Usfcmamttfaö - Preise Kür Laibach: «M)iSfcig . . 8 fl 40 ft. . . 4 „ 20 „ «irrtrkjLhrig . 2, 10. ««ualich . . . — „ 70 „ Mit der Po-: *««rjwrig..............12 (L »EtShrig............... 6 „ Antrijichrig........... 3 „ $är Austellvug in* Hau» ftkrtdj. SS ft., «orratl. 9 ft. Shqtl« Ämemtni 6 ft. Laibacher Tj lagblatt. anonyme Mitthrilrmgen werden nicht berüSfichtigt; Maimscripte nicht »orüSgrsrndet. Redarti«» Bahnhofgaffe Nr. 132. Expedition- & Inseraten-Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buch-fanblung von Jgn. c. Klein, mayr & Fed. Bamberg.) Jusertiouspreise: Für die einspaltige Petitzeile^ L 4 k., bei zweimaliger schaltung ä 7 k., Stetmaligfcr1^ , k 10 kr. Kleine Anzeigen bis f> Zeilen 20 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 176. Mittwoch. 5. August 1874. — Morgen: Verkl. Jesu. 7. Jahrgang. Das jimgczechische Programm. Die bereits erwähnte Flugschrift des nunmehrigen Führers der jungczechischen Partei, Dr. Eduard Gregr, führt den Titel: „Zur Aufklärung unserer häuslichen Zwistigkeiten" und sucht in volkethürn-licher Weise eine Entstehungsgeschichte und damit eine Rechtfertigung, sowie schließlich das Programm der jungczechischen Partei zu geben. Welche Wirkung die Schrift unter den Czechen jetzt, nach dem für die Jungczechen niederschmetternden Ergebnisse der letzten Wahlen, üben wird, ist sehr fraglich. Dagegen hat sie aber den Vortheil, daß uns zum ersten« male in halbwegs greifbarer Fassung die Punkte authentisch dargelegt werden, in denen das jung-czechische Programm von dem altczechischen sich unterscheidet und in wie weit diese politische Fraktion als ein selbständiger Factor in dem sogenannten «staatsrechtlichen" Streite anzusehen ist. Diejenigen Theile, welche für den angedeuteten Gesichtspunkt bos meiste Material enthalten, geben wir daher in folgendem wieder. In dem Kapitel, welches den Titel führt: »Unsere liberale Partei und ihre Thätigkeit im Landtage", schildert Gregr die politischen Keime, aus denen sich allmälig die Scheidung in zwei czechische Fractionen entwickelte. Im Jahre 1860, sagt der Verfasser, Qtg mit dem Erscheinen des kaiserlichen Diploms ein neues politisches Leben begann, zeigten sich auch sofort in Böhmen die Keime einer libe< toten und einer conservativen Partei. Eine Scheidung dieser Parteien trat freilich nicht gleich zu Tage, denn zur Zeit Schmerlings wurde das histo rische Recht Böhmens so arg geschädigt, daß die ganze Nation mit voller Kraft zum Schutze ihres Staatsrechles Zusammenhalten mußte, um die Opposition gegen die centralisierende Regierung in Wien zu bilden. Dennoch zeigte sich trotz der Einmütigkeit der Parteien in staatsrechtlichen Fragen auch damals schon ein Zwiespalt in nebensächlichen Dingen, welcher am stärksten im Landtage zu Tage trat, wo freilich jeder Abgeordnete Farbe bekennen mußte, so oft es sich um eine Sache handelte, die in liberalem oder konservativem Sinne entschieden werden sollte. Diese Erscheinung läßt sich am besten an einzelnen Thatsachen nachweisen. So im Jahre 1861, wo im Landtage zwar nicht die vom Volke gewählten Vertreter — denn diese waren damals noch alle liberal gesinnt — aber unser sogenannter historischer Adel im höchsten Grade sich als konservativ bewährte. Als Beweise dafür gelten zwei Ereignisse: das eine betrifft die Landtagswahl im Bezirk Benatek-Lirn-burg, wo der wegen HochverrathS im Jahre 1848 zu fünf Jahren schweren Kerkers verurtheille Wawra gewählt worden war. Die Statthallerei erklärte diese Wahl für ungiltig. Dagegen wurde im Landtage der Antrag gestellt, an den Kaiser die Bitte zu richten, cs mögen den wegen politischer Verbrechen verurteilten Personen die mit der Strafe verbundenen Rechtsfolgen nachgesehen werden. Diesem menschenfreundlichen Anträge stellten sich die Führer unseres historischen Adels ganz energisch entgegen, insbesondere die Grasen Elam-Martinitz, Leo Thun und andere. Ihr konservatives Gewissen konnte sich mit dem Gedanken nicht befreunden, es könnte einem Menschen Nachsicht geschenkt werben, der im lieber» eifer für das Wohl feiner Mitbürger sich zur Revolution Hinreißen ließ. Bald darauf handelte es sich um die Frage der Diäten für Landtagsabgeord-nete und die Mitglieder unseres historischen Adels sprachen gegen deren Bewilligung. Die Gründe dafür lagen klar zu Tage. Die Erfahrung lehrt eben, daß in den Reihen der Reichen das meiste konservative Element sich findet. Die Behandlung dieser zwei Fragen konnte jedermann überzeugen, daß unser historischer Adel ungemein konservativ gesinnt sei und sich stets zu liberalen Bestrebungen feindlich verhalten werde. In seiner weitern Darlegung schildert der Verfasser die Vorgänge im czechischen Abgeordnetenklub zur Zeit des Erscheinens des Februarpatentes. Wenn damals die Czechen denl Beispiele der Ungarn gefolgt wären — meint Gregr — dann hätte die Schmerling'sche Verfasiung fallen müssen und nur ein föderalistisches Oesterreich hätte gebildet werden können. Wären die Czechen 1861 nicht in den Reichsrath getreten, dann Hätten sie sich alle Mühen bis zum Heutigen Tage erspart. Und dennoch traten die Czechen in den Reichsrath, trotzdem die Mehrheit im Volke die Gefahr ahnte. Beweis dafür sind die Worte Klaudy's, welche derselbe im Landtage einen Tag nach der Wahl in den Reichsrath aussprach: „Meine Herren! Wenn wir uns darum kümmern wollen, ob uns das Volk lobt oder tadelt, dann hätten wir in der That nicht in den Reichsrath gewählt." Selbst Palacky war anfangs gegen die Beschickung, allein unter den Gewählten war eine Menge parlamentarischer Neulinge, und an ihrer Imissetou. Die größte« Glocken der Welt. ES geht die Sage, daß der kirchliche Gebrauch der Glocken, welche heutzutage bei der Feier unserer kirchlichen und öffentlichen Feste eine fo bedeutende Rolle einnehmen, erst im 4. Jahrhundert durch den Eischof Paulinus von Nola in Campanien (bei Aapel) eingeführt worden fei und daß daher die ^irchenglocken im mittelalterlichen Latein auch Nolae Unt> Campanae heißen. Jedenfalls ist nur fo viel ttwiesen, daß der Gebrauch der Kirchenglockcn in Italien zuerst auskam und sich von dort aus' auch über das nördliche Europa verbreitete, sowie daß Neine Handglocken fch0n im Cultus der Juden und Ägypter wie bei gottesdienstlichen Festen der alten Griechen und Römer im Schwünge waren, wie aus antiken Kunstdenkmälern und schriftlichen Schilde, rungen hervorgeht. Namentlich ward in den Markt-Jollen und Bädern damit ein Zeichen gegeben. Daß aber in Kirchen und Klöstern der Gebrauch der Glocke erst spät denjenigen der Tuba oder Trom- pete und der mit einem Hammer geschlagenen frei aufgehangenen heiligen Hölzer oder Bretter, um die Gläubigen zum Gebet zu rufen, verdrängte, dafür sind noch mancherlei schriftliche Zeugnisse aus der Zeit des Urchristenthums vorhanden, und erst in den Schriften des Heiligen Gregor von Tours finden wir, daß zu seiner Zeit, in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhundert, das Zeichen zum Beginn des Gottesdienstes und zur Bezeichnung der kanonischen Stunden mit einer beweglichen Glocke gegeben wurde. Die Gongs oder großen Becken von Metall, welche „gebeiert", d. h. mit Knüppeln und Schlägeln geschlagen wurden, find schon viel älter und stammen aus Hochasien und China, wo sie noch Heute üblich sind; diese Gongs, welche theilweise auch im Abendland anfänglich auch die Stelle der Glocken vertraten, waren halb gegossen, halb gehämmert, und wir wissen theilS aus christlichen Urkunden, theils aus einzelnen uralten seltenen Exemplaren, daß im Abendlande viele der ältesten Glocken nur aus Kupfer oder Erz mit dem Hammer gestreckt und vernietet waren, wie die großen Schellen, die in den Alpen die Leitkühe tragen. Auch erzählt der Abt Walafried Strabo vom Stift Reichenau am Boden- see, das Vaterland der in Aufnahme kommenden Glocken oder sigua ecclesiae sei in Italien und man nenne die kleineren oder Schellen nolas, die größeren aber eampanas. Und aus anderen Schrift« zeugnisfen erfahren wir, daß der Name campana davon herrühre, daß man in Campanien nicht nur schon früher das schönste Kupfer und die größte Geschicklichkeit in Anfertigung der Gcräthe daraus, sowie auch der irdischen Geschirre gesunden, sondern sich auch am frühesten mit dem Formen und Guß von Erzglocken befaßt habe. Der Gebrauch der Kirchenglocken ward in Deutschland erst vom 8ten Jahrhundert an allgemeiner und scheint durch britische Mönche zu uns gekommen zu sein, und von der Mitte des 9. Jahrhunderts an war der kirchliche Glockengebrauch in Deutschland so allgemein, daß nicht nur Mutterkirchen und Kloster, sondern auch Dorfkirchen damit versehen waren. Die Glockengießerkunst wunderte erst spät aus Italien über die Alpen und erst im 14. Jahrhundert finden wir einzelne Glockengießer, welche z. B. die Predigerglocken im regensburger Dom vom Jahr 1323 mit 116 Zentnkrn Gewicht und die große Glocke der Lvrenzer Kirche in Nürnberg oen 'Spitze stand der Obmann des Klubs, Dr. Rieger; diese waren für die Beschickung, und als am Tage vor der Wahl der Erzbischof von Prag im czechischen Abgeordnetenklub erschien und zur Wahl aufforderte, und endlich Graf Clam-Martinitz auch noch Palacky umstimmte, da wurde der Beschluß gefaßt, die Wahl in den Reichsrath vorzunehmen. Nur ein kleines Häuflein Abgeordneter stimmte bis zum letzten Augenblicke gegen die Wahl und legte einen Protest gegen dieselbe zu Protokoll, erklärte aber mit Thrä-ncn in den Augen, daß es sich dem Majoritätsbeschlüsse fügen wolle. Das war der erste Fall, daß in einer wichtigen Angelegenheit die Ansichten im Klub auSein-andergingen. Und merkwürdig, die Unterzeichner dieses Protestes gehören sämmtlich bis auf zwei, die abtrünnig wurden, bi« heute der liberalen Partei an. Im Jahre 1863 stand an der Spitze der conservativen Partei im Landtage Dr. Rieger, an der Spitze der Liberalen Dr. Sladkowsky. Die Frage der Aufbesserung der Lehrergehalte und der Aufhebung des Schulgeldes kamen zur Discussion. Da zeigte sich Rieger als Vertreter der conservativen Principien und trat zum Unwillen eines großen Theils der Nation gegen den unentgeltlichen Schulunterricht auf. Will der Landtag beschließen, daß für alle Kinder ohne Unterschied die Gemeinde, das Land, der Staat zahlen soll — dann geschehe der Wille des Himmels; allein meine Ueberzeugung wird stets dagegen sprechen, so schloß damals Dr. Rieger seine Rede, und als es sich im Jahre 1873 im prager Gemeinderathe um dieselbe Frage handelte, so gelang es gleichfalls der Partei Rieger % diese Frage zum Falle zu bringen. In gleicher Weise zeigte sich der Zwiespalt bei Benutzung der Abänderung der Wahlordnung. Als Sladkowsky die zu starke Vertretung des Großgrundbesitzes hervorhob, da stemmte sich gerade Dr. Rieger auf das «ntschiedenste gegen eine Verminderung des Elementes der Großgrundbesitzer. _________________(Schluß folgt.)__________________ Politische Rundschau. Laibach, 5. August. Inland. Neuerdings sind auch die der küstenländischen Statthalterei unterstehenden Ordinariate um ihr Gutachten bezüglich der Regelung der Con-grua angegangen worden. Wie berichtet wird, haben sich alle vier Bischöfe (Görz, Triest-Capo-distrio, Parenzo, Veglia) für eine bedeutende Erhöhung der gegenwärtig bestehenden Congruasätze ausgesprochen, wodurch letztere verdoppelt, ja theil-weise verdreifacht werden. Ein Pfründenvermögen, welches nach dem Gesetze vom 8. Mai d. I. zur Besteuerung herangezogen werden könnte, mangelt 1392 mit 156 Zentnern Gewicht verfertigten. In Mitte des 15. Jahrhunderts finden wir in Köln schon einen tüchtigen Meister Johann de Bechel, welcher 1448 die „Speciosa" auf dem kölner Dom und a. m. goß, und Hans Blume, welcher 1455 die „Osanna" des Doms zu Halberstadt lieferte, und von dem Meister Gerard Woude Eampiö wissen wir, daß er 1497 die „Maria Gloriosa" des erfurter und 1502 den „Blasius Major" des braun schweiget Domo goß. Von da an zeichneten sich die deutschen Glockengießer immer mehr aus, namentlich was schöne Form und Stimmung der Glocken anlangte, obschon ihnen bezüglich der Größe der Rang von den Ausländern später abgelaufen wurde. So ist die größte und schwerste aller bekannten Glocken der Zar Kolkol (Kaiserglocke) zu Moskau. Diese Glocke 'hat eine interessante Geschichte: sie ward 1593 erstmals gegossen in einem Gewicht von 360 Zentnern, stürzte anläßlich einer Feuersbrunst vom Thurm herab und zerbrach, ward 1654 umgegossen und zwar in einem erhöhten Gewicht von 2800 Zentnern. siel 1706 anläßlich eines Brandes abermals herab, und zersprang und lag in Stücken am So» den, bis Kaiserin Anna sie 1734 noch einmal nm» gießen ließ und zwar im Gewichte von etwa 4000 in diesen Diöcesen fast gänzlich. Von der Regulierung der Eongrua- und Stolafrage abgesehen, dürfte übrigens in nächster Zeit ein praktischer Erfolg der konfessionellen Gesetze nicht zu verspüren sein. Das bischöfliche Einschreiten gegen Pfarrer Leitgeb und auch da« gegen Chelmecki wird die Sommerfrische des EultuSministers nicht stören. Die ossiciöse „Montagsrevue" plaidiert wenigstens mit Hinblick auf beide Vorfälle für die vollständige Nichtinterventionspolitik des Ministers gegenüber dem Epi> skopate, sobald es sich um spirituelle Befugnisse des letzteren handle. Das alte Lieb der Officiösen und der Regierung: „Nur kein Eonflict!" wird eben ununterbrochen heruntergeleiert. Im VaterlandeSkrejfchovSkys haben sich nun doch einzelne Stimmen gesunden, welche den Entlassenen zum „Märtyrer der Nation" erklären und ihn in Telegrammen festlich begrüßen. Komisch ist dabei, daß sich fast sämmtliche als Alt« czcchen unterzeichnen, während Dr. Gregr in seiner mehrfach erwähnten Broschüre die Bezeichnung: „Jung- und Altczecheu" auf das entschiedenste bekämpft. Skrejschovsky wirft übrigens in der „Pol." wieder einen ersten Versöhnungsköder aus, um die Jungczechen wieder den „Alten" dienstbar zu machen. Wird der Lockruf verfangen? Bei der Unberechenbarkeit der jungczechifchen Logik und Politik muß die Beantwortung dieser Frage der Zukunft anheimgestellt bleiben. Der ungarische Reichstag wird in dieser Woche nur noch einige kurze Sitzungen zur Erledigung formeller Angelegenheiten abhalten, wenn ihm das Oberhaus nicht durch Modifikationen am Wahlgesetze einen Strich durch die Rechnung macht. Die parlamentarischen Ferien sollen bis zum 24sten Oktober andauern. — Nach einer Andeutung des „Ung. Lloyd" wird die ungarische Regierung van Herrn Jvackovic vor der Uebernahme seiner neuen Würde eine ausdrückliche Ver^ichtleistung auf seine Rechte als Metropolit rumänischer Zunge verlangen. Ausland. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht über die bevorstehenden Maßnahmen der deutschen Reichsregierung betreffs Spaniens ein Eommunique, laut welchem bei der Absendung eines deutschen Geschwaders kein anderer Gedanke maßgebend sei, als die Besorgnis, daß das Leben und Eigenthum der in Spanien le> benden Deutschen gefährdet [ein könne. In diesem Sinne werden auch dem Befehlshaber des abzusen-benden Geschwaders Instructionen ertheilt werden. Doch bürste immerhin, wie ja schon jetzt die That-sachen erkennen lassen, die Sendung selbst eine über die unmittelbare Aufgabe hinausgehende Wirkung nickt verfehlen. Diese Auslassung, sowie bie That- Zollzentnern, bie sich burch Äbdrehen rc. auf 3961 Zentner rebucierten. Schon 1737 brannte jedoch btr Thurm wieder ab, in welchem der Zar Kolkol aufgehangen war, und beim Herunterstürzen sprang ein Stück aus der Seite der. Glocke, die unter Schutt und Erde begraben lag bis 1835, wo Kaiser M'olaus sie ausgraben und auf ihrem jetzigen Standorte ausstellen ließ. Sie mißt im Umkreis gegen 65, im Durchmesser 22 7ä Fuß, ist 19'/, Fuß hoch und zwei Fuß dick, und das herausgebrochene Stück allein wiegt 11 Tonnen. Auf der Glocke selbst sind bie Bildnisse des Ezaren Alexis unb ber Kaiserin Anna, auf einem Spruchbanb ber Heilanb, ber heilige Geist und die Evangelisten, von Cherubim umgeben und verschiedene Inschriften angebracht. Die zweitgrößte bekannte Glocke, der Bol-schoi (größere) Kolokol, 1817 von Bogdanos ge , gossen, mit 18 Fuß Durchmesser und 1300 Zentnern Gewicht, ist ebenfalls auf dem Kreml in Moskau zu sehen; dann kommen der Reihe nach die große Glocke zu Peking, 11 Fuß Durchmesser, 1099 Zentner Gewicht, die Glocke zu Nowgorod mit 620 Zentnern, die zu Nanking mit 11 Fuß Durchmesser unb 454 Zentnern, bie auf dem Dom zu Lissabon mit 418 Zentnern, die auf dem olmützerDoin mit fache, daß nur zwei Kanonenboote zu der Expedition in die spanischen Gewässer bestimmt sind, deuten darauf hin, daß der Verve, mit welcher die officiösen Organe anfänglich die tiction ankündigten, seitens der Regierung ein Dämpfer aufgesetzt worden ist. Indessen gibt es auch andere, nicht minder gut bewährte Quellen, aus denen sich andere Informationen schöpfen lassen. Danach bilden die beiden deutschen Kanonenboote gewissermaßen nur die Vorhut und haben den Auftrag, selbst in bie Bi-dassoa-Mündung einzudringen, wenn dies erforderlich sein sollte. Ein großer Theil der übrigen beutschen Kriegsschiffe wirb berart bereit gestellt, baß berfelbe je nach Bedarf unb Umstänben folgen kann. Uebrigens hat Marschall Mac M a h o n ber deutschen Reichsregierung vertraulich mittheilen lassen, daß die Forderung der legitimistischen Presse, es solle zur Ueberwachung der deutschen Kriegsschiffe eine französische Escadre in den Golf von BiScaya abgesendet werden, eitel Fanfaronnade fei. Ein berliner Carrespondent der „Breslauer Zeitung" versichert endlich, daß die Anerkennung der madrider Regierung seitens der Großmächte in den nächsten Wochen, und zwar in legalster Form erfolgen werde. Der Prozeß gegen Kullman wegen Mordversuchs an dem deutschen Reichskanzler wird, wie man aus München schreibt, in der vierten Schwurgerichtssitzung für Unterfranken, welche am Montag den 19. Oktober beginnt, zur Verhandlung kommen. Zum Präsidenten des Gerichtes würbe Appellralh Gaus von Bamberg ernannt. Wie aus Berlin gemelbet wirb, steht bie Einleitung bes Verfahrens auf Amtsentsetzung gegen den Erzbischof von Köln auf Grund des Gesetzes vom 13. Mai 1873 in naher Zeit bevor. Wenn gegen beit Erzbischof nur bie Urtheile vor-lügen, auf Grunb bereit derselbe in Haft genommen ist, so hätte seine Entlassung aus ber Haft mit bem 1. August erfolgen müssen. In der Zwischenzeit ist indessen eine Reihe von neuen Verurteilungen erfolgt, welche zunächst zur Verlängerung der Straf, hast und in der Folge zur Einleitung des Verfahrens auf Amtsentsetzung führen müssen. Nach einem römischen Telegramme der „Gaj' zetta d'Jtalia" reiste mit dem Freitags-Nachtjuge ein Jesuitenagent von Rom ab, der nichtwe» niger als fünf Millionen italienische Rente mit sich führte, um sie in Paris zu verkaufen und damit Kriegsmaterial für die Earlisten zu bezahlen-Don Carlos kämpft ihren Kampf, und die Jesuiten erwarten von ihm Wucherzinsen in Gestalt von verräterischen Handlungen gegen Fortschritt und Freiheit, wenn er ja etwa die Partie, welche er der Ge« schichte angeboren, für eine Spanne Zeit gewinne» sollte. 358 Zentnern, die große Glocke auf bem Stephans-thurm in Wien, 1711 von Johann Äichhammer gegossen, 324 Zentner, die auf den Parlaments'' Häusern in Lonbon (Big Ben of Westmünster) 1856 von Warner und Söhnen in London gegossen, 91/* Fuß Durchmesser, 308 Zentner, die große Glocke zu SenS, sehr alt, 300 Zentner, gleich derjenigen des Mailänder Doms; die zu Schenkenselde» in Oberöstcrrcich, 1764 von Karl Potz in Lin; 0£' gossen, 298 Zentner, die von St. Peter in RoM, 1786 gegossen, 280 Zen ner; die schon oben erwähnte Maria Gloriosa des erfurter und die 3«' cobi in Berlin gegossene Maxima des magdeburgck Doms, 266 Zentner. Dieser wird sich die a»s französischer Kriegsbeute im vorigen Jahre gegossen* Kaiserglocke für den kölner Dom anrcihen. nächsten sind dann die „Therese" in Notre-Dame in Paris mit 266, die große Glocke zu Montreal (Canada) mit 255, die zu St. Vmcen; in B^rn mit 240, die im schasshaaser Münster (von i486; mit 230, die z. 5t. Viit in Pra§ mit 227, die Preciofa (von 1448) auf dem kölner Dom nt« 224, unb die zu St. Elisabeth in Breslau m" 220 Zentnern Gewicht. Die Unthätigkeit der spanischen Flotte an der biscayischen Küste setzt in Erstaunen. Seit geraumer Zeit hat sie angesichts des carlistischen Waffenschmuggels auch nicht das geringste Lebenszeichen gegeben. „Sie erlaubt" — bemerkt die „Times" — „Kriegsconlrebande unter ihrer Nase zu landen. Die Landung von 27 Kanonen in Bermeo, der anfangs kein Glauben geschenkt wurde, scheint wirklich stattgefunden zu haben, obwohl es leichte Berggeschütze statt schwerer Krupp'scher waren. Alle jene kleinen Häfen an der nördlichen Küste, die wegen der Leichtigkeit, welche sie für die Landung von Zufuhren gewähren, wohlbekannt sind, werden gänzlich vernachlässigt. Es sollte ein kleines Blocade Geschwader an der Mündung der Bidaffoa stationiert werden. und bewaffnete Boote sollten im Fluffe patroullieren. Es scheint, als ob der spanischen Marine entweder von der Regierung nicht getraut wird und daß sie folglich nicht beschäftigt wird, oder daß sie misvergnügt und entschlossen ist, keine wirklichen Dienste zu leisten. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie die deutschen Marineoffiziere zu Werke gehen werden, um den Platz der permanenten Nationalmarine zu ersetzen. Die Carlistenorgane fangen an, sich mit der Verhöhnung der deutschen Marine zu beschäftigen und mit Hauptmann Schmidts Schicksal alle die Preußen zu bedrohen, welche die Truppen des Prätendenten unter ihren Gefangenen finden mögen. Aber in Wirklichkeit empfinden sie große Unruhe." Zur Tagesgejchichte. — Eine Rothschild-Anekdote. Vom jüngst verstorbenen Baron Rothschild erzählt man sich folgende Anekdote, welche zeigt, wie Rothschild über die Börse dachte. Als ein Freund, den er auf die Börse führte, ihn fragte, worin denn eigentlich „der ganze Schwindel" mit dem Fondsgeschäft bestehe, da sagte der erfahrene Mann: „Sie begreifen wohl nicht, was dabei heraus kommt, wenn immer dieselben Leute mit einander handeln?" — „In der Thai/ sagte der Neuling, „am Ende müssen Gewinn und Verlust sich doch zuletzt wiederausgleichen?" — „Zählen Sie einmal die lautesten Spektakelmacher hier", sagte der Geldbaron darauf. — „Es sind vierzehn an der Zahl." — «Nun gut — nach vierzehn Tagen kommen wir wieder und zählen aufs neue". — Also geschah e»; da gab <8 nur noch elf, die eifrig mit Händen und Füßen gestikulierten. „Sehen sie wohl", sagte der Matador zum Forscher, „die Drei, welche schien, sind von den Ändern ausgefressen worden." — ,,'JBte muß man’8 dem» machen, am gut zu spekulieren?" meinte schließlich schüchtern der harmlose Frem iling. — „Wie im russischen Dampfbad — rasch hinein und rasch wieder heraus." — Auch in der Schweiz scheinen es die Ultra-Montanen mit den ÄullmanS versuchen zu wollen. In Stabio im Canton Te sia wurde der Redakteur der Leitung „II R-pudlicano" und Großraih Sioppani abends spät aus der Straße von einem mit Dolch und Schlagbässen ausgerüsteten Menschen mit dem 9tusc: „Das sür Liberale!" angegriffen und — jedoch zum Glück nur leicht — verwundet. — Die Regierung don Tessin läßt ein Kapuzinerkloster räumen und dasselbe zu einem Militärspital einrichten. — Der ®roßraih von Bern hat gegen die Stimmen der Ultra-Womanen die Einrichtung einer katholisch-theologischen Bicultät in Bern beschlossen. — Nachdem das Schützen-felt in St. Gallen vorüber und der schaetzeiische Schützenkönig Streiff-Luchsiager in seinem HcimalS-'"1»ton GlatuS mit allen Ehren empfangen ist, hat ,n Zürich schon wieder ein Nationalsest der schiveizeri-Wtt Turner begonnen, welche am Samstag, wohl 'el tausend Mann, in Zürich eingerückt sind. «kl ^ Wirkung hoher Breiten aus die mi ®jen. Einer Besprechung deS Werks: „Die ^rlanztmoeit Norwegens" von Dr. F. C. Schüveler, u, der „Botanischen Zeitung" entnehmen wir nach, ehende Details: „Zum Schlüsse bespricht Beifaffer "u^sührlich ben Einfluß, den dag Klima höherer tibi wa6c auf 6tn Anbau unserer Kulturpflanzen . ’ ®uf ein reiches Öeobachtunggmatertot basiert, ^ lc ««fasser schon früher (1862) konstatiert, daß die Getreidearten im Norden daran gewohnt werden, bei einer niedrigeren Mttieliempetatur und in kürzerer Zeit sich zu entwickeln als im Siioen. Er hat ferner die physiologisch interessante Thaisachc festgestellt, daß die Samen der verschiedenen Kulturpflanzen im Norden schwerer (an stickstofffreien Substanzen) und intensiver gefärbt werden, Früchte, Blätter und Wurzeln zu-, aber an Zuckergehalt abnehmen. Schübeler leitet alle diese Veränderungen von den geänderten Lichtverhältnissen im Norden (vermehrter Lichtwirkung) ab. Von physiologischem Specialintereffe sind zwei Versuche, die Verfasser über die Wirkung der permanenten Tageshelle im hohen Norden auf Nachtblüthen und Schlasbewegnngen mittheilt. In Alten (70 Gr. n. Br.) waren die Blüthen im Freien blühender „HesperiS tristis" so lange geruchlos, als sich die Sonne über dem Horizont befand, ob das Wetter klar oder bewölkt, ob Tag oder Nacht war. „Acacia Lophanta" schloß ihre Blättchen während der Mittet-nachtshelle niemals, nab verdunkelt, öffnete sie dieselben bald wieder. Ganz gleich lauten Oie Resultate von Stamsund (68 Gr. 7'). Hinsichtlich der Mimosa stimmen die Versuche von Allen und bei Stamsund nicht ganz überein; während am erfteren Orte sich die Mimose der Acacie gleich verhielt, schlosse» sich an letzterem die Blättchen immer, selbst in den hellsten Nächten." Local- uno ProvmzM-AugttegeuyelU«. — (Aus dem Sanitätswochenberichte des laibacher Stadtphysikates) vom 12ten bis incl. 18.Juli entnehmen wir folgendes: Es starben in dieser Woche so wie in der Vorwoche 21 Personen, von diesen waren 14 männlichen und 7 weiblichen Geschlechtes, 5 E-wachsene und 16 Kinder, daher daS männliche Geschlecht und die Kinder überwiegend an der Mortalität participiecten. Die häufigsten Todesursachen waren: DiphteritiS5mal, d. i. 23 8 °/o, Schwäche, Brechdurchfall, Fraisen und Tuberkulose je 2mal, d.i. 9‘5 °/e, Auszehrung, Scharlach 2c. je lmal, d. i. 4 8 °/0 aller Verstorbenen. E« starben im Clvilspiiale 4 Personen, im Elisabeth-Km-derspitale 2 Kinder, in der Stadt und den Vorstädten 15 Personen. — (KindeSmord.) Am 30. V. M. hatte sich vor den Geschworenen die 38jähnge Magd Maria Mihelc.c auS Mariafeld bei Laibach wegen KindcS-mord zu verantworten. Die Angeklagte war zuletzt bei einem Bauer in Podgrad beöienjtct gewesen, aber wegen ihre» schwangeren Zustande« de» Dienstes entlassen worden. Seit Ostern wohnte sie bei Maria (pastar in Podgrad. Am 29. Mai abend» sagte sie ihrer Ouartiergeberin, sie wolle sich dt» anderen Tags nach Laibach ins GebärhauS begeben. Am 30. Mai um drei Uhr früh brach sie wirklich vom Hause aus mit der nochmaligen Bemerkung, sie werbe nach Laibach gehen, erst beichten, dann ins Spital sich verfügen. Aber schon den nächsten Tag um zehn Uhr abends kam die Mihelcic wieder heim und erzählte, sie habe geboren, ihr Kind aber sei im Kcaukenhanse gestorben. Der Gemeindeoorstaud von Mariafeld erhielt aber auf feine deSsallstge Anfrage die Antwort, M. Mihelc.c fei nicht im GebärhauS gewesen und im Spitale wisse man nicht« von ihrem Kinde. Demzufolge wurde die Mihelf.f am 4. Juni verhaftet. Dieselbe gestand auch sofort, daß sie auf dem Wege nach Laibach GeburtSwchen gefühlt und um halb vier Uhr früh auf einer Wiese zwischen Podgrad und Sal-loch unter einer Fichte, etwa 10 Klafter von dem Ufer der Laibach entfernt, ein lebendes Mädchen geboren. In ihrer Verlassenheit, ohne Gclv, ohne Verwandte, die ihr Helsen würden, habe sie den Entschluß gefaßt, das Kind in die Laibach zu werfen, selbes tu eine Schürz; gewickelt und den unseligen Entschluß sogleich aulgesührt. An der Stelle, wo sie das Kind hineingeworsen, ist der Fluß besonder» tief und rei- ßend, so daß da» Kind alsbald (putlos verschwunden war. Am 5. Juli wurde im littattr Bezirke in der Save die Leiche eines weiblichen Kinde» halb im Wasser, halb am Ufer liegend aufgefunden, w IcheS ohne Zweifel das von der Mihclc.f geborene Kind war, das von der Strömung bi« in die Nähe der Eisenbahnstation Sava getragen worden war. Nachdem diese Thatfachen sämmtlich vor Zeugen erhärtet und von der Angeklagten zngegeben worden, hatten die Geschwornen folgende drei Fragen zu beantworten: I. Ob die ledige Magd Maria Mihelcic schuldig sei, ihr neugeborene» Kind kurz nach der Geburt, mit der Absicht, e« umzubriugen, in die Laibach geworfen ztt haben. Bon den Geschwornen wurde diese Frage einstimmig bejaht. 2. Ob die M. Mihelcic diese Thal in einer derartigen Verwirrung de« Denkvermögen« vollbracht habe, daß sie sich derselben nicht bewußt gewesen. Auch diese Frage wurde mit 11 Stimmen gegen 1 bejaht. Die letzte Frage lautete: Ist die M. Mihelcic schuldig, e« unterlassen zu haben, nach Geburt ihre« lebenden Kinde« einet Geburtshelferin oder sonst einer obrigkeitlichen Person anzuzeigen, daß sie geboren, oder ihr da« tobte Kind vorzuweisen. Die Frage wurde einstimmig bejaht und demzufolge die Angeklagte wegen Vergehen der verheimlichten Geburt zu 3 Monaten strenger Kerkerhaft vetntthellt. — (Der Jahresbericht de« k. k. Ober -gyrnnasium» zu Laibach) enthält einen Beitrag „znr Auflösung unbestimmter quadratischer Gleichungen" von Professor Dr. Johann Josef Nejedli, ferner Schulnachrichten vom Direktor, Schulrath Jakob S m olej. Danach wirkten an der Anstalt außer dem Direktor 15 Professoren und drei supplierende Lehrer für die obligaten Gegenstände. Die nicht obligaten Gegenstände waren: LandwirthschaftSlehre für Schüler der obern Klassen, Slovenische Sprache für Nicht» flovenen, italienische Sprache in 3 Cnrsen, Stenographie in 2 Eursen, Kaligraphie für Schüler der I. und II. Klasse, Freihandzeichnen, geometrische« Zeichnen, Gesang und Gymnastik. In Gemäßheit de« Ministerialerlasses vom 20. September 1873 wurden nebst den 8 Klaffen mit deutscher Unterrichtssprache für die I. II. und III. Klaffe Parallelabtheilungen mit thellweife slovenischer Unterrichtssprache eingerichtet. In der I. b wurden alle Gegenstände mit Ausnahme von Geographie und Mathematik flovenifch gelehrt, in der II. b kam auch beim deutschen Sprachunterricht die deutsche Unterrichtssprache in Anwendung und im II. Semester bei der Naturgeschichte. In der III. b wurden außer Religionslehre und Slvvenisch alle Gegenstände deutsch gelehrt. In den übrigen Klassen von der IV. an kam nur beim Unterricht im Slovenischen diese Sprache in Anwendung. In den.deutschen Abtheilungen war da» Slovenische bet jenen Schülern, deren Muttersprache eS nicht ist, freier Lehrgegenstand, ohne Einfluß auf die allgemeine Zeugnisklsffe, daher von einzelnen Schülern gar nicht besucht. Die Schülerzahl betrug zu Anfang des Schuljahres 424 öffentliche, zum Schluß deS I. Semesters 407, zu Ende de» II. Semester» 373; davon waren 288 Slvvenen, 87 Deutsche, 1 Kroate. Die Statistik des Gymnasiums gibt diesmal noch andere interessante Details, die wir auch deu übrigen Lehranstalten des Landes für ihre künftigen Jahresberichte zur Nachahmung empfehlen möchten. So waren der Geburt nach 84 Schüler aus Laibach, Oberkrain entsandte 134, Junerkrain 53, Unterkrain 60, andere Lanbet O stercetch» 42, da« Ausland 3. Nach Cent Stande der Eltern waren 148 Söhne von Grund- and Realitäiendesitz-r», 115 Söhne von Industrie- und Gewerbetreibenden, 113 Söhne von Beamten, Advocaten und Aerzten; 101 Studierende bezogen Stipendien im (Befammtbetrage von 8374 fl. 9 kr.; 60 erhielten erste Klaffe mit Vorzug, 209 erste Klaffe, 51 müssen die Prüfung wiederholen, 24 erhielten die zweite Fort» gangeflaffe, 27 die dritte, 12 blieben ungeprüft. Bei Vergleichung der Gesammt^ahl der Schüler am E»de des II. Semesters 1874 mit 376 gegen das Borjahr mit 386 zeigt sich eine Abnahme um 10 Schüler. Während des Schuljahre» waren 52 abgegangen. An UmerrichiSgeld wurden bezahlt im I. Semester 2203 fl., im 11. Semester 1642 ft, zusammen 3845 fl. Abiturienten der 8. Klaffe sind 29, die mündlichen Maturitätsprüfungen sindrn am 6. August statt. — (Personal-Veränderungen im Gene r a l a t e.) Herr Johann Ritter Bogovic v. Grombothol, k. k. Dberftlieutcnant de» Ins.»Regiment« Nt. 46 wurde zum R-seroecommandantcn bei« Juf..Regi«eote Nr. 86 Michael Broßfürst von Rußland ernannt mb Herr Karl Machalitzky, k. k. Oberfilientenavt de» tiroler Jägerregimentes Kaiser Fra»; Josef in gleicher Sigeuschaft zum Jnf..Regi«n>te Nr. 46 übersetz». — (Zar Lehre Den der Uebertraguug ansteckender Krankheiten. Die bei Menschen ganz sicher al» contagiö- erkannten Krankheiten, des wiederkehrenden Fieber- und des FlecklyphuS, hat Herr Otto Obermeier auch auf Thiere zu übertragen versucht, und ist dabei nach einer vorläufigen Mittheilung im Eentralblatt für die medizinischen Wissenschaften <1873, No. 36) zu folgende» Resultaten gelangt: „Einspritzungen unter die Haut oder in die Halsader bei Hunden, Kaninchen und Meerfchwweinchen von Blut an wiederkehrendem Fieber oder FlecklyphuS Kranker erzeugen keine dieser Krankheiten. Daraus folgt, daß diese beiden contagiösen Krankheiten nicht auf Thiere (refp. alle Thiere) durch Blut übertragbar fiud. Hiera«» ist zu schließen, daß im Blut der Au-steckungSstoff, sei er nun organisiert oder chemisch, fehle, sondern daß dar Verweilen de» ContagiumS am und in Körper für sich allein noch nicht die Ansteckung nothwendig bedingt. Auch bei gefunden Menschen verursachte zufällige» oder absichtliche» Ritzen der Haut, wobei allerdings »ur Spuren vom Fieber- und TyphuS-Blnt unter die Oberhaut gebracht wurden, keine Ansteckung. Die genannten Thiere nehmen das Fieber-und FlecklyphuS-Contagium nicht auf, auch wenn es ihnen auf gewöhnlichem Wege durch Contact mit der betreffenden Luft, mit den Kranken selbst, geboten wird. E» sind besondere Vorbedingungen sür die Ausnahme und da» Verweilen de» ContagiumS im lebenden Organismus erforderlich. Diese Bedingungen sind bei Thieren für das Contagium des wiederkehrenden Fieber» und FlecklyphuS nicht vorhanden. Für den Menschen existiere» diese Bedingungen nicht immer. — (Der menschliche Organismus.) Unser Herz saugt täglich 150 Pfund Blut auf und treibt es durch die Adern. Die Langen athtnen in derselben Zeit, also in 24 Stunden, 3000 Kubikfuß Luft ein und hauchen dieselbe Masse wieder aus. Zum Kauen der festen Nahrung bereiten die VerdamwgSorgane täglich 20 Pfund Magensaft, 2 Pfund Galle und i Pfund Darmsast. Die Nieren aber saugen alle Nah rungStrümmer, Salze, Stickstoff- und Wafserlheile u. s. w. auf. Außerdem erzeugt der menschliche Körper täglich 10,000 Wärmeeinheiten, d. H. soviel Wärmestoff als hinreichend ist, um hundert Pfund Wafler zum Sieden zu bringen. — (Die Vertilgung der Maulwurfsgrille [Werre, Erdtre66], Gryllus gry 1-lotalpa.) Ueber dieselbe theüt Scherer tn der ,Zeitschr. f. d. l. V." in Hessen folgendes mit: Das beste und radikalste VertilgungSmittel ist jedenfalls die Zerstörung der Brut. Der Unterzeichnete hat sich vor zwei Jahren mit dem Ansuchen der Brut auf den Aeckern beschäftigt, aber ohne den gewünschten Erfolg. Bei der Heuernte traf er zufällig auf der Wiese ein Nest mit Brut an. Hiedurch aufmerksam gemacht, fand er auf einer 86 Ouadratllafter haltenden Wiese 25 N-ster mit Brut, wovon jedes circa 50 Eier enthielt. Die Eier haben ein gelbliches Aussehen und sind etwas kräftiger als Hirsekörner. Da genannte Wiese wäh. tend deS Winters und Frühlings äußerst naß ist und deshalb das in Rede stehende Jnsecl sich unmöglich in genannten Jahreszeiten auf derselben aufhalten kann, so berechtigt dieses zu der Annahme, daß dafl Thierchen zur Zeit der Brut (Mai), wo die betreffende Wiese ziemlich trocken ist, von den Aeckern auf dieselbe man-bert und feine ©tut absetzt. Die Brutstellen sind etwas erhaben, das GraS ist auf denselben abgestorben, die Stelle ist rund von circa 3" Durchmesser. Beim Mähen wird dieselbe durch die Sense etwas abge-plattet, und beim Heumachen ist dte Vrutstelle ohne Zeitverlust bei einiger Aufmerksamkeit auf den ersten Blick zu entdecken. Es ist daher für jeden Wiefen-Lesttzer leicht, zur Verminderung der Maulwurfsgrille Leizutragen, da nach weiteren Beobachtungen sich auch mnt anderen Wiesen die ©rutnefter vorfanden Witterung. Laibach, 5. August. Morgennebel, vormittags schwül, mittags Gewitterwolken aus SW., um 1 Uhr entlud sich ein lebhaftes ISc« Witter mit ausgiebigem Regen durch 1 Stunde anhaltend. Wärme: morgens 6 Uhr + 17 2» nachmittags 2 Uhr + 17-8»0. (1873 + 26 3°, 1872 + 225°6.) Baro. meter seit srüh gefallen 733"73 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 19-7°, um 61° über dem Normale. Angekommene Fremde. Am 5. August. Hotel Stadt Wien. Felgenhauer, Bauer und Hartwann, Reisende; Theresia Edle v. Noe, Stationschef-wittwe, Karoline v. Ziphely, Private, Kotter, Privat-beauite und Kaiser, Kfm., Wien. — KoZelj, Veldeser-Dobrova. — ü. KoLmeister mit Gemalin, Pest. — Schwarzkopfe, Kfm., Brotterodt. — Dr. Pichler, Fink, Hoflieferant und Haupt, Stadtbuchhaltungsbeamte, Graz. — Ankerst, Gurkfeld. — Belser, Reisender, Lndwigsburg. — Baron Abpfaltrern, Gutsbesitzer, Kreuz. — Maria Giuni uud Hotfchewar, Triest. Hotel Elefant. DrodniL, Grafenbrunn. — Budnar, Prem. — Guldenprein, Steuereinnehmer, mit Gemalin, Oberlaibach. — Lzerwiakowsky, Reisender und Gnesda, Triest. — Globoinik, Pfarrer, Kram. — Swetlicic, Pfarrer, Godoviia. — Dürfet, Pernek. — Simon, Hopfen-Händler, Sängerberg. — Kafka und Wobisch, Wien. — Marsetti, Turm. — Frau Grebeuz, Großlaschiz. — Gras Sichtenberg, Praprechof. — v. Leuz Theresia, Witwe und Freiherr v. Wellug mit Gemalin, Graz. Hotel Europa. Prefchern, Kfm., Tiiffer. — Stare, Mannsburg. — Rossegger und Uchelli, Triest. — Reichel, Ingenieur, Graz. — Bukovii, Zara. Moliren. De Lacorte, Steinbrück. — Zuccotti Justine, Italien. — Zeröe Maria, Krain. — Novak Maria, Mariafeld. Sternwarte. Peripat, Lehrer und Davorin, Banja-loka. — Kalan, Rob.__________________________________ Verstorbene. D eit 3. August. Joh. Hünig, Sattlerskind, 2 I., Kapuziuervorstadt Nr. 63, Zehrfieber. — Franz Hribar, Arbeilersfohn, 6J., Bahnhofgaffe Nr. 122, schwarze Blattern. — Katharina Roms, Inwohnerin, 50 I, in« Civil-fpital sterbend überbracht. Den 4. August. Franz Hrovalh, Haudlungscow-mis, 27 I., Polanavorstadt Nr. 20 und Josef Edler von Kleinmahr, gewesener Schreiber, öS I., Cwilspital, beide an Limgcnluberculofe. Antonia Gabetsek, ObsthändlerS-knid, 7 Mon., Hradeczkyvorstadt Nr. 21, und Johanna Sluga, Spinnfabriksarbeilerskind, 10 Wochen und 3 Tage, Hradeczkyvorstadt Nr. 34, beide Brechdurchfall. — Jofefa Rosmanit, Spinnfabriksme sterskind, 14 Mon., Gradischa-vorstadt Nr. 22, Fraisen. Für die uns infolge Ablebens unseres Kindes Robert gewordenen vielseitigen Beweise herzlichster Theil-nahme sprechen mir den innigsten Dank aus. Ganz besonders aber fühlen wir uns zum Danke verpflichtet gegenüber den gesellschaftlichen Beamten und Arbeitern wie den Sängern von Trifail, Hrastnig und Sagor, die bis zum letzten Momente des Begräbnisses alles aufboten, um den Schmerz der vom Geschicke arg betroffenen Eltern zu lindern. — Gott vergelte es ihnen! Trifail, 3. August 1874. Pongrah Cichrltcr, Äniia Eichcltcr. Agenten Gesuch. Eine mit größerem Gmiidkapitale ausgerüstete, durch k. k. Staatsregiernng allerhöchst concessivnierte Allgemeine Lrichenknste die dem Pnblicuni besondere Vortheile bietet und schon circa 15,000 Mitglieder zählt, beabsichtigt in allen geeigneten Orten Oesterreichs Filialen oder Agenturen zu errichten und belieben Bewerber um solche ihre Offerte mit Angabe von Referenzen unter I>. 8148 bei der Annoncen.Expedition von Rudolf Moste in Wien, Seilerstätte 2, einzureichen. (465—1) die Die Wechselstube des Rudolf Jlttdt, Graz, Zag aller in das Vru« von J,n. v. Kleinmayr & Feb. Bamberg in Laibach. ... Dir. 4, wird hiermit zur Besorgung echölergefchäft einschlagenden Aufträge bestens empfohlen (4(12—2) An Hernt Werksdireclor I. Langer in Sagor. Für den^ herzlichen nnd liebevollen Empfang, welchen Sie uns am Sonntag den 2. August d. I. nachmittags nach dem Leichenbegängnis in Sagor angedeihen ließen, sagor wir Ihnen unseren verbindlichsten Dank. (463—2) Die beim Aicheiyugr beteiligten Trisailer. Die MMmrKem v. älmmoyr & Samücrg m empfiehlt stch zur sorgfältigen uud gtfdjmadi-vollcn Ausführung aller Arten einschlägiger Arbeiten unter Znsichrruug billiger Prcinr. Patent- 11 liegende und fahrbare Göpel, Göpcl-rcschmaschincn mit und ohne Putzerei für 1, 2, 3 und 4 Pferde, offeriert unter Garantie: die Dreschmaschinenfabrik Umrath & Comp., Prag. Kataloge mit Abbildungen, Preisen etc. werden auf Verlangen franco zugeschickt. General-Agentur für Krain bei Hrn. Jom. Melienlz in Laibach. (372—6) Wiener Börse vom 4. August. Staatsfonds. #<» ütictc. Wente, öft-Pich. bto. bto. 6fl. in Silo. 70 »5 70.65 74 25 74 85 tde von 1854 . . . 99 SJ 99 75 Jole von 1860, gca.1' dofe eon 1860, 6unf 118.- 108.15 111 112 primienlch. o. 1861 134 16 154.75 flmndeutl. - Obi •Ie6enbätfl. 7S.76 75 26 Ingatn jn . . 77 50 <8- Aetten. llnftto.Bank .... 13* 75 153- ttctitanftalt . . . 941.25 4l.50 76 21.- verkehr«bank »6.60 97.- Mf»ld.«abn .... 14i 1 0 144.- »arl-Lndwig.Babv. . eoif. «lisabeth.vabn. *oif. Sranj»3o|e1«b.. >47 50 y4t.— 206 — 206 50 196 - 196 60 8taat»bahn . . . . 920 60 821.- KUbba^n 184.60 185.- 1‘1'undbrtefc. iPoib äCere Wg. dfL 8ob..ätcbll. bto. in 3S ;J. . . . 'MIton. S.W Jnfi. äob.»6tebitantl. 84.-87.— 93 30 86.75 96.— 88.- 93.40 8C.— l’riorltÄts-Obl. >«ran,.Iole|».Bahn . Oest.-Norbmestdahn Siebenbürger ElaatSbab» feitbb..®e|.ju 60« lyv. bto. Bon« 1(2 SO 96 50 80.30 107 25 221-- 102.75 97 ‘Jb KC.6# 137 50 107 50 2*3 - Lose. Stehlt «8 8tacolf«.8 160.— 13.- 160.5» 14.- Weehsel(3öion.) »ug»b. I00fi.südd.w. >tanlf. 100 fl. . . Hambnrg onbon io Ps. etttL Uaris ioo Stand . 91 20 91 50 53 50 .09.40 «3.36 914» »1.7« 6Ä.«* 1096» 43 46 MUnzen *aif. Silin v$*caztn. «0-tzr«nc»ftüa . . . l'tcug. »affenscheine. Silber 6.23- 8.h0- 1.61“ 103. 6.ä*— 8.81-- 1.61*» 103.*S Telegraphischer Curtbericht am ü. August Papier-Nente 70 60 — Silber-Rente 74 65 — 1860« staatS°«nlehen 10725 — Bankactien 972 — Lredit 242 — — London 109 70 — Silber 10330 — 20-graues-mtügt «-81. _______ Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Dttomer Bamberg.