Ar. 104. Donnerstag den 29. Aecember 18»Z. XXXI. Jahrgang. MarbumerIkituna. Der Preis des Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig 6 fl., halb« ^ ' jährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung ms Haus monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung : ganzjährig 7 fl., halbjährig 3 fl. 50 kr. und vierteljährig 1 75 kr. Tie Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag nnd DonnerStag früh Schriftleitung und Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprechstunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr vormittags. Einschaltungen werden von der Verlagshandlung des Blattes und allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. Schluss filr Einscbaltnngen Mittwoch und Samstag Mittag. — Offene Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zurückgesendet. An unsere Leser lind Gesinnungsgenossen! Da das alte Jahr zur Riiste geht, erlauben wir uns, einem alten Herkommen geinäß, an unsere Leser und Gesinnungsgenossen die Bitte zu richten, auch fernerhin der „Marburger Zcituug" das ehrende Wohlwollen und die freundschaftliche Treue zu bewahren. Mit dem 1. Jänner des JahreS 1893 beginnt die ..Marburger Zeitung" ihren 32. Jahrgang, eine That-sache, aus der wohl mit Berechtigung der Schluss gebogen werden darf, dass die „Marbürger Zeitung" jederzeit den Forderungen und Anspriichen gerecht zu werden bemüht war, die an die unabhängige, wahrheitliebende Presse gestellt werden können. Die ^Marburg er Zeitung" wird auch sürderhin die Sache unseres geliebten deutschen Volkes mit aller Entschiedenheit und unerschrockenem Freimuth verfechten, wie es deutschen Männern geziemt. Unablässig sind die Gegner des Deutschthums im Norden und im Süden dieses alten Reiches am Werk; seit einer Reihe von Jahren wird unaufhörlich mit großen und kleinlichen Mitteln daran gearbeitet, den Ostmark-Deutschen Verlust und Schaden zuzufügen, und in diesem Jahre gerade haben unsere nationalen Widersacher in Steiermark und in Kärnten zweifellose Erfolge errungen. Solchen feindseligen Anschlägen gegenüber muss der Deutsche auf seiner Hut sein, und die Mar bürg er Zeitung" erachtet es als ihre schönste und vornehmste Aufgabe, in der glücklicherweise nicht mehr unansehnlichen Schar der Rufer und Kämpfer iln Streite mitzurathen und mitzuthaten. In Wehr und Waffen stehen wir da und wollen nicht verzagen und nicht klagen. Die „Marburger Zeitung" wird getreu ihrem dcutschnationalen Glaubensbekenntnis auch den volkswirtschaftlichen Fragen jederzeit volle Aufmerksamkeit schenken und für den Gewerbetreibenden nicht minder als den Bauer ihre Stimme erheben, da die Entlastung und Kräftigung dieser Stände ein Gebot der nationalen Selbsterhaltung ist. Die „Marburger Zeitung" wird überhaupt die materiellen Interessen des Deutschthums in der Untersteiermark stets zu fördern und zu wahren Sorge tragen. Neben der Verfolgung ihres politischen Programms wird die „Mar bürg er Zeitung" eS sich angelegen sein lassen, ihre Leser von allen bedeutenden und wissenswerten Vorfällen des Tages rechtzeitig in Kenntnis zu setzen; auch wird sie, von einer großen Zahl wackerer Freunde und Mitarbeiter unterstützt, aus allen Theilen des Unterlandes wahrheitsgetreue Eigenberichte veröffentlichen und bestrebt sein, immer neue Berichterstatter zu enveiben, um jeden nur einigermaßen bemerkenswerten Vorfall so rasch als möglich der Oesfentlichkeit übermitteln zu können. Die „Marburger Zeitung" wird ferner unablässig darauf bedacht sein, dem Lesebedürfnis ihrer Abnehmer und Gesinnungsgenossen durch Veröffentlichung gesunden und gediegenen Lesestoffes — spannender Originalromane, sowie unterhaltender und belehrender Erzählungen und Feuilletons — stets entgegenzukommen. Alle Fragen, die das Wohl unserer deutschen Stadt und ihrer Bervohner berühren, wird die „Marburger Zeitung" wie bisher mit ruhiger Erwägrmg und in klarer Anschaulichkeit erörtern, einzig urrd allein von der Absicht beseelt, dem Wohle des Gemeiinvesens nich bestem Wissen und Gewissen und mit allen Kräften zu dienen, damit eS auch in Hinkunft wachse, blühe und gedeihe, dem Deutschthum zum Schutz, dem Feinde zum Trutz! Deutsche Volksgenossen! unterstützet euere unabl)ängige Presse, die im Dienste einer großen und guten Sache jederzeit der Wahrheit die Ehre gibt und die Lüge verachtet. Bolks-genosstu! verbreitct euere nationale Prrsse, auf dass der reim Gedanke des Nationalismus — der einzige Retter in der Noth, die uns bedräut — mehr und mehr die Herzen und Gemüther der Stammesbrüder erfülle! Wenn wir einig sind im nationalen Geiste, dann brauchen wir uns weder vor Tod noch Teufel zu fürchten. Die Bezugsbedingnisse der „Marburger Zeitung" sind: Ganzjährig Halbjährig Vierteljährig Monatlich fl. 6-- „ 3 - 1 50 .. >'50 Mit Postoersendung: Ganziähng . . . fl. 7-— Halbjährig . . . „ 3.50 Vierteljährig.....1 75 bei Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. mehr. Inserate, welchen die stets wachsende Auflage des Blattes eine weitgeblni'e Verbreitung und Berücksichtigung sichert, werden nach Tcnif berechnet. Bei öfterer Einschaltung wird ein entsprechender Nachlass gewährt. Mit trerrdentschem Gruß Mr Schrifileitiilt md Ntnoaltiiug. Sin NeujahrsWnsch fir «nsere Stadt. Wenn wir die Reihe der östevr. Städte durchblicken, welche dem so sehr wichtigen Ansiedlungsverkehr lzeute dienlich sind, so sind es nur die klimatisch günstig gelegenen und zugleich deutschen Städte, welche in Betracht konnnen können. Hierbei sei gleich vorausgeschickt, dass der Zug der ein arr-genehmcs Heim wählenden Familien im Allgemeinen von Nordeu nach Süden geht, also ^um Beispiel aus den Sudeten" ländern nach Wien und den ?Upenländcrn, nicht aber umgekehrt. Wir hat?cn hierbei nur wohlhabende Familien im Auge, welche bei der Wabl ihres Wohnortes durch geschäftliche oder arrtere Nücksicbtcn nicht beei^gt sind. Schon von Alters l)er zog ein mystischer, oder wenn der Leser es lieber l)at: eiu realistischer Zrig die Menschen nach dem wärmeren Süden. Eine künftige Eiszeit rvird dcis langlebige Geschleckt der Menschen vielleicht in den Tropen zusanrmengedräus^t stndeu, wobei die sonnige? Früd^te ihm ein heileres vegct.n'lschcs ^^eben ohne den heutigen h^irten Kampf unr>s Dasein gestatten werden! In Deutschland sucht der frei wählende Ansiedler nnt Vorliebe das tief und klimatisch gut gelegene Rheinthal, auch das Elbethal auf, und selbst innerhalb nnserer Sndetcnländer werden tiefer und rvärmer gelegene Städte wie Leitmerilz, Tetsckicn, Teplitz, Olmütz, Sehönberg, Troppau aufgesucht, um den winterlichen Unbilden der auf den Hochebenen gelegenen Städte und Orte wenn möglich aus dem Wege zu gehen. Diejenige Stadt nun, welche bis heute aus dem Zuge von Norden nach Süden den ausgiebigsten Nutzen gezogen hat, ist vor allem unsere schöne stcirische LandeshauptstaN. Hier siedelten im Laufe der letzten L5 Jahre viele Familien aus dem Norden Oesterreichs nnd Wien sich an, aber anch der Süden der österr. Monarchie gab deutsche Familien dorthin ab, weil es eben au deutschen größeren Städten in den südslavischen Ländern fehlt. Einen regen Arrsiedluiigsverkehr gab es weiterbin, wenn wir vou Wien als Weltstadt, uud nicht hierher gehörig, ganz absehen, nur iu den sonuseitig gelegenen Städten des Donau-thales: Jbt?s, Stein, Krems und St. Pölten. In Krems hat ein ganzer Stadttheil dem Ansiedlungsverkehr sein Entstehen zu verdanken. Oberösterreich uud Salzburg besitzen nur in Gmundeu und Ischl klimatisch günstigere und schön gelegene Städte. Das herrlich gelegene Salzburg ist durch den riesigen Fremden» verkehr, welcher mit dem von uus in Betracht gezogeueu Ansiedlungsverkehr gar nicht verwechselt werden darf, viel zu theuer geworden, und kann deswegen nur einen geringen Ausiedlerverkehr vertragen. Der Fremde beherrscht dort die Verhältnisse, der ruhige letztgenannte Verkehr leidet damit Schaden > Das klimatisch unübertroffene Tirol ist im Innthal zu rauh, und der herrliche deutsche Süden dieses Landes besitzt einen jährlich wachsenden, so großartigen Touristen-, Fremden« und Krankeuverkehr, dass von der Entwieklnng eines ruhigen (Nachdruck verboten.) Die Marfchkameraden. Eine WeihnachtSgeschichte von Waldemar Urban. (2. Fortsetzung.) Die beiden Feauen standen im innern Schloßhof und als ihre Forschungen nach dem dunkeln Punkt so »veit gediehen waren, hörten sie auf einmal, wie ein Fenster ober ihnen heftig zugeschlagen wurde. Erschreckt richteten sich vier Augen nach dem Fenster in die Höhe, wo sie gerade noch wahrnahmen, wie die alte Gräfin, bleich wie eine Leiche, vom Fenster zurücktrat. „Ach, du meine Güte!" hauchte Frau Gurlt wie gebrochen. „O du himmlischer Vater dort droben!" murmelte Frau Lindner. Die beiden Frauen hatten sich von ihrer Zerknirschung über thr fürchterlich drohendes Verhängnis noch nicht wieder erholt, als auch schon der Diener ans dem Schloß heraustrat. „Frau Gurlt, Sie sollen sofort zur Frau Gräfin kommen", sagte er. Scheu, wie schon gerichtet, wankte die sonst so stattliche und redegewaltige Pförtnerin davon. Langsam, zögernd und seufzend gieug sie die Treppe hinauf, scheu, witerwillig pochte sie an. „Werden Sie endlich hereinkommen?" hörte sie die kurze harte Stimme der Gräfin. Sie trat ein. Die Gräfin konnte sie ja doch nicht morden, wenngleich der Frau Gurlt in dem Augenblick unheimlich genug war. Endlich stand sie vor der Gräfin und sah ihr flüchtig, schuldbewusst ins Gesicht. Deren Züge waren wie aus Marmor, so bleich und so unbeweglich; statt der Augen sah Frau Gurlt zwei große, schwarze, räthselhafte Punkte. Sic hatte die Gräfin seit zehn Jahren nie anders gesehen, als mit dieser dunkeln Brille, aber sie war ihr noch nie so gespenstisch erschienen wie jetzt. „Kommen Sie näher. Immer näher. Hierher!" Jetzt stand sie ganz nahe vor ihr, aber sie traute sich nicht mehr zu ihr aufzublicken. „Was soll den« dahinter stecken?" fragte die Gräfin hart und kurz. „Gnädigste Frau Gräfin — Oh „Was soll denn das alberne Stottern? Ich will doch hoffen, Sie sind eine verständige Frau, welche weiß, was sie sagt. Sie habeu behauptet, Fräulein Dorncr sehe meiner Tochter ähnlich. Worauf stützt sich diese Behauptung?" „Gnädigste — Ach, dass Gott--" ..— sich erbarme!" ergänzte Gräfin Christine zornig. „Sie sollen diese Redensarten lassen, und nur wie eine vernünftige Frau sagen, worauf sich Ihre Behanptrmg stützt. Sie wissett, dass ich selbst schlecht sehe, dafür aber um so bester höre. Oder haben Sie blos einfältigen Klatsch getrieben?" Frau Gurlt ermannte sich jetzt. Diese letztere Ver-muthung wollte fie auf keinen Fall durch ihr Schweigen unterstützen. „Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen, Frau Gräfin. Fräulein Dorner hat in den Augeu eine große Aehu-lichkeit mit Gräfin Ermelinde, als sie noch eine junge Datne war. Aber ich hätte trotzdem nreine Wahrnehmung für mich behalten, wenn nickt—" „Und was weiter? Wollen Sie etwa behaupten, dass Fräuleiu Dorner meiue Enkelin sei?" „Ach, dass Gott---. Wie sollte ich so etwas behaupten?" „Oder in sonstigen verwandtschaftlichen Beziehungen zu Hoheneck steht?" „Gnädigste Frau Gräsin--" „Ihre Reden liefen darauf hiuauS!" „Ich bitte um gnädige Verzeilzung. Ich habe durchaus nichts behaupteu oder meinen wollen. Nichts, Frau Gräfin, gar nichts." „Ich wüsste auch nicht, was einfältiger, für Ihr Alter und für Ihre Stellung unpassender »väre." „Gräsin Ermelinde ist seit fast zwanzig Jahren für ganz Hoheneck todt uud wenn Ihnen da« nicht wahrscheinlich oder nicht sicher scheinen sollte, so mi^sien Sie sich als ent« lassen betrachten." „Frau Gräfin dürfeu versichert sei»--" „Gehen Sie." „Versichert! Sobald ich noch einmal von diesem müßige« Klatsch höre, müssen Sie Hoheneck verlassen. Verstanden?" „Ach, dass Gott--" „Gehen Sie." Frau Gurlt, froh, diesmal mit einem blauen Auge davon zu kommen, ging nach der Thüre. Aber sie hatte sie noch nicht erreicht, als sie plötzlich hörte, wie Gräfin Christine hinter ihr röchelnd zusammenbrach und in einen Sessel sank. „Herr meines Lebens", rief sie und sprang ihr rasch zu Hilfe. „Frau Gräsin, Frau Gräfin!" Die Gräfin winkte ihr mit der Hand zu, still zu sein, und sah einige Secunden, knrz und stossweise athmend, vor sich nieder. „An den Augen?" fragte sie endlich leise und mit einer Stimme, wie sie Frau Gurlt noch nie, in den fast vierzig Jahren ihres Dienstes auf Hoheneck noch nie von ihr gehört hatte. Etile AnsiedlerverkehrS nur vereinzelt in den Unniednngen von Bozen und Merlin gesprochen weiden kann. Di^' Verhältnisse in Tirol werden denjenigen der Schweiz immer ähnlicher, anch in der Verthencrung der ^^cl)cn'Zverhältnisse. Es mnss inlmcr ktcirer und bestimmter die Tlicitsache all^^emeinste Gelttin.^ finden, dciss für die wohlhabenden deutschen Familien Oesterreichs, welche in der gliicklichen ^v'age sind, frei zu wählen, Steiermark allein alle Bedingungen für eine dedeulende Entwicklung des AnsiedlerverkehtS bieten kann. Und neben Gra^; wird Raum genn.^ bleiben, um den milder gelegenen Städten des steirischen Unterlandes: Marburg, Pettau, Cilli, Nadkersbnrg eine Entwicklung nach dieser Richtung .'^n bicten. Hier wird ein edler Wetteifer anregend auf t^ie Ausgestaltung diescr prächtigen Orte der süd-. lichsten deutschen Zone wirken, hier wird der Wohlstand und das Gewerbe ncu aufbliihen in gesunder Entwicklung! Diese Hoffnnn^^ thnt selir noth, denn dcr verarmende Bauernstand kann die städtischen Eentren leider uicht mehr wirtschaftlich befrnchten, er kann nur mehr seine erwachsenen Kindcr der Stadt zuschieben, da er ihnen keine Existenz zu l.'ietcu vermag. Tiefgehende Soeialrcformen werden der Regierung nicht erspart bleiben, ^oll der Bauernstand, die Grundlage jeden Staates, noch erhalten bleiben. Es werden nicht nur Fanlilien aus dem theuren Wien und aus den Sndeten-ländern Bi?hmen und Mähren mehr und mehr nach Steiermark ziehen (aus den letzten Provinzen sckon darum, weil der nationale Kanipf dort schärfer werden wird), sondern es wird anch die rasche großstädtische Gestaltnng der so überaus gut gelegenen ^^andeshciuptstadt die kleineren Familien daraus verdrängen, und sie billigere Orte aussuchen lassen. Aber auch die kliniatisch ungünstigen »österreichischen Seestädte: Trieft, Fiume und Pola werden dentsche Familien aus den.Haudels-und Schiffahrtskrciscn den deutschen Städten des steirischen Unterlandes zuführen. Sie sollen hier ein Heim finden! Möchte die Stadt Marburg ihre Aufgabe, dem Ansiedlerverkehr weiterhin zu dienen, voll und ganz erfassen! Die Noth der Zeit geht leise, aber düster an alle Thore. sie mahnt zur Einsicht und Vertiefung dcS Denkens, um nicht zurückzubleiben im harten Kampfe unserer alt werdenden Ciiltur. Das neue J.ibr l8UZ möge der Stadt Marburg fröhliche Aussichten weiteren Gedeihens eröffnen durch den Ansiedlerverkehr, der Graz groß geinacht nnd vielen Städten Dentschlands znr Vliithe verhelfen hat. Im steirischen Uuterlandc verthenert keine Industrie das häusliche ^^el'en, hier vereinigt sich Klima und die reizendste Landschaft, unl zur Niederlassung einzuladen, Alpen und sonniges, frnchtbares Hügelland sind so vertheilt, wie in manchen gerühmten Schweizer Eantonen, eine frohsinnige un> deutsch empfindende Bevölkerung gibt dem städtischen Leihen die warme Färbung, vielseitige Schulen sorgen für das heran» wachsende Geschlecht derj-nigen Familien, welche hier ein Heim findui werdeu. Die slavische Bevölkerung der Umgebung gibt der Stadt Alarturg billige i^'cbcnsnnttel und eine Eisenbahnfahrt von wenis^en Stunden lässt uns den italischen Garten Enropa's erreichen! L. v. B. Die Bereinigte Linke — regicrungsunfähig. Nnnmehr werden wohl auch jenen, die die Bereinigte Linke bisher in verblendetem Starrsinn eine Volkspartei uaunten nnd von derselben alles Heil für die Deutschen Oesterreichs erhofften, die Augen nicht nur aufgehen, sondern auch ilbergehen. Die Vereinigte Linke ist, was wir längst vorhersagten, unter die politischen Ueberlänfer gegangen, um — nun sagen wir, um sich im Schatten der ministeriellen Gunst von der bisher geleisteten aufreibenden Thätigkeit fiirs „Volk" ein wenig auszuruhen. Es ist ja so ermüdeud, unfruchtbare Opposition zu treiben. Uebcrraschend musste für jene, die auch nicht deu leisesten ,Zweifel in die staatsmännische Begabnng der lii.'eralen Führer zu setzen wagten, die Thatsache sich anlassen, dass man im freisinnigen Lager sogar ans den mit allen Mitteln der Knnst zu einem Scheinleben erweckten deutschbi)hmischcn Ansgleich Verzicht leisten will, weim man nur die gnädige Erlaubnis erhält, ein bischen > Marburg er ,'^ettung mit^uregicren. Die Würfel sei nun gefallen. Die alpenländi-schen deutschen Bolksboten werden zweifrllos in Hinkunft parlamentarischen Filhreru nicht mehr Gefolgschaft leisteu, deren ganze Weisheit darin gipfelt, während das Deutschthum in Kärnten und Untersteiermark mehr und mehr bedroht is^t, die Brosamen aufzulesen, die vom Ministertische fallen. Und die deutschen Wälilerschaften werden anf die Waffenstreckung der liberalen Partei zur rechteu Zeit in der rechten Weise antworten. An unsere Stammesgenossen in Oesterreich! Schon seit langer Zeit besteht kein Zweifel an der Un-erträglichkeit der Presszuftändc in Wien, welche die .Haupt-schnld an dem Tiefgange unseres öffentlichen Lebens treigen. Bisher l?at jedoch die Einsicht in diese Zustände nur zu wirkungsloscn Protesteu geführt. Was wir brauchen, ist ein neues Blatt in der Reichshauptstadt, von Deutschen uud für Deutsche und im deutschen Geiste geschrieben. — Zu diesem Zwecke hat sich ein Verein, die „Deutsche Presse", gebildet, welcher sich die Förderung der deutschnationalen, unabhängigen Prefst in Oesterreich irberhaupt und die Scheiffnng eines Tagblattes in Wien insl^esondere zum Ziele sel;t. Diese Aufgabe ist nur erreichbar durch deu ^^»usammenschluss zahlreicher Gleichgesinnter. Wir wenden uns dal)er an alle stainmestreuen Volksgenosse mit der Aufforderung zum Beitritte uud zu Bei» trägen, unl in kurzer Zeit zur Uebernahme von Bezugs-verpflichtungen einladen zu können. Erst nach den sorgfältigsten Vorbereitungen und auf vollkommen gesicherter Gruudlage soll an die Herausgabe des Blattes geschritten werden. Nicht einer Fraetion dienend, in allem und unbedingt national, soll das Blatt einstehen für die gemeinsamen Güter der ganzen deutschen Nation und zunächst für unseren Stamm in Oesterreich, für dessen Machtstellung, freiheitliche Entwicklnng und wirtschaftliche Gesundung. Bei aller Achtung für jede ehrliche lleber-zengnng nnd ohne Voreingenommenheit gegen irgend eine Richtung, wenn sie nnr gut dentsch ist, wird es stets kampfbereit sein gegen äussere und innere Feinde. Damit ist auch die Stellnug gegenüber dem Judeuthume gegeben, welches nnser öffentliches Leben in Politik, Kunst und Arbeit gerade dnrch jene Presse beherrscht, deren verderblichen Einfluss zurückzudrängen ein nationales Blatt berufen ist. Nicht weniger als auf dieRichtung, kommt es auf die Art au, wie diese Richtung vertreten wird, Entschiedenheit, Wahrhaftigkeit gegen Freund und Feind, Anständigkeit und Stanim.seigenart sollen die Hallung des Blattes unterscheiden von dem schwankenden,unwahren, frivolen und heiuratfremden Wesen, welches sich in der hanpistättischcn Presse herausgebildet hat. So treten wir in vollem BewusStsein der Schwierigkeit der von uns übernommenen Aufgabe an unser Volk, das in seinem Kerne gesund geblieben ist, heran und hoffen, dass unser Aufruf Gehör sinden und Tansende nnserer Volksgenossen zu gcmcinsanrer Arbeit vereiuigen werde. Dr. Ernst Bareuthcr, Professor Franz Richter, Dr. Robert Steinhanser, Karl LcSk, Professor Emmerich Kieumann, Dr. Eduard Wolffhardt, Josef Konrath. Dr. Otto Steinwcnder, Dr. Heinrich Reicher. Die Liberalen in Reichenberg. Die Patentliberalen, d. h. die Leute, die sich im Besitze der alleinscligniachendcn „freiheitlichen'' Glanzbürste wähnen, verfahren zuweilen recht wenig liberal, wenn es sich um die Bekämpfung der verhassten Deutschnationalen tiandelt, ja manchmal schrecken sie selbst vor Handlnngen nicht znrück, die an Eindeutigkeit nichts zu wnuschen übrig lassen und jedem Biedermann ein Wörtchen der Verachtung abuöthigen. So geschah es jüngst in Reichenberg, als die Listen für die Wahlen zusammengestellt wurden. Trat da ein Liberaler Namens Jantsc!) mit der Behauptung auf, der gewesene Bürgermeister Dr. Schücker, Abg. Prade und einige andere Stadträthe hätten ül)er gewisse Gemeindeauslageu verspätet Rechnung gelegt, weshalb ihre allfällige Wiederwahl nach Paragraph so uud soviel der Gemeindeordnung unmöglich sei. Die Deutschnationale „Rumb. Ztg." bemerkte zu I diesenl neuesten liberalen .Heldenstück, „das jene bedauerns- Nr. 104. 29. December 1892 Werth- Schwärmer seien, „die da geglaubt hatten, der von der Regierung gegen das deutsche Gemeinwesen von Reich^n-berg geführte Schlag werde die dortigen Liberalen soweit zur Besinnung bringen, dass sie Anstandsgefühl, politisches Verständnis und nationale Ueberzengung genug entwickeln werden, NM einer Massregel zu begegnen, die sich als eine Folge der in ihrem Namen geschehenen ekelhaften Denunciation darstellte ! Weit gefehlt! Vielmehr ist es dem Vertreter der patronisiertenPatricierpartei, dem Mitgliededes vomRegierungs-commissiir Grafen Coudenhove ernannten Curatoriums, Gustav Jantsch, gelungen, eine neue Erbärmlichkeit zu ersinnen, die sich der früheren als würdiges Seitenstück anreiljt." Nach einer Darstellung „des von langer Hand her vorbereiteten Meisterstreiches" und ne?ch Feststellung des Umstandes, dass weder „eine Schlamperei" oder ein Unterschleif vorlag, dass vielmel)r die Verwaltung des Vermögens eine in jeder Hinsicht correcte war, kommt die R. Ztg. auf die famose Ver-tranenskuudgebung des „Deutschen Vereins" zu sprechen: „Das Traurigste aber ist, dass der Herr Gnstav Jantsch seinen Schritt nicht allein gethan hat. Hinter ihm stehen die altderen Koryphäen der Reichenberger liberalen Partei, hinter ihm steht der unter dem Protectorate Pleners g gründete „Deutsche Verein", der in seiner Ansschnsssitzung am 21. d. Mts. die Ephialtesthat des l^)ustav Jantsch gutgeheißen und ihm „vollste Zustimmung allsgedrückt hat zu den. Schritte, lnit welchem er auf Grund der bestehenden Gesetze die Entfernung jener Persönlichkeiten aus der Wählerliste beantragt hat, lvelche die Freiheit und Autonomie unserer Vaterstadt auf das Aergste gefährdet haben uud uoch immer gefährden.^' — „Mchr Verblkudnug", heißt es dann weiter in Bezllg mlf diese Vertrauenskuudgebung, „ist selten in wenigen Worte zll-sammengedrängt worden, als hier. Die Reichenberger deutsch-liberale Partei hat sich niit dieser Kulldgebung ilicht nur vollständig auf den Boden der traurigen Dennllciation gestellt, sondern sie hat altch dargelegt, dass sie derselben näher steht, als sie anfangs einbckennen wollte. Immer mehr ge» winnt es den Anschein, als ob die ganze Reichenberger ?ln-gelegenheit so illld nicht anders geplant worden wäre. Wahrlich, ein brudermörderischer Kampf, der in seinem betrübellden Verlans nur durch die Wahl der dabei verwendeten Waffen in Schatten gestellt wird. Die „Vereinigte deutsche Liuke hat sich durch die Haltung der Regierung gezwungen gesehen, eine oppossitionelle Stellung einzunehmen, die Reichenberger Liberalen aber verrichten Spionendienste und scheuen sich nicht, in einer Zeit, wo Deutschthuln nnd Gemeindeautonomie bedroht erscheinen, Helfershelferdienste zu leisten wider das Volksthum, und wagen es dabei, noch von Deutschthnm und Freiheit zll sprechen! Hier hört überbanpt jede Gesinnllng auf. Nun ist die Wahl der Reichenberger deutschnatiolmlen Männer erst recht znr Pflicht geworden." ^er Postdieb Zalewöki gl^äftling. Wien, 21. December. „Also Sie sind der >^alcwski?" Mit diesen Worten apostropl)ierte der Strafrichter des Bezirksgerichtes Mariahilf, Dr. Gernerlh, einen Mann v>. . einigen dreißig Jahren, der il)m als Häftling unter der Anklage der Falschmeldung vorgeführt lvurde. Es lvar iu der That der bekannte Post-defrandant Philemou Zalewski, desseu Rücktransport von Amerika vor Jahren so großes Allfsehen erregte. Philemon Zalewski hatte im October dieses Jahres seine ihm vom Wiener Schwnrgerichte zuerkannte mehrjährige Strafe verbüßt. Als er aus der .Haft cutlassen worden war, ivnrde er auf Grund seiner Angabe, dass er sich in Wieil eine Existenz sllchen wolle, von der Polizeibel)örde angewiesen, sich bis zu einer bestimmten Zeit mit Tlrbeit auszuweisen und jede Ver-änderllng seines Wohnortes lillverzüglich der Polizei bekanntzugeben. Diesem Auftrage kam Philemon Zalewski jedoch nicht nach, solidern logierte sich unter falschem Nainen im VI. Bezirke ein. Vor einigen Tagen wurde er ausgeforscht und dein Bezirksgerichte lvrgen Uebertretnng des Vagabunden-gesetzes nlld der Falschmeldung eingeliefert. Zalewski erging sich in seiner Verantwortung in bitteren Klagen über unsere sociale Gesellschaftsordnung. Einem Abgestraften, und lvenn ,.Es schien mir so, Frau Gräsin", antwortete sie ganz leise. ..Es ist gut. Gehen Sie." Lange war schon die gnte Frau Gurlt aus dem Zimmer gegangen und noch imnler sass die Gräsin sinnend und grübelnd in ihrem Scsiel. Sie hatte in den wenigen Monaten, die Fränlein Dorner im Schloss lvar, Stimmungen uud Aufregungen durchgemacht, wie sie ihr seit langen, langen Jahren erspart gewesen waren. Zwischen Fürchten nnd .s'^offen war sie hin- uild hergeschwankt wie zwischen Scnlla uud Eharybdis. Wie oft mar ihr, wenn sie ahnungslos lnit der Haud über deu Scheitel des jungen Mädchens gefahren war, oder deren Stimme im gleichgiltigen Gespräch gehört hatte, zu Mntb gewesen, als ob sie Eäcilie von sich abschütteln, wie einen Schmutz- und Schandfleck anf Holieneck vertilgen, wie ein Gespenst, das aus längst vergesieneu Gräbern heraus-gähnte, verjagen müsse. Hatte Frau Gnrtl in ihrer schwatzhaften Weise von einer körperlichen Aehnlichkeit, die vorhanden sein sollte, gesprochen, so hatte Gräsiu Christine eine Seelenverwandtschaft gefühlt, einen Hauch, wie er nur von Blut zu Blut geht. Ängstvergaugene, fürchterliche Sceueu traten wieder mit erneuter Lebendigkeit und Kraft in ihren Geist; wieder sah sie ihre Tochter Ermelinde vor sich auf den Knieen liegen, wie sie in nllfäglicher Qual nnd Herzensnoth die Hände rang, wieder fük)lte sie die heißen Thränen auf ihreu Händen, die die schamlose, ehrvergessene Hoheneck vergoss nm einen-- Schallspieler! Wieder fühlte sie die wahusinnige Angst, den ohn»näcl)tigen Zorn jener Nacht, in welcher Ermelinde heimlich Hoheneck verließ, um sich mit Dornan zu vereinigen. Für Hoheneck war sie damit todt und begraben! Nun wuchsen aus diesein Grabe Plötzlich neue Schatten herauf, welche sich über die mit fast übermenschlicher Kraft rein gehaltene Ehre der Familie, über den Glanz des Wappens der Hohenecks hinweglagerten. Was hatte Gräsin Christine in ihrem langen Leben nicht alles gelitten uin der Ehre halber! Mochte nun diese Ehre im Grunde ein Phantom sein oder nicht, schon durch ihre Oualeu wurde sie zur Körperlichkeit. Und nun, nach einem lebenslänglichen Kampf diese nenen Prüfmtgen! Wie wenn böse Geister sie lnnringt hätten, war es der Gräsin, als nrüsse sie mit einem kräftigen Schlag auf den weichen Scheitel des ahnungslosen Mädchens den Spuck zer-trüinmern, die Ehre von .Hoheneck wieder herstellen, ihrem Herzen und Gemüth wieder Ruhe verschaffen. Dann aber kamen wieder die Stnnden, in denen sie all' die kleinen Wohlthateu einer liebenden Sorgfalt empfand; sie fühlte die zarte Aufmerksamkeit, mit der das junge Mädchen, beivnsst oder unbewusst, berechnend oder unwillkürlich — Gräsin Christine wllsste es nicht — sie bei Tag lNld Nacht umgab; wie sie anf ihre kleiuen Liebhabereien Acht gab, sich ihre Gewohnheiten inerkte, ihre Wünsche zu er-ratheu suchte, den .Hinfälligkeiten und Gebrechlichkeiteu des ^tlters ibre jngeirdlichen Glieder nnd Siune mit einer Willigkeit und mit einer Engelsgeduld lieh, lvie sie nur die Liebe hat, nur die Liebe haben kann; kurz, sie hörte den Tritt ihres Marschtameraden neben sich, der sie wieder freundlich nnd zuversichtlich machte, die böseu Geister der Ahimngeu llud — Gewisseusbisse zerstreute. Endlich stand Gräsin Christine auf und ging mit festen Schritten durch mehrere Zimmer. Sie war nicht die Frau, die zwischen Furcht lmd Hoffnung wie ein Spielball schwankte. Sie wollte Klarheit und Gewissheit. „Ist Fräuleiu Dorner im Schloss?" fragte sie einen Bedienten, dem sie begegnete. „Zu dienen, gnädigste Gräsin, sie wird in ihrem Zimmer sein. Befehlen Sie, dass ich sie rnfe?" „Nein", sagte Gräsin Christine rasch und bestimmt, „ich werde zu ihr gehen." Der Diener mllsste sich aber geirrt haben, daS Zinlmer war leer, als Gräsin Christine eintrat. Mit hastigen Blicken sah sie sich Uln. Es war das erstemal, dass sie das Zimmer betrat, in dem sich ihre Gesellschafterin häuslich niedergelafsen hatte, und mit einer gewissen Neugier wollte sie nun sehen, wie das stille, tief innerliche Wesen, die etwas träumerische Herzlichkeit, die Frau Gräfin Christine an der jungen Dame so gründlich kennen und lieben gelernt, sich hier eingerichtet und geänßert habe. Auf dem kleiuen, luit eiuer cigeuthümlich spielerischen Zierlichkeit hergerichteten Schreibtisch lagen eine Briefmappe, Briefe und ein angefangener Brief der Bewohnerin umher, und als Gräsin Christine näher trat, fiel ihr auch ein Mora-ständer auf, iu dem das Bild einer Frau von etwa vierzig Jahren sieh befand. Die ^^üge der Frau waren kräftig ent-ivickelt, falt hart, wurden aber dllrch ein lnildes, hinaebelldes, etwas schwärmerisches Angenpaar in aninuthender Weise verschönt. Die Augen waren die nämlichen, wie Fräulein Dorner sie anch hatte, zwei Sterne, die in wohlthuenoer Innerlichkeit leuchteten. „Ermeliilde!" schrie Gräfin Christine plötzlich anf und fuhr hastig mit der Hand nach dem Herzen, das ihr zu zerspringen drohte. Wie kanl daZ Bild hierher? War eS der Hohn gegen die gräflich .Hoheneck'sche Ehre, oder war es, was sie noch lnehr fürchtete, die Kindesliebe, die es so demonstrativ dort aufgestellt hatte? Oder beides? Sie sasste das Bild mit kräftiger Faust und wollte eS zu Bodeu schlelldern. Aber sie besann sich noch anders, legte es beiseite Ultd setzte sich an den Tisch, um die Pclpiere zu untersuchen, die da lagen. Sie wollte Alles wissen und glaubte aus den Briefen auch Alles Nr. 104, 29. December 1892 Marburger Zeitung Sc'te 3 er noch so sehr den ernsten Willen habe, ein ehrlicher Mensch zu werden, sei es seiner Vergangenheit wegen vollständig unmöglich gemacht, ehrlich zu dleiben, denn er könne nirgends Arbeit bekommen, iibcrall meide man ihn. So sei eS auch ihin ergangen. Da er unter seinem Namcn nirgends Arbeit zu erhalten vermochte, sei er, um nicht zu verhungern, gezwungen gewesen, sich einen falschen Namen bcizul<'gen. „Herr Nichter", fährt Zalewski in seiner Verantwortung fort, „denkcn Sie sich doch in die Lage, in welche ich immer durch meinen Namcn gerathe! Da sil;e ich neulich bei Stalehncr, als mich plötzlich ein Gclst erblickt unv seiner Tischgesellschaft zuruft „Dort sitzt ^er berühmte Postdefraudcint ZalewskiSofort bildete sich um nuiucn Tisch ein Kreis neugieriger Menschen, die mich anstarrten und angafften, und ich mnsste trachten, fortzukommen, noch ehe ich mein Glas Bier ausgetrunken hatte. Der Richter würdigte diese Berautwortung nach Einer Richtung hin. Er schenkte nämlich der Betheucrung Zalewski's, dass dieser wohl Arbeit suchte, aber wegeu seiner Vergangenheit keine finden konnte, Glauben und sprach ihn wegen Uebertretnng der Vagabundage frei, dagegen sprach er ihn der Uebcrtretuiig der Falschmeldung schuldig und verutheilte ihn diesfalls zu drei Tagen Arrest. Zalewski erkl^irtc die Strafe anzunehmen. Ncch Verbüßnng derselben wird er der Polizei zugewiesen werde»!. Tagesneuigkeiten. (DieBeerdigun g desWicnerFiakerklltschers Bratfisch) hat mit großem Pomp stattgefunden. Lange vor 2 Uhr nachmittags h^itte sich im Trauerhciuse, wo die Leiche prunkvoll auftiebahrt war, eine nach Hunderten zählende Vtenge von Frennden und Kameraden dcS Verstorbenen cingefuudcu. Nach feierlicher Einsegnung der Leiche wurde diese nach der Oltspfarrkirche getragen, wo der Ortspfarrer Dechant Schultheiß unter Hilfe zweier Coopercitoren die neuerliche Einsegnung vornahm. Das Gotteshaus w.ir bis auf das letzte Plätzchen von Leidtragenten gefüllt, vor der Kirche halte sich eine so große Menschenmenge angesammelt, dass die Passage vollständig unterlrocheu war. Tausende von Menschen hatten in der Hernalser Hauptstraße, von der Kircher.gasse bis zur Friedhofstraße Aufstellung genommen. Anf dem Ortsfriedhofe wurde die Leiche des volksthümlicheu Fiakers in einem eigenen-Grabe beigesetzt. Au der Leichenfeier betheiligten sich außer der Gattin, der Tochter, dem Sohne und dem Bruder des Verstorbenen mehrere andere t^erwandte, sowie der größte Theil der Wiener Fiaker mit ihren Fronen, zahlreiche Schanspicler, fast sämintliche Mit.Uieder der bekannten Musikquartetts, die Schrammet, Griuzinger, Butschctti, Dänzer u. s. w., ferner das gefammte Heer rou Volks« und Natursängern, sowie alle Knnstpfeifer Wiens. Die anf den Sarg niedergelegten Vlumen-spenden waren so zahlreich, dass der vor dem S^rge fahrende Blumenwagcn sie nicht faff^n konnte. (Von Wölfen aufgefressen.) AusHermaniistadt schreibt man: Am it',. d., gegen Abend wollte ein Bauer aus Rokowitza, ein.nl rumänischen Dorfe südlich von Hermannstadt in Siebenbürgen, ins Gebirge gehen, um nach seinul Schafen zu sehen. Auf dem Wege durch den Wald wurde er von Wölfen angefallen Ulld aufgefressen. Am nächsten Morgen fanden Hirten den zerfleischten Schädel, einen Fnß nltd einige zerrissene Kleidungsstücke; die Bestien hatten nur diese Spuren zurückgelassen uud alles Uebrige mitgeschleppt. Der ungewöhnlich frühe Winter hat die Wölfe schon nach Siebenbürgen gebracht; dieselben nehmen ihren Sommcraufenthalt zumeist in Rußland und der A!oldau, wo sie dann iln Winter nach Siebenbürgen oft in großer Anzahl kommen. Bei strenger Kälte bolen sie sich ihr Fressen aus den Dorfen nud wagen sich selbst in die Städte, wo ihnen dann nieistens Hofhunde zum Opfer fallen. Seltener kommt es vor, dass die Wölfe Menschen anfallen. (Mareello Ros si.) Der auch unseren Musikfreunden bekannte ausgezeichnete Violinkünstlcr Marcello Rossi gab vor kurzem in Salzburg, wo er stets mit Freude empfangen wird, ein Concert, welches auch durch deu Besuch der Großherzogin Alice von Toseana ausgezeichnet wurde und das dem Künstler zu erfahren. Sie nahm einen der Briefe zur Hand nud glaubte sofort die Schriftzüge ihrer Tochter zu erkennen. Sie konnte zwar nur mit großer Anstrengung ihrer Augen die Buchstaben entziffern, aber es gieng schließlich doch, namentlich weil sie wollte. Der Bries lautete: „Liebes Kind! Den Gedanken an einen Besuch meinerseits auf Schlofs Hoheneck mnsst Du Dir, so leid es mir ist. Dir dadurch weh zu thun, aus dem Sinne schlagen. Ich kann nie und nimmer auf Schloss Hoheneck sein nnd es ist mir leider auch unmöglich, Dir den Grund anzugeben. Er ist mit unserem Uiiglnck so eng verwachsen, dass ich zu den mancherlei Heimlichkeiten, unter denen ich Dich groß gczo.»cn habe nud großziehen nuisste, anch noch diese Heimlichkeit sügnl lnuss. Frage mich also weiter nicht darnach Ultd gnäle mich nicht darnm, wenn Tu mich liebst. Unendlich wobl hast Du meinem 5>n'zctt getb.in durch die Mittbeilung, dass es Dir anf Schloss Helsen-'ck ininker mehr gefällt nnd dass Deine Dir unerklärliche Zuncignug zur alten Gräfin von Hoheneck von Tag ^u Tag wächst. Du weißt nicht, mein liebes Kind, wie unendlich glüctlich Dn mich dadurch machst. Denke daran, dass alles Herzliche und alle Liebe, die Du der alten Dame anthnst, so gut ist, als ob Du sie mir, Deiner Mutter, antbätest. Warum ist Dir diese Liebe so nnerNärlich? Sind wir nicht alle Menschen? Gehören wir nicht alle znsanttncn und haben die Pflicht, uuS gegenseitig ^n lieben? Dcr kll!ine Wolf hat schreckliche Sehnsucht nach Dir und ich kann ihn nnr beruhigen, indem ich ihm sage, dass ich schon das Christlind gebeten habe,Dich zu den Weihnachts-feiertagen herzubringen. Wenu Du es also fiir einen oder zwei Tage machen kannst, so komm Deines kleinen Binders halber; ich mache dann von dcr Gelegenheit, mich an Dir wieder die begeistertsten Anerkennungen brachte. Nach dem Eoncerte und unter dem vollen Eindrncke desselben improvi« sierte der Salzburger Diebter R. v. Strele ein Dialektgedicht, welches auch im Freundeskreise Herrn Rossi überreicht wurde. Dasselbe gibt eine Würdigung des Kiinstlers in so anmutheuder Form, dass wir glauben, es werde auch uuseren Musikfreunden erwünscht sein, dieses reizende Gedichtchen kennen zu lernen. Es lautet: Da Paganini, ham's g'sagt, I han's nenli dafragt, (Selm han i'n nct g'heart), V Dcar hat g'spielt a Konzeart Auf oana Soatn alloan — 'S is a Kunst wiar i moan! „Ja", sagt da Nichta, wia dear, Kimtnt lang koana meahr!" Da kimmt da Rossi aus Wean, Will si a was vadean' In Salzburg, in Tirol, Fur'n Winta woaßt wol! Und da Nichta sagt glei: „Dcar konn's a, dcar spielt fei; 's is a kohlschwarza Knnt, Do a Weana voin Grnnd, Hat a Herz ohne Falsch, Dcar spielt deutsch und nct walsch!" Und weil i 's Deutsche so gearn. Sag i glei: „Den muaßt hearn!" Und fahr 'nein iu's Konzeart, Und da hon i 'n ghcart. Da, Frennd, hon i g'spitzt Und vor Fieud schiaga g'schwitzt. Lc^ßt dcar oans so steig'n. Hängt da Himmel t'oll Geig'n, Selm die Cilli war froh, Kannt sie's nähend a s>). Er spielt auf Soat'u, auf viar, Aba was i so g'spiar, v» Klingt sei Streichen so rar. Als wenn's auf oana nur war. Als war dö oave a Sonnenstrahl In an scheu Wiesenlhal. Mei dö vibert und klingt. Und dö juchzt nnd singt, Daß D' glei moaust, iazt iS goar Und Du warst schon a Noar. Iazt hearst a Nachtigall, Glei' drans hearst Hörnerschall, D' Lerchcrln steig'n, d' Drossel schreit, D' Sennerin sin^t, je dö Freud! Auf und ab hupfan d' Tön' So gruslig llud schon Bis 'z ticifst in Dci Hcarz. Iazt voll Lust, ia'^t voll Schiucarz, Iazt voll Zorn, ia',t vpll Liab, Schleichen ein wiar a Diab, Brechen ein, wia da Feind Und war's no so verzaint, Daß D' bald woanst und bald lachst Und frei Dunlmhcitcn machst. „Mit'n Taisi in Bund Is dcr kohlfchwarze Kunt!" Sagt nöl)'u nltina a Wei Und schlagt 's ^Ueuz. — A beilci! Was dcnkcns, Fl an Mamm? Mit dem Unsinn gehu's ham! Wear's so kann, wia dear, Spielt in Hergott zur Eahr! Vo seine Soal'n dear G'sang Is a himmlischer Klang! Ja glanbt's ös allsand, Gott sclm füahrt cam d' Hand! zn freuen, Gebranch. Wenn Dn aber der Gräfin von Hoheneck nicht entbehrlich bist, oder wenn sie Dich auch nur nicht gern entbehrt, so stehen wir natürlich zurück. Mit tausend Grüßen und Küssen Deine Mutter E. verw. Dorner." „E" verw. Dorner. Das „E" konnte anch Emilie oder Elisebeth oder lZlla, oder soitstwie heißen. Musste es denn durchaus Ermelinde heißen? Wie der Ertrinkende an einen Strohhalm klanimertc sich Gräfi:' Christine an diese Hoffnung. Diese langen Jahre dcr Einsamkeit und de? Kummers warcu wie Hammerschläge anf ihre Seele gefallen, hatten sie alt gemacht. Jetzt, im Alter, mit weißem Haar, halb blind sollte sie nun plötzlich wieder verlieren, was sie soeben erst gcfnnden zn haben glanbte? Sollte sie wieder, ohne den Tritt eines Marschkanleraden an ihrer Seite ^.n l'ören, allein dem Gra^e .ylwanken? Und wenn es auch ein g'äflich Hohenect'sches Grab war, es war deshalb doch so einsam wie jedes andere! In diesem Augenblicke trat Fräulein Dorner ein. — „Tante!" rief sie überrascht, ader freudig erregt, „Du bist hier nnd ich wusste es nicht?" Ernst nnd gemcssen erhob sich Gräsin Christine bei ihrem Eintritt. „Weu stellt dies Bild dar?" fragte sie kalt. „Das ist Mama", antwortete Cäeilie rasch und frenndlich, aber mit einen: Änflng von Stolz. „Deine — Ilm Mntter?" rief Gräsin Christine, die nnr noch nrit grl)ßl'r Anstrengnng den Ausbruch eines innerlichen Sturmes niederhielt. „Mein Gott, was ist Dir denn, liebe Tante? Du zitterst. Ja, es ist meine W!ntter. Warum sott sie eS denn nicht sein?" „Falsche, heuchlerische Brut!" brach Gräsiu Christine plötzlich los, „glaubt ihr euch auf diese Weise wieder in daS (Ringkampf zwischen Othello und Jago.) Ein belustigender Vorfall spielte sich dieser Tage am VolkS-theater in Glasgow ab. Mau gab „Olhello" von Shake» ^ speare. Der Darsteller des Jago hatte ctwas über den Durst getrnnken und dcr Mohr vou Venedig hatte einen echt nordischen Stinupfcn. In der Seene, in der Othello deA. ^ Verräther niederdonnert, ereignete sich nun ein so burleske? Zwischenfall, dass sich sclt?st dcr todte Sbakespeare in seinem ^ Grabe vor Lachen geschüttelt haben muss. Der sinnlos be« trunkene Jago konnte nämlich ^ uicht m.hr anf den Füßen stehen. Othello fühlte Mitleid ulit denr schlvankcnden Böse-wicht und reichte ihm die Hand, nnr il)u M stützen. Plötzlich wurde abcr bei dem Mohren der Nieskitzel hervorgerufen, was ihn so erschütterte, dass er wankte nnd sammt seinem Partner rücklings zu Boden stürzte. Das Publicum „brüllte" vor Lachen, man johlte, man schrie, man klatschte wie rasend Beifall. Das hielt Jago jedoch fnr eine solche Beleidigung, dass er sich mit dein letzten Aufgebot seiner Krast erhob, auf den Sonfflenrkasteu stieg nnd folgende gepfefferte Ansprache an die Zuschauer hielt: „Ihr Lumpenhnnde! Wer da sagt, dass ich zuviel getrunken habe, dcr ist cin niederträchtiger Lilgncr. Jbr sollet wisstn, dass H.ily Buttlcr die ^jiolle des Jago bereits in allen cioilisierten ^vändern dcr Well gespielt bat!^^ Weiter kam cr nicht, dcnn Othello, der untcrdcs seinen > Niesreiz überwunden halte und anfgesp-.ungen war, unterbrach ihn mit den Worten: ..Halt's Maul, Du besoffenes Schwein! Du bist ja heute voller als gewöhnlich." ?och kaum war ihm das Wort enlfahrcu, als ihm Jago eineu wohlgezielten Rippen- ' steß versetzte; dcr Äi'ohr ergriff nun seinerseits Jago au dcr Kehle, es regnctc Faustschläge, Pilffe, Ohrfelgeu nnd Schimpf-worte, bis schließlich die beiden wackeren Männer, die sich wie zwei Ringkämpfer in dcr Arena fest nmsa^lnngen hielten, . kopfüber in deu Zuschanerrauln stürzteu und einer alten Ossiciersdame auf den Schoß sielen. (Eine türkische Ausstellung.) Wie man aus Constantinopel schreil^t, wird angesichts des Erfolges, den die bulgarische Ansstellin?g in Phitippopel erzielte, in der türkischen Hauptstadt dcr Plan der '^Veranstaltung einer tiirkischeu Ausstellung ventiliert. Dicsclbe soll sowohl inländische als auch ausländische Prodncte vorführen. Ein Entwurf sei bereits au dcr massgebenden Stelle unterbreitet worden. Ob nnd wann das Project zur Ausfiihrilng gelange, lasse sich al.'er vorläufig noch nicht absehen. (Die Cholera.) Nach dcr letzten Nnnnncr des „Oesterr. Sauitätswesens" sind im Lause der letzten Woche (bis Decenlber) in den im ReichSrathe vertretenen Königreichen und Läuderu weitere Cholcrasälle nicht mehr vorge-komnieu. Im galijischeu Bezirke Husiatyn starb eine Frau, dereu Erkrankung früher gemeldet wuide, an der Cholera. In 6)alizien uurde der Verkehr Liber die Grenze nach Rußland , in Wegr'^ce, Dt0dlnica, lkmnemyrzow uud Clo l't^ezirk Krakau), ferner in den Gienzstalionen der Bezirke Viala, Chr^anoiv und Dal'rowa wieder eröffnet, so dass nunmehr auf dcr ganzen Linie oon Szezakowa bis znin Anstritte dcr Weichsel aus deni österreichischen Gcl)icte dcr freie Vcrk.hr hergestellt ist. Die sanitäre Revision dcr ans Rnßland konuncndcn Reifenden und ihrer Effecten in den Grenzstationen Szczakowa, Chrzanow nnd Nadbrczic bleibt noch t'is anf Wcitcrcs auf-r>cht. Die galizische Stattl?alterei but nüt Rücksicht auf deu andauernd günstigen Gesundheitszustand im Bezirke Wicliczka da? Vert'ot dcr Änssnhr von Gennssartikeln anfgehoben. (^Eine italienische R eo ol u tio ns he ld i n> ist, wie ans Rom geschrieben wird, soeben iu Mailand gestorben, ^ nänUich die im „Kampfe dcr fi'ins Tage" berühmt gewordene Fran Luigia Danova. Damals stand sie an der Seite ibres Gatten auf den Barrikaden nud be.tleitcte die Aufständischen ins dichteste Feuer, um iluicu Munition und Elfrischnngen ^n-zntragcn. Während dcr Belagerung von Venedig durch die Oesterreicher gelang es ihr, die feindlichen Reiben zn passieren nnd zwischen der belagerten Stadt und den übrigen Anf-standischen eine Verbindnng hcrznst^llcn. Lnigia Danooa ist den kühnsten d.r italienischen Fcrihcitskänipferinn.n, wie Annita Garibaldi und Rosalia Montmasson (Crispi's erster Gattin) . ebenbürtig an die Seite zn stellen. > alte Nest einzuschnniggeln? Nachdcni ihr durch den Schniutz einer ganM Welt geivatet seid, wollt ihr ench auf dcm reinen Cchrcnschild der Hohenecks niederlassen? Fort, weg von mir, hinaus, hiuaus!" Gräsin Cbristine war ibrer selbst nicht mebr mächtig. Mit drobend hoche>hobeucm Ann gieng sie ans die zitternde, und bleich gewordene Cäcilie zu, die vor lantcr Schreck anf die Knie geinnlen war nnd die thränennassen Angen anf die Gräfin richtete. Sie liatte noch nie den An'^bruch einer Leiden-scbastlichkeit von solcher Wucht nnd Kraft gesehen. Sie war keines Wortes mächtig. Eine furchtbare Scene schiul für den nächsten Augenblick bevor zu stellen. Aber plötzlich blieb die Gräsin wieder stehen. Sie mochte fühlen, wie unwürdig eS sei, sich dcrgcst>in Mädchen, das vou dcr ganzen Jntrigue niöglicherweise nicht-: loniste. Duin dass lediglich eine schainlose Specnlaiiou ihrer Tochter vorlag, die anf diesem Wege wieder zn iduni fniberen Ain'eben nnd Besitz gelangen wollte, das aalt der Gräsin Cbristine für ansgemacht. Sic drehte sich ra'ch nm nud veiließ daS Zinlnrer ibrcr Gesellschafterin. Langsam crh^'b sich Cäcilie nnd snäte sich die Vorgänge, die so plötzlich über sie hereingebrochen warcn. klar zu niachcn. WaS hatte sie dcnn gctban, um einer solchen Behandlung aus^^esetzt zu sein? Was war denn geschchen^ Hatte sie ihre Psticht versännit? Hatte sie cs an ^^iebc nnd ' Aufmerksamkeit fel)lcn lassen? Das war ja ganz nnmöglich^ Sic wusste wohl, dass Gräsiu Christine manchmal Stimmnngty imtcrworfcn war, dic wic Schatten ans dcr Vergangenheit^ über ihr Dasein hinglitten, nnd die nervösen Anfälle, darans entstanden, machten anf Cäcilie den Eindruck, alsV 1 Gräsin Christine heftige GewiffcnSbiffe übcr frühere V^ kcmmnisse empfinde, die sie nun niit einem starren, hartes.. ^Meite 4 ^ esundh e i ts' Ci gclr Vc n.) Jil Paris trifft man jetzt häufig Personen, welche sich anscheinend mit schlecht trennenden, halben C'garren quälen, ohne dieselben mit der '' größten Anstrengung ordentlich in Bland bringen zu ki)nnen. Bittet man ihnen dann theilsnahmsooll /'^euer an, so tiemerkt man, dass ihre Cigarre nur eine Atrapp.' ist, welche einen . Inhalator bildet. Die Trä^jer entgehen dadurch den theil-nahmsvollen, aber doch unangenehmen Fragen nach dem Be^ ^ finden und nach dem Grade ihres Brustleidens, denen Die-jnugkn ausgesetzt sind, welche die breiten Jnhalc>toren, die > ' sie vor dem Einflüsse der durch Staub verunreinigten Luft ^ schützen sollen, vor dem Munde tragen. Uebrigens sollen diese Cigarren-Atrappen nicht nur vor dem Eindringen staubhaltiger Luft schützen, sondern man kann sie auch zum Einathmen von Medicamknten benützen. Etwas AehnlicheS sind die sogenannten Kamphor-Cigaretten, welche schon seit Jahren als Heilmittel verkauft werden. (Was bedeutet das Wort Bauer'^?) DaS Wort „Bauer kommt nicht etwa her vom „Bebauen" des Bodens, sondern vom eingefriedeten Hof, der altdeutsch „Bur" genannt wurde. Diesem Wortstamm entsprechen noch Nachbar (aus Nahebaur), Vogelbauer, die Ortsnameir auf „beuren" und „büren", sowie die „Buren" in Südafrika. Baljer heißt also Hofbesitzer und ist deshalb ein viel stolzier und besserer Name als die Bezeichnung „Oekonom", welche heutzutage . so vielfach umschrieben für den Stand gebraucht wird, der sich wahrlich seines uralten Namens nicht zu schämen braucht! (Ein eigenthümlicher E i s enba h n u n fa l l), j der leicht schreckliche Folgen hätte haben können, ereignete.sich ^ am Sonntag in Bcüsscl. Der Personenzug, welcher Nachmit» tags gegen vier Uhr von Schearbeck nach dem Quartier Leopold abfährt, hatte nämlich eben die Station verlassen, ' als einer der Dampfhähne absprang utid der Dampf mit > unheimlichem Geräusch aus der Ri)hre hervorströmte. In ^ seiner Bestürzung wollte sich der Heizer auf den Boden der Locomotive werfen, um sich vor dem Dampfe zu schützen, dabei benahm er sich al?er so ungeschickt, dasS er den Maschinisten über den Haufen warf und beide von der Locomotive . herunter aus die Erde rollten. Der auf diese Weise führerlos ' gewordene Zug, in dem sich cine Anzahl Reisender befand, setzte seinen Weg ruhig weiter fort, er passierte die Station an der Chaussee de Louvain, gelangte dann aber in Folge Dampfmangels zum Stehen, ohne irgendwelchen Schaden an-/ gerichttt zu haben. Der furchtsame Heizer ist bei der Ge-/ schichte mit dem Schreckeu davongekommen, dagegen hat der Maschinist ziemlich schwere Verletzungen davongetragen. Higen-Aerichte. Wien, 21. December. (Deutscher Schulverein.) An der zweiclassigen deutschen Privatvolksschule mit Oeffentl.-Recht in Königsberg (Schlesien) kommt mit 1. März 1893 die Unterlehrerstelle mit 400 fl. Gehalt und 100 fl. Schul-vcreinszulage zur Besetzung. Bewerber wollen ihre ungestempelten, mit dem Reifezeuguis belegten Gesuche bis längstens 31. Jänner 1893 an die Bereinsleitung Wien, I. Bräuner-strafte 9 einsenden. Die Bestellung erfolgt nur provisorisch ohne>Anspruch auf ein späteres Definitivum. ^ St. Lorenzen K. B., L6. Dccember. (Sylvesterfeier.) Der Lehrkörper veranstaltet am Sylvesterabende in den Localitäten des Herrn Novak einen Glückshafen zu»n Besten der armen Schulkinder und bittet alle Freunde der Schule und der Schuljugend, diese wahrhaft humane Veranstaltung durch.rege Theilnahme auf das kräftigste zu unterstützen. ^ tz/ Fri ed au, 36. December. (Mord e.) Erwiesenermaßen 1 wurde gestern mittags der Bauer Kauöiö in Wresnitzen von ) seinem Sohne im Wohnzimmer meuchlings angefallen und mit der Mistgabel erschlagen. Der Mörder, der heute morgens ^ bereits dem hiesigen k. k. Bezirksgerichte eingeliefert wurde, ' leugnet die That, die vermuthlich wegen Meinungsverschieden» heiten verübt wurde, die infolge der Uebernahme der Wirtschaft vonseite des ruchlosen Sohnes entstanden. — Eine Bäuerin aus Michalofzen ist wiederholt bei den Behörden bittlich geworden, man möge ihren missrathenen, bereits sechsmal Ehrgefühl zu betäuben suche. Sie wollte eine Uebereilung, die aus ihrem heftigen Charakter entsprungen war, sich nicht als Fehler eingestehen und der reine Ehrenschild der Hohenecks sollte nun herhalten, um diesen Fehler zn bedecken. Aber was hatte Cäcilie mit diesen alten, längstvergangenen Geschichten zu thun? Was wusste sie davon? Als sie noch darüber nachdachte, trat ein Diener bei ihr ein und brachte ihr einen Brief. Sie nahm ihn und besah ihn von allen Seiten. „Dem Fräulein Cäcilie Dorner, Wohlgeboren, hier" lauttte die Aufschrift, die die steifen, eckigen und großen Buchstaben der Gräsin Christine zeigte. Endlich erbrach und las sie ihn. Er lautete: „Wieiu Fräulein! Ich bedaure, von ihren weiteren Diensten keinen Gebrauch mehr machen zu können. Ich wünsche, dass Sie noch heute Schloss Hoheneck verlasien. Eine entsprechende Entschädigung für den raschen Wohnungswechsel wird Ihnen Rechtsanwalt Brinker auszahlen. Christine, verw. Gräsin von Hoheneck." Cäcilie sann über nichts mehr nach, aber sie weinte. War das alles? War das das Ende vom Lied? Die großen Buchstabeu der wenigen Zeilen reichten über den ganzc»^ Briefbogen weg, und doch verschwammen sie ihr vor den Augen in einander. Wo war nun der Tritt ihres Marsch-kameraden? Sie hörte ihn nicht mehr. III. Cäcilie war seit zwei Tagen von Schloss Hoheneck fort; sie hatte sich persönlich verabschieden wollen, aber Gräfin Christine hatte sie nicht vorgelassen. Die Gräsin saß nun wieder allein in ihrer weitläufigen einsamen Wohnung und schaute bald aus diesem und jenem Fenster heraus. Es hatte sich inDder letzten Nacht eine dichte Schneedecke, die alles in eine Mardurger ^eirun^ gerichtlich abgestraften Sohn ins Arbeitshaus bringm. Als der Sohn von dieser unbequemen AnHaltung zur Arbeit Kenntnis erhielt, bedrohte er die Mntter mit gezücktem Messer. Hierüber vor Gericht zur Verantwortung gezogen, hat der Junge, der beschuldigten Drohung geständig, aus Dankbarkeit gleichzeitig ein umfassendes freiwilliges Geständnis abgelegt, wie seine Mutter den Ehegatten, beziehungsweise Vater vor sieben Jahren vergiftete, ein Verbrechen, an dem sich der Sohn auch betheiligt haben soll. Die Richtigkeit dieser An» gaben bestätigen einigermaßen aufgefundene Schriften der erwähnten Mörderin. Mutter und Sohn befinden sich in Haft. ^^riedau, 27. December. (Diphtheritis.)Die seit 14 Tagen hier herrschende Diphtheritis, die die Eltern in nicht geringen Schrecken versetzte, ist nach fünf Todesfällen bereits wieder in Abnahme begriffen, und die gegenwärtig noch krankm Kinder sind außer Gefahr. VGams, 28. December. (Gemeindewahl.) Bci der am 27. d. hier stattgehabten Wahl in die Gemeindevertretung wurden im I. Wahlkörper die Herren Arthur Ritter von Bitterl, Dr. Heinrich Lorber, Johann Pirker, im II. Wahlkörper die Herren Adolf Zwetler, Johann Grnbitsch, Karl Petuar und im lU. Wahlkörper die Herren Anton Hlebitsch, Johann Posch, Mathias Marinscheck als Ausschüsse gewählt, ein Ergebnis, das im Interesse der hiesigen Wählerschaft mit Freude begrüßt werden kann. Wien, 27. December. (Abgeordneter Fuß 1.) Der ReichsrathSabgeordnete Dr. Hubert Fuß verschied am 25. d. nach kurzem Leiden. Dcr Verstorbene gehörte im Ab-geordnetenhause der deutschenNationalpartei an und war einer der beliebtesten Parlamentarier. Dr. Fuß vertrat seit Jnni 1885 die Stadt Troppau im Reichsrathe. — Heute wurde der Verblichene unter zahlreicher Betheiligung aller politischen Kreise zu Grabe getragen. Am Sarge wurden viele Kranzspenden niedergelegt. Abg. Profeffor Richter hielt eine Grabrede, in der er u. a. sagte, dasS Fuss immer ein mächtiger Rufer im Streite um die höchsten Güter des deutschen Volkes war. An ein Leben von Arbeit und Pflichttreue von Kindheit an gewöhnt, habe sich Fuß als Lehrer die Liebe der Jugend, als Abgeordneter das volle Vertrauen der Wählerschaft errungen. ^Cilli, 36. December, (Unfall.) Am 19. d. M., nachmittags, wurde im Bergwerke zu Hudajama, Bezirk Tüffer, ein vollgeladener Hunt unangekuppelt auf dem Brems' berg durch den Bergwerks-Praktikanten Rudolf Nemetschek abgelassen; derselbe entgleiste iu der Geleisckrümmung vor dem Separationsgebäude und rollte auf die etwa 25 Schritte entfernt führende Fahrstraße, woselbst er den Kohlenfrächter Johann Resnik, dessen Knecht Josef Koöec, ferner den beim Frächter Martin Snpanc bediensteten Knecht Anton Lach sammt dem Wagen und Pferden erfasste und in den nebenbei findlichen Graben schleuderte. Hicbei erlitt Josef Koöec vier Bein' brüche, so dass er lebensgefährlich verletzt und in das Spital nach Cilli überführt wurde. Der Knecht Anton Lach trug nur eine unbedentende Verletzuug am Kopfe und eine am linken Fuße davon, wogegen Johann Resnik und die Pferde unverletzt blieben. Nach den gepflogenen Erhebungen trifft die Schuld dieses Unglückes Lediglich den obgenannten Bergwerks-Prattikanten, nachdem derselbe zur Verrichtung obiger Arbeit weder berufen noch bestimmt war. Zudem war ihm am selben Tage der Dienst von Seite der Gewerkschaft gekündigt worden. Roth wein, 26. December. (Christbaum fei er.) Am 23. d. fand in unserem Schulhause nach sieben Jahren wieder eine Christbaumbescherung für die Schuljugend statt, wozu sich außer der Herrschaft Rothwein eine große Anzahl von Eltern eingefunden hatten. In der Mitte des Schnl-zinimers stand ein prächtiger strahlender Christbaum, nm den reichlich warme Kleider für die Schuljugend lagen. Nachdem der hier sehr beliebte und tüchtige Oberlehrer, Herr Jauk, das Fest mit einer gediegenen Ansprache an die Kinder und Anwesenden eröffnet hatte, wurden einige sehr schöne Lieder von den Kindern unter Harmoniumbegleitung abgesungen, sodann viele schöne Gedichte in rein deutscher Sprache vorgetragen. Die Freude der Kleinen war eine überaus große und rührende, als sie mit den Gaben des ChristbanmeS be- melaucholische Gleichförmigkeit elnhüllte, über die Gegend gelagert. Nur die alten Bäume im Park reckten ihr knorriges Geäst schwarz und gespenstisch in die Luft, cine Zuflucht unruhig flatternder, schreiender Naben, die von dieser Höbe vergeblich nach Nahrung ausspähten. AllcS war unter dem winterlichen Frost erstarrt, die ganze Natur erschien der Gräfin Christine kalt, todtenkalt und alt. Selbst die mittelalterliche Kleinkunst am Schlosse Hoheneck, die zierlichen Sandsteinthürmchen, das bärbeißige spielerische Floskelwerk, mit dem die unerschöpfliche Formenkunst der alten Gothik Regenrinnen, Dachfirsten, Erkerchen mit allerlei Mauerausladungen ausgestattet hatte, war unter der kalten formen- und farbenfeindlichen Schneedecke verborgen, so dass nur die gewaltigen, grauen Granitmauern mit den massigen Eckthürmen sichtbar blieben wie ein trotzig ragende« memsntc^ mori aus erstorbener Zeit. „Es ist das Gewöhliche", murmelte Gräsin Christine müde, mürrisch nnd verbisien für sich, „Einer kommt und der Andere geht. Taumelud tritt die Jugend in den Frühling und Sommer hoffend, wünschend, verlangend. Aber alle diese Blüten sterben mit der Zeit wieder ab. Fahl und falb kommt der Herbst, ahnungsvoll wirft er seine Schatten über all diese Herrlichkeiten, und der Winter ist todt und kalt! DaS Ende, nichts weiter! — —" Da klangen die Glocken der Kirche von Hoheneck herüber über das weite Schneegesilde! sie klangen sejtlich nud feierlich in ihrem harmonischen Dreiklang, wohlig traulich, freundlich für jedes Herz. Gräfin Christine drehte sich hastig um und blickte nach der Kirche hin. Was war denn heute los, dass der Pastor die Glocken läuten ließ ? Ah, richtig, Gräfin Christine hatte es vergessen — es war erster Weihnachtsfeiertag! „Die Leute" giengen in die Kirche und der Pastor hielt seine Weihnachts- Rr. 104, 29. December 1982. schenkt wurden. ES gebürt unserem Herrn Oberlehrer Dank und Lob, dass es ihm gelungen ist, über 130 Kinder mit Kleidern und Beschuhung beschenken zu können. — An dem« selben Abende wurde zugleich,wie alljährlich, ein großer Christ-banm für Arme von der hochgebornen Frau Baronin deS Schlosses Rothwein in liebenswürdigster Weise gespendet, und es wnrden 42 arme Kinder und ältere arme Leute mit Winterkleidern beschenkt; außerdem wurden die Armen mit Wein nnd Esswaren bedacht. Maröurger Nachrichten. (Warnun g.) Die Handels- nnd Gewerbekalnmer richtete an das hiesige Handelsgremium nachstehende Zuschrift, die wir hier vollinhaltlich zur Kenntnis bringen: „Geehrtes Gremium! Unter dem Namen Indornatiova! Looivtz^" (C. E. Smith, Präsident; Bruno Seller, Secretary) hat sich in London unter der Adresse 245 City Road, E. C. eine Firma etabliert, welche sich als Stettenvermittlungsbureau für Commis giriert. In ihren Ankündigungen in deutschen Zeitungen wird angegeben, dass das Bnreau mit der Vergebung von Commisstellen in London beaustragt sei, und nachdem die Vermuthung nahe lag, dass ähnliche Anzeigen auch in österreichischen Blättern erscheinen dürften, so hielt es das österr.-nngarische General-Consnlat in London mit Rücksicht auf die sehr üble Lage, in welche solche in London Commisstellen suchende festländische Bewerber so häusig gerathen, für zweckdienlich, sich durch ein bestaccreditiertes kaufmännisches Jn-formationsbureau über den Charakter dieser Firma Auskunft zu verschaffen. — Das Ergebnis dieser Auskunft lautet: „Dieses Justitut, sowie dessen Leiter sind in hiesigen Geschäftskreisen gänzlich unbekannt. In der unmittelbaren Nachbarschaft der Adresse, welche anßer dem eigentlichrn Geschäftsviertel der City gelegen ist, läfst sich ebenfalls nichts, oder doch nichts Günstiges über selbes in Erfahrung bringen. Von einer Verbindung mit demselben muss entschieden abgerathen werden." Die gefertigte Kammer beehrt sich dem geehrten Gremium hievon Mittheilung zu machen, datnit es vorkommendenfallS in der Lage ist, etwaigen in London Stellung Suchenden mit Rath uud That beizustehen. Graz, am 19. December 1892. Die Handels» und Gewerbekammer." (Christbaumfeier auf Schloss HauSam-pach er.) Wie alljährlich, so bekleidete auch Heuer die mild-thätige Frau Gräsin Nugent, Besitzerin des Schlosses HauS-ampacher. 62 Kinder armer Familien. Die Betheilung fand am verflossenen Sonntag nachmittags im Schlosse statt, mit welcher gleichzeitig ein erbauliches Christfest verbunden war. (Landwirtschaftliche Filiale Marburg.) Am vergangenen Montag hielt die hiesige landwirtschaftliche Filiale im Hotel „Stadt Wien" eine allgemeine Versammlung ab, die sehr gut besucht war und einen anregenden Verlauf nahm. Den Vorsitz führte Landtagsabgeordneter Herr Juliu» Pfrimer, da dcr Obmann der Filiale, Herr Dir. Kalmann, noch ans Bett gefesselt ist. — Wir werden über den Verlauf der Versammlung in der nächsten Nununer ausführlich berichten. (T el ephon le itung nach Pickern.) Da die Bezirksvertretung es gestattete, dass die von Pickern nach Marburg zu errichtende Telephonleitung längs der Bezirksstraße angebracht werde und der Gemeinderalh von Marburg die Einschaltung des Telephons in der Wachstube der Magdalena-Vorstadt bewilligte, die Südbahn dem Ueberset^en der Leitung über die Telegraphen in Brunndorf auch keine Schwierigkeiten entgegenstellen dürfte, so wird die Verbindnng in Kürze hergestellt sein. Dies ist umso freudiger zu begrüßen, als bei etwaigen Feuersbrünsten die junge, stramme und bisher bei Bränden rasch am Brandplatze erschienene Pickerer Feuerwehr unverzüglich verständigt werden kann. Vielleicht haben wir auch in Kürze Gelegenheit, von der telephonischen Verbindung zwischen Pickern und Rothwein berichten zu können, deren Anlage gar keine Hindernisse hat und deren Kosten sehr gering wären. Dann könnte auch die über fünfzig Mann starke Feuerwehr von Rothwein im Nothfalle sofort verständigt werden predigt wie er das alle Jahre that und jedes Jahr thun wird, bis er stirbt; dann kommt ein anderer, der macht eS auch so. Immer das Gewöhnliche. — — Hier wurden die Gedanken der Gräsin Christine, wie in letzter Zeit so häufig, so qualvoll häufig, durch eine ebenso unvermittelte wie Plötzlich auftauchende Vorstellung unterbrochen. Sie sah Cäcilie vor sich, in demselben Augenblick, wo sie hasserfüllt den Arm gegen sie erhoben hatte. Diese verschüchterte Angst, dieses erschreckte Jnsichzusammenfahren und dabei doch dieses fragende Erstaunen und liebevolle Vertrauen — ganz wie Ermelinde, ganz wie damals. Tag und Nacht wurde Gräfin Christine diese Gestalt nicht los und oft fuhr sie Nachts keuchend aus dem Schlaf empor. An Fräulein Dorner frischten sich die Erinnerungen von damals wieder auf, aber sie wurden quälender als je, unerträglich, denn Gräfin Christine war gerecht genug sich zu sagen: Damals habe ich im Sinne der gräflich Hoheneck'schen Familientradition und mit vollem Recht gehandelt, dieser aber habe ich ungerechter Weise wehe gethan. Damals wnsste ich, sagte sie sich. Und sie glaubte es auch, dass sie damals gewußt hätte, weil sie sich's schon so oft gesagt und sie fast zwanzig Jahre lang keinen andern Trost, keinen andern Halt in sich gehabt hatte als diese — etwas verblichene und stockfleckige Familientradition. Ader jetzt siel dieser Trost, dieser Halt weg; Gräsin Christine hatte sich hinreißen lassen, sie hatte Unrecht gethan und wusSte es auch; deshalb war sie mürrisch und verbissen, deshalb war sie einsam, winterlich kalt und alt, und — unglücklich. (Schluss folgt.) Nr. 104, 29. Deccmber 1892 (Eine Richtigstellung in eigener Sache.) Anlässlich des bevorstehenden Jahreswechsels sind uns von mehreren Seiten Schreiben zugekommen, die schmeichelhafte Wünsche siir den ferneren Bestand unseres Blattes enthalten. Eines dieser Schreiben lautet beispielsweise: „Geehrte Leitung der „Marburger Zeitung"! Zu dem ZOjährigen Bestände der „Marburger Zeitung" bringen wir unsere Glückwünsche dar; möge sie auch fortan zu Gunsten des Deutschthums in ihrer Wirksamkeit nicht erlahmen und so stramm in ihrer Gesinnung verbleiben wie bisher. Die Friedauer Abonnenten." — Da auch in diesem Schreiben des dreißigjährigen Bestandes der „Marburger Zeitung" Erwähnung geschieht, so können wir, lediglich um der Wahrheit willen, nicht umhin, festzustellen, dass unser Blatt am 31. Dccember l. I. den 31. Jahrgang seines Bestandes vollendet. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntag, den 1. Jänner wird hier in der evangelischen Kirche Gottesdienst stattfinden. (Vo rsicht bei W echseln aufItalien.) Der K 42 des italienischen Stempelgesetzes führt aus, dass ein nicht oder unregelmäßig gestempelter Wechsel wertlos wird und dass die nachträgliche Stempelung durch die das Jncasso besorgende Bank unzulässig ist. Dieser Paragraph, welcher nicht im Einklang steht mit den internationalen WechselrechtS-Bestimmungen, ist außerhalb Italiens wenig bekannt, muss aber wohl beachtet werden. Wird nämlich ein außerhalb Italiens ausgestellter, mit dem Acccpt des Bezogenen versehener Wechsel, der indessen nicht die italienische Stempelmarke trägt, beim Verfall nicht bezahlt, so erwächst zunächst für den Aussteller eine zwanzigfache Stempelstrafe, nebft den Protest- und einmaligen Stempelkosten. Die Nichtstempelung zieht aber auch, was schlimmer ist, den Verlust des Wechselrechtes nach sich, so dass weitere Anspriiche an den Schuldner auf den in Italien wenig aussichtsvollen und kostspieligen Weg der Civilklage zu verweisen sind. Bei Accepten auf Italien muss also stets darauf gesehen werden, dass der Wechsel vorher mit dem italimischen Stempel ordnungsniäßig versehen ist. V (Marburgs Bauthätigkeit im Jahre IM.) Die trüben Aussichten, die sich zu Beginn des Jahres dem Baugewerbe eröffneten, bewahrheiteten sich glücklicherweise nicht. Allmählig wuchs die Baulust und man kann wohl sagen, dass die Bauthätigkeit in Marburg auch im heurigen Jahre eine ganz befriedigende war. Sehen wir von kleineren Um-und Zubauten und unbedeutenden Hofgcbäuden ab nnd ordnen wir die Bauten nach den einzelnen Bezirken, so gelangen wir zu folgeuder Zusammenstellung : I. Bezirk (Welling). Das stockhohe Schröfl'sche .Haus in der Mellingerstraße wurde vollendet, das stockhohe Kiffmann'sche Eckhaus (Mellingerstraße und Vandwehrgasse, wurde begonnen und zu Ende geführt, ebenso das daran anstoßende ebenerdige HauS für den Kinder» garten in der Landwehrgasse. Der bedeutende, zwei Stockwerke hohe Zubau der Franz'schen Dampfmühle in der Kriehuber-gasse wurde unter Dach gebracht. II. Bezirk (Grazervorstadt). Hier entwickelte sich die größte Bauthätigkeit, indem nicht nur das Prodnigg'sche ftockhohe HauS in der Elisabethstraße vollendet wurde, sondern auch vier große zweistöckige Gebäude begonnen und unter Dach gebracht wurden, nämlich das Franziskcinerkloster in der Kabriksgasse, das Jellek'sche Eckhaus (Tegetthosfstraße und Wielandgasse), das Geißler'sche Haus in der Bürgerstraße und das Kotschevar'sche Haus in der Elisabethstraße. Außerdem wurde auf dem Lirzer'schen Hause in der Blumengasse ein Stockwerk ausgesel^t. Der III. Bezirk ist schon am meisten ausgebaut. Es ist daher begreiflich, dass sich in ihm die Bauth^'gkeit wenig regte, indem nur mit dem Bau des dreistö^^jF^ Badl'schen Eckhauses (Bürgerstraße und Herrengas^-.^'r^nnen wurde. Im IV. Bezirk wurde zunächst dL^^^öne, stattliche, zwei Stockwerke hohe k. k. G^mu»fw'm in der Gürgerstraße und Herrengasse vollendet, da§ Knabenseminar wurden zwei Flügel angebaut, von denen der eine in der Herrengasse sich befindet; dann wurde noch die ebenerdige photographische Anstalt des Herrn Kohler an der Ecke der Schillerstraße und Herrengasse erbaut. Im V. Bezirke wurden nicht weniger als vier Häuser niedergerissen, nämlich das Gollob'sche Häuschen in der Burggasse, das ehemalige Bürgerspital in der Domgasse, das einstige Theater an der Ecke der Domgasse und dcs Domplatzes uud die Hälfte des ehemaligen Krankenhauses am genannten Platze. An der Stelle dieser drei Gebäude soll sich im nächsten Jahre das große k. k. Postgebäude erhebeu. Ein Neubau fand uicht statt, uur das stockhohe Tschernitschek'sche Haus an der Ecke der Bürgerstraße und Theatergasse wurde von außen vollendet. VI. Bezirk (Kärntnervorstadt). Selbst in diesem Bezirke ent» standen drei Neubauten, nämlich das große zweistöckige Schul-^ebäude im Hofe des Klosters der Sclullschwestern in der Schmiderergaffe und die beiden ebenerdigen von Rziha'schen und Serbic'schen Häuser in der Kärntnerstraße. VII. Bezirk Neubau, noch ein Zu- oder Umstaltungsbau ausgeführt. X (Ein Hochstapler.) In letzterer Zeit trieb sich ein ^inn in unserer Stadt herum, der alle Eigenschaften zu bc-sitzei» scheint, um erfolgreich freibeuterische Gaunerstückchen ausführen zu können. Der edle Mondscheinrittcr, der schon ein Vierziger sein mag, trägt anständige Kleidnng und l,icbt sich als ''Stenographielehrer aus. Eine seiner liebenswürdigen Gewöhn-I)citen besteht darin, jederzeit um einen Neiscvorschuss zu ersuchen. Hier machte er sich an dni Sohn eines hiesigen, sehr angesehenen Bürgers heran, dem er vorschwindelte, dass er zuletzt bei einem Advocaten als Stenograph beschäftigt war und nunmehr nach Klagenfurt reise. Zu dieser Reise btni.'thigtc Marburgcr Zeitung der Hochstapler natürlich Geld nnd wusste es dem erwähuten Herrn auch zu entlocken. Mit diesem Erfolge aber keineswegs zufrieden, pumpte unser Held auch den Vater des erwähnten jungen Mannes an, indem er vorgab, mit mehreren hiesigen Officieren und auswärtigen Professoren frenndschafiliche Beziehungen zu mlterhalteu. Der Schwindler trieb seine Keckheit sogar so weit, dass er Namen seiner „Frennde" als ..Referenzen" anführte, wodurch es ihm gelang, neuerdings Geldbeträge zu entlocken. Es ist zweifellos, dass der geriebene Beutelschneider eine genaue Platzkenntnis besitzt. (Postb oten fahrt.) Mit 1. Jänner 1893 wird eine tägliche Postbotenfahrt zwischen Cilli und St. Peter i. S. mit dem Verkehre sowohl bei der Tour» als Retourfahrt über St. Paul i. S. neu eingerichtet, wogegen die täglich zweimal zwischen Franz und St. Pcter i. S. (Ort) verkehrenden Postbotenfahrten auf die Strecke Franz—St. Peter i. S. (Bahnhof) beschränkt werden. (Unglücksfälle beim Bergbau.) Am 16. d. wurde der Förderer Adam Mlaker in der dritten Gagl-Etage in Trifail vom Gegengewichte der Förderschale des Tiefschachtes erfasst, und erlitt hiedurch einen Bruch des linken Unterschenkels sowie eine innere Quetschung, infolge welcher Verletzungen er am 17. d. M. starb. — Ferner wurde aus Windischgraz geschrieben: Am 14 d. M. ivaren die Häuer Johann Rebernik und Matthäus i^^amprecht im Kohlenbergbau des D. vou Lapp in Wöllan-Skalis mit Bohren beschäftigt, als sich plötzlich vom Firste ein bedeutendes Quantum Kohle loslöste, wobei nur Lamprecht noch genügend Zeit hatte, die Flucht zu ergreifen, wogegen Rebernik ver« schüttet und nur uiehr als Leiche heranfl)cfördert wurde, (Ein abgefeimter Spitzbube.) Wir haben unlängst berichtet, dasS an der Habe eines hiesigen Fleischerburschen mittelst Einbruches ein nicht unbedeutender Diebstahl begangen wnrde. Die hier gepflogenen Nachforschungen konnten aber, so emsig sie auch betriebeu ivurden, kein Resultat ergeben, denn, wie es sich nuu herausstellte, hat der Dieb sich in Marburg nur während der Thatoerübuug aufgehalten. Ein beiläufig L0 Jahre alter Bursche namens Johann Strobl aus Klagenfurt war im Vorjahre beim Dienstgeber des Be-stohlenen kurze Zeit bedienstet; er kam am Vorabend des Einbruches in die Nähe der Stc,dt, und begab sich, nachdem er auf der Theseu in einer Streuhütte genächtigt hatte und es ihm am Morgen zu kalt geworden, in die Stadt, fand jenes Hausthor offen, schlich sich ein, und entfernte sich sogleich wieder nach gelungenem Diebstahl. In der Gegend von Spielfeld trieb er sich hierauf mit dem gestohlenen Gelde herum. Die dortige Gendarmerie wurde auf ihn aufmerksam und kam es auf diese Weise zu seiuer Verhaftung. Im Besitze des Verhafteten fand sich noch die Uhr des Bestohlenen vor, während das Geld bereits cillc war. Den gestohlenen Rock will der Dieb, der bereits mchrere längere Freiheitsstrafen verbüsste, weggeworfen haben. (Ein unvorsichtiger Kutscher.) Am Abend des 26. d. erlitt ein Monteur der Südbahnwerkstätte in der Herrengasse von einem Pferde eines zweispännigen Wagens (der Eigenthümer desselben ist unbekannt), da die Pferde auf den Gehsteig gekommen waren,., einen derartigen Tritt auf den Fuß, dass er auf den Boden stiirzte und beincihe überfahren worden wäre. Der schuld tragende Kutscher fuhr schnell und ohne zu halten weg, um unentdeckt zu bleiben. Wir hoffen aber, dass dies nicht der Fall sein wird. (Angenehme Weihnachtsfeiertage.) In der Christnacht wurden nicht weniger als vier vollkommen betrunkene Individuen, die auf der Gasse lagen, von der Sicherheitswache aufgefunden und in Verwahrung gebracht. Eigenthümlich erscheint es, dass sich diese Trunkenbolde immer die abgelegensten, am wenigstell begangenen lStr.ißen zum Zwecke der Ausdünstung des von ihnen genossenen Alkohols erwählen und lnuss lnan sich lvirklich wlllldern, dass nicht schon einer oder der andere in der Winternacht erfror. — In der folgenden Nacht wurden drei Bäcker, die ihre Rauflust ersichtlich bekundeten, alls einem Gasthaus in der Viktringhof-gasse an die Luft gesetzt. Dies inachte die Burschen verdrießlich, weshalb sie mit Stöcken auf die Feilster deSLocaleS zuschlagen begannen. Ein als Gast anlveseuder Fleischer gieng darauf auf die Straße und versuchte die Lärineilden in Güte zu beruhigen. Daraufhin uud ohue jeden weiteren Grund stürzten sich die Bäcker aber sogleich auf den Abmahnenden nnd misshandelten ihn, wobei demselben mehrere nicht unbedeutende Messerstiche beigebracht wurden. Mehrere Wachleute arretierten die sich flüchtenden Raufbolde, illdem sie den einen aus seinem warmen Bette holten, in rvelchem er schon seit frühem Abend gelegen sein ulld von dem bösen Handel nichts wissen lvollte. Im Handgemenge wurde aber auch eiuein der Thäter, dem Bruder des Messerhelden, uild zwar von letzterem ein Messerstich nächst dein rechten Auge beigebracht, der leicht den Verlust des Auges hätte zur Folge haben können. Der Verletzte musste daher sammt dem Ueberfallenen noch in derselben Nacht ins Krankenhaus geschafft werden. (Tod durch Kohlen gas.) Als lnan aln Morgen des 25. d. die beiden Knechte des hiesigen Beerdigungsanstalts-Jnhabers zur Pferdefütterung nicht erscheinen sah und in der Kammer derselben Nachschau hielt, fand inan dieselbe lnit stinkender, den Athem licktemineirder Luft erfüllt und einen der Knechte ain Boden, den andern iin Bette liegen. Man gelvann bald die Ueberzeugllng, dass es sich um e^ne Kohlengasvergiftung handle und brachte die beiden Knechte inS Freie. Allein der iln Bette Gelegene Namens Josef Nötzek war bereits todt, nnr der zweite Knecht Namens Jakob Fritz konnte noch lebend ins Krankenhaus gebracht werden, wo er aber Dienstag nachlnittags gleichfalls den Folgen der Vergiftung ertc« ' Die Beiden hatten in der Kammer einen Blechofen, dessen )^o^.r eine Sperrvorrichtung hatte, die auch in geschlossenem Znstande angetroffen wurde. Hied.irch wurde der Austlitt der tiidtlicken Gase ins Zinnner bewirkt. — Für Wien uud Salzl.'urg bestehen strenge Poli'^eiverdote gegen die sogenannten Ofenklappen, nlld wäre ein solches allgüncine-Z Verbot gewiss sehr atn Platz, nur inüsste dasselbe allen Ofen-erzeugern eindringlichst eingeschärft werden. S. H (Der Wochenma rkt) ain 24. d. hatte drei Vorläufer' und zwar am 21., 22. und 23., an welchen Tagen bereits die Beschickung erfolgt war. Die Gesammtbeschickuug dieser vier Tage lvar eine ausgiebige; denn im Ganzen hatte man 227 geschlachtete Schweine zu Markte gebracht. Fremdenbesuch hatten diese Märkte nur lvenig und beschränkte sich derselbe auch nur auf den Mittwochmarkt. An diesen vier Tagen wurde auch eine ansehnliche Menge Geflügel und Fische in vierzehn Bchältern, ferner vonseite der Höckerinnen eine Unmasi<' von Cerealien zur Stadt gebracht. Der Getreide- und der Markt für lebende Schweine war hingegen ohne Bedeutung. — Der nächst stärkere Wochenmarkt dürfte erst der auf Samstag den 7. Jänner fallende seill,well der nächste auf den letztel^ahreS- / tag fällt. Montag, den 2. Jänner k. I. findet der MonatS-viehmarkt statt, der nicht llnbedeutelld sein dürfte. (EinLohurückstaud zu behebe n.) Der in unserem vorletzten Sonntagsblatt zur Behebung eines deponierten Lohn« rückstandes zum Erscheiueu aufgeforderte Franz Pleterschek hat sich noch nicht geineldet. (Ein betrnnkener Knecht.) Einem Betrunkeilen weicht selbst ein Ochsengespann aus, sagt ein altes Sprüch-lvort, welches sich, wie sehr viele solcher Wahrworte, lvieder einmal nicht bewährte; deun ein Führer, der vor kurzer Zeit eine Fuhr lenkte, war selbst der Betrunkene; dass er nicht unter die Fuhre kaln, hatte er nnr einein Wachnrann zu ver- I dankell, der ihn in polizeilichen Gewahrsam brachte und daS ! Gespann eiilstellte. Es war näinlich ein Knecht ans der Maria-Raster Gegend, der am 17. d. mit einer zweispännigen Heufuhre über die Brücke und mehrmals neben den Pferden zu Falle kam. Der Edle schien schon sehr schwach auf den Fiißen zu sein, nur iu dem Augenblicke, als lnan ihn von den Pferden wegführte, wurde er wieder stark und widersetzte sich der nur zu uothlveudigen Venvahruug. Alu anderen Tage war der Mann über die für ihn getroffene Vorsorge recht froh und heiterer Lauue (?) flchr er nachhause seinem Herrn zu, mit einer Verspätung von 12 Stunden. ^ Letzte Kachrichten. (Drahtnachricht der „Marburger Zeitung".) Der Panamaseandal. Wiell, 27. Dccember. Fort Mld fort laufen aus Paris neue Meldungen über Ausseheu erregende Enthüllungen und Entdecknngen in der Pa»?amaangelegenheit ein. Mehr und mehr gewinnt es den Anschein, als ob die Republik in ihren Grundfesten erschüttert sei nnd gewaltsaine Veränderungen eine Neugestaltung der Dinge herbeiführen würden. Dass so Vieles in Frankreich faul sei nnd dass so angeschene Männer deS republikanischen Staatswesens ihre Hände und ihr Gewissen beschlnutzt hätten, glaubteu beim AllSbruch des Scandals wohl nur Wellige. Die Monarchisteu freuen sich über die Ver-lvirrnng des Landes und t^ ffen Vorbereitungen, um sich im s rechten Augenblick der Geivult belnächtigen zn könneil. Inden ! letztvclflossenen Tagen lvnrde auch der Kriegsmister Freycinet i auf das Bestilnmteste beschuldigt, bestochen lvorden zu sein, i doch sott er, einer Meldung des „Gaulois" zufolge, über die ^ vou Audrieux gegen ihn erhobenen Beschuldigungen Auf-klärllng gegeben haben. F'-ey.in:!, berichtete das genannte Blatt, habe an Andrieux die Frage gestellt, auf Grund welcher Doculnente inan ihn (den Minister) in die Geschichte hinein» gezogen habe. Andrielix soll darauf geantwortet haben, er stehe den Angriffen auf Freycinet vollkominen ferne und besitze keinerlei Freycinet belastende Documente. — Mag der Minister anch nnschuldig sein, etwas bleibt von der Ver-dächtigllng an seineln Nainen trotzdem hängen. Eingesendet. Ich fühle mich angenehln verpflichtet, Herrn Oberthierarzt Anton Chomvak für die glückliche und rasche Heilung eines ineiner Pferde, das bereits seit mehreren Monaten krank gewesen war, lneinen herzlichsten Dank hiemit öffentlich auszusprechen ulld Herrn A. Ehonwak allenthalben auf das Beste zu empfehlen. Marburg, ain 28. December 1892. ___Julius S tanzer, Fiakereibesitzer. Dienstag den 27. d. wurden unsere Theaterbesucher neuerdings durch das Gastspiel eines Mitgliedes des Burg. ^ theaters, Frl. Ottilie M e tz l, erfreut. Die noch junge Künstlerin gab die Sanda in dein vieraktigen Schailspiel „Die Hochzeit von Valeni" von Gcinghofer lilld Brociner. Fräul. ^ Metzl besitzt fchou alle äußer-u Vorzüge, um auf der Bühne zu gefalleu und verstand es als Sanda außerdem, so ganz dem Tharakter der Rolle gemäß zu erscheinen, dass die Täuschung reizend war. Ueber das Spiel der Künstlerin, deren wohllautreiche Stilnine das Ohr des Hörers sogleich besticht, darf mit Fng viel Gutes und Schönes gesagt werden, denn es verräth nicht nur eine gründliche Schulung, sondern allch sehr viel großes Talent. Kein Wort entschlüpft der Künstlerill, das nicht lvohl erwogen ist lind bewegtes Mienenspiel, solvie natürliche Geberde ergänzen diese ansdrncksvollen ^ Worte. Im zweiten Anfznge leistete Frl. Metzl in der Scene mit Jonel (Herr Wolf) Treffliches; die ungestüme Leidenschaft des glücksarlnen Zigennerkilldes konnte gar nicht besser veranschaulicht lverden, als es da geschah. Mit ihren Mitspielern konnte Fräulein Metzl soivohl als auch daS Publicum zufrieden sein, da sie fast ilnmer Ansprechendes boten. Herr Harti g gab den Staatsanwalt luit richtige,« Verständnis und voller Wirkung, Herr Wolf war ihm jedoch, wie die Verfasser des StiickeS es wollten, ilu letzten Ansznge entschieden iiber. — Herr Morvc bereicherte unsere an Fremdwörtern so arme Sprache dlirch ein neues Ungeheuer, da er davon sprach, den Lei^t'nain des vergiftcteu Gutsherrn ..cxhunnuiclcu" zil lassen. Wir wollen ihm die Freilde inachen, seine Erfindung zu veröffentlichen; vielleicht fühlt er sich ^as' dadllrch ..animiniert", in Hinkimst etlvas zurückhaltender zlh sein ulld seine Rolle besser zn lernen. -c1c)u. Seite 6 Marburger Leitung. Nr. 104, 29. Dccember 189S. An zwei Abenden der ad^^claufmcn Woä>e, VliMrc'ch, den 2l. d. nnd Donncrsta.^, den d. war unserem Pn->b!icttin (^ele^ienbeit (^edoten, ciuc >ti'mnlerin ersten Nan.-;cS, ^v'enlsadctk R ockcl von: Hesdnrgtheater, zu bewundern, diese (^Gelegenheit nicht iin vollen Maße ausqcni'lt^t ^ wurde, ist nnn'o mel)r ^;n bedauern, al^Z die i?eitun.^ unsere^:) Tl^eatcr^S in der letzteren -^eit ersichtlich bemiilit war, dein ! edleren (^esclnnackc der Tlieaterbesucher Nechnnng ^'^n tragen nnd (^äste zu qenüiinen, deren '^ianlen in der ttiinstwelt einen ^ sebr guten j>Uang liaben. Anl ersten Al'endc gab ,'^ran Nöckel die ,/.Vc a r i a n n e, ein W eil' ans de m o l k e." Es wäre schwer zu sagen, '/.tas au denl einlx'itlichen Spiele der.^iünstlerin als besonders trefslick) lieroorsticht, da sie in jedem Angenblicke in Wort, ^^It'iene nnd (^^eberde ilner Nolle so lnnreisiend nnd ergreifend gerecht wird, dast der -'»nschaner, von Vewilndernng ergriffen, ^^ol)ne Widerstreben der schienen Tauschnn^^ sich gesangen >.gil)t. Als „Savpbo"^ vrachte ,'^'rau Rockel den durch ^ ^cinrn Seclcnadel verklärten Schnurz dcr un^liicklichen Dichlevili mit vollendctem klinstlelischrn Geschick zum Ans-drllck und stand insliesondere im dritten nnd im letzten Acte auf der Höhe ihrer Aufgabe. — Die Mitglieder un-^ screr Bühne ^verden durch die Anwesenheit eines Gastes . stels meiklich qßlgercgt, ihr ganzes Ki)nncn zu verwerten und 1 ''ifolgedesskn waren beide Abende anch in dieser Hinsicht ge-! nngen. Mittwoch verdiente sich Herr St ettner als ^^ctrand lobende Anerkennung, zumal er die Rolle erst am Abende übernahm, am Donnerstag machte Herr Wolf als 'jhaon seine Sacke anerkennenswert. Auch die übrigen ! eistungen warcn ziemlich einwandfrei. — c^ou. ^ Verstorbtttc in Marburg. N. Teccmber: Sch>varzer Nloisia, Bahnschlosser^gattin, 65 Jahre, ^ alte Cvlonic, Unterleibsentartuiisi. ^^8. Deceillber: Lewarth Josef, Priefträt^erSsohn, Ii Ltuuden, Tamm-! qasse, Lebensschwäche. Teeemdcr: Vehowar Josef, Schneiderssohn, lO Monate, Aller-Heiligengasse, Lungeneatarrh. >^>2. Tecember: Cernet) Elisabetl), Magazinarbeiterstochter, t! Wochen, ^ Tanlliigasse. Magen- und Darnicatarrh. -1 Kunst und Schriftthum. Zssle in diesen Vesprrchnn^^cn entliallenen Werke und '^»ntschrifteil sind I ) dnrch Tl). Kallenbrunner's Buchhandlung zn beziehen. ^ C.ollcetion Hartlebcn. Bierzehntägig wird ein Band ans--.gegeben: Preis des Bandes elesi. geb. kr. Pränumeration fiir ein Jahr (26 Bände) 10 sl. (A. .^^artleben's Berlag, Wien.) Von / dieser Sammlung wohlfeiler, s^ediegener Romanliteratnr aller ^.li'ationen ^ sind l)isher l!-i Bände erschienen. Ter Erfolg der Unternehinunc^ ist ein ganz außerordentlicher; kein Wnnder, wen>t man sich diese stattlichen, scholl gebnndenen Bände von je circa W0 Druckseiten > Inhalt betrachtet, welche fiir einen unbegreiflich billigen Preis — ^ der Einband allein ist den .'»^ostenlieirag wert — interessante Lectilre I den tveitesten Üireisen znj^änqlich machen^ Es qeht ein gewisser ^ethischer Zng durch den deutschen Berlaz^Sbuchhandel nnscrer Tage: ^dem Publieum gnten Lesestoss Iiillig darznbirten — nnd eS ist nicht ^zu leugnen, dass die „Eollection .^lartlebeil^' dieseni liililichen Be--streben im vollen Mafie l^crecht lvird. Solche Unternehmnntien finden l- s/ren Bestand nur in o>.v »vcilesU'n Pcrbreitnnq, loelche unr auch 'eser wirklich schönen Sanunluttl^'voir. c^anzen Herzen wi'inschcit. Bon der ,,<5'lcttantett Mode", dem beliebten Modejournal, ^as die Redaetion des „Bazar" heranSqiel't, ist die erste prächtig msgestaltete Nnninier des neu^n Iaht-gauq^ erschienen. Zahlreiche .chijne Modebilder, darnnlkr ein dopp'.'lseitil^es Bild mit Balltoiletten i!' und andere treffliche Illustrationen schniiu-ken diese Nummer, irelcher l auch ein groszes. liiiistlerisch ausgesiUirteo, evloriertes Stahlitich-I Maskenbild, eine farbige .'('andarbeits Vorlage, ein Schnittmnsterbogen z:c. beilie^^en. 1 Wandtafel der ttrottenwährun,^. Einem entschieden in ^ asleu Keschäflen, Eolnptoirs und Bureanx fiihlb.uen Bediirfnisse ist s soeben durch Erscheinen einer Währnngs-Tabelle in Plakatsorm ab-geholfen worden. Diese Wandtafel ist bei Perles in Wien, Seiler- gasse 4 erschienen, enthält in deutlichen Ziffern und reichem Farbeu-druck alle nöth gen Umrechnungs^Tabellen und Münzen-Adbildnngen in der iibcrsichttichsten Fonu. Jedermann, der diese praktische nnd billige (-tt) kl.) Tafel sieht, wird sie gewiss sofort anschaffen, sie muss beinl Knliden- und Parteieiwerkehr geradezu uitentbetirlich werden. Tie Berlagöhandlung Perkes, welche fich nur die Popularität der neuen Währung sehr verdient geniacht. giebt auch bereits in 4. Auflage das ausf»hrlicl?e Werkchen ...liirone und Gulden^' (Preis 60 kr.) von Prof. Neben Stern und in Z. Auflage den .^^atechismus der Kronenwähinüg iPreis W kr) heraus. Wer sich vor Schadeu schützen will, schaffe sich diese ni'ltzlichen Biicher an. Vcrliehrsknrle von Oesterreich Anflaru I8Ä3. Maßstab I: Preis gefalzt t si, auf Leinivand aufgezogen 1-8l) fl, auf Leinwand anflie^^ogeli niit Stäben 2 fl. — Mit dieser Karte ist es der strebsanicn Wiener Firnia G. Frel?tag und Berndt gelungen, in den iutereisierten ^ireisen ein Werk einznbilrgern, welches Heuer nur mehr in wenigen Bnreanx nud Evmptoirs sel>len diirfte. Erklärlich loird diese Thatfache dnrch den reichen und praktischen Inhalt der Karte und durch die geschniackvolle Repräsentanz derselben. — (i). Freytags i^ierkelirs- nnd .^»ialcndcrkarte fi'ir lt>W enthält außer der politischen Ciutheilung sämnitliche Eisenbahn-, Post- uud Dampf-fchiffronten mit allen Stationen uud .Haltestellen nebst Angabe der Staats' und Priv^tbahnen ^jedc Gese^schaft in anderer Farbe», den Eil.^ugsverkehr, die Bahnen init Doppelgeleise, die Dlffereuz der mitteleuropäischen Eisenbahuzeit init der wahren Lrtszeit, ferner drei Eartons Wiener Loealstrccke, ??vrdivest'Böhn'en mit der Ntngebuug von Prag und eine Eisenbahiikarte der Balkauhalbinsel mit den fiir Handel und 5^^crkehr nuferer Monarchie so wichtigen Orientbahuen, eiueu .Kalender in Tageinarkenforui, den Stempeltarif fowie als Nenheit: „Die Eiltferiiung der größeren Stationen in Kilometer und sämtutliche Hanpt- und Grenz'Zollämter" u. f. w. Ein nur fli'lchtiger Blick anf den reichen Inhalt und die Ausfi'lhrnng dieser Karte diirfte Jederinanu überzeugen, dass dieselbe derzeit unbestritteu den ersten Nang unter allen ähnlichen Werken einnimmt und das? wir diese starte uuseren Lesern anf das Angelegentlichste empfehlen dilrfeu. Kalcnderschan. Auf ein im Verlage „Let>kam" iti Graz erschienenes .^isnnstblait uiit .'ikalender für lW!i maclien wir hiemit besonders anfnierksain, da dieses hi'tbsche Blatt eine ganz nette Ziminerzierde bildet. >i- ch Ht'poftrapyisckes der .^trouländer .Kärnten, Krain und Steierniark, licarlieitet von Ladislaus Skibinski, Preis gebunden !! fl. -'<) kr^ ist bei ,,Lcykam" in Graz erschienen und durch alle Buchhaudlnngen zu bezieheil. Dieses fi'tr .'ilanzleieil, ijffeutliche Funktionäre, Kanfleute u. s. lv, sowie für Jedeil, der luit der Post-austalt irgeudlvie zu thun hat nnentbehrliche Handbuch uulfaßt K07 Onartseiteu nnd bringt iu übersichtlicher, alphalietisch geordneter Weise alle Postorte itebst Ailgabe der Bezirksgerichte, Bezirkshaupt-mailnschaften, Bahnhöfen, Gewerkschaften, größeren Fabriken u. s. w. daher wir dasselbe znui Ankanfe bestens elupfehleu. 1- » Das neneste (8.) Heft der illustrierten Familienzeitfchrift llniverstim (Verlag des Uuiversuin. A. .'Hauschild, Dresden und Wien) btiilgt folgende Beiträge: Unweiblich, ^lioman von Marie Bernhard. Der .^7rieg zur See, von Nichard Bluluenan. Mit Original-Illustrationen von deinselbeu. .Nur, Novelle von M Talnins. O gliche lneine Seele Dirl Gedicht von Bariukay. Bücher und Bücherfreunde, von F. ^.'llthiner. Eiil Unberühnlter. Berliner Skizze von Max Kre^^er. Die Brandeilburgisshen Stenie, vou E. Falkeuhorst. Die Ausnutzung « des Niagara, von A. Hellman. Albntnblälter und Sprüche, voil Julius Nodeitberg. Eill>.' Tragödie, Novelle rwu Ida Bot) Ed. Nundschau : Biographie über Stephen Grover Cleveland mit Portrait. Etlvas über Äeschlnackserflndnngen. Die neue Eisenbahi'brücke über die Weichsel bei Dirschall. Huinoristisches. Näihsel, Spiele ?c. — Von den Jllustl'ationeil sind als ganz h!.'rvorrageud zu erwähnen: Fischverkänferin. von G. Papperitz Nach der Predigt, vou Wilhelm Geets. Auf der Pür^chjagd, vou Julius Falat. Preis pro.veft !^0 kr. 1- » .^^crierfrischnngen von F. F. Mlisaidrk. Unter diesein Titel veröffentlicht der bekannte Mitarbeiter des „Figaro" seine ausgewählten, ernsten nnd hiiilloristlschen Anffäpe, unter denen besonders die Eriitnernngen an „Lndwig Anzeugrnbcr'^ allgeineines Interesse erregen di'lrften. J:i diesein ,vei trauliche» Gespräche" lvird der heilu-gegangene große Dichter durch seiue eigenen Aussprüche charakerisiert, die drsscn vertrauter Freund uud Mitarbeiter tnöglichst wort- nnd sinngetreu wiederzugeben suchte. Außerdeln erthält diese Saininlung die bekanntet! lustigen Figuren: „Der Weilzel des Herrn Ober-lienteuant'', „Der Bediente deS Hofrath", ..Thaddäus Hartrigel'^ u. s. w. Der Preis des sehr geschiliackvoll ausgestatteten Buches, das soeben iln Bei lag von Lesk und Schwideruoch iu Wien !. Teinfaltstraße erschien, beträgt geheftet kr. Ar. Vevmeister.Keröurgers HesMfts. und AusRunfls-.Käsender pro — Verlag von Mori^^ Perles in Wien I., Seilergasfe Nr. 4 (Graben). Dieses überaus reichhaltige Jahrbuch einhält außer deni üblichen Ztaleudariuiu eine Fülle von Uebersichteu und Tabellen wie z. B. den europäischen Regenten, Ritterorden le. den Hof- und Staats-Scheinatismus, Organismus der Gerichte,. Militär-, Kirchen-, Börsen-, Post-ultd Telegrapheit-Valender. Telephou-dienst in Wien. — Besonders ist aber hervorzllheben der Katechisinus der in Oesterreich-Uugaru neu eingeführten Kronen-Währung mit Ulurechnungs-Tabellen, uelcher ivohl überall wiNkomtnen geheißen wird. — Weiter« find ltoch die verschiedenartigsten Tarife, Maß-uud Geivichts-Redaelionstabelleu, Auszug aus der Aichordltuug, zu erwähnen. Es ist hier bei der Vielseitigkeit dieses Kalenders unthuulich, das Gebotene aufzählen zn wollen, da in dtlnselbeu auch die Jagd-und Vogelschupgeseye, Schutz der Bodenkultur, Militärtaxe, Wegweiser und Fremdenführer, Sehensivürdigkeiten in Wien und Auekdoten zu sinden find. — Ter änßerst niedrige Preis von kr. ist ohne Zweifel nur durch die große Vorbereitung erinölicht. <5in verbreitetes Hausmittel. Die steigende Nachfrage nach „M o ll's Franzbrantivcin und Salz" beweist die erfolgreiche Verwendbarkeit dieses, namentlich als schmerzstillende Einreibung, bestbekannten antirheuinatischen Mittels. In Flaschen zu 90 kr. — Tägliäier Versandt gegen Post-?tachnahine durch Apotheker A. Moll, k. u. k. Hoflieferant, Wien, Tuchlanbeu In den Depots der Provinz verlauge lnan ausdrücklich Moll's Präparat luit dessen Schutzmarke und Unterschrift. 4 Auszeichnung. Deni Apotheker Gabriel Piccoli in Laibach lbest bekannt sür die Güte feiner Präparate) wurde Heuer von deln Jury der internationalen Ausstellung in Bruxelles für die ausgestellten Präparate: Magentiuktur, Hiinbeerensyrup, Anisette, Exeelsivr und Curaeao-Naturel die goldene Medaille zuerkannt. E i tt a e f c n d e t. ^Ku8tein8'8 veriuLlcerts Llisabktk K!utrsinigung8pil!vn bewährtes, l.'on btrv0lra.^cnden An-zten als lcicht abführendes,^ lösendes Ällittel cmvfolilcn. — Eine Schachtel mit Pillen kostct 1f) kr., cine Roll.' mit Pillen l fl. i). W. — Vor NachahmnutZen wird drins^end <^ewar»Lt. Man verlanl^e ausdrücklich Ncustein s Elisabethpillen. Nur echt, wenn jede Sct>c»chlcl init unserer gcst^zlich protokolliertcn Schnl^nicirke i,l rothcm Druck „Heil, '.^copold" nnd mit nnscrer Firma: Apotl)ete „ZttM heil. Leopold", Wien, Stadt, Ecke der Spiegel- nnd Plankengasse, oc,sehen ist. Zu haben in Marburg a. D. bei den Herren Apothekern ?. Slinttilari nnd W. Klinke. ^in tvalirer für alle dnrch ;ngendlic!>e Verirr>:ngen Erkrankte ist da(' beriNimtk. Werk' lle. kstau's 8slb8t!iv«sa!ii'ung I jöewäljttts Mittrl tveinvirtitlserunq und Liljue'lrfnliriltation. Aslijsiger Uollzuclier. Dieser von der k. k. cheiuisch-pht)siolog. Versuchsstation in .^losteriienbnrg analpsirte flüssige Mvstzuclcr übertrifft an Reinheit und Süße die feinsten Raffinade. Ter in deniselbeu enthaltene Invertzucker gleicht dein in den Trauben enthaltenen Zucker ui.d verhütet die lästige Nachgährnng. Der flüssige Mostzueker enthält ?.'> Proeent feinsten Zuckers und Procent destillirten Wassers niid eignet sich, lveil er andauerud flüssig bleibt, stets zu:n Gebrauche fertig ist, für die Weillverbesseriing, Ehanlpagnerfabrieation, zur Darstelluug von Obst- und Beerelllveine, der Destillatioli, Licinenrfabricatioil und zu phar-»uaeeutischeu Zwecken, da er auch nach langein S^eheit keine Zuckereristalle ausscheidet. Alleinverlanf für Oesterreich Ungaril bei 2l4t) ^0s. lluss' (V. Deusens) XVIvQ, I., LrjiuAvrstrASnv S. Anleitungen luit Analysen nnd Muster auf Verlangen franeo. in einzen Portionen ü j^relizer ^ bei: Ar. ^olkrsin vormals Hü. Rs.n»v?iKr. lülriulf Zlt»ls!ffl!!! Ich cnlpf.hle ciiuni P. ?. P.l'.'i ctiiu ni.iiteu Jstriancr Ä'ckwarz-wein, b^tannt als einer der stärkst.!! nnd g^silndesten Wetnc. Seil vielen Jahren hat inan sich in 'I^^arbnr.i von der Ecdlbeit nnd der dcsscll.'en übcrzengt und l)adc auch infolge der Einsithr italicnisclur Weine den Pr^is bedentend derabgcscl;t. 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Iloll'« ?r»ULdr»oi»tvv1n unü Lkl» ist eiri vsmeotlivk sIs sokmor?» stillerttls KiQi-silinnsx bei ljlieclvri'eizstv un6 ävv nnlZkrsn k'oixgn von Ilältunffen Iisstkvlianvtk!« VollcswittsI von mnsirsi- un6 vksvsrilcräjtixsndsi' ^Virkunx. ?rs1» üsr xlomdlrtsi» Vrix1»»ia»»okv L. —.S0. Ilol? Ls-Iie^l - lilunä^s-sssr. Lasl» von «t^I1vz^I»kurevi Ik»^ro» dvrukovÄ. IZei ij^p^liol^er I^lundreiniß^un^ liesonZei-s vviokli^ fi^r Innclsr ^elZso Alters nulZ t!^r^v»cksene, kioiiert (il0t-ks üluidn'aikpr die tsrners LksuväsrdaltunK ^üi^us ulld vsriiütet k'i-eiZ llei- mit kloll's 8okut^mai-kk vensekonen l^la8elie tl. —.60. kISAFZ>t V^^r'ssarAL^t dkl Moll, ^potlivlcsr, k. u. k. llvflisf^i'ktnt, ^iov. ?ued1au!>kv 9 Va8 ?. I. f'ublioum «Ii-ll gebeten, susök'üokiiok Aoll'» pi-äpai-st?u vsi-Iilngkn unll nur 8olvlis an?unekmen, veloks mit 8otiut?ma>'l(e unlt UntsrZvlirift verZkkkn sinä. ^lnl dui'i?.' Löviss. II Lsräa^g, il. llorlo. L.^rZiLsk. s!illi: tti^uullinells .1. Ivuj>t'ori^elui>iil, /Vjxül». .1 uclenI>ul i?! t?e!u!!vr, ^nott,. Kni tttz! l'o! ».I: kl. ^>,otll. l'vtlau: Iz?. ttellliiaik, ^iiotli. tt acl- Iv vl sliu r^;: Klitx t^e.vlei-, Xziotl». ^nc.llcu^^p^ee>u ^>ii ! catefsen-Geschäfteu, Tro-^ guerientt. Apotheken. s, l >x . I Iloll. 1,1 !<< A. l^suscliei'.'; Oio^'nei io, klax ^Vollrum. !I«I!I!I» »I !I!!!»!»>. Vor guten, echten stnrischen WeLn, p^'r ^^iter ^n 28, ul^d 48 tr. und die altl)ckanntrn Selchwttrste gc-nicszen will, bemilh«.' sich in Kiittners Hakhaus am K.isclnplc,tz. l80L i^rsr^^ösin eUbeilt Uittcn'icht cin Erw^ichsene. An-fra^^e in der Vcrw. d. Bl. 3vl»öi»o ans frischen und getreckneten Blntnen nlit nnd ohne Gold- oder Silber-Schrist l'cschriel'encn Schleifen. Große Auswallt triilliriitr Kriinjt. ILIvillsoliuster, Postgasse Nr. 8, Marl)urg. 687 Baron : Weun nieiiic Schwester Pauline nur etwas vou ^l^reni reizeuden Teint hätte, sie wiirde gewist ihr lialbes Periniigeu dasiir gebeu. Fräulein Rosa: Warnui so viel? 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Schorers AamiLienbtatt vierteljährlich 2 M. oder in Hesteu zu 5)0 Pf. beginnt aln I. Jänner 18!>!j seiuen Zuni Abdruck koinmen znllächst Romane nnd Novellen von L. Loixstvin, von ?srkAl1, L. Volz^, I.. 's^vstlrtrok, daneben Novelletten, ^enittetonS und Httmoree00 Ouart, einseitig . . . . fl. .'x-- 1000 Folio, einseitig . . . . fl. 7.— 1000 Folio, zweiseitig . . . fl. 9.— 1000 Folio, vierseitig . . . Diese Sorten sind stets am Lager und werden auch in kleineren Quantitäten je nach Bedarf abgegeben. — Rechnungen oder Fakturen mit Zeichnungen, Medaillen, mehrsärbiger Ausstattung oder eopirsShigem Druck entsprechend höher. Bei größeren Aus. trägen Preis-Ermäßigung. Zu haben bei Cd. Zauschitz Ufyr (L Aralik) Empfehle metne garantierten ^atur-Wvino, die ich von AT kr. anflvärts iin Ausschank führe. 2037 Hochachtungsvoll D. Menis Kasthittls Dt Siidblllj«. Jeden Sonn- und Feiertag während des Faschings Tallzkränzchen und ladet hirzu e..^ebenft ein _^hann Nekrepp. Samstag und Sonntag Leöer-, Mlut- und Wratwürste Gasthau« „zum Draubad" vormals Rohrbacher. R. Baronigg. ZW KittleiijiSllltü aus Kastanienholz, werden behauen und zur Bezirksstraße in St. Georgen a. d. Pößnitz gestellt, mit kr. per Stück verkauft von Julius Appoth in Ehrenhausen. L138 Bei dem unersetzlichen Verluste, welcher uns durch das Ableben unseres inni^stgeliebten Gatten, beziehuu^sweise Vaters, Schwiegersohnes, Onkels nnd Schwagers, dcs hochwohlgebornen Hcrrn Ic. u. k. STvptmT»» t. A., »«»Itrsr üvr getroffen hat, sind wir außerstande, allen jenen, welche durch ihre Gegenwart beim Begräbnisse ihre Theilnahme bekundeten, einzeln unseren Dank zu sagen. Wir erfüllen daher auf diesem Wege die traurige Pflicht, den geehrten Bürgern, den Herren k. k. Beainten, der k. k. Finanzwache-Abtheilung, der löbl. Feuerwehr und dem Veteranen-Vereine von St. Leonhard für die Bethciligung am dortigen Leichenzuge unseren innigsten und aufrichtigsten Dank auszusprechen; auch danken wir dem hochgeborenen Herren Brigadier k. k. G.-M. Ritter von Eisenstein, den Herren Stabs- und Oberofficieren und allen, die den Dahingeschiedenen zu seiner letzten Ruhestätte in Marburg begleiteten. Schließlich sei auch noch für die vielen prachtvollen Krauzspenden der innigste Dank ausgesprochen. St. Leonhard W. B. und Marburg, am 28. December 1892. Die trauernd Kinterbkieveneu. ?viQStv lK66-0Utt6s ?si»stos NSN8 l.orbvr obere kerreilgafle Eine sreyndliche im I.Stock mit 3 gasscnseiligenZimmern sammt Sparherdkiiche nnd Zngchör ist von 1. Februar 1^93 zu vergeben. Zins monatlich 17 Gnlden. Anfrage in der Berw. d. Blattes. 2V87 7«c/^7ek. unä Samstax, 31 Ososmdsr L^Ivestei' feiei'. > M»r. vT» (ZowitH. Eine Kleine Wealität ist wegen Uebersiedlung aus freier Hand zu verkaufen. Auskunft beim Eigentümer 2052 Thesen Nr. 10 in Marburg. fsin8ts 8oi1sn in WT»UURUU AarAutiert sedt dvl lian8 l.oi'bkl'. .v.'.v.v.v.' 2480 allgemein gewährten Nachlässe von den tarifmäßg ent» fallenden Vereinsbeiträgen allen jenen P. T. Vereinstheilnehmern auch für das VerwactungHjahr 1893 zu Gute kommen, deien Versicherungen noch nach dem alten Tarife prämiirt sind. Bei jenen Versicherten aber, deren Versicherungen nach dem neuen, laut Verwaltungsrathsbeschluß vom 5. December 1>^91 Nr. 52 Reftrvat genehmigten Tarife iu den Prämiensätzen bereits reguliert sind, entfällt dieser Nachlaß. Dagegen erhalten ohne Unterschied alle jene P. T. VercinStheilnehmer dcr Gebäude-Abtheilung, welche in den ersten neun Monatln des Jahres 1891 bei ter Anstalt schon versichert waren und auch noch in: Jahre 1893 Vereinstheilnehmer der Anstalt bl iben werden, gemäss des Beschlusses der Vereins Versammlung vom 9. Mai 1892 aus dein in: Jahre 1891 erzielten Gebarnngs-Ueberschnsse der Geläude-Al'theilung eine Rückvergütung in der Hödc von 5 Percent dcs pro 1«91 geleisteten VereinSt?eitragks, um welche die BcitragSschnldigkeit pro 1893 vermindert wird. Dirtltion der k. t. priv. wechseljeitigtu Brandschaden Ber-stcherunsts'Anftalt iu Graz ^Nachdruck wird nicht honoriert.) Nur Ä»»» wenn die dreieckige Flasche mit nachstehendem Streifen (rother nnd schwarzer Druck auf gelbem Papiere! verschlossen ist. Li» .jstiet »oüdvrtroLkvi»! i eotitsr ßereivißter wzcklwZtM vs« >n HVI« n. Voll äov srston wsäioivisvksll ^utoritötsu trsprükt un6 leivdlrn Vrr«I»uNrI»« auLti sür klin6er 1>eson<1s»^ vm» pfotiloa uoä verordnet in »tlsv k'ällvo, ill vsloksll 6or rlno Krttl'tiieunir kruttt na6 dorboiküdrsll vill. vie »u I tl. ist delrommou iu 6sr k'»1>rilcs.t?iv6or!»kxo: III./Z.. Ueumnrlit A, 8ovi« in äsll lv ßÜAfbUl'y ko! ckev llsrr?:: ^08vf vanoslsfi, W. König, ^potdslcvr Ullä ßil. Äoifis'am, VroxuiLt. Ksnsral-Dvpot unä Usuxit-VsrsaiiÄt sür 6io östvrr.-unzai'. ^ovaroki« voi: 1702 w. Wtsr» lll /Z. Lsmuartt Z. Verantwortlicher Schriftleiter: HanS Kordon. - Herausgabe, Druck und Verlag von Ed. Janschitz Nfg. (L. Kratik) in Marburg.