Po81nins plsLsns v gotovini. Nr. 36. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. 5. (20.) Jahrgang. Organ der Gottschrer Sliiiernpartel. Mezugspreisc: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20'— Din. Amerika: 2'50 Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar Ein Glick in die Christnacht. Von Sepp König lAlklag). Komm, Freund, wo du auch immer seiest in aller Welt, komm und genieße mit mir ein Heimat« liches Bild von edelster Art. Wo du auch seiest — ob in Europa oder Amerika, ob im Dorfe deiner Jugend oder in einer neu errungenen Heimat, laß mit mir deine Augen erglänzen an dem Bilde, wie es in deiner Seele schlummert, so fein und zart. Lassen wir es aufleuchten in diesen Tagen, wo die Menschheit so arm geworden ist an seelischen Bildern, an inneren Schätzen, aufblitzen zur weihnachtlichen Zeit, wo wir uns immer gefunden haben, Freunde und Brüder, Schwestern, Eltern und Kinder. In der großen weiten Welt wird vielleicht Weihnachten mit zu vielem Aufputz gefeiert, vielleicht auch mit zu großen Äußerlichkeiten. Da merkt mau erst, wie prunk¬ voll und reich die weihnächtliche Zeit in der Jugend war, wo wir noch daheim gesessen sind auf der Ofenbank oder auf dem Meiecle, wenn draußen die Dächer krachten und die Eiszapfen und Eisnadeln in frostiger Mondnacht glitzerten und die Fenster den prächtigsten winterlichen Blumenschmuck trugen. Bielleicht war es ja auch in jener Zeit nicht schöner wie heute, vielleicht daß nur der Jugendblick glitzernder war, aber der Blick in jene Christnacht ist uns heute eine Sonne im Schneeflockentreiben, ein Licht in der Fin¬ sternis : Hohe Schneemassen bedeckten die Landschaft. Eine tiefe Stille im Talkessel. Die Bäume und Zum Iahresschluß. Neuorientierung. Bei der Betrachtung des Triumphes unseres Jahrhunderts wird der gewöhnliche Mensch gar leicht hingerissen von dem wunderbaren Schauspiel, das Technik und Kultur mit ihrem Fortschritt darbietet. Indes der weise Mensch, der nicht auf der Oberfläche der Tatsachen stehen bleibt, langt für die Zukunft, denn mag er die Entwickelung der Politik verfolgen oder mag er die Regierungs- systeme zum Gegenstand seiner Studien machen, mag er die neuen Früchte der Philosophie be¬ trachten oder die Wünsche analysieren, die im Herzen des jungen Geschlechtes aufkeimen — er findet überall ein unbefriedigtes Streben, er hört überall von Klagen und Enttäuschungen. Man hat die Erde aufgewühlt und ist in ihre Eingeweide eingedrungen, man hat den Lauf der Sterne bis auf die Minute und Linie berechnet, man hat aus alten Ruinen die Geschlechter Donnerstag, den 20. Dezember 1923. Sträucher glitzerten im Schmucke von Eis und Schnee. Füchse und Marder, auch Wölfe und anderes Gelier pirschten an die Scheunen und Stallungen heran. Die Vogelwelt war in Mafien und Sperlingen allein vertreten. Sie waren des Tages liebliche Gäste aus den Fenstern und vor den Stallungen. Ein geheimnisvolles Rauschen ging durch alle Stuben und der große Kachel¬ ofen , war der Spender alles Glückes. . . Es war Weihnacht I In der großen Stube waren wir alle versammelt, als in abendlicher Stunde die Mutter mit einem „irdenen" Schüßlein in der Hand über die Türschwelle trat und mit einem Tannenzweig, in Weihwasser getaucht, den Segen erteilte an Jugend und Alter im Hause, und für allen beweglichen und unbeweglichen Anhang das Gedeihen erflehte. Und in weihevoller Stimmung ging es ans Beten, während in schlichter Aufstellung auf dem Tische unter der Krippe die Vertreter aus der Rüstkammer Auf¬ stellung gefunden hatten: Der Schloikar, die Sichel, die Sense, der Kukuruzkolben, die vielen Zautlein und Schiplinge, Kerzen und andere Geräte. . . Es war Christnacht! Oder ein anderes Bild: Unsere Pfarrgemeinde ist groß. Die Teilnahme an der Ehristnachtmesse erfordert auch Mühe und Kälte — einen weiten Marsch zur Pfarrkirche. Als wir in unserem Turme noch drei prächtige Glocken hatten, da begann um die elfte abendliche Stunde ein fei¬ erliches Geläute. Bei Lampen- und Kerzenschein waren drei Paar Hände damit beschäftigt, vom ! gleichsam wieder zum Leben erweckt, man hat die Grenzen des Raumes beseitigt mittels des Dampfes und der Elektrizität — in weniger als 80 Tagen macht man die Reise um die Welt, — man hat sich die Luft dienstbar gemacht. Aber was fehlt denn? Fehlt etwa das Geld? Überall Geld genug, aber dieses hat einen geringen Wert. Es fehlt etwas anderes, es fehlt der mo¬ dernen menschlichen Gesellschaft der alte Glaube an Gott. Gott hat keinen Platz mehr in der Welt, hat ein Schopenhauer gesprochen, denn die Astronomie (die Sternkunde) hat Gott den Himmel und die Geologie (die Erdkunde) aber die Erde genommen. Infolgedessen ist vielen der Mensch gar nichts anderes als ein höher ent¬ wickeltes Wirbeltier und das Leben eine bequeme angenehme Reise, wenn Börse und Magen immer gefüllt sind. Weil es am Glauben fehlt, so fehlt es auch in den Sitten. Die Nächstenliebe erfreut mehr den, der sie übt, als den, der sie empfängt. Die Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleilung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. hohen Pfarrturme aus einen jubelnden Bicrklang hinauszusenden in die Christnacht, als Gruß den Bewohnern von Klinischen und Schönberg, von Hohenberg und Winkel, von Nculag und Weißen¬ stein, von Langenton und Kletsch... als Will- kommengruh all diesen Dörflein und Schichten, die im Kranze den Pfarrort umgeben. Wie oft lugten wir hinaus durch's Kirchturmfenster in dieser Nacht und sahen sie kommen mit Lichtern und Fackeln in langen Reihen und Zeilen. Der Blick in diese Christnacht war heilig. Das Herz in der Brust jubelte bei dem Aufblitzen dieser Feuerzeichen und wie ein Gesang orgelte es in dieser Christuachtstunde durch all die wunderliche Landschaft unseres Heimatfleckchens ... I Warum ich die Bilder hier alle zeichne? Nun, wer diese Zeilen gelesen haben wird und dabei selbst den Blick in seine Christnacht richtet, wird finden, daß es heute vielfach anders geworden ist. Anders ist es geworden in der Welt draußen und auch anders vielleicht in so manchem Hause unserer Heimat. Unsere Zeit will modern sein. Sie achtet nicht mehr Bräuche und Sitten der Väter. Die Überlieferung ist ihr etwas Altes, Überlebtes. Die Art unserer Väter wurde vergessen. Die heutige Jugend weiß mit solchen Familienfesten nichts mehr anzufangen. Die Sucht nach Geld und Gelüsten beherrscht einen Großteil ihrer Gefühle. Die Kirche ist etwas Nebensächliches geworden und das Beten wird zum Überdruß vernachlässigt. Unser deutsches Empfinden droht dadurch des edelsten Familien sind ost ohne Liebe, Kinder ohne Ehrfurcht, Gatten ohne Treue. Das Eigentum ist ohne jeden Schutz. Mit dem Sittengesetze unvereinbare Zahlungseinstellungen sind in der Mode, ungerechte »Spekulationen beherrschen die Interessen der Allgemeinheit. Die Freiheit wird von der Jugend falsch verstanden. In ihrem Namen glaubt mau sich berechtigt, die ganze Gesellschaftsordnung über den Haufen zu werfen. Auf diesem Wege schreiten wir weiter. Um nun dem Ruin, welchem die Menschheit trotz des Fortschrittes in der Kultur cntgegengeht, zu steuern, sind verschiedene Männer aufgetreten, die Mittel zur Rettung der Menschheit vorgeschlagen haben. Aber alle diese Mittel sind leider nur hohe, schöne philosophische Theorien ohne Fleisch und Blut. Sollen die Völker Europas wieder glücklich werden, so müssen sie zum praktischen Christentum zurückkehren oder werden sie bald reif für die Beute der gelben Rasse, die mehr Glauben haben wird als wir. Seite 142. Kernes beraubt zu werden. Der Glaube an unser Volkstum, an die deutsche reine Heimat wird vom Zuge der neuen Zeit erdrückt oder nebensächlich beseitigt, und deine tägliche Arbeit, mein lieber Freund, wird zur Robot ohne Inhalt, ohne Geist, ohne Werte, ohne Schöpfung. Eine Ware ist deine Arbeit ohne jenen seelischen Inhalt, den du als Deutscher aus deinem Werke schöpfen sollst. Daher zurück zur Väterart! Im Liede und im Worte, in der Familie, in der Schule, in der Kirche, bei deiner Wirtschafts- und Arbeits¬ kraft. Niemals wirst du untergehen, wenn du der Vätersille, deiner deutschen Art getreu bleibst- Richte deinen Blick in die Christnacht I Bedenke, Millionen deiner Volksgenossen darben in dieser Stunde, verelenden, weil sie irre geführt wurdtzn, weil sie den Weg der Väter, den der Treue und Deutschheit, verlassen haben, weil sie ihre seelischen Werte haben sich rauben lassen von Söldlingen, die eine neue Welt aufzubauen glaubten auf dem Grundsätze der Volks- und Heimatlosigkeit. Mil¬ lionen Deutsche verelenden in dieser Stunde, weil sie wurzellos gemacht werden konnten und ihres deutschen Herzens sich Kreaturen bemächtigen konn¬ ten, die Bilder, etwa wie unsere Christnacht, nicht in sich trugen. Die Gesundung des deutschen Volkes in aller Welt kann nur in der Familie beginnen. Das ist die Keimzelle für jeden Aufstieg. Richte auch, mein Freund, dein Leben darnach ein. Und alle andern, in der Heimat und in der Welt. Ein Blick in die Christnacht. . . und unser Herz soll wieder hoffen — unsere Seele wieder jubeln und unsere Heimat erglitzern im Lichte der Fin¬ sternis I Deutschlands Uot. Unsagbar groß ist das Elend, ist die Not, die Millionen von Menschen in Deutschland ohne Verschulden erleiden müssen. Die Kindersterblich¬ keit ist infolge ungenügender und dem Alter nicht entsprechender Ernährung eine bedenkliche ge¬ worden. Es wird nicht übertrieben, wenn man behauptet, daß völlig neunzig Prozent aller Be¬ wohner Deutschlands am Hnngertuche nagen. In der ganzen Welt — auch in den feindlichen Staa¬ ten — haben sich Hilfskomitees gebildet, um der Hungersnot abzuhelfen, sie zu mildern. Auch ivir Gottscheer haben die moralische Verpflichtung, nach unseren bescheidenen Kräften hier helfend einzugreisen. Unsere Hilfe gilt doch den Volks¬ genossen der Heimat unserer Vorfahren. In einigen Tagen begehen wir das Christfest, das Fest der christlichen Liebe und Versöhnung. Fast in jedem Hause wird am Christabend ein Christbaum stehen und unter dem lichtschimmernden Christbaume werden für jung und alt Geschenke zur Verteilung -gelangen. Es ergeht nun an alle Gottscheer, die ein Gefühl und Mitleid für die Not unserer Volksgenossen in Deutschland haben, die dringende Bitte, unter dein brennenden Christ¬ baume der hungernden Kinder Deutschlands zu gedenken. Jeder möge seinen Vermögensverhält, nissen entsprechend ein Christgeschenk für die dar¬ benden Kinder in Deutschland unter den Christ¬ baum legen. Diese Christgeschenke sollen , in den einzelnen Ortschaften oder Gemeinden gesammelt und an die Verwaltung der Gottscheer Zeitung ab¬ geliefert werden. An die Ortsgruppen und Orts¬ ausschüsse der Gottscheer Bauernpartei ergeht das besondere Ersuchen, bei der Sammlung für die hungernden Kinder Deutschlands eifrig tätig zu sein. — Wir Gottscheer sind gewiß nicht auf Rosen gebetet und in so mancher Küche ist Schmal- Hans Küchenmeister, doch ein kleines Scherflein kann jedes Haus für die Hungersnot in Deutsch¬ land beisteuern. Dr. Georg Mihel Obmann der Gottscheer Bauernpartei. Gottscheer Zeitung — Nr. 36. Ländliche Volksbildungsarbeit. (Schluß.) 3. Aus die Leitungen der landwirtschaftlichen Schulen wurde laut Beschluß der letzten Aus- schußsitznng eingewirkt, daß in denselben neben der fachlichen Ausbildung auch die kulturellen Fra- gen des Landvolkes so viel als möglich sowohl im Unterricht als auch im persönlichen Verkehr und im Gemeinschaftsleben berücksichtigt werden. In den Lehrplan der Ackerbauschule in Klagen- suri wurde ländliche Kulturgeschichte durch Herrn Generalsekretär Washielt als neuer Gegenstand vorgetragen. Es wäre dies auch in andern land¬ wirtschaftlichen Schulen, wenn irgend möglich, durchzusühren. Über Beschluß der letzten Ausschnß- sitzung wurde in den landwirtschaftlichen Winter¬ schulen Klagenfurt, Litzlhvf, Goldbrunnhof und St. Georgen am Längsee und in den Meicrci- schulen in Klagenfurt und Drauhvfen für die Ab¬ solventen der Schule in der Schlußwoche ein kul¬ tureller Kurs veranstaltet, in welchem besonders die kulturellen Fragen des Landvolkes, die Kärnt¬ ner Heimatkunde und Kärntner Volkskunde be¬ handelt wurden. Die Leitung der Kurse besorgte der Landesreferent für das Bvlksbildungswesen, gottscheer galenäer« für üas Mr M4. Preis 10 Dinar, mit Postzusendunq 11 Dinar, für das Ausland 11 50 Din, Amerika 50 Cent. Inhalt: Kalendarium. Zum Geleite. „Mutter- schmerz". Von Gusti Lobe-Bermk. „Bürgermeister Alois Loy" (mit Bild). Von Josef Eppich. „Die Burg Friedrich, stein in Geschichte und Sage". Von Schulrat Joses Obergföll. „Die Stadl Gottschee vor 250 Jahren" (mit Bild).-„Der Hinterwäldler." Von Robert Braune. „An ein Mädchen". Von Dr. Ernst Faber. „Kitzen Haishle". Von Schulleiter Fritz Högler. „Ebner Bild". Von Jakob Fritz. „Das Mütterlein". Von Karl Rom. „Em Jagd- ausflug nach Morobitz". Von Robert Ganslmayer. „Peterl und das Christkind". Von Lehrerin Rosa Meditz. „Tanzabend". Von Dr. Ernst Faber. „Eine,Rüterstal' aus dem Mösler Kirchlag im Jahre 1606". Von P. Jonke. „Traue nicht". „Dar oliä Schneibarjur". Von Jakob Fritz. „Der Pferdetausch'. Von Rob. Braune. „Pfarrer Nikolaus Pleil". Bon Pfarrer Joses Eppich. „Aus den Tagen der Cholera vom Jahre 1855 in der Pfarrge- memde Nesseltal". Von Pfarrer August schauer. „Die zehn Küchen- und Speisengebote". „Das Schulwesen des Gottscheerlandes einst und jetzt". Von Josef Perz. „Heiteres und Ernstes ans Amerika". Von Konrad Perz in Chicago. „Der Gottscheer Vogelschutzverein" unit Bild). Von Joses Dornig. „Schule und Haus". Von Oheriehrer Hans Loser. Wirtschaftliche Übersicht. Markte in Kram. Anzeigen. Professor Dr. Lorenz. Den in das Leben hinaus- tretenden landwirtschaftlichen Schülern und Schü¬ lerinnen wurden Ziele gezeigt und Wege gewiesen für die weitere Arbeit im praktischen Leben. Als Vortragende haben gesprochen: Herr Professor Braumüller über Kärntner Heimatkunde, Herr Professor Bendel über Heimalschutz, Herr Pro¬ fessor Lax über Volkswirtschaft, Herr Professor Lorenz über das deutsche Dorf in der Vergan¬ genheit, Herr Professor Wutte über Kärntner Volkskunde und Herr Inspektor Frank über die Volkshochschule und den geistigen Aufstieg des Bauerntums, über ländliches Schrifttum und Vvrleseabende. 4. In den landwirtschaftlichen Gebirgswirt- schaflskursen wurden neben der fachlichen Beleh¬ rung so weit als möglich auch ländliche Kul¬ turfragen behandelt und zwar, um Reisekosten zu sparen, in der Weise, daß die fachlichen Vor¬ tragenden vormittags ein fachliches Thema und nachmittags ein kulturelles Thema behandelten. Die Gebirgswirtschaftskurse dauerten 4 bis 6 Tage und wurden in Arriach, Kleinkirchheim, Eisentratten und Weißbriach abgehalten. Es spra¬ chen Herr Tierzuchtinspektor Scheuch über Tier¬ zuchtsragen, Frau Direktor Stückler über Haus¬ wirtschaft und Geflügelzucht, Herr Direktor Kahl¬ bacher über Tierheilkunde, Alpeninspektor Pacher vormittags über Alm- und Weidewirtschaft und nachmittags über ländliche Wohlfahrtspflege, Jn- Jahrgang V. spekior Frank vormittags siber Pflanzenbau und Futterbau und nachmittags über ländliche Kul¬ turfragen, Herr Prof. Dr. Lorenz über die Volks¬ hochschulen Thüringens mit Lichtbildern, Herr Fachlehrer Türk über die deutsche Bauerngeschichte, Herr Direktor Kluger über Genossenschaftswesen und betriebswirtschaftliche Tagessragen. Mitteilung der Verwaltung. Jene Leser, die die Bezugsgebühr für das Jahr 1923 noch nicht eingezahlt haben, werden nochmals erinnert, ihrer Verpflichtung im Laufe dieses Monates bestimmt nachzukommen, widri- gens ihnen das nächste Blatt nicht mehr zuge¬ sendet wird. Zugleich werden sie aufmerksam ge¬ macht, daß sie die bezogenen Nummern werden bezahlen müssen, wobei ihnen noch Spesen er¬ wachsen werden. Unsere geschätzten Leser in Kärnten und Stei- ermark können die Bezugsgebühr in österreichischen Kronen überweisen. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Der „GottscheerKalende r") für 1924 ist sertiggestellt und gelangt dieser Tage zur Herausgabe. Obwohl sich die Herstellungs¬ kosten im Lause des Jahres 1923 verteuert haben, wurde der Preis nicht erhöht, und das, weil wir bestimmt erwarten, daß unsere Landsleute in Amerika auch den vierten Jahrgang dieses heimischen Unternehmens kräftigst unterstützen werden. Der Inhalt ist reich und gediegen, die Beiträge lieserten nur heimische Kräfte. Aus dem ganzen Kalender weht nur heimatliche Lust. Eine Besprechung dieses vierten Jahrganges behalten wir uns für die nächste Nummer vor und ver¬ weisen heute nur aus die Anzeige. Wir empfehlen allen Gotlscheern in der Heimat und in der Fremde den Ankauf unseres „Gottscheer Kalenders" und erwarten besonders in drr Heimat, daß er in keinem deutschen Hause fehlen wird. — (Trauung.) Unser Landsmann, der Ab¬ geordnete Herr Franz Schauer, hat sich am 12. d. M. mit Frl. Erna Lukas, Horelbesttzerstochter in Mahrenberg, vermählt, wobei Herr Dr. Franz Perz als Brautführer fungierte. Die Trauung vollzog der ücutsche Abgeordnete Herr Senior Schuhmacher und nahmen außer diesem noch mehrere deutsche Abgeordnete an den Hvchzeit- festlichkeiten teil. Unseren herzlichsten Glückwunsch dem jungvermählten Paare! — (Oie Gastwirtegenossenschaft) gibt bekannt, daß eine außerordentliche Haupt- Versammlung Samstag den 22. Dezember um 4 Uhr nachmittags im Gasthause des Lorenz Hö- nigmann (Gruber) statlftndet. Tagesordnung: Widerrufung des Beschlusses der letzten Haupt¬ versammlung über die Bestimmung der Weinpreise. — (Zur Kenntnis.) Den Einsendern von Spendenausweisen bringen wir zur Kenntnis, daß die Verzeichnisse im nächsten Monate als Beilage unseres Blattes erscheinen werden. — (Liedertafel des Gottscheer Ge¬ sangvereines). Am 8. d. M. fand im Saale des Hotels Stadt Triest die erste Liedertafel des Gottscheer Gesangvereines statt und man kann mit ruhigem Gewissen behaupten, daß diese Ver¬ anstaltung nach einer Reihe von Jahren wieder jene Geselligkeit und Gemütlichkeit bot, die sei¬ nerzeit diesen Veranstaltungen das Gepräge gab. Zahlreich hatten sich die Zuhörer eingefunden, so daß der Saal die erschienene Menge nicht fassen konnte. Die Veranstaltung wurde auch von dem Herrn Regierungsrate Dr. Loger samt Gemahlin und vielen anderen Slowenen besucht, was wir hier mit Befriedigung feststellen wollen, ist doch das Zusammentreffen bei solchen Veranstaltungen die beste Gelegenheit, sich menschlich und gesell- Jahrgang V. Gottscheer Zeitung — Nr. 36. Seite 143. schastlich näher zu treten. Die Liedervorträge selbst unter Leitung des Sangwartes Herrn Dr. Hans Arko zeigten, daß die Sänger mit Lust und Liebe bei der Sache waren und die einzelnen Lieder mit feinem Empfinden zum Vor¬ träge zu bringen wußten. Für den gemütlichen Teil des Abendes sorgte die Aufführung von den Singspielen „Der Taucher" und „Das lie¬ derliche Kleeblatt", in welchen die Herren Josef Bartelme, Dr. Georg Röthel, Gustav Verderber, Josef Hönigmann, Anton Hauff und Dr. Hans Aiko durch ihr exaktes und humorvolles Spiel die Sympathien der Zuhörerschaft bald auf ihrer Seite halten. Besonders die Königstochter Rosa¬ munde wurde infolge ihrer Lieblichkeit von der Zuhörerschaft mit Beifall begrüßt und es sollen sich, wie paradox das auch klingen mag, viele Mägdulein in die Königstochter verliebt haben, was beim Schneidermeister Zwirn infolge seines temperamentvollen Spieles als selbstverständlich aufzufassen war. Den Rest des Abendes füllten Klaviervorträge und Gesänge aus. Die zu rasch herbeigeeiltc Polizeistunde machte dem gemütlichen Abende ein Ende. Vivant sequenteSl — (Liederabend des slowenischen Gesangvereines). Der slowenische Gesang¬ verein veranstaltete am 15. und 16. d. M. im Saale des Hotels Stadt Triest Liedervorträge, die sehr gut besucht waren und in jeder Hinsicht als gelungen bezeichnet werden müssen. Die ge¬ mischten Chöre sowie auch der Männergesang zeigten, daß die Säuger und Sängerinnen unter einer zielbewußten und keine Mühe scheuenden Leitung standen und daß sie die schwersten Chöre stimmrichtig und exakt zum Vortrage gebracht haben. Das Verdienst gebührt in erster Linie dem Chormeister Herrn Trost, der als ausge¬ zeichneter Baritonist selbst einige Lieder zum Be¬ sten gab. — (Weihnachtsgruß.) Von den Gott¬ scheer Soldaten an der albanischen Grenze er¬ hielten wir folgende Zuschrift: Es naht das frohe Weihnachtsfest, Mit ihm die Freuden und die Gaben, Doch wir im fernen Makedonierland Haben nichts von diesen schönen Tagen. Wir zittern nicht und zagen nicht. Sind zwar derzeit nicht frohen Muts, Doch für unser lieb Heimatland Sind wir bereit zu jeder Stund. Auf diesem Wege wünschen wir allen unseren lieben Landsleuten recht fröhliche Weihnachten und ein recht glückliches Neujahr! Josef Hutter, Rich. Schleimer, Alvis Schleimer, Johann Luk aus KoLevje; Adolf Hegenbart, Dolgavas; Franz Marn, Livold; Johann Putre, l^rni potok; Joh. Krauland, Slovenska vas; Joh. Jaklitsch, Neu- loschin; Alois Jaklitsch, Neuloschin; Fr. Braune, KoLevska Reka; Franz Perz, äalka vas; Rudolf Schmid, Starilog; Andreas Morscher, Novilog; Ernst Wittine, Mozelj. — (Aufzeichnung). Im Auslande ist verschiedentlich die Ansicht laut geworden, daß die nach Deutschland kommenden Reisenden der Gefahr ausgesetzt seien, das von ihnen mitgeführte ausländische Geld durch Beschlagnahme auf Grund der neuen deutschen Devisenverordnungen zu ver- lieren. Ebenso wurde die Befürchtung geäußert, daß Geldbeträge, welche deutschen Angehörigen oder überhaupt Bedürftigen, sowie deutschen Wohltätigkeitsanstalten vom Auslande zur Un¬ terstützung überwiesen werden, bei den Unterstützten beschlagnahmt werden können. Diese Befürchtungen entbehren der Begründung. Nach den Deviscugesetzen unterliegt der Be¬ schlagnahme nur der Besitz an rechtswidrig erworbenen ausländischen Zahlungsmitteln. Auf die darüber hinaus dein Devisenkommissär erteilte Befugnis, auch rechtmäßig erworbene Devisen für das Reich in Anspruch zu nehmen, hat dieser gegenüber nur vorübergehend im Jnlande sich aushallenden Personen ausdrücklich verzichtet. Den nach Deutschland Zureisenden ist außerdem zu ihrer Sicherung Gelegenheit gegeben, sich an der Grenzübergangsstelle eine Bescheinigung darüber ausstellen zu lassen, was sie an ausländischen Zahlungsmitteln bei der Einreise mit sich geführt haben. Eine Inanspruchnahme von Unterstützungs¬ geldern ist weder nach dem Stande der Gesetz¬ gebung zulässig, noch sonst beabsichtigt. Zu diesen Unterstützungsgelderu zählen die zahlreichen Zu¬ wendungen an Einzelpersonen und die Zuweisungen von Beträgen und Fonds an deutsche Behörden, wohltätige Vereine und Unternehmungen, und zwar können weder die zur Verteilung bestimmten Stellen, noch die Bedürftigen selbst zur Ablieferung angehalten werden. Derartige unentgeltliche Zu¬ wendungen werden im übrigen auch auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten über die Ablieferung ausländischer Vermögensgegenstäude nicht in Anspruch genommen werden. Stara cerkev. (D i e e i n z i g e n eueBr o n ze- g locke) haben jetzt die Kerndorfer; sie wiegt 145 kx und kostet 14.500 Din. Die Inschrift besagt, daß den größten Teil der Kosten die Amerikaner beglichen haben. Zur Feier der neuen Glocke wird Sonntag den 23. Dezember in der am Waldesrand angelehnten Kerndorfer-Kirche mit ihrem seltsamen Dachreiter und der altertümlichen Vorhalle Gottesdienst abgehalten werden. Sp. Mozelj. (Durch Unvorsichtigkeit) büßte am 3. Dezember der 14jährige Ludwig Montel, Sohn des Maurermeisters Fl. Monte!, sein Leben ein. Er hantierte mit einem geladenen Revolver, der unversehens losging, wobei der fleißige und brave Knabe so unglücklich in den ! Kopf getroffen wurde, daß er sofort lvt blieb. KoLevska Meka. (Aus der Gemeinde¬ stube). In der Gemeindeausschußsitzung am 15. Dezember l. I. wurde der Voranschlag für das Jahr 1924 durchberaten und genehmigt. Die Ausgaben betragen 21.627 Din, welche durch eine 130°/o ige Auflage auf die Weinsteuer und eine Auflage auf ein Hektoliter Bier im Be¬ trage von 12'50 Din gedeckt werden. Diese Auf¬ lagen dürften einen beiläufigen Betrag von 15.750 Diu ergeben. Der Rest aber wird durch eine 280°/» ige Umlage aus die direkten Steuern, die für die Gemeinde Rieg 2102 Din betragen, eingehoben werden. In derselben Sitzung wurde beschlossen, die Gemeindejagd nicht zu verlängern, sondern im Verfteigerungswege zu verpachten. Die öffentliche Versteigerung findet statt am 15. Jänner 1924 u. zw. Vormittag bei der Bezirkshauptmannschast in Koöevje. Weiters wurde in derselben Sitzung ein Nachtwächter für die Ortschaft Rieg gegen eine Entlohnung jährlich 1500 Din aufgestellt. Derselbe beginnt seinen Dienst am 1. Jänner 1924. — (Schule), Bei der hiesigen Schule wird endlich ein Brunnen (Zisterne) errichtet, Herr Oberlehrer Tschinkel erhielt von seinen Verwand¬ ten aus Amerika dazu eine Spende von 5000 Din. Herr Baumeister Alvis Belaj aus Livold hat den Bau der Zisterne übernommen und wird denselben diese Woche vollenden. Livold. (Nach Amerika) ausgewandert ist am 23. November der hiesige Besitzer Fr. Kren. KoLevska Ueka. (Spende.) Herr Dampf- sägebesitzer Matthias Tschinkel, der ein warmer Schulfreund ist, hat für den Zweck des an der Straßenseite liegenden Vorgartens der Schule eine große Fuhr Zaunlatten gespendet, wofür ihm öffentlich der innigste Dank ausgesprochen wird. — (Die Rieger Jagd) wird im Monate Jänner neu verpachtet werden, woraus schon jetzt Interessenten aufmerksam gemacht werden. — (Schulbrunnen — Spende.) Fast jede Schule ist mit Wasser, zumindest mit Trink- wasser für die Schulkinder, gut versorgt. Unsere Schule machte jedoch bisher ein Ausnahme. Nicht genug daran, daß seinerzeit (vor 20 Jahren) durch das Betreiben von einigen damals am Ruder befindlichen eigensüchtigen Personen das schöne Schulgebäude dorfabseits in die Einsamkeit, von allen Winden und dem Unwetter arg mitgenom¬ men, verbannt wurde, angeblich als Strafe, um den nicht aufs Schnürchen gefügigen Oberlehrer auf diese Weise zu entschädigen, wollte man ihm auch das nötige Trinkwasser nicht gönnen. Dar¬ unter litten jedoch Schule und Lehrer, da man das Wasser in der Trockenzeit oft förmlich er¬ betteln und obendrauf weit zutragen mußte, dazu ein abgestandenes, unreines Zisternenwasser. Nun ist es endlich anders geworden. Auf eine Bitte .seitens der Schulleitung, bezw. der Gemeinde, wurde in Brooklyn und New Zchrk von den Herren Michael Stampfe! und Fr. Mcditz aus Rieg eine Sammlung unter den Heimischen ein¬ geleitet, welche den ansehnlichen Betrag von 20 000 K zeitigte, der auch schon hier eingelangt ist. Dec heimische tüchtige Maurermeister Alois Belai aus Livold hat um den eigentlich niedrigen Preis einen schönen und großen Brunnen fertig¬ gestellt, wofür ihm öffentlich Dank gebührt. Der langjährigen Not ist damit endgültig abgeholfen. Allen Spendern, vornehmlich den obgenannten Sammlern, einschließlich dem Mitsammler Hans Tschinkel aus Koprivnik, sei an dieser Stelle der herzlichste Dank gesagt. Das Namensverzeichnis der Spender erscheint im nächsten Spendenaus- wcise als Beilage der Gottscheer Zeitung. Gotenica. (Die hiesige Gemeindejagd) wurde am 25. November bei der Bezirkshaupt¬ mannschaft im Versteigerungswege auf die Dauer von fünf Jahren um den Betrag von 76.000 K an Herrn Michitsch verpachtet. Wem8ka Loka. (E i n g e sä h r l i ch e r G ast.) Am 4. Dezember übernachtete ein junger durch¬ reisender Mann bei einem Bauern im Dorfe. Vor seiner Weiterreise machte er noch Besuche in ei¬ nigen Häusern, so auch im Hause Nr. 2. In dem Zimmer, das er betreten, war niemand anwesend; er gewahrte einen Schrank. Da der Schlüssel im Schlosse stak, so öffnete er ihn, besah sich einen darin befindlichen Anzug, probierte vorerst die Hose, diese paßte ihm wie angegossen, dann die Weste und den Rock. Er wollte den Schrank VolleinxeLsliltes ^ktienkspilsl K 12,000.000. 8iclierkiei1srLck- Isxen ca K 2,000.000. »Iv^lrsnlilkanlc Koosvjv verrin8t Bareinlagen ?u 01 Kenten- uncl lnvaliäen8teuer ralilt clie Dank), Einlagen gegen KUnäi- >0 ^ling Kokon, lcaukt be8ten8 Dollar uncl Valu¬ ten aller Staaten uncl beta88t 8icti mit 8amtlicken kanlcoperationen. Seite 144. noch nach anderen nützlichen Sachen untersuchen. Da hörte er nahende Schritte im Vorhause und wollte eiligst verduften. Er warf noch einen flüch- tigen Blick in den an der Wand hängenden Spiegel, da erschien die Frau des Hauses an der Türschwelle. Sie sah ein ganz fremdes Gesicht in den Sonntagskleidern ihres Mannes und, die Situation sofort erkennend, schrie sie aus Leibes¬ kräften: „Ein Dieb, ein Diebl" Der Strolch scdob die Frau beiseite und verließ eiligst dgs Haus. Aus der Straße begegnete ihm der Bauer, der im Stalle seine Kühe gefüttert hatte und nach dem Rufe seines Weibes sofort herbeieilte. Der Dieb flüchtete nun in den Garten, über die Äcker und Wiesen in den nahen Wald. Der Bauer immer hinter ihm, aber der Abstand zwischen ihnen erweiterte sich immer mehr, denn der alte Mann konnte doch nicht so schnell laufen wie der junge, im Laufen geübte Strolch. Auf die Rufe der Frau sind mehrere Männer erschienen, und nun ging die Jagd los. Die Verfolger verloren den Flüchtigen im Walde bald aus dem Gesichie, aber sie liefen in der Richtung, die er genommen, weiter. Schon wollten sie ohne den Dieb zurück¬ kehren, da bemerkten sie ihn hinter einer starken Fichte, vom Laufen erschöpft, kauernd, wo er sich willig seinen Verfolgern ergab. Diese lieferten ihn beim Gemeindeamte ab und dieses übergab ihn der Gendarmerie in Koprivnik. Bolom. (Das Wasser aus gekommen.) Unser alter Fluß, der schon seit Jahren im Erd- innern ruhig schläft, ist infolge langdauernder Regengüsse und plötzlicher Schneeschmelze wieder erwacht. Zuerst hat er sein nasses Haupt in „Locknarsch Winkuein" herauf gestreckt, ist immer weiter aus allen Mauslöchern und Gruben her¬ vorgekrochen, so daß er sich am 29. November wieder m seiner vollen Macht und Größe tosend Gottscheer Zeitung — Nr. 36. durch sein altes Bett wälzte. Er streckte seine Arme in alle Keller auf der linken, ja sogar in einige auf der rechten Dorfseite, die höher liegt als die linke. Die Leute mußten Kartoffeln, Rü¬ ben und andere Feldfrüchte raschestens aus dem Keller wegschaffen und das Vieh aus den Ställen in Sicherheit bringen. Die ganze Nacht vom 29. auf den 30. November ward fleißig gewacht und gearbeitet. Durch den Keller des Gastwirtes R. Maußer rauschte der Fluß am heftigsten, so daß er dort gar leicht ein Mühlrad getrieben hätte. Für die Docfjugend war dies ein lustiges Er- lebnis, da ja die wenigsten noch so viel Wasser gesehen haben. Am 2. Dezember war der Fluß wieder verschwunden, um am 6. abends wieder mit erneuter Wucht hervorzubrechen. Das ist für uns, die wir sonst an Wasserarmnt leiden, doch etwas zu viel des Guten gewesen. Bald verzog es sich wieder ins Erdinnere zu ruhigem Schlafe. Mozelj. (Die auß e r o r d e n tliche Gene¬ ra l v e r s a m m l u n g) des Spar- und Darlehens¬ kassenvereines in Liquidation findet Sonntag den 30. Dezember um 3 Uhr nachmittags im Pfarr¬ hofe statt. Tagesordnung: 1. Beschlußfassung über den Bericht der Liquidatoren betreffend die Be¬ endigung der Liquidation. 2. Beschlußfassung über die Aufbewahrung der Bücher. Sollte diese Ge¬ neralversammlung nicht beschlußfähig sein, so wird an derselben Stelle und mit derselben Tages¬ ordnung nach Verlauf einer halben Stunde eine zweite Generalversammlung abgehalten werden, die bedingungslos Beschlüsse fassen wird. — (Überschwemmung.) Durch oie nach dem großen Schneefalle eingetretene allgemeine schnelle Schneeschmelze wurde der Boden zwischen Mozelj und Kočevje mehr als bei früheren Über¬ schwemmungen überflutet. Der Andreasmarkt konnte nicht besucht werden und St. Nikolaus für Jahrgang V. unsere Gegend keine Einkäufe machen. Ein Ver¬ kehr mit der Stadt war nur über Katzendorf und Hohenegg möglich. Erst am 12. Dezember war die Straße wieder wasserfrei. Zeljne. (Spende.) Hochwürd. Herr Alois Lackner, Benefifiat in Kindberg, Steiermark, hat durch den Herrn Pfarrer in Mozelj für die Ab- brandler die Spende von 110 Dinar übersandt. Dem hochherzigen Spender sei hiemit der schönste Dank ausgesprochen. Wogati Kriö. (Glocken weihe.) Unsere neuen Kirchenglocken wurden Sonntag den 9. De¬ zember feierlich eingeweiht. Wetzenöach. (Umtaufung.) Bezüglich der Umlaufuug der Ortsnamen muß ich etwas zur Erheiterung berichten. Von Ober- und Unter¬ wetzenbach wurde bis heute von einer Umtaufung noch nichts gehört. Kommt da unlängst eine ansonsten intelligente Persönlichkeit und meint' diese zwei Ortschaften könnte man am bequemsten in „Oornji und Zpocknji brušeni potok« um. taufen. Also „geschliffener Bach". Wer aber un¬ seren Bach bei der letzten Überschwemmung ge¬ sehen Hal, wird vom Geschliffenen gar nichts bemerken, wohl aber Morast, Schütt, Sand usw. Es gibt darin wohl Krebse und Fischlein, die aber ebenso wenig geschliffen sind wie der Bach -selbst. Und die Wetzenbacher sagen: Unseren Bach kann man schleifen und schleifen, er bleibt halt doch immer ein Wetzenbach. Irkerbs. Hirisgruben heißt jetzt „Irkerds". Böse Witze werden daraus gemacht. Kürzlich hörte man darüber Spott, woraus auch eine Sünde entsteht. Jemand setzte in die zweite Silbe ein dumpfen Selbstlaut hiuein, und was die Folge davon war, kann sich jeder denken, wo doch die Gruben rings um die Ortschaft auf die Entste¬ hung des Namens Hinweisen. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger „Gottscheer Bauernvartei". Buchdruckerei Joies Pavlicek in Eottschee Danksagung. Für die vielen Beweise inniger An¬ teilnahme anläßlich des unerwarteten Hin- scheidens unseres einzigen Sohnes und Bruders Ludwig geb. 7. August 1909, gest. 3. Dezember 1923, sprechen wir unseren Nachbarn, Freunden und Bekannten, sowie den braven Mädchen, die die schönen Kränze besorgten, den Herz- lichsten Dank aus. Niedeimösel, im Dezember 1923. I-lorian und Elise Wontest Eltern Sophie, Marie, Arieda, Schwestern. Z 274 Avalierung der Landesstraße in KoLevje. Der Straßen-Bezirksausschuß Kočevje beabsichtigt, die Landesstraße in Kočevje in einem Ausmaße von etwa 1200 m- mit Porphierwürfeln, in der Größe von 10 bis 12 cm breit, 10 bis 20 cm lang und 10 bis 14 cm hoch zu pflastern. Die Vergebung der Arbeiten erfolgt nach dem ge¬ ringsten Anbote. Jedoch behält sich der Straßen-Be¬ zirksausschuß vor, auch ein höher berechnetes Offert oder bei gleichen Offerten, jenes zu genehmigen, welches dem Straßen-Bezirksausschusse als geeignet erscheint. 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Jänner 1923: Din 9,401.731-53. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 4Vs°/°- Zinsfuß für Hypotheken S>/2?/o. Zinsfuß für Wechsel 7VsO/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt KoLevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.