Prönumerationspieije: Für Laibach (sammt Zustellung in'S Haus): Ganzjährig . . fl. 5.— Halbjährig . . „ 2.50 Vierteljährig . „ >-25 Mit Post» erse» Kling: Ganzjälmg , . st, 6,— Halbjälirig . . „ 3.— Vierteljährig . „ l.50 Einzelne Nummern 5 tr. Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Erscheint Tmstllg und Fieitag.) Manuskripte werden nickt zurückgesendet, anonyme Wittheilungen nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Freitag am 12. August 187tt. Insertionsgebühren. Für die zweispaltige Petit­zeile oder deren Naüm bei enimaliger Einschaltung L tt.,3mal8lr., 3ma! 10 kr Ste!>-"el jedesmal 30 kr. Vledaktiu,,: Hauptplatz !"r, I!3, II, Stock. Administration eben-^ daselbst in Ottmar Kl irr'«' Buchhandlung. Nr. 64. Drachensaat benennen die Liberalen die endlich einmal erwachte Opposition gegen ihr Gebühren auf religiösem, politischen, sozialen Gebiete. Mag schon sein, daß es sehr angenehm war, allein und unbehelligt im Rohr zu sitzen, und auf aller Kostensich beliebige Pfeifen zu schneiden. Aber das geht auf die Länge durchaus nicht. Das Wesen einer jeden Berfassungsform muß den Keim und den legalen Boden zur Opposition gegen Parteiherrschaft in sich schließen, Macht eine Ver­fassung dieß unmöglich, so herrscht nur Absolutismus und schließlich Tyrannei. Legale Opposition hat gesetzliches Recht zum Dasein. Der Polizei verfällt die Opposition nur dann, wenn sie unge­setzliche Wege geht, und ungesetzliche Mittel gebraucht. Der Liberalismus bereitet sich einen schlechten Ruf, er bestätigt eigentlich den Ruf, in dem er steht, dadurch, daß er jeder Opposition das Recht des Daseins abspricht, und am liebsten sie hinter Schloß und Riegel sähe. Opposition kann den Einzelnen zu ungesetzlichen Thaten hin­reißen. Er wird nach Maßgabe dafür büßen und mit Recht. Deß­hlllb aber, weil dieser oder jener in seiner Leidenschaft ezzedirte und das Gesetz verletzte, deßhalb ist die Opposition noch keine Drachenfaat. Die Führer der Opposition müssen nur dafür sorgen, das rich­tige Verständnis) dessen, was angestrebt wird, in den weitesten Kreisen der Gleichgesinnten zu verbreiten, uud diese dahin zu vermögen, daß sie im Anstreben wie bei der Abwehr einzig nur jener Mittel sich bedienen, welche die Verfassung selbst in vollem Maße an die Hand gibt. — Unsere Parteigenossen rechnen aber nicht bloß Gewaltthat nicht unter gesetzliche Mittel, sie halten auch gemeinen Schimpf und schmiedmaßige Grobheiten für solche Behelfe, die nur den Handtierer damit und seine eigene Sache mit der Schmach der Gemeinheit und des Mangels aller Urbanität bestecken, und zwar um so mehr be­flecken, je weniger der Angegriffene zur Klage vor dem Richter und zur Hilfe bei der Polizei rekurriren kann oder mag. („Gr. Vlksbl.") Ueber den Ausgang des gegenwärtigen Krieges kombinirt die „Zukunft" mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit in folgender Weise: „Siegt Frankreich, so hat zunächst Napoleon seinen Zweck er­reicht: seine Macht ist neu befestigt, feine Dynastie ist fest begründet, gleichviel, ob er Luxemburg oder Belgien oder das linke Rheinufer gewinnt oder auch nicht. Da kann er mit ruhigem Gemüthe Preußen den Frieden antragen und demselben die Oberherrschaft in Deutsch­land zugestehen, nachdem die deutsche Nation sie faktisch bereits an­erkannt hat und auch Sübdeutschland nicht einen Augenblick gezaudert hat, sich als Vasallen König Wilhelms hinzustellen. Die deutsche Einheit zu hindern — liegt heute nicht mehr in Frankreichs Macht, dessen hat sich Napoleon heute schon zur Genüge überzeugt. Preußen seinerseits kann sich mit einem solchen Resultate vollkommen zufrieden stellen; seine Ehre steht unangetastet da, seine Macht wächst von selbst in Folge der naturgemäßen Entwicklung der Dinge, sobald es nur einmal auch von Frankreich als Oberhaupt Deutschlands, als „Deutschland" anerkannt ist. Siegt anderseits Preußen, so wird es für sich gewiß die aller» mäßigsten Ansprüche erheben. Neben der Vereinigung Nord- und Süddeutschlands zu einem neuen deutschen Bunde, in welchem die „souveränen" Könige und Herzoge jedenfalls nur die Stellung etwa von erblichen Statthaltern erhalten dürften, wird es höchstens eine mäßige Kriegskontribution fordern, und ohne das französische Volk durch die Forderung von Gebietsabtretungen zu reizen, es dem Kaiser überlassen, wie er sich mit seinen Franzosen auseinandersetzt. Daß ein solcher Friede vom militärischen Standpunkte aus ein „ehren­voller" wäre, wird Napoleon gewiß anerkennen; ob er ihm politisch annehmbar sein wirb, das wird Er allein zu beurtheilen haben. Wohl hat er die Blüthe der männlichen Kraft Frankreichs aufge­boten und steht an der Spitze eines herrlichen Heeres, wie selbst sein großer Onkel ein solches nicht geführt; aber nach den bishe­rigen Erfahrungen dürfte er sich doch besinnen, ob er einen Kampf auf Leben und Tod mit dem unter Preußen geeinigten Deutschland wagen soll. Hat er Hoffnung sich durch seine beliebten Künste und Kniffe auf dem Thron zu behaupten, so wird er irgend thunliche Anerbietungen sicher nicht zurückweisen. — Traut er sich diese Macht nicht mehr zu, dann scheint seine Position überhaupt eine verlorene. Denn die'Verzweiflungsidee, sich an die Spitze einer französischen Republik zu stellen und Europa zu republikanisiren, ist für Napoleon undenkbar. Nachdem vielmehr alle seine Bemühungen um Allianzen bis jetzt vergebens gewesen, wird er solche um so weniger nach einer Niederlage finden — immer die Bescheidenheit der preußischen An­sprüche vorausgesetzt. — Seine einzige Hoffnung bleibt dann Oester­reich, welches allerdings im Interesse seiner Machtstellung in Mit­teleuropa darauf angewiesen ist, Preußens Uebermacht zu beschränken, und das nur mit Hilfe Frankreichs vermag. Dann aber ist der europäische Krieg fertig, dann kommt sofort die ganze Karte von Europa in Revision. Ob Oesterreich eine solche Verantwortung auf sich nehmen will, ob es sie auf sich nehmen kann, ist eine Frage, über welche FML . Kuhn zu entscheiden hat. Zur Situation. Die Lage auf dem Kriegsschauplätze wirb mit jeder Stunde ernster. Nicht so sehr aber deßhalb, weil die numerisch schwächeren Franzosen trotz des heldenmülhigsten Widerstandes von den Preußen geschlagen und zum weiteren Rückzuge in das Innere des Landes genöthigt werden, als vielmehr in Folge der Wirkungen, welche die fortwährenden Niederlagen der Franzosen erzeugen müssen. Nachträgliche Berichte vom Kriegsschauplatze aus preußischer Quelle melden: Der Kronprinz ist im steten Vorrücken, unsere Trup­pen rückten, ohne Widerstand gefunden zu haben, bis Ingweiler. Die Vorposten stehen bei Sparsbach, Wingen, Paborg und Ratz­weiler. Das Gros der französischen Armee steht vor Volchen, über Falkenberg, Saaralben, Fünfterringen, Lirheim bis Straßburg. Der Kronprinz meldet, er hoffe, in vier Tagen, ungeachtet aller Befesti­gungen über die Mosel gelangen zu können. Sämmtliche disponible Truppen rücken unaufhörlich nach, um die Reserven zu verstärken. Der König ist mit seinem Hauptquartier nach Kaiserslautern gerückt, und geht, laut der Disposition, weiter nach Zweibrücken. Nach ge­nauen Erhebungen sind unsere Verluste an Todten, Verwundeten und Vermißten 3228. Das Armeekorps des Generals Steinmetz ist jedoch sehr geschwächt und konnte den Feind nicht verfolgen. I n allen Orten, welche die Armee passirte, sind französische Verwundete, meistens Infanterie, Zuaven und Artillerie gefunden woroen, welche ,n die nächsten Spitäler untergebracht wurden. Der Rhein wurde bei Wintersdorf, Ottersdorf (bei Rastatt) von unseren Truppen auf Pontonbrücken überschritten. Fünf Divisionen sind bereits auf dieser Seite auf französischem Boden. Bei Waldmühl am Biborbach wurde die Verbindung mit der Hauptarmee hergestellt. Die Franzosen sind von Nancy nach Chateau-Saline und Mayenvir vorgeschoben, und das Korps von Mac-Mahon zu ver­stärken. Mac-Mahon soll über den Fall seines Freundes, des Ge­nerals Eolson, sehr betrübt sein, sein Hauptquartier befindet sich ge­genwärtig in Pfolzburg. Die bei HUningen konzentrirten Truppen sind bereits über Mühlhausen nach Straßburg per Bahn abgegangen, und werden durch jene bei Belfort stehenden ersetzt. Wir nehmen noch von dem folgenden Telegramme Notiz, welches die „Politik" au« Basel , 9. August erhält: Ein soeben 4 Uhr hier angelangtes Straßburger Telegramm meldet, daß die preußische Hauptarm« von den Franzosen in der rechten Flanke bei Fenestrange und Landrefing zwischen sehr koupir­lem Terrain so heftig angegriffen wurde, daß sie sich zurückziehen mußte. Die Verbindung der beiden preußischen Armeen soll durch die Armee von Bazaine gänzlich mißlungen sein. Ma n behauptet, daß die Franzosen seit heute im steten Vorrücken begriffen sind, nähere Details fehlen. Verwundete und sonstige leicht Kranke werden mit jedem Zuge nach Mllhlhouse befördert. Uebrigens war auch hier schon gestern ein Gerücht verbreitet, es hätten gestern und vorgestern große Schlachten stattgefunden und die Preußen wären auf's Haupt geschlagen worden. Doch entbehren sie bis jetzt jeden Haltes. Die „Wiener Abendpost" sagt, daß die militärischen Vorkeh­rungen, welche der österreichisch-ungarischen Regierung gleich den übrigen neutralen Mächten durch die politischen Ereignisse der letzten Wochen auferlegt wurden, sich auf den Ankauf von Pferden zur Sicherstellung des Bedarfs des vollen Friedensstandes und auf die Einberufung der durch den erhöhten Pferdestand unerläßlich not ­wendigen Anzahl von Kavallerie- und Artilleriemannschaft befchränken und keineswegs vie Linie der in der Depesche des Reichskanzlers vom 20. Juli d. I . vorgezeichneten Politik der strikten, unbewaff­neten Neutralität überschreiten. Bezüglich der angeblichen Bcfesti- Feuilleton. Laibacher Silhouetten. Heute bei festlicher Beleuchtung des Kasinogartens mit Intelligenz: Zur Feier des Sieges der Preußen Große Soiree unter freudiger Mitwirkung der Mitglieder des konstitutionellen Vereins sowie der Laibacher Feuerwehr. Der bekannte Gesinnungstüchtigste wird sich in Freudensprüngen und Purzelbäumen produziren. Zum Schlüsse: „Auf nach Paris!" großer Marsch, eigens für den Abend tomponirt, HL. Sämmtliche Mitwirkende haben ihre Mitwirkung förmlich aufgedrungen. So lautende Plakate auf klafterlangem Papier sind infolge der neuesten Wendung auf dem Kriegsschauplatze zu gewärtigen, denn Kleinigkeiten wie: Gefecht bei Weißenburg, Forbach und das Schar­mützel bei Wörth feiert man im engen Räume zwischen vier Wänden unter Gesinnungsgenossen, die siegreiche Schlacht bei Metz aber ver­dient auf einem größern Schauplätze gefeiert zu werden, als es der Kasinogarten ist, allein ein Schuft, der mehr gibt als er hat! Wegen zu befürchtender Ueberfüllung des Platzes und um Un­berufenen den Eintritt zu erschweren, ist die Verfügung getroffen, daß sich jeder Einlaß begehrende außer mit einem Zeugnisse über Gestnnungstüchtigkeit und österreichischen Patriotismus auch mit der Vereinskarte de« tonst. Vereins ausweisen muß. Toilette: Fortschritts­stiefel, Intelligenzfrack und Kapitalzilinder. Auf diese Art glaubt man Spione und gesinnungsloses Gesindel ferne halten zu können. Trotz des also verschanzten Eingangs gelingt es uns, in die löbliche Gesellschaft uns einzuschleichen — wie? ist nur unser Ge­ gungsarbeiten sagt die „Abendpost", daß dieselben bloß Projekte seien. Wer soll daraus klug werden? Die Stärke der Kämpfer in dem Gefechte von Wört h ist, wie sich nun herausstellt, eine verschiedene gewesen. Mac-Mahon hatte höchstens 50.000 und der Kronprinz mit den süddeutschen Truppen über 200.000 Mann. Demnach ist der Sieg der Preußen nicht so großartig, als es nach den prahlerischen Siegesberichten scheinen muß. Tagesneuigkeiten. — Wie „Slov. Narod" erfährt, sind für die slovenische Lehr­kanzel auf der Grazer juridischen Fakultät 3600 fl. bestimmt und sollen daraus drei Professorenstellen dotirt werden. Doch erwarten wir, wie fchon erwähnt, von dieser „Gnadengabe" nur sehr geringe Erfolge, auch steht der steirifche Landesausschuß, der die näheren Verfügungen darüber hat, nicht im Gerüche besonderer Slovenen­freundlichkeit und unter Umständen könnte die Verfügung sogar illu­sorisch werden. — Das Programm des k. k. Gymnasiums zu Nudolfswerth beginnt mit einer sprachlichen Studie: 0 ^lasn in U3,ßl»,3n na,­86AH KujizusAS, ^62ÜlÄ, von ?. Stanislllv ßkillbec, welche beweist, daß sich der Herr Verfasser viel mit slovenisch-linguistischen Studien abgibt. Die Arbeit ist recht lobenswerth und mit anerken­nenswerthem Fleiße durchgeführt; sie enthält des Interessanten und Lehrreichen in Fülle. — I n den Schulnachrichten finden wir 12 Professoren, welche sich in die Lehrstunden theilten. Das Gymnasium war von 146 Schülern besucht; der Nationalität nach waren 137 Slovenen, 2 Kroaten, 6 Deutsche und 1 Italiener. Die Schreib­weise der Namen ist fast durchgehends korrekt, wenn wir von einigen Alterthümlichkeiten z. B. „Zhuber" absehen. Ueberhaupt müssen wir in Bezug auf Orthografie die Programme des ganzen Landes dem des Laibacher k. k. Obergymnasiums vorziehen, was allerdings für die letztere Anstalt etwas beschämend klingt. Monstra der Ortho­grafie wie „Tschelefchnigg" finden sich nur im letztgenannten Pro­gramme. Und doch sollte das Obergymnasium in Laibach eine Mu ­steranstalt sein. — Der „Jahresbericht der k. k. Werkshauptschule zu Idria " enthält eingangs eine geschichtliche Skizze des Quecksilberbergwerks Idri a in flovenischer Sprache, nach Hitzinger's „das Quecksilber­bergwerk Idria" von Herrn I . Lapajne bearbeitet. Die Dar­ heimniß — und zwar gerade in dem Momente, als sich der Fest­redner in Berliner Blau erhebt, um die nachfolgende Rede zu halten: „Meine Herren! das Herz eines jeden deutschen Mannes hebt sich freudiger, bebt, nein, es wogt, nein, es schlägt, trommelt, pol­tert, ja es hämmert geradezu mit der Gewalt von zwanzig Zentnern und drückt auf den ganzen Organismus mit hundert Athmosfären, so daß das ganze Nervensistem vor Freude vibrirt, wenn es hört, daß unsere deutschen Brüder am Rhein mit ihren Zündnadeln an den Franzosen Wunder wirken. Glauben Sie nicht, daß ich Worte genug finden kann, um der Freude, die mein ganzes Sein förmlich schüttelt, wie Fieberhitze, durch dieselben Ihnen begreiflich machen zu können; ich müßte das Mayer'sche Konversationslexikon nicht nur von A bis Z vollständig auswendig kennen, sondern ich müßte es geradezu geschrieben haben, um meine Festrede auch nur beginnen zu können. Zwar wurde meine deutsche Zunge mit mir nicht zu­gleich geboren, auch mein Herz bewegten zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Gründen verschiedene Empfindungen, ja es gab eine Zeit, wo ich gar nicht ahnte, daß am Rhein mir Brüder leben. Allein die Erkenntniß der Wahrheit ist in mich gedrungen, denn der Esel, den ich einstens nach Damaskus'Wien ritt, wollte nicht recht vorwärts, und so bestieg ich einen andern Esel, der mich zu den Brüdern am Rheine und draußen im Reiche führte und den ich noch jetzt reite. Dieser Esel bewährt sich gegenwärtig gut, er ist nicht nur ein sehr nützliches Hausthier, sondern zugleich auch ein Parade­esel, ein Symbol des Fortschritts, des Liberalismus, der Intelligenz, durch ihn allein ist es den meisten von uns möglich, unsere Herzen für die Brüder am Rhein poltern zu lassen und zwar in jenem Momente, wo die Freudenkunde von ihrem Siege, von dem Triumfe der deutschen Sache an unser deutsches Ohr schlägt. Für uns eine liebliche Musik ist sie für unsere nationalen Feinde jenseits der Schall einer mächtig an ihre Existenz schlagenden Wellen, die sich vernich­tend darüber hinwegwälzen. Meine Herren und Brüder in der Ge­ stellung ist sehr übersichtlich, leicht faßlich und in einer sehr fließenden Sprache geschrieben, was wir gerade bei Jahresberichten gar so häufig vermissen; sie wird deßhalb dem Publikum überhaupt inter­essant erscheinen. Den Echulnachrichten, welche in deutscher und slo­venischer Sprache verfaßt sind, entnehmen wir , daß das Lehrperso­nale aus 11 Mitgliedern bestand und zwar: 9 Lehrer und 2 Lehre­ rinen. Die Gesammtzahl der Schulbesucher betrug 635. Was wir hier besonders lobend hervorheben zu müssen glauben, ist die durch­wegs korrekte Schreibweise der Namen, an welcher sich das k. t. Obergymnasium in Laibach ein Beispiel nehmen könnte. Es ist der Gleichberechtigung der deutschen und slovenischen Sprache vollkommen Rechnung getragen, wenn schon allerdings der Umstand, daß der slovenischen Sprache in allen Klassen zusammen 32, dagegen der deutschen 55 Stunden wöchentlich gewidmet wurden, begreiflich etwas schmerzlich berührt. Hoffen wir , daß es auch in dieser Beziehung bald besser wird. — Am Cillie r Gymnasium studirten im verflossenen Schul­jahr 249 öffentliche Schüler, davon waren 180 Slovenen und 69 Deutsche. Die slovenische Sprache wurde nur von dem tüchtigen Professor Kermauner, dann von 2 Lehramtskandidaten PodgorZek und Pravdiö gelehrt, und zwar trug der erste im I., der andere im II . Semester diesen Gegenstand, und zwar je in 7. Klassen vor. Wie das möglich, begreift nur der alte Direktor Premru, welcher den Studenten das Lesen des kroatischen Blattes „Vienac" auf das strengste verbietet, dafür aber die flovenischen Namen derselben im Kataloge so verhunzt, daß man kaum im Stande ist zu erkennen, wie der eine oder der andere Schüler heißt. Lokales. Laibllch, 12. August. — (Zum Tabor in Wippach) sind die Legitimationskarten, welche zur Benützung einer halben Fahrkarte bis Adelsberg berech­tigen, in der Üitalnica zu bekommen. Der „Sokol" begibt sich nach Wippach mit dem Nachtszuge, der nach 2 Uhr abgeht, und ver­sammelt sich zu diesem BeHufe auf dem Bahnhof. Die angenehmen Erinnerungen an den letzten Besuch des lieblichen Thales werden das ihrige beitragen, daß der „Sokol" von der an ihn ergangenen Einladung möglichst umfassenden Gebrauch macht, auch wenn die na­tionale Sache minder dabei engagirt wäre, als dieß bei dem Wippacher Tabor der Fall ist, welcher nach uns zugehenden Berichten ein wahr­haft großartiger sein wird. Ganz Wippach trifft nämlich schon Vor­bereitungen, um die erwartete Menge Gäste würdig empfangen zu können. Wie schon erwähnt, ermöglichen die beiden Feiertage den Besuch des Tabors selbst jenen, welche sonst daran durch Geschäfte vielleicht verhindert wären. — (Veränderungen im Klerus der Laibacher Diözese.) Versetzungen: Herr Johann Novat , Kooperator in Dole, nach MoZnje; Herr Anton Master!, neugeweiht, nach Dole; Herr sinuung! Die Zündnadel ist mir ein sicherer Fingerzeig, der verläß­ lichste Bürge, daß der wahre Liberalismus, nach dem wir hier so lange mit wenig Erfolg lechzen, endlich anbricht, und Preußen ist es, das die Zündnadel, das Simbol der Freiheit und des kulturge­ schichtlichen Fortschritts erfand und zuerst praktisch anwandte. Stün­ den uns nur halb so viele Zündnadeln zu Gebote, als deren ein einziges preußisches Armeekorps hat, ich bürge mit meiner Gesin­ nungstüchtigkeit dafür, daß auch in unserm Lande dem Liberalismus sofort die breiteste Bahn gebrochen würde. Denken Sie nur, meine Herren, in der Minute würde jeder von uns im Stande sein, zwölf seiner Gegner zu bekehren! Doch ich vergesse vor Freude fast den wahren Zweck unseres Festes, es kommt dieß daher, weil ich die Rede nicht vorher memorirt und stofflich geordnet habe. Ich erhebe daher dieses mein Glas, um es auf das Wohl unserer Brüder am Rheine und ihrer Herren, der siegreichen Preußen, zu leeren. Hoch Deutschland, hoch die deutschen Männer in den preußischen Pickel­ hauben, hoch die Zündnadel!" Donnernde Hochs rauben uns momentan die Besinnung, das Klirren der in patriotischer Begeisterung zerbrochenen Gläser betäubt uns vollständig und als wir erwachen, finden wir unser Ich auf der Straße, wohin uns der Liberalismus spedirt, weil wir uns für die „Brüder am Rhein" nicht derart begeistern konnten, um uns einen „Dusel" anzutrinken. Am Morgen ist große Nachfrage nach Häringen und Sauerkraut. Alois Ro2i « von Beides nach Eisnern; Herr Alois Pu c von Lengenfeld nach Veldes; Herr Peter Habjan , Seminarsgeistlicher, nach Lengenfeld; Herr Simon 2upan , neugeweiht, nach Weirel­burg; Herr Johann Lllpajne von Dolina nach Preöina; Herr Valent. Klobu« , neugeweiht, nach Dolina; Herr Leopold Klina r von Rlldmannsdorf nach Rata; Herr Ioh. Konmelj von Adels­berg nach Radmannsdorf; Herr Anton 2igur , neugeweiht, nach Adelsberg; Herr Franz Vranöiö , neugeweiht, nach öem^enik; Herr Anton Stenovec, neugeweiht, nach Vigaun; Herr Mathias Abfec von Pölland nach Svibno. — („ItrenoelH" Nr. 15) erscheint heute, wie gewöhnlich, mit reichlichem, amüsanten Stoffe gefüllt und mit einer besonders gelungenen, zeitgemäßen Illustration ausgestattet. Vom katholischen Verein. Die Erzbruderschllft vom heil. Erzengel Michael hat bei Gele­genheit der dogmatischen Entscheidung der Unfehlbarkeit des Papstes durch das vatikanische Konzil eine Adresse an den heiligen Vater verfaßt, (Vaterland Nr. 199 und 201) und fordert alle Vorstände der katholischen Vereine auf, Unterschriften katholischer Gläubiger zu sammeln. Der Ausschuß des katholischen Vereins für Krain hat beschlossen, dieser Aufforderung nachzukommen und zwar in folgender Form : 1. Die Adresse wird aus dem lateinischen Urtext in das slove­nische übersetzt und in der nöthigen Anzahl Exemplare abgedruckt. 2. Es werden eigene Unterschriftsbögen verfertiget. 3. Auswärtigen Vereinsgliedern werden Adressen und Unter­schriftsbögen zugesandt, mit dem hier ausgesprochenen Ersuchen, die Absicht des Ausschusses möglichst zu verbreiten, um den umwohnen­den Katholiken die Gelegenheit zu geben, durch ihre Unterschrift ihre Freude über die glorreiche dogmatische Entscheidung zu bethätigen. 4. Den einheimischen Katholiken, ob Vereinsglieder oder nicht, wird dieselbe Gelegenheit geboten, indem Unterschriftsbögen aufgelegt werden in allen Sakristeien der hiesigen Pfarrkirchen, im Vereins­lolale, bei Herrn Gerber und Herrn Nioman. 5. Jedem eifrigen Katholiken, ob Vereinsglied oder nicht, ob Priester oder Laie, welcher sich um das Sammeln von Unterschriften annehmen will und seinen dießfalligen Wunsch mündlich oder schrift­lich dem Vereinspräsidenten ausspricht, werden Adressen und Unter­schriftsbögen zugemittelt werden. 6. Bis 8. September müssen die Unterschriftsbögen dem Ver­einspräsidium zukommend gemacht werden, welches hierauf selbe in einen Band binden läßt und an die Bruderschaft des Erzengels Michael zur Weiterbeförderung nach Rom zusendet. Das erste Blatt dieses Bandes enthält die slovenische Adresse auf pergllmentartigem Papier, kalligrafisch verziert und mit den Un­terschriften der Ausschußmitglieder versehen. Die 8ud 3 bemerkten Adressen und Unterschriftsbögen sind be­ reits an die ? . I' . Herren Dechante, welche Vereinsglieder sind, abgesandt worden. Wer Gelegenheit hat, die Bögen alldort zu er­ heben, wird gut thun, diese Gelegenheit zu benützen, und nicht erst die oft verzögerte Zusendung abzuwarten. Auch von den „zwanglosen Heften" geht das Iuliheft dieser Tage au die Herren Dechante ab. W^ - Des hohen Feiertages wegen erscheint die nächste Nummer unseres Blattes Tinstag Abends. ^ ^ Hausverkauf. I n der Tmmuvorstadt ist das Haus Nr. 32 mit 2 großen Zimmern, Küche, Keller, Stauung und großem Gemüsegarten, aus freier Hand sehr billig zu verkaufen. 58—1 . Näheres dortselbst zu erfragen. Telegrafische Wechsellouise vom 10. August 1870. 3perz. Metlltlique« 54.25. — 5per,. MetalliqueS mit Mai- und November-Zinsen 54.25, — 5perz. National-Anlehen 64.10. — 1860« Stallts-Anlehm 88.75. — Bankaktien 67t. - Kreditattien 242.50. — London 126.23, — Silber 125.75. — K. k. Dukaten 6.01. — Napo­ leonsd'or 10.15, Begrüßt vom volkswirtschaftlichen Zeitgeist ist das Warenhaus Trangott Feitel Wien, nerlängerte Rarntnerstraße, 3cärntnerring Rr. 2. 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