Degotaroische Laibacher Zeitung, Sonabend den 2^.. Aua. ^799. ^lr. 68. Artikel Laibach in der Beilage; k. k. Beförderung; privat Nachritten aus Wien, was da für Gerichte herumgehen üb?r den Gang des Kriege«; offizielle Kriegsnachrichten. __ Die gänzliche Eroberung Italiens durch die Miirtenwird ans ein einziges Problem sistirt: «ine "treffliche Uebersicht für den Zcitungsleser-----Zustand der franz. Schweitz aus einem offuiellen Blatt. -, Barras undS'eyes aus de>n Redakteur; die französis. Agenten in Holland, lauter R'pinats; die vereinigten Flotten; selbst die Guillotine hat schon ihren zHerth verloren. — Nebst Hosbericht. In mortem JFriderici principis Arauflcarri Supremi rei tormentarige Praefecti 7 morbo extinct! in Flore setati» > Fatavii 6. lanuarii 1799, Improba naturae Ifges Libniua rescindens Ex «quo iuuenes pracipitat ^ue iane% Inländische Begebenheiten. Wien. Se. Maj. haben dem her-zogl.Würtcmbcrgis. Staats-undKon-fcrenz-Miujstcr, Grafen v. Zeppelin, die Würde eines Kaistrl. wirkl. gchci-mcn Raths zu verleihen geruhet. Vergangene Woche wollte hier eine Greislerinn ihren Mann mitSchei-dewasscr ums Leben bringen. Sie war erst 7 5age mit ihm verehlicht, und ist 24 Jahre alt. —Aufder Landstraße hatte sich ein jnnger Mann aufgehängt, wurde aber noch geretet. Man erzählt sich große Dinge. Wollte GottZ, sie würden zum Wohl der Menschheit wahr! —Man sagt, Se. Maj. der König von Preußen habe der sranzösis. Nation^Friedcns-Vorschläge gemacht. Vorläufig soll festgesetzt ^worden sein, daß sie einen König annehmen 'wolle. Zur Versicherung der Erfüllung diesesVcding-msses soll sie in 5 französis.'Festungen östreichische und russische Besatzungen einnehmen. Als König sei Ludwig der Achtzehnte von den kriegführenden Mächten anerkannt worden. Allcs dieses soll jschon mit dem berühmte« AbbeSieyes zu Berlin, während er dort als Vothschaster stand, ausgemacht worden sein; allein er konnte diese Friedcnsvorschläge nicht früher durchsetzen , bis er nicht sich wirklich zu Paris befand, und in das Direktorium aufgenommen wurde. Jeder, der denAbbcSicyes kennt,«. imMoni-teur vom Jahr 175!9 seine Reden in der National-Versammlung gelesen bat, wird sich nicht mehr über so eine Sage wundern. Schon erzählt man sich weitsr: Frankreich habe den koali-^ sirten Mächten eröffnen lassen, daß es ! bereit fti, dem rechtmäßigen König ^ seinen Thron wieder einzuräumen, alle gemachten Eroberung?« zurückzw-^ stellen, den verschkdcnen Mächten den verursachten Schaden zu erseyen, wenn sie die gegenwärtigen Feindse-I ligkeitcneinstellen, unfeinen neuen ! Friedens-Congreß eröffnen wollen. Am 6. Aug. ist gegen 6 lthr einVe-amter des Belgrader Vasckal, welcher ! in der türkischen Sprache pariiiktac > genannt ^wird, zu Oft» ciugetroffen. ! Er brachte ein vornehmes Reitpferd, das mit einer schwarzen, vom geschlagenen und vergoldten Silber überzo-! genen Decke mit einem hohen, ebenfalls mit geschlagenem und vcrgoldtem Silber aufgelegten Sattel, und mit einem kostbarcn silbernen und vergold-ten Säbel geziert war, mit sich, um es Se. k. H. dcmErzhcrzog vonOestreich und Rcichspalatin, im Nahmen des gedachten Vascha zum Zeichen seiner ! innigsten Ehrerbiethung und Dankbarkeitfür d^n »hm unlängst erstatteten hohen Besuch in aller Ehrfurcht zu verehren. Se. k. H., durch dicsc un-! erwartete Handlung des Vascha über-i rascht, haben diestsGeschcnk mit allem Wohlgefallen aufgenommen, den ?^' rig!cnd mit dcr Bezeugung Ihres Wohlwollens gnädigst enilassen. ! VllrgerVisconti,Ministerweil. der Cisalpinis. Republik höchst elende« Andenkens, Minister in der Schweitz, vcrsiel auf den erhabenen Gedanken, l zu den mächtigen Exdireltoren dieser Republik zu reisen, die sich zu Cham- s bery aufhalten, und sich von ihnen weise Belehrungen zu erbiten, wie er sick jn diesem so wichtigen Zeitpunkte zu verhalten habe. Er erhielt den hohen Auftrag, sogleich nach Bern sich zu verfügen, und seine Geschaffte zu besorgen; und sieh da — der freudenvolle Minister sah sich in den ehrenvollen Posten eines Stellvertreters einer schon längst abgeschiedenen Ne-publik wieder eingesetzt. Das Direktorium zu Paris nahm die Sache Nlcht so auf; denn nach dem plötzlichen Tvdfalle dieser Republik erachtete es für überfiüßig, einen Ge-schäfflsträger dort zu lassen, und rief den Bürger Bignon ab. Kriegsbegebenheiten. Nach einer aus dem Hauptquartiere Vosco eingelangten Anzeige, hat der die Armee kommandirendc Feld-marschall Reichsgraf v. Smvarow Rimniskoy dcn Entschluß gefaßt, die Feste Serravalle nehmen zu lassen, in welcherAbsicht ein Theil der Rußisch-Kaiserl. Division Schweikovsky nach Novi zu ri'cken, und der Rußische General Fürst Pongration mit 2 Nu-bischen Bataillons zur Berennung die Ordre ertheilt, während als der K. K° General Mitrovsky, mit 6 Bataillons Infanterie, ^ Va^aillonsGrenadi^rs, und 1 CskadronHllssaren, die Vorpo-^en, welche dieKommumkazion mit Serravalle und> Gavt unterhielten, Nrückzudrücken, und das eigentliche ^»eobachtungSkorps zu formiren be-teollHt wurde. Der Rußlfch-Kaiserl. Oberste V. Harding ward bestimmt mit Veigebung einiger K. K. Offic ziers vom General-Quartiermeister-stabe, und des Hauptmanns Perzel von der Artillerie, die Belagerung zu dirigiren. Am 5. dieß hat die Veschiessung dieser Feste ihren Anfang genommen, und seither machte die auf den Entsatz gerichtete Bewegung des Feindes nothwendig, das Observazions-korps mit 2 Bataillons Grenadiers, und dem Karaiczaischen Dragoner-Negimcntc zu verstärken. Die Arbeiten zur Belagerung von Tortona sind so weit gediehen, daß in der Nacht vom 5. auf den 6.d. die Trencheen wirklich eröffnet wurden. Um allen diesen Unternehmungen^ und ledem Ereignisse näher zu sein, ist dasHauptquartier von Vosco nach Vozolo Forrigaro übersetzt worden. Bei der unter de« Befehlen Sr. Könjgl. Hoheit des Erzherzogs Karl stehenden Hauptarmce 5 ist bis zum 9. Aug. nichts feindliches vorgefallen; am 4. d. ward wegen der glücklichen Einnahme der Festung Manttm bei dieser Armee ein ftycrliches Te Deum abgehalten. Ausländische Vegebenheitm. Italien. Die zwey Extremitäten von Italien geben nunmehr den Alliirten noch vieles zu thun: in Ober - Italien sind die Franzosen aus der Riviera von Genua hinaus zu drängen, und H-. 5- nen drey starke Festungen Tsrton«,, ß Coni, und Fenestrelles zu entreißen. Die erste hat eine Citadelle, welche nicht nur ganz neu angelegt, soildcrn mbst ihrer vortheilhaftenLagedcrg?, stalt befestigt lst, daß man sie, um sie cinzunehtnen.sastzcrstörcn muß. Diese Festung macht ncdst dcr Stadt den Haupttheil der bekannten Landschaft Tortonese aus, welche man dem König von Sardinien in dem Wiener Frieden 1736 als Rcichslehen überließ. Im I. 1745 wurde die Festung von den Spanischen Truppen erobert, nachdem in der Belagerung, die nicht ganze 14 Tag dauerte, in die Citadelle nooo Bomben geworfen und über 7OOGQ Stückkugeln geschossen wurden. Coni hat eiue ebenfalls außerordentlich befestigte Citadelle, weiche 1694 untz 1744 von den Franzosen vergeblich belagert wurde. Eben so beträchtlich ist Feneftrcllcs in Dauphine: Frankreich ließ in diesem Play, «aHdemesPigncroliöyH an Savoyen übergab, die Citadelle, Mnti^ genannt, anlegen, um sich des EingangS in Picmontzu versichern, und seine Gränzen gegen den Hcr-.zog von Savoyed zu bedecken. Nichts desto weniger ward sie 1708 vo» dem Herzog erobert, zwar an Frankreich wieder abgetreten, nach dem Kri?g 1734 aber widerum anSavoycn über-laffen: da es gegenwärtig nur von din Landeseinwohnern blokirt wird, so haben tzie Franzosen kürzlick durch einen heftigen Ausfall sich des Viehes von einigen benachbarten Ortschaften bemächtigt, und es in die Festung gebracht. V^y dcr Ligurische« Republik fangen die Franzosen an sich zu bcurlau-bcn: Ein Italienisches Vlatt sagt: daß sie von Genua ein? Contribution von 4 Millionen und von Savo-na 2 Mlliioucn Livrrs verlangt haben, eine Summe, womit die Frau Mutter glaubt, den Schmerz wcge« dcs Verlustes ihrer Tochter zu lindern. InUnter - Italien, nachdem sich Fano an die vereinigte Nüssen, Oe-sterrreicher und Türken auf Kapitulation ergeben hat, sind noch Civita vccchia und Ancona n. bst der Engelsburg zu nehmen übrig: Civita vee-6)ia, welches sowohl zu Land stark befestigt ist, als auch einen festen Hafen hat, wird ein so hartes Stück Arbeit für die Miirten , als Ancona seyn , welches ebenfalls eine seste.Ci-tadelle hat: die Engclsburg ist für eiue sicgrcicke Armee von keiner Bedeutung mehr, da die Befestigungen, welche nach dem Angriff dcr Kaiserlichen 1527 von den nachhcrlgcn Pab-sten unternommen wurden, wenig Sicherheit gegen einen mächtigen A ^ l grisfgewährcn, besonders, da sich i" selbige alle Römische Erzjakobiner nicht aus Muth, soudcrn aus Furcht g'Avorfen haben. Zu Neapel glaubten die in dem 3^^ St. Elmo eingeschlossenen Franzose«, als Nelson mit 14 Linienschiffen sia) dem Haftn näherte, daß es die Fran-zösische Flotte ftye, und hängte» dle dreyfärbige Fahne aus. Den > 0. hielt der König seinen Einzug. Dclt 11. kapitulirte die Besatzung dcs ssorts St. Elmo: die Kapitulation war aber für sie äußerst schlecht; die Besatzung marschirte blo) mit ihren Tornister aus, die ,lloch dazu visitirt wurden. Man inachte den strasüarstcn Jakobinern den Proceß, und die übrigen wurden mit den Frcmzosen nach Toulon geschickt. Helvetische Republik. In Vern erscheint jetzt ein offizielles Blatt, welches die Verhandlungen der gesetzgebenden Räthe liefert. Um zu zeigen, wie sich dle Meinungen der helvetischen Gefttzgc-bcr durchkreuzn, und wie sich das dortige Direktorium bemühet, das Betragen derKaiserl. anzuschwärzen? wie gewaltsam hingegen sich die Franzosen in der Schwei« betragen, seyen wir cinenArtikel aus diesem offiziellen Gefttzgedungö-Blatte wörtlich hicher: ,, Sitzung am ,9. Juli. Verlesung ciner Bothschast des Direktoriums über das Betragen der Kaiserl., worin es unter andern heißt, man nöthige alle Schwewer vom 18. bis ins 45- Jahr, sich nach Frauenfeld zu begeben, wo unter dem Oberbefehl der rächendenSchweiyer im englischen Solde ein beträchtliches Corps gebildet werde. Im Thurgau soll diese Maßregel einen Aufstand erregt, und in der Gegend von St. Gallen verursacht haben, daß die Einwohner in den Wäldern herumirren, und von den Oestreichern verfolgt werden- „ l Der Rath verordnet, daß diese Nach- H richt in die öffentlichen ^Blätter ein- « gerückt werde. (Die Ursache, wa- ! «um man dergleichen falsche Nach- z richten verbreitet, ist lcicht zu, er-ratftcn.) (ZitZung am 20. Juli. Bürger A-ckcrmann gibt einen umständlichen, Bericht von dem Jammer dcs Ve-' zirkes Brugg , von den Mißhandlungen , Erpressungen und Rohhciten m'serer Verbündeten der Franzosen. Die Gcgcnd ist aufgezehrt, viel^ Fcuchtbäume werden aus bloßem Muthwillen niedergehauen; wo 4 Pferde hinreichend wären, werden bis 2Q gcfordert, und Knecht und Pferde ohne Rationen gelassen. Dio Ncqmsitions-Fuhren betragen schon übcr cine Million Livrcs. Dlc Einwohner müssen bereits ihr Vieh verkaufen. Klagen über den Unfug richten wcder beim General noch bei den Commissarkn ctwas aus. Br. Kühn sagte die bedenklichen Worte: „Schade, daß zu viel Oestrcichcr und zu viel Franzosen, aber zu wcnig Schweitzer uuter uns sind!,, Vr. Pellegrini be-mcrkt ganz kalt, daß das der gewöhnliche Preis sei, nm welchen die unschätzbare Freibett erkaust werden müsse. Br. Cscker ist hingegen der Meinung, damit werde die Freiheit dennoch nicht vi.l gcwinnen, wenn mann, solchen Plagen die nicht Folge der Freiheit oder Mb^l des Krieges sind, son'ocrn uns von Virbündcun angethan wcrdcn , ruhig zusch?. SolchcS sein scheußliche Ausschweifungen und unerschwinglich? Crprcse sungen, die man von barbarischen und ungesitteten Vöklern nicht unmenschlicher erwarten könnte. Ve, Suse vertheidigt die Franzosen; nur - tadelt ep sie, daß sie die Neutralität der Sckweitzer gestört hatten. Er endete damit: „Essein zu vieleOcst-rcichcr und Russen, aber zu wenig Franzosen unter uns; das sei das Uebel:c. „ Auffallend ist es, daß z bri diesen Verhandlungen des großen Rathes zu Bern nicht ein einziges Mitglied auftrat, um über die Kais. loszuziehen, wozu doch das Direktorium durch seine oben angeführte Vothschaft das Signal geben wollte. Es scheint daher, man wünsche ;n ' Bern die Ankunft der Kais., so bald als möglich, und das oben beschriebene Betragen der Franzosen läßt vermuthen, daß sie nun nicht mehr gesonnen sind, sich Hütten in der Schweitz zu bauen, weil sie selbstGelegenheit an die Hand geben, daß man sie je eher je lieber fortwünscht. Vei den gegenseitigen Armeen ist außer täglichen Vorposten-Gefechten nichts von Bedeutung vorgefallen. Beide Theile sind noch in der Stellung, welche sie schon lange einge- ! nommen haben. Die Kais. stehen in j Zurzach, und nur eine Stunde davon stehen die Franzosen. Dieses verursacht, daß die Kaufleute wegen der bevorstehenden Zurzacher Messe nicht wissen, was sie thun sollen. Frankreich. Ueber Barras und Sieyes. Paris, den 2. Aug. Eine in den gegenwärtigen Umständen auffallende Erscheinung in dem neuesten Amtsblattc der Regierung ist folgende Artikel: Man weiß, daß vor einiger Zeit viele Bnefe ausParis abgegangen sind,um die Mißvergnügten in den Departements einzuladen, daß sie an die Gesetzgebungsstelle si.ch mit Zuschriften wenden , um gewisse Entwürfe zu unterstützen. Der Brief, woraus hier einAuszug folgt, ist ohne Zweifel einer der ersten Erfolge gedachten Briefwechsels. „ Schreiben ansPri-vas vom 19. Juli an einen öffentlichen Beamten in Paris. Die Verwalter des DepartementsArdeche haben eine Zuschrift verfaßt, worin sie den Vr. Barras anklagen / daß er der Urheber unsererNicderlag?» u. an die Coalition verkaust set, u. daß er die fe-stenPläye vonItalienu. Picmontden Feinden überliefert habe. Nach derselben Behauptung ist auch Sicycs an die Coalition verkauft, und der Urheber einer geheimenUebereinkunft, nach welcher wir dieConstitution vomIah-re 179? (einen durch Rcickisstände eingeschränkten König) wieder erhalten sollten. Sie setzen hinzu, Sieycs habe schon einen Theil seiner Belohnung von dem König vonPreußen mit dessen Porträt erhalten, das 100,000 Thaler werth sein soll. Man trägt diese Zuschrift von Gemeinde zu Gemeinde umher, und betreibt dazu Unterschriften. Es ist zu bemerken, daß die Commissars des Direktoriums die ersten sind,welcke dieselbe unterzeichnen: sie wird nächstens an die Geseygebnng einkommen. Das nämliche Manövre hat in den benachbartenDepartements Statt. Schon sind 2 Directeurs in denClubs zu. Valence, Grenoble,Püy, Nismes, St. Esprit und Ardeche alS ^ schuldig angegeben. Ein wandelnder Commissar, der ejneGenerajS-PerfotK ist, durchstreift iene Länder, um die Verbindung der verschiedenen Iako-biner-Höhlen einzurichten. „ Aus London wird noch unterm 2 z. Juli gemeldet, daß der Exdircctor Varthelemy bei der Englischen Re-glerung um einen Paß angehalten ^at, der ihm auch zugestanden worden lst, um sich nach Niedersachsen oder nach Copenhagen zu begeben. Paris, den 2. Angust. Vorgestern verlas Quatremere - Disjon-val im Rathe der 500 einen Brief, den ihm ein batavischer Patriot über die jeyige Lage der batavischcn Republik zugesandt habe. In diesem Briefe wurden fast alle französische Minister und Agenten, die nach dem Hang geschickt wurden, beschuldigt, daß sie die batavischen Resource« verschlendert, die Marine dcr Republik den Engländern verkauft, und die Rückkunft des Staathalters vorbereitet hätten. Nahmentlich wurden Noel , Lombard und auch der batavische Minister Schimmelpenninck denun-ciirt. Diese Vorstellung ward an das Direktorium gesandt. — Der Kriegsminister Bernadotte betreibt die Lieserungen zu den Armeen so sehr eS möglich ist. Er bewirkte es, daß Vom 1 z. bis 27sten Iul. aus den Ma-gazwen der Republik 41,471 Unifor-"en, 82,889 Par. Schuhe, 70,116 Hüte, 116,000 Hemden und eine verhältnißmäßigeZahlStrümpfe,Ga-waschen, Tornister, Lagergeräthschaf-ken an die Rhein- Donau- Alpen-und Italienische Armeen abgeliefert wur-«>m. Aus den Gewehrmanufacturen < von Luttich sind 23,000 Gewehre a« ^ die Donau - und Rhein I Armee aba/-j schickt worden — Der Gehalt unsers ^ jeyigen Charged Affaires zu Berlin, 5 Bürgers Otto, ist biS auf 32,000 ! Franken vermehrt worden. — In d^n ^ Club zu Manege ist angezeigt ! worden, daß sich unsere Armee un-^ tcr Masscua in den traurigsten Umständen bcsinde, und an den nöthigsten Bedürfnissen Mangel leide. Auch sey die Desertion stark eingerissen. — Als am 24. Iul. die gewaltige Motion gegen die Zögerungendes gesetzgebenden Körpers gemacht worden war, sagte Ricord, gewesenes Con-ventsglied von Marseille: ,,Kaun man uns beschuldigen, gegen den gesetzgebenden Körper zu fehlen? Was hat der gesetzgebende Körper mildem Spitzbuben Rewbell gcmein? Wir beweisen vielmehr unsere Ehrfurcht und unsere Liebe für diese populäre Obrigkeit, indcm wir die Bestrafung des Ungeheuers verlangen, dcsscnzGe-genwart das Heiligthnm der Gesetze noch besudelt.,, — Der Publicists sagt: „Alle Erzählungen von dcn vorgeblichen feindseligen Gesinnungen dcs Berliner Hofes sind durchaus ungc-grlmdtt. Zwar wird derselbe von England immerfort angrgang n, in die batavische Republik einzurücken, odcr wenigstens eine Bewegung für die Staathalterschaft im Inncrn zu begünstigen. Aber der König verweigert persöhnlich jede Art von Angriff, und ein Beweis , wie schlecht dicieni-gen unterrichtet sind, die sich schmeicheln , das Geheimniß dieses CabinetS errathen zu haben, ist dcr Umstand, daß sie dem Ministerium die Neutralität beylegen, an welcher der König selbst noch mehr hängt, als irgend einer von denen, die ihn umgeb?«.,, Das letzte bezieht sick auf den in Prüd-homme's Journal gegebenen Brief eines Exkonftituenttn in Berlin. Witz-linge, welche den wichtigsten Pariser Blättern allusive VenennunZcu von verschiedenen Fuhrwerken gabcn, hatten den Publicist» mit dem Nahmen ' Verline belegt. Briefe aus Cadix vom 12ten Iul. geben mm an, daß die vereinte französische und spanische Flotte in der dortigen Vucht vor Anker liege. Der General - Kapitän der spanischen Marine, Antonio Valdez, war vor Kurzem in Cadix angekommen, und be. treibt nun das Erforderliche, damit die Flotten schnell wieder anslansen kön-nen.—-Prinz vonSavoycn-Carignan, welcher sich am 24. Okwdcr 1797 mit Marie Christm?, einzigen Prinzessinn d?s verstorbenen Herzogs Karl von Sackscn und Kurland, einer Vrudcrs- Tochter des Kurfürsten von Trier, zu Augsburg vermählte, be-