LmtmchcrMMtung. H^ ^/<^^ Piänumerationepreis: Im Comptoir ganzj. 2/l^ > N>» si- l'' ''"lbj. sl. 5>,5,<>. Mr dic ZiistcNnnn ins Hnu« ^^^« ^"' ^ halbi.5.olr. MiI derPost ganzj.sl.I5>, yalbj.ss.?.5><>. Montag, l. 1st.;sonst pr.^rile Nn. l;fv.,i!m.«lr., I,^?" V, 3m. l<, fr. u. s. w. InscrtioiMempcl jedcsm. 20 l,. Älllllichl'r Thttl. 3e. k. l. Apostolische Majestät haben mit Aller- höchster Entschließung vom l0. Juli d. I. dem Wiener Hof. und Gerichlsadvocatcn Dr. Ferdinand Snpftan. lschitsch in Anerkennung feines verdienstvollen Wir» ^«ö den Orden dcr eisernen 5kronc driller blasse taxfrei allergnädigst zll verleihen geruht. Sc. l. l. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung uom 2, Juli d. I. bei dem Eon' Worillm der gr.-or. Bukowinacr Diöcesc den Erzpriestcr Johann Kibicz, den Eosistorialasfessor nnd Pfarrer A°hmm Znrkanowic;, den Pfarrer Samuel A n . ^liewi^z nnd den Hauptschuldirector Wasilie Illa» s'cwicz zu besoldeten, dann die Professoren der gr.> °». theologische,! Lehranstalt in Ezcrnowih Konstantin ^opowicz nnd basilic Ianowicz zn Ehrcnbei. sihcrn mit dem Titel von gr. or. Eonsistorialräthen; bei der gr.en Erzpricstcr Eonstantin Lnczcölnl, znin zweiten ^alhedralpricstcr und romanischen Prediger dcn Pfarrer ^riaorie .^ackmnnn, zuin Exarchen nnd slavischen Prediger den Pfarrer Wafilie Pro dan allcrgnädigst !u ernellncn geruht. Nm 11. Juli !«<;»> wurde in der t. l. Hos- und StaalSdnlckevci in Mim dc,9 XXXVll. Slück deli Nsichs^schbiat«^ lülsgr^rbsii und versendet, Daii,lpl!ui und prisnlN'chÜichr Vr- ljandliinss l'oil s^iiidlichctt mid vcrdächtisn'li Echisfrn nnch Aü^dvnch dc<< iNu'«^ zur Src; - giltig sür da^« ^nizs Mich. Vom t. k. Rcdaclw»? - Vnrccni drö Ncich^gcschblaltcS. Aichlalnllich^r Theil. Httr Martin Hoccuar, Rcalitäteubcsitzer zu Gurl» >eld uud Pcrzchrnngsstclicrpächtcr der Stadt Lailiach, hat z"l!cstalidcn / das; einhundert Eimer Wein zum Zwecke ^' Labung lranter nnd vcrwuudctcr Soldaten an dcn Mauciwcrcin in Laibach steuerfrei eingeführt werden lonncn. .„ Für dieses patriotische nnd menschcnfrcnndlichc Zu- ^Wnduiß ,ui^d hicmit der wärmste Dant ausgesprochen. AI. Verzeichniß ^ zur Errichtung eines freiwilligen Rlpcnjl'iMlorus ^ ^r landschaftlichen Kanzlci v o rstchun g eingegangenen Beiträge: ^cy den k. t. Iinanzlandesdirector Herrn v. ""!cnlirmm.........280 5)0 von! ^°" ^" ^' ^ F'nanzdirection st. 5.0, In ^ t. Hauptsteueramte si. 12, vom k. l. "Vpenalchiue fl. 1^1, vom k. k. Tabak« sl. 8°?' tl. 4, vom k. l. Hauptzollamte sl'. ü'/^' ^^"' ^^ k' t. Laudeshanptcasse 'u La l ""^ ^^'^ ^ ^ Miiuzprobiramte ^UNcb »^ ^' ^-'^ ! """ Tomäncuamte in sttas, s, /^' vom Domänenamte inland- fl. iL7s^^: "on der t. k. Finanzwache Adelsli' ^" ^^" ^ ^' Steucrümtcrn: si- 7 1^5 ^U', Egg fl. 2.70, Fcistriz Gurken ^" sl- ^'"' Großlaschil; sl. 5, Klona n ^ Idria sl. 2, Kramburg fl. 8, Laib^c ^- ^""s sl. 4, Lack fl. 3.50, M.? '' ^' Landstras; sl. 4, Littai fl. 2.70, Mar l"3 "' ^25 - ^"ssenfub fl. ^ , Neu« ""U si. 3..^ Obcrlaibach fl. !^.50, Pla- tt 3 m biabmannsdurf fl. 4.20, Äatschach ^ ^ ^eisniz si, 2, Rudolfswerth fl. 0/i(>, ^.senbcrg ft. 3.50, Seuosctfch fl. '!, Sittich N 0L0^^" .'''"""' Inspector Langer Nuprecht »m^N'7' ^°^^^ st. 2, Souschefs Uebertrag ^ ^ 402 — Fültrag . . 402 — wenslein, Stier, Weßncr, Haölina/r, Slauzl, Hasl, Geiß, Neppitsch, Kriergl, Sterz, Lev' pold, Ratz, Pchial, Lullet, Fischer, Küchl, Kobeuz, Tecck, Vcrzat. Minder, Poch, Vogl, Röggler, Eder, Paptian, Hoideggcr, No- vat,Fo'istl,Sokoll und Vorzuer je I st.,Locomo.- lwsührcr Schubert und Nozossly je 50 lr., Locomotivsührer Hanit ?>U lr., Locomotiv» hcizcr Hantschlc, Röscher, Mosctlig, Piro^ vic, Zottmann und Perleß je 1 fl., Grehotta, Wohlmut, Vergant, Venedig, .ss^sche, Skalla, Ncismüller, Langer, Tclauec, Schön- bach, Minder, Schlcy, Dermolta uud Mi- chely je 50 lr., Tresalt, Centrich, van der Schmidt und Paulic je 40 tr., Malorhct, Laboda, GrimÄc, Tobuilav, Vciu'dig, Lam- port, <5rcel, Volc, Slabc, Pausckel und Zercr je 20 lr., Morella 1'.» lr., Schasfra^ ncl, Krischner, Pcttioni und Mchor je 10 tr., Hilschl ^0 lr., Wochl 1^5 Ir, , Heizhaus' chef Fischer Wilhelm 5 st., Souvchcs Ko>n ualiola fl. 1.50, Ncchuuugsjührer wüsten- baumer fl. 1.50, Locomvtiosührcr Smely st. 1.50, Locomotivhcizer VoguS uud Lam- mer je 50 kr., Beamter Mwarct 1 sl., HeizhauZchef Schmiß 2 st., Locomotiuheizer Vcrdic 1 st-, Nathi. 50 lr., Mafchiucu- wärtcr Pecha 50 kr., Schmierer Kodric 1 fl., Arbeiter Verbic, Cchibcrt und Vilhar je 20 lr., Beamter Hahm 1 fl., Heizhauschefs Sicberer 2 fl., Mbu 5 st., Sousches Giu- licr 2 fl., Locomotivführcr Slomört, Brodle, Paus;, Müller, Miötich , Ohlig uud Trbola je 2 fl., Bürllcr 00 tr, Locomotiuheizer Pirz 1 st., Konvaliuta, .NIobassa, Vürtler uud Iauz je 2 fl., Deischcl, Komscheg und Schober je 50 kr., Krivic, Woschil;, ,Iur- man, Suetliu, Perdau und Krismauic je 00 kr., Sladic .i0 kr., Wodijcheg 40 tr., Maschinenwärter Ungcr 0<» lr., Aeamler i)^ol)linut 1 st. , Locumotiufi'chrer Aorzucr 1 st., Kurfchncr 50 kr.; durch das l. l. Bezirksamt in Tfcherncmbl . IN — u. z. von der Frau Kröpf 50 kr.: vom hochw. Herrn Pfarrer Simon Sadnit fl. 5 ; von den Herreu: Loger st. 3 ; Haync st. 2.50 ; Sterle st. 2; Ierovöck, A. Ritter v. Pagliarucci, Stonie, Höglcr, Staudachcr *und Pfarrer Schuttej je st. 1 : durch das hohe k. t. Landespräsidium ... 40 7iz uom k. l. Vezirksamte in Laas, u. z. von den Frauen: Helcua Vllakar fl. 3 1 Maria Ravscl fl. 2 '. Johanna Kovac und Theresia Debclak je sl. 1 ; Agnes Gregore 40 tr.: Maria Krapenc 8 tr.; von dcu Herren : Aulou Ogrinc st. 8 : Paul Malnarcic fl. 5 ; Martin Schweiger st. 3 ; Franz Pcce fl. 2; Franz Grohmaun, Frauz Hlapöe und Carl Hojtar je fl. 1; vou einer Nngcnanutcn 10 lr.: eine allgemeine Sammlung in der l. f. Stadt Laas ergab st. 1.79', eine allgemeine Sammlung durch Herrn Lavric in der Pfarre Oblak ergab fl. 4.94^, u. z. von den Herren : Georg Mazi fl. 1.10; Anton Lauric, And. Lavric und Georg Pccct je st. 1 ; mehrere Ungenannte 84.'. kr.: Raimund Hocevar, Rudolf Endlicher/Mathias Logar, Bernhard Sporu und Aut. Schetiua je fl. 1 : Vtattbauö Lah 40 kr.: durch das hohe l. t. Landespräsidium ... 7 75 vom l. t. Bezirtsamte in Rcifniz. u. z. von den Herren: Johann Arto uud Valentin ' Schullersic je st. 21 Anton v. Raab und Matbias Smolej je fl. 1 ! Friedrich Schrei, Max. Mayer und Johann Pouur je 50 tr.; Johann Ceöart 25 kr.: vom hohen train. Landcsausschusfe die zweite HMe des bewilligten Beitrages von . . 2000 — hiezu aus dem 11. Verzeichnisse . . . 10394. 15^ zusanuueu . 13603 12 j bar uud 3150 fl. in Staatsfchuldverfchreibuugen. Laibach, 16. Juli. Die Bismarck'sche Politik war nie wählig in ihren Mitteln, allein jc weiter die preußische Armee in dcn österreichischen Provinzen vorrückt, desto nngescheuler enl> lMl sie ihren letzten Gedanken, die Zertrümme- rung Oesterreichs. Die schon früher erwähnte Proclamation des Oberbefehlshabers der preußischen Armeen au die Ein- wohner des „glorreichen Königreiches Völ). men" lautet wörtlich: In Folge des gegen unsere Wünsche vom Kaiser von Oesterreich herbeigeführten Krieges betreten wir nicht als Feinde und Eroberer, soudern mit voller Achtung für (5uere historifcheu und nationalen Rechte Eueren heimatlichen Nodcu. Nicht Krieg und Verheerung, fonderu Schonung uud Freundschaft bieten wir allcu Einwohnern ohne Unterschied des Standes, der Confession uud Nationalität. Lasset Euch von unseren Gegnern uud Verleumdern nicht einflüstern, dah wir aus Eroberungssucht diesen jchigen Krieg hervorgerufen! Oesterreich hat uns zum Kampfe ge» zwungcn, indem es mit dcn deutschen Regierungen uns über^ falleu wollte: aber nichts liegt uns ferner, als die Absicht, jEucreu gerechten Wünschen nach Selbständigkeit und freier nationaler Entwicteluug eutgcgeuzutreten. ! Eiugedenk der vieleu fast uuersckwmglichcn Opfer, welche Euch zur Vorbereitung für dcn jetzigen Krieg die kaiserliche lRegicrung bereits abverlangte, sind wir weit entfernt, Euch weitere Lasten aufzuerlegen, und verlangen wir von N>> maudcn, baß er gegen seine Ueberzeugung handle, nament- lich werden wir auch Euere heilige Rcligiou chrcu und achten, doch tünnen wir offenen Widerstand nicht dulden: und na- mentlich wissen wir hinterlistigen Verrath strenge zn strafen. Wenn Ihr uns freundlich entgegenkommt, werdet Ihr uns nur ab> Freunde und nicht als Feinde tennen lerucu. Namentlich bandelt Ihr thöricht, weuu Ihr aus Eucrcu Wohnuugeu fliehet und Ihr dieselben der Zerstörung preis- gebt. Ihr thut besser, wenn Ihr die Soldateu freundlich erwartet und Ihr mit ihnen friedlich wcgcu der Lclieusmiltel unterhandelt, welche durchaus nothwendig find. Tic Mill- tär-Aefehlshaocr werden dann nicht mehr vou Euch verlan- gen , als was durchaus udlhig ist, uud Euer Eigenthum ! schützen, welches Ihr dnrch die Flncht dem Raube und der Plünderung preisgebt. Das Uebrige übcrlaffeu wir mit voller Zuversicht dem >Gott der Heerschaarcn! Sollte unsere gerechte Sachc ob« siegen, dann dürfte sich vielleicht aucb den Vöhmeu uud Mührern der Augenblick dar« bieten, in dem sie ihre nationalen Wüusche gleich dcu Ungarn verwirklichen können. ^ Mge dann ein günstiger Stern ihr Glück auf immer- dar begründen! Das preußische Obercommando. Welcher österreichische Patriot wird der „Ocstcrr, Ztg." nicht aus vollem Herzen beistimmen, wenn sie nbcr dicsc Kundgebung fagt: Urber die verbrecherische Vcr^ locknng der Unterthanen Sr. Majestät des Kaisers, welche die Proclamation offen und deutlich ansspricht, brauchen > wir weiter teinc Worte zu verlieren. Inhalt und Absicht pichten sich selbst. Nur freuen wir uns, in der „Ostd. Post" einer Stimme aus Prag zn begegnen, die dar« thut, daß die Proclamation die erwartete güustigc Wir« luug nicht gemacht hat, sondern im Gegentheile im dentschen wie im czechischen Lager, anf wclch' letzteres sie vornehmlich dcrcchnct war, entfchicdcn Mißfallen erregt. „Dic Deut- schen fchcn mit Staunen, daß eine deutsche Großmacht, nur um zu ihren Zielen zu gelangen, in einem Kriege, dcn sie selbst einen deutschen nennt, den Liebhabereien eiucs nichtdculschcn Voltsstammcs schmeichelt, um ihu, vielleicht gegen die Deutschen, zu tödern. Die Czechcn aber halten vor allem anf die Integrität dcS Kö- nigreiches Böhmen. Sie erblicken in der Proclamation die Andeutung von einer prcußischcrscits beabsichtigten Theilung Böhmens nud Annexion der nördlichen deutschen Hälfte an Preußen, Mld find deshalb fchr schlecht auf die Proclamation zu sprechen." Die Preußen in Prag. , DieRcquisiti 0 n cn , welche an die Stab tgcmacht , werden, nahmen bereits größere Dimcnfioucn an. Es wnrdc von derfclbcn gefordert, daß sie außer der gänz- lichen Verpflegung der Besatzung auch für die außer- halb Prags befindlichen lönigl. preußischen Truppen täglich 40.000 Laib Brod uud .NW Centner Hafer li> ,ferc. Auch wurden von der Präger Gemeinde vorgestern ! eine größere Anzahl Fuhren zum NccognoScirungs- und 1082 Patrouillcndicnst vor der Stadt gefordert. Ein Theil der preußische!' Truppen ist mit der Unterbringung in Kasernen unzufrieden. Es mnßtcn daher gcstcrn 2i_X)0 bis W00 Mann in Privatquartiere verlegt werden. Was die Vcrköstigung dcr prenßischcn Truppen anbelangt/ so meinte man rs gnt mit ihnm und richtete für die» sclblii ulcisl die ^icblingsspcisc nnscrer Soldaten -— Knödel - vor. Dic Prmßcn scheinen aber Mehlspeisen nicht zu lieben und Gemüse, an das sie gewöhnt sind, vorzuziehen. So geschah es, daß sie die ihncn vorgesetz- ten Knödel an arme Leute, die sich im Nn in Massen einfandcn, vertheilten nnd denselben einen guten Tag bereiteien. - - Das für die sächsische Armee im West- bahnhofc dcponirlc Mehl ist von den preußischen Trnp^ pen in Beschlag genommen worden. — Für sämmtliche ,^(X><> Viann mußten gcslcrn Waschgcräthc sammt Zu- gehör nnd Handtücher von tn-r Stadt angeschafft wer- den; überhaupt mußten auf Kosten der Stadt die Ea< fernen, welche doch turz vorher unsere Truppen verlassen halten, erst vollständig bewohnbar gemacht werden; in den meisten derselben fehlten selbst die Tische nud Bäntc. -- Von 10. d. an erhält zu Mittag jeder Maim in den Kasernen ein ganzes Pfund Fleisch. - Der t. preußi- sche Tr up p cn - E o mmand ant GM. v. Rosen- berg - Gru s zcz y n s t i bewohnt die f. k. Hosbnrg am Hradschiu, Ncbsl dem Generalen bewohnen auch der Gcncralslabschcf, die Adjutanten nnd Officierc <» »< die l. l. Hofburg. Die fämmtlichen Pferde deS Generals nnd seiner Suite sind iu den f. t. StaUnngcn untergebracht und am .'!, Burghöfe stehen eine Anzahl Bagage-Karre». Die k, preußischen Fahnen, welche seit Sonntag Abends vom Hradschin herab wehen, sind an jenem Theile dcö Schlosses angebracht, welchen Sc. Majestät der .Kaiser Ferdinand bewohnte. Die preußische Schloßwachc befindet sich auf der liutcn Seile vom Hauptschloßlhoic, während die Räumlichtcilcu der Haupt- luachc dcr BcdiclUlugsnlaunschaft der oberhalb der neuen Schloßsliege aufgestellten Geschütze angewiesen wnrdcn. Unluittlll'ur vor der t. l. Hofburg sind 12 abgeprotzte Geschütze schnßfcrtig sitnirt uild zwar so, daß zwei die neue Schloßsticgc nnd zwei die Sporne» gassc beherrschen, die übrigen 8 sind dcr Stadt zugewendet. — Im Mon- tursötonomie - Eommissionsgcbänoc ist gleichfalls eine preußifchc Wache. — Das l. k. L an d c s g cri cht civil« und strafgcrichtlichcr Abtheilung setzt seine Amlslhätig- teil uunnlcrbrochen fort. Bei letzterem somic im t. l. Prouinzialstrafhansc beziehen noch immer die Bürger- Eorps die Wache. — Im k. k. ^cihamte werden seit gestern wieder Htleider, Wäsche nnd andere Esfcctcn mit Ausnahme uou Gold uud Goldcswerth nach Aiaßgabc dcr vorhandenen Barschaft znr Verpfändung augcuoul« men nnd Esfeetcu ausgelöst. Auf dem Gcbändc ist eine Aufschrift angebracht, welche lautet: „Diese Humani- lälsanstalt steht unter dem Schutze dcr Eiuilisaiiou »lud bewahrt das Eigenthum dcr ärnlstcu Bewohncrclassc der Stadt." -^ Dcr Vcrkchr in und aus dcr >Vtadt ist nicht gehemmt nud war dcr gestrige Vittualienmarlt sogar bclcblcr als iu den lctztcn 14 Tagen. Die Occuvalioustrupcn halten gcstcrn Früh in vcr- schicdcucn Kirchen Prugs Gottesdienst. Die Bürger- wache wurde auch bei den Stadtthoren durch preußische Posten abgelöst lind vor den Thoren wnrocn Vorposten aufgestellt, die jedoch Jedermann frei passircu lassen, In dcr Abgabe dcr Verzchrnngsstcucr ist dnrchaus tcinc Aenderung cingttrclen. — In dcr H nndclStam m c r findet heute betreffs der zn erwirkenden Wiedereröffnung des Geschäftsverkehrs dcr Bankfiliale cinc Eomit«'bcra-, lhnng statt. Die Schuhmacher der Stadt sind vollanf mit dcr Anobessernna. dcr Schnhc für die prcn' ßischen Truppen beschäftigt. Das Leder wird ihncn von öcn Eompaguicsührcrn verabfolgt und als Arbeitslohn crh"ltrn sie für das Halbsohlcn von cin Paar Schnhcn ^ Silbcrgrofchcn. — Unser Bürgermeister zcigt in dieser Zcit dcr Prüfung cinc stauucnöwerlhc körpcr lichc nnd geistige Ausdauer. Die lctztvcrgaugcucn Nächte l,at er mit Ausnahme einiger Stunden, die er sich znm Schlafen gönnen mußte, immer im Bureau zugebracht. "- Die gestrige Theatervorstellung war von sehr vielen preußischen Officicrcu besucht. Der comman« dircndc General Herr GM. v. Rosenberg- G r n s z^ czyuöki uud der Platzcommandant Herr Obcrstlien« tenant Ramsch waren iu dcr Hoflogc anwesend. Jene Logen, wclchc snihcr den Ehcfs dcr kaiserlichen Be- hörden cingcränmt waren, die nun Prag verlassen habcn, wurden vom preußischen Obcrcommando für das Of' ficicrcorps in Anspruch genommen. In den Preisen dcr gesperrten Sitze und dcr Fantcnils im Parterre trat cinc Hcrabmindcruug cin; fcrncr wurde die Theatcrdi« rcction angewiesen, täglich 1()l) Eiutrittskaricu für dic Galerien dem Platzcommando zur Verfügung zu stellen. -^ Dcr Briefpost verkehr bleibt aufrecht erhalten. Actreffs dcr Wicdcrciuführnng der Frachtpost sind Ver- hllnd/llllgen im Zngc, zu welchen cmch die Hcrrcn Post« inspector Käuffcl und Haudclslammcrprüsidcut Herr Max DormitM bcigczogcn wurden. Wie c« heißt," beabsich- tigt man dl'e.Verbindung mit Rcichcnbcrg wieder herzu- stellen. Die lchlc regelmäßige Verbindung mit dieser Stadt datirt vom i?1. v- M. — Dic in den Thonn Prags stehenden Wache)! dcr k. preußischen Besatzung haben die strengste Ordre, qus Piaa, kcinc größeren Quan- titätcn von Lcbensmittcln ausführen zu lasfcn; folltcn dicfc vou Wiederverkäilfenl bestellt sein, fo muß zum Transporte außerhalb dcr Stadimanern bei einer dazu bestellten Commission nm einen ^egitimationsschcin an< gesucht werden. Die Bohemia bringt an dcr Spitze ihres Blattes folgende Note: „Da kcinc Post-Zeitungsmarken mehr zu habcn sind, so vcrscudcu wir die Postcxcmvlarc un-> seres Blattes ohne Marken, wcrdcu aber dcn entfallen-, den Betrag dcr Behörde nachträglich erlegen." Auch die „ttul»!»l'i5>li<'k^ l^l)", das pädagogische Wochen blatt „iXüioikli ^kttl^- nnd dcr Königgratzcr „^koluik" habcn für die Dauer dcr Kriegsercignissc zu crfchciucu aufgehört. Eventueller /el>Wg>,lan der Preußen. Der „Kamerad" schreibt: Mit dcr Schlacht bci Königgrätz, die wider Verhoffcn und, fagen wir es frei hcrans, dnrch unser eigene« Verschulden zn Gunsten Preußens ansgcfallen, ist der erste Abschnitt dcS Fclo- zngcs zn Endc. Unsere Ariuee hat feste Positioncn bc» zogen, dic thcilweisc auch iu der Flaute uud dcm Rückcu! des Feindes liegen. Der Feind fiudct uuiü, jc nach ^ dem cr sich wcudcl, in drei Richtungen; auf der vierleu Seite ist Baicrn, cin für ihu ebenfalls feiudlichcs 9aud. Dies ist tcinc vorlhcilhaslc ^agc selbst für eine sieg- reiche Armee. Für Oesterreich lirginnt dcr Kiicg sohin erst jetzt. Welchen Zwcck lollntc der ^cind nach feinem Siege bci Köuiggrätz verfolgen'? Ohne Zweifel hatte er es auf die Vernichtung dcr laiserl. Noroarmce abgesehen. Diese hatte sich aber dieser Absicht dnrch den Rückzug nach Olmütz cnlzoa.cn. Was blicb dcm Feinde nun übrig, als ihr mit dcm größten Theile seiner Macht uachzufolgeu. Dies lhat cr auch mit dcr gcsammtcn! Armcc dcs Kronprinzen. Dieselbe ist licstimmt, die lais. Nordarmcc in Olmütz zu bcobachlcu, iusulange, bis das zur Belagerung cincr Festung nölhigc Material ankommt. Dies dürfte jedoch uicht su bald gcschchcn, da der Feind anf so cincn nahen Bclagerungstricg nicht gcfaßt zu scin scheint. Außcr Olmütz hat der Fcind uoch drei Fcstnngcn zn bezwingen, die alle in scincm Rückcn licgcn. The- rcsicnstadt beherrscht bcidcrsnts die (ilbc, nud mittelbar dadurch ganz Nordböhmcu. Die prcnßischcu (5omiuu' nic'ationcn über Sachscn lind dic Lausitz sind von dicscr Fcslnng bedroht. Die Eisenbahnverbindung zwischen dcn prcnßischcn Besatzungen iu Dresden nnd Prag ist ge- hindert. Die Anwesenheit eines österreichisch!,» läorus in Thcrcsicnstadt macht cs den Prcußcu unmöglich, von Böhmen ans die bcabsichligtc Operation gegen Baicru zu führen. Thcrcsieusladt ist ciu wichtiger Punkt in den Händen Oesterreichs, dcr im lüustigcn Fclbzug die Kooperation dcr öslcrrclchischcn nud Rcichsarmce schr föidcrn tauu; scine Bchaliptung ist dahcr nucrläßlich. Im ähnlichen Verhältnisse befinden sich dic Fcstuu- gcn Iofcfsladt und Königgrätz. Diese beherrschen die (5aminiiiii<,'cUiotlcl! nach Brcslali, Ricdcrschlcslm, uud paralysircu Glatz. Thut dic Bcsatzuug uou Königgrätz ihre Schnldiglcit, so wird die Eiscubahnvcrbiuouug zwi- scheu Prag uud Brünu sür den Feind illusorisch uud cr löuulc sich nur der Strecke von Mährisch < Trübau abwärts bedienen. In allcn Fällen müßten aber dcn ^ fciudlichcn Zufuhrcu slarlc Bedcckungseorps folgen, nm nicht wic l74,^ bci Domsladl abgefangen zu werde». Alle dicsc Umstände vcrhindcrn dic Prcnßcn in ihren, Vorrücken gegen Wien. Wir wiederholen dahcr, daß der Fciud nnnmchr gezwungen ist, einen BclagcrlMgS- trieg zn führen. Würde es der Feind unterlassen, chc cr scinc Ope- rationen gegen Wien fortsetzt, sich der von uns besetzten Fcstuugcu iu scincm Rückcn zu bemächtigen, su würde cr, bc> dcm Umstände, daß die gegenwärtige strategische , Ausstellung dcr österreichischen Armee cinc sehr oorthcil- ' haft ist, sich Gefahren ausfctzcn, die nicht allein allc errungenen Vortheile, sondern anch die l^istrnz seiner ' Armee aufs Spiel fetzen. l Gelänge es nämlich dcr bei Wien couccnlrirlcn ^ Südarmcc dic preußische «Mcarmcc am Marchfcldc zn ^ schlagen, was nicht zn dcu Unwahrschcinlichkcilcn gchört, so töuutc dcrsclbru auf ihrem Rückzüge in dcr Wir- kungssphäre dcr öslcrrcichischlN Festungen cinc Kata> slrophc bcrcitct wcrdcn- dicscr Eventualität tanu und wird sich aber dcr Feind nie anssctzcn. WaS bisher ^ von Scitc dcr Prcußcu geschah, deutet eben auch da- hiu, daß sie bci Brüiui uud ^undcubnrg AufslcUuugcu suchcu, aus dcucn sic cincn Entsatz von Olmütz durch dlc tais. Südarmcc vcrhindcrn wollen. ^ Oesterreich. i Wien. Die „Wiener Zeitung" schreibt: Von einem nnscrcr Berichterstatter von der Südarmcc, ^ der hier eingetroffen ist, erhalten wir soeben folgende Znschrist: „Hcnte (Freitag), gegen 7 Uhr früh, lam dcr durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht mit ! einem Theile seines HcmplquarticrS hier an. Gestern Vormittags betrat Höchstdcrsclbc zuTrcuiso dic Eisen, bahn. In Görz wurde Höchsldcmsclbcu cinc herzliche Ovation dnrch die dortige Bevölkerung dargebracht. Ein ^orbeerkranz, anf dcsfcn Bändern dic Worte: „Dem rnhmgekrönlcn Sieger von Eustozza" standen, ward ans Fraucnhändcn überreicht und zahlreiche Segcnslvüllschc dcm durchlauchtigsten Feldherrn nnd der Südarmee gt- spendet. Selbst iu dc» lleincn Stationen, wo der Hof- zug nicht anhielt, ricfcn die Versammelten cin Hoch dem Sieger von Eustozza zn. Doch wahrhaft imponircnd nnd großartig war die von der Stadt Laib ach dem durchlauchtigsten Erzherzog dargebrachte Huldiglmg. Man konnte dic um Bahnhofe des Hofzugcs Harrenden tanm überblicken. Iu vorderster Reihe slaudcn dic Turner von ^aibach mit ihrer Fahne und dcr Stadtmusil, welche bcim Hcrauuuhcn dcs Zuges die österreichische Volts- hymuc lluslimmtc. Neben diesen erblickte man die höhe- reu Beamten in ihren Paradc»Uniformcn und einen ! Kranz festlich gcfchmücktcr Danien. Laibach feierte einen schönen Tag, denn es knüpft au Erzhcrzog Albrecht dic Hoffnung dcö baldigen Sieges. Auf eiuem weißen > Kiffen überreichte der Tnrnucrcin dcm gcfcicrten dnrch- lanchligstcn Marschull einen mit großcn fchwarz-gclbcn Bändern umwundenen Lorbccrzwcig — das Symbol deS bereits errungenen Sieges uud, wie die Worte deS Sprechers sagtcu. das Zeichen dcr künftigen Heldentha- ten, welche dic vom Erzherzoge Albrecht geführte kaiser- liche Armee, mit dcm Beistände Gottes nnd mit Um- sicht und Klngheit geführt, durchführen wird. Herzlich war hicr der Empfang, weil er dcm HcrzrnSbcdurfmsse entsprang, nnd herzlich wnrdc er von dem durchlauch- tigsten Marschcüle nicht in seinem, sondern im Na- men dcr Armee entgegengenommen. Oesterreichs Hoffnnngsstcrn ist unter nns, und bald soll dcr drückende Alp, dcr auf uns lastet, der fremde Fciud, von uus weichen. Earls Hcldcnsuhn greift für nns nach dem Schwerte!" Pest. Ul Juli. Dic diesjährige Versammlung der ungarischen Aerzte nnd Natnrforschcr iu Rimnszom- bat wird in Folge der politischen Situation nach Be« schlnft dcs Ccntralcomill'' uicht stattfinden. "A«;ram, l,'. Juli. Das hicsigc Scmiuargcbündc wird zn einem Militärspilal hergerichtet; in dcm Rcal- schulgcbändc wcrdcu die Kanzleien dcö obersten militä- rischeu Gerichtshofes nntcra,cbracht. Dic Vorbcrcitnngen ! zu dcr ocmnächst stattfindenden Rcl'rutiruna, sind nahezu > vollendet. Ausland. , Ein baicrischcs Blatt bringt unlcr der Ueber- schrift „das Vaterland ist in Gefahr" folgenden Artikel: „Dcr Feind steht im ^uide. Das baicrischc Volk ist bereit, Gnt nnd Blnt znr Wahrnng seiner Selbständig- keit zn opfcrn; aber es fordert: Aucrkciiuung der Volks- rechte durch Einberufung dcs dcutschcn Parlamentes. Schutz der Volksrcchtc durch Orgauisatioll dcr Volks- wehr und durch mililärischc Vorbildung dcr Jugend. Unzwcidcnligc Zusagen in Betreff dcr von dcr balcrl^ schcn Kammer dcr Abgeordneten wiederholt geforderten inneren Reformen. Entlassung derjenigen Eomiuandautcn dcr baicrischcn Aruicc, ohne Rücksicht auf Rang nnd Geburt, wclchc sich unfähig crwicfeu habcn. Kricgsrechl' lichc Untersnchnna, gcgcu dlcjcuigcu mililärischcn Führer, durch dercu Verschulden dic Eavalcric-Rescroc bci Fnlda versprengt wnrdc, überhaupt gcgcn Alle, wclchc ihren militärischen Pslichlcn nicht genügten. Enllassnng zwei- deutiger Diplomatcu vou der Vcitnng dcr Stnatsg^ schäftc. Bci Gewährung dieser Fordcrnngcn wird daS gauzc baicrischc Volk aufstehen wic cin Mann gegen die Unterdrücker feiner dann gewährten und beschützten Freiheit nnd Selbständigkeit." Berlin, 12. Juli. Officicll wird gcmcldct, daß die Avantgarde dcs Generals Mantcuffcl dcu Ucbergana. über die Saale erzwungen habc. Dic Verluste dcr Baicrn sind erheblich. Dic preußischen Vcrlnstc sind nicht be- trächtlich. — Die Eontingcntc von Mecklenburg und Oldenburg sind hcntc anf dcn Kriegsschauplatz abgegangen. — 12. Juli. Der „Staatsauzciger" schreibt: Dic „Iudependanc-c", iudcm sic dic Drohnngcu dcs „Journal dc St. Petersburg" gcgcn Prcußcn citirt, sagt, daß die- ses Journal das Organ dcs Fürsten Gortschatosf sei. Wir sind zu crtlärcu ernlächtigt, daß Fürst Gurtschakoff dcm preußischen Gesandten gegenüber jede Bczichuug zn dem genanten Blatte, welches tcincn officicllcn Eharal' ter habc, zurückgcwicfen hat. Florenz, 12. Juli. Gcstcrn fand cin Treffen zwi- schen Eolonucu mobiler Nationalgaroc und den Ocstcrrci- chcru bei Lcprcsc am Stcluio statt. Pariö, 1!3. Iul!. Ans Florenz vom 12. d, wird gcmcldct, daß dcr ncnc OffcnsiU'Operationsplai' Eialdini's, welcher von ^amarinora bekämpft und von Ri' cafoli unterstützt wnrdc-, angenommen worden sei. Dem< zufolge wird darauf verzichtet, die Festungen des Vicr> ccks einfach zu belagern. Bukarest, 12. Juli. Iu der heutigen Kammer- fitzung wurde die Constitution unverändert angcnoin' men. Prinz Hohenzollcru hat auf dicfclbc fofort dc" Eid geleistet. Die Kammer beschloß zur Wiedcrhcrsttl' lung dcö Gleichgewichtes im Staatshaushalte cincn Wpcl' cenligcu Abzng von dcn Gehalten dex Beamten. — 13. Juli. Zufolge ciuer Depesche John Ghila v aus Eonstantiuopcl ist Prinz Hohenzollcrn vou dcr Pfo^ als Hoöpodar anerkannt wurdcn. Die betreffenden D^ cummtc soll die nächste Post briugcn. Iu der Ned^ welche dcr Prinz gestern bci dcr Beschwörung dcr 6o" stitutiou hiclt, erklärte cr, daß die Fürstenthümcr ^ cinem europäischen Kriege entschieden neutral bleiben milsic»' 1083 <5onstantinopel, 0. Juli. Die Gesandten Preu. hens uud Italiens habcu sich bci der Pforte über an- gebliche Neutralitätsbrlich beschwert, weil die Pforlc dcn freien Durchzug österreichischer Truppe» über die Land- zmlgc Klel in die Suttoriua gestattete. Die Pforte er- llürtc, hierin lciuc Verletzung der Nentralilät erkennen H» können. Aus (^uttstantiuopcl, vom 7. Juli wird gemel- kt! Ntontcncgru verlangt von der Türkei die Räumung bcs montenegrinischen Gruudcs, Novoscllo gcgcnübcr, die Schleifung der Forts von Vischotitza nnd der nach den: letzten Fcldzugc Omcr Pascha's crlianten Blockhäufer, Durchführuug des den Grundbesitz der Montenegriner in dcr Türkei betreffenden Artikels der Convention von ^etlinjc und die Ersetzung Hafiz Äcy's dnrch einen an^ bcrcn Commissar. Vom nür>lichcn Kncg5schauPlahc. Nach den neuesten Nachrichten war die Vorhut der Preußen am 12. d. M. Vormittags ln Brunn eingerückt, nachdem Generalmajor Baron ^delsheim mit seiner Cavalericdivision dieser Kolonne des Feindes aus ihrem ganzen Vormärsche em» Vfindliche Verluste beibrachte und ihr Vorrücken cr- schwertc. Die mit ihrer Ti'te bis Grünn vorgedrungene Kolonne ist, wie vermuthet worden, nicht stärker °ls beiläufig 50.000 Mann. Man rechnet von Brunn bis Wien fünf Fricdensmärfchc; da nun GM. Edels- ^>m Tag nnd flacht seiner Aufgabe, dieser feindlichen Kolonne das Vorrücken zu erschweren, mit dcr ihm ^Dncn Energie und Umsicht nachkommt, so könnte dieser ^lstil der feindlichen Armee im schlimmsten Falle vicl- lcicht in 8 bis 10 Tagen vor Wien erscheinen, wenn 'lnn nicht noch die Truppen des 10. Armeecorps (Gablenz) ^tgegengeworfeu wcrdcu könnten. Außdem treffen aber Ichon die Truppen dcr Südarmcc hier ein, deren Gros "U! ll>. d. Nl. in Wien einlangt. Es ist demnach von ^cscr feindlichen Colounc für Wien absolut nichts zu lachten. Dcr Feind zersplittert seine Kräfte; außer "^scr in Brunn angelangten Colonnc geht eine zweite ^egen Olmiitz, eine dritte von Prag südlich und eine blclle nach Ncstböhmen. ^iach authentischen Mitthei- lul^cn ist jedes Corps der ^iordarmec noch immer über "5.(100 Mann stark und der Geist dcr Trnppcn ist der beste. Oberlicutcuaut Graf Hcrbcrstein des 12. Hußaren- legimcnts hat einen wichtigen Fang an der Feldpost des Feindes gemacht; das Material derselben, viele wichtige Briefschaften, sowie das Personal fielen in seine Hände. Soeben überbringt Obcrlicutenant Graf Herber. stein, des 12. Hußarcnregiments, Pakete preußischer Korrespondenzen, die derselbe am 12. d. Mittags bei ^l'nlich der preußischen Feldpost abnahm; die Post- cnmtcu so wie ein Correspondent dcr „Kreuz-Zeitung" ^rdcn gefangen genommen. . Ueber die Rück lehr dcr Nordcirmcc Iic- Mct «in Correspondent des „Wanderer" unterm Men ^>li aus Olmütz: „Heute ziehen die Trümmer nn- "'^' ^tordarmcc in den von den Kanonen dcr Festung schützten Rayon, um sich hier zu sammeln, zu ordnen '^ in störten. FiM. Riltcr v. Bencdct ist bereits UMer» AbcndS hicr'angelangt. Stunde um Stunde trcf- ci' "uppen.Abtheilungen, Trnppcn.Commandantcn hier M' Welche erstere die letzteren und vic« v<^l>ü, suchen. h ^ vor drei Wochen jenen Theil dcr Armee, welcher ^ 6) Qlmütz gegen Norden zog, sah und jetzt die Rück- fas't^"'' ö" wird von cincm unendlichen Schmerz er- hicr' ^ '^ "'Hl zn schildern, welchen Eindruck es macht, hier ^""' ?^>pp vou vier bis fünf Mann Infanterie, d<. öwei hjg drei Husaren, dort eine .Kanone, dort wic- von> 3"^ Aagagekarrcu, alles, Roß, Reiter und Wagen Aord "^' ""^ ^"1 beschmutzt, die Heerstraße vom Uwne«?>)"""ä>ehen zu sehen. — Seit gestern Früh be« broch., f Zuzüge und dauern seit dieser Zeit nnuutcr« scheu " "'^ werden noch einige Tage dauern. Mcn- dills^^ Thiere zeigen die größte Abspannung uud be» dcsol^ °"' '^"ljc uud Wege, um wieder Physisch uud nen ^ ^ uwralisch gestärkt zu werden. Jetzt erst bcgin- iitl»^ ^'"aucrcn Fcftstcllungcn dcr Verlnstc der ein- Ncs^^^^Ulcntcr, die Feder sträubt sich, die erlangten ballen, ^'"Zutheilen, und cö mag als Kcunzcichnling ^sficicic ^^ ^'^ Verluste vou cincm Ncgimcnlc bei 50 sie diese S^l "^^' ^'^ ^°"" betragen. Verluste, wie fcs I^!,,.. "^acht auszuweisen hat, dürften in keiner dic- scheu N^ '"^"^ vorgekommen sein. — Laut authcnti- litz, ^i. ' ^"^^ ^cu Preußen eine Anzahl vou Stadt. un>!. ^"? ^ Gefangene abnahm. Die hiesige Alarmirun« ^"^cvöltcruug ist durch ciuc mehrmalige wohlhabenden ^ zu widerstehen, bis dcr bei Olmütz stehende Kronprinz ,dic nöthigen Dispositionen zur Abwehr getroffen hat. Dcr zweite Fall ist, daß die preußische Hanptarmec an die Donau rückt, um au irgcud cincm Puultc dcn Ueber- gang zu bewerkstellige»', um Wien erreichen nnd besetzen zu können. Wmc dies dic Absicht dcr Preußeu, so müßten sie von der vollkommenen Uugcfährlichlcit dcr Armee in Olmütz überzeugt sein; denn sind unsere Truppen in Olmütz noch schlagsähig, so wäre ciuc Vor- rückuug nach Wien um so gewagter, uls die Prcnßcn, welche ihrc Hauptarmcc ohnehin schon durch Dctachirungcn nach Prag, Thcrcsicnstadt, Ioscphstadt, Königgrätz sehr geschwächt haben, dieselbe durch starke Detachirungcu gegen Olmütz hin noch mehr abschwächen müßten. Wenn die Prcußcu gegen Wicn rückcu, so dürften sie zum Ucbcrgaligc dcu am weitesten nach Norden vorspringenden Donuutheil Krems - Korucuburg bcnützcu. Dcr wahr- scheinlichste Opcrationöfall ist endlich dcr, daß die prcu. ßischc Hauptmacht in der Gegend von Brunn und Znaim" etwa zwischen dcr Schwarzawa uud Thaya, eine Central-Stellung bezieht und ihre BcobachlungS- sphärc ciuerscits gcgcn Olmütz, andererseits gegen Flo- ridsdorf vorschiebt, die Verbiuduug zwischeu der Donau- uud Nordarmce bedroht und hier so langc passiv bleibt, bis eine oder die andere unserer zwei Armeen zur Vcr« cinigung mit dcr andcrcu von Floridsdorf oder Olmütz aus dcbouchirt. Versucht dies nun ciuc dcr gcnauuteu Armeen, so wird sich die preußische Hauptmacht dieser cntgegcnwcrfcn und sie zu schlagen suchcu, bevor dic andere zu ihrer Unterstützung herbeieilen kann. Daß die Preußen weder Olmütz noch Floridsdorf anzugreifen beabsichtigen, fchcint übrigens schon daraus hervorzu- gehen, daß bis jctzt noch nichtö über dcn Nachschub von Gclagcrungs-Gcschützcu verlautet hat. Mit Feldgeschütz allein könnten sie aber keine dcr beiden Befestigungen angreifen." Ucbcr daS am 10. d. M. stattgcfundcnc Treffen bci Kissing cn bringt dic „Aaicrischc Zeitung" fol- genden authentischen Bericht dcS dem Hauptquartier bei- gegebenen Beamten des lönigl. Staatoministcriums deS Acußcrn aus Schwcinfurt 11. d. M.: „Nachdem vor- gestern die Nachricht von dem Vorrücken dcr Preußen uou Brückcnau gegen Hammclburg und Kissiugcn in das Hauptqullltier zu Neustadt gelangt war, hatte dcr Feld-^ mavschall Prinz Carl alsbald deu vier Infantcrie-Divi- sioncu eine conceutrirtcrc Stellung gegeben und war ge- stern Morgens nach Münnerstadt gegangen. Die Preu- ßen griffen am Morgen dcSfelbcn Tages, nämlich gc-l stern, dic nach Kissiugcn vorgeschobene 3. Division (Zoller) mit cincr bedeutenden Macht an, u„d obwohl diese Di-, vision dnrch die zweite (Division Fcder) verstärkt wurde,« konnte Kissingcu dennoch nicht gehalten werden und un-^ scrc Trnppcn wurden nach ciucm mehrstündigen Kampfe bis Nördlingen zurückgedrängt. Hicbci wurde General» Lieutenant Freiherr v. Zoller nur wenige Schritte von dem Feldmarfchall, welcher sich in dcr bedenklichsten Weise dem preußischen Kugelregen aussetzte, durch eine Granate getödtct. Dcr Nachmittags auf dcm Kampf- Platze erscheinenden ersten Division (Stephan) gclang es zwar, dcn Feind wieder bis anf die Höhcn uou Nüd- lingcn zurück zu dräugcu. dieselbe wurde aber durch cinen crneucrteu Angriff der Preußen genöthigt, sich wieder nach Nüdlingen zurückzuziehen, wo die genannten drei Dwisioucu mit dcr Artillcricrcfervc nach dem gegen 8 Uhr AbcndS endenden Kampfe in dcr Gcfcchtsstcllung bivoualirtcn. Die Truppen haben sich sehr gut geschla- gen. Die Zahl dcr Todten und Verwundeten ist auf beiden Seiten beträchtlich. Uutcr deu Getödtelcn ist auch Graf Philipp v. Iscuburg nud unter den glücklicher Weise sehr leicht Verwundeten befinden sich General- Lieutenant Freiherr u. d. Tann und Generalmajor Graf zu Pappcnheim. Dcr Fcldmarschall hat heute Morgens Stadt Lauringen verlassen und begibt sich mit dem Haupt- quartier, auf die 4. Division gestützt, mit dcn drei an- deren Infanterie < Divisionen über Poppcnhanscn nach Schwcinfurt, wo seinem Eintreffen stündlich entgegen« gesehen wird." — General Zollcr wurde sechs Schritte von Prinz Carl im Vorsprengcn gcgcu Kissingcn von einer feindlichen Granate anf dcr rechten Seite getroffen. Er war fogleich todt. ^ Dcr „N. C." fchrcibt: Ob- wohl man die Saalbrücke ucrbarricadirt und mit Kano- nen besetzt halte, dachte doch niemand an einen so schnel- len Uebcrfall der Preußen, da erst Abends vorher bei Nüdliugen gcgcu Münnerstadt zu ciu heftiges Gefecht stattgefunden hatte. General Zollcr war noch Morgens mit anderen Curgästcu im Cnrgartcn spazieren gegan- gen, als auf ciumal gcgcu halb <1 Uhr dcr crstc Kano- nenschuß von baierischcr Seite erfolgte, da plötzlich ober» halb des AltcnbcrgcS aus allcu Winkeln Pickelhauben sichtbar wnrdcn. Die Prcnßcn scheinen alle Stege und Wege zu kennen. Auch will mau bcmcrtt haben, daß ihrc Kundschafter zum Theil Wcibcrröckc tragen, um weniger aufzufallen. Einstimmiges Lob herrscht über die Bravour dcr Infanterie und Artillerie. Die Ea» valeric kam des Terrains wegen nicht zur Verwendung. Nnn schlägt man sich in Popucnhauscu auf der Straße von Kifsiugcu uach Schweinfurt. Iu Lohr, Carlstadt, Gcmündeu und Arnstcin solle« dic Prcußcn bereits mit großer Ucbcrmacht eingerückt scin, so daß wir zu schwach ^ sein dürften, um die Mainlinic zu haltcu. Vom südlichen Kriegsschauplätze. Italicuifchc Blättcr veröffentlichen folgendes Schrei- ben des General Lamarmora au dcu General en Chef deö GeucralstabeS der ofterrti- schen Armee in Italien. Hauptquartier Torre d ei Merliinb erti, l>. Juli 18 liO. Ich hatte die (5hre, (5w. Hocdwohlgeboren in meinem früheren Schrcibcu mitzlichcilett, daß ich mwcrwcilt die streng- slim llntelsuchuugcu nngcorduct habe, um die Genauigkeit dcr Thatsache, welche dcn Gegenstand Ihrer Depesche uom ^>. Juni bildete, zu erkennen. Ich erhalte nuu dcn Ve« richt iibcr die Untcrstlchmlgen und freue mich, zu Ihrer KemMüsl zu bringen, das; man leine Andeutung finden konnte, aus welcher zu schlichen wäre, daß das sträfliche Factum, da9 dcn Gegenstand der erwähnten Depesche bil« dete, wirklich von Soldaten der italienischen Armee begangen worden wäre. Indem ich Sie hiervon iu Kenntniß setze, beehre ich mich, hinzuzufügen, daß die Rüclsichteu für die Gefangenen dcr kaiserlichen Armee sowohl uon Seite des italienischen Heeres als der Bürgerschaft so grost und noto- risch siud, daß, wenn ich eine betrübende Ausnahme hätte bestrafen müssen, ich Ew. Hochwohlgcborcn zu erwägen ge> geben haben würde, dah man ein Factum dieser Art nie« mals als Merkmal dcr Art und Weise betrachten könnte, ivie man in der italienischen Armee das Völkerrecht achtet uud die Pflichten erfüllt. Der Chef des Generalstabes: Lamarmora. Aus Venedig, 11. Juli, wird dcm „Vtrld." ^ geschrieben: Nachdem die in Venczien stehende öster- rcichischc Armee sich nicht für berufen gefühlt hat, das zur französichcu Proviuz gewordene lombardisch-vcuczia« ' uischc Königreich zu vertheidigen, und sonach, blos die ! Festungen als Faustpfand für die richtige Erfülluug dcr j Fricdcnöbcdiugullgcu besetzt bchaltcud, dcn Rückmarsch aus Vcnczicn angetreten hat, rückt nun die piemontesi» schc Armee iu allcr Eile vor, um dic von dcn k. k. Truppen entblößten Lanocsihcilc zu besetzen. Nachdem die Ocstcrrcichcr die Bcfcstigungcu am Po in dic Luft gefprcugt und die große Eiscnbahnbrückc übcr die Etsch bci Boara zerstört hatten, überschritten dic Picmon- tescu gcstcrn dic Etsch und rückten laugsam auf dcr Straße vou Montagnauo gcgcu Mousclicc uud Padna vor, wo sic bereits heute eingetroffen fcin sollen. Unsere Armee ^ hat, nachdem sie die Eisenbahn von Padua bis Mcstre zerstört uud die große Brücke bci Pontc di Brcnta ab- gctragcn hat, sich auf dcr Straße nach Treviso zurück- > gezogen und wird wahrscheinlich au dcr Piaoc Stellung nchmcn. Dic Italiener aber rücken langsam vor, dürf- ten vielleicht schon morgen oder übermorgen vor Mcstre erscheinen. Dic italienische Hauptarmcc hat ebenfalls den Minl'io überschritten und" trifft Anstalten zur Bela- gerung dcs Fcstungsvicrccks, ^cguago wird be- rcitö bcschusscn. Die Flotte soll bereits vor Pola stehen und gcgcn Venedig anrücken, welches demnach bald zu Wasser und zn Lande belagert wird. Die Ei« 1084 senbahl, geht uon hier blos bis Mcstrc und von dort nach Wicu, dic Verbindung mit dcn übrigen Provinzen Pcnczicns ist bereits eingestellt. Alles hängt nun davon ab, wic Frankreich den ihm von seinem italienischen Günst- lingc durch dessen Eindringen in seine venezianische Pro- vinz verfehlen Faustschlug inö Gesicht aufnehmen wird j und ob nntcr solchen Umständen die für Samstag den 14. d, M. angesagte Antnuft des französischen Commis> särs für Pcnczicn stattfinden wird. Spielt Frankreich nicht ein Doppelspiel, so muß es dcn lecken Vasallen für seine freche Widersetzlichkeit scharf züchtigen nnd die italienische Einheit wäre dann ihrem Ende weit näher als ihrer Vollendung. Die „Volks« nnd Schützcnzcilung" hat Berichte von der Innsbruckcr St udcntcuco mpagu ic ans Von do, 7. Inli. Sie bieten indessen nichts von besoudercr Bedeutung. Strapazen hatte die Compagnie > genng zn bestehen. Der Correspondent schreibt: „Von Bondo wnrdc mein Zug nnler ^icntenant Dr. Aarth ' auf die Alpe d'Arno dirigirt, wo er einen Militärpostcn zn unterstützen hatte und im ganzcn 70 Mann unter Commando unseres Herrn Lientenauls standen. Am näch- sten Tage schon mußten wir hinans ins ^agcr von Ron« cone, wo wir Abends eintrafen. Ein Tag Rast, dann nach Condino und noch am selben Tage anf den Berg Macao. Doit blieben wir fünf Tage mit strengem Vorposlcndieiisl, Patrouillen und Wachen. Täglich gin- gen llcinc Abtheilungen bis Darzo uud Casfaro. Zehn Mann nntcr Obcrlicntcuant Pfaundlcr hatte» endlich ^ einmal das Glück, bei einer N'coguo^cirung gegen die > picmontcsischcn Dörfer St. Giacmno nnd St. Antonio! zu einem kleinen Gefechte zn kommen. Sic stießen ans j eine ganze Compagnie regulärer Truppen. Den glück-! lichen Zufall l>cuützend eröffneten sie sogleich cin Tirail» leurfcuer aus den Feind, schössen einige Pirmonlefen nio der und zogen nach viertelstündigem Feuer, ohne einen Verwundeten zn haben, sich znrück. C'mem einzigen ging die Kngcl durch den Schncrfcr (Zwilchsack). Wir ta« men leider zn spät, erst am nächsten Morgen nach Caf- faro, anf das man jeden Angcudlick einen Angriff er- wartete. Wir blieben znr Untcrslütznug der Jäger den ganzen Vormittag dort (im Ganzen waren nnscr 24 Mann), aber es tan, nichts. Der Tag war sehr anstrengend. Im» l n>er Rcgcn, schlechte Hütten ans Taxen gcbant, leine, Mäntel, fnrchlbar lall und naß. Fünf Tage nnd Nächte! brachte ich die schweren Stiefel nicht von den Füßen.! Mäntel sind das Nothwendigste, was wir brauchen. Trotz ^ aller Strapazen ist die Compagnie sehr gcsnnd und wir ^ haben nur 3 oder 4 Marode von früher her." Eine Episode auö der Schlacht von Cu« stozza erzählt ci» Privatbricf: Ein Hans bci Oliosi war von beinahe einem Bataillon Picnwntcscn besetzt; unser Major schickte 2 Compagnien, das Hans zu stur« mcu. Wir waren aber zn schwach nnd der Feind nu- terhiclt aus dcu Fenstern gegen nns cin heftiges Fcncr. Zwci Compagnien Degenfcld Infantcric kamen nns rasch zu Hilfe, und nuch cinsiüudigcnl jtanipfc hallen wir das Haus erobcll; der Feind cnlftoh n»d nnr eine Com- paguic, die nicht mehr fortkommen konnte, blieb im Hanse znrück. Die Entflohenen hallen, wic wir bald fauden, in allen Theilen dco Hauses Feuer angelegt, die Zurückgebliebenen verschanzten sich im ol'crcn Stock- werke niid die kugeln pfiffe,' nns aus allcu Thüren entgegen. Endlich tainen Zinuncrlentc, und mit Hacken zertrümmerten sie die Thurm. Erst als der Feind auf dcn ilüicn bittend um Pardon schrie, cummandirtc der Major, das Fcncr cinznsttllcn, nud wir machicn über 40 Gefangene, darunter 2 Officicrc. Doch schon in dem Angcnblickc, als wir dcn Gefangenen dic Waffen abnahmen, stiegen Ranch nnd Flammen von allen Sei- len auf und wir fahcn uuö in einer schrecklichen Lage. Schnell warfen wir unsere nud des Feindes Nüstnnav hiilnutcr. Unten stand eine Compagnie von uns, konnte uus aber nicht helfen; man rief unö nur von allen Sei. ten zu, hinunter zn springen. Wir standen im zweiten Stock, aber es blieb uns nichts anderes übrig, weuu lvir uicht wic Holz verbrennen wollten. Einer nach dem andern, Freund wic Feind, sprang hinunter. Von 1/»0 Mann blieben nnr 5l0 unverletzt; die übrigen habcu Beine uud Armee gebrochen, ein Hanptmann von De« genfcld'Infantcric beide Füße und ich habe dcn linken Arm nnd linken Fuß gcbrochcu. Hagesueingkeiten. — Es ist bereits wiedetbolt in öffentlichen Blättern Beschwerde darüber erhoben worden, daß in Folge einer Verfügung der Regierung auch die Gerichte in deni vom Feinde befehlen Bezirken ihre Thätigkeit einstellen und ihre Amtssche verlassen. Die „Wiener Ztg." ist in der Lage, diese Beschwerde als eine nicht gegründete zu bezeichnen. — Tie „Wiener Zeitung" entnimmt das folgende Citat wörtlich einem Berliner Briefe der preußischen osfi- Men „Weser-Zeitung" : (5s gchen schon jetzt, wo die Todten- listen noch nicht einmal aufliegen, so viele schwarze Gestalten durch Berlin, daß man gar nicht an die nächste Zit denken mag. Der kleinste Anschlag von Todten und Ver. wundeten lautet auf A0.000 Mann preuhischcrscits. — Die „Magenfurtcr Zeitung" schreibt: Der Herr Oberst und Quabrigadier Freiherr v. Aöck, Commandant unseres vaterIHndischen Regiments, ist vorgestern hier ange- langt, um da3 Commando der Landesvertheidigung 'zu übernehmen. Man spricht sogar von einem Aufrufe zur Theilnahme an einem allgemeinen Landstürme. — In Folge neuerlicher telegraphischer Weisung kommt die Prager Montur s commission nach Klagen» zfurt. Sie sollte am 13. d. dort eintreffen und wird in Idem Schulhause in der Äahuhofstraße untergebracht. Der Gesammtstand der Commission beträgt mit Einschluß von 3 Stabsofficieren, 5 Haupllcuten, 14 Lieutenants und 12 Beamten, zusammen 84 .Wftfe. — Die kärntnerische Compagnie der Al» penjäger, welche am 15. d. nach Wien abrüäen sollte, hat kurz vor dem Abmärsche telegraphisch die Weisung be- kommen , in Kärntc«! zu beiben. Sie soll, wie auch ur- sprünglich ihr Zweck war, zum Schutze der heinüscheu Gren- zen verwendet werden. Locales. — Nach dcn auher von den GemeindevorstHndeu ^n Nassenfnß und St. Kanzian und mehreren anderen Insassen gemachten Anzeigen vom <»., 9. und 11. Juli I8LL sinv am »'». Juli d. I. in dcn Gegenden Krizenvcrh, Nibjel, Pligled, Oberdorf und Slepörl, Stcuergemeindc Ostroznil: dann Marlin^dorf, Eleinglali und St. Florian, Sleuerge- meinde Naffensuß: ferner i» den Gegenden Bresou,', Stara- gora, Sela, Paulagora und Mallovc, und in den Gegenden Novagora, Tclcc, Pecicc, Pijanagora, Ecöcnce, Äogacüe, Steuergemeinde Telce, sowohl die Feld- als Wein gar- tenfr üchte in einigen Gegenden gänzlich, in anderen zmn grühercn Thcilc durch Hagelschlaq vernichtet uzordcn. Ncuejtl Nachrichten nnd Tclcgrummr. Rittmeister Fürst ^ icchlen st c i n traf Samstag Mor- gens als Courier in Wien ein nud überbrachte die Nachricht, datt die. Preußen in Hangsdorf eingerückt seien. — Gleich- zeitig traf ein Telegramm des Äczirlsoorstchcrs von Stockcran an dcu Herrn Statthalter ein, das folgende Meldung enthielt: „Nach Aussage des Postmeisters iu Obcrmalcbcru sind die Preußen bereits in einer nicht näher anzugebenden Anzahl in Ictzelsdorf eingerückt." Die Vorhnt der Preußen hat somit dic Grenze Nieder» ostcrrcichs überschritten. Ictzclsdorf liegt an der Post- straßc von Znaim nach Stockeran, eine halbc Stunde von der mährischen Grciizc, .'i'/^ Meilen oberhalb Ober- Hollabluun; Haugsdorf liegt kaum cinc Viertelnicilc süd- lich von Jetzclsdorf. Vrüx, l3. Juli. Elicn passirt ein preußischer Officier mit uicr Äiann hier r,on Komotau gegen Tcplitz mit uicrspäuuigcm Postwagen. Hcutc nach Postillons' aussage iu Komolau Truppcutheilc circa W00 Mann nun Krima nud Görlau eingerückt. I» Teplitz heute nach Zeugenaussagen Truppcu aller Gatlnnacu, oarnnlcr wenigstens sllnf Äaltcricu, eingerückt. In Aussig vor mehreren Tagen etwa 80 Mann cingcrilcks, bei Annähe' rung stärkerer Hußarcupalronillen nordwärts zurück' gczogcu. Saaz, 14. Juli, 10 Uhr 55 Minntcn Vormit« tags. Der Wortlant der soeben erhaltenen Original» proclamation des prcußischcu Commandanten in Komolan ist folgender: Proclamation. Nachdem die löuiglich preußische!» Truppen von hiesiger Gegend Besitz genommen, befehle ich, wic folgt: Relruliruna.cn jedweder Art siud ans das streunte vcr< lwlcn, uud wcrdcu widrigenfalls sowohl die ausführenden Vchördtn, als die den Vcfchlcn derselben Folge gebenden Relrntcn unnachsichllich lricgörcchllich bestraft. Komolan, den ^i. Juli 1K6tt. Der Connnandant: GynS o. NetowSl y. Frankfurt, 13. Juli. Dic ..Neue Frantf. Ztg." bringt ciu Telegramm von Würzburg 12., Nachmil« tags, welches meldet: DaS baicrischc Corps hat sich anf das linte Maiuufer zurückgezogen und sncht Würz« bürg zn decken. — Ein preußisches Corps ist im An- marsch nnd hat seinen rechten Flügel liiö Gcmündcn ausgcdchut. In Lohr erschien Nachmittags 4 Uhr cinc preußische Sleifcolouue. Mannheim, 14. Juli. Dic Preußen haben heute Co burg be fetzt nnd dic Avantgarde gegen Achtcn- scls vorgeschoben. Gestern sollen sic dcn Main bei ^ohr übersetzt habcn. Ein anderes Corps forcirt die Main-Ucbergängc bci Scligcnstadt. Berlin, 12. Juli. Aus Zwittau vom 11. wird gemeldet, daß die preußischeu Armeen gegen Brunn, Olmütz uud Iglan vorrücke,,. Die Ocstcrrcichcr habcu Laudölron geräumt; dic österreichische Armee verstärkt sich, ist aber noch unentschlosscu, ob sic dic Linic von Brunn oder dic ^inic uvn Olmütz halten soll, oder ob cinc zweite Schlacht zu liefern sci. — Das preußische Hauptquartier wird morgen in Ccrnahora, drei Meilen lion Brunn entfernt sein. Florenz, 14. Juli. Die KriegSopcrationcn wer» dcn mit großer Energie foitgcfctzt. Cialdini hat Padua besetzt. Die Oestcrrcicher schicken sich an, Tirol und Istrien zu vertheidigen. Paris, I.'i. Juli. Mehrere Journale vcröffcntli. chcn 'Nachrichten über das Vorrücken der Preußen in Mähren und wollen von cincm zwischen Frankreich, Ita» lien und Preußen erzielten Einvernehmen über die Oester« rcich zu machenden Vorschläge wissen, indem sie hinzu- fügen, daß die drei Mächte darüber einig sind, daß Oester- reich auö dem Bunde scheide. Paris, 14. Inli. Dcr „Mouiteur" schreibt: Die öffcutlichc Meinung, in ihrer Ungeduld, den Gang der Unterhandlungen zn lennen, verlangt überall Nachrichten und zwingt so zn sagen die Ionrnalc, solche zn fabrici- rcn. Wir müssen bcmerklich machen, daß die Vermitt- < lung erst vor neun Tagen vorgeschlagen wurde; dic Uu» ! tcrhandlungcn tonnen nicht einzig und allein dnrch dcn Telegraphen stattfinden, und ciu Courier zwischen Paris ^ nnd dem preußische,, Hauptquartier bedarf für seine Neifc i drei Tagc und drci Nächte. Alles, was wir fugen toll" l nen, ist, daß die Unterhandlungen auf dem Wege des f Fortschrittes sind, nnd die dcstcn Beziehungen zwischen ' dem Kaiser Napoleon nnd dem Könige von Preußen zu l! bestehen nicht aufgehört habcn. ß Paris, 14. Juli. „La France" äußert sich über H die ,.Monitenr"-Note in folgender Weise: Diese Note ' charaktcrisirt nnd legt übcrhanpt das gute Einvernehmen ^ zwischen Frankreich und Prenßen dar. Dieses Einvco ^ nclimcu scheint Oesterreich die letzte Hoffnung zn bench» men. Wenn es weiter lämpft, so wird dies für die ' militärische Ehre gcschchcn. Die Sitnation, welche ihm , dic Ereignisse in Deutschland geschaffen habe» , lassen " demselben wenig Hoffnung übrig, dem Chrgeizc Preußens ^ zn widerslchcn. Die Vrräudcrnngcn, wclchc ans diesem « für das rnropäischc Gleichgewicht so neuen, nncrwarte- , tcn Stande dcr Dinge hervorgehen werden, sind von z nnbestrcilbarcm Ernste. ! Paris, 14. Juli. Das Journal „La Presse" ^ wird wcgcn des Artikels vom 12. Inli über die Grund» V lagen des Waffenstillstandes wegen Verbrei- tung falfchcr Nachrichten gerichtlich ver- folgt. Das „Memorial diplomatique" schreibt: ! Mau glaubt, daß, wcun das Cabinet von Florenz dar- anf bcharrt, Venedig nicht ans dcn Händen Frankreichs empfangen, fondcrn duöscllic erobern zn wollen, die Ccs- siun Venedigs im Wege des allgemeinen H Stimm recht es erfolgen werde, um der Bevölkerung Z die Wahl zwischen dcr Ciuuerlribuug iu Italien und < der Wiederhcistellung dcr Republik von St. Marco zu , lassen. — Freiherr v. B e n st ist nach Wien zurück gelehrt. ! wtoskau, i:;. Juli. Die „Moskauer Zeitung" ! schreibt: Rnßlauo wünscht kcinc Aenderung der gegen- ^ wärligen europäischen ^agc. Wenn Oesterreich oder ^ Preußen zu Werkzeugen Frankreichs werden, so könne , Rußland auf diese Mächte nicht wie früher blicken. Venedig ohuc Rom sci für Italien kein Fortschritt. Die , Besiegung Oesterreichs sei für Frankreich leine Stütze, sondern gefährde duS europäische Gleichgewicht. Die Ueucrmacht Preußens in Noid«Deutschland bceugc Nlch< land im baltischen Meere. Dic Fricdcnslicbc Rußlands sci lein Beweis uon dcsscn Glcichgiltigkeit. Wenn Eng' laud ill, Interesse dcr orientalischen Frage mit einet , österreichisch ^ranMschcn Allianz fyinpalhisirc, fo kölwe i anderseits eine Dictatur Frankreichs über Italien uud Deutschland an England leine Stütze finden. Keschästs-Zeitung. ztündiguug des Zollvereins durch Prellsiell. V bcsltilissl sich. dal; Prcilfü'ü limiüichr ftinrrscitij dl,>n ^ulll'l'N'i» ^liiiidi^l Hal. Die „Aüstria" suchl dru Ormid in der Älinahmc, das; din'ch dl'ii Aiii Eier Pr, Stiick —1^—,^ Gerste « -^ 2«2 Milch Pr. Maß -10 ^ Hafer „ -— 2 4« Äindflcisch pr, Pfd. - l« —^ Halbfrucht „ -z- 4 » Kalbfleisch „ -16 — ^ Heiden „ ->- !! 40 Schweinefleisch,, ..,,h-^ Hirse „ -- :l — Schoftsensleisch „ — l0-,^ Kntunch „ — - -2,:.5 windstill heiter <^ 1O„ M.! 327.A: '17.« windstill heiter „ Hitze anhaltend. Große Trockenheit. Ruhige 5,'uft. ^' 15». Abends Wetterleuchten in NW. nnd N. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. Kleinmayr.