potocnil und Zupan betheiligt und Dr. Tavcar seinen Antrag dahin restringiert hatte, dass die Fiaterordnung nur der Rechtssection zuzuweisen sei, wird der Antrag des GR. Murnil angenommen. Vor Schluss der Sitzung beantwortet der Herr Bürgermeister die vom GR. Hribar in der letzten Sitzung gestellte Interpellation, warum in den hiesigen Hotels Meldzettel nur mit deutschem Text aufliegen, dahin, das dies nicht Magistratsdrucksorten seien, sondern Eigenthum der betreffenden Hotelbesitzer; der Magistrat habe darüber keine Aufträge zu ertheilen. Hierauf wurde die öffentliche Sitzung geschlossen. — (Aus der philharmonischen Gesellschaft.) Die philharmonische Gesellschaft hielt, wie uns berichtet wird, am 14. November ihre statutenmäßige Generalversammlung ab. Der Gesellschaftsdirector, Regierungsrath Dr. Keesbacher, eröffnete diefelbe mit einem Rückblicke auf das abgelaufene Vereinsjahr und constatierte, dass die Gesellschaft sich einer nicht unbedeutenden Schuld entlastete »nd überdies das Vereinsvermögen sich um rund 5000 st. vermehrte. Diesen günstigen finanziellen Erfolg verdankt sie den Subventionen, welche dieselbe vom Staate, dem Lande, der Stadt Laibach und der krainischen Sparcasse auch dieses Jahr erhielt, sowie den zahlreichen Geschenken, welche ihr in diesem Jahre zutheil wurden, und zwar erhielt sie vom Herrn Ludwig Ritter von Guttmannsthal-Benvenutti 50 fl., vom Herrn Johann Baumgartner 100 st., von Frau Baronin v. Codelli 100 fl. und vom Martin Hotfchewar in Gurkfeld ein Legat vön 4000 Gulden. Ueber Antrag des Vorsitzenden sprach die Versammlung allen Gönnern der Gesellschaft den Dank durch Erheben von den Sitzen aus. Hierauf wurde die Vereinsrechnung pro 1885/86 vom Herrn Cassier Karinger vorgetragen und, nachdem die Revisoren ihren Bericht erstattet hatten, genehmigt und die Herren Beyschlag und Verderber neuerdings zu Revisoren gewählt. Auch der vom Herrn Max Krenner vorgetragene Vermö-gensstands-Ausweis wurde ohne Debatte genehmigt, desgleichen das Präliminare für das kommende Vereinsjahr. Hierauf wurde zur Wahl geschritten; da aber mehrere Resignationen auf die eventuelle Wiederwahl von Seite einzelner Directionsmitglieoer vorlagen und sich die Versammlung über den Ersatz für die austretenden Mitglieder der Direction nicht sofort entscheiden wollte, so "urd^..?i""i°" mit der interimistischen Fortführung der Geschäfte betraut und am 12. Dezember eine neue' Plenarversammlung ausgeschrieben behufs Vornahme der Wahl. In dieser Plenarversammlung wurden sämmtliche Directwnsmltglieder wiedergewählt, und selbe erklärten die Wahl annehmen zu wollen. Ueber Antrag des Herrn Dr. von Schrey wurde der Direction der Dank der Gesellschaft für ihre bisherige Thätigkeit ausgesprochen. — Wir sind in der angenehmen Lage mitzutheilen, dass die philharmonische Gesellschaft auch heuer wieder die so allgemein beliebten und durch ihren künstlerischen Wert so sehr ausgezeichneten Kammermusik-Abende ms Leben rufen wird. Die Subscriptionsbogen circulieren bereits bei den Kunstfreunden unserer Stadt, und ist die Theilnahme für diefes edle Kunstgenre auch heuer wieder eine außergewöhnlich rege. Und mit Recht; denn die Leistungen der Herren Hans Gerstner, G. Moravec, Th. Luta und I. Zöhrer sind so vorzügliche, dass wir in Rücksicht unserer Kammermusikpflege den Vergleich mit selbst größeren Städten nicht zu scheuen brauchen. Leider wird unser Streichquartett eine bewährte tüchtige Kraft, Herrn Pfefferer, in der heurigen Saison vermissen, doch ist für seine Stelle die Mitwirkung Herrn Win tern ih' sichergestellt. Der Name des Concertmeisters Gerstner, bekanntlich die Seele unseres Streichquartetts, der weder Mühe noch Zeit berücksichtigt und der trotz einer längeren körperlichen Indisposition sich doch wieder in den Dienst der Kunst gestellt, ist uns Bürge dafür, dass die Programme unseres Streichquartetts ihren Vorgängern sich ebenbürtig zur Seite stellen werden. — (Die städtische Wasserleitungssec-tion) hält heute um 6 Uhr abends im städtischen Rathssaale eine öffentliche Sitzung ab. — (In Gurkfeld) hat sich ein Vomits gebildet, welches es sich zur Aufgabe stellte, armen Schullindern, die des weiten Weges halber den Mittag über im Orte verbleiben müssen, um dem nachmittägigen Unterrichte beizuwohnen, warme Speisen zu verabreichen. Vorsteherin des Comites ist die bekannte dortige Wohlthäterin Frau Iosefine Hotschewar, welche zugunsten dieser «Schüler-Küche > den namhaften Betrag von 20 st. monatlich zusicherte; außerdem besteht das Comite" aus folgenden Damen: Cassierin Frau Zdenka VaKic, Schriftführerinnen Fräulein M. Vesner und Frau Gabers el; Obmann-Stellvertreter ist Herr Vicar Knavs. Die Beiträge fliehen in so reichlicher Weise ein, dass es dem Comits bereits jetzt möglich ist, 40 bis 50 Schüler täglich mit warmem Mittagsessen zu betheilen. Möge das humane Werk auch in Hinkunft zahlreiche Freunde und Förderer finden! — (Cholera.) In Krain hat seit Beginn dieses Monats keine neue Erkrankung an Cholera stattgefunden, und wurde die Epidemie in der Zwangsarbeitsanstalt zu Laibach als erloschen erklärt. — (Eine Actiengesellschaft für die Südbahnhotels.) Die Südbahn beschäftigt sich, wie man der «Neuen freien Presse» mittheilt, mit dem Pro-jecte, ihre Hotels am Semmering, in Toblach und Abba-zia zu einer Actiengesellschaft zu vereinigen. Diese drei Hotels repräsentieren einen Kostenwert von circa zwei Millionen Gulden; die Südbahn bezieht, da sic die Prosperität der Hotels im Interesse ihres Personenverkehrs anstrebt, von den Hotelpächtern nur einen Pachtzins, welcher die fünfprocentige Verzinsung des investierten Capitals liefert. Eventuell sollen auch die sämmtlichen Stationsrestaurants der Südbahn der neuen Gesellschaft überlassen werden. Auf dem der Südbahn gehörigen Platze vor dem Wiener Bahnhofe könnte die neue Unternehmung ein Hotel errichten, in welchem zugleich die Direction der Hotelgesellschaft ihren Sitz hätte. Die Südbahn würde einen Theil der Actien behalten. Pas ganze Project befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Es hat in erster Reihe den Zweck, die Südbahn von der Sorge um den Betrieb der Hotels zu entlasten und eine Unternehmung zu schaffen, welche das Interesse und die Fähigkeit besitzt, diese Etablissements einer größeren Entwicklung zuzuführen. — (Grabdenkmal für den Abg. Raic.) In Pettau hat sich ein Comiti gebildet, welches den Zweck hat, dem verstorbenen Abgeordneten Bozidar Raic ein Grabdenkmal zu setzen. — (Fremdenverkehr in den Alpenländern.) Vorgestern wurde in Graz die gut besuchte Generalversammlung des «Verbandes zur Förderung des Fremdenverkehrs in den österreichischen Alftenländern» abgehalten. Nach Erstattung der Rechenschaftsberichte kamen mehrere Uebelstände des österreichischen Fremdenwesens zur Sprache, wobei Reichsgraf Attems es aufs tiefste beklagte, dass man sich bei uns nicht zu dem großen Gefühle des Gesammt-Patriotismus emporschwinge und das Interesse erkalte, wo es sich nicht um locale Dinge handle, sondern um Angelegenheiten, die das ganze Reich angehen. Mit solchen Dingen gehe es bei uns leider nur sehr langsam vorwärts. Nach Genehmigung mehrerer Statuten-Aenderungen wurde die Stadt Steyr als nächster Versammlungsort bestimmt. — (Eislauf.) Während bei unS die Thermometerschwankungen die Hoffnung auf baldige Eröffnung des Eissportes bald beleben, bald vernichten, erfreuen sich die Klagenfurter bereits einer Eisbahn, die Sonntag auf dem Kreuzbergteiche eröffnet wurde. Aunst und Aiteratuv. — (Heimat oder Silistria.) Die Verlagshandlung Karl Konegen versendet ein interessantes Büchlein zur Bespre-chung: Ein tüllisches Schauspiel «Heimat oder Silistria» von Kemal Vey, das der Präfect an der orientalischen Akademie in Wien, Leopold Pelotsch, ins Deutsche übertragen hat. Der Uebcrsetzer bezeichnet uns Kemal Vey als den bedeutendsten türti-schen Dichter d^i Gegenwart, was unsere Neugierde, ein türli« sches Drama l-nnen zu lernen, noch erhöbt. Es ist ein patrioti-sche« Drama, das uns der Dichter vorführt, in bilderreicher Sprache, aber von einer Einfachheit in der Handlung, dass man glaubt, ein Werk vor sich zu haben aus den Uranfängen dtt deutschen dramatischen Schasfenszeit. Die Eigenartigleit des Ganzen verdient, dass das Büchlein gelesen werde. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 14. Dezember, Die bulgarische Deputation soll Donnerstag nach Berlin abreisen und dort drei Tage verweilen. In Paris ist ein zweitägiger Mfent« halt in Aussicht genommen. Paris, 14. Dezember. Die Kammer genehmigte fast einstimmig das Budgetprovisorium. Mailand, 14. Dezember. Die hirsige afrikanische Gesellschaft erhiclt aus Zanzibar die Nachricht, dass Muana.o, König von Uganda, mit feinem Heere in das Reich Ünioro eingefallen sei und dessen König Kawga sowie 10000 seiner Getreuen habe hinschlachten lassen. Dr. Emin Bey sei daher jetzt gänzlich in der Gewalt Muango's. Petersburg, 14. Dezember. Nach Informationendes «Journal de St. Wersbonra.» war die einzige M"' thrilling, welche den bulgarischen Delegierten m der russischen Botschaft in Wien gemacht werden konnte, nur die, dass dieselben in Petersburg nicht empfangen werden wiirden. Athen, 14. Dezember. Sämmtliche Souveräne beglückwünschten den König zu der Großjährigkeits - El' klärung des Kronprinzen uud übersendeten dem Kronprinzen Ordensauszeichnungen. Volkswirtschaftliches. Rublllfswert, 13. Dezember. Die Durchschnittspreise stellt" sich auf dem heutigen Marlte wie folgt: fl. lr, " und R. Gene'e. — Musik von Karl Millöcker. Angekommene Fremde. Am 13. Dezember. Hotel Stadt Wien. Kreöiucm, Kfm., Wien. — Halleler, Kf>"-' Schonbcrg. — Kocelj, Kfm., Novimarof. — Snwla, V^M ' Rudolfswert. — Puntschart, Fabrikant, Klagcnfurt. — v°^ baucr, Leberhändlcr, s. Frau, Lichtenwald. — Murnig, '-pens. Hauptmann, Vcldes. . ^ Hotel Elefant. Treumann, Kaufmann, Bambcrg. — ^^«»i«.« Ivanchich, Meo.-Dr.; Prossinagg und Lowy, Kaufleute, "'^' — Lustig, Reisender, Saaz. — sseigl. Reisend«, ^'«5'^, Dr. Samec, Landtags'Abgeordneter, Stein. -- Mrak, v? lungs'Commis, Seisenberg. — Kramar, Kaufmann, Tnt> - Hotel ssuropa. Tuälan, Privatier, sammt Frau, Laibach. ^. Gasthof Slidbahnhof. Fischer, Panorama Besitzer, Ba'ern-Hafner. Besitzer, Aischoflack. — Just, Besitzer, Fcrlach. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Schuh, Student, Sagor.^ Verstorbene. Den 12. Dezember. Rinald Klemenc, SaM" ' Sohn, 1'/, I-, Petersstraße 75, Scharlach, , .<, I., Den 13. Dezeml> er. Maria Sega, Arbeiterin, "'z. Petersstraße 45, Auszehrung. — Iosefa Laznil, Arve« Tochter, 2 I., Pctersstraße 53, Diphtheritis. MeteoroloMe V eo li ach Wunen in 5!aibach^ l u W ft "w> d/i««. ^ « ZLU «2_____«!«—-?»-^--^ ' 7^M"?34.gg -2.4 wmdstitt vlebel^ yg0 14 2 . N. 734.27 3.0 O. schwach theilw. bell,- 9 . Ab. 736.55 6,2 W. schwach bewow .„ Morgens Nebel, tagsüber ziemlich heiter, Sonne ,^. Das Tagesmittel der Wärme 2,3°, um 3,3« über den«^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Schwarzseidene faille franco, Z""hi 8atm msl-voilleux, 8atin l.uxor, M"'' Damaste, Ripse und Taffele fl. 1,10 pr- A> bi« ,l. ».85 (m ca, >»0 v«!chltdc„en Qualilättn) v"s"^'"tt. T>ep" Roben und SlU^> ,^'-'ü»>/n ganze 500 « 138 70,«!'üc, !«^" ^» Mnfttl l , l39bv,40- u«t> E,aalslose . . ,0»« !«8,b,L«7b «"" « . . 50 „ ,«7-,08— ^»k)eft. Golbientt. steu«,re« . ,>4--l,4l„ "tftlli. Not«n««te. fteuersrei . ,0U95,oiiu ""« Vrldlenle 4°/„ . . . . I0!e»l'..«nl. «zofl.ö.W.S. >b2 40 ,5« ? N'eberöNerltickische . . . 109-lio- /° ohrtofterreichische .... ,«b30,c,6 — ° »ftolijche....... inbbo — - /»»l°at>1che und slavonische . io5 50106 bo '° netenb^rgilch»..... 1U4 SOlUb'Xo -^ '^ . ,....._______. Veit Ware 5°/o Temesn »anal . . . . 104 b0 lob »5 5°/<, ungalische......104 80l05^c «lndeie »ffentl. Nnlehen. Donau-Rcll,.»eose L°/„ loo fl. . ll? »5 il« 7d dlo. «»leihe ,878, steuerfrei . ,05 7.', l0« lb Nnlcl,«,, d, Stadlgemeinbe Wien iu«»0l0b«, Nlilcien d, ktablgemeinbe Wien (Silbei und Gold) .... ,31 — — — Psäwieii'Nlil.dElc'blgcm.witn ,lb — Ilb 2d Pfandbticfe (sül 10« fi.) Bodci>cl. allg. ösleil. 4>/,°/, Gold. »24 »b il4 75 d!o. in l>0 „ „ 4>/, °/, ,0050 101 — dto. in bo « , 4°/n . »8 7b 97 2l> No. Vlämicn'kchuldverschl.»»/« 10! - l«i 5U QcN.Hypelbelenbanl >0j. b>/,°/«> ,o, lk,oz — Oes!..uug. Bunl verl. 5°/« . . ,01 — 10, 40 blo. „ 4>/,°/„ . 10, 85 lül 10 d,c, „ 4«/« . . 88 b0 »8 90 Ung. all«, Votencrcbit'Nctlenges. ,» Ptt! in 5, l«5» vcil, 5>/,«/, — — — — ^rioliliitö'Oliligntiouen (sül 10U fi.) lililadclh- weftbllhn 1. «mission ___ ^_ ßeldmallbe'Violdbahn in ^»lber 998010010 ,>lanz»^l>nj«it)ahn.....^.^. __.^ <"ll!!z^ac «.nl^',!bw!g»Nahn 60 60 ^ « . ^7°.....1,e k>0i»'»- Nng.»„al,,. Vahn.....101 10,01 bo Diverse L,fe (per Stück). Llcbülose 100 fi...... I7»'50!81l5 EIaly.Lo!^ b» Et.'VenoiO.Lose 40 fl. . . . 5, — b8 »<' walbftlin-rose X0 fl. ... 8» - '<» ^ wint»schgratz.l!ofe «» fl. . . <« 50 47 50 Vanl.Nctien (V« Stüll,, «ngloOeftell. Ban! «00 fl. . 11b—li5 4o Vaulvcrein. Wien«, 100 sl. , 10? 6 > l08 — Ddncr..Ällft.,Oeft.l««sI.tz.4U°/o ^4 — »4b — Lrbl.««nst. f. Hand. u. <». ,eofl. ,97-50 l»? 90 lircbilbanl, Mg, Ung. ^00 sl, . ,0? z5»0?'?b Depositenbanl, »llg, 200 fl, , ,i«8 —1»5 — L«ccnip,e'Ves..Niebclöft.b0Uil. K47'- 551 — Hypolhelenb., öft.^oo sl.^b'Vn«. ».>>'— «7 — Lanbelv., öst. .00 jl. . üu"/« eri..U»g. wanl .... »«, —,884 — llmo»l>an! z»«> jl.....L2^'l5^2z!50 «<^l<,l>iet'.,»l, Vli^g, i4,< „. , ,5ß^ib«-75 l Geld «llai» Actie« vou Transport» Unternehmungen. 0fl. 25N.--------------- Vöhm. iflorbbahn ,50 fl, . . ,33 — »85 — , weftbahn »00 fl. . . .--------------- Vufchtithraber Lisb. 200 fl. 2M. 7«o — 774 — (llt.U) »00 fl, , «8 50,^7 50 Donau » Dampffchiffahrt» » Ves. Oefterr. 5ou fi. «M. . . . »84 — 38«'— Drau.u FitnflircheN'Varcs««isb.«0(»fl.S.------------'— Valiz., Silber . !i68 1«3 50 Pla^'Duftl «tilcnl!. I50fl. Silb. ^ 28 25^ l8.?5 Mudols'^ayn ltuo sl, S'ldei . 18» 25189 ?b Siebenbül^cl «iscnb. ^00 fl. . ! __,__> __.- ! Staalüeilc^dii^,! ^<>u ,:, ö. W, . !zzz—!2b3'40 Geld V3r? Südbahn «>0 fl. Silber . . . 105 bb 10« — Vüb'Nordb.»eib..«.»c»0fl. «Vl, ,«2 50 183 — Ihelß'Vahn »0« sl. «. w. . . — .- — — tl»mw»y»Ves., Wr. 170 fl. ö. W. «1? — «l? ll , Wr., neu 100 fl 10s- 10« bo I»»n»p«lt«Velellfchaft 100 sl. — — — — Ung.«gal!z. «lifenb. »00 N. Silber 1?« — 177 5o Ilng. «ordostbahn «)0 sl. Silber »73 —173 5« H«8.Westb.sMaab.Vrllz)»<>«fl.V. 17» 50 »73 b« InbuftrieActie« (per Stii'/, „z — 94'— „«lbemühl«, Papi.rf. u. «..«. »7 50 «8 25 ^lonlan-Gcstllich., öfterl.»»lvine ,8 40 y» ?o üragn