Aibacher Zeitung. Nr. 43. ll. >!, Hal!«!, ft. 55», »ill die ZuNclluna IN« Hau« halb», 50 ll. »ill dei Post ,«n,j, st. l»< halbj, 7 bv. Samstag, 31. Februar. 4 ^ttlen « ll., ,r«ß«« p« A-lU » l» , »«< »st««« 1880. Amtlicher Theil. illhli?"^,' ^" ^^ Februar 1880, wird das ll Ztiick des dirs-vtrsH". ""Nischen Uandesgesetzblattes ausgeaeben und ^"srlbe cnlhäll unter l>ie Kundmachung der t. t. Laudesrealsl!»l.g sur ltrain °°M N. Februar 1830. Z. 1827. lielreffend die Tage und x." ber hauptstellung der Wehrpflichtige!, °^ ^' ^ ^ndesgericht als Strafgericht l„ Prag hat aus ^lfebs, ^ ^ Staat^anwallschast mit dem lillenntmsse vom ti!ch,!^ " '^. Z 2«<)?. die Ucitclvllbrcltunq der in Zürich Iiinn^ ,1." Eilschrift „Der Social demolrat" 9.r. :< uom I8len ""bot«, "^"' ^ Artilels ^Aussig" »ach g ^X) St. G ilntl?"^ ^ . Uandcssscricht als Strafgericht in Prag hat auf 14 ^ °" ' s, Etaatsmiwallschnft mit dem ltrlcnntnisse vom «^Ii,°?" '^^"' <^ '"«I. die Wsitcrvrrbleitun.q der Zc.tichrift llrii^^" n"vm)- ^l II vom ll.ssebruar I«80 wegen des ^u III >. ^'^^ ä«I„ss»<,n (/. ei»l.i)t,lln»!lö ten auch bereits für die Kosten «llich ^^ Strossen sein möge. Dadurch wird implicite Rch,! ""> h"'gewirlt, dass gleichzeitig mit der Ev l>ttlll,.. 3 der Negierung zur Herstellung der Arl« 'tfo^". auch die ^'rt nn^ Weise der Beschaffung der ^ 'Akt, :!5> l> M'llwnen festgestellt werde, "loluli '^ ^"t'We lliüpft daS Silbcomili noch eine ^d ,,1' durch welche die Regiernng aufgefordert ^"°ch vor Aliöfühlulig des Gesches über die Nrlbergbahn in geeignetem Wege darauf hinzuwirken, dass seitens der ungarischen Regierung jene Hinder« nisfe beseitigt werden, welche zur Zeit die a.i-scimmtl'N österreichisch-ungarischen Aerlehrbmteless»'!» und dass insbesondere in legislativem Weg. ,.^> gestellt werden: 1.) die Fortsetzung der Linie Ngram» Slssel bis Dob< rlin (Novi); 2.) der ltisenbahnanschluss mit Serbien bei Belgrad »Semlin in der Richtung Kl'finda»Szegcdin; 3.) die Beseitigung bei Schiffahrt«, Hindernisse am eisernen Thore und b^i den Donau» Kataralten bei Orsooa und 4.) die Herstellung der Schiffbarkeit der Donau bei Gönyö. Auch mit dieser Resolution stellt sich das Subcumite vollkommen auf den Standpunlt des Hanbelsmimsters, denn dlesclbrn vier Foidelungcn wurden, wie aus drm von Frriherrn v. Korb in« Elsenbahnaussckusfe gegebenen ltxposi hervorgeht. Ungarn gegenüber noch vor dem Einbringen der Nrlbergvorlage gestellt. Von diesen Punkten ist, wie schon der dritte Nb' schnitt des Motivenberichtes zur Arlbergvorlage zeigt, der dritte, nämlich die Sichetstlllung de» Regulierung des eisernen Thores, crledml N'nliri außerdem der Einfluss der diesseitigen N e durch die EiN' sehung einer gemischten Cvini!ii!,u>n gewahrt erscheint. Bezüglich des vierten Punktes, der Schiffahltshemmmsse bei Gönyö, hat die nngarische Regieiung sich wenig« stens betrils verpflichtet, für die Nüflrchlhaltung der Schlffbarleit durch fortgesetzte Baggeiung Sorge zu tiagen. Ueberdies hat sie sich in jilngster Zeit auch noch entschlossen, der Helstelluna. der Ketlensch'sflchrt nicht länger enlgegenzntreten. Welters hat Baron Koib bezüglich des ersten Put,ltes dem Eisenbahnausschüsse schon am 28. v. M. mitgetheilt, das« betreff« der Slieckr Sifsel'Novi von Srite der ungarischen Regie'ung die bindendsten Zusagen vorlieg,«. Wl'« endlich den zweite» Punkt, nämllch die slnschlusslinie K^ll»da.Semlm, anbelangt, so hat sich der HandrlKmmister auch darüber geäußert, und zwar dahin, dass die österreichische Re« gierullg gleichfalls diesen Wunsch geäußert, aber cinem Widerstände der ungarischen Regierung begegnet sei. welchen diese auf das Hoheitsrecht Ungarn« basierte. Die beantragte Resolution co^ncidiert also vollständig mit der Haltung, welche der Handelsminister in dieser Angelegenheit vom ersten Äugenl'llckl- an angenommen nnd während des weiteren Verlaufes derfelben auch stets consequent bewahrt hat. Die Resolution ist daher ganz geeignet, ben Handelsminister be» seiner Action moralisch zu untrrstlihen und seine Bemühungen gegen« über Ungarn, so weit als lhlmllch, zu fördern. Der praktische Sinn der politischen Kreise Ungarns be- I rechtigt aber zu der Annahme, baf» eine offene Sprache der Volksvertretung 2i«leithamen« im ungarischen Reichstage nicht taube Ohren finden, sondern viel wahrscheinlicher auf ein richtige» Verständnis treffen werde. ____ Oefterreichischer Reichsrath. 16. Sitzung de< Herrenhauses. Wien, 19. Februar. Präsident Graf Trauttmansdorff eröffne« die Sitzuug um '/«12 Uhr. Um Mmisjerlijche: Taaffe. Horst, Ziemial-lowsty, Ai Prajal, Eonrad, Krieg»au. Minisl<.^>..i^.tl,t Graf Taaffe stellt dem Hauje die neuernannten Minister vor. Ueber Antrag des Baron Hye werben in den Staatscierichtshof gewählt dleHerren: itanbes-gerich^ Baron Weiß. Graf Mazzuchelli, Land« gras II.,., „...jUnberg. Piofessor Wahlberg, Section«, chef Baron Miti», Präsident Farsogl,a. Lc>ndr«haupt« mann Dr. Eigner. Dr. Frantz, Präsident Baron Kem« perle, Landeshauptmann Ritter v. ttaltenegger, Präsident Baron Sueit. Senatspsäsident R v. Krenn. Bei Uebergang zur Tagc«0ldnung werden die in der letzten Sitzung eingebrachten agrarischen Vorlagen, ferner da« Glsetz, betreffend die Kunstweinsabricatlon, dem vollswlltschafilichen Ausschüsse zugewiesen. Da« Gesetz, wonn! der gul«zischen Landesvertre-tunq ein Vorschus« von 500,(X» ft. gewählt wird, wird ohne Debatte zum Vsschlusje ei hoben. In die Grunosteuercommission wurden gewählt: Gras Hotios, Fürst Wi»d,jch.G>atz. G>af Fallenhayn. " ' ^ ch . jf.^uispluch klingt entschieden paradox und Mich. ^ " mitunter zu, w,e die nenestc Local« ? ini N, r Gruß. „nd Weltstadt Wien lehrt. Was I^ltvii^' ^ ^'^^ Monats hier zugetragen, ist A dc»sz °'«. so unglaublich, so unerklärlich, so'lächer« l> 3lm , ^°" verdient, kurz rccapiluliert zu wer-!>^h>i>te ^ten Jänner trat zum erstenmale der Und ,.i^. "!^"" ^arl Hansen im Ringtheater 'I l 'n Ni.. ^»m höchsten E, staunen hingerissen !ih" ^uft^s. ''^hrntcr war es indessen zu scanda« l^° "em „", glommen; cimgc ..Medien" hatten ^ s!^>.ß^'gt. nnd ein .yerr Fischer hatte sich h°li> e,"""« hmreihen lassen: ..Herr Hansen. ^b!!."uf um?""" Schwindler!" Nun lrat die "^ ?^?n !n^^"" Ha"s"i und seine Vorstellmigen ' ^den ''"ed,en". welche sich ungebürlich benäh. ""«ten. Herr Hansen reichte beim Be- zirlsgerichtc die Klage wegen Ehrenbeleidigung gegen Herrn Fischer ein. Die Voistellungen im R,ngtheater nahmen ihren Verlauf, bald glückten Hansen die Efperi« mente, bald hatte er mit seinen „Medien" Malheur. In den Journalen entspann sich eine heslige Polemik, man stritt pro und contra Hansen, die Männer der Wissenschaft mischten sich in den Streit, es erschienen Broschüren, in denen haa'klein nachgewiesen wurde, dass es einen thierischen Magnetismus gebe. dass Hansen wirklich mittelst einer ihm eigenen Naturkraft wlrle. Andere wieder wiesen nach, dass allcs, was Hansen mache, längst bekannt sei. Endlich begann der Process und brachte die merlwii ! nllungen. Hansen gestand, dass er kein ..^ , dass er leinen «animalischen Magnetismus" besitze, das« er nicht mittelst „Hypnotismus" wirke, sondern er habe eine eigene Kraft, die jedoch auch anderen Menschen eigen sei. Worin diese geheime Kraft bestehe, kcmntc er nicht sagen. Das Gericht beschloss. Hansen solle sich producieren. Mittlerweile war bilanol geworden, das« Hansen bei seinen EMiimenten gewisse Kunstgriffe anwende und durch den Druck gewisser Körper« theile bei seinen Medien Bewusitlosigleit und Glieder' starre hervorrufe. Die medicimsche ssn-nNöt. um ihr Urtheil befragt, erklärte di> ' ^crimenle für aesundheltsgefährlich. - , / ^ied, ohne Hansen vor dem Girrcan experimentieren zu lassen, Herr Fischer sei freizusprechen, dac^- - '"rr Hansen in die Kosten de« Processe« zu , <-n T»e Polizei verbot auf Grund des ^ 5 die VlilsteNuligen des Herrn Hanse, Die Directrice dieses Theaters, welche, das Verbot mcht beachtend, neuerdings Vorstellungen ankündigte, musste eine Geldstrafe erlegen Mutle, weile vroducierte sich Hansen in verschiedenen Aoelssalon« und auch in der Eqnllation, wo an den bärtigen Marsföhnen alle seine Experimente gelangen; hochgestellte Personen iendelen dem „Mag»eliklären es für einen unberechtigten Eingriff in die Freiheit, die Vorstellungen zu verbieten, die Einladungen an Hansen zu Privalsoirien in distinguierten Kreisen mehren sich, Pseudomagnetiseure treten da und dort auf und die Menschhelt fährt fort, stolz darauf zu sein. 1880 zu schreiben! Hatte das Väuerlein n,cht recht, als es sagte, e» geschehen noch immer Dinge, die nicht möglich sind? Ein Gute« hat der Hansen-Rummel gehabt, er hat un« den Uebcrgang au« dem luftigen Fasching in die triste Fastenzeit erleichtert, er hat den Wechfel der Scenerie durch seinen Rumor unhörbar gemacht, er hat uns vergessen gemacht, dass wir doch eigentlich vernünftige Menschen sind. die sich nur mitunter pudel« närrisch gebcrden. Der Aschermittwoch nut feiner Häringssäure lag bereit« hinter un«. als einige Medien sich noch immer al« Narren fühlten. Eigentlich ist auch der Unterschied zwischen der vorascher-millwochentlichen und der nachaschermitlwochenllichen Periode mcht gar so «roh; osficiell ist der Fa« sching zu Ende und officiö« wird weiter getanzt. Die großen Vallfeste. die Elite- und Maskenbälle, die Redmlten« ni'd Kostümfeste sind voriiber, nun kommen die H die Kiänzchen. die Ülub- untelHaltungen. . > ^.ic'e» mit '''"^"" Schluss« kränzchen. und Kenner dieser i„l Zungen versichern, das« die ^ " "'" '"l amll« sanier seien, al« b», . ame„ de» Ball« 318 Agitation der «Italia irredenta" angeblich gewährten Nachsicht zu vertheidigen. Die «Italia irredenta" selbst erscheint dem «Diritto" als eine Agitation von keiner ernsten Bedeutung; Italien müsse sich erst fragen, worin diese angebliche Agitation bestehe. Der «Diritto" sagt diesbezüglich: «Es genügt, den Blick von einem zum anderen Ende der Halbinsel schweifen zu lassen, um sich zu fragen, worin denn in Wahrheit diese an« aebliche Agitation für die «Italia irredenta" bestehe. Wenn ein Zeitungsartikel, ein zur Nachtzeit an den Straßenecken angeschlagenes Manifest, eine unter« brochene Rede gelegentlich eines Leichenbegängnisses Dinge sind, welche die Probe einer tiefen Agitation liefern, so muss man sagen, dass Italien, ohne es zu wissen, von einer der drohendsten Agitationen zer« fleischt ist. Es wäre dasselbe, wenn wir uns durch die systematisch heftigen und ungerechten Artikel einiger Blatter rühren ließen, die eine Partei vertreten, welche von den liberalen österreichischen Blättern selber für stark erklärt wird und in denen wir fortwährend an< gegriffen werden, ja Wünsche gehegt und mehr noch als Wünsche, Pressionen auf die österreichisch'UNga' rische Regierung ausgeübt werden, damit Italien der Krieg gemacht werde, um die lombardisch-venezianischen Provinzen wieder zu erlangen. Wir dagegen lassen sie fortreden und lümmern uns nicht einmal darum, den Organen einer Partei zu erwidern, welche, obwohl stark, die gegenwärtig Oesterreich regierenden Männer nicht dazu bringen kann. Acte zu begeben, welche die zwischen den belden Nachbarländern «stehenden guten Beziehungen benachthelligen könnten." Hiezu bemerkt das ..Frdbl.": »Per «Diritto" würde uns sehr verpflichten, wenn er uns die Partei in Oesterreich«Ungarn nennen wollte, welche auf unsere Regirrung eine Pression ausübt, um dieselbe zu einem Kriege für die Wiedererlangung der lombardisch-vene« zianischen Provinzen zu bestimmen. Unseres Wissens denkt in ganz Oesterreich'Ungarn kein politisch ernst zu nehmender Mensch, geschweige denn eine «starke" Partei an ein derartiges tolles Abenteuer." Der „Dlritto" schließt seine Betrachtungen also: «Die Wahrheit ist, dass Regierung und Land ein» müth'g darin sind. den guten Beziehungen mit der österreichisch'Ungarischen Regierung den g«ößten Wert beizulegen, und dass die constitutionellen Parteien keinen einzigen ernsten Mann zählen, welcher die angebliche Agitation für die ..Italia irredenta" nicht als den unbedeutenden Ausfluss individueller Eitelkeiten ansähe, während die äußere Politik der königlichen Regierung, jene, welche die Genehmigung des Paria» ments hat. den internationalen Beziehungen das beste Emvenuhmen mit der Wiener Regie, ung zu Grunde legt. Wir fordern die scharssichtigsten Entdecker der Agitation für die «Italia irredenta" auf. einen einzi' gen Act. ein einziges Wort der königlichen Regierung zu c>t>eren. welches die leiseste gegenlheilige Folgerung unserer Behauptung gegenüber rechtfertigte. Wir wenden uns. das versteht sich, nicht an jenen regierungsfeindlichen Thell u »serer Prefse, es handelt sich um eine Flage politischer Loyalität, in welcher wir ge» wohnt sind. leine Antwort zu erwarten. Aber an die ausländische und insbesondere die österreichische Presse, welcher nicht die Mittel fehlen, um die italienische Politik richtig zu beurtheilen, können wir uns mit Ver-trauen wenden, indem wir sie darauf aufmerksam machen, dass. wenn es unser Unglück ist, Oppositions« blatter zu haben, die, um das Ministerium zu bekam» pfen, nicht vor Erfindungen zurückschrecken, die geeignet ind, Verdacht und Misstrauen gegen die Regierung ihres Landes zu schaffen, dies kein neues Ding ist, und dass unsere Opposition das thut, was die Oppositionen in Oesterreich, in Frankreich und in Deutschland thun, und dass man überall bis zur Verleumdung greift, um zu demolieren. Wenn die Fraction«« der großen liberalen Partei, welche am 18. März ans Ruder kam, über sachliche und ver< sönliche Fragen getheilt sein können, so stimmen sie doch darin überein, dass sie die Erhaltung des euro« päischen Friedens als das höchste unserer Bedürfnisse ansehen. Auf dieses Ziel sind stets die Anstrengungen unserer Diplomatie gerichtet gewesen, und die verschie-denen Minister, welche im Consularpalaste residierten, haben als getreue Ausleger des Willens des Königs und des Parlaments und im vollen Einklänge mit der öffentlichen Meinung als Grundprogramm die Concentrierung aller Kräfte der Nation gehabt, um das Ziel zu erreichen, nach welchem alle streben und das da uusere finanzielle und administrative Reorganisation, die Besserung der ökonomischen Verhältnisse des zahlreicheren Theiles unserer Bevölkerungen ist. Wenn eine Regierung und ein Volk die Realisierung dieses Programmes vor sich haben, dann haben sie das Recht, als Element des Friedens in dem europäi« schen Consortium angesehen zu werden." DaS Attentat in St. Petersburg. Das Petersburger Attentat beschäftigt selbstverständlich die ganze Presse, die einmüthig ist in der Verurtheilung desselben. Authentische Details liegen bis zur Stunde noch nicht vor. Die Petersburger Blätter mussten sich darauf beschränken, die Bulletins des «Regierungsboten" abzudrucken. Nach den dürfti» gen Telegrammen, welche die Correspondenten der «Köln. Ztg." und des «Berliner Tageblatt" expedieren tonnten, ist man darüber im Zweifel, ob die Explosion durch Einleitung von Gas in die Kellerlocalitäten oder vielleicht vermittelst eines Thmnas'jchen Apparates durch Dynamit erfolgt sei. Alle Umstände, welche das fluchwürdige Verbrechen begleiteten, sprechen übrigens dafür, dass die Verschwörer oder wenigstens die Mit« schuldigen derselben in der nächsten Umgebung der kaiserlichen Familie gesucht werden müssen. Nur Personen, welche mit den Localitäten des Palastes und der Lebensweise der kaiserlichen Familie genau vertraut sind. konnten den Plan aushecken. Es liegt sogar die Vermuthung nahe. dass er im Palaste selbst ausgeführt wurde, da jener Theil des Gebäudes, unter welchem die Explosion erfolgte, so weit von den nächsten Häu> sern entlegen ist, dass eine Mine von dort her nur durch die langandauernde Arbeit einer großen Zahl von Menschen hätte geleqt werden können. Die kaljer< liche Familie befindet sich begreiflicherweise in einem Zustande der höchsten Aufregung, da man nicht wissen kann, ob nicht auch andere Theile des Palastes unter« miniert sind. Die Kaiserin, welche sich seit einiger Zeit etwas besser befindet, schlief, während die Explo sion, die nur von einer schwachen Detonation begleitet war, erfolgte. Wie sich von selbst versteht, wurden sofort die strengsten Maßregeln getroffen, um das Palais zu schützen. Die kaiserliche Familie Übersiedelle in einen andern Tract. Der Platz vor dem Palast ist durch Polizeisoldaten abgesperrt. Die Untersuchung leiten die obersten Polizeibeamten. Ob sie bei den Verbindungen, welche die Attentäter nach oben haben, von Erfolg sein wird, bleibt dahingestellt. Alle Souveräne Europas und der Präsident der französischen Republik beeilten sich. den unglückliche" Zaren, der nun schon zum fünftenmale durch Mördelhan bedroht wurde, zu seiner Rettung zu beglückwünsch^ Vor kurzem erst hat in dem zu Paris erscheinende» ..Voltaire" ein «Russe" ein trostlose« Bild von d" Schrecken entworfen, die den Zaren ve> folgen, und v^ den Vorsichtsmaßregeln, die zur Sicherung seiner P^ son aufgeboten werden müssen. Bei dem traurigen ^ teresse. welches die Schilderung gerade im gegenw^ tigen Momente hat. lassen wir sie hier im AuW folgen: «Einige Tage hindurch hat der Zar al" Reussen ein förmliches Panzerhemd getragen, woy sehr zart und schmiegsam, aber die i'ast war doch zu s^' als dass der Kaiser sie auf die Dauer hätte ertragt" können. Die Wagen und Schlitten, die der Mona^ benutzt, sind mit Eisen ausgepanzert; das Gehein"' inbetreff seiner Person wird so sehr gewahrt, d?> selbst die vertrauenswürdigsten Polizeimänner ^ halbe Stunde, bevor der Zar das Palais verlässt, tM nicht wissen, in welche Richtung er sich begeben N"^ Der Koch wird bei seiner Arbeit von zwei Bea" überwacht; vor der Küchenthür stehen zwei Solda als Schildwache. Das Fleisch wird von ErM^ verkostet. Selbst in Cigarren, die der Zar leidenM' lich gern raucht, muss er sich Beschiänkungeu auferleg . So iebt der größte Autokrat der Welt, der wohl ^' und wann den geringsten seiner Unterthanen uin ' Schicksal zu beneiden alle Ursache hat....." ^ Ueber die Petersburger Katastrophe bringt " Berliner «National-Zeitung" folgende interessante ^. pesche: «Petersburg, Mittwoch, 8 Uhr abends. ^ Diner des Kaisers sollte on Mit cumil^ um 7 "^ stattfinden, und zwar in dem über dem Schaupf ^ der Explosion, dem Wachtzimmer, gelegenen '^ , Speisesaale. Der Kaiser und die Herzogin von ^, burgh erwarteten ihren Gast. den Fürsten von v garien, in einem an den Speisesaal anstoßenden ^^Ail Durch einen Zufall verspätete sich der Fürst um nay^ eme Viertelstunde- ein für diesc Gelegenheit zu >^ nutzender Orden soll nicht zur Stelle gewesen ^ Dieser Verspätung ist es zu danken, dass der "^ und seine Gäste während der Katastrophe nicht »n 1 Saale waren. Uebrigens ist das Loch. welches " die Explosion in den Fußboden des Speisesaale" ^ rissen wurde, nur klein und befindet sich gerade '".^ Mitte unterhalb des großen Speisetisches. Die Ka>' .^ lag während der Katastrophe in einem andern ^ ^ des Palastes in tiefstem Schlafe, fo dass sie die 1'^ Detonation nicht vernahm; am anderen Morgen ^ wurde ihr mitgetheilt, dass eine Gasexplosion ^ traurigen Folgen liegleitet gewesen sei. Aui ,^ Weise hat die Katastrophe den Zustand der M'' g nicht in dem Maße beeinflusst, wle eS die Dar>le ^ des wirklichen Sachverhalts aller Wahrsche'"^ nach gethan haben würde. Kurze Zeit nach ^ftel, plosion empfieng der Zar den Doyen der V"<'H^l< General v. Schweinitz, und im Laufe des heutige" ^ mittags unter anderen den englischen Botschafter .^ Dufferin. Der Kaiser war ,n hoh.m Maße A' h,e und äußerte zu Lord Dufferin. dass er durV^ Gnade Gottes zum zweitenmale in wunderbarer saales. Den Ueberganq vom Faschingsball zum Fastenkränzchen bildet der Fiakerball, oder, richtiger gesagt, bilden die Fiakerbälle, denn auch in der Welt unserer Rosselenker hat sich der Dualismus eingenistet, wie das bei Leuten, die an das Doppelspännige gewöhnt sind. nicht anders sein kann. So gab es denn einen Fiaterball bei den ..drei Rösseln" und einen Fialer-ball bei Dreher, und jeder stand dem ehemaligen berühmten Fiakeiball nach. Hierauf folgten der Rumänen« ball im „Grand'Hotel", das Kostümsänzchen der Kunst« lerabende im Musitvereinssaale. das Alpenclubkränzchen in den Blumensälen, das «Englische>Club"'Kränzchen im „Hotel Metropole", der Schwalbenball bei den „dre, Engeln", das Carltheater-Kränzchen im ..weihen Ross" lc. Nebenbei gibt es noch heitere Liedertafeln, Iuxabende, Eommerse und Stiftungsfeste. Der Wiener Männer« gesangsuerein hielt seine Faschings-Liedertafel post fascdlnss in dem Sophienfaale ab, es gab viel Jux, komische Chöre und Lieder, schlechtes Bier und wenig Pldtz, wie gewöhnlich. Am 15. Februar feierte die «Grüne Insel" chren soundsovielten Stiflungstag und bewies damit, dass die Schar der Lustigen in Wien nicht ausstirbt. Neben den Kränzchen und Tanzunterhaltungen gibt es in den Fasten auch große Tafeleien. was mit der Fastenzeit zwar im Widersprüche steht, aber vielen L'Uten doch angenehm ist. In den Häusern, in denen während des Carnevals nicht getanzt wurde, revan« chiert man sich jetzt für die erhaltenen und nicht accep. tierten Balleinladungen durch eine Serie von Diners und Soupers, zu denen man nach und nach den Kreis seiner Bekannten einladet. Man könnte diese Zeit die Faschingssaison des Magens nennen, denn was da in der Vertilgung von Delicatessen und kostbaren dauungsbeschwerlich macht, wie kein anderer. Jener Theil der Wiener, der mit allen Fasern seines Herzens an den hergebrachten Gebräuchen hält, „fastet" auch noch immer in dem Sinne, wie es einst üblich war. Nach den Faschingslrapfen und den Pon» lards wendet er sich dem Backfisch und der Sardelle zu. haben doch beide die löbliche Eigenschaft, dass sie ganz außergewöhnlichen Durst erzeugen. Und den wissen besonders die „Honoratioren vom Grund" zu würdigen. Sie wissen auch das «Schweineine" mit dem ..Milchrahmstrudel" so zu verbinden, dass es selbst bei Fastenfaualikern — und derlei Käuhe gibt es auch — keinen Anstoß erregt. Nur Eines ist zur traurigen Gewissheit geworden — es werden keine Fastenpredig« ten mehr gehalten, wie sie einst im Schwünge waren. Seit Pater Wiesinger vom Schauplätze abgetreten ist und sich in das Redactionszimmer der ..Gemeinde« zeitung" zurückgezogen hat. hört man keine sensationelle Fastenpredigt mehr. Die Journale haben deshalb auch ihre ständigen Referate eingestellt. Eine ungewöhnliche Erscheinung bieten heuer unsere Theater; ob Fasching, ob Fastenzeit, sie siud gleich gut besucht. Noch nie, selbst zur Zeit des Volkswirt« schaftlichen Aufschwunges nicht, gab es so zahlreichen Theaterbesuch, und die Directoren sind i/ht die ver« gnügtesten Leute in Wien. Das Burglheater hat in den letzten Faschingstagen eine Neuerung eingeführt, es hat anstatt der Kohebue'schen Schwanke „Wirrwarr" und «Pagenstreiche" einen neuen Schwank von Moser: «Der Bibliothekar", aufgeführt, der einen recht guten Erfolg hatte. Ob er aber eine solche Reperto'^ ^ haben wird. wie die Kotzebue'schen Schwanke. '!,^e fraglich. Das Stadttheater hat sich jetzt auf l^s^ Dramen verlegt, und zwar mit Erfolg; die " ^z lungen sind immer außeroldentlich gut besucht- ^ eine neue Nibelungentragödie hat die Dire^^e Stadttheaters zur Aufführung gebracht: «^'M s^ von Wilbrandt. Ich habe das Stück noch "'" ^ sehen und vertage deshalb mein Urtheil. _, .^it^ ! Das vor einigen Tagen eingetretene Tt) ^sse» hält an und hat alle Winterbelustiguugen ö" M" gemacht; die verschiedenen Eielaufplähe si"b ^M< und der Skating'RiNg kommt neuerdings in "^ ^oh"! Die Füße der Eissportsmen wollen ihre 9 ?> Bewegung machen. Auch mit den Nordpols"^ dl» man scherzweise die Fahrten zu den ^'^' „icht "! Lobau genannt, hat es nun ein Ende. wenn ^M > neuerlicher Eisgang fesche Schollen z" ^ch ". hänft. Wäre da« geschehen, so hatten "" " ^./e gehörige Ueberschwemmunq. Zur Stunde h"" « liA,, > Gefahr werde vorübera/hen, denn da« ^^ '^ M^ geworden, und man hofft, das« es infolge b^ c^A abgehen werde. Den Mitgliedern der Ucv ^ l>^ mungscommission mag der langsame "/-Hseit gl>' Thauwetters unangenehm sein. sie'befinden!»" ^eit Tagen schon auf den Beobachtnngsvosten, ^ ^ j von dem unterhaltenden Treiben der Grofi teten Sinne, noch tanzen, sie lönnen s'O sje ^ weilen. Und kommt lein Eisstoß, lönn?"^L lühne That verrichten, so bleibt auch da* leer Armer Ueberschwemlnungscommissäl- ^^l»' »19 ben gegen ihn gerichteten Mordanschlägen entgangen Hl « stehe in Gottes Hand. Diese Aeußerung des Men bedeutet einen Widerspruch zu der in Peters« vurger Hoflleisen verbreiteten Auffassung, das« das entsetzliche Ereignis durch die zufällige Explosion "Nlger Gasrohren herbeigeführt worden sei. Dass eine Gasexplosion mitgewirkt habe, das Ereignis so schau-""oil zu gestalten, scheint zweifellos; es ist aber "ur zu wahrscheinlich, dass die Explosion das Ergeb« As einer bestimmten Absicht gewesen ist. Bis zur «tlmde sind keinerlei Beweise für das Vorhandenen emer unterirdifche» Mine zutage gefördert «orden. Dadurch werden die Anhänger der Theorie ^ der zufälligen Explosion in ihrer Auffassung stärkt. Die Wirkung der Katastrophe wird sich ver-^render gestallen, ais man bis jetzt vermuthet. Die ZM der Opfer ist noch gar nicht festzustellen, da die ^rummer deren noch viele bergen, darunter vermuthlich lne nicht geringe Anzahl von Privatpersonen und Mdedienstetcn. Vis zur Slunde ist der Tod oder die Mere Verwundung von 5)3 Soldaten des sinnlündi-ms ^ ^"beregimcnls constatiert, acht davon waren de/ m ^^ todt geblieben, vier starben während ^l "acht, einige im Laufe des Vormmittag». Die "Usregllng in allen Kreisen der Bevölkerung ist "Mchmblich. Drei Arbeiter waren vor der Ex-lw "!? '" bem Souterrain der Wache beschäftigt; ^ davon sind verhütet worden, der dritte ist ent> ^ym odcr um das Leben gekommen. Dass es trotz niö s v^^^lgsten Uebcrwachuna. den Verschwörern lci,,-!? ^"°en konnte, sich in dle Souterrains einzu« ^'"Ie". lst wohl auf die Thatsache zurückzuführen, dass u' ^mterpalais von nahezu 3000 zum Hofdienste ^^^ersonen bewohnt ist." Hagesneuigkeiten. H .."" (^üngerfest zur Erinnerung an das d°'!^j«l>iläum,) Am 25. April d. I. werden, nach-Kb, ^°jeslät der ttalser die Genehmigung dazu ge-N'"' lkne Gesangvereine, welche bei dem Iubclseslc im! zg ^ I die Vollshymne sangen, auf dem innern . /Matze vur den Appartements des Kaisers die Volks-com? °^"gen. Hieraus wird Se. Majestät das Fest-nahm ""^^"^"' welches die Vitte bezüglich der An>! Kais ^ ^^ Erinnerungsbildes vortragen wird. Der luna w^ ^"" 'm Künstlerhause selbst der Enthül-Ttn ^ ^°" Karger gemalten Nildes beiwohnen — Schluss des Festtages bildet ein Festcommers. ttj.v"" (Das Leichenbegängnis llarl v.Hol»! Vetl>,l '^ "" ^ b. in Vreslau unter zahlreicher harm'k "2 ^"" 3" ber Leichenhalle des Klosters der l>lich?"ö>gen Vrüder hatten sich die Tochter des Ver-^ta."?' ^^" ^- Plitpcschnig. mit ihrem Sohn aus li>,,., ""^ler hinterlassen hat. Der erste ist bereits ^ 3"Uholdb s ^'^ gestorben. Dr. Paul Mendelssohn-! "^ltll .. "^ ""^ e>" Alter von etwas über vierzig! ^reicht, >n^lE'nstürz einer Kirche.) Aus Sndrvb. > M die ^"" Marktflecken in Ungarn, wird gemeldet. ^ I?°""lc>ll ei '^ «"he katholische Kliche am vorigen, >>ch^/'''^stürzt ist. Als ein großes Glück muss es d ^,ens, ^"' das« der Einsturz nach beendetem lessen «l^ "'°^^' ^'k Menge hatte eben die Kirche !>k ^ u >. Katastrophe eintrat. Wenige Minuten! le^^Mmer ^""^"^ "°" Menschen wären unter be iu bell 2l°ben worden. Leider ist ein Menschen-tlvUndlt °^"' "" Mädchen und zwei Männer wulden ^^U^'^ussichten für die nächste Ernte)! »^ "n„„t ^"/°"^ ""^ lem Einfluss auf ben Saaten« . ^ '"N'leit j «.'Hu" berechtigterwelse allgemeine Ans. °h>> «inen n ^"'ch ^" ""^ b'e vorliegenden' leib ^llknd ," "ederdücl gestatten, haben die Saaten. ^ .' "liertvi,7'' ^°den dnrch die strengen Fröste zu "l'cheu »" ^on Nap« gilt die« allerdings nur! «lnschlünlungen. und werden namentlich au» dem Vanat slag«n über den. Die Wintersaaten erweisen sich iu Ungarn als etwa» weniger kräftig bestockt wie »m Vorjahre, stellen sich aber als durchwegs gesund dar. Die Entfernung der Schneedecke von den Feldern erweckt keinerlei Be» sorgnis. nachdem höheren Kältegraden nicht mehr entgegengesehen wird und die Saaten kräftig genug find, um Fröste bis zu 5 bis 6 Graden ohne Gefahr zu bestehen. Das 001, fortgesetzte,! Niederschlagen begleitete windstille Wetter ist für den Saatenstand von vortreff« licher Wirkung, während rauhe, kalte Winte den un> geschützten Voden durch Sprengung der Kruste sehr nach. theilig beeinflussen würden. Bezüglich der Ueberwinte« rung der Saaten in den Gebirgsländern und den nordöstlichen Theilen des Reiches ist bis jetzt noch lein verläßliches Urtheil möglich, nachdem der Schnee die Culturen noch zum großen Theile bedeckt hält. Locales. Aus dem Gemeinderathe. Laib ach. 20. Februar. Vorsitzender: Bürgermeister Laschan. Schrift-führer: Magistratsbeamter Kallfch. Anwesend 22 We-meinderälhe. Zu Verificatoren des heutigen Sihunqsplotololls liomimert der Bürgermeister den V>c meinderathes eingebracht wurden. Dieselben werden theils ohne. theils nach kurzer Debattc erledigt. 2.) Magistratsralh Je ras referiert über die zu bestimmenden Wahltage für diese EigänzlMssswahlcn nnd beantragt als Wahltag für drn III. Wahllörper dtN l«. März. für den li. Wahllöipcr den 20. März »nd für den I. Wahlkörper dcn 22. März. Der Bürgermeister bemerkt hlezu, dass der Rathssaal in» Monate März nur an diesen Tagen frei sei. da die M'litärstellung heuer schon im März stattfinde, anfanqs April aber der Saal für Zwecke des Lotterie-Anlfhens benöthigt werde. GR. Dr Snppan ist gegen die Festsetzung der voigeschlagenen Tage, da man im März den Saal für Zwecke des Lotteru-Nnlehens. al« Einlegen der Lofe in die Hiilscn lc.. mehr benijthigen werde, als im April, in dem lediglich nur an einem D'ge die Ziehung stattfinde. Zudem werbe heu/r die Wählerliste gedruckt, soll dieselbe daher ihren Zweck erfüllen, so muss- sie dcn Wählern doch wenigstens acht Dige vor der Wahl in die Hände kommen. Redner ist aus diesn für die Vornahme der Ergänzungswahlrn in den ersten Tagen des Monates April. GR. Regali nnterstüht den Antrag Dr. Sup, pans und plopomett als Wahltage für den III, Wlchl. kösper den 5. April, sür den II. Wahllörper den 6len April und für den I. Wahllö'per den 8. April. Bri der Abstimmung w,ib der Antrag des GR. Regali angenommen. 3.) Maglstiatsrach I er a« referiert über die Zu-sammensctzung drr für die Eigänzungswahlen eifor-dcrlichen drei Wahlcommissioncn, deicn Bestimmung dem Gkmeindcralhe obliege. GR. Dr. Snppan beantragt, die Wahl der Eommissioiismitglilder sowie der Vorsitzenden der Wahl« commissionen nach mchrjähriger Gepflogenheit dem Bin germeister zu überlassen. GR. Regali erklärt sich entschiede!, gegen diesen Antrag mit drr Molivirrni,^, dass der Gsmeinderath anf die Aiisübliiig eines ,hm nach drm Gcsrtzc zu-i stehenden Rechtes nicht verzichten dürfe. > GR. Dr. Suppan erwidert, der Gemeinderath verzichte durchaus nicht auf sein Recht, wenn er dem Bürgermeister die Wahl der Commission übertrage. Ut. z,l einer neuerlichen Slhung zusammenzutreten,! um eine Neuwahl vo, zunehmen, von der er gleichfalls nicht wusste, ob sie angenomm,-!, wmd,'. GR. Dr, Rllter v, Kalteiieq qe r weist gleich-^ flills darauf hm. dass die gesetzliche Bestimmung nicht dahin laute, dass der GlNK-inderalh die Wahlrommis-^ sionen zu wählen, sondern nur. das« er sie festzustellen habe. was alfo nicht hinder», die Zusammensetzung de»selben dem Oülgssmeistei zu überlassen. ! Bei dl-r Abstimmung wird der Antrag Dr. Sup-pans angenommen. II Vericht der vereinigten Finanz- u»b Recht»section. GR. Dr. Euppan referiert über die zu erlassende Instruction für dle Gebarung mit dem städtischen Lotterie»Anlehen. Der Raum unseres Blattes gestattet e» uns nicht, die sehr eing'hende. aus 12 umfangreichen Paragraphen bestehende Instruction auch nur auszugsweise anzuführen. Wir beschränken uns daher auf eine ge-drängte Wiedergabe der diesbezüglich geführten Debatte. G5l. Dr. Ahazhizh beantragt, au« den Ueb-r-schüsscn jährlich 10 Procent zur Gründung eines Re« scrvrfondes zu velweliden, bis drlsrlde die Höhr r>on l)O.(X)l) fl. erreicht. Redner mrint, dadurch im Falle eines Verlustes die Steuerträger gegen zu empfindlichen Schaden zu sichern, damit nlcht der F " --^e, wie in Innsbruck und Salzburg, wo dle ^ ^cr den Verlust nun decken miissen. DieGRR. Dr. Suppan und Dr. v. Schrey wenden sich gegen diesen Antrag. Der Reingewinn werde nach den Bestimmungen der Instruction in die Stadllasse fließen, es stehe aber nicht ausgeschlossen, einen Rkservesonb zu gründen, falls ersterer sehr namhaft fein follle. In erster Linie sei es nicht Zweck des Anlehens, für die Nachkommen Kapitalien zu sam» meln. sondern für die Stadt etwas zu thun. Der Hinweis auf Salzburg und Innsbruck sei nicht zutreffend, denn diese beiden Slädte hätten das ganze Anlrhen sofort für sich verwendet, daher es selbstverständlich sei. dass die jährlichen Annuitäten desselben durch die Steuerzuschläg- gedeckt werden müssen. Laibach aber werbe nur den erziellcu Reingewinn von Jahr zu Jahr städtischen Zwecken zuwenden. Bei der Abstimmung wird dcr Antrag des GR. Ahazhizh abgelehnt. GR. Regali beantragt, dass die Ziehungen außer in der „Wiener Zeitung" und „Laibachei Zeitung" auch in einem slooenischen Blatte publiciert weiden. Der Antrag wird angenommen. GR. Regali veant'llgt, das« e» in der In. struction. welche bestimmt, dass die nicht bshobenen Gewinste in der lrainischen Sparkasse angelegt wer« den, statt „Sparkasse" bei irgend einen, ,helmischen Geldinstilule" heihrn soll. Der Antrag wird abgelehnt und schließlich b»e gesammte Instruction angenommen. m Vetrage von 9tt fl, '»0 kr, nn die städtische SicherheitSwache genehmigt und schließlich die Systemisierung eines städti» schcn pensionsfähigen Thierarztes mit bem Iahresgehalte von 6()0 fl, nach kurzer Debatte beschlossen. Der Ton» curs um diese Stelle ist sosort auezuschlr ' tii» zur definitiven Besetzung derselben der ^ l,ge provisorische Thierarzt Herr Kroft gegen ein Munat», Honorar von l'. s! mit der Versehunz des Dienstes zu betrauen — (ttrainijche Sparkasse,) Urbermorgen findet die ordentliche Jahresversammlung der Mitglieder des lrailiischen Spatlasssvereins statt; in derselben wirb auch über die alljährlich aus dein Reinertragnisje iililiche Zuerkennung von Unterstützungen und Dotatonen zu wohlthätigen ober gemeinnützigen Zwecken Beschluss ge« fasst werden. — (Vergiftung aus Liebesgram) Nm 17. b. M abends ist die aus St. Veit in Kärnten gebürtige, zuletzt ,n Graz als Köchin im Dienste gestandene 24jährige Anna Mache in Krainburg angekommen und daselbst im Gasthose ,zur alten Post" aba/stieaen Tagsdaraus um ü Uhr moissenK trniil fie in ihrem Passagierzimmer in selbstmörfterischer Abficht eine Q»ON' tität von der belaiintllch arsenikhllltigen Farbe ^Kluser» grün" und verschied insolge dieses Glstgenusses unter unsäglichen Schmerzen erst nachts nach I I Uhr, inbe« sich die angewendete ärztliche Hilfe wlgen zu später Entdeckung des Vorfalle« als erfolglos «wies, Die Un> gluckliche gab Liebesgram als da» Motw des Gelbst» morbes an — (Entsetzlicher Mord) Wie un» au» Krainburg geschrieben wirb, war vorgestern nachmittag» die eine aute hnlbe Stnnde von Krainburg entfernte Ortschaft ssoktiz der Schauplatz eines entsetzlichen Ver» brechens. Ain Vormittage hatte nämlich brim Vezills' ! fifrichte in Krainburg die executive Feilbietunss einer Realität stattgefunden, deren Vrsih-r bis das seiner Verschwsnduna»sucht belailnte Elijah Herne aus Kulriz war. Die RealitM würbe von einem 70jährigen Manne Namen« Georg Kons au» Michel ftetten erstanden. Letzterer begab sich nun am Nachmit. tag, an Ort und Stelle, un» du ' ' ' lllilt zu besichtlaen, da er wusste, dass ,, ^, h'er- zulande d,e Vaulickleiten von t»en E,,l»ll» 'l,ch demoliert und entwertet werden «ls Ucin« n, menben Erfteher» G Kva» iu der Nähe de» Wohnhauses 350 ansichtig wurde, sprang « ihm entgegen und versetzte dem ahnungslosen Greise mehrere so wuchtige Hiebe mit einer Hacke über den Kopf. dass derselbe auf der Stelle todt blieb. Der Gendarmerie gelang es. des Mörders schon zwei Stunden nach der ruchlosen That in Kram« bürg habhaft zu werden. Vei seiner Arretierung fetzte er sich verzweifelt zur Wehre und konnte nur mit Mühe gebändigt werden. Wie verlautet, lag diesem furchtbaren Verbrechen lein anderes Motiv zugrunde, als der scheuh« liche Vorsah des Thäters, denjenigen zu ermorden, der seine Realität erstehen würde. — (Beim Sprengen verunglückt) Der im Tasottl'schen Steinbruche in Oroßdolina im Gurl-felder Bezirke als Arbeiter in Verwendung gestandene Andreas Petrii aus Perische ist am 14. d. M. durch eigene Unvorsichtigkeit bei Behandlung eines Spreng« objectes verunglückt. Sein Leichnam wurde mit gänzlich vom Rumpfe abgetrenntem Kopfe aufgefunden. — «l. (Theater.) Obzwar beiweitem nicht an die „Fledermaus" hinanreichend, gehört »Tagliostro" doch zu den besseren Operetten und ist sowohl von den Llbretliste» Jell und Genee wie vom Compositeur Io« hann Strauh mit vielen anziehenden Eigenschaften ausgestattet worden. Die Handlung, zum größten Theile der Geschichte entlehnt, ist sehr interessant und reich an drastischen Vuhiieneffecten, die Musik aber enthält ziem« lich viele anmuthige Stellen und ist im ganzen ge» nommen vortrefflich. Auf die Scenierung der Novität wurce sehr viel Fleiß und ein ganz anerkennungs« würdiger äußerer Aufputz verwendet. Das Volksfest im ersten Acte lässt an Lebhaftigkeit und Personalaufwand wenig zu wünschen übrig, nur die Trachten stehen häusig miteinander und mit den Orts« und Ieitverhältnisjen im Widersprüche. Die Straßenjungen sind sogar orien« tallsch gekleidet und die Procession der Zünfte macht zu wenig Emdruck. Die Aufführung des Stückes war größtentheils fehr gelungen. Frl. Heihig führte die Hauptrolle (Lorenza Feliclani) mit Glück durch und wurde nach dem Entree-lied als Zigeunerin sowie nach allen anderen hervorragenden Gcsangtznummern. namentlich aber nach dem Duette im zweiten Acte mit Gras Fodor. applaudiert. Erwähnenswert sind ihre prachtvollen Toiletten, die sie zu jedem Auftreten wechselte. Frl. Widemann (Frau Aoami) war fehr gut maskiert und brachte ihre kleine Partie vorzüglich zur Geltung. Den größten Beifall fand ihr Duett mit »Blasoni" im zweiten Acte. wobei sie auch em volltommeu charakteristisches und correctes Spiel entfaltete. Auch Frl. Rabitsch wurde für ihre brave Leistung mit Beifall ausgezeichnet und sang das Liebes» lied lm letzten Acte mit ausdrucksvoller Innigkeit. Herr Weih als „Eagliostro." Herr Weih als „Graf Fodor" m,d Herr Mondhelm als „Vlasoni" verdienen für ihre durch» Wegs gelungenen Productionen gleiches Lob, Linen recht angenehmen Eindruck machte auch die Polka zu Anfang des zweiten Actes, deren Haufttstellen von den Fräuleins Wildner, Weihenböck und Noßmeen mit Sicher« hcit und schönem Vortrage gesungen wurde». Herr Urenberg spielte den „Severin" mit der gehörigen Leb» hastigkeit und der kleine Meier sah als „Fürstin Kra« kowaczly" allerliebst aus. Die Chöre waren zeitweilig zu schwach. Danksagung. Die löbl lrainische Escomptegesellschaft hat dem Unter» zeichneten den Vetraa von 25 Gulden als «in für das heurige Jahr bestimmtes Geschenk an die hierortigen Stadtarmcn zu» gehl'n lassen Indem dasselbe seiner Vestimmung zugeführt wird. bringt der Unterzeichnete diesen Act der Humanität mit dem Ausdrucke des Dantes im Namen der Stadtarmen hiemit zur öffentlichen Kenntnis. llaibach am 20. Februar 1880. Der Bürgermeister: L«sch«n m. p Oeffcntlicher Dank. Die Vcreinsleitung dcr Laibacher Vollsluch« fühlt sich angenehm vclpflichtet, der lüdl, train. Essomptebant«Gesellschast für die der L«ibacher Vollslüche zugewendete großmüthige Spende von 15 fl. den wärmsten Dank öffentlich abzustatten Laibach am 20. Februar 1880. Heugthaler, Obmann Danksagung. Die lrainische 9 fl, WaS die Bedeckung anlangt. '^ zeigt drr Metallschah eine Zunahme um 4I N.038 fl.. das Devl!" Portefeuille um 81.420 fl . der Escomvte um 2lü0 st-, °. Lombard eine Abnahme um 335.40» fl. Der Staats"»«" vorrath verminderte sich um 564,179 ft. Die Notenreservc " trägt 52 5 Millionen. ^. Angekommene Fremde. Am 20, Februar. Hotel Stadt Wien. Kälbl und Bartolit. Kaufleute. Wien " Namsburg, l. l, Olieringenieur. Graz. — Gottfried, l./.^ zirlscommlssär. sammt Frau. Goltschec. — Mostnl), !!>"i' Eichcltcr. Tourist. Trisail. . Hotel Elephant. Gelles, itfm.. und Herz. Wien. - llach, W' — hudovcrnig. Aeldcs. — Schwel,«. Marinebeamter. P"-' Mittereager. lloncertunlernehmcr, sammt Frau, Villach- , Hotel Europa. Pfeifer, l. f. Lieutenant, «örz. — Nussa, H°" Händler, Trieft, Kaiser von Oesterreich. Sviler, Kfm.. St. Peter. «aierischer Hof. Iallitsch. Äottschce. ., ^. Mohren. Kanoorf. Cilll. - Koller. Privat, üengenfelo Renier, Pettau. ____- Theater. ^ Heute: Orpheus in der Unterwelt, ltow'!" Operette in 4 Acten von I. Offenbach Lottoziehung vom 18. Februar: _________Brunn: 19 38 53 82 35. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ^ "k N ß? ° 55 B ^ 7 u. Mg "737 13 ^1-2 windstill "! Nebel „gg 20. 2 . N. 735 8t ^- 3 3 O. schwach theilw.heit« " 9 . Ab. 735 48 ^. 5 2 TN. schwach halbheiler ^ Angenehmer Tag, Nbendroth. Mondhos. Das Tage^ der Wärme -^ 3'll«. um 3 7« über dem Normale Verantwortlicher Nedacteur: Ottomar Vambel^^< Die Beerdigung der bi« nun m der schloß lavelle zu Molriz beigesetzten Leiche des verstorbene" Grafen Gustav Auersperg wird Montag, den 2.!, d. M.. stattfinden. Vl-N'sc05licht. Wien, 20. Februar. (1 Uhr.) Noch unter der Nachwirkung der gestrigen Insolvenz blieb die Välse ungcmcin still. »«lb lva« Papierrente........71.^0 7l 35 Silberrente........7220 7235 Voldrent«.........8515 8b 25 Lose. 1854........123 50 124 - . I860........Ik)— I5025 . I860 (zu 100 fl.) . . . 132 50 133 — . 18S4........l?525 !?b?l. Una. Prilmien.Nnl.....1l720 I1?l>0 Vredil'U..........!7s?»0 1S<' — Rudo!!«.L.........18 l8l.<1 Präm,enanl. der Gtadl Nlen 123 25 123 50 t>onau.Rtgulierung«.Lose . . 11125 111 7b Domäner..Pfandbriefe . . . 14U-25 — -Otslerr. Schatzscheint 1831 rü«l> zahlbar.........101 bO 102 — Oeslcrr. Schahfcheine 1882 rücl« zahlbar........101 50 102 — Ungarljche Goldrente .... 1014010150 Unaarifche Eisenbabn.Anleih« . 1ilj-> 11850 Ungarische Eiscnbahn-Anleihe. «iumulativstücle......118— 11825 Ungarijche Hchayanw. vom I> 1874..........- — — — «nlehen der Gtadtgemeind« Nlen in «. V......WI— 101 2b «rn»»entl«ftnu,».v»ll««tl<»e«. Vöhmen.........103 — 104 . Iliederösterreich......104 b0 10b — Valizlen.........98 982.^ Siebenbürgen.......8825 8^75 Tnneser Vanot......88 8850 Ungarn..........8950 90 — Actle» »«» V«ule» «lnglo.Ssterr. Vanl..... 1b6— 15625 lreditanstalt ....... 305 80 306 Devositenbanl....... '/2^ — 224 — Kreditanstalt, unqar..... 281 50 28l 75 Oesterreichisch-ungarisch« Vanl 840 - »41 — Unionbant ........ 12280 123 — Verlehrsbanl....... 140— 1405) Wiener Vanrverein..... 158 50 159-- «lctien »e» »«lb V«« »lföld.Nahn .......14925 149-75 Donau.Damvfschifs..««sellschaft 61« - «l? -«lisabeth.Neslbahn.....190- 191- G«ld war« sserbinand».Norbbahn. . . .2355-2360 — Franz'Iosevh.Hahn .... 15'l 153 50 Dtaat«bahn........276 2?S >»> Siidbahn.........«8 8825 Theih'Vahn........267 22? 50 Ungar «galiz Verbindungsbahn I3l 1»2 -Ungarische Nordostbahn . . . >4l50 142 --Wiener Iramway-Gesellschast 235 — 235 50 P»an»brlele. «llgöst. Vodencreditanft.^i.Vd.) 119- II» 50 . . . li.V.-V.) 101 20 10150 Oeslerreichisch - ungarische Vanl 103 30 103 4o Ung. Äooencredit.Inst. (V..«.) 102 - 102 2c» Prl«rlt«tK-Vtl!a«tlonen. «lisabeth.N. 1. Em.....9750 9770 Ferd'Nordb. in silber . , . 1W-- 106 25 Franz Zuseph.Vaf,» .... 98 7<) 98 9l> ---------------------------------------------------^>" «.lb ^ «al. «arl.Ludwlq.V. 1. «m. l<>5^,gl^ Oesterr. Nordwest'Vahn . . ^'"" B^ Zlebenbürger Vahn .... 62^ ,74^ 3taat«bahn 1. «m..... l?^ >sl^ Devlle». ^,^ Auf deutsche PläYe..... ^7!!"^ London, lurze Ächt .... '^ l' ^ London, lange Gicht . . - l><^ 4^ Pari».......... ^" « , Noten .... 5? . 70 . ^ - ^ Lllbergulben , . — » ^- " ---------- ^.liaati^"' Kraimsche Grunoentlastuna«'"""" «eld 97—. Gare ^ ' »l«chtr«g: Um 1 Uhr 15 VNnuten notieren: Papierrente 71 20 bi« 71 35 GUberrente 72 «0 »i« 72 »ä »oldrente Sü 10 bl« 8b 20 ««Hit 30610 bi» »06 20 «N»l0 ^ zbch«5 !äo»H«n N?ib hin - i»t« - . «««,